Charlie Hebdo und Berthold Kohler

Während in Deutschland kein Tag ohne Hetzartikel vergeht, die darauf abzielen, das Anliegen von Pegida zu diskreditieren und diffamieren, haben in Paris muslimische Terroristen mit einer Kalaschnikow die gesamte Redaktion einer Satirezeitschrift ausradiert, weil sie nicht genügend Respekt vor dem Islam gezeigt hat. Unter den zwölf Toten finden sich deren Chefredakteur und vier Karikaturisten. 

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

Das ist eine maka­bre Wen­de in einer Debat­te, die zuneh­mend schi­zo­phre­ne Züge zeigt. Die Kom­men­ta­to­ren müs­sen immer grö­ße­re Spa­ga­te voll­brin­gen: einer­seits fül­len sich die Sei­ten der Zei­tun­gen täg­lich mit Arti­keln über die poli­ti­sche Pro­ble­ma­tik des Islam in Euro­pa und der Welt, ande­rer­seits wird Pegi­da eimer­wei­se mit Schmutz bewor­fen, unter kon­se­quen­ter und nach­weis­li­cher Miß­ach­tung der tat­säch­li­chen Posi­tio­nen und For­de­run­gen der Ini­ta­ti­ve, die beharr­lich als “extre­mis­tisch” bezeich­net wird, obwohl hier­zu jeder Anhalts­punkt fehlt.

FAZ-Her­aus­ge­ber Bert­hold Koh­ler glaubt nun, das Ei des Kolum­bus gefun­den zu haben, indem er das Lied von den “Extre­mis­ten jeder Cou­leur” anstimmt, die die “west­li­che Demo­kra­tie” bedro­hen. Sim­sa­la­bim, ein paar Zau­ber­wör­ter und schon sind wir wie­der im Mär­chen­land der FDGO-Fik­tio­nen, in dem alles in But­ter wäre, gäbe es nicht all die­se grund­los bös­wil­li­gen “Extre­mis­ten”. Er bringt es mit ande­ren Wor­ten fer­tig, Pegi­da und die Atten­tä­ter von Paris über einen Kamm zu scheren:

In den west­li­chen Demo­kra­tien müs­sen die Extre­mis­ten und Volks­ver­het­zer jeder Cou­leur von der Nach­schub­ver­bin­dung aus dem poli­tisch gemä­ßig­ten Lager abge­schnit­ten wer­den. Unbän­di­gen Hass auf die „Lügen­pres­se“ gibt es auch in Deutschland.

So der Vor­spann. Nun der Spa­gat, oder bes­ser: die mul­ti­plen Spagate:

Tat­säch­lich muss sich nie­mand wun­dern, dass sich immer mehr Men­schen vor dem Islam fürch­ten. In sei­nem Namen und unter Beru­fung auf den Koran wer­den Angst und Schre­cken ver­brei­tet. Die dün­nen Stim­men, die bestrei­ten, dass der „Isla­mi­sche Staat“ und ande­re Ter­ror­or­ga­ni­sa­tio­nen das wah­re Gesicht des Islam dar­stell­ten, wer­den immer wie­der von den Explo­sio­nen der Bom­ben und den Schrei­en der auf bes­tia­li­sche Wei­se Ermor­de­ten über­tönt. Doch ist die Über­zeu­gung, dass der Islam und die Wer­te der west­li­chen Demo­kra­tien unver­ein­bar sei­en, nicht auf das Lager der Isla­mis­ten beschränkt.

In vie­len euro­päi­schen Län­dern gibt es Samm­lungs­be­we­gun­gen, die, wie nun auch in Deutsch­land, gegen „die Isla­mi­sie­rung des Abend­lan­des“ antre­ten. Und auch hier, im Abend­land, ist Hass anzu­tref­fen, der in Gewalt­phan­ta­sien mün­det, auch in Bezug auf die „Lügen­me­di­en“, gegen die auf den Demons­tra­tio­nen der Pegi­da gehetzt wird. (…)

Nun, Meis­ter Koh­ler, sag Er mir: war­um eigent­lich wer­fen die Anhän­ger von Pegi­da den Medi­en vor, zu “lügen”? Hat Er es denn wirk­lich nicht kapiert? Zur Erin­ne­rung: Weil die­se Medi­en 1. die Gefahr der Isla­mi­sie­rung beharr­lich ver­harm­lo­sen und 2. weil sie jene, die vor die­ser Gefahr war­nen, beharr­lich ver­teu­feln. Und wenn sich die Gefahr bestä­tigt hat, vor der die War­ner gewarnt haben, dann gehen sie auch noch so weit, die War­ner mit den Tätern gleich­zu­set­zen: 3. Jetzt hat es mit Char­lie Heb­do ein paar islam­kri­ti­sche War­ner an Leib und Leben erwischt. Nun kommt Koh­ler und sagt, die Mör­der, und nicht die Opfer, sei­en mehr oder weni­ger aus dem­sel­ben Holz geschnitzt wie die islam­kri­ti­schen War­ner von Pegi­da. War­um? Weil es die eige­ne Misch­pokke, die Jour­na­lis­ten, erwischt hat? Was wür­de Koh­ler sagen, wenn Isla­mis­ten die Macher von pi-news kil­len wür­den, wofür sie aus ihrer Sicht ja alle Grün­de hätten?

Wie dem auch sei: Per­fi­der geht es eigent­lich nicht mehr. Wer zu einer sol­chen hirn­lo­sen Nie­der­tracht imstan­de ist, braucht sich wahr­lich nicht mehr zu wun­dern, wenn ihm “Haß” ent­ge­gen­schlägt, oder wenn er Brie­fe wie die­se bekommt (zitiert von Kohler):

„Ich freue mich schon drauf, wenn in den Nach­rich­ten zu sehen ist, wie ein wüten­der Mob ihre Redak­ti­on in Brand steckt und sie gelyncht wer­den. So etwas ken­nen wir ja bereits aus der Geschich­te (die sich meis­tens wiederholt).“

Das ist natür­lich schreck­lich sho­cking, gars­tig, unschön und nicht die fei­ne eng­li­sche Art, aber mein Mit­ge­fühl hält sich in Gren­zen: denn wun­dern braucht der­lei nie­man­den mehr. Zumal Koh­ler ja offen­bar in einer ande­ren abge­spal­te­nen Hirn­hälf­te durch­aus Bescheid wis­sen dürf­te, wel­che Ursa­chen die­ser Zorn in Wirk­lich­keit hat:

Der Kampf auch um die­se ver­führ­ten Deut­schen muss aber hier­zu­lan­de geführt wer­den. Man muss die Extre­mis­ten und Volks­ver­het­zer jeder Cou­leur, auch die im Wes­ten­ta­schen­for­mat, vom mensch­li­chen Nach­schub abschnei­den. Die Ansicht, Poli­tik und Medi­en ver­harm­los­ten die Gefahr der „Isla­mi­sie­rung“ und ver­teu­fel­ten statt ihrer jene, die sie erkenn­ten und fürch­te­ten, reicht bis weit ins poli­tisch gemä­ßig­te Lager hin­ein. Dort wird Pegi­da vor allem als eine Art Befrei­ungs­be­we­gung gese­hen, die gegen die Bevor­mun­dung und Stig­ma­ti­sie­rung jener auf­be­gehrt, die „poli­tisch unkor­rek­te“ Mei­nun­gen verträten.

Was wohl nicht von unge­fähr kommtl, wie? Und nun kommt das gro­ße Eingeständnis:

Die­ses ver­brei­te­te Gefühl hat in der Tat eine Vor­ge­schich­te. Zu oft und zu ger­ne ist in der Ver­gan­gen­heit das Brand­zei­chen „Aus­län­der­feind“ benutzt wor­den, um Kri­ti­ker der Ein­wan­de­rungs­po­li­tik und ihrer Ergeb­nis­se mund­tot zu machen.

Na bit­te! Bin­go! Nun auch noch ein “Mea Cul­pa” bei­gefügt, und es lie­ße sich über die Sache reden! Statt­des­sen kommt nun die nächs­te Kehrtwindung:

Doch auch die Reak­ti­on dar­auf kennt jetzt oft kein Maß mehr. Alles wird in einen Topf gewor­fen und zu einer gro­ßen Ver­schwö­rung von Poli­tik und Medi­en ver­kocht, deren Ziel es sei, „das Volk“ dumm und devot zu hal­ten. Das ist nicht nur eine Belei­di­gung des „dum­men“ Vol­kes und der vie­len Jour­na­lis­ten, die ihre Arbeit nach bes­tem Wis­sen und Gewis­sen ver­rich­ten, selbst­ver­ständ­lich ohne Wei­sun­gen aus Washing­ton oder dem Kanz­ler­amt zu erhalten.

Ja klar, Pegi­da ist also “maß­los”, nicht hin­ge­gen die Reak­tio­nen der amtie­ren­den Poli­ti­ker, die von warm­her­zi­gen Men­sch­men­schen wie Gauck und Mer­kel abwärts alles in einen rechts­extre­mis­ti­schen Topf wer­fen und auf die “Nazis”,  “Nazis in Nadelstreifen”,“Chaoten”, “Aus­län­der­fein­de”, “Ras­sis­ten”, “Rat­ten­fän­ger”, Men­schen­fein­de usw. mit den kal­ten, bösen Haß­her­zen schimp­fen. Das ist alles natür­lich unge­heu­er maß­voll, sach­lich und das “dum­me Volk” respek­tie­rend, das nun blö­der­wei­se von sei­nen demo­kra­ti­schen Grund­rech­ten Gebrauch macht.

Koh­ler unter­schei­det hier offen­bar zwi­schen zwei­er­lei Volk: das eine, das den Poli­ti­kern, Zei­tun­gen und Jour­na­lis­ten wie ihm ver­traut, ist nicht “dumm” und darf nicht belei­digt wer­den, das ande­re, das ihnen nicht (mehr) ver­traut, wie etwa die Dres­de­ner Demons­tran­ten, dage­gen ist offen­sicht­lich “dumm” und darf auch in jeden belie­bi­gen Schmutz­topf gewor­fen wer­den, etwa mit jenen Ter­ro­ris­ten, deren Auf­stieg es auch in Deutsch­land fürchtet.

Koh­ler mag sich selbst für jeman­den hal­ten, der sei­ne Arbeit “nach bes­tem Wis­sen und Gewis­sen” ver­übt. Daß er den­noch zu der­art kras­sen und empö­ren­den Kurz­schlüs­sen imstan­de ist, zeigt nur das Aus­maß der Ver­ne­be­lung, die sei­ne Kas­te umgibt. Es bedarf hier weder einer “Ver­schwö­rung” noch der expli­zi­ten “Wei­sun­gen”; es genügt, Teil eines Macht­ap­pa­rats zu sein, um sich sein Wis­sen ver­ne­beln und sein Gewis­sen kau­fen zu las­sen. Was hier geschieht, läßt sich weit­ge­hend aus den Bestre­bun­gen erklä­ren, von die­sem Macht­ap­pa­rat wei­ter­hin zu pro­fi­tie­ren, im Sat­tel zu blei­ben, in der Bun­des­sup­pe oben­auf zu schwimmen.

Und die­ser Macht­ap­pa­rat fußt natür­lich auf einer Alli­anz von Poli­tik und Medi­en, die ent­schei­det, wer dazu gehört und wer nicht, wer dis­kre­di­tiert wird und wer nicht, wer “gewis­sen­haft” und “seri­ös” ist und wer nicht. Dahin­ge­hend herrscht zwi­schen Poli­ti­kern und Medi­en­ma­chern schöns­te Einig­keit. Wenn sich die Medi­en über wei­te Stre­cken zum Sprach­rohr und Straf­or­gan der Regie­rung machen, die sich Kri­tik mit wüs­ten Beschimp­fun­gen ver­bit­tet, dann braucht man auch nicht dar­über zu stau­nen, wenn ein Teil des “dum­men Volks” zu der Mei­nung gelangt, daß hier eine Hand die ande­re wäscht, um an einem, auf “links” gespro­chen, dich­ten und für bei­de Sei­ten pro­fi­ta­blen “Ver­blen­dungs­zu­sam­men­hang” zu stricken.

Hier erreicht Koh­lers ver­zerr­te Sicht auf die Din­ge ihren Höhepunkt.

Im Vor­wurf „Lügen­pres­se“ steckt auch der Ver­such, im Namen der Mei­nungs­frei­heit die Mei­nungs­frei­heit eines plu­ra­lis­ti­schen Pres­se­we­sens zu beschnei­den, das, obwohl auch sei­ne Ange­hö­ri­gen nicht unfehl­bar sind, in der Welt kei­nen Ver­gleich zu scheu­en braucht. Hin­ter der Tat von Paris steht kei­ne ande­re Absicht, nur ihre Mit­tel waren extre­mer. Aber auch von einem sol­chen Blut­bad dür­fen sich die freie Welt und ihre Pres­se nicht ein­schüch­tern lassen.

Die Wahr­heit ist viel­mehr: Wenn die Demons­tran­ten von Pegi­da Zorn auf das deut­sche Pres­se­we­sen hegen, dann eben des­we­gen, weil es ihnen nicht plu­ra­lis­tisch genug erscheint, son­dern augen­schein­lich uni­so­no dar­an arbei­tet, eine ein­zi­ge, nur mar­gi­nal vari­ier­te Mei­nung durch­zu­set­zen –  dar­an kön­nen sie ange­sichts der prak­tisch gleich­ge­schal­te­ten, allen­falls mit ein paar Zwi­schen­ru­fen gar­nier­ten Bericht­erstat­tung über ihre Bewe­gung von taz bis FAZ nicht mehr zweifeln.

In Koh­lers Kom­men­tar klingt für mein Ohr auch eine erheb­li­che Angst durch: die Angst vor dem eige­nen Macht­ver­lust. Denn der Ruf “Lügen­pres­se” erschallt natür­lich auch in sei­ne Rich­tung, das kann er gar nicht über­hö­ren. Hier hat jemand Angst, daß am Fun­da­ment der eige­nen Glaub­wür­dig­keit gesägt wird, hier hat jemand Angst, sei­ne ton­an­ge­ben­de Posi­ti­on zu ver­lie­ren. Ergo sti­li­siert er sich selbst impli­zit zum poten­zi­el­len Opfer von Pegi­da, ana­log wie Char­lie Heb­do zum tat­säch­li­chen Opfer der Isla­mis­ten gewor­den ist.

Fran­zö­si­sche Jour­na­lis­ten sind wegen frei­er Mei­nungs­äu­ße­rung ermor­det wor­den. Und zwar weni­ger, weil sie “gelo­gen” hät­ten, son­dern weil sie sich trotz wie­der­hol­ter Gewalt­an­dro­hun­gen nicht unter­wor­fen haben. Es ist haar­ge­nau das pas­siert, wovor Islam­kri­ti­ker wie Pegi­da war­nen, soll­te der Islam auch in Deutsch­land an Ein­fluß gewin­nen. Auch Koh­ler ist ein Jour­na­list, und viel­leicht hat nun auch er Bam­mel bekommen.

Aber ich kau­fe ihm nicht ab, daß er allen Erns­tes fürch­tet, etwa ein Pegi­da-Kom­man­do kön­ne die Redak­ti­on der FAZ mit Maschi­nen­pis­to­len stür­men. Das Schlimms­te, was ihm aus die­ser Rich­tung pas­sie­ren kann, ist, daß mehr und mehr Leu­te ihm nicht mehr ver­trau­en und sei­ne Zei­tung nicht mehr lesen. Es sind die­se Skep­ti­ker, die er – nach sei­ner For­mu­lie­rung – “vom mensch­li­chen Nach­schub abschnei­den” will, und wie sei­ne Kol­le­gen, die ähn­li­ches befürch­ten, bedient er sich dabei der Metho­den des “shame and bla­me”. Dage­gen wird er sich, wie die meis­ten Jour­na­lis­ten, wei­ter­hin davor hüten, sich den Zorn mus­li­mi­scher Orga­ni­sa­tio­nen zuzu­zie­hen. Daß es dage­gen gefahr­los ist, auf Pegi­da ein­dre­schen, und im herr­schen­den Sys­tem Plus­punk­te bringt, weiß er wohl genauso.

Wenn Koh­ler die “Mei­nungs­frei­heit” schüt­zen will, dann in ers­ter Linie sei­ne Frei­heit, eine Mei­nung durch­zu­set­zen. Hin­zu kommt gewiß auch das Bedürf­nis, die Lebens­lü­gen und den Rea­li­täts­ver­lust sei­ner, der mei­nungs­ma­chen­den Schicht zu recht­fer­ti­gen und zu kaschie­ren. Daher rührt wohl auch die fast schon gewalt­sa­me Schief­ge­wi­ckel­heit sei­nes Kom­men­tars. Und hier sit­zen Medi­en­ma­cher und Poli­ti­ker tat­säch­lich in einem Boot, ob per “Ver­schwö­rung” oder nicht.

Had­mut Danisch kommentiert:

Nun lau­fen gera­de die ZDF heu­te Nach­rich­ten. Die­sel­ben Leu­te, auch der­sel­be „Ter­ro­ris­mus­exper­te“ Elmar The­ve­ßen, die uns ges­tern abend noch ein­trich­tern woll­ten, dass Pegi­da böse, Islam-Kri­tik ver­werf­lich und es gebo­ten ist, Islam-Kri­tik zu blo­ckie­ren, bekla­gen nun die Ver­let­zung der Mei­nungs- und Pres­se­frei­heit, weil da jemand ver­hin­dern woll­te, dass der Islam kri­ti­siert wird.

