Strategische Schneisen (1): Entkoppelung

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom Freitag finden sich auf der 1. Seite des Kulturteils "Neun Bemerkungen am 9. ...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

… Novem­ber” aus der Feder des New Yor­ker Schrift­stel­lers Joshua Cohen. Sein Bei­trag han­delt vom Schock eines bestimm­ten und bestim­men­den Groß­stadt-Milieus über Donald Trumps Wahl­sieg und ist in sei­ner Spra­che, sei­nem Auf­bau und sei­nem Urteil Bemer­kung für Bemer­kung ein schla­gen­der Beweis für die Ent­kop­pe­lung die­ser Schicht vom Normalbürger.

In Bemer­kung 1 ent­schul­digt sich Joshua Cohen. Er ent­schul­digt sich, daß er und sei­ne lin­ken Freun­de und Kol­le­gen falsch lagen, daß er selbst kei­nen ein­zi­gen Trump-Wäh­ler ken­ne, daß das ame­ri­ka­ni­sche Wahl­män­ner­sys­tem lei­der sei, wie es sei, und außer­dem wer­de er sich – sofern er ame­ri­ka­ni­scher Staats­bür­ger blei­be – ab sofort und in den nächs­ten vier oder acht Jah­ren stän­dig für Trump entschuldigen.

Cohens Ent­schul­di­gun­gen sind dort, wo er sein eige­nes pro­gnos­ti­sches Ver­sa­gen und das sei­ner Schicht anführt, nichts wei­ter als ein bil­li­ger rhe­to­ri­scher Trick. Ein biß­chen Ehr­lich­keits­bo­nus abgrei­fen, danach in die Opfer­rol­le schlüp­fen und die gro­ße Moral­keu­le aus­pa­cken, das ist die alte Masche.

Cohen zeich­net sich als einer, dem das Wahl­sys­tem übel mit­ge­spielt hat und der (als tap­fe­rer Geg­ner) unter Trump wohl so viel Bedroh­li­ches zu befürch­ten haben wer­de, daß der Gedan­ke an Aus­wan­de­rung gefaßt wer­den müs­se. Denn bloß aus Jux wan­dert doch kei­ner aus, des­sen Kan­di­da­tin gera­de eine Wahl ver­lo­ren hat! Was wäre dann näm­lich mit der Tugend des Ver­lie­ren­kön­nens, die ja eine Demo­kra­tie erst zu einer sol­chen macht? Was mit dem Glau­ben an die Mün­dig­keit, die ver­nünf­ti­ge Mün­dig­keit der Wäh­ler, die den wähl­ba­ren Trump von einem sehr gefähr­li­chen Trump wohl zu unter­schie­den gewußt hät­ten, zumal in einer Zeit, in der es nicht nur den Ida­hoer Land­bo­ten gibt, son­dern ver­mut­lich ein gan­zes Atom­kraft­werk in den USA  Tag und Nacht nur dafür heiß­läuft, daß mit­tels des Dau­er­stroms von Twit­ter- und Face­book-Text­chen jeder alles wis­sen kann, was er für sei­ne Wahl­ent­schei­dung benötigt?

Joshua Cohen stellt also Wahl­sys­tem und Mün­dig­keit in dem Moment infra­ge, in dem es für ihn und sei­nes­glei­chen nicht mehr so glatt lau­fen könn­te wie unter Oba­ma, und bereits Bemer­kung 1 zeigt, daß Leu­te wie Cohen stets nur auf eine Art und Wei­se auf den Impact der Wirk­lich­keit reagie­ren kön­nen: geschwät­zig, gefüh­lig und zugleich arro­gant. Sol­che Leu­te brin­gen in sol­chen Fäl­len immer das rhe­to­risch-mora­li­sche Groß­ka­li­ber in Stel­lung, natür­lich auch dies­mal, das zeigt (wir grei­fen vor),

Bemer­kung 9: die Schluß­be­mer­kung, die Klam­mer ums Aus­wan­dern, voll­stän­dig zitiert:

Heu­te, am 9. Novem­ber 2016, jährt sich die “Kris­tall­nacht”, jenes Ereig­nis, das mei­ne Groß­mutter dazu gebracht hat, Deutsch­land zu ver­las­sen und nach Ame­ri­ka zu gehen. Wir Ame­ri­ka­ner kür­zen die­ses Datum als “11/9” ab, was, wie mei­ne euro­päi­schen Freun­de wis­sen, nur ein wei­te­rer Aus­druck unse­rer Rück­wärts­ge­wandt­heit ist, denn heu­te haben wir ein wei­te­res 9/11 erlebt.

Ganz am Ende des Arti­kels kommt also Hit­ler kurz vor­bei und zwin­kert Trump zu, und Cohen, der – wir wer­den das noch sehen – in sei­nem Bei­trag stän­dig völ­lig falsch liegt, hat die­ses Zwin­kern gese­hen und deu­tet an, daß er, falls er (wie so vie­le US-Pro­mis, die das vor der Wahl ankün­dig­ten) aus­wan­de­re, im Grun­de wie­der­ho­le, was sei­ne Groß­mutter schon tun muß­te: sich in Sicher­heit zu brin­gen. Die Fra­ge ist, ob Cohens Groß­mutter die­sen damals zwei­fels­oh­ne not­wen­di­gen Schritt zuvor auch im wich­tigs­ten Feuil­le­ton Deutsch­lands erwä­gen konn­te. Dies als Enkel nun selbst­ver­ständ­lich zu kön­nen, bedeu­tet: Cohen wird blei­ben, zumal ja Ivan­ka Trump höchst­per­sön­lich zum Juden­tum kon­ver­tiert ist.

Aber wei­ter, Bemer­kung 2: Sie illus­triert Cohens Arro­ganz und his­to­ri­sche Blind­heit auf eine so grel­le Art, daß man über soviel Gefan­gen­heit im eige­nen Welt­bild nur noch den Kopf schüt­teln kann. Es geht noch­mals ums Wahlmänner-System:

Und so hat Trump jetzt das höchs­te Amt in die­sem Staat und der Welt gewon­nen, dank jenes Mecha­nis­mus, der dazu gedacht war, eine sol­che Art von Kan­di­da­tur zu ver­hin­dern – eine Kan­di­da­tur, die nicht auf Poli­tik, son­dern auf Zer­stö­rung setzt.

Man kann so einen Satz getrost unkom­men­tiert ste­hen­las­sen, soll­te ihn aber kurz spie­geln mit dem, was man Oba­ma vor und nach sei­ner Wahl alles zuschrieb und was in der vor­aus­ei­len­den Ver­lei­hung des Frie­dens­no­bel­prei­ses an ihn gip­fel­te. Seit­her: kein Krieg been­det, neue ange­fan­gen, und in Guan­ta­na­mo sit­zen immer noch Män­ner in oran­ge­far­be­nen Over­alls und einem nahe­zu rechts­frei­en Raum her­um, als Opfer jener grau­sam-wei­chen Men­ta­li­tät, die sich das Leid lie­ber aus dem Gesichts­feld schau­felt und den Feind ver­rot­ten läßt, als ihn abzu­ur­tei­len und mit aller Sie­ger­här­te oder Sie­ger­mil­de den Din­gen ein Ende zu bereiten.

Die­se Men­ta­li­tät fin­det sich übri­gens in allen Lebens­la­gen und Abstu­fun­gen wie­der: Andert­halb Mil­lio­nen jun­gen Män­nern Will­kom­mens­klo­pa­pier zu rei­chen und ihnen ein Leben auf dem Niveau einer deut­schen Mit­tel­stands­fa­mi­lie in Aus­sicht zu stel­len, sie danach aber in ihren Unter­künf­ten wie Klein­kin­der zu hal­ten, mit Essens­gut­schei­nen, elek­tro­ni­schem Spiel­zeug und ein biß­chen Trau­ma­the­ra­pie, wäh­rend man selbst wie­der sein mora­lisch ein­ge­dick­tes Leben führt – das ist viel här­ter für die­se lebens­hung­ri­gen Migran­ten, als das har­te Wort an der Gren­ze: nicht Euer Land, nicht Eure Zukunft, sucht sie dort, wo Ihr her­kommt, erkämpft sie Euch, und wir wis­sen, daß ein Teil von Euch dabei kein Glück haben wird, aber den­noch ist es ange­mes­se­ner, weil stol­zer als das, was wir Euch bie­ten könnten.

