Michael Moore & Camille Paglia: Trump-Unterstützung von unerwarteter Seite

Es grenzt an ein Wunder: Nun hat sich ausgerechnet der Paradelinke Michael Moore,...

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

der unlängst Hil­la­ry Clin­ton mit Jesus ver­glich, für Donald Trump aus­ge­spro­chen. Mehr oder weni­ger zumin­dest. Die­se Rede aus sei­nem neu­en Film “Trump­Land” klingt jeden­falls ver­blüf­fend nach einer glü­hen­den Werbung.

 Moo­re gibt sich dar­in als sozia­ler Popu­list und Klei­ne-Leu­te-Ver­ste­her, ganz wie zu sei­nen Anfangs­zei­ten, als er sei­nen (immer noch wun­der­ba­ren und sehens­wer­ten) Debüt­film “Roger and Me” (1988) drehte:

Ich ken­ne einen Hau­fen Leu­te in Michi­gan, die vor­ha­ben, für Trump zu stim­men, und sie mögen ihn gar nicht mal so sehr, noch sind sie unbe­dingt sei­ner Mei­nung. Sie sind kei­ne Ras­sis­ten oder Red­necks, sie sind eigent­lich ziem­lich anstän­di­ge Leu­te, und nach­dem ich mit eini­gen von ihnen gespro­chen habe, möch­te ich dies hier schreiben.

Donald Trump kam zum Detroit Eco­no­mic Club und stand dort vor den Mana­gern von Ford Motor und sag­te: “Wenn Sie die­se Fabri­ken in Detroit schlie­ßen, wie es Ihr Plan ist, und sie in Mexi­ko neu auf­bau­en wol­len, dann wer­de ich die­se Autos mit einer Zoll­steu­er von 35% bele­gen, wenn Sie sie zurück­schi­cken, und nie­mand wird sie kau­fen.” Das war eine erstaun­li­che Sze­ne. Kein Poli­ti­ker, ob Repu­bli­ka­ner oder Demo­krat, hat die­sen Mana­gern jemals irgend­et­was Ver­gleich­ba­res gesagt, und es klang wie Musik in den Ohren der Men­schen in Michi­gan und Ohio und Penn­syl­va­nia und Wis­con­sin – den “Brexit”-Staaten.

Sie leben hier in Ohio, Sie wis­sen, wovon ich spre­che. Ob es Trump nun ernst meint oder nicht, ist eher irrele­vant, weil er die­se Din­ge zu Men­schen sagt, die lei­den, und dar­um liebt jeder nie­der­ge­schla­ge­ne, namen­lo­se, ver­ges­se­ne Malo­cher, der ein­mal Teil des­sen war, was man die Mit­tel­schicht nann­te, Trump. Er ist der mensch­li­che Molo­tow-Cock­tail, auf den sie gewar­tet haben; die Hand­gra­na­te in Men­schen­ge­stalt, die sie legal auf das Sys­tem schmei­ßen kön­nen, das ihnen das Leben gestoh­len hat.

Und nun kommt der 8. Novem­ber. Obwohl sie ihre Jobs ver­lo­ren haben, obwohl die Bank eine Zwangs­voll­stre­ckung ange­ord­net hat, danach kam die Schei­dung, und nun sind die Frau und die Kin­der weg, das ange­zahl­te Auto muß­te zurück­ge­ge­ben wer­den, und sie hat­ten seit Jah­ren kei­nen rich­ti­gen Urlaub mehr, ste­cken im beschis­se­nen Bron­ze-Plan der Oba­mac­a­re fest, wo man nicht ein­mal ein ver­damm­tes Per­co­cet (Schmerz­mit­tel) bekom­men kann… sie haben im Grun­de alles ver­lo­ren, was sie hat­ten, außer einer Sache, die sie kei­nen Cent kos­tet und die ihnen von der Ver­fas­sung garan­tiert wird: das Recht zu wählen.