Moment mal.

Noch­mal von vorne:

  • Pegi­da kri­ti­siert den Islam. Da heißt es, das wäre böse, ver­werf­lich und übel. Da dür­fe man nicht teil­neh­men, und es wer­den die gelobt, die die Kri­tik blockieren.
  • Char­lie Hed­bo kri­ti­siert den Islam. Doch plötz­lich ist es anders­her­um. Die wer­den plötz­lich als wacke­re, muti­ge Hel­den dar­ge­stellt, und dafür deren Blo­ckie­ren durch Islam-Befür­wor­ter als fei­gen Anschlag auf Grund­rech­te, Mei­nungs­frei­heit, Pressefreiheit.

War­um ist Islam-Kri­tik schlecht, wenn sie von Pegi­da kommt, aber gut, wenn sie von Char­lie Hed­bo kommt? Hät­te man nicht in Wei­ter­füh­rung der Pres­se von ges­tern über Pegi­da heu­te schrei­ben müs­sen, das wäre ein Schund­blatt gewe­sen, das üble Het­ze ver­brei­tet und an nie­de­re Instink­te appe­liert, und dass die selbst schuld sind? Immer­hin kann man den Kar­ri­ka­tu­ren jeden­falls nicht unter­stel­len, sach­li­cher und rück­sichts­vol­ler als Pegi­da zu sein.

Liegt es dar­an, dass das Jour­na­lis­ten sind, also Kol­le­gen, und Jour­na­lis­ten an sich selbst stets ganz ande­re Maß­stä­be anlegen?

Oder wer­den wir hier von der Pres­se sowie­so stän­dig ver­arscht, und heu­te waren die, die der Pres­se die Inhal­te vor­ge­ben, halt nicht schnell genug?

Hät­ten wir noch ech­ten Jour­na­lis­mus, wäre da der Zeit­punkt, unse­rer Regie­rung mal ein paar Fra­gen zu stellen.

  • Gera­de mal vor einer Woche hat unse­re Bun­des­kanz­le­rin Mer­kel in ihrer Neu­jahrs­an­spra­che die pau­schal ver­ur­teilt, die den Islam kri­ti­sie­ren. Da dür­fe man nicht teil­neh­men.Heu­te heu­chelt sie in einer 180-Grad-Wen­de, die abscheu­li­che Tat sei ein Angriff auf die Mei­nungs- und Pres­se­frei­heit. Vor einer Woche noch ver­werf­lich, heu­te wert­vol­les Grundrecht.
  • Nicht bes­ser unser Vize­kanz­ler Sig­mar Gabri­el: Vor­ges­tern erst stell­te sich die SPD mit­tels Jus­tiz­mi­nis­ters Maas Demons­tran­ten in den Weg, um eine Demons­tra­ti­on zu ver­hin­dern. Heu­te heu­chelt Gabri­el, der Anschlag sei eine Atta­cke „gegen die Mei­nungs­frei­heit in unse­rer offe­nen Gesellschaft“.

Ja, was isses denn nu?

Ja, was? Die­se Leu­te erin­nern mich zuneh­mend an Erich Miel­ke anno 1989, der auch dach­te, er wür­de mit “bes­tem Wis­sen und Gewis­sen” sei­ne “Arbeit ver­rich­ten”: “Ja, wir haben einen Kon­takt, ja wir haben einen Kon­takt, ihr wer­det gleich hören, war­um… Ich lie­be doch alle! Alle Men­schen! Ich set­ze mich dafür ein!”  Ich hof­fe, sie wer­den bald alle­samt ihren Miel­ke-Moment haben, unter all­ge­mei­nem Gelächter…

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

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Kommentare (106)

Martin

8. Januar 2015 07:58

Bammel haben sollen jetzt auch die Teilnehmer der Pegida Demonstrationen. Der Chef der Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, warnt vor Terroranschlägen auf Pegida Veranstaltungen (im Moment nur auf SPON Ticker, daher kein link).

Was soll man davon halten?

Waldgänger

8. Januar 2015 08:16

Ausgezeichnete erste Analyse, die gut dafür geeignet ist, verbreitet zu werden.
Schön, dass Sie sich die Mühe gemacht haben.
Sie soll nicht umsonst gewesen sein.

Rumpelstilzchen

8. Januar 2015 08:20

"Auch wenn der heutige feige Anschlag in Paris, ein Anschlag auf Meinungsfreiheit, Demokratie, auf Europa, letztlich auf uns alle, Wasser auf unsere Mühlen zu sein scheint, nehmen wir dies nicht zum Anlass, uns damit zu brüsten, wir hätten es ja schon immer gewusst. Nein, eben weil wir keine Schreihälse sind, als die wir verunglimpft werden, keine Claqueure sind wie diejenigen, die uns reflexartig mit „Nie-wieder-Deutschland – hindern wollen, uns mit unseren Abendspaziergängen meistens schweigend zu artikulieren, lassen wir diejenigen aufschreien, die es immer tun, wenn sich aktuell etwas Außergewöhnliches, Furchtbares ereignet. Wir schweigen in Trauer und Demut und in Solidarität mit den Familien der französischen Redakteure, die jetzt erste Opfer wurden. Wir schweigen und werden am Montag wieder spazieren gehen: schweigend und mit einem Trauerflor!"
(aus pediga facebook)

Lieber Herr Lichtmesz,
Danke für Ihren Beitrag. Ich hatte gestern obigen Text unter Ihrem Faulhaber Beitrag verlinkt und wollte Sie dort auch bitten, den Kohler Kommentar In Ihrer unnachahmlichen Art zu kommentieren. Ich ahnte, Sie würden es tun.
Nun, Sie haben sich die Nacht um die Ohren geschlagen. Auch ich hatte eine schlaflose Nacht.
Den Kohler Kommentar konnte man gestern übrigens kommentieren. Es gab auch gesalzene Kommentare mit Hunderten von Klicks in kürzester Zeit.
Sinngemäß war dort zu lesen: Mit diesem Kommentar, Herr Kohler , hat die FAZ einen neuen Tiefpunkt erreicht. Auch die FAZ unterdrückt ihr nicht genehme Kommentare, selbst wenn sie fundiert und fair geschrieben sind...
Die Kommentare waren noch am gleichen Abend verschwunden....
Ja, ich gestehe, mir wird es angst und bange.
Sehe ich die Bilder von Pediga Spaziergängen und stummenn Trauer-Versammlungen in Paris, ich erkenne keinen Unterschied mehr:
Das Volk steht einfach auf:
https://www.handelsblatt.com/politik/international/anschlag-auf-charlie-hebdo-das-volk-steht-einfach-auf/11199732.html
Wie sich die Bilder gleichen !
Und in einem weiteren Beitrag des Handelsblattes wird vor Anschlägen auf Pediga Spaziergänge gewarnt:
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/warnung-der-polizeigewerkschaft-pegida-proteste-koennten-terrorziel-werden/11199520.html
Na, wenn das jetzt nicht ein Grund ist, Pediga zu verbieten.
Ja, es sollten alle potentiellen Terrorziele verboten werden.
Dann haben wir endlich den Frieden, den nur die Welt gibt.
Dann kann uns nur noch ein Gott retten. Aber nur der wahre.

Realist

8. Januar 2015 08:55

@Martin

Die neue, alte Waffe gegen Pegida - Angst. Jetzt noch mal mit geschärfter Klinge. Wer keine Angst mehr vor der Antifa hat, dem muß man halt mit einem professionellen Terrorkommando drohen.

Gefährliche Strategie, sie könnte aufgehen. Ich hätte vollstes Verständnis für jeden, der aus dieser Angst heraus beim nächsten Mal zuhause bleibt.

Waldgänger (e.B.) aus Schwaben

8. Januar 2015 09:16

Irgendwo fand und speicherte ich dieses Zitat:

Wie Clausewitz irgendwo anmerkt, will der Angreifer immer den Frieden. Er will unser Land, unsere Leute, unsere Ressourcen übernehmen, ohne einen Schuss abzufeuern. Nach jener Logik ist der Verteidiger immer der Aggressor.

Und jener Logik folgt dieser Kohler. PEGIDA / AfD sind schuld an allen negativen Ereignissen. Die Nomenklatura lässt schon seit Jahren unbegrenzt "Flüchtlinge" und Einwanderer in's Land, gibt unser Volksvermögen für die Eurorettung hin, und solange sich niemand wehrte, war Friede im Land. Schuld am Krieg sind jene, die jetzt beginnen sich zu wehren.

Rumpelstilzchen

8. Januar 2015 09:17

Ich hätte vollstes Verständnis für jeden, der aus dieser Angst heraus beim nächsten Mal zuhause bleibt

@Realist
Non, non, non.....

Not afraid !
https://www.faz.net/aktuell/politik/anschlag-in-paris-blut-auf-die-muehlen-13358326/die-menschen-auf-dem-pariser-13358639.html
Die Franzosen gehen gegen die Angst zu tausenden auf die Straße !
https://www.lefigaro.fr/actualite-france/2015/01/07/01016-20150107ARTFIG00415-charlie-hebdo-des-dizaines-de-milliers-de-francais-se-rassemblent-en-silence.php

Zadok Allen

8. Januar 2015 09:40

Besten Dank, Herr Lichtmesz, daß Sie sich sogleich der unglaublichen Entgleisung Berthold Kohlers angenommen haben. Dessen Schmierartikel bezeichnet eine neue Eskalationsstufe, die ich (zumindest zum jetzigen Zeitpunkt) noch nicht für möglich gehalten hätte.

Das Blatt, das solche infame Hetze publiziert, fasse ich in Zukunft nicht einmal mehr mit der Kneifzange an. Was, wenn nicht dies, ist denn "Volksverhetzung"? Wie Sie schon sagen:

In Kohlers Kommentar klingt für mein Ohr auch eine erhebliche Angst durch: die Angst vor dem eigenen Machtverlust. Denn der Ruf „Lügenpresse“ erschallt natürlich auch in seine Richtung, das kann er gar nicht überhören.

Dieser Umstand erklärt Kohlers Affekte, stellt aber keine irgendwie geartete Entschuldigung für die Infamie dar, die Pegidisten mit den gestrigen Tätern zu identifizieren.

Da fehlen mir mittlerweile wirklich die Worte. Hier wetzt ein Westentaschentyrann, der sich in die Enge getrieben fühlt, sein Messer, um sich in der aufziehenden Palastrevolte seines Lebens zu erwehren.

Tim Toady

8. Januar 2015 09:40

Noch gestern Nacht, am 06. Januar schrieb Bild-Online, das 80 Prominente (-Bild-Leser?) - also
80 Politiker, Manager, Künstler und Top-Sportler NEIN zu Pegida sagen -
die offenbar keinerlei Islamisierung des Abendlandes erkennen mögen wollen, was m.M.n. nur von einem gewissen Grad an Unwissenheit - oder aber eben -Kalkül- zeugen kann. Und zumindest für die Einige auf dieser Liste dürfte wohl Letzteres gelten.

Rüdiger Braun

8. Januar 2015 09:41

Ich hoffe es fällt Ihnen auch auf das die ganzen Solidaritätsbekundungen der Journalisten ein drohendes "selbst schuld!" beinhalten.
Selbst die angeblich aus Solidarität veröffentlichten Karikaturen sind in keinster Weise irgendwie islamkritisch, ganz im Gegenteil. Auf den ersten Blick ja, da ist irgendwie ein Mohammedaner im Bildchen gezeichnet das muss doch islamkritisch sein! Eben nicht, schaut genauer hin dann erkennt ihr die Perfidie der Systempresse.
Im Übrigen bin ich mir über die Täterschaft noch gar nicht sicher. Ziel war es CH u.ä. zum Schweigen zu bringen, das liegt im Interesse der Mohammedaner aber auch im Interresse der europäischen Sozialisten wie Hollande.

Chris

8. Januar 2015 09:43

Sehr gute Einschätzung zum FAZ Kommentar!

Ich gehöre eigentlich nicht zu den Verschwörungstheoretikern und auch nicht zu denen, die hier unnötig auf den Staatsfunk verweisen, aber diesmal lohnt es sich aus aktuellem Anlass dann wohl doch:

Hier ein Interview mit der Schriftstellerin Gila Lustiger

https://www.deutschlandfunk.de/islamismus-in-frankreich-antisemitisch-gewalttaetig.694.de.html?dram:article_id=308099

Das interessante und ausgewogene Gespräch endet mit:

Knielänge -, wenn sie so in Sarcelles, in gewissen Vierteln spazieren geht, wird sie angepöbelt. Sie muss sich züchtig anziehen, sie muss ihr Haar bedecken, und das sind Realitäten in Frankreich. Das kann nicht angehen!

Heinemann: Die Schriftstellerin Gila Lustiger. Die Fragen stellte mein Kollege Jasper Barenberg.

Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.

Über diesen Hinweis mache ich mir aber doch ernsthafte Sorgen, wenn man weiss, dass das Interview gestern Abend aber noch 2 Minuten länger war und dort -wie bestellt- die PEGIDA Positionen "verharmlost" wurden. Noch ist die Originalversion online:

https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2015/01/07/dlf_20150107_2316_845260a7.mp3

Man höre und staune...

Czernitz

8. Januar 2015 09:45

In der FAZ stellt der Redakteur Berthold Kohler sein Blatt an die Seite des französischen Blatts Charlie Hebdo. Er stellt sein kirchenfrommes Organ auf die Stufe mit einem anitklerikalen Satireblatt. Als wäre eine Zeitung wie Charlie Hebdo in Deutschland überhaupt möglich! Es ist absurd. Und Kohler nutzt die Gelegenheit, um auf Pegida einzuschlagen. Der König des verstopften Füllfederhalters gibt den Mahnern vor dem Islamismus die Schuld am Islamismus. Der König läßt den Boten der schlechten Nachricht hinrichten. So etwas ist nicht neu. Das gab´s schon immer.

Harald de Azania

8. Januar 2015 09:59

Verehrter ML,

Bin gerade - angesehen von lebhafter Teilnahme and der Debatte :-) - bei der Lektuere von Friedell, Kulturgeschichte, Kapitel ueber das Rokoko. Unsere Zeit offenbar ein Gossenrokoko , nicht decadance sondern die REMKVTK = realexistierende multikulti vielfaeltig tolerante Klasse wirklich degeneriert .

Daraus folgt ein besonderes Unterwerfungsbeduerfnis gegenueber dem Rohestem, Barbarischstem, Gemeinstem, Brutalstem.

Frontstellung:
Subventionierte vs Produktive
Wiederhallmenschen vs Fellachen.
Der Ausgang sollte nicht fraglich sein, aber: die Fellachen haben an der "escuala de malizia" in den Faechern Intrige, Hinterfotzigkeit und Falschheit mit Auszeichnung maturiert. Dennoch: Ehrlicher Saebel und Degen setzten sich gegen das intrigante florett durch! Vorsicht; die Florettspitze koennte vergiftet sein... Fellachen: Reaktionslos und stumpf gegenueber jedwedem aeusserem Einfluss, reagiert bzw besser hysterisiert wird nur entre nous! Also ganz vornehm!

CS hat schon im Schluss der "Politischen Romantik" diesen Typ herrlich beschrieben. Es wird gar nicht gelogen = bewusst die Unwahrheit sagen. Das p.r.c (politisch-romantisch-korrekte) Subjekt bastelt sich von Fall zu Fall seine Welt und Wahrheit zusammen, das kann schon stuendlich sich aendern. Eine Art romantisierender Solipsimus. Ich und was ich gerade fuer real halten will, sind real. Aendert sich von Minute zu Minute.
Man sollte einmal pruefen, ob ein statistischer Zusammenhang darin besteht, dasz man sich als Kind alles ertrotzen konnte und heutigem Polithysterismus.Daher der Schaum vor dem Mund der Toleranten. Die Abscheu vor allem, was nur 5 mm abweicht. Wer mit Phrsasen drischt wird auch mit Knueppeln dreschen. Weglachen, wegironisieren ist ein sehr gutes Rezept. Die Laecherlichkeit toetet. Legal bleiben! Aber bitte im naturrechtlichen Sinne. Sich die Legalitaet von den Machthaben vorschreiben zu lassen, heisst sich ersticken zu lassen. Cette legalite tue!!

Schaftt ein, zwei, drei viele DRESDEN.
Weiter son! Keine Angst!
Pasaremos!
HdeA

Ein Fremder aus Elea

8. Januar 2015 10:06

Ach, darüber kann ich mich nicht mehr aufregen.

Was Köhler zur Situation in der Ukraine von sich gegeben hat, reicht aus, um den Ruf der gesamten deutschen Presse mit in den Schmutz zu ziehen.

Die FAZ ist das Zentrum dieser Lüge und hat dann auch ganz konsequent George Soros höchstpersönlich das Wort überlassen, nachdem ihre Redakteure sozusagen als Artillerie das Feld über Monate hinweg vorbereitet hatten.

Das Problem in Europa sind jene, welche der Presse nicht folgen.

Ist eine ziemlich klare Ansage. Allerdings, ich frage mich ob seine französischen Kollegen darüber so besonders froh sind, denn wie es Köhler sagt, hat es sowas Gewalt Legitimierendes.