Cohen und sein Milieu: Das sind Leu­te, die jeden an der Gren­ze zum Greu­el ver­mu­ten, der jagen geht oder Haus­schlach­tung betreibt – selbst also kein Blut sehen wol­len, aber beden­ken­los kon­su­mie­ren, was in der Anony­mi­tät der moder­nen Nah­rungs­mit­tel­pro­duk­ti­on um sein letz­tes Rest­chen tie­ri­scher Wür­de gebracht wird.

Bemer­kung 3 und 4 zie­hen aus der arro­gan­ten Wahl­sys­tem­be­ur­tei­lung die arro­gan­ten Rück­schlüs­se auf Trumps Wäh­ler, also auf rund 60 Mil­lio­nen US-Bür­ger, und füh­ren neben­bei vor, was wir in Zukunft in wach­sen­dem Aus­maß als Eth­no­wahl oder Eth­no­p­le­bis­zit wer­den beschrei­ben müs­sen: Trump hat unter den wei­ßen, christ­li­chen Män­ner aus der Pro­vinz die wesent­li­chen Stim­men geholt, und Clin­ton hat­te auf die mehr und mehr anwach­sen­de his­pa­ni­sche Wäh­ler­schaft gesetzt und ver­lo­ren. Cohen kon­sta­tiert das nicht nur, son­dern wer­tet es sofort und spricht von der alten Furcht der Trump-Wäh­ler vor den ande­ren (Schwar­ze, His­pa­nos, Mus­li­me, eman­zi­pier­te Frau­en) und der moder­nen Furcht vor der Glo­ba­li­sie­rung, die natür­lich alle­samt irra­tio­nal seien.

Dies sind Sät­ze und Maß­stä­be der Ent­kop­pe­lung: Cohen weiß nichts über jene Schicht, die ein Land trägt. In Deutsch­land – das schreibt Tho­mas Hoof in Sezes­si­on 74 (“Zeit für prag­ma­ti­sche Reak­tio­nä­re”) – sind es von 42 Mil­lio­nen Erwerbs­tä­ti­gen rund 12 Mil­lio­nen, die tat­säch­lich etwas her­stel­len. “Der Rest, also 30 Mil­lio­nen, bestrei­tet sei­nen Lebens­un­ter­halt damit, die Her­vor­brin­gun­gen des pro­duk­ti­ven Vier­tels zu ver­wal­ten, zu ver­re­geln, zu besteu­ern, zu ver­tei­len, zu bewer­ben, zu bere­den und ansons­ten ein­an­der gegen die Zumu­tun­gen ihres Büro­all­tags rück- und see­len­the­ra­peu­tisch beizustehen.”

Die­ses pro­duk­ti­ve Vier­tel wird in Ame­ri­ka eben­so wie in Deutsch­land aus­ge­quetscht wie eine Zitro­ne und muß sich neben­bei auch noch die Maß­re­ge­lung durch die quas­seln­de Klas­se gefal­len­las­sen und sich deren Gesell­schafts­expe­ri­men­ten unter­zie­hen. Daß dies in den USA zur Ent­kop­pe­lung führ­te und in Deutsch­land dazu füh­ren wird, ist kei­ne Zwangs­läu­fig­keit, son­dern Ergeb­nis der har­ten meta­po­lit­schen Vor­ar­beit und der poli­ti­schen Umset­zung neu­er Kräf­te – dort ver­kör­pert in Trump, hier (hof­fent­lich nimmt sie den Ball auf!) in der AfD.

Bemer­kung 5 ist dann das wei­ner­li­che Ein­ge­ständ­nis Cohens, mit dem eige­nen Anschrei­ben gegen Trump nie­man­den außer­halb der eben­falls anschrei­ben­den Cli­que erreicht zu haben:

Mei­ne eige­nen Wor­te wäh­rend die­ses Wahl­kampfs waren fol­gen­los. Reso­nanz fan­den sie nur in einem Echo­raum von der Grö­ße mei­nes eige­nen Schädels.

Am Ende des Abschnit­tes steht die bit­te­re Erkennt­nis, als Wäh­ler auch bloß eine ein­zi­ge Stim­me gehabt zu haben, und die­se wei­ner­li­che Fer­ma­te muß – so will es der rhe­to­ri­sche Bogen Cohens – nun in

Bemer­kung 6 und 7 mün­den: in die Ent­lar­vungs­ab­schnit­te, die zuerst den Geschäfts­mann Trump als Schar­la­tan und dann sei­ne Ges­te der Ver­söhn­lich­keit mit Clin­ton nach der Wahl als Schau­spie­le­rei abtun. Oba­ma und Clin­ton hin­ge­gen hät­ten wahr­haft tap­fer den Rest natio­na­ler Wür­de gewahrt und mit ihrer gewahr­ten Fas­sung nicht zuletzt gegen die fal­len­den Akti­en­kur­se welt­weit ange­kämpft. Gegen einen ima­gi­nä­ren Feind also? Welt­weit spran­gen die Kur­se nach oben.

Bleibt Bemer­kung 8, Cohens Ring­kampf mit dem eige­nen Demo­kra­tie­ver­ständ­nis. Als legi­tim kön­ne man die Wahl nur anse­hen, wenn man ab sofort auch sexu­el­le Über­grif­fe, Haß­re­den und Mas­sen­de­por­ta­tio­nen für legi­tim hal­te – oder aber, wenn Trump nur geblufft hät­te und eigent­lich eine Clin­ton im Trump-Pelz sei, sei­ne Sprü­che also nur geklopft hät­te, um die wei­ßen, doo­fen Ras­sis­ten ein­zu­fan­gen. “Faschis­mus ohne Über­zeu­gun­gen” ist Cohens Wort dafür.

Es bleibt einem die Spu­cke weg, aber nur für ein Moment­chen. Dann notiert man, was man schon immer ver­mu­te­te, seit ein paar Jah­ren immer deut­li­cher sieht und nun – nach die­sem Sieg – noch ein­mal in aller Klar­heit sagen darf:

Die Ent­kop­pe­lung ist voll­stän­dig, die Face­book- und Jungle­world-Lin­ke hat kei­ne Berüh­rungs­punk­te mehr mit der staats­tra­gen­den und pro­duk­ti­ven Schicht, und die­se Schicht hängt den Par­ty-Wag­gon nun hof­fent­lich end­gül­tig ab, stellt ihn aufs Abstell­gleis, eman­zi­piert sich von ihm und ent­schlackt sowohl die Spra­che als auch die wesent­li­chen poli­ti­schen Ent­schei­dun­gen der nahen Zukunft von aller Hypermoral.

Es wird nicht gefähr­lich für Cohen, Aug­stein und­so­wei­ter, dies zu behaup­ten ist deren letz­te Patro­ne, und Cohen wird nicht aus­wan­dern, ganz sicher nicht. Er wird wei­ter­lei­ern, und den zukünf­ti­gen Reso­nanz­raum hat er mit dem Umfang sei­nes Schä­dels und sei­ner Cli­que ja prä­zi­se genug beschrie­ben. End­lich eine tref­fen­de, hoff­nungs­vol­le Prognose!

 

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (40)

Monika

13. November 2016 13:47

Armseliges werden wir in nächster Zeit erleben. Wetten, dass sie den neuen Präsidenten „anschleimen“ werden, jene deutschen Hasspolitiker und -kleriker? Ich erlebte das als junger Journalist beim Nationalen Gebetsfrühstück in Washington 1981, dem ersten öffentlichen Auftritt des frisch vereidigten und in Deutschland verhassten Ronald Reagan. Selten hat mich etwas so angewidert!