Sie mögen mit­tel­los, sie mögen obdach­los sein, sie mögen ver­arscht und abge­fuckt sein, das ist alles egal, denn an die­sem Tag sind alle gleich – die Stim­me eines Mil­lio­närs zählt genau­so­viel wie die eines Men­schen ohne Job: als eine ein­zi­ge. Und es gibt mehr davon in der ehe­ma­li­gen Mit­tel­schicht als in der Schicht der Mil­lio­nä­re. Dar­um wer­den die Ent­eig­ne­ten am 8. Novem­ber in das Wahl­lo­kal gehen, einen Stimm­zet­tel bekom­men, den Vor­hang zuzie­hen, und mit die­sem Knopf oder Filz­stift oder Tast­bild­schirm ein scheiß­gro­ßes Kreuz in das Käst­chen machen, das den Namen jenes Man­nes trägt, der gedroht hat, genau das Sys­tem umzu­krem­peln und gera­de­zu­bie­gen, das ihr Leben rui­niert hat: Donald J. Trump. 

Sie sehen, daß die Eli­ten, die ihr Leben rui­niert haben, Trump has­sen. Das Ame­ri­ka der Kon­zer­ne hasst Trump. Die Wall Street hasst Trump. Die Kar­rie­re­po­li­ti­ker has­sen Trump. Die Medi­en has­sen Trump, nach­dem sie ihn geliebt und geschaf­fen haben und nun has­sen. Dan­ke, Medi­en: Der Feind mei­nes Fein­des ist der­je­ni­ge, den ich am 8. Novem­ber wäh­len werde.

Ja, am 8. Novem­ber, da wer­det ihr, Joe Blow, Ste­ve Blow, Bob Blow, Bil­ly Blow, all die Blows wer­den los­zie­hen und das gan­ze gott­ver­damm­te Sys­tem in die Luft bla­sen, weil das euer Recht ist. Die Wahl Trumps wird zum größ­ten “Leckt mich am Arsch!” in den Anna­len der Mensch­heits­ge­schich­te wer­den, und es wird sich gut anfüh­len.

Trump’s elec­tion is going to be the big­gest ‘fuck you’ ever recor­ded in human histo­ry and it will feel good.

(Update 29.10: hier hat Moo­re offen­bar nur den “good cop” gespielt, in der Fol­ge biegt er sei­ne Rede mit dif­fu­ser Angst­ma­che vor Trump ab. Trotz­dem scheint mir das Gan­ze nach hin­ten los­ge­gan­gen zu sein.)

War­um Moo­re nach solch beflü­geln­den Wor­ten immer noch Clin­ton unter­stützt, bleibt sein Geheim­nis. Gera­de als Lin­ker hät­te er gemäß sei­ner eige­nen Ana­ly­se allen Anlaß, für Trump zu stim­men. Hier schla­gen viel­leicht zwei See­len in sei­ner Brust, der nun wie­der­erweck­te, in einem Vor­ort einer Klein­stadt auf­ge­wach­se­ne irisch-katho­li­sche Arbei­ter­sohn aus Michi­gan, und der inzwi­schen zum Estab­lish­ment gehö­ren­de, pri­vi­le­gier­te, mil­lio­nen­schwe­re, pseu­do-oppo­si­tio­nel­le shit­lib par excellence.

Obdachlose Trump-Anhängerin: “20 Millionen Illegale, und Amerikaner schlafen auf der Straße…”

“Trump­Land” – den ich noch nicht gese­hen habe – ver­sucht offen­bar einer­seits, “die Ängs­te der Men­schen ernst­zu­neh­men”, sie ande­rer­seits aber doch für Hil­la­ry zu gewin­nen. Die Zeit schreibt:

Es geht ihm nicht um eine schar­fe Ana­ly­se des Phä­no­mens Trump oder die scho­nungs­lo­se Dia­gno­se von des­sen Wäh­lern. Moo­re will die Men­schen dazu brin­gen, nicht nur gegen Trump, son­dern für Clin­ton zu stim­men. Er will einen Popu­lis­mus der Mit­te: einen, der gesun­den Men­schen­ver­stand, ein Mini­mum an Respekt und Kom­pe­tenz mit eben dem Ingrimm ein­klagt, mit dem Trumps Heer­scha­ren genau dage­gen anblöken.

Was ist hier pas­siert? 2004 feu­er­te Moo­re in “Fah­ren­heit 9/11” aus allen pro­pa­gan­dis­ti­schen Roh­ren, um die Wie­der­wahl von Geor­ge W. Bush zu ver­hin­dern; ange­sichts des Matches Trump vs. Clin­ton scheint er sich sei­ner Sache nicht mehr so sicher zu sein wie damals.