Der entscheidende Aspekt aus muslimischer Sicht sollte eigentlich der sein, daß die Scharia in Europa eben nicht gilt, und sich die Muslime also auch nicht so verhalten sollten, als ob sie es täte.

Aber ich wundere mich bald über überhaupt nichts mehr, was Artikel in der FAZ angeht.

Rainer

8. Januar 2015 10:09

Leute wie Kohler u.a. sind eigentlich Kollaboteure des Islam und der Islamisierung, sie haben sich ihm schon lange unterworfen. Von diesem Blickwinkel werden ihre Bigotterie und ihre Schizophrenie besser erklärbar. Der psychische Mechanismus dahinter ist nicht mehr durch das Stockholm-Syndrom erklärbar, sondern muss eine tiefgreifende geistige Störung sein. Das ist nicht nur Angst vor dem Verlust der Deutungshoheit, sondern, es muss eine Art "Besessenheit" oder "Fremdbesetzung" sein. Ich finde leider keine anderen Worte dafür.

Joseph von Sternberg

8. Januar 2015 10:19

hmm... für den ganzen Nato-Scheissdreck in Schurwolle ... der die aktuelle Kamera moderiert kam das natürlich zur Unzeit... Sollten irgendwelche Dienste mit von der Partie sein, hätten doch die Meister der transatlantischen Netzwerke schon entsprechende Vorgaben machen können - auf diese Weise werden die Rationalisierungsversuche recht durchschaubar - selbst für den Beschränktesten (selbstverständlich nicht für die Quallen "mit Rückgrat").

Armer Claus-Detlef Cleber :-P

Der Medienblackout ist aber schon beeindruckend - vor allen wenn diese Leute ohne Strategie zu twittern beginnen. Man sollte sein Herz halt nicht ... in seinem Twitter-Account tragen. Anders gesprochen: Si taccuisses philosophus mansisses: Si tacuisses, philosophus mansisses (Hekmatyar dankt Georg Mogel.)

Dabei ist doch alles so einfach - es ist nur eine Frage der Zeit, bis fleissige Heinzelmännchen oder ein paar benigne Feen einen Breivig oder eine NSU am besten zur Adventszeit vor die Redaktionen legen. Mit denen die dankbaren Presstituierten das ganze Bild wieder balancieren können - um dem ganzen den richtigen Spin zu verleihen (wie die das glaube ich nennen). Ohne Problem und Verrenkung - einfach mal ne gewisse Zeit die Fresse halten. Die unerträgliche Leichtigkeit des Journaille-Seins.

Zadok Allen

8. Januar 2015 10:32

@ Joseph von Sternberg

Das ist es, was mich an der ganzen Entwicklung der letzten Wochen so hoffnungsfroh stimmt: es wirkt alles nicht wie eine von oben zentral orchestrierte Nummer.

Die Massenmedien begehen im Zusammenhang mit PEGIDA und den anderen Bewegungen zur europäischen Selbstbesinnung jeden Fehler, den sie begehen können. Hätten sie beispielsweise PEGIDA am Anfang, wie tausendfach erprobt, totgeschwiegen, wäre wohl Anfang Dezember Schluß damit gewesen.

Auch Kohlers Pamphlet ist ein solcher gravierender taktischer Fehler: dergleichen verbreitet sich doch wie ein Lauffeuer durch die sozialen Medien; auch sollte man die Multiplikationswirkung der für kommenden Montag in Dresden zu erwartenden öffentlichen Glossierung dieses geistigen Tiefstschlages nicht unterschätzen.

Wenn der Herrschaftskomplex der BRD seine Berserker-Strategie gegen die Bürgerbewegungen weiter fährt, wird er seine Pseudolegitimität für weite Kreise dauerhaft verlieren. Das postdemokratische System entlarvt sich selbst, täglich ein Stück mehr.

Belsøe

8. Januar 2015 10:46

„Wenn ihr mich bedrängt und destabilisieren wollt, werdet Ihr Verwirrung stiften, al-Qaida in die Hände spielen und bewaffnete Rebellenhaufen begünstigen. Folgendes wird sich ereignen: Ihr werdet von einer Immigrationswelle aus Afrika überschwemmt werden, die von Libyen aus nach Europa schwappt. Es wird niemand mehr da sein, um sie aufzuhalten. Al-Qaida wird sich in Nordafrika einrichten, während Mullah Omar den Kampf um Afghanistan und Pakistan übernimmt. Al-Qaida wird an eurer Türschwelle stehen. In Tunesien und Ägypten ist ein politisches Vakuum entstanden. Die Islamisten können heute von dort aus bei euch eindringen. Der Heilige Krieg wird auf eure unmittelbare Nachbarschaft am Mittelmeer übergreifen. Die Anarchie wird sich von Pakistan und Afghanistan bis nach Nordafrika ausdehnen.“

Muammar Gaddafi

Inselbauer

8. Januar 2015 10:57

Nach den letzten Informationen beteuert einer der "Täter" seine Unschuld und hat sich freiwillig der Polizei gestellt. Die beiden angeblichen Schützen sollen zufällig einen Personalausweis im Fluchtauto vergessen haben, einer hat nach einer 10 Jahre zurückliegenden Irak-Episode jahrelang im Gefängnis gesessen und ist anschließend als Drogenabhängiger aufgefallen.
Der scheinbar exekutierte Polizist, den man im Video sieht, wurde nicht ernsthaft verletzt, schon gar nicht getötet, das steht sogar im Spiegel.

Soviel zur einhundertsten Variante des Unterhosenbombers.

Frank

8. Januar 2015 11:14

"Warum ist Islam-Kritik schlecht, wenn sie von Pegida kommt, aber gut, wenn sie von Charlie Hedbo kommt?"

Tja, das gehört für mich zu den zentralen Widersprüchlichkeiten bei der ganzen Chose. Man betrachte sich die Titelseite des Spiegel, Ausgabe 13/2007: "Mekka Deutschland - Die stille Islamisierung". Nun lese ich dieses Qualitätsblatt nicht, aber muss wenig Phantasie haben, um sich vorstellen zu können, wie sehr es nunmehr im verzweifelten Abwehrkampf gegen Pegida fleißig Argumente gegen die "vermeintliche Islamisierung" aufzubieten, die es gestern noch selber als Faktum verkündet hat...

Ein anderes schönes Beispiel. Neulich starb Ralph Giordano. In einem Nachruf in der "Rheinischen Post" vom 11. Dezember 2014 war zu lesen:

Ralph Giordano war als Schönredner ungeeignet. Er verspürte eine tiefe Abneigung gegenüber allen "Problemverharmlosern", "Mulitkulti-Illusionisten" und "Beschwichtigungs-Aposteln". An diese Devise hielt er sich auch mit seiner Kritik am Islam. Besonders die Diskriminierung von Frauen brachte ihn auf die Palme und ermunterte ihn, in Talkshows verschleierte muslimische Frauen als "menschliche Pinguine" zu bezeichnen. Der Bau der Kölner Zentralmoschee wurde ihm zum Sinnbild eines bedenklichen Machtzuwachses des Islams. Als vor sechs Jahren der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Deutschland glaubte, Scharia und Grundgesetz seien vereinbar, forderte Giordano kurzerhand dessen Abschiebung.

Und nun stelle man sich vor, jemand aus dem Umfeld von Pegida würde derart die Beherrschung verlieren, dass er verschleierte Frauen als Pinguine bezeichnet und die Abschiebung eines hohen muslimischen Funktionärs fordert.
Gut, Giordano ist teilweise exkupiert, weil er eine jüdische Mutter hatte. Da greift dann schonmal der Welpenschutz. Aber dennoch gehört diese Doppelmoral nach dem Motto "Quod licet Iovi, non licet bovi" für mich zu den vielen widerwärtigen Phänomenen, deren man in den letzten Wochen verstärkt begegnet.

Coon

8. Januar 2015 11:23

Gut, dass es noch einigen Anderen aufgefallen ist. Mir jedenfalls ist heute morgen beim Lesen des Kohler-Artikel mehrmals das Smartphone aus der Hand gefallen. Da war auch noch die Kommentar-Funktion zum Artikel offen, mittlerweile geschlossen. Vermutlich ist der FAZ Kohlers Beitrag komplett um die Ohren geflogen. Wäre interessant zu wissen, was Schirrmacher dazu gesagt hätte.

Thomas Bargatzky

8. Januar 2015 11:27

Sehr geehrter Herr Lichtmesz,

Islamistischer Anschlag oder "false flag"?

Ihre Demaskierung der Systemmedien ist vortrefflich. Aber was den Anschlag in Paris angeht: seien wir vorsichtig und halten uns mit Schuldzuweisungen vorerst zurück. Cui bono? Ein Personalausweis im Auto "vergessen", bei einer Operation, die alle Merkmale eines Profi-jobs besitzt? (Wie war das noch einmal mit einer unbeschädigten CD-Rom in einem ausgebrannten Wohnmobil? Oder mit dem Ausweis eines Attentäters in den Trümmern der Twin Towers?) Siehe dazu auch den heutigen Artikel von Pepe Escobar in Asia Times. Und vergessen wir nicht: Als die NATO 1990 auf einmal arbeitslos wurde, hat man einen neuen Feind gesucht und fand ihn im Islam. Daß ISIS auf der Lohnliste des "Empire of Chaos" steht, ist mittlerweile mehr als ein Verdacht. Und bei allem Respekt vor den PEGIDA-Demonstranten - welche "exceptional nation" würde vom "Kampf der Kulturen" auch auf unseren Straßen am meisten profitieren?

Thomas Bargatzky

Ein gebürtiger Hesse

8. Januar 2015 11:29

Besten Dank für diese prächtige Analyse der neuesten Perfidie-Lawine, die da auf uns zurollt. Sie wirft ein im schönsten Sinn aufklärerisches Licht in den Abgrund der Verdummungs-Verdunklung.

Jan

8. Januar 2015 11:30

Islam, Marxismus, globalistische Wirtschaftsbonzen und Kirche*; sie alle haben zwei Dinge gemeinsam:

1. Den Weltstaat als Macht- und Wirtschaftsziel und
2. den Nationalstaat als ihren natürlichen Gegner.

* Kirche ist nicht zu verwechseln mit Christen

eulenfurz

8. Januar 2015 11:46

Die Wahrheit ist vielmehr: Wenn die Demonstranten von Pegida Zorn auf das deutsche Pressewesen hegen, dann eben deswegen, weil es ihnen nicht pluralistisch genug erscheint, sondern augenscheinlich unisono daran arbeitet, eine einzige, nur marginal variierte Meinung durchzusetzen.

Eine "Wahrheit", die auch in anderem Bereich diskutierbar ist: Ist die Forderung nach rechtsstaatlichen Verhältnissen in der BRD nun eine "Diskreditierung des bestehenden Rechtsstaates" und damit ein Indiz für sog. "Verfassungsfeindlichkeit" (wird von den Machthabern tatsächlich so kommuniziert), oder ein gerechtfertigtes Anliegen besonders engagierter Demokraten? Die "Wahrheit" liegt hier in der jeweiligen Sichtweise und kann nicht objektiv ermittelt werden.

Der erschossene Chefredakteur hatte neben den blasphemischen Muhamed-Comics (die auch gemäßigte Muslime verletzen!) auch Front-National-braune-Kackhaufen (whow, wie kreativ) gezeichnet. In der Tat, der Gedanke ist …. ähm …. interessant, daß Journalisten, die sich in ihrer Hetze gegen Rechts und Islamkritik die Finger wund schreiben und zeichnen, letzten Endes in ihren Redaktionsstuben von Islamisten erschossen werden. Ihre letzten Richter mögen ihnen ihre Dämlichkeit verzeihen. Trauern sollte man aber dennoch um den/die erschossenen Polizisten und auch den völlig unbeteiligten Füßgänger – um diese ist es wirklich schade.

Als in Düsseldorf importierte Araber eine Synagoge abfackelten, rief Bundeskanzler Gerhard Schröder zum Aufstand gegen Rechts auf. Kürzlich rief Gerhard Schröder zum Aufstand gegen Islamkritiker auf – in Paris ermordeten daraufhin "bestens integrierte" Islamisten 12 Menschen, darunter Islamkritiker. Darf man solche Typen wie den Ex-Buka "geistige Brandstifter" und "Mordhetzer in Nadelstreifen" nennen?

Und jetzt ist ihre größte Sorge, islamkritische Bewegungen könnten von dem Vorfall “profitieren”. Es wäre “niederträchtig”, die Tat für Islamistenkritik “auszunutzen”. Komisch, diese Skrupel hatten sie nie, wenn sie tatsächliche oder vermeintliche rechtsextreme Übergriffe für allerlei mögliche "Aufstände", Kampagnen und Fördermittelausschüttungen mißbrauchten.

Revolte

8. Januar 2015 11:53

Jetzt mit Verschwörungstheorien um sich zu schmeißen, ist natürlich auch eine Variante der Realitätsverweigerung und eine wohlfeile Möglichkeit, ein Problem zu leugnen, um weiter gemütlich seinen Kaffee trinken zu können.

Jan

8. Januar 2015 11:58

die Ursache für islamischen Terror mögen zwar beim Islam liegen, doch die Ursache, daß islamischer Terror HIER in Europa stattfindet (die Betonung liegt auf "hier") liegt nicht beim Islam, sondern bei den westlichen Machthabern, die solche Leute um jeden Preis und mit allen Mitteln hier in Europa haben und behalten wollen.

Demo Goge aus der polis germania

8. Januar 2015 12:15

Revolte,

Jetzt mit Verschwörungstheorien um sich zu schmeißen, ist natürlich auch (...) eine wohlfeile Möglichkeit, ein Problem zu leugnen...

Aber ein Problem (Moslemeinwanderung nach Europa) anzuerkennen sollte auch nicht dazu führen unreflektiert jede Zeitungsstory zu glauben.

"Offenbar ist dem mörderischen Trio ein äußerst dummer Fehler unterlaufen: Die Ermittler haben einen Ausweis in dem Fluchtfahrzeug gefunden"

https://www.bild.de/news/ausland/schiesserei/schuesse-in-zeitung-redaktion-charlie-hebdo-39231410.bild.html

Matthias Grund

8. Januar 2015 12:17

Paris ist noch so ein Teil in der Spagatforschung. Sie hilft uns, die Beharrungsfähigkeit des wankenden Elfenbeinturms zu verstehen - und weshalb er nicht einfach so fällt, wenn man nur fest genug daran rüttelt. Ein anderes Beispiel vor ein paar Tagen:

Ein Jude wird in Berlin von einer Gruppe Araber/Türken verprügelt. In einem Interview warnt das Opfer daraufhin vor pauschalem "Islamhass", denn: "Die Angreifer hätten genauso gut Neonazis sein können und der Geschlagene ein Araber" (waren sie zwar nicht, aber okay). Sein Fazit ein paar Sätze weiter: PEGIDA sind die wahrhaft Gefährlichen, noch gefährlicher als die NPD. Im Kommentarbereich wird er daraufhin völlig unironisch als "Toleranzheld" gefeiert, ein Leser verfasst auf das Opfer ein Gedicht.
https://www.sueddeutsche.de/politik/uebergriff-in-berlin-das-darf-nicht-vorlage-sein-fuer-islamhass-1.2292843

Nils Brunsson nennt diese irren Spagate organisierte Heuchelei. In meinen Worten ist es Paradigmenpflege. Die Wirklichkeit wird sprachlich der beabsichtigten Utopie angepasst. Das System muss heucheln um das Paradigma zu retten. Die Täter von heute sind reaktive Wortmeister, zu "Taten" fähig sind sie schon lange nicht mehr. Sie sind Getriebene der Wirklichkeit, die sie nicht anerkennen können, weil es ein Schuldeingeständnis wäre. Lieber lassen sie sich weiter treiben bis zur Wand. Scheinheiligkeit ist kein Fehler, sondern die Lösung, um überhaupt bewegungsfähig zu bleiben, und wenn das System nach seiner Bewegungsfähigkeit bewertet wird. Auch Getriebene bewegen sich schließlich.

Die Fähigkeit des Systems zur organisierten Heuchelei macht es so illusorisch auf irgendein Ereignis zu hoffen, das das System zum Aufwachen bewegt. Es gibt diese Ereignisse ständig: Kirchweyhe, Garbsen, Rotherham, Paris. An seiner Scheinheiligkeit wird das System nicht zerbrechen, im Gegenteil. Scheinheiligkeit schmiert noch ein wenig Glanz auf die Fäulnis. Selbst wenn die Anderen uns den Bürgerkrieg erklärten, brächten die Paradigmenhüter der Diversity noch Verständnis dafür auf. Das rhetorische Rechtfertigungsfundament wurde doch schon gelegt: Ausgrenzung, Ungerechtigkeit, Rassismus, Repression. Wenn es der Gerechtigkeit dient, dürfen sie uns vergewaltigen (Rotherham), unsere Symbole verbrennen (Garbsen), töten (Paris). Die Anderen haben den Freifahrtschein schon in der Hand, sie werden diesen Trumpf auch ausreizen.

Martin

8. Januar 2015 12:22

Jetzt mit Verschwörungstheorien um sich zu schmeißen, ist natürlich auch eine Variante der Realitätsverweigerung und eine wohlfeile Möglichkeit, ein Problem zu leugnen, um weiter gemütlich seinen Kaffee trinken zu können.

Mir geht das ewige "cui bono?-" und "false flag-" Gekreische, welches mittlerweile ohne jegliche Verzögerung immer sofort einsetzt, auch gehörig auf den Nerv. Über so etwas kann man sich ein paar Monate später, wenn die Sache etwas abgekühlt ist, unterhalten.