Peter Hahne , dort:
https://www.kath.net/news/57411

Geiler Text, Herr Kubitschek
Allein, wir werden Armseliges erleben. Die ersten Schwätzer und Schmarotzer , die auf Kosten des produktiven Viertels leben, positionieren sich bereits in der Schleimspur. Etwa Martin Schulz:
"Trump verdient Respekt" !
Auch die Linke Einheitspartei , die "das Fehlen eines politischen Willens nicht mehr lange durch moralische Höchstleistungen und Selbstaufopferung ersetzen kann" ((Frank Böckelmann) und die Schicksalsfrage der europäischen Völker nicht mehr lange hinter dem Kampf gegen rechts verschwinden lassen kann (ebenfalls Böckelmann) wird sich politisch positionieren müssen.
Natürlich so, dass sie weiterhin auf Kosten des produktiven Viertels leben kann.
Mal sehen, wer alles nach Amerika auswandert, wenn hier die AfD nicht gewinnt ....und das Ruder evtl. noch herumreißt.

E.

13. November 2016 13:50

Danke für diesen Beitrag, Herr Kubitschek.

Die Männer und Frauen in der Mitte von Amerika haben Trump gewählt, weil die sog. "Eliten" von der West- und Ostküste gar nicht ahnen, wie die Arbeiter und einfachen Angestellten ihr Brot verdienen müssen; und Parallelen zu Deutschland sind unverkennbar (obwohl die Steuerlasten in den USA niedriger sind, und Rundfunkgebühren für die Hofschranzen-Medien gibt es dort auch nicht). Nur fehlt hierzulande einer AfD eben (noch) ein intelligenter Charismatiker zum Besiegen der Systemparteien.

Besonders diesen Abschnitt aus Ihrem Text finde ich großartig:

Diese Mentalität findet sich übrigens in allen Lebenslagen und Abstufungen wieder: Anderthalb Millionen jungen Männern Willkommensklopapier zu reichen und ihnen ein Leben auf dem Niveau einer deutschen Mittelstandsfamilie in Aussicht zu stellen, sie danach aber in ihren Unterkünften wie Kleinkinder zu halten, mit Essensgutscheinen, elektronischem Spielzeug und ein bißchen Traumatherapie, während man selbst wieder sein moralisch eingedicktes Leben führt – das ist viel härter für diese lebenshungrigen Migranten, als das harte Wort an der Grenze: nicht Euer Land, nicht Eure Zukunft, sucht sie dort, wo Ihr herkommst, erkämpft sie Euch, und wir wissen, daß ein Teil von Euch dabei kein Glück haben wird, aber dennoch ist es angemessener, weil stolzer als das, was wir Euch bieten könnten.

Bei "meiner" "Flüchtlings"-Unterkunft vor dem Wohnzimmer sind gestern die ersten "minderjährigen unbegleiteten Flüchtlinge" eingezogen - die Räume der ev. Kirche in bester Wohnlage wurden vom Steuerzahler für 450.000 EUR hergerichtet, die Betreuung jedes einzelnen dieser auf den Bürgersteig rotzenden und seine Kippen hinschmeißenden Jungmannen aus dem Morgenland kostet dem Steuerzahler ca. 5.000 EUR monatlich (wg. "Betreuung"). Gestern Nacht schrie einer von ihnen jämmerlich herzzerreißend auf der Straße, es klang, als ob ihm ein Kamerad ein Messer in die Rippen gestoßen hätte; die Sozialarbeiter eilten herbei. - Das habe ich jetzt alles gratis vor den Fenstern meiner Mietwohnung im Schwäbischen (1.000 EUR Miete). - Danke, Mutti Merkel und all´ ihr Gutmenschen. - Dabei habe ich mit jedem Einzelnen dieser Burschen sogar Mitleid, nur wird das so nichts. Zurück in Euer Land, das offenbar so viel mehr von Euch gebährte, als es versorgen kann.

Die Sache wird noch komplizierter, wenn man sich das Bevölkerungswachstum in Afrika von 1950 bis 2016 anschaut (von 230 Millionen auf nun 1,2 Milliarden Menschen, gestriger Artikel in der FAZ). - Und die setzen sich dann in Gummiboote und wollen nach Germany, wo in den nächsten 20 Jahren ein Bundesland wie Baden-Württemberg (einer von den drei verbliebenen Nettozahlern im Länderfinanzausgleich...) zum "neuen Ruhrpott ohne Kohleabbau" werden wird: ein E-Auto braucht schließlich weder Getriebe, noch Motor, noch Motorölpumpen oder Fräsen zur Herstellung von zur Produktion der Erstgenannten notwendigen Hartmetallwerkzeuge - ich sehe wirklich schwarz für die Zukunft Europas.

Aber, hey, unsere Gutmenschen-Eliten interessiert all´ dies nicht: Der Strom kommt aus der Steckdose, die Wirtschaft ist sowieso böse, all refugees are welcome, und der Staat zahlt die Pensionen der linken Apparatschiks auf jeden Fall.

Caroline Sommerfeld

13. November 2016 14:10

NYT vom 11.11. "(Trump did)

the judo move of turning the weight of a complacent establishment against it

".
Das Gewicht des Gegners wird so eingesetzt, daß dem sein eigenes Gewicht auf die Füße fällt und er verliert.

Das Gewicht des Gegners ist die Gleichschaltung, die rekursive Selbstbestätigungssschleife, die vollkommene Entkopplung (muß man sich mal systemtheoretisch auf der Zunge zergehen lassen, danke für das Stichwort!). Deswegen auch Trumps Formel von den "forgotten people", die sich jetzt nehmen, was ihnen in einer Demokratie zusteht. Jetzt darüber zu sudern, daß der Sieg ja nur dank facebook möglich war, und den überraschten Zuckerberg mit Klagsandrohungen zu konfrontieren, zeigt noch einmal die herrlichste Entkopplung - ja hätten doch alle Wähler brav den Idahoer Landboten gelesen ...

Außer Auswanderungsplänen beschäftigt die linken Amerikanerinnen übrigens noch etwas Vordringliches: sich mit Verhütungsmitteln einzudecken, bevor es zu spät ist! Nein, das ist kein Scherz, es geht darum, daß im Rahmen von Obamacare die Implantierung einer Spirale (IUD) Kassenleistung war, und dies wohl von Trump erwartbar unterbunden werden wird. Auch hier wieder: die Nebenwidersprüche sprechen Bände. Auch die Damen der Schöpfung werden vielleicht mit ein paar anthropologischen Grundbeständen konfrontiert werden, die sie bisher delegieren konnten.

Dietrich Stahl

13. November 2016 14:21

Werter Herr Kubitschek,

Ihre neun Bemerkungen rufen soviele Assoziationen hervor, dass ich nicht weiß, wie und wo ich anfangen soll. Und wie ich elegant in einem Porzellanladen tanzen kann. Am besten ich borge mir die Struktur Ihres Artikels aus; und schreibe ein paar Gedanken und Ideen auf.

@ Joshua Cohen

Sie beschreiben diesen typischen Vertreter seiner Kaste punktgenau. Selbstentschuldigung, bewusstes Einnehmen und Nutzen der

Opferrolle, Moralkeule, geschwätzig, gefühlig und zugleich arrogant.

Herr Cohen und die Seinen haben ihre kalte Rechnung aber ohne den Wirt dieser Welt gemacht: Wer sich in die Opferrolle begibt, wird zum Opfer werden; das Gesetz des Karma fordert unerbittlich die Bezahlung von Schulden. Den Beginn dessen beobachten wir gerade. Dabei ist die Opferrolle, in die diese Leute sich geradewegs bewegen, diesmal eine wirkliche, keine als Kampfmethode konstruierte. Sie werden vom Wind der Veränderung aus ihren gestohlenen Palästen gefegt werden.

Der große Weg ist einfach und leicht,
doch geraten die Menschen immer wieder auf Abwege.

Sie kümmern sich um die Paläste
und vernachlässigen darüber die Felder.

Die Kornspeicher sind leer
- doch sie kleiden sich in prächtige Gewänder.

Sie gürten sich mit Waffen
und schwelgen in köstlichem Essen und Trinken.

Wie reich sie sind -
und haben doch alles den Armen gestohlen.

Sie sind die Räuber unserer Zeit.

Das hat nichts mit dem wahren Dao zu tun.