Wie Moo­re selbst ein­räumt: das Ein­zig­ar­ti­ge an dem Phä­no­men Trump, das dem Wahl­kampf eine prä­ze­denz­lo­se Dra­ma­tik ver­leiht, ist die Tat­sa­che, daß hier buch­stäb­lich Einer gegen Alle antritt – und stand­hält. Der gesam­te Levia­than des poli­tisch-media­len-finan­zi­el­len Macht­kom­ple­xes ist gegen Trump, inklu­si­ve einer erkleck­li­chen Anzahl sei­ner eige­nen Par­tei­ge­nos­sen, die ihm am lau­fen­den Band in den Rücken gefal­len sind.

Hil­la­ry Clin­ton dage­gen ist die Kan­di­da­tin der Mäch­ti­gen und der glo­ba­lis­ti­schen Eli­ten, Fleisch von ihrem Fleisch. Sie wird sogar von vie­len Lin­ken zutiefst geh­aßt und gefürch­tet, die sich vor die Wahl zwi­schen Scyl­la und Cha­ryb­dis gestellt sehen. Im Gegen­satz zu Trump, der sei­nen Wahl­kampf weit­ge­hend aus eige­ner Tasche bezahlt, wird Clin­ton unter ande­rem von der Wall Street, Hol­ly­wood, Sili­con Val­ley, Gold­man Sachs, Geor­ge Sor­os und – Sau­di-Ara­bi­en finan­zi­ell und pro­pa­gan­dis­tisch unter­stützt, wobei Clin­tons Crew nur all­zu gut Bescheid weiß, daß letz­te­rer Geld­ge­ber auch den IS mäch­tig unter­stützt und mit Frau­en weit­aus unsanf­ter umspringt als der zu Macho­sprü­chen nei­gen­de Trump.

Kurz nach der drit­ten und letz­ten Kan­di­da­ten­de­bat­te der Prä­si­dent­schafts­wahl spiel­te sich wäh­rend des jähr­li­chen Bene­fiz­din­ners der Alfred E. Smith Memo­ri­al Foun­da­ti­on, einer katho­li­schen Wohl­tä­tig­keits-Stif­tung in New York, eine gera­de­zu sur­rea­le Sze­ne ab. Gemäß einer alten Tra­di­ti­on waren bei­de Prä­si­dent­schafts­kan­di­da­ten anwe­send, und wur­den zu einem “roast” ange­hal­ten. Die Spiel­re­gel ist, daß die sol­cher­ma­ßen “Geehr­ten” gute Mie­ne zum bösen Spiel machen müs­sen, was Hil­la­ry offen­sicht­lich schwer fiel, obwohl sie sich wie üblich mit ihrem mas­ken­haf­ten Robo­ter­grin­sen und ihrer Kino­he­xen­la­che gepan­zert hatte.

Riden­do dice­re sever­um: Trump begnüg­te sich nicht damit, ein paar harm­lo­se Belei­di­gun­gen und selbst­iro­ni­sche Bemer­kun­gen vom Sta­pel zu las­sen, son­dern bohr­te tief in die Wun­de, fast schon an der Gren­ze zum Bruch der Kon­ven­ti­on, und ern­te­te dafür empör­te Buh­ru­fe und ent­setz­te Gesich­ter. Die anwe­sen­den Kro­ko­di­le bemüh­ten sich indes­sen zäh­ne­flet­schend zu lachen und das Thea­ter mitzuspielen.

Trump ver­spot­te­te die unver­hoh­le­ne Par­tei­lich­keit der Medien:

Die­se Events gaben den Kan­di­da­ten nicht nur Gele­gen­heit, in einem sehr sozia­len Rah­men zusam­men­zu­tref­fen; sie ermög­lich­ten auch, daß die Kan­di­da­ten Gele­gen­heit beka­men, das Team des ande­ren Kan­di­da­ten ken­nen­zu­ler­nen. Ich weiß, daß Hil­la­ry mei­nen Kam­pa­gnen­lei­ter getrof­fen hat, und ich hat­te Gele­gen­heit, die Leu­te zu tref­fen, die so hart dar­an arbei­ten, daß sie gewählt wird. Hier sind sie: Die Chefs von NBC, CNN, CBS, ABC. Gleich dort hin­ten ist die New York Times, und dort die Washing­ton Post. Sie leis­ten Überstunden.

Im Zuge einer Rede vom 13. 10. in West Palm Beach (Flo­ri­da) nann­te Trump die herr­schen­de Regie­rung “völ­lig kor­rupt” und nahm sich kein Blatt vor den Mund, was die Rol­le der Medi­en angeht – die in den USA eben­so wie hier­zu­lan­de als Lügen- und Lücken­pres­se aktiv sind:

Das Medi­en­kar­tell (cor­po­ra­te media) in unse­rem Land küm­mert sich nicht mehr um Jour­na­lis­mus. Es bedient spe­zi­el­le poli­ti­sche Inter­es­sen, nicht anders als irgend­ein Lob­by­ist oder ein finan­zi­el­les Unter­neh­men mit einer tota­len poli­ti­schen Agen­da; und die­se Agen­da dient nicht euch, son­dern ihnen selbst. Und ihre Agen­da ist es, “Croo­ked Hil­la­ry” Clin­ton um jeden Preis zu wäh­len, kos­te es, was wol­le, egal, wie vie­le Leben sie dabei zer­stö­ren. Soweit es sie betrifft, herrscht Krieg, und sie ken­nen kei­ner­lei Hemmungen.

Dies ist ein Kampf um das Über­le­ben unse­rer Nati­on, glaubt mir, und der 8. Novem­ber ist unse­re letz­te Chan­ce, sie zu ret­ten. Die­se Wahl wird dar­über ent­schei­den, ob wir eine freie Nati­on sind oder ob unse­re Demo­kra­tie nur eine Illu­si­on ist, wäh­rend wir in Wahr­heit von einer klei­nen Grup­pe glo­ba­ler Spe­zi­al­in­ter­es­sen kon­trol­liert wer­den, die das Sys­tem mani­pu­lie­ren, und unser Sys­tem ist mani­pu­liert. Das ist die Rea­li­tät. Ihr wißt es, sie wis­sen es, ich weiß es, und so gut wie die gan­ze Welt weiß es.

Das Estab­lish­ment und sei­ne Gehil­fen in den Medi­en beherr­schen das Land durch wohl­be­kann­te Mit­tel. Jeder, der ihre Macht in Fra­ge stellt, wird zum Sexis­ten, Ras­sis­ten, Frem­den­feind und mora­li­schen Krüp­pel erklärt. Sie wer­den euch angrei­fen, sie wer­den euch ver­leum­den, sie wer­den ver­su­chen, eure Kar­rie­re und eure Fami­lie zu zer­stö­ren. Sie wer­den ver­su­chen, alles an euch zu zer­stö­ren, inklu­si­ve eures guten Rufs. Sie wer­den lügen, lügen, lügen, und dann wer­den sie noch Schlim­me­res tun. Sie wer­den tun, was nötig ist. Die Clin­tons sind Kri­mi­nel­le, denkt dar­an, Kriminelle!

Der­glei­chen hat man im US-Wahl­kampf noch nie gehört, und es läßt sich 1:1 auf unse­re Situa­ti­on in Deutsch­land und einen gro­ßen Teil von West­eu­ro­pa umle­gen: das tie­fe Miß­trau­en gegen­über den herr­schen­den Eli­ten, die Ent­mach­tung der ein­fa­chen Wäh­ler, die Macht der Medi­en, die zuneh­mend der Pro­pa­gan­da und Gleich­schal­tung die­nen, die Herr­schaft durch die Zucht­ru­te der poli­ti­schen Kor­rekt­heit und der sozia­len Ausgrenzung…

Ent­spre­chend ein­sei­tig, bis an den Rand zur unfrei­wil­li­gen Komik, wird in unse­ren Medi­en der US-Wahl­kampf prä­sen­tiert. Trump wird regel­mä­ßig als gefähr­li­cher Irrer, Mons­ter, Ego­ma­ne, Spin­ner, Trot­tel, Clown, Lüg­ner, Tram­pel oder Frau­en­feind dar­ge­stellt, sei­ne Cha­rak­ter­schwä­chen und die eher def­ti­gen Züge sei­ner Per­sön­lich­keit und sei­nes Auf­tre­tens dis­pro­por­tio­nal und sys­te­ma­tisch über­trie­ben. Nach jeder Kan­di­da­ten­de­bat­te behaup­te­ten die pro­fes­sio­nel­len Erklä­rer hart­nä­ckig und wider alle Evi­denz, Clin­ton hät­te bril­liert und gepunk­tet, Trump dage­gen eine schlech­te und lächer­li­che Figur abgegeben.