Im Übrigen finde ich es gut, dass Pegida in Dresden den kommenden Montag zu einem Schweigemarsch mit Tragen von Trauerflor machen will.

Revolte

8. Januar 2015 12:53

@Inselbauer

Der scheinbar exekutierte Polizist, den man im Video sieht, wurde nicht ernsthaft verletzt, schon gar nicht getötet, das steht sogar im Spiegel.

Kann es sein, dass Sie da etwas durcheinander bringen? Es gab nämlich heute eine weitere Attacke auf zwei Polizisten. Eine Beamtin starb, ihr Kollege überlebte offenbar. Auf gmx.de heißt es:

Polizistin stirbt nach Schießerei im Süden von Paris

11:04 Uhr: Bei einer Schießerei im Süden von Paris ist am Donnerstagmorgen eine Polizistin tödlich verletzt worden. Die Beamtin starb wenige Stunden nach dem Vorfall, wie Justizkreise berichteten. Ein zweiter Polizist war verletzt worden. Ein Unbekannter hatte das Feuer auf die Beamten eröffnet. Der Tatverdächtige ist weiterhin auf der Flucht. Ob der Vorfall im Zusammenhang mit dem Anschlag auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" am Mittwoch steht, war zunächst unklar.

https://www.gmx.net/magazine/panorama/terroranschlag-paris/liveticker-terrorangriff-paris-polizistin-stirbt-schiesserei-30346142

Bei der BILD wird der im Video zu sehende Polizist namentlich erwähnt und als tot angegeben:

Auf der Flucht stürmen die maskierten Terroristen auf den wehrlos am Boden liegenden Polizisten Ahmed Merabet († 42) zu. In Todesangst hebt er seine Hände – und wird Sekunden später aus nächster Nähe erschossen

Carl Sand

8. Januar 2015 12:56

mmh, Verschwörung...

Natürlich ist der angeblich im Auto gefundene Personalausweis von gleichem Geschmäckle wie der "leicht angekokelte Pass von Mohammed Atta, den ein zufällig spazierender FBI Mitarbeiter in der Kaffeepause findet" oder das Durchladen einer Schrotflinte, nachdem man sich mit einem Brenneke-Laufgeschoss das Kleinhirn rausgeblasen hat.

Allerdings gibt es immer mindestens zwei Interpretationen:
"make it happen"
"let it happen"

ERSTENS:

Nehmen wir einmal an, die "Dienste" kannten ihre Pappenheimer, haben es aber (warum auch immer) unterlassen, es zu verhindern.

Nehmen wir weiterhin an, die Information stamme aus illegalen Quellen oder die Organisation war sogar unterwandert und/oder unterstützt.

Beides ist mehr als wahrscheinlich.

Dann käme das System natürlich in Erklärungsnot - WIE sie denn bitte das so schnell wussten...

Dann macht sich ein zufällig gefundener Pass natürlich ganz prächtig.

Man darf die Verachtung der Systemdienste für das Volk nie unterschätzen - "Die schlucken alles" - und leider stimmt das auch.
Zur Erklärung habe ich in einem anderen Strang bereits geschrieben - 90% Mitläufer sind ganz normal, wenn man halt in einer Diktatur lebt. So ist das eben.

Und "konservative" kognitive Dissonanz findet man auch hier in dem einen oder anderen Kommentarbeitrag.

Ob die Attentate möglicherweise angestiftet, gesteuert, oder sogar selbst durchgeführt wurden, ist erst die ZWEITE Frage, die man bedenken kann.

Carl Sand

8. Januar 2015 13:00

Zum Thema "Plötzliches Passfinden habe ich einmal ein kleines Theaterstück geschrieben, das ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:

Ein Stück in zwei Akten

.

9.11.2001 Langley, CIA Hauptquartier 1528Zulu

(Ein holzvertäfeltes Zimmer im Südstaatenvilla-Stil mit einem herrschaftlichen Schreibtisch am Ende des Raums. An der Wand eine digitale Anzeigetafel mit blinkenden Lichtern. In einer Ecke ein kleiner Konferenztisch. An seinem Schreibtisch der Director CIA mit einem Golfschläger beschäftigt und der Deputy Director davor stehend).

(Director of Operations betritt den Raum)

DoO.: Sir, Sir, Operation „Mikado“ ist gelaufen wie geplant. Turm 1 ist ordnungsgemäß kollabiert!

DCIA.: Sehr schön. Ich hatte schon befürchtet, diese Trottel fliegen daneben.

DDCIA.: Jaja, war ein hartes Stück Arbeit, denen zu erklären, was der Unterschied zwischen einem Teppich und einer Boeing ist.

DCIA.: (in patriotischer Geste) America is under attack! Jetzt müssen wir mit ganzer Kraft herausfinden, wer die Schweine waren, die uns das angetan haben!

DoO: Ähm Sir…

DCIA.: Und wir werden Furcht und Schrecken gegen diese Achse des Bösen herabregnen lassen. Finden Sie sie! Hören Sie, Sohn? Ganz egal wo sie sich verkrochen haben!

DDCIA.: Ganz vortrefflich, Sir! Achse! Brillant!

DoO.: Äh Sir, wir… äh, wissen wer das getan hat. Wir haben die Kamelschänder schließlich finanziert!

DCIA.: (bestimmt) Ja, Achse! Das sind ja auch quasi Nazis!

DDCIA.: Nazis! Islam ist Hitler! Ganz klar. Muss man wissen!

DoO.: Ähm, Sir, und wir haben sie auch ausgebildet! Der Osama, mit dem Sie letzten Monat Golf spielen waren…

DCIA.: Jaja! Freundlicher Mann. Hat einen guten Drive. Muss dringend an meinem Handicap arbeiten.

DDCIA.:(fährt den DoO an) Papperlapapp! Natürlich wissen wir, wer das war. Aber wir werden sie finden! Das schwöre ich – beim Barte meiner Großmutter!

DoO.: Ähm, Sir… Wenn wir das wissen – Wie erfährt es dann der Bürger? Sie wissen schon – To serve and protect…

DCIA.: (schlägt sich an die Stirn) Verdammt! Wie sagens wir nur dem Bürger?

DDCIA.: Öhm, also da… ja…. hm…

DoO.: (lavierend) Also, der Teil fehlte im Plan, wie ich in Konferenzsitzung A27/D-Op-OPSEC/Assistant Comitee on irrelevant things and stuff / ACOITS schon am Sitzungstag 17 um 13hundert27 Zulu anmerkte.

Alle.: Schweigen. Ähm. Äh….

DCIA.: Brainstorming! Brainstorming und Powerpoint, mein Sohn! Das hat Amerika groß gemacht!

(DeputyViceAssistant John Doe betritt den Raum).

DeputyViceAssistant John Doe: Sir! Sir! Ich hab es!

DCIA.: Schießen Sie los, Sohn!

DeputyViceAssistant John Doe: Also! Ich schlage vor, ein zufällig spazierender FBI-Mitarbeiter geht am Ground Zero vorbei. Und dann macht es rrrummsss! Und da flattert ihm doch glatt…

DoO.: Äh…

DeputyViceAssistant John Doe: In der Mittagspause, Sir! Und da flattert ihm doch glatt der Pass von islamic wing operative 6 vulgo Muhammet Atta direkt vor die Füße.

D.o.O.: Äh…

DeputyViceAssistant John Doe: Leicht angekokelt, Sir!

DoO.: Äh…

DCIA.: Brilliant! Befördern Sie diesem Mann, Deputy Director!

DoO.: Ähm, Sir, finden Sie wirklich, daß DAS plausibel ist?

DCIA.: (jubelnd) Das ist einfach brilliant! Schließlich schreiben wir das in den OFFIZIELLEN UNTERSUCHUNGSBERICHT™! Da kann es gar keine Zweifel geben! Logisch! Kausal! Brilliant!

DDCIA.: Und wer was anderes behauptet ist ein Nazi.

DCIA.: Und ein Nazi!

DoO. Sehr schön, Sir! Aber finden Sie wirklich, daß das so ganz doll vollkommen plausibel klingt?

DCIA.: (im Brustton der Überzeugung) Klappe, Operations! Die schlucken alles.

(DeputyViceAssistant John Doe ab).

-

4.11.2011 Langley, CIA Hauptquartier1435Zulu
(gleiche Szene wie oben)

DDCIA.: (aufgeregt) Sir! Wir haben eine Anfrage aus Germany, Sir!

DCIA.: Ah, Deputy, sehr schön! Schauen Sie sich meinen neuen Golfschläger an!

DDCIA.: Sehr schön, Sir! Sir, die germans haben ein Problem…

DCIA.: Ach Probleme, immer nur Probleme… Das macht mich ja ganz depressiv…

DDCIA.: Mein Beileid, Sir! Sir, die germans haben zwei tote Killer. Und eine tote Polizistin. Und tote Türken. Und einen toten Griechen. Und tote right wing operatives. Und eine tote Waffe. Und eine tote Wohnung. Und möglicherweise tote Drogen. Und wahrscheinlich totes Schutzgeld.

DCIA.: Schutzgeld? Sofort hinrichten. Auf den Stuhl! Gott wird die seinen erkennen! In God we trust! Lesen sie die Bibel, Deputy?

DDCIA.: Selbstverständlich, Sir! Sir, da hängen wohl auch die Gladio-Leute mit drinnen.

DCIA.: (träumend) Achja, Gladio, das waren noch Zeiten…

DDCIA.: Und da könnte unsere Handelsroute H aus Afghanistan betroffen sein.

DoO.: Die germans brauchen dringend eine plausible Erklärung! Sir, Ihre Freundin Ändschöla ist auf Leitung Drei. Und auf Leitung Vier Agent „Gollum on wheels“.

DCIA.: (erwachend) Was? Was? Handelsroute H? Meine Gladio-Kumpels des Jahrgangs 79? Stellt das Team wieder zusammen!!!

(Vorhang).

rautenklause

8. Januar 2015 13:02

@ Thomas Bargatzky

Ein Personalausweis im Auto „vergessen“, bei einer Operation, die alle Merkmale eines Profi-jobs besitzt?

Ja, einen Personalausweis vergessen. Meine Herrn! Vielleicht können Sie und andere "Experten" mal weg von all dem Hollywoodespertenwissen! Der Ausweis soll von dem 18-jährigen Mittäter stammen. Bestimmt ein echter Profi, ND Ausbildung, Scharfschütze, ausgebildeter Fluchtfahrzeugfahrer uswusw. Das ist ein Rotzlöffel, der eben zuviele schlechte Filme gesehen hat und meinte, das geht alles ganz easy und cool vor sich. Und wenn es dann auf einmal kracht tritt die alte Moltke'sche Maxim gnadenlos in Kraft: "Kein Plan überlebt die erste Feindberührung"

Hartwig

8. Januar 2015 13:09

@ Thomas Bargatzky
Kleiner Einwurf: Bei den Dresdner Pegida-Demonstrationen werden immer wieder der Waffenexport, die Geheimdiensttätigkeiten und die Kriegsbeteiligungen im arabischen Raum angeprangert. Dieses Thema steht zwar nicht im Mittelpunkt, aber man manövriert bei Pegida zwischen dem Sagbaren und Unsagbaren, dem Motivierenden und Demotivierenden und der Suche nach gemeinsamen Nennern. Wo der wahre Feind steht, ist vielen nur diffus bewusst, vielen anderen aber sonnenklar

Kreuzweis

8. Januar 2015 13:11

Ich schrieb beim LePenseur:

"Ich weiß nicht, ob man wir abnimmt, daß ich den Islam nicht mag.
Aber was ich wirklich hasse, das sind strukturell verlogene Menschen.
Etwas Karl May-Lektüre, etwas Allgemeinwissen, etwas Koranlektüre: sofort ist völlig klar, daß Mohammed ein Krieger war und er Islam eine Kriegerreligion ist. Dafür hat sich der Islam eigentlich auch nie rechtfertigt.

Die Lügerei über das Wesen des Islam kommt exklusiv aus den Hirnen perverser Christen und durchtriebener Roter. Es ist also die singuläre und umfassende Dekadenz des Westen, welche uns die "Islamprobleme" eingebrockt hat.

Daher warne ich davor, nun jenen, die Landnahme durch Invasoren die ganze Zeit betrieben haben, nun zu glauben. Dieser Anschlag stinkt zum Himmel, spätestes seit dem "verlorenen" Attentäter-Paß, durch den allein man nun weiß, wer es war. Das scheint ja ein "running gag" bei gewissen Darmaturgen zu sein!

Eine solches Attentat habe ich in Frankreich geradezu erwartet, denn Hollande war in der letzten Zeit sehr ungezogen, hat er doch tatsächlich ein Beenden der Sanktionen gegen Russland gefordert. Das kann Uncle Sam unmöglich gefallen haben.

Die Sache ist oberfaul!"

Die C.-H.-Leute hatten was vom Mut der Pussy-Riot-Leutchen: Gegen die Synagoge waren sie sie stets sehr schaumgebremst "kritisch", gegen den Islam und die
Christen ohne jede Hemmung!
Und jetzt ketzere ich mal nach Hebdo-Art: Die Polizisten sind tot, das glaube ich gern. Aber bevor ich die Leichen der Macher nicht gesehen habe, möchte ich nicht ganz ausschließen, daß sie uns nicht aus dem himmlischen Jerusalem zusehen, sondern einem ganz irdischen ...
Und daß die Attentäter lebendig vor Gericht kommen, halte ich für sehr unwahrscheinlich - read my lips!

Demo Goge aus der polis germania

8. Januar 2015 13:16

rautenklause

Der Ausweis soll von dem 18-jährigen Mittäter stammen (...) ein Rotzlöffel, der eben zuviele schlechte Filme gesehen hat und meinte, das geht alles ganz easy und cool vor sich.

"Vorwürfe gegen Hamyd Mourad (18) offenbar fallengelassen
Nach Informationen von „20 Minuten“, die aus dem Innenministerium kommen sollen, wurden die Vorwürfe gegen Hamyd Mourad (18) fallengelassen. Er sei während des Anschlags auf „Charlie Hebdo“ in der Schule gewesen, hatte er zuvor beteuert. Immer mehr Mitschüler des 18-Jährigen hatten sich auf Twitter zu Wort gemeldet und dies bestätigt.
"

https://www.bild.de/news/ausland/schiesserei/schuesse-in-zeitung-redaktion-charlie-hebdo-39231410.bild.html

Zam

8. Januar 2015 13:18

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass man von den Sowjets viel lernen kann. Situation ist nicht deckungsgleich, aber die Stoßrichtung dürfte so ungefähr klar sein.

https://articles.philly.com/1986-01-15/news/26052630_1_hostage-crisis-soviet-captives-islamic-liberation-organization

t.gygax

8. Januar 2015 13:31

Aber man weiss ja, wo die wahren Probleme sind: großer Aufmacher in der Rhein-Neckarzeitung "Beten gegen PEGIDA" www.rnz.de
Und alle Pfarrer sind freudig mit dabei........

Inselbauer

8. Januar 2015 13:35

Der Hinweis darauf, dass man die psychologische Wirkung von Terroranschlägen gefälligst einmal in Ruhe ihre Wirkung entfalten lassen sollte und man später dann Verschwörungstheorien ausarbeiten könne, ist natürlich Unsinn. Genau darum geht es ja; schließlich ist das Ziel einer solchen Aktion nicht die physische Vernichtung von linksliberalen Zeichnern, sondern das Anheizen einer politischen Stimmung.

Es werden schon Islamisten gewesen sein; nur gibt es zwischen dem burlesken False Flag, bei dem Schauspieler und SEK-Menschen den Ahmed geben und dem "authentischen" politischen Terror (was auch immer das sein mag) eine ganze Reihe von Schattierungen. Das reicht von der Beobachtung und Fütterung von bestimmten Milieus plus zeitweiliger "Blindheit" des Staates bis zum klassischen Sündenbock-Verfahren. Alle diese Dinge sind historische Realität.

Angesichts der faustdicken Normalität der staatlichen Manipulationen in diesem Bereich ist die psychologische Falle wenigstens zu benennen. Ich gehe davon aus, dass auch die Leute von Pegida so bodenständig sind, dass sie sich nicht in diese US-gewollte Bürgerkriegsstimmung hineinziehen lassen.

Ein Fremder aus Elea

8. Januar 2015 13:54

Ausweise kann man auch stehlen und am Tatort deponieren, um entsprechende Mutmaßungen anzuheizen.

Allerdings... die Polizei ist nicht verpflichtet, so etwas zu veröffentlichen.

Ehrlich gesagt wäre ich gerne mal dabei, wenn die Polizei über die Veröffentlichung solcher Informationen entscheidet. Nun ja, vielleicht auch nicht, sagen wir, wenn ich unsichtbar wäre oder so etwas in der Art.

Inselbauer

8. Januar 2015 14:23

@ Fremder

Das wäre nicht gesund, auch wenn Sie unsichtbar wären, so viel kann ich Ihnen versichern.

Michael Schlenger

8. Januar 2015 14:27

Herr Lichtmesz, vielen Dank für Ihre gekonnte Abrechnung mit dem bemerkenswert instinktlosen Pamphlet von Herrn Kohler. Dessen verbales Umsichschlagen deutet auf ein zumindest unterbewusst vorhandenes Gefühl der Hohepriester der deutschen Presse hin, dass sie die Fähigkeit zur Analyse der Lage verloren haben und ihnen die Deutungshoheit angesichts sie überfordernder Phänomene entgleitet.

Gleichzeitig erweist sich, dass es von den vielzitierten klugen Köpfen, die unter den Lesern der FAZ zu finden seien, noch eine ganze Menge gibt. Dafür spricht zum einen das Abschalten der Kommentarfunktion, welches für ein überwältigend abweichendes Votum der eigenen Leserschaft und nachgerade Angst vor den Geistern spricht, die man offenbar ahnungslos gerufen hat. Dass aber auch in den Redaktionsstuben der guten alten Tante FAZ noch ein Restverstand vorhanden sein muss, belegt eindrucksvoll die Veröffentlichung eines Leserbriefs in der heutigen Druckausgabe der Zeitung. Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, als ich dort Zeilen wie diese las:

„Entgegen ihren Deutungsversuchen ist Pegida als Indiz für das erwachende Gespür vieler Bürger für die Verkehrtheit der kulturellen Selbstpreisgabe zu sehen, die ihn unter dem Rubrum des „Multikulturalismus“ als zivilisatorischer Fortschritt verkauft werden soll, tatsächlich aber dem ganz und gar nicht „multikulturellen“, vielmehr sehr entschiedenen kulturellen Konzept des Islam das Tor zur Unterwanderung des Landes öffnet. (…) Anliegen von Pegida ist die Öffnung der Augen für solche Wirklichkeit. Ob die Lehren des Islam oder die christliche Botschaft das Wesen des Seins treffender beschreiben, kann jeder nur für sich selbst entscheiden. Das bedeutet aber nicht, dass alles mit allem zusammen geht. Vielmehr ist zu erkennen, dass alles nicht nur seine Zeit hat, sondern auch seinen Ort, dass Deutschland nicht der Ort des Islam ist. Eine Welt, in der statt einer Vielfalt von Kulturen und Nationen überall das gleiche Völkergemisch herumläuft, ist keine reichere, sondern eine kulturell verarmte Welt. Und dass bei kontinuierlichem Anstieg des muslimischen Bevölkerungsanteils in unserem Lande, dessen Überschreiten der Mehrheitsgrenze nur eine Frage der Zeit ist, ist keine Panikmache, sondern Konsequenz der Regeln des kleinen Einmaleins. Dass jetzt Zehntausende den Verirrungen des Zeitgeists die Stirn bieten und sich unter Inkaufnahme übler Verunglimpfung die Bewahrung der kulturellen Identität unseres Landes einsetzen, ist in Wahrheit als Zeichen der Ermutigung zu werten, auf das kaum noch zu hoffen war. (…) Schließlich seien diejenigen, die mit der Metapher der „Buntheit“ für ihre abwegigen Vorstellung vom Wesen menschlicher Kultur zu werben suchen, darauf aufmerksam gemacht, dass Farben durch Absonderung der ihnen zugeordneten Frequenzen entstehen. Eine Vermischung vieler Frequenzen ergibt keine Buntheit, sondern nur tristes Grau. Analoges gilt für die Kulturen und Nationen der Menschheit.“

Dass diese an Klarheit kaum zu übertreffenden Aussagen den Weg in die Druckausgabe der FAZ geschafft haben, lässt hoffen. Möglicherweise trauen sich die bei dem Blatt vereinzelt noch vorhandenen konservativen Köpfe allmählich aus ihrer Deckung und besinnen sich auf die Werte und Anschauungen, die während der unsäglichen Regentschaft des zum großen intellektuellen hochgejubelten Herrn Schirrmacher nahezu in Vergessenheit geraten sind oder gar als gestrig bekämpft wurden. Der weltanschauliche Graben, der sich zwischen Politik und Volk auftut, scheint sein Pendant auch in den Redaktionsstuben einiger etablierter Medien zu besitzen. Einst hoch angesehene Presseorgane haben nun die Gelegenheit, den Vorwurf von der „Lügenpresse“ zur allgemeinen Zufriedenheit zu widerlegen.

Die von weiten Teilen der Bevölkerung gewünschte differenzierte Auseinandersetzung mit dem unübersehbaren Problem der europäischen Einwanderungsgesellschaften sollte auch dazu führen, dass sich wieder mehr Journalisten ihrer eigentlichen Aufgabe entsinnen, als kritisches Korrektiv hinsichtlich der Selbstgewissheiten und Ziele der Politik zu fungieren und ein Gespür für von der Politik ignorierte Anliegen der Regierten zu haben.

Dass in Europas Städten mittlerweile Erschießungskommandos einer mit unserer Kultur nicht kompatiblen Ideologie unterwegs sind, muss Konsequenzen in den führenden Köpfen unseres Landes haben.

der letzte Deutsche

8. Januar 2015 15:16

Ich weigere mich zu glauben, zumindest solange ich nur über meinen
derzeitigen Kenntnisstand verfüge, daß sowohl die Mitglieder der BRD-
Regierung als auch deren Lohnschreiber der Qualitätsmedien über so wenig Überblick und so verdammt wenig Intelligenz verfügen, wie sie
es uns momentan und auch schon über einen längeren Zeitraum glauben lassen.
So schwachsinnig können sie in ihrer Allianz der Tatsachenverdreher,
der Verächtlichmachung Andersdenkender und der Lügenverbreiter gar nicht sein. Das nehme ich denen nicht ab.
Daß beide Institutionen, Politik und Medien, nicht mehr an das Format
ihrer Väter und Großväter heranreichen, konnten sie über Jahrzehnte
in ihren jeweiligen Bereichen hinreichend und ersichtlich für alle noch
denkenden Bürger unseres Restdeutschlands an vielen Beispielen be-
weisen. Aber um es nochmals zu betonen : dieses dümmliche, sich fast
täglich widersprechende Verhalten, verleitet wohl nicht nur mich immer
wieder zum "Fremdschämen". Wenn einem beim Wahrnehmen dieser
Personen nur noch Verachtung einfällt, wenn sich im Verlaufe von Äus-
serungen dieser Personen nur noch Ekelgefühle bis hin zum Brechreiz
einstellen, muß irgendetwas falsch gelaufen sein in dieser BRD.
Dennoch, ich nehme diesem Personenkreis dieses Verhalten nicht als
von eigener Vernunft und eigener Einsicht gesteuert ab. Da steckt mehr dahinter, das riecht stark nach Steuerung und Lenkung von außerhalb.

Seit 1945 wird in dieser BRD keine souveräne Politik mehr gemacht.
Von wem auch ? Nicht vor allzu langer Zeit hat sich eine der Parade-
figuren der BRD-Politik, Minister Schäuble, ja öffentlich zur "nicht vor-
handenen Souveränität" geäußert (sehr zu meinem Erstaunen).

Ist nicht vielmehr auf dieser Spur das Verstehen und Enträtseln des
durch keine rationale Erklärung erfaßbar und begreifbar machenden Verhaltens der Vasallen unserer Kolonialmacht zu suchen ?

Möglicherweise machen wir uns keine Vorstellung davon, unter welchen
politischem und psychischen Druck diese armen Menschlein stehen.
Möglicherweise haben sie in der Vergangenheit durch dieses unterwür-
fige Verhalten uns schon vor Interventionen der Besatzer bewahrt ?

Ich kann und will nicht glauben, daß deutsche Politiker ohne Druck
von außen ihr eigenes Volk verraten und sich zum anderen ein anderes
Volk durch Immigration aussuchen.

Welches Regierung außer der "unseren" unterstützt seit Jahren und
Jahrzehnten andere Länder in allen Teilen dieser Welt immer wieder
mit zahllosen Milliarden, die sie in schamloser Art und Weise ihrer
eigenen fleißigen Bevölkerung wegnehmen.

Wer tut dies alles, wenn er nicht dazu gezwungen wird.

Martin

8. Januar 2015 15:26

Alle hier genannten Andeutungen und Erklärungsversuche, die in Richtung stay behind etc. gingen, überzeugen meiner Meinung nach nicht, da es beim bisher bekannten Sachverhalt zu viele "Mitwisser", ergo potentiell undichte Stellen gegeben hätte und zudem prima facie ausgerechnet der Front National wohl davon profitieren könnte. Das passt alles nicht zusammen und warum soll es dann nicht erst einmal als erste Arbeitsthese so gewesen sein, wie es auf den ersten Blick aussieht, nämlich das Moslems hier vermeintliche Spötter ihrer Religion zur Rechenschaft gezogen haben.

Das natürlich jetzt wieder wirklich jeder seine Deutungen daraus zieht, einschließlich Pegida, ist menschlich, allzu menschlich.

WM in A

8. Januar 2015 16:12

Herr Schlesinger,
das muß nicht nur Konsequenzen in den Köpfen, sondern "für" die Köpfe haben!
Die gesamte politische Klasse ist gegen Pegida "all-in"(poker-Sprache) gegangen,d.h. sie hat sich so eindeutig positioniert, daß nur noch entweder ein Erlahmen von Pegida oder die Entmachtung unserer herrschenden politischen Klasse als Möglichkeit bleibt.
2015 wird spannend

Prosper

8. Januar 2015 16:31

Einmal mehr wird uns hier bewußt, daß es durchaus nicht amüsant ist, Recht zu behalten. Was aber Berthold Kohler und Konsorten angeht, darf man vermuten, daß einigen Herrschaften in all ihrem verzweifelten Bemühen, nur ja das Richtige über die richtigen Leute in die richtige Richtung zu sagen, langsam tatsächlich der kalte Angstschweiß auf der Stirn steht. Auch Kohler wird die (letzte) aktuelle Titelseite des "Charlie" gesehen haben: Ein ins Lächerliche karikierter weissagender Magier Houellebecq, sinnierend "2015 verliere ich meine Zähne, 2022 begehe ich den Ramadan". Wenn das Geschehen nicht derart grauenvoll wäre, könnte man in Sarkasmus verfallen - der sich hier verbietet. Grauenvoller dürfte selten über einen Spötter die Prophezeiung des verspotteten Propheten niedergegangen sein. Was aber sollen Leute wie Kohler denn nun mehr fürchten - den nicht versiegenden Hass der ängstlich Beschwiegenen oder den Fluch der Lüge?

Klaus F.

8. Januar 2015 16:37

„...der seine Arbeit ... VERÜBT“ – was für ein Bonmot in diesem Zusammenhang, GENIAL, Herr Lichtmesz!

Sreppi

8. Januar 2015 16:58

Den "Leitmedien", allen voran der FAZ scheint inzwischen der "Arsch auf Grundeis" zu gehen. Nicht zuletzt seit der Buchveröffentlichung von Dr. Ulfkotte "Gekaufte Journalisten" und den sich im freien Fall befindlichen Abo-Zahlen seiner Bürgerpostille. Wohl nicht umsonst schrieb er am 05.01.2015 in seinem Kommentar in der FAZ:

"Die Verschwörungstheorie ist in den unendlichen Tiefen des Internets zur alles erklärenden Weltformel geworden. Diesen Wachstumsmarkt haben sich auch schon geschäftstüchtige „Enthüller“ (gemeint ist Dr. Ulfkotte) erschlossen, die der phantastischen Literatur zu einem neuen Subgenre verhalfen: dem als Sachbuch verkleideten Schauerroman. In ihm wird dem fröstelnden Leser erzählt, wie die Welt in Wahrheit sei – einfach schrecklich, schrecklich einfach".

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/pegida-proteste-schrecklich-einfach-13352769.html

Mich föstelt nicht nur, mich friert ! - allerdings eher beim Lesen der Kommentare dieses Chefhetzers der FAZ !!!

Der Gutmensch

8. Januar 2015 17:00

Lieber Herr M.L.,

auch ich empfinde den von Ihnen gescholtenen Artikel als niederträchtig. Wenn - falls - man sich überhaupt mit den Einzelheiten beschäftigen will, gibt es m. E. allerdings viel gefährlichere Dinge, die uns Herr Kohler serviert, in der Hoffnung, dass wir sie in unserer Wut schlucken mögen. Mir fällt da beispielsweise sehr unangenehm auf, dass ständig von Meinungsfreiheit die Rede ist; nicht nur bei Herrn Kohler. Ich weiß nicht, wie das in Frankreich geregelt ist; aber in Deutschland ist die Meinungsfreiheit durch ein allgemeines Gesetz bereits eingeschränkt werden. Woran sich der Zorn auf die französischen Journalisten indessen entzündet zu haben scheint, sind wohl die Karikaturen, oder? Diese wären jedenfalls in Dt aber durch die Kunstfreiheit geschützt - und diese ist eine der wenigen Freiheiten, die nur verfassungsimmanente Schranken kennt. Die andere Freiheit, die so "schrankenlos" gewährt wird, ist die Religionsfreiheit; die von einem GG gewährt wird, das der Tradition der Aufklärung geschuldet ist; eben nach Beendigung entsprechend blutiger Auseinandersetzungen. Nun sind sie wieder da, die Auseinandersetzungen und der Angriff auf die Werte unseres GG erfolgt exakt an dieser Stelle. Wir wären also gut beraten, mal ganz genau hinzusehen, wo unsere Grenzen eigentlich verlaufen und wie wir sie bewehren können, bevor wir sie endgültig verloren geben müssen; schließlich haben die nach deutschen Maßstäben von der positiven Kunstfreiheit und der negativen Religionsfreiheit (also dem Recht, eine Religion für sich abzulehnen) in ihrem Tun geschützten Journalisten mit dem Leben dafür bezahlt. Aber was passiert? Man tut so, als ob es den Schutz der Kunstfreiheit und der negative Religionsfreiheit gar nicht gäbe; die fallen einfach unter den Tisch. Alles was die Opfer gedurft haben sollen, war das vergleichsweise schwach geschützte "Meinen"! Während für die Terroristen ein angebliches Recht auf Planung eines Verbrechens unter dem Aspekt der persönlichen, psychischen Erkrankung ... oder wie oder was? jedenfalls etwas Entschuldigendes ... ins Feld geführt wird. Und für alle Muslime wird natürlich das Recht auf Religionsfreiheit betont - das sie ja auch zweifellos haben; nur dass es in einer solchen Situation bald übermenschliche contenance verlangt, sich so plump daran erinnern zu lassen. Denn wir alle wissen natürlich: Würden sich ein paar Verbrecher zusammenfinden und gezielt Kirchen aufsuchen, um dort mit der Bibel unter dem Arm und unter dem Mantel der Religionsfreiheit gemütlich schändliche Missetaten zu planen, würde umgehend die Hölle über sie (die Kirchen) hereinbrechen. Dieser Widerspruch verstimmt uns (freundlich ausgedrückt) und verleitet uns, die Dinge, die wir uns bislang noch bewahrt haben, nun unter einem neuen Etikett preiszugeben. Herr Kohlers Artikel kann diese Entwicklung m. E. befeuern, indem er darauf kalkuliert scheint, dass wir im Zorn zerschlagen, was uns im Guten ausmacht.

Magnus Göller

8. Januar 2015 17:18

Ich habe eben auf Elsässers Blog, nachdem ich gestern Nacht, so ziemlich in dasselbe Horn stoßend, auf Berthold Kohlers Machwerk nur kurz eingegangen war, eben MLs Artikel dazu hier gelobt und zur Lektüre empfohlen.

Da es um denselben Themenkreis geht, speziell auch um MSM-Journalisten, diesmal am Beispiel des Spiegel, wirr daherredende zumal, stelle ich jetzt ergänzend meinen Kommentar von vorhin auch hier noch einmal ein:

Magnus Göller sagt:
8. Januar 2015 um 15:13
Beim Spiegel findet sich unter dem Titel “Wir alle sind Charlie” nun ein Kommentar mit besonderem Einschlag, schon in der Unterüberschrift:

“Der Anschlag auf die Redaktion von “Charlie Hebdo” darf unser Denken nicht beeinflussen, weder das der Islamkritiker noch das der Muslime – sonst ist die Freiheit verloren.”

https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/anschlag-auf-charlie-hebdo-in-paris-kommentar-a-1011802.html

Im Text heißt es dann, dies aufnehmend: “Der Terror darf keinen Einfluss auf das Handeln und Denken des Einzelnen bekommen – sonst ist die Freiheit verloren.”

Auf welchem individual- wie massenpsychologischen Sonderplaneten lebt dieser Mann?

Was für eine weltfremde Forderung! Zumal er ja jetzt für alle (was auch gemäßigte Moslems wohl davon halten werden? – so ein Traumtänzer…) sagt, sie, wir seien Charlie. Hätte er das vorgestern auch schon gesagt? Hat er sein Denken und Handeln als Journalist, wie so viele andere, die allzumal jetzt entsprechend titeln, etwa nicht verändert? So, wie all die Franzosen, die spontan mit den “Je suis Charlie!” – Bildern auf die Straße gingen?

Das ist blankes Wolkenkuckucksheim, was der Mann da fordert. Zumal von jedem Einzelnen.

Hätte er gefordert, die Gesellschaft insgesamt solle jetzt versuchen, als Kollektiv, hiemit wenigstens die meisten Einzelnen, besonnen bleiben (das schließt bekanntlich das sich neu Besinnen und anders Handeln keineswegs aus), so wäre dem zuzustimmen gewesen.

So zeigt der Journalist wieder den Realitätsverlust bestimmter Medien, dass diese selbst schon verwirrt von ihren unhaltbaren Konjekturen, ihrem eklatanten Mangel an begrifflicher und inhaltlicher Logik.

“Darf nicht…Denken…sonst ist die Freiheit verloren…”

Und er will doch gerade, dass z.B. ich mein Denken und Handeln ob der Anschläge ändere.

Ich soll mich jetzt zum Charlie erklären. Mit ihm und allen.

Ich bin nicht Charlie, mein Name steht oben, und, obzwar ich in meinen Publikationen an kritischen Äußerungen auch zum Islam nicht gespart habe, bin ich nunmal kein Cartoonist: und, viel gewichtiger noch, für Sachen, die Charlie sich in Frankreich leisten konnte – auch gegenüber Juden – , wäre ich hier aller Wahrscheinlichkeit, wenn nicht erschossen, so doch rechtskräftig verurteilt worden. Wenigstens nirgends abgedruckt, gesellschaftlich verfehmt, ich weiß auch nicht, kann es mir aus Erfahrungen heraus, die noch verhältnismäßig glimpflich ausgegangen waren (ich hatte nur ein paar kleine Videos ins Netz gestellt, Satire dabei, aber ohne Islam, man mobbte nicht schlecht), aber leider denken, wie es meinen Kindern an der Schule ergangen wäre, sobald die Machenschaften des Papa aus dem Netz bestimmten Halbstarken, die nach sowas gezielt suchen, es dann gleich auf Facebook und Twitter weiterreichen, ruchbar. Vom Beruflichen, sonstig Sozialen ganz zu schweigen.

Was für eine Heuchelei!

Jahrelang keine Karikatur mehr in Deutschland zu sehen, und jetzt will der Herr vom Spiegel – ich verbitte mir das – mit mir zusammen und allen guten Moslems und dem Rest Charlie sein.

Seien Sie doch mal richtig Charlie, mindestens ein Jahr, samt Redaktion, dann überlege ich mir, ob ich mit Ihnen zusammen Charlie sein will.

Vorher glaube ich Ihnen kein Wort (den bereits zerlegten Teil werde ich nie für vernünftig halten können), mache auch mit Leuten wie Ihnen, Herr Stefan Kuszmany, bestimmt nicht den “Wir alle sind Charlie”.

Tip: Stellen Sie – die Genehmigung von wegen Urheberrecht usw. dürfte leicht zu erlangen sein – doch erstmal alle islamkritischen Karikaturen von Charlie dauerhaft anklickbar, eigenes Fensterchen, auf die SPON-Hauptseite.

Das wäre ein Anfang.

Glückauf an die Compact-Redaktion! – Der in diesem Zusammenhang ruhig mal FAZ und Spiegel mit gutem Beispiel vorangehen dürfen.

Sara Tempel

8. Januar 2015 17:56

In der Gegenwartsterrine wie ein Goldfisch im Kugelglas in der "Bundessuppe" (schöner Begriff) umherschwimmen. Glaube - Hoffnung - Durchhalten !!

Thomas

8. Januar 2015 17:57

Ich möchte die hier versammelte Leserschaft auf ein höchst interessantes FOCUS-Interview mit dem CDU-Linksaussen Heiner Geißler hinweisen, in dem jener ganz offen die Ausweisung von Islamisten, Dschihadisten, IS-Kämpfer, Salafisten und Hasspredigern fordert ("die Menschen verstehen nicht warum das nicht gemacht wird"), zudem sagt die Verbrechen würden "im Namen des Islam" begangen, man könne nicht zwischen Islam und Islamismus unterscheiden und indirekt sogar PEGIDA als ganz normale Demonstration im Sinne der demokratischen Willensbildung anerkennt, siehe:

https://www.focus.de/politik/deutschland/interview-mit-heiner-geissler-sonst-kann-man-gleich-mit-der-politik-aufhoeren_id_4390655.html

hasso

8. Januar 2015 18:03

Die FAZ war mal eine sehr gute Zeitung, konservativ, glaubwürdig, nicht antinational, vielleicht die beste Zeitung in ganz Deutschland. Auch mit guten internationalen Ruf. Da hieß der Herausgeber noch Joachim Fest. Es gab Zeiten, da mußte man die FAZ lesen, um sich ausreichend zu informieren. Die FAZ war neben der Welt das Aushängeschild des kritischen, serösen Journalismus als Gegenpol zu linken Gazetten wie Spiegel, Stern, süddeutsche, zeit. Was ist aus dieser Zeitung nur geworden ? Ein richtig heruntergekommenes Schmierblatt, das heute genauso links ist wie die übrigen Lügenblätter. Es ist schlimm, so etwas sagen zu müssen. Während der Eurokrise habe ich viele interessante Artikel bei der FAZ gelesen, aber das ist auch schon vorbei. Seit den immer bedrohlicher werdenen Flüchtlingszahlen ist mir diese Entwicklung besonders aufgefallen.

Trouver

8. Januar 2015 18:20

Ausmaß der Vernebelung

Das ist keine Vernebelung, lieber Herr Lichtmesz.

Das ist eine durchaus bewusste Mittat.

ingres

8. Januar 2015 18:23

Ich frage mich bei solchen Pamphleten nach der ersten Entrüstung immer, wie es möglich ist, dass jemand so "argumentieren" kann. Eigentlich kann man so bösartig doch gar nicht sein. Kann es sein dass Kohler das alles bei vollem Verstand und Bewußtsein absondert (also nicht zurechnungsfähig wäre?). Andererseits sind die "Argumentationen" ja nicht nur plump, sondern teilweise (wenn auch bösartig) so doch so geschickt, das ich nicht jede (den überwiegenden Teil freilich schon) vorhergesehen hätte.
D. h. Kohler war vermutlich doch zurechnungsfähig als er das schrieb. Er muß die Realität ja kennen um sich eine wirkungsvolle Lüge auszudenken, Nun ja und dass Kalfakter des Systems sich nicht scheuen zu lügen, zeigen ja die ehemaligen Herrscher der DDR. Denn dort wurde ja nun wirklich allgemein anerkannt gelogen. Es gibt also solch skrupellose Menschen die bewußt Lügen erfinden.
Obwohl man also zweifeln könnte und die eigenen Ansichten ob der Ungeheuerlichkeit der Kohlerschen Ausführungen in Frage stellen könnte, Kohler ist wohl tatsächlich ein skrupelloser Mensch.

Revolte

8. Januar 2015 18:24

Gleich dreimal die WELT.

Großfahndung: Elite-Soldaten durchkämmen Dorf

https://www.welt.de/politik/ausland/article136150564/Elite-Soldaten-durchkaemmen-Dorf.html

Marine Le Pen fordert Wiedereinführung der Todesstrafe und gewinnt 18.000 Fans auf Facebook

https://www.welt.de/politik/ausland/article136113975/Marine-Le-Pen-gewinnt-18-000-neue-Fans-auf-Facebook.html

Und schließlich...

Muslime fürchten neue Welle der Islamfeindlichkeit

https://www.welt.de/politik/deutschland/article136172585/Muslime-fuerchten-neue-Welle-der-Islamfeindlichkeit.html

Kampf der Kulturen? Irgendjemand?

Stil-Blüte

8. Januar 2015 18:54

Jeglicher ziviler Opfer, jeglicher sog. Kollateralopfer durch Bomben und Drohnen, abgestürzter Flugzeuge, Minen, jeglicher Unbeteiligter bei kriegerischen Auseinandersetzungen - ich grenz mal ein - seit dem Afghanistankrieg mein Beileid und die Empathie, daß ihr Handeln Folge und nicht Ursache sein kann, nein, sein muß.

Menschlich nur allzu verständlich, daß wir, je näher ein Unheil uns betrifft, um so schmerzlicher berührt sind. Aber die Zerstörungen an Leib und Gut, die die westlichen Kriegsmächte mit der massiven Unterstützung meines Landes seit Afghanistan, nein früher, seit Jugoslawsien, ununterbrochen an Moslems, an Orientalen, an Arabern millionenfach aus-übt, das kann und konnte nicht gutgehn.

Bevor dieser Anschlag auf CH geschah, las ich Tag für Tag von Terroranschlägen an meist mehr als 15 Personen - in Pakistan, in Afghanistan, in Syrien, in Libyen, im Irak, hervorgerufen durch jene Mächte, die diese Länder in Krieg und Chaos gestürzt haben. Das hat System! Aufeinanderhetzen, Unruhe schaffen, Durcheinander, Chaos, so daß keiner mehr weiß, wer gut und wer böse, wer Opfer, wer Täter ist, wer angegriffen, wer nur verteidigt hat.

Deshalb lasst uns innehalten! Verstehen lernen, daß all diese fremden Länder ein Recht haben, sich nach ihrer eigenen Art zu entwickeln und zu wehren. Glaubenseiferer wird es immer und überall geben. Mit einer Ausnahme - nicht bei uns! Aber daß sie hier sind, ist nicht ihre Schuld, es ist unsere, die der Gut- und Kleingläubigen, die der Mächtigen und die der Ohnmächtigen.

Obwohl der BND die angeblichen 300 bis 400 Gotteskrieger, Hassprediger usw. ständig beobachtet, hat mehr als die Hälftee inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten und darf nach Beteiligung im Heiligen Krieg wieder einreisen. Da kann ich wieder nur sagen: Das hat System!

Was ist denn das für ein Geheimdienst, der sie nicht gleich unter Kuratell stellt? Und weiter und weiter beobachtet als wären sie unwandelbare Fixsterne am Firmament?

Einige Titelseiten von CH, die ich erst jetzt kennenlernen mußte, haben mir die Schamröte ins Gesicht getrieben. Als ich das Titelblatt mit Papst Benedikt und den 'Maulwürfen' sah, dachte ich nur: Satire? Satyre!

Frenchman

8. Januar 2015 19:03

Egal, was dahinter steckt, egal wer betroffen war: Nutzen wir die Gunst der Stunde und fluten wir die MSM mit Volkes Stimme gegen Islamisierung und Masseneinwanderung.

In den Medien herrscht Krieg. Besetzen wir das uns verbliebene mediale Territorium im Internet und bei den Leserbriefen.

Demonstrieren tun wir eh schon.

Thomas Wawerka

8. Januar 2015 19:57

@ Thomas Bargatzky

Und bei allem Respekt vor den PEGIDA-Demonstranten – welche „exceptional nation“ würde vom „Kampf der Kulturen“ auch auf unseren Straßen am meisten profitieren?

Moment mal, wie meinen Sie das? Welchen Vorteil hätte denn die USA von einem destabilisierten Europa? Fahren die nicht mit einem Europa, das sich bis jetzt mehrheitlich als stabiler Partner (ja, sicher, es gab Ausnahmen wie Kanzler Schröder, und die Franzosen löcken auch immer wieder mal gegen den Stachel, aber ist das wirklich bedeutend?) erwiesen hat, wesentlich besser?
Ich überlege, seit ich Ihren Kommentar gelesen habe - nur geht mir kein Licht auf. Es sei denn, Sie meinten mit der "exceptional nation" gar nicht die USA ...

Rumpelstilzchen

8. Januar 2015 20:43

Tritratrullala, die Kommentare sind zur Zeit mal wieder da :
https://www.faz.net/aktuell/politik/kommentar-zum-anschlag-auf-satiremagazin-charlie-hebdo-13358326.html

Waldgänger (e.B.) aus Schwaben

8. Januar 2015 21:17

HILFE!

Gibt es irgendwo diese Alu-hüte zu kaufen, die die mind-control- Strahlen der NSA abschirmen?

Ich habe das Gefühl als einzig Normaler in einem Irrenhaus zu leben.
Ich will auch so sein wie die anderen!

Zum Beispiel:


Der Terror in Paris und die Folgen
Friedman: Pegida ist ein Anschlag auf die Pressefreiheit

Ich habe nicht weiter gelesen. Ist ja gut Michel, wissen wir ja alles.

Aber wer's sich antun will

Ok, der Friedman braucht Geld für seinen aufwendigen Lebensstil und wenn die Quote runter geht, muss man halt irgendwie im Gespräch bleiben, dachte ich mir.
Aber warum nimmt irgend ein geistig Gesunder so etwas ernst.

HILFE!

Ich suchte Asyl bei sezession.de. Bisan hero ein Hort der Vernunft und des gepflegten Gedankenaustausches ( Wo ist R. in dieser stürmischer Zeit?). Was lese ich da Diskussionen über
false flag operation ; stay behind...
CIA, Mossad, USA

Und das ca 2 Nanosekunden nach dem Anschlag, bevor die Verdächtigen überhaupt gestellt bzw. erschossen sind.

HILFE !
Wo gibt es diese Alu-Hüte? Ich habe das Gefühl als einzig Normaler in einem Irrenhaus zu leben. Ich will auch so sein wie die anderen!

Michael Koch

8. Januar 2015 21:18

Ich möchte hier einmal etwas weiterdenken. Die Pariser Ereignisse stärken einerseits natürlich die Position der PEGIDA – andererseits wird diese Bewegung dadurch unter Umständen sogar geschwächt! Dies mag zwar auf den ersten Blick widersprüchlich klingen, aber dafür gibt es handfeste Gründe. Denn nun besteht die Gefahr, dass sich die PEGIDA-Bewegung einzig und allein auf das Thema Islamisierung festlegen wird, statt allen politisch relevanten Themen (z.B.: Frieden mit Russland - Kampf gegen TTIP und CETA - Korruption in Medien, Politik und Wirtschaft – Meinungsäußerungsfreiheit - EU-Diktatur - Souveränität Deutschlands usw.) Raum zu geben.
Das schwächt sie eindeutig in ihrer Rolle als echte und aufstrebende Volksbewegung! Will man in diesem Land wirklich ernsthaft etwas ändern, dann muß man unweigerlich an die Wurzeln des Übels gehen, und man darf sich keinesfalls nur auf ein Thema festnageln lassen – so wichtig und richtig dieses Thema auch sein mag. Dieses Problem hat ja seine Ursachen, diese sind vielfältiger Natur, aber sie sind IMMER – wie all die anderen – direkt mit dem politischen System und seinen Herrschaftsstrukturen verbunden und verwoben! Und eben deshalb darf man sich nicht ins Bockshorn jagen lassen, sondern man muß das Große und Ganze im Blick behalten!

kevin allein zu hause

8. Januar 2015 21:23

komisch, irgendwie passt die überwiegende Mehrzahl der Kommentare wie z. B. in der faz nicht zu der uns täglich vorgesetzten "allgemeinen Stimmungslage", wie sie uns aus dem Hause Merkel, BILD, Spiegel, Zeit und LINKE vorgegeben wird....

Nemo Obligatur

8. Januar 2015 21:32

Lieber Herr Lichtmesz,

vielen Dank für Ihren Kommentar. Ehrlich gesagt, ich habe gedacht, dass irgendjemand etwas gegen Herrn Kohler in der Hand haben muss. Kompromittierende Fotos oder so. Anders konnte ich mir seinen Kommentar nicht erklären. Aber ich glaube, Sie liegen mit Ihrer Vermutung näher an der Wahrheit.

GFC

8. Januar 2015 22:16

@ingres:

Er muß die Realität ja kennen um sich eine wirkungsvolle Lüge auszudenken, Nun ja und dass Kalfakter des Systems sich nicht scheuen zu lügen, zeigen ja die ehemaligen Herrscher der DDR. Denn dort wurde ja nun wirklich allgemein anerkannt gelogen. Es gibt also solch skrupellose Menschen die bewußt Lügen erfinden.

Ich empfehle hier das Buch des polnischen Psychiaters Andrei Lobaczewski Politische Ponerologie. Er und gleichgesinnte Akademikern haben während der kommunistischen Herrschaft in Polen in geheimen nach den Ursachen politischen Übels geforscht und deren Thesen im Buch zusammengefasst. Dabei beschreiben sie die ungeheure Vorteile, die eine kleine Minderheit soziopathischer Menschen besitzen, weil sie glaubwürdig und ohne Gewissensbisse lügen können. Manchmal entgleisen die politische Entwicklung innerhalb Gesellschaften und solche Menschen unterwandern den Staat und ergreifen die Macht - das heisst die "Pathokratie" und die wird gekennzeichnet durch die Perversion der gesellschaftlichen Moral, verlogene Medien und Politik und korrumpierte Sprache etwa wie "Neusprech." Solche Verhältnisse beschreiben sehr gut unser Gegenwart und der Kohler wie so viel in der Presse gehört sicher dieser Gruppe an. Es ist schlicht sehr schwierig gegen solche Menschen zu kämpfen weil es uns Normalen schwer fällt, mit so viel Unehrlichkeit und Verlogenheit umzugehen.

Karl Martell

8. Januar 2015 22:40

Man konnte zwar antirussische Bücher veröffentlichen, doch
dann hatte man gleichzeitig die Gewähr, fast von der gesamten
Intellektuellenpresse ignoriert oder entstellt wiedergegeben zu
werden. Öffentlich und privat wurde man gewarnt, daß dies
»unschicklich« sei. Was man sage, stimme möglicherweise,
doch es sei »inopportun« und »spiele in die Hände« dieses oder
jenes reaktionären Interesses. Diese Haltung wurde gewöhnlich
mit der Begründung verteidigt, daß die internationale Situation
und die dringende Notwendigkeit einer Anglo-Russischen
Allianz es erforderten: doch es war klar, daß dies eine
Rationalisierung war. Die englische Intelligenz, oder ein
Großteil von ihr, hatte der UdSSR gegenüber eine
nationalistische Toleranz entwickelt, und sie spürte in ihrem
Innersten, daß es einer Blasphemie gleichkäme, den geringsten
Zweifel auf Stalins Weisheit zu werfen. Ereignisse in Rußland
und Ereignisse anderswo mußten mit verschiedenen Maßstäben
gemessen werden. Die endlosen Hinrichtungen während der
Säuberungsaktionen 1936-38 wurden von lebenslangen Gegnern
der Todesstrafe beklatscht, und man fand es ebenso richtig,
Hungersnöte publik zu machen, wenn sie sich in Indien
ereigneten und sie zu verheimlichen, wenn sie sich in der
Ukraine ereigneten. Und wenn dies für die Zeit vor dem Krieg
schon zutraf, dann ist das intellektuelle Klima heute gewiß nicht
besser.

George Orwell, 1943, Reaktionen auf "Farm der Tiere".

Grüße aus München nach Dresden

8. Januar 2015 22:45

Angefangen bei der aber wirklich hervorragenden, hochaktuellen FAZ-Artikel-Analyse durch Martin Lichtmesz bis zu vielen der anschließenden Kommentare: Dieser sezessions-Blog hilft ohne Frage Konturen und Licht in einen aufregenden, sehr bedeutsamen Sachverhalt zu bringen.

Mir wurde erst jetzt so richtig klar, wie sehr doch das Pariser Satiremagazin und Pegida mit ihrer standhaften Islamismus-Kritik gar nicht soweit von einander entfernt im selben (ideologischen) Schützengraben liegen. - Die bedauernswerten, mutigen Pariser Zeichner nunmehr allerdings als echte Tote.

Ich meine, es wäre in der Tat eine gute Idee, den nächsten Pegida-Abendspaziergang mit schwarzem Trauerflor als anteilnehmendes Gedenken zu begehen.

Zwar gefallen mir Beleidigungen (auch mit Zeichnungen) in und durch die Presse nicht gar so sehr, hab allerdings selber früher z.B. "Pardon" gelesen, weil ich ja dieses Lügenpresse-Mobbing als Konservativer selber immer wieder unangenehm erleben muss. Ich bin im übrigen überhaupt nicht der Meinung, dass Satire alles dürfe.

Inselbauer

8. Januar 2015 23:01

Immerhin ist es hier nicht ganz so schlimm wie bei der Linken, wenn der Terror des Feindes mit allen Mitteln der kognitiven Dissonanz als reiner Ausdruck des Bösen im Wesen des Feindes behauptet werden soll.
Es kommt nur in jedem zweiten Post das V-Wort vor.
V nicht wie V-Mann, sondern wie Verschwörungstheorie...

Marcus Junge

8. Januar 2015 23:53

Ich will mal auf etwas ganz anderes eingehen (fragen).

Im Rahmen der Bomben beim Marathon in Boston und der folgenden Fahndung, hat die Polizei auch reihenweise Häuser durchsucht und die Bewohner unter vorgehaltener Waffe aus ihrem Besitz gezwungen. Damals sorgte das zumindest im netz für einen gewissen Aufschrei, da es dafür keine Rechtsgrundlage gegeben haben soll.

Jetzt hört man davon, die frz. Polizei suche auch Haus für Haus ab. Ich nehme einfach mal an, die gehen nicht wie die US-Polizei vor und kennen noch einen Unterschied zu normalem Hausbewohner und gesuchten Verdächtigen, trotzdem, unter welcher Rechtsgrundlage dringen die einfach so planmäßig in jedes Haus, in allen Straßen von ganzen Ortschaften ein? Kann da jemand mit mehr rechtlichem Wissen eine Kurzantwort (Betonung auf "Kurz" und in "normalem Deutsch") geben?

polymetis

8. Januar 2015 23:55

Sehr gute Analyse dieses unsäglichen Geschwafels von Herrn Kohler. Ich denke, der Herr wird schon bald von seinen Pflichten als Herausgeber (was ist das eigentlich, reicht der die Zeitung den Passanten?) entbunden werden, Man hat natürlich ganz schnell das Feigenblatt von Altensoundso in Stellung gebracht, um Abonennten zu halten:
"Nicht der Islamismus, sondern die Angst, bloß nicht mit AfD und Pegida in einen Topf geworfen zu werden, scheint für deutsche Politiker das wichtigste Thema nach dem Anschlag in Paris zu sein. "
Hihi Lessing: "Nutzt nichts ..."Abo wird gekündigt.

Realist

9. Januar 2015 02:46

@Marcus Junge

In Deutschland §34 StGB "Rechtfertigender Notstand"

Carl Sand

9. Januar 2015 04:37

@Junge et Realist
Inanspruchnahme des Nichtstörers -
empfehle google.

Matt Anon O'Herne

9. Januar 2015 06:03

Ich habe den Artikel gestern gelesen, auch alles aus der taz (habe ich auf Arbeit geschenkt bekommen). Von FAZ bis taz alles das gleiche Gedöns: die heilige Kuh "Pressefreiheit" wurde angegriffen. Für die älteren, mutigen Männer, die die antiklerikalistische Tradition Frankreichs hochhielten, tut es mir leid - auch wenn ich sie für geistlos halte. Man muss sie ja nicht gleich erschießen - sowas Humorloses, sowas Geistloses! Man hätte sie auch mit Eiern bewerfen können o.ä., um einen Dissens zum Ausdruck zu bringen. Oder ein kluges Buch schreiben. Aber sie waren keine Anti-Islamisten in dem Sinne, sondern libertäre Religionshasser der 68er Generation. Ich kann mich noch an ein Gespräch in Kreuzberg mit Ihnen erinnern, lieber Herr Lichtmesz, da haben Sie gesagt, wer derlei Unarten von Blasphemie betreibt (egal ob Mohamed oder Christus verunglimpft) verdiene nicht Ihr Mitleid. Alles das gleiche Pack, das den Liberalismus predigt. Oder so ähnlich. Es wundert mich, dass Marie LePen und andere Katholiken jetzt so schwer trauern. Die wurden dort ebenfalls regelmäßig verunglimpft. Aber wahrscheinlich haben sie sich damit abgefunden, dass man sie auslacht, die Katholiken. Jeder hat ja das Recht die religiösen Gefühle anderer Menschen zu verletzen. Ist ja ein Grundrecht! So so...

M.L.: Lieber Matt Anon, Du darfst mich natürlich duzen... ;-)Ja, so ähnlich habe ich das sicher gesagt... jedenfalls ist Charlie Hebdo eine völlig wertlose, unterirdische Publikation, der "Humor" dieser Anti-Papst, Anti-Mohammed, Anti-FN usw.-Cover ging kaum über ein Fäkalienwerfen hinaus. Mohammed, der seinen nackten Arsch penetrationswillig in die Höhe streckt, Marine Le Pen, die sich ihre Muschi mit Hitlerbart rasiert, die Heilige Dreifaltigkeit beim Arschficken usw. Nein, ich für meinen Teil bin sicher nicht Charlie.

Wie dem auch sei, Herr Maas hat jetzt zum Ausdruck gebracht, dass dieses Attentat für anti-islamische Propaganda zu nutzen widerlich sei: Pegida, AfD und NPD hat er gemeint. Gut, dass er sie alle in einen Topf mit der NPD schmeißt. Spannende Zeiten erwarten uns jetzt. Gott bewahre, dass uns ein solches Attentat in Deutschland trifft! Würde man auch um Pegida-Demonstranten trauern, diese "Nazis in Nadelstreifen", dieses "dumme Volk"?

M.L.: Oder wenn es die PI-Macher erwischen würde, die nebenbei gesagt um einiges niveauvoller sind als Charlie...

Matt Anon O'Herne

9. Januar 2015 06:10

"Wenn diese Tragödie eines zeigt, dann dieses: Eine freiheitliche Demokratie braucht Blasphemie. Denn Blasphemie stellt Dogmen infrage. Und Dogmen - seien es religiöse oder politische - sind mit ihrem absoluten Wahrheitsanspruch der natürliche Feind des kritischen Denkens."

Hinterfragt man die Dogmen der "bunten" Bundesrepublik und der Medienlügner, dann gilt das natürlich nicht mehr!

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/kommentar-zu-charlie-hebdo-mehr-blasphemie-bitte-a-1011941.html

Peter Niemann

9. Januar 2015 06:25

Vielleicht kennen dieses Video schon einige der Leser hier, aber er ist furchtbar empfehlenswert: https://www.youtube.com/watch?v=Ry3NzkAOo3s
Leider auf Englisch, aber gerade die zweite Haelfte ist fuer uns auf dieser Seite empfehlenswert!

Hartwig

9. Januar 2015 07:19

@ Michael Koch

Ich glaube nicht, dass PEGIDA "in diesem Land ernsthaft was ändern" können wird, so wie Sie suggerieren. Nicht als politischer Akteur.
PEGIDA ist ein Symptom für die innere Schwäche des Systems. Welche Volten publizistisch geschlagen werden müssen, hat M.L ja gerade hier deutlich gemacht. Das System befindet sich von innen heraus in einem Siechtum (welches noch Jahre und Jahrzehnte dauern könnte). PEGIDA ist ein weiterer (kleiner) Eiterpickel. Neben den sich abzeichnenden Verwerfungen innerhalb der EU, den Separierungsbewegungen innerhalb einiger europäischer Staaten, der Zuspitzung mit Russland u.s.w. werden Bewegungen wie PEGIDA weiteren Druck erzeugen.
Die Bedeutung von PEGIDA speisst sich einzig und allein aus der politischen Ecke, aus der sie kommt, also sagen wir "nicht links".
Mit harrscher Kritik an TTIP und CETA konnte das Establishment bisher sehr gut leben, denn die Kritik kam von Grünen, Linken, Sozis und anderen Systemträgern.
Die Themenwahl bei PEGIDA sollte m.E. durchaus taktisch ausgerichtet sein und den Mobilisierungsfaktor im Auge haben.

So, und nun an dieser Stelle der Hinweis auf LEGIDA, den Leipziger Ableger. Er hat nach Dresden das Potential zu einem ernstzunehmenden zweiten Standbein von PEGIDA, also vierstellig zu mobilisieren. Allerdings ist heftiger Gegenwind zu erwarten. Das gesamte Establishment in Leipzig arbeitet seit Wochen mit Hochdruck; Schweinereien nicht ausgeschlossen.
Wer also bislang nach Dresden fuhr (vor allem aus westlicher Richtung) oder wem der Weg nach Dresden zu weit war, der möge am Montag nach Leipzig kommen.

Waldgänger (e.B.) aus Schwaben

9. Januar 2015 08:05

@Marcus Junge

Ich musste vor 30 Jahren auch mal eine solche Durchsuchung über mich ergehen lassen. Gesucht wurde eine angeblich sich selbst gefährende Person, die sich jedoch nicht bei mir aufhielt und zu der ich seit einiger Zeit keinen Kontakt mehr hatte.

Angebliche Rechtsgrundlage war "Gefahr im Verzug".

Ich beschwerte mich beim Dienststellenleiter, drohte gar mit einem Anwalt.
Mein Vater erhielt einen anonymen Anruf: " An Ihren Auto ist der TÜV abgelaufen!"
Ich gab mich dann mit einer Entschuldigung der durchsuchenden Polizisten zufrieden.

Ein Fremder aus Elea

9. Januar 2015 09:03

Allgemein zum Thema False-Flag-Operationen:

https://bereitschaftsfront.blogspot.com/2015/01/zum-einsatzgebiet-von-false-flag.html

Wir alle mussen aufpassen, uns weder wie kopflose Hühner noch wie Strauße zu verhalten.

Rumpelstilzchen

9. Januar 2015 10:00

@ Matt Anon

Dies ist ein sehr interessanter Beitrag und das Thema ( "die Dogmen der Gottlosen oder Aufgeklärten " ) sollte an anderer Stelle vertieft werden !
Einige Ergänzungen: Daniel Cohn-Bendit sprach nach dem Anschlag in Paris: " wir müssen den Geist von 1968 verteidigen" .
https://www.welt.de/kultur/article136172915/Wir-muessen-den-Geist-von-1968-verteidigen.html

Ich habe eher den Eindruck, daß der 68- er Geist solche Gewalttaten hervorbringt. "Bulle, dein Duldungsstatus ist aufgehoben", heißt es im Weltartikel über die Anschlagsserie auf die Leipziger Polizei durch Linke.
Nein, ich verteidige nicht den Geist der 68-er !!!
In diesem Sinne bin ich auch nicht Charlie ( besser Charlène).
Ich wage mir gar nicht vorzustellen, welche Reaktionen ein Anschlag auf Pediga hervorrufen würde .
Oder auf die, die den " Duldungsstatus der Bullen aufheben wollen" und zwar nicht mit der spitzen Zeichenfeder.
Ich bin nicht Charlie, aber vielleicht könnte es heißen:
" Isch bin de Karl

Sozialistenfresser

9. Januar 2015 10:08

Der Islam ist eine kriminelle und terroristische Vereinigung im Sinne der §§ 129 ff. StGB.
https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/BJNR001270871.html

Wer das bestreitet ist geisteskrank
oder als Mitglied oder Unterstützer dieser kriminellen Organisation selbst kriminell. - Religionsfreiheit ??

KEIN Grundrecht und KEIN Menschenrecht
rechtfertigt Kriminaldelikte oder sonstige Verstöße gegen allgemeine Gesetze, die dazu bestimmt sind, Leben, Gesundheit, Freiheit, Eigentum der Bürger zu schützen.

Das alles ist juristisch vollkommen unbestritten, wird aber ständig selbst von den eifrigsten Islamkritikern ignoriert. Wie bitte kann man nur so dumm sein, nicht mal die eindeutige Rechtslage zu beachten und als schlagendes Argument zu benutzen?

Daß §§ 129 f. StGB ihrerseits gegen das GG verstoßen und damit gar nicht gültig wären, hat bisher nicht mal der bekloppteste Vollidiot behauptet.

Sozialistenfresser

9. Januar 2015 10:43

Strafbar nach §§ 129 ff. StGB

sind Mitgliedschaft und Unterstützung krimineller und terroristischer Vereine bereits dann, wenn noch gar keine Straftaten begangen wurden, diese nach dem Zweck des Vereins lediglich vorgesehen sind.

Das ist im Falle des Islam mit seinen 200 Raub- und Mordaufrufen, bestätigt durch 270-300 Millionen Morde der Fall.

Wegen Unterstützung der Islamisierung (nicht nur des IS) gehört somit fast ganz Deutschland hinter Gitter – wahlweise ins Irrenhaus.

Henry Steyer

9. Januar 2015 10:53

https://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/france/4351672/French-cartoonist-Sine-on-trial-on-charges-of-anti-Semitism-over-Sarkozy-jibe.html

Marcus Junge

9. Januar 2015 11:23

Danke für die prompten Auskünfte, hat alles sauber erklärt.

H. M. Richter

9. Januar 2015 11:25

So, und nun an dieser Stelle der Hinweis auf LEGIDA, den Leipziger Ableger. Er hat nach Dresden das Potential zu einem ernstzunehmenden zweiten Standbein von PEGIDA, also vierstellig zu mobilisieren. Allerdings ist heftiger Gegenwind zu erwarten. Das gesamte Establishment in Leipzig arbeitet seit Wochen mit Hochdruck; Schweinereien nicht ausgeschlossen.
Wer also bislang nach Dresden fuhr (vor allem aus westlicher Richtung) oder wem der Weg nach Dresden zu weit war, der möge am Montag nach Leipzig kommen.

[Hartwig]

Eines der Wesensmerkmale der PEGIDA-Bewegung ist ihre absolute Gewaltlosigkeit.

Vieles deutet derzeit darauf hin, daß es Leipzig sein wird, wo die Falle gestellt werden soll. Die Zeichen stehen von vornherein (Veranstaltungsort, sieben sog. Gegendemonstrationen in unmittelbarer Nähe) auf Einkesslung und Blockade.

Das Ziel dürfte sein, eine Situation heraufzubeschwören, die alles andere als friedlich ist.

Der einstige Revolutionsruf "Wir sind das Volk!" sollte deshalb seitens der LEGIDA-Demonstranten durch den - im Angesicht der Maschinengewehrnester im Oktober 1989 in Leipzig geborenen - Ruf "Keine Gewalt!" ergänzt werden.

Und wenn, wie zu erwarten, die LEGIDA-Demonstranten mit diesem Ruf auf den Lippen aufgrund von Übergriffen und Blockaden ihre Demonstration nicht durchführen werden können, werden noch mehr Leute - nicht nur in Leipzig und Sachsen - begreifen, wie es um die 1989 erkämpften Rechte und Freiheiten heutzutage bestellt ist.

Alter Sachse

9. Januar 2015 11:26

Meine gestrige ganz persönliche Email an den Schmutzfink Kohler:

Sehr "geehrter" Herr Kohler,
leider fehlt Ihrer heutigen Auslassung zum schlimmen islamistischen Terroranschlag gegen ein Satiremagazin in Paris die Kommentarfunktion. Wie war das noch mit Lügenpresse und Meinungsfreiheit in Deutschland? Sie stellen sich ja nicht einmal einer Debatte.
Merken Sie eigentlich noch etwas? Gibt es bei Ihnen keine Selbstreflexion?
Inhaltlich will ich mich mit dem Dreck, den Sie auch insbesondere in Richtung Pegida-Bewegung schleudern nicht befassen - es ist und bleibt Dreck. Wer solch Dreck absondert wird als Dr...smaul bezeichnet.
Intellektuell sind Ihre speziell letzten beiden Meinungsäußerungen allerste saure Sahne.
"Blut auf die Mühlen der Pegida" - Herr Dr. Goebbels und sein geliebter Führer hätte eine wahre Freude an Ihnen gehabt.
So aber haben Sie sich gewiss ein hohes Kanzlerinnenlob verdient.
Ich frage mich besorgt, wie kommt man mit solch intellektueller Ausrüstung zu einem solchen sicher gut bezahlten Arbeitsplatz? Warum machen Sie es Menschen wie Herrn Dr. Ufkotte so leicht die Wahrheit über Sie zu schreiben?
Ist das Arroganz einer vermeinten Sicherheit daß Sie jetzt so um sich schlagen?
Ist es eine Art von Einsicht, daß es Ihnen persönlich und ihrer Zeitung und dem von Ihnen gepushten System langsam an den Kragen geht? Sind es gar Existenzängste?
Hoffentlich passiert bald etwas im Sinne der positiven Beantwortung meiner beiden letzten Fragen - Sie selbst und eine Vielzahl Ihrer Kollegen arbeiten ja kräftig daran sich selbst abzuschaffen.
Dabei begleiten Sie meine allerbesten Wünsche.
Eberhard Schulz

Für Interessierte: [email protected]

Ein gebürtiger Hesse

9. Januar 2015 11:48

@ Peter Niemann

Danke für den Hinweis auf das Video! (Nochmal der Link: https://www.youtube.com/watch?v=Ry3NzkAOo3s ) Habe kaum je eine so konzentrierte und mit dem angemessenen Feuereifer vorgetragene Darstellung der Lage gehört. Fantastic answers indeed. Wir sollten sie auswendig lernen und bei nächster Gelegenheit (die da bestimmt kommt) den Beschwichtigern entgegenhalten.

Marcus Junge

9. Januar 2015 13:03

Ein gebürtiger Hesse

Die Frau in dem Video hat ein gewaltiges Wissensdefizit, was ihre gesamte Argumentation allein schon diskreditiert. Ihr Geschichtsbild ist so beschränkt, wie einseitig. Das fängt mit den "60 Million Opfern von Hitler an", der also die 5 Mio Mann der Wehrmacht umgebracht hat, nicht etwa unsere Feinde und den 9 bis 12 Mio Deutschen, die nach dem Ende der Kämpfe für immer "befreit" wurden (Endlösung an den Deutschen), tut so als ob ein Oberlippenbartträger allen anderen Nationen befahl, ihm doch unbedingt den Krieg zu erklären, offen / verdeckt und verrechnet auch noch gleich die 15 bis 20 Mio toten Sowjets, die durch Stalins Mannen von Mitte 41 bis Mai 45 ermordet wurden, zu den rund 10 Mio Sowjets, die durch deutsche Maßnahmen umkamen (inklusive aller Zwangsarbeiter, Kriegsgefangenen und gefallenen Sowjets). Das dann auch noch viel zu niedrige Witzzahlen für Stalin (20 statt 50 Mio) Mao (70 statt 100Mio) kommen, war so klar wie Kloßbrühe. 9/11 gemäß der unglaublich glaubhaften Märchen der US-Regierung und natürlich mit keinem Wort die Beteiligung und Urheberschaft der USA an so vielen dieser Dinge erwähnen - Gähn, fast schon langweilig so einen politisch korrekten Mist zu hören.

Den endgültigen Tiefflug bringt sie dann aber mit dem ständigen "es ist nur eine Minderheit" die ... getan hat, der Rest war doch friedlich. Es ist immer eine winzige Minderheit, welche die Macht hat und die dann die tumbe Masse in die "richtige" Richtung manipuliert, das ist das Markenzeichen der US-Demokratur, egal ob 1917, 1941, 2003 oder an einem beliebigen anderem Datum.

Bei allem dem Agitprop-Gedröhne wird die wirkliche Frage nicht gestellt. Die Völker des Westens sind inzwischen relativ friedlich nach Innen geworden, wollt ihr euch jetzt Spaltkeile für zukünftige Bürgerkriege in eure Länder holen? Namentlich Moslems, die überall da, wo sie schon sind, die heimischen Religionen vernichtet / verdrängt haben / derzeit verdrängen und wunderbare Bürgerkriege verursach(t)en? Wollte ihr das wirklich haben, den so teuer errungen Frieden für utopisch bis wahnsinnige Visionen zerstören?

Luise Werner

9. Januar 2015 13:12

Wer sich über Kohler aufregt, hat DAS nocht nicht gelesen. Tröstlich dabei nur, dass man von der fr nicht viel mehr erwarten durfte.

https://www.fr-online.de/terror/anschlag-auf--charlie-hebdo--moerder-und-leichenschaender,29500876,29508128.html

polymetis

9. Januar 2015 13:42

M.L.: Oder wenn es die PI-Macher erwischen würde, die nebenbei gesagt um einiges niveauvoller sind als Charlie…
Finde ich auch. Wenn man die Kommentare ausblendet. Manchmal geht aber auch dem kewil der Gaul durch. Aber woher sollte man sonst noch Informationen beziehen, Herr Tichy hat hat ja bei Blasberg (!) ganz brav gekuscht, so "analytisch" er sonst auch sein mag.

Carl Sand

9. Januar 2015 13:45

@Hesse und Marcus Junge

Inhaltlich ist die Rede von Mrs Gabriel natürlich ziemlicher Dreck.

Stilistisch kann man allerdings daran einiges lernen.

Hesperiolus

9. Januar 2015 13:47

Je ne suis pas Charlie! Stelle mir grade vor, was sie heute über einen schreiben würden, der den Karikaturisten Philipp Rupprecht alias Fips in der Redaktionsstube erschossen hätte - ?

Ein gebürtiger Hesse

9. Januar 2015 14:04

@ Marcus Junge

Ihre Einwände und Berichtigungen sind angebracht. Es war der Duktus der Rede, der mich rumbekommen hatte, wobei ich Inhaltliches zu vorschnell durchwinkte.

Revolte

9. Januar 2015 14:40

@L. Werner

Widerwärtig! Aber die FR ist sowieso verloren. Hoffe, der Rotzladen geht möglichst bald Konkurs und die Redakteure dürfen künftig, in ihr eigenes Schmuddelblatt eingewickelt, am Frankfurter Hbf nächtigen und sich von ihrer Lieblingsklientel bereichern lassen.

Was die Warner und Anständigen dieser Tage wieder absondern, ist kaum erträglich. Wie sie wieder fadenscheinig "tief betroffen" sind und vor Instrumentalisierungen durch Nahtziehs warnen. Dass sie selbst diesen Vorfall permanent für ihre Multikulti-Propaganda missbrauchen, stört sie indes überaupt nicht.

Hesperiolus

9. Januar 2015 14:46

Was soll die Aufregung? Wenn man beim Streicherschen Stürmer von pornographischer Hetze spricht, ist es genau dasselbe, was die nihilistischen Schmierfinken vom Hebdo auch in die Welt rausgekliert haben. Widerliche Schmierfinken, Extremisten eines krankhaften Nihilismus , wurden von barbarischen Fanatikern eines (instrumentalisierten) Fellachenterrors abgemurkst. Na und? Ekelhafte Aktion hat ekelhafte Reaktion zur Folge und wird von einem ekelhaften System ausgebeutet! Auf jeden Fall gibt es alltäglich bedauernswertere und unschuldigere Blutopfer und mit dem berechtigten Widerstand gegen identitätsbedrohende Überfremdung hat das ganze nichts zu tun. Klapprechner aus und zurück in die Bibliothek.

fnord

9. Januar 2015 15:03

@Revolte:

Die FR war letztes Jahr pleite und ist mit der Begründung, ein Urgestein bundesrepublikanischer Pressefreiheit zu sein, rausgehauen worden. Einmal dürfen Sie raten, von welcher Verlagsgesellschaft. Ein kleiner Hinweis: Kohler höchstselbst gibt das Qualitätsprodukt dieser Gesellschaft mit heraus.

Gruß,

fnord

Revolte

9. Januar 2015 20:00

Interessant auch die Reaktionen der arabischen Medien. Die meisten solidarisieren sich mit den Franzosen und stehen für die Redefreiheit ein:

"Wir trauern mit euch, aber ..."

"Wir sind Charlie", lautet die Botschaft erstaunlich vieler arabischer Medien nach dem Pariser Massaker. Doch es gibt auch Kritik an der Heroisierung von "Charlie Hebdo".

"Frankreichs 11. September der Gedankenfreiheit" – so lautete am Donnerstag die Schlagzeile auf der Titelseite von L'Orient Le Jour, einer französischsprachigen Tageszeitung im Libanon. "Märtyrer der Freiheit", schreibt die Kolumnistin Fifi Abou Dib in ihrem Leitartikel, dieses Wort, das jeder rational denkende Mensch nur zögerlich in den Mund nehme, "ist bei uns längst verbreitet. Jetzt hat es auch den Westen erreicht."

Wie reagiert die Presse im Nahen und Mittleren Osten auf das Massaker in Paris? Wie reagieren gerade arabische Journalisten, für die Angst vor Repression, Todesdrohungen und Anschläge etwas erschreckend Normales sind? Schaut man auf die Kommentare und Karikaturen – und es gibt meisterhafte Zeichner in der Region – so lautet die Antwort: mit Wut auf die Attentäter, Solidarität mit den Ermordeten und Verbitterung über die westliche Sichtweise auf den Terrorismus. Und durchaus auch mit Kritik an der Heroisierung von Charlie Hebdo.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2015-01/charlie-hebdo-reaktionen-arabische-presse

Walter Martinez

9. Januar 2015 20:14

Man nennt das einfach "Doppeldenk". Das ist so drin in allen, daß Spagate dieser Art gar nicht mehr schwer fallen.
Islamisten könnten mit einer A-Bombe kommen, die größte Sorge wäre dennoch, zu verhindern, daß Einwanderungsgegner daraus Kapital schlagen könnten. Ich kann mir das in den Stuben von Presse, TV und etablierter Politik gut vorstellen. Da kommt so eine Meldung herein und sofort setzen sich alle zusammen: "Diese Idioten. Jetzt darf bloß nicht Pegida davon profitieren. Wie bekommen wir das hin? Vorschläge? An einer Verurteilung der Tat kommen wir nicht vorbei, aber warum nicht Pegida als die andere Seite der selben Medaile verkaufen?"

Oder den Entscheidungsträgern scheint es eher darum zu gehen, einen besonders bequemen Käfig im Palast des Sultans zu ergattern.

Nemo Obligatur

9. Januar 2015 20:17

@ Luise Werner

Da bleibt einem wirklich die Spucke weg. Man hat fast den Eindruck, der Autor der FR hätte sich vor Freude über seinen Einfall, Charlie Hebdo, die NPD und die AfD samt Pegida kurzzuschließen, in die Hosen gemacht.

Nemo Obligatur

9. Januar 2015 20:32

@ Luise Werner (2)

Klonovsky spendet Trost:

Ganz später 8. Januar 2015
Da schau her: Julius Streicher ist gar nicht hingerichtet worden!

M. M.

9. Januar 2015 20:52

> Diese Leute erinnern mich zunehmend an Erich Mielke anno 1989

den Gedanken habe ich auch gehabt, wenn auch das Bild vom speichelnden Nicolae Ceaușescu nicht weit ist.

Carolus

9. Januar 2015 22:06

„... es genügt, Teil eines Machtapparats zu sein, um sich sein Wissen vernebeln und sein Gewissen kaufen zu lassen. ...“

Das wird es wohl sein. Die Mitspieler sehen ihre Felle davonschwimmen, daher ziehen sie alle Register, und seien die Vergleiche noch so absurd:

Anne-Catherine Simon: https://diepresse.com/home/meinung/kommentare/leitartikel/4631219/Pegida_Spazieren-zwischen-Andreas-Gabalier-und-Anders-Breivik (5.1.):
„Einiges an den Patriotischen Europäern erinnert an den norwegischen Massenmörder. ...“

Kaliyuga

9. Januar 2015 23:04

Sehr geehrter Herr Lichtmesz!

Bewegt uns nicht zuviel? Und drängt nicht dieses Zuviel dann folglich ins Wort und in die Schrift und erreicht in Kabeln, und was sind eigentlich, mit Rilke, schon Kabel, die Myriaden?

Doch konstituieren Kabel ja nun „ge-stell-haft“ Welt und peitschen die Vielen auf und setzen sie in Wirrnis.

Es geschieht, was geschehen muß.

Einstweilen er-folgt schmiegend je Anpassung an das ins Sein tretende Geschehen, so unfassbar und beunruhigend dieses, je länger je mehr, auch sein mag.

Liegt nicht, Herr Lichtmesz, am Ende die Lösung im Kreuz, das von jeher gedacht und von ins Fleisch getretenem Gott, Blut schwitzend, angenommen und: überwunden wurde? Ihr kurzer Hinweis auf den Christus im hörenswerten Gespräch mit André F. Lichtschlag

(https://www.youtube.com/watch?v=XuA_zaCQvfc)

bietet „spunti di partenza“.

Vada avanti così! Complimenti pel Suo animo!

Inselbauer

9. Januar 2015 23:12

Schönes Interview, das Sie da verlinken, Herr Sozialistenfresser!

Schon länger besorgt

9. Januar 2015 23:20

Die Karikatur auf dieser Seite ist an Infamie kaum zu überbieten:
https://www.faz.net/aktuell/politik/aufruf-der-zeitungsverleger-wehren-wir-uns-13361546.html

al-Muschrik

10. Januar 2015 02:06

Übrigens kommt Charlie hebdo in Jean Raspails Heerlager der Heiligen vor, dort heißt sie La Grenouille.

In den vier Stockwerken des Gebäudes befanden sich die
Druckerei und die Büros der Zeitung »La Grenouille«. Sie war ein
satirisches, humanitäres Wochenblatt und Eigentümer des Gebäudes.

Dasselbe Gebäude beherbergt auch die von dem alten Machefer herausgegebene Tageszeitung La Pensée Nationale, die noch als einzige das Abendland verteidigt. Der Direktor von La Grenouille beherbergt und druckt La Pensée Nationale nicht nur, sondern duldet auch, daß Machefer regelmäßig auf den Fußabtreter vor der Redaktion von La Grenouille uriniert.
Bis er ihn eines Tages dabei erwischt:

»Sie wissen, daß Sie keinen Mietvertrag und keine Druckerei haben und daß ich Sie noch heute abend hinauswerfen könnte, wenn ich wollte! … Ich frage mich, warum ich es nicht schon früher getan habe?«
Machefer, dessen Geist zielsicherer war als seine Beine, erwiderte spöttisch: »Ich werde es Ihnen sagen, lieber Herr Kollege! Weil Sie im Namen der Pressefreiheit jede Schweinerei drucken und Millionen Schafsköpfe vergiften. Weil Sie im Namen der Pressefreiheit in aller Ruhe unter der bequemen Maske der Satire die Fundamente des Staates unterminieren können. Aber dem Volk gegenüber, das selbst in seinem jetzigen Zustand noch nicht völlig blind ist, brauchen Sie zur Glaubwürdigkeit und Wertschätzung eine Art Opposition. Augenblicklich haben viele wie Sie und Ihre Komplizen die Partie noch nicht ganz gewonnen. Daher brauchen Sie mich. Ich bin Ihr Alibi. Ohne mich und ein paar andere Überlebende, die fast genau so übel dran sind – Pfui Teufel! –, gibt es keine Pressefreiheit mehr, weil es keine Meinungsunterschiede mehr gibt. Zur gegebenen Zeit wird Sie dies nicht mehr stören. Aber Sie müssen noch etwas warten. Lassen Sie mich also ruhig auf Ihren Türvorleger pinkeln, und belästigen Sie mich nicht mehr. Sie wissen sehr wohl, daß Sie meine Zeitung leicht vernichten könnten. Sie müßten nur drei Treppen hochsteigen, um es mir zu sagen und … Sie werden mir den Boten schicken. Ich grüße Sie, Herr Direktor…«

Nach dem Untergang des Abendlandes kommt für den Direktor ein böses Erwachen:

Dieser fertigte eines Tages eine Zeichnung, auf der man einen höchst verlegenen Weißen und einen fröhlichen Schwarzen vor einem Laufsteg einer Modenschau sah. Als Text dazu ließ er den Schwarzen sagen: »Du nimmst die schwarzen und ich die weißen Mädchen! Klar?« Im letzten Augenblick kam ihm aber der Gedanke, daß wenn er diese Zeichnung veröffentlicht, seine Zeitung sofort verboten wird. Wenn die Staatsgewalt und die Ideologie sich jäh ändern, dann kann man nur weiter höhnen, spotten und anschwärzen, wenn man seine Weste wechselt. Wie seine Mitarbeiter später aussagten, wurde er anschließend so traurig, daß sein Gesicht den herzzerreißenden Ausdruck eines sterbenden Clowns bekam. Er ging höflich durch seine Büroräume, drückte jedem die Hand und wiederholte fortgesetzt: »Macht ohne mich weiter, wenn ihr könnt, wenn ihr könnt …«

Hoffen wir, daß unsere Clowns früher abtreten.

Marcus Junge

10. Januar 2015 11:25

Gelungener Auftritt beim EF-Radio Herr Lichtmesz, gern mehr davon.

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