Laotse, Tao Te King

Winston Smith 78699

13. November 2016 14:22

Mir gefällt die dialogische Anbindung von Kubitscheks Sichtweise des Tages als Kritik an Cohens Text sehr gut, das kommt so menschlich rüber und ist nicht mehr weit von einer Rahmenhandlung weg, etwa einem Spaziergang in New York während der Lektüre der FAZ, mit Bewußtseinsstrom, so dass man die verschiedenen Bevölkerungsgruppen auch sehen kann. Irgendwie liegt da so was wie Salinger, Dos Passos oder Selby in der Luft. Wettbewerb: mit wie wenigen hinzugefügten Sätzen wäre das machbar?

Schon bei den wenigen Schritten vom Terminal zum Shuttle spürte er die dem Klimawandel überfrech trotzende Novemberluft anders als sonst, anders als nur kalt, vielmehr hypnotisch bewegt, und wollte zittrig in Gittermustern flimmernde Raumlinien in ihr wahrnehmen können. Oder bildete er sich das Mysterium um diese Wahl nur ein? Ein Offset des ganzen Monitorbilds jedoch, das Abgleiten der sichtbaren Welt aus ihrer Fassung, als Wendezeit von einer nun erst voll erschienenen Herrschaft der Lüge sogleich wieder heraus in etwas völlig Unbekanntes, auf seine Weise selbst Unheimliches, zog ihn in die City als einen süchtigen Schauer wie der Schwindel den Wanderer näher noch zum Abgrund, als Furcht vor dem Fall gepaart mit der Neugier zu sehen und zu wagen. Das Gratisexemplar der FAZ war ihm im Flieger aufgedrängt worden ...

Arminius Arndt

13. November 2016 14:26

Es wird in Deutschland (zum Glück?!) offenbar auch nichts gegen die Entkoppelung getan - hierzulande wähnt sich die Pressemeute offenbar noch in der Deutungshoheit für zumindest ausreichende Mehrheiten. Den basket of deplorables hat man ja schon lange auch hierzulande abgeschrieben, so lange er nicht in Reichweite von Mehrheiten kommt.

Die heiligen Umfragen lassen den Traum von rot-rot-grün träumen - wir hingegen müssen auf den Trump-Effekt hoffen, dass jenseits der gefühlten und veröffentlichten Mehrheiten eben andere Mehrheiten entstehen. Die Chancen für die AfD sind in der Tat riesig, allein, es kristallisiert sich dort nicht die Führungskraft heraus, hinter der sich alle sammeln (von daher muss man auch an alternativen Strategien arbeiten, wie man ohne echte Führungsfigur zu recht kommen kann, denn ich sehe keine solche, nicht einmal am weiten Horizont).

Schönes Beispiel für die bei den Medien nach wie vor von ihnen selbst angenommene Deutungshoheit ist immer wieder der Spiegel, respektive SPON.

Heute z.B. wird viel über Trump gejammert, das Diffamierungsspiel gegen ihn weiter vorangetrieben, als ob es das Wahlergebnis nicht gegeben hätte etc. Irgendwo unter ferner liefen findet man dann dies hier:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/islamischer-staat-terrormiliz-tarnt-kaempfer-als-fluechtlinge-a-1121045.html

Was hat Trump sinngemäß dazu gesagt?

Die Flüchtlingswelle sei vermutlich das größte trojanische Pferd der Geschichte ...

https://www.youtube.com/watch?v=6AnyGeUjZtc

Damit hat er dann ja wohl recht gehabt.

Wie geschrieben, hoffen wir, dass die Entkoppelten immer mehr werden ... allein in der Schicht der Nichtwähler wird es viele geben und seit es die AfD gibt, steigt ja auch die Wahlbeteiligung wieder. Auch bei der Wahl von D.T. war die Wahlbeteiligung größer, als vorher.

Simplicius Ernst

13. November 2016 14:47

Wie dieses linke Anti-Trump-Milieu tickt, war eben auch im „Presseclub“ der ARD leibhaftig anzuschauen. „Was führt zum Aufstieg solcher Populisten, wie Trump; - haben wir, die Medien, eine Mitschuld?“ war so ähnlich eine Frage, die in den Raum gestellt wurde.

Soviel Häme und Arroganz in Abgrenzung zu den Trump-Wählern und soviel moralische Überheblichkeit, unglaublich! Man war sich dort in der schlimmen Befürchtung weitgehend einig, dass Donald Trump dumm sei und von Politik null Ahnung habe, wie auch seine weißen, sexistischen, rassistischen, ungebildeten und von der Moderne abgehängten Wähler und Sympathisanten. Einzig Gabor Steingart war in der Runde eine Ausnahme, der alleine durch seine klugen Bemerkungen die Sendung erträglich machte. Und natürlich war es der Sieg Trumps, der die Sendung erst wirklich erträglich machte!

Der absolute Gipfel der Absurdität war nach einer Stunde erreicht, ganz am Ende der Sendung, als eine Frau Annette Riedel vom Deutschlandradio, die ich in mittelalterlicher Betrachtungsweise von Minute zu Minute mehr und mehr als die leibhaftige Personifikation von öffentlich-rechtlicher Dummheit betrachtet habe, also z.B. dass sie im Gesicht völlig unmaskiert in einer Aufführung von Carl Orffs Carmina Burana auftreten könnte, - der Gipfel war erreicht, als diese Frau sich in Abgrenzung zum ungebildeten Wählervolk völlig ironiefrei zu der Bemerkung hinreißen ließ: „wir hochgradig Gebildeten“. – Wau! Das hat gesessen. Jetzt bin auch ich endgültig Trump-Fan, komme, was wolle.

Und all den US-Amerikanern, die jetzt glauben vor Trump flüchten und auswandern zu müssen, möchte ich nur zurufen, bitte nicht nach Kanada, bitte geht doch alle nach Mexiko und baut dort eure gutmenschliche Weltordnung auf. Macht nicht auch noch Kanada kaputt.

M. Weigel

13. November 2016 15:08

Dieser Cohen ist in der Tat unsäglich und unglaublich, fasst aber "schön" das zusammen, was Meinungsmacher und die überwiegende Mehrheit der Politiker in den "westlichen Ländern" denken und wie sie argumentieren... Aus meiner Sicht ist die Wahl Trumps weltpolitisch gesehen das positivste Ereignis in 2016. Alleine schon deshalb, um das weinerliche Wehklagen der Cohens, Steinmeiers und wie sie alle heißen auskosten zu können. Ich habe mir die Mühe gemacht viele Reden Trumps aus den letzten Jahren im Original zu lesen und zu schauen. In ganz vielen Punkten hat dieser Mann sehr gesunde und nachvollziehbare Ansichten. Er hat z.B. den Irakkrieg des J.W.B. auf das schärfste verurteilt und die Folgen deutlich skizziert. Davon hat man z.B. in den deutschen Medien überhaupt nichts gehört. Interessanterweise haben sich von den neokonservativen Kriegstreibern um J.W. Bush alle gegen Trump ausgesprochen (Wofowitz hatte sogar öffentlich verkündet, dass er Clinton wählen wolle). Dies wurde als weiteres Argument gegen Trump verwendet, denn er müsse ja ganz besonders schlimm sein, wenn selbst J.W. Bush ihn ablehne...Nun wird uns außerdem erzählt, dass Trump ja auf Putin zugehen wolle, was ja gar nicht ginge... Haben die Deutschen denn mehrheitlich verlernt eigenständig zu denken und zu erkennen, wenn sie manipuliert werden? Ein verbessertes Verhältnis zu Russland ist in unserem ureigenen Interesse. Clinton hingegen hätte die Situation weiter verschärft.