Clin­ton selbst wird scho­nend behan­delt, auch wenn sich die aktu­el­len und nun durch den erzwun­ge­nen Inter­net­ar­rest Juli­an Ass­an­ges abge­dreh­ten Wiki­leaks-Ent­hül­lun­gen sowie die Nach­rich­ten über ihren offen­bar schlech­ten Gesund­heits­zu­stand kaum ver­schwei­gen lassen.

Seit Mona­ten geis­tern nach ame­ri­ka­ni­schem Vor­bild Mel­dun­gen durchs deutsch­spra­chi­ge Netz im Sti­le von: “Dies­mal ist Trump zu weit gegan­gen”, “Das wird ihn den Sieg kos­ten”, “Trump fällt weit hin­ter Hil­la­ry zurück”, “Trump stürzt ab”, “Trump ist der kla­re Ver­lie­rer”, “Kos­tet Trump Skan­dal­vi­deo die Kan­di­da­tur?”, “Trump hat alle Chan­cen ver­spielt” usw. usf.  Hin­zu kommt ein Dau­er­feu­er aus schmä­hen­den und abwer­ten­den Schlag­zei­len die­ser Art: “Donald Trump: Sei­ne pein­lichs­ten Fehl­trit­te”, “Die schlimms­ten Sprü­che von Poli­tik-Rüpel Donald Trump”, “Trumps mie­se Woche”, “Trump läßt kein Fett­näpf­chen aus”, “Trump: Der Typ ist nur noch pein­lich”, “Trump: die pein­lichs­ten Fails” usw. usf.

Doch nichts davon scheint auf die Dau­er zu wir­ken und wird mit jedem wei­te­ren über­stan­de­nen auf­ge­bla­se­nen Skan­däl­chen unglaub­wür­di­ger. Trumps Chan­cen ste­hen trotz aller Wid­rig­kei­ten und Schmutz­kü­bel­la­dun­gen wei­ter­hin gut.

Man mag  gegen­über der effekt­vol­len dra­ma­ti­schen Zuspit­zung skep­tisch sein, derer sich Trump in sei­nen Reden bedient. Es ist schließ­lich ein alter Trick, in dras­ti­schen Far­ben eine Kri­se zu beschwö­ren, und sich dann als Ret­ter zu insze­nie­ren. Aber sei­ne Reden wür­den kaum auf der­art frucht­ba­ren Boden fal­len, wenn die Kri­sen­stim­mung und Unzu­frie­den­heit im Land nicht wirk­lich enorm hoch wären.  Bei die­ser Wahl steht offen­bar tat­säch­lich mehr auf dem Spiel, als daß ein wei­te­res Mal ein roter Kan­di­dat einen blau­en ablöst (oder umge­kehrt). Nun steht das gan­ze Sys­tem auf der Ankla­ge­bank und dem Prüfstand.

Viel­leicht droht sogar Krieg, soll­te Clin­ton gewählt wer­den. Und zwar einer, der über das bis­her gekann­te Aus­maß weit hin­aus geht. Trump hat skan­da­lö­ser­wei­se mehr­fach ver­kün­det, daß er eine fried­li­che Zusam­men­ar­beit mit Russ­land und Putin sucht; in der zwei­ten Debat­te äußer­te er tie­fe Skep­sis gegen­über der gän­gi­gen Vor­stel­lung, daß Ame­ri­ka “Rebel­len” gegen die Schur­ken Assad und Putin unter­stüt­zen müs­se, und pran­ger­te die “Dumm­heit” der ame­ri­ka­ni­schen Außen­po­li­tik ins­be­son­de­re im Nahen Osten an (hier wird wohl auch Micha­el Moo­re, der aus die­ser Ankla­ge eine Kar­rie­re gemacht hat, schwer­lich wider­spre­chen können).

Sie (Hil­la­ry) führt mar­ki­ge Reden gegen Putin und gegen Assad. Sie spricht zuguns­ten der Rebel­len. Sie weiß nicht ein­mal, wer die­se Rebel­len sind. Sie wis­sen, jedes Mal, wenn wir Rebel­len unter­stüt­zen, ob im Irak oder sonst­wo, dann bewaff­nen wir Leu­te. Und wis­sen Sie, was dann pas­siert? (…) Schau­en Sie sich an, was sie in Liby­en mit Gad­da­fi gemacht hat. Gad­da­fi ist weg. Es herrscht Cha­os. Und neben­bei, der IS hat ein gutes Stück von ihrem Öl. (…) Es war ein Desas­ter. Es ist eine Tat­sa­che, daß alles, was sie gemacht hat, ein Feh­ler und ein Desas­ter war.

Wer wagt, hier zu wider­spre­chen? Hil­la­ry ist eine Haupt­ak­teu­rin der Cli­que, die der Welt die Krie­ge im Irak, in Afgha­ni­stan, Liby­en, Syri­en und der Ukrai­ne beschert hat, mit all ihren desas­trö­sen Fol­gen, auch für Euro­pa und Deutsch­land. Von ihr ist auch in Zukunft more of the same zu erwar­ten. Min­des­tens. Denn es gibt Anzei­chen, daß wei­te­re, weit­aus schlim­me­re Eska­la­tio­nen bevor­ste­hen. Ziel wird wahr­schein­lich der der­zei­ti­ge Haupt­feind der Glo­ba­lis­ten sein, Wla­di­mir Putins Rußland.

Im Schwei­zer Tages­an­zei­ger ver­trat Gün­ter Mey­er, Lei­ter des Zen­trums für For­schung zur Ara­bi­schen Welt an der Uni­ver­si­tät Mainz, die Ansicht, daß mit der Prä­si­dent­schaft Clin­tons die Gefahr eines Drit­ten Welt­kriegs wachse:

Clin­ton hat immer wie­der betont, dass sie eine här­te­re Gang­art gegen Assad ein­schla­gen will. Wäh­rend Oba­ma gera­de die Ein­rich­tung einer Flug­ver­bots­zo­ne in Syri­en ent­schie­den abge­lehnt hat, wird von Clin­ton nach wie vor die Ein­rich­tung einer Flug­ver­bots­zo­ne gefor­dert. Dazu ist die Zer­stö­rung der syri­schen Luft­waf­fen­ba­sen durch Marsch­flug­kör­per geplant. Nach­dem Russ­land inzwi­schen zahl­rei­che Abwehr­sys­te­me gegen bal­lis­ti­sche Rake­ten in Syri­en instal­liert hat, wür­de die­se mili­tä­ri­sche Inter­ven­ti­on der USA unver­meid­lich zu einer direk­ten mili­tä­ri­schen Kon­fron­ta­ti­on der bei­den Nukle­ar­mäch­te füh­ren. Ob Clin­ton dies tat­säch­lich in Kauf neh­men wird oder nur blufft, bleibt abzuwarten. (…)

Die welt­po­li­ti­schen Span­nun­gen wer­den sich in einem Mas­se ver­schär­fen, das alles in den Schat­ten stellt, was wir seit dem Ende des Kal­ten Kriegs erlebt haben. Die­se Richt­schnur für die US-Aus­sen­po­li­tik, die vor allem auf die mili­tä­ri­sche Über­le­gen­heit der USA setzt und ein bei­spiel­lo­ses Wett­rüs­ten nach sich zie­hen wird, führt an die Schwel­le des drit­ten Welt­kriegs bezie­hungs­wei­se des ers­ten Nukle­ar­kriegs. Hoff­nun­gen auf ein Ende des Mor­dens in Syri­en und eine Bei­le­gung der dor­ti­gen Stell­ver­tre­ter­krie­ge sind eben­so ver­geb­lich wie die Erwar­tung einer fried­li­chen Ent­wick­lung in der Golfregion.

 
Auch Trump warf nun Clin­ton direkt vor, auf einen Welