Müller und Obama

Daß Herta Müller den diesjährigen Literaturnobelpreis bekommt, ist eine Überraschung, mit der wohl kaum jemand ernsthaft gerechnet hat.

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

Aber es ist eine posi­ti­ve Über­ra­schung. Nicht nur weil damit wie­der eine Deut­sche gewür­digt wird, son­dern auch weil es einen die Aus­zeich­nung für den unsäg­li­chen Gün­ter Grass end­lich ver­ges­sen läßt. Und immer­hin rückt so das kom­mu­nis­ti­sche Ver­bre­cher­sys­tem mal wie­der in den Mittelpunkt.

Eine unglaub­li­che Über­ra­schung ist es auch, daß aus­ge­rech­net Barack Oba­ma den Frie­dens­no­bel­preis bekommt. Der Mann, der alles ver­spro­chen und noch nichts gehal­ten hat. Fast ist man geneigt anzu­neh­men, daß das Nobel­preis­ko­mi­tee ihn für die Schlap­pe bei der Olym­pia­be­wer­bung Chi­ca­gos ent­schä­di­gen woll­te. Einen ande­ren Grund kann es nicht geben, auch wenn es offi­zi­ell heißt, daß er ihn “für sei­ne außer­ge­wöhn­li­chen Bemü­hun­gen, die inter­na­tio­na­le Diplo­ma­tie und die Zusam­men­ar­beit zwi­schen den Völ­kern zu stär­ken”, erhält. Aber wir wis­sen ja: Wenn es in der Beur­tei­lung heißt, er hat sich bemüht, bedeu­tet das, daß er es nicht gebracht hat. Aber beim Frie­dens­no­bel­preis wird halt schon der gute Wil­le belohnt. Inso­fern doch kei­ne Überraschung.

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

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