Wir müssen dieser Tage sehr viel aushalten (gerade in Deutschland) und Hoffnungsschimmer -oder vielleicht mehr als solche- sind ganz wichtig um nicht aufzugeben und sich nicht zu ergeben. Ich lese Ihre Artikel immer sehr gerne und freue mich, dass ein Gegenpol zu all den unsäglichen Entwicklungen in Deutschland existiert und weiter Zulauf bekommt. Das gibt mir Hoffnung. Auch Ihre Rede zum Tag der deutschen Einheit hat mir sehr gut gefallen Herr Kubitschek. Ich freue mich schon auf die nächste Ausgabe der "Sezession".

der Dachs

13. November 2016 15:23

Das immer wieder geschilderte und auch hier wieder sichtbare Problem ist nur, daß diese Leute sich nicht bloß von der produzierenden Schicht entkoppelt haben oder glauben, Fleisch wachse im Kühlregal, sondern in einer vollständigen virtual reality leben - auf der Basis ihrer Sozialisation, ihrer täglichen menschlichen Umwelt und, damit eng verbunden, ihres metaphysischen Überbaus: der postmodernen Denke, wonach alles nur Diskursprodukt sei, nach angeblichen Machtinteressen hergestellt und daher ebenso beliebig, also in links-gewünschter Weise, neu und anders herstellbar.
Manche wachen auf, wenn sie, wie Westerwelle, vom Schicksal vor die Betonwand gequetscht werden.
Aber ich fürchte, viele werden nicht aufwachen, weil sie dann ihr ganzes Leben ändern, ihr bisheriges als gigantische Verirrung 'bewältigen' müßten. Diese werden vielmehr ihren Machbarkeitswahn weiter pflegen, nach außerhalb ihrer Blase aber mit bösartiger Giftigkeit und Rücksichtslosigkeit - gerade deswegen, weil sie überhaupt nicht sehen (können), weswegen sie gegen irgendwen oder irgendetwas außerhalb ihrer Blase irgendwelche Rücksicht nehmen sollten.
DAS finde ich das eigentlich Beängstigende an diesen bornierten Gestalten. Es sind Fanatiker, die dem IS in der geistigen Haltung in nichts nachstehen.

Zadok Allen

13. November 2016 16:16

Es wird in der nächsten Zukunft besonders interessant sein, die Entwicklungen im Lager der Herrn Cohen et al. zu beobachten. Der Deutungshoheit der herrschenden Ideologie (die mit dem m.E. fundamental verfehlten Attribut "links" bezeichnet zu werden pflegt) ist mit der Wahl Trumps ein wohl irreparabler Schaden beigebracht worden. (Das gilt übrigens völlig unabhängig von Trumps Person und tatsächlichen Absichten.)

Auf der oppositionellen, also sozusagen auf „unserer“ Seite, wo Aufklärung über die plutokratischen Eliten und ihre delirierenden Machtphantasien in je unterschiedlichem Maß schon Platz gegriffen hat, liegt nach dem jetzt eingeleiteten Umbruch nicht das Moment der Bewegung.

Damit werden die Anhänger/Mitläufer der herrschenden globalistisch-utopischen Ideologie zum entscheidenden Faktor. Wie lange brauchen sie, um zu erkennen, daß sie das Geschäft derer besorgen, die sie bei erstbester Gelegenheit unter ihren Stiefel treten würden? Wünschenswert schiene v.a. die Trennung der Mitläufer vom harten Kern.

Man sollte jedenfalls sauber unterscheiden zwischen den eigentlichen Machthabern und der an ihrem Katzentisch parasitierenden, jetzt hoffentlich rasch erodierenden Deutungselite. Der von dieser bisher zuverlässig produzierte legitimatorische Dampfvorhang vor den postdemokratischen Abläufen muß nun zerreißen.

Hartwig aus LG8

13. November 2016 17:18

@ G.K.
Man hätte noch ein paar mehr solcher Einlassungen in der vergangenen Woche gefunden, die man genüsslich hätte sezieren können. J. Cohen ist da nur ein prägnantes Beispiel.

Ich möchte aber die Gelegenheit nutzen, da Sie ihn hier am Rande namentlich erwähnen, mich für den Artikel von Thomas Hoof im letzten Heft bedanken.
Nie ganz was neues von ihm, wenn man seine Aufsätze kennt. Aber immer der Blick aus der Distanz, immer mehr als nur einen Schritt zurückgegangen, um ein größeres Bild einzufangen. Big Picture nennt man das wohl neudeutsch, was Hoof zu liefern im Stande ist.

Sven Jacobsen

13. November 2016 17:27

Die Lektüre löst Platznot aus, denn es gibt noch zig weitere Beispiele von Leuten wie Cohen, die keine Angst davor haben müssen, sich mit ihrer Hysterie und Geschichtsklitterei lächerlich zu machen. Es kann so endlos weitergehen. Im Grunde ist dieser Artikel aus der FAZ ein typisches Stellvertreter-Phänomen. Artikel über Volksabstimmungen in Ungarn oder Großbritannien, Wahlen in Österreich oder, wie hier in Cohens Beitrag in der FAZ, zur Präsidentenwahl in den USA sind im Grunde Auslassungen über die deutsche gesellschaftspolitische Gegenwart bzw. die deutsche Geschichte. Das ist seit dem Sommer 2015 wieder intensiv der Fall. Die FAZ lässt gewissermaßen Cohen zur US-Wahl zu Wort kommen, zielt aber auf die deutsche Gegenwartspolitik ab.

Hugo

13. November 2016 17:50

Sprachlich perfekt und stilsicher, wie immer. Nur: wann hätte je ein großer Geist einen Haufen Dreck geehrt, indem er sich der Mühe unterzog, ein Schild in ihn zu rammen: "Das hier ist Dreck!".

Wie wird die Neue Rechte die Renten, die Schulbildung, die überalternde Gesellschaft angehen? Wie werden wir, sobald das System zusammengebrochen ist, Sicherheit und Ordnung gestalten? Wie gehen wir mit den vielen Uneingeladenen um? Wie stehen wir zu NATO, Russland und China? Was ist mit der Wehrpflicht und der Bundeswehr. Welches Wahlsystem oder ganz generell, welche Regierungsform wollen wir?

Nicht böse sein, aber der Leichengestank des Linksliberalismus ist mir sowohl zuwider als auch - egal.

Alberich

13. November 2016 18:33

Sehr schön und treffend beschrieben, Herr Kubitschek! Vielleicht gibt es deswegen noch keine Kommentare dazu, weil mit diesem Text einfach alles über die genannte Clique des Herrn Cohan gesagt ist.

Sebastian-Maximilian

13. November 2016 19:26

@ Arminius Arndt

Welche Eigenschaften müsste denn ihrer Meinung nach eine politische Führungsfigur denn haben?

Meiner Meinung nach müsste diese Person vor Allem absolut prodeutsch und vertrauenswürdig sein und nur nach einer Maxime handelt:

Alles zu tun was Deutschland nützt und Alles zu unterlassen was Deutschland schadet.

Der Gutmensch

13. November 2016 19:35

Was Guantanamo angeht: Was wollen Sie anfangen mit "Feinden" (nein, ich behaupte nicht, dass das alle welche wären. Aber immerhin wollte nicht mal Dt seine Kandidaten dort freiwillig zurücknehmen)? Sie vor ein reguläres Gericht stellen, die normale Justiz dafür verbraten? Ich glaube, darüber müsste man schon etwas länger sinnieren, falls einem das Vergnügen bereitet. Und nicht erschrocken sein, wenn dann doch irgendwas in dieser Preislage dabei herauskommt.

- Das nur mal so nebenbei und am Rande. Wir werden uns solche Gedanken demnächst wieder machen müssen und sie werden nicht unbedingt schöngeistiger Natur sein. Das Beste, worauf wir hoffen könnten, wäre, dass sich da Leute den Kopf zerbrechen, die immerhin noch wissen, was schöngeistig und was kleinkariert ist.

d. G.

S. Fischer

13. November 2016 20:01

Hier mal ein Artikel der zum selben Fazit kommt aber es über die Historie der neuen Linken herleitet. Wie ich finde sehr klar strukturiert und auch für politisch Uninteressierte wohl einigermaßen nachvollziehbar. Inhaltlich eigentlich kalter Kaffee, aber dennoch in der leicht verdaulichen Form sehr lesenswert. Ich habe mir den Link abgespeichert, gerade für den Erstkontakt zum unreflektierten Gutbürgertum taugt sowas wohl sehr gut.

https://www.ruhrbarone.de/its-the-end-of-the-left-as-we-know-it/135358

Balduin B.

13. November 2016 20:02

Sehr geehrter Herr Kubitschek, Sie haben es schon oft gesagt: Der Graben vertieft sich, und zwar auf beiden Seiten des Atlantik. Was wir hier wie dort erleben, ist die Tatsache dass die „Politische Linke“ kein Interesse an Demokratie und Meinungsfreiheit hat. Was wir außerdem lernen ist, wer zu diesem Personenkreis der „Politischen Linken“ gezählt werden muß: In den USA sind es wie bei uns Medienvertreter in erdrückender Mehrheit, die großen Kirchen und die Klicke der etablierten Parteien.
Trump hat die Republikaner nur als Vehikel für seine politischen Visionen abseits des abgewirtschafteten Establishments verwendet. Er ist dort fast ebenso umstritten wie bei den Demokraten und er hat auch hier wie dort Anhänger.
In Deutschland ist die Konstellation aufgrund des anderen Wahlsystems trotz vieler Parallelen eine andere: Hier konnte mit der AfD eine neue unbelastete Kraft entstehen, um von außen das verharzte System in Wallung zu bringen.
Als AfD Kommunalpolitiker kann ich Ihnen sagen, natürlich nehmen wir den Ball auf. Die arbeitende Bevölkerung hat uns in Hessen schon viel Vertrauen geschenkt, und wir gedenken es zu rechtfertigen!

ene

13. November 2016 20:29

Ähnliches gibt es aber auch im Alltagsleben - und erschütternder Weise gerade auch bei solchen, die selbst betroffen sind. Wie eine Verwandte, in der Nähe eines großen Ausfnahmenlagers lebend, die mir schon mehrmals klagte, was Merkel "den Deutschen angetan hat."

Nun aber war sie in der Nacht der Wahl extra um fünf Uhr aufgestanden und ihre Stimme vibrierte, als wir telefonierten. Ich war recht gelassen, und verstand nicht (oder tat so) , wo nun ein Problem sei.
"Aber hast du denn nicht gehört, was er über Frauen gesagt hat?? Über Frauen??" Meine Entgegnung, in jeder 7. Klasse in Neukölln würde man noch ganz andere Dinge zu hören bekommen, interessierte nicht. Der amerikanische Wahlkampf folgt anderen Regeln, sagte ich noch... da trat das ein, was hier jemand kürzlich "Hysterikum" nannte - überschnappemde Stimme, nicht mehr zuhören können, Geschrei usw. - Verweise darauf, daß dies zuerst doch eine Angelegenheit der amerikanischen Wähler sei und nicht die ihre - vergeblich. Dann wurde der Bogen geschlagen zu dem schlimmen Mann, der schon mal zu uns kam ("aus Österreich!"), zu den schrecklichen Entwicklungen in Holland, Orban - schließlich fiel noch der Ehermann aus dem Hintergrund ein, mit der lautstarken Aufforderung an mich, ich müsse "endlich mal fernsehen", dann wüßte ich, was los sei! Dann wüßte ich auch Bescheid! "Endlich mal fernsehen!!"

Dafür habe ich mich dann bedankt. Eine burleske Szene: eine hessische Hausfrau und Rentnerin dreht durch. Die Perfidie eines Herrn Cohen ist das eine - was aber fängt man mit solchen Leuten an, die offenkundig in Panik geraten und die jetzt nicht mehr wissen, ob sie sich vor den umherziehenden Einbrechenbanden in ihrem Viertel (ein ziemlich reales Problem) oder vor der Zukunft oder doch mehr vor Herrn Trump fürchten sollen?
Die dank unserer Medien, die diese Hysterie ja schüren, nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht?

hildesvin

13. November 2016 20:50

Ich bin überrascht und freudig erstaunt darüber, daß der Kommentar von Dietrich Stahl von 14.21 veröffentlicht wurde.
Aber ich erfreche mich, in einem Punkt zu widersprechen: Die empfinden uns eben darum als Gefahr, w e i l sie uns erkannt haben.

JensN.

13. November 2016 21:03

Cohan ist nur einer von vielen Unwichtigen, die sich selber als Nabel der Welt betrachten. Ich habe mir mal den "Spaß" erlaubt, in 5-6 verschiednen Zeitungen (also verschieden dem Namen nach und nicht vom Inhalt her) die Kommentare zur Wahl Donald Trump`s durchzulesen.
Dagegen war der Geifer von Joshua Cohan noch halbwegs zivil. Also:

"Der Milliardär hat sich und seinen Anhängern in den vergangenen anderthalb Jahren des Wahlkampfes eine eigene Realität geschaffen, in der sich Inhaltsleere, Hetze, Verschwörungstheorien und Fremdenfeindlichkeit breit gemacht haben."

"Die Welt muss sich vor den USA mit einem solchen Präsidenten durchaus fürchten, doch diesmal löst nicht Amerikas Übermacht die Furcht aus, sondern die brutale Schwäche des Landes, verkörpert durch den oft geradezu pubertär-aggressiven Präsidenten. Trump ist die Verkörperung eines kranken Systems. Ein System, das zu lange zu viele Verlierer produziert hat."

"Es waren die Unpolitischen, die wirtschaftlich Abgehängten und die Wut-Bürger, die am Wahlautomaten ihren Frust nach acht enttäuschenden Obama-Jahren rausließen. Ihnen waren Lügen, Hass und auch üble Sex-Prahlereien egal. Sie folgten einem banalen - aber genialen - Versprechen: "I make America great again".

aus vollen Rohren hat aber meiner Meinung nach ein gewisser Jürgen Dreves von der MoPo" gefeuert:

"Der Albtraum wird wahr: Donald Trump wird mächtigster Mann der Welt. Sein Sieg ist ein Sieg der politischen Dummheit und Unberechenbarkeit über die Vernunft. Eine Katastrophe für die demokratischen Werte nicht nur in den USA.
Das Entsetzliche an dem Ergebnis ist, dass Rabaukentum und politische Einfältigkeit sich einmal mehr als mehrheitsfähig erwiesen haben.Wie die praktische Politik politischer Rabauken aussieht, kann man heute schon sehen: Bei Erdogan in der Türkei, der die Opposition in den Knast steckt und das alte osmanische Reich zurückhaben will. Bei Putin in Russland, der Minderheiten unterdrückt, von Meinungsfreiheit wenig hält und von einer Rückkehr der Sowjetunion träumt. Bei Orban in Ungarn, der Flüchtlinge kriminalisiert. Bei Kaczynski in Polen, der die Gerichtsbarkeit aushebelt. In Österreich, wo ein Rechtsradikaler sich anschickt, Präsident zu werden...."

Also, wir sehen ganz Amerika und zunehmend auch Europa sind voll von alten, ungebildeten, männlichen, weißen und menschenverachtenden Modernisierungsverlierern, die abgekoppelt von der modernen, multikulturellen Latte macchiato- Welt ihr Dasein hinterm Mond fristen. Da fällt doch der literarische Erguss von Herrn Cohan nicht weiter ins Gewicht, oder?!

cherusker69

13. November 2016 21:07

Herr Kubitschek,

ein sehr guter Text. Ich frag mich immer was diese Leute gesoffen haben, mit einem normalen Verstand ist das alles nicht zu erklären. Leider sind diese Ideologen nicht ungefährlich, ich denke wenn diese könnten, dann würden sie uns glatt in Ketten legen. Ich traue diesen Leuten alles zu! Diese Ideologen wissen, das sie einen schlagkräftigen Gegner haben und ich hoffe, das endlich bei uns der letzte Naive versteht um was es geht.

Isarpreiß

13. November 2016 21:30

Zu Bemerkung 3 und 4:

Man kann bei der Wahl Trumps eigentlich überhaupt keine Beziehung herstellen zwischen den Ethnien und ihrem Wahlverhalten. Dieses war im Prinzip bei Trump gegen Clinton so wie vor vier Jahren bei Romney gegen Obama:

https://jungefreiheit.de/politik/ausland/2016/weisses-rollback-gegen-buntes-amerika/

massel tov

13. November 2016 21:43

@ dietrich stahl

na - dann werden sich wellgunde, woglinde und
floßhilde ja demnächst mächtig freuen....
sagen sie mal: woher nehmen sie eigentlich die
irrationale hoffnung, in einem land, in dem die absolute
mehrheit cducsu/spd und die "grünen" vaterlandsverräter
unverprügelt wählt, eine solche "erweckung" zu prophezeihen??
"weia! waga!
woge, du welle,
walle zur wiege!
wagala weia!
wallala, weiala weia!"

;-)

Zarathustra

13. November 2016 23:13

Es wäre eine unverzeihliche Dummheit unseres Lagers, nach dem nun erfolgten Sieg Donald Trumps an einen geschichtlichen Automatismus zu glauben und zu meinen, nun würde »das Pendel der Zeit« zu unseren Gunsten zurückschlagen. Einen solchen Automatismus gibt es nicht. Zugespitzt formuliert: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

Die Durchregierer der sog. »marktkonformen Demokratie« und die Manipulationsprofis der feindlichen Journaille sind nicht untätig und werden ihre kulturelle Hegemonie mit Händen und Füßen verteidigen, und dies desto fanatischer und heftiger, je mehr Erfolge von unserer Seite verzeichnet werden. Die eigentliche Arbeit steht uns also noch bevor!

Wie groß die Bedeutung dieses Wahlergebnisses für Deutschland und Europa ist, hängt davon ab, was wir mit den dadurch entstandenen Möglichkeiten anfangen und was wir daraus machen. Also: weder pessimistisch sein noch optimistisch, sondern einfach zielstrebig handeln! »Just do it!«

    Zarathustra

hildesvin

14. November 2016 00:26

@ massel tov:
Wenn wir doch einmal unter vier Augen darüber diskutieren könnten - Ich habe ja auch einen ziemlichen Zinken - in Diskussionen darüber verweise ich üblicherweise auf Dante Alighieri.

Gustav Grambauer

14. November 2016 01:14

Seien wir dem System dankbar: es bindet qua Institutionalisierung und Domestizierung die Negativität all der akademisch-disponierten Zombies in eine groß-dimensionierte Beschäftigungstherapie hinein. Die abenteuerlichsten Windungen und Wendungen wie von Peter Hahne berichtet, - deren Angelegenheit, nicht unsere -, gönnen wir ihnen dabei gern.

Die Proxy-Realität erfüllt einen makroökonomischen Zweck: sie ermöglicht Auffangbecken, die für die Akademikerschwemme gerade groß genug sind. Dieser Schwemme kann angesichts des heutigen Produktivkraftüberschusses niemand - nicht nur der Kapitalismus nicht sondern wirklich niemand - einen tragenden Tagesinhalt oder gar eine tragende Lebensperspektive bieten. Wenn die FAZ in absehbarer Zeit kurz vor der Pleite steht, dann spenden wir - weil wir sie in diesem Sinne als gemeinnützig ansehen, sozusagen als Behindertenprojekt, das psychotisch-gestörten Schwallern einen Broterwerb im therapeutisch-geschützten Raum gewährt.

Wir setzen ja auf Freiwilligkeit. Eigentlich könnte man den Cohens und Minkmars anbieten, im Sinne des Nachworts von Raskolnikow zum "Weg der Männer" ihre verkorkst-verquaste Aggressivität in Syrien in männlicher Form auszuleben, in ihrer Klima-Besessenheit mit der Beschränkung auf handwerkliche Herstellung von Ziegenkäse der Erde etwas Gutes zu tun, ihre intellektualistische Geltungssucht in naturwissenschaftliche Disziplinen umzukanalisieren, ihre Hypermoral bei Exerzitien in Klöstern mit dem Anspruch der Demut zu konfrontieren oder schlichtweg ihr ideologisches Geblubber an pragmatischem Dienst in den Verwaltungen messen zu lassen. Für Dritte-Welt-Zeigefinger-Heber wäre Haiti oder der Sudan doch ein gutes Betätigungsfeld. Aber es würde eher die Hölle zufrieren als daß ein nennenswerter Teil von denen überhaupt in eine dieser Richtungen denken würde.

Der Tag des Abhängens des Party-Waggons wird eine Freude und ein Anlaß zum Feiern sein, aber es sollte klar sein: die Probleme mit den dann auf freier Strecke marodierenden Minus-Seelen fangen dann erst richtig an. Die werden sich dann frei vom Ballast der - teilweise wie etwa die Universitäten altehrwürdigen - Institutionen organisieren.

- G. G.

Herbert

14. November 2016 07:00

Ich wage ernsthaft in Zweifel zu ziehen, dass es zwischen dem Ostküstenestablishment und der arbeitenden Mittel- und Unterschicht überhaupt je so etwas wie eine Koppelung gegeben hat. Ansonsten ein guter Beitrag.

Ringo

14. November 2016 08:36

Das Establishment ist empört - soso. Lasst den Trump erstmal zeigen was er kann, soweit ich weiss wird er erst nächstes Jahr Präsident. Also ein Arbeiter ist er jedenfalls nicht - wie immer. Ein Millardär ist er - aber er will sich um die Belange der "einfachen Leute" kümmern. Kein schlechter Ansatz. Für die "einfachen Leute".

Dies scheint ja ein Intellektuellen-Forum zu sein. Ich denke mal für Intellektuelle wird es jetzt härter. Ihnen weht der Wind entgegen - sozusagen. Der Bürger (nicht der Arbeiter - der hat das alles noch nicht richtig mitbekommen) muckt auf. Zu viele Ausländer in der Nähe, oje. Er hat ein schlechtes Gewissen (wegen den Ertrunkenen - und weil man selbst so fett ist). Das Geld bringt auch keine Rendite - oje. Der Bürger hat es nicht leicht in diessen Tagen.

Der Arbeiter arbeitet. Das liegt in seiner Natur. Deshalb ist er auch Arbeiter. Und kein Bürger. Er ernährt den Bürger. Wenn der Arbeiter aufsteht, könnt ihr Bürger alle einpacken. Dann war es das mit der Klugscheisserei. Dann müsst Ihr arbeiten.

Dieses Prinzip wurde schon mehrmals umgesetzt. Leider immer mit zweifelhaftem Erfolg. Aber wie Donald uns lehrt - Niemals aufgeben!

deutscheridentitärer

14. November 2016 08:41

Eine burleske Szene: eine hessische Hausfrau und Rentnerin dreht durch.

Sagen wir es frei heraus: Die Deutschen sind heutzutage ein Volk von atemberaubender Blödheit. Was ehemals an Tugenden existiert hat, ist weitgehend verfallen, aber die Laster haben sich erstaunlich gut gehalten. Besonders dumm erscheinen mir dabei Hessen, Schwaben und Franken (bin selbst einer).

Rainer Gebhardt

14. November 2016 08:55

Well done!

Richard Cobden

14. November 2016 09:05

Trump hat die Wahl in einem hohen Maße deswegen gewonnen, weil die amerikanischen Konservativen und Rechten sehr gut mit den sozialen Medien operieren.

Breitbart (2,7 Mio. FB – Follower), Infowars ( 1,5 Mio. FB – Follower), Stefan Molyneux (500.000 YT – Abonnenten), Paul Joseph Watson (600.000 YT – Abonnenten), The Rebel Media (420.000 YT – Abonnenten), etc haben die Narrative der linken Medien dekonstruiert und durch eigene Narrative ersetzt.

Man kann nur hoffen, dass Breitbart sich möglichst rasch vor der Bundestagswahl in Deutschland etabliert.

Rumpelstilzchen

14. November 2016 09:24

@deutscher Identitärer

hehe, bitte keine identitäre Abkoppelung !
Bin eine hessische Hausfrau.
Und klebe identitäre Aufkleber an die tollsten Stellen..
..Mir erscheinen am dümmsten die Schwaben:
"Woischt Kalle, mir müsse integriere"
Die Franken empfinde ich als humorvoll gelassen...
So hat jeder seine regionalen Vorlieben oder Abneigungen.
Ich meine sogar, hessische, schwäbische, fränkische Türken unterscheiden zu können...

Der_Jürgen

14. November 2016 09:46

Glänzender Text, eine treffliche Analyse linksliberaler Verbohrtheit. Dennoch kann ich

@Hugo

nicht unrecht geben, dem das kunstvolle Sezieren geistiger Nullen, der "Leichengestank des Liberalismus", wie er es formuliert, mittlerweile zuwider ist und der von uns Rechten klare Konzepte für eine alternative, deutsche und europäische Zukunft fordert. Ich habe dasselbe vor geraumer Zeit auf einem anderen Strang getan.

Ja, wir sind keine in strammem Gleichschritt marschierende Schar; wir haben keine "reine Lehre". Die Debatten auf diesem Forum beweisen das ständig. Dennoch gibt es einige Grundforderungen, die wir immer wieder erheben sollten und die, von den unvermeidlichen Ausnahmen abgesehen, jeder von uns unterschrieben kann.

Dazu gehören die Wiederherstellung der deutschen Souveränität, was natürlich den Abzug der Besatzungstruppen und den Austritt aus Nato und EU bedingt, die Ausserkraftsetzung des Asylrechts, die Schliessung der Grenzen und der Beginn der Remigration sowie die Wiederherstellung der Meinungs- und Forschungsfreiheit. Dass diese Forderungen heute nicht erfüllbar sind, heisst nicht, dass sie morgen oder übermorgen nicht erfüllbar sein werden.

Wie

@Arminius Arndt

unlängst richtig festhielt, gibt es einige Punkte, an denen sich die Geister auf diesem Forum regelmmässig scheiden. Freilich wird man von einem Sezessionisten, der sich vermutlich zur intellektuellen Elite rechnet, schon erwarten dürfen, dass er den Mut aufbringt, sich seines Verstandes zu bedienen, und sich in solchen Fragen kundig macht.

Noch zu Kubitscheks Aussage, die Augsteins und die Cohens hätten auch weiterhin nichts zu befürchten. Ich bin da nicht so sicher, insbesondere bezüglich der USA nicht. Wenn Trump es mit seinen Wahlversprechungen ernst gemeint hat und diese zu verwirklichen sucht, werden "the powers that be" ihm dies nicht erlauben. Er kann dann entweder das Handtuch werfen oder seinerseits zu unkonstitionellen Mitteln greifen müssen. Angesichts des Hasses, der sich in den USA weit mehr als in Deutschland auf beiden Seiten angestaut hat, kann es dann leicht zu mörderischen Explosionen kommen, und dann kann, wie

@Dieter Stahl

schreibt, das Gesetz des Karma in der Tat unerbittlich "die Bezahlung von Schulden" fordern. Auch für die Augsteins in Deutschlands könnte es bei einer entsprechenden Entwicklung unangenehm werden.

John Haase

14. November 2016 10:07

@ deutscheridentitärer; ene

Es ist immer wieder seltsam zu sehen, wie auch Menschen, die den Medien und ihrer Berichterstattung über z.B. Flüchtlinge sehr kritisch gegenüberstehen bei anderen Themen plötzlich wieder jedes Wort für bare Münze nehmen.Wer einmal lügt, dem glaubt man ̶n̶̶i̶̶c̶̶h̶̶t̶ wieder und wieder und wieder. Mag das bei Themen wie dem Klimawandel noch verständlich sein (andere Baustelle, andere damit verbundene Sprache) verwundert es bei demselben Themenkomplex in derselben Sprache dann doch, denn Trump wurde ja in der deutschen Presse genau auf dieselbe Weise behandelt, wie das allgemein bei nicht Linksliberalen so üblich ist: Rassist, Frauenfeind, einerseits böserweise Wirtschaftsfreund (muh gierige Banker an der Wallstreet) aber auch gleichzeitig irgendwie böserweise wirttschaftsschädlich (muh Börsenkurse runter), blablub.

Zusätzlich noch eine Anmerkung: immer wenn ich in der Zeitung lese, daß ein mögliches Ereignis schlimm sei, weil es die Börsen in den Keller bringen könnte oder daß am heutigen Börsentag so und so viele Milliarde Euro Kapital vernichtet worden seien, dann halte ich den Schreiberling automatisch für einen Idioten, der die Börse nicht verstanden hat. An der Börse wird Geld weder geschaffen noch vernichtet, sondern es wechselt den Besitzer zu Lasten der einen und Zugunsten der anderen. Es verschwindet nicht einfach.

Als jemand, der seit dem Teenageralter mit Aktien hantiert, weiß ich zudem, daß es wirtschaftlich absolut egal ist, wenn die Börse 5% runtergeht. Leute, die wissen was sie tun, kaufen Aktien, um sie zu halten. Es sind schließlich Unternehmensbeteiligungen und man würde ja auch einen Blumenladen nicht mit der Hoffnung kaufen, daß einem nächsten Monat jemand mehr dafür bietet, sondern mit der Hoffnung, daß der Blumenladen viele Blumen verkauft und so Gewinn abwirft. Dieser Gewinn heißt an der Börse Dividende und ist für langfristige Investoren das Wichtigste. Der Kursverlust einer Aktie ist hingegen rein virtuell, solange man nicht verkauft und daher zu vernachlässigen. Wenn das Unternehmen solide ist, wird der Kurs langfristig eh steigen, also wenn es ein Jahr mal 30% runtergeht, na und?

Arminius Arndt

14. November 2016 12:01

Dazu gehören die Wiederherstellung der deutschen Souveränität, was natürlich den Abzug der Besatzungstruppen und den Austritt aus Nato und EU bedingt, die Ausserkraftsetzung des Asylrechts, die Schliessung der Grenzen und der Beginn der Remigration sowie die Wiederherstellung der Meinungs- und Forschungsfreiheit.

Was das Thema Austritt aus Nato und EU angeht, so schaffen das im Moment die bei uns etablierten Parteien schon fast alleine, zumindest sorgen sie dafür, dass Deutschland sowohl in der Nato also auch in der EU ziemlich isoliert dasteht bzw. dastehen wird. Mit Steinmeier als zukünftigem Präsident, der Trump als Hassprediger bezeichnet hat, ihm nicht gratuliert hat und einer Merkel, die sich anmaßt, Bedingungen zu stellen, die sie noch vor 27 Jahren selber nicht kannte, werden wir bald wieder erleben, was es heißt, von der USA und Russland gemeinsam in die Zange genommen zu werden. Nicht ohne Grund waren die ersten Reaktionen hierzulande (siehe auch Augsteins Jammerbeitrag bei SPON), wir müssen uns auf das eigene besinnen und die EU möglichst stärken (wobei gerade die EU Deutschland nur als Zahlmeister schätzt und im übrigen Deutschland als vermeintlichen Zuchtmeister hasst).

Spannende Zeiten.

@Sebastian-Maximilian,

wenn ich die von Ihnen genannten Maximen zu Grunde lege, dann fällt mir spontan nur Björn Höcke ein, dem ich immer etwas kritisch gegenüber stand, bis ich ihn einmal "live" erlebt habe. Für die schon im Jahr 2017 anstehende große Wahl ist der Schuh eines Kanzlerkandidaten aber auch für ihn leider zu früh und noch (!) eine Nummer zu groß.

Paul

14. November 2016 12:19

Erstklassig Herr Kubitschek. Da hilft nur noch der intellektuelle Vorschlaghammer zum Zwecke der restlosen Dekonstruktion.

Sebastian-Maximilian

14. November 2016 12:27

Das Wichtigste an Trumps Sieg war das die Massenmedien zu 90 % gegen Trump waren...und es ihnen nichts genützt hat.

Das Untergraben der Glaubwürdigkeit der Systemmedien war die Grundlage für den Erfolg. Ganz klar. Und in Deutschland sind wir dank Pegida, PI usw. auch schon sehr weit die Glaubwürdigkeit der Medien zu zerstören.

Und diese Medien sind nunmal die Machtbasis der antideutschen Politiker.

Mit ihren übertriebenen Lügen haben sie selbst die Symbiose zwischen Medien und Politik empfindlich gestört.

Jetzt nur nicht nachlassen. Ich z.B. setze mich gerne in den Zug, lese offen eine Zeitung der Systemmedien und sage hörbar:

" Mal sehen wie sie uns heute wieder für Lügen auftischen"

Kommt immer gut :)

Götz Kubitschek

14. November 2016 13:19

danke, und: badeschluß!
kubitschek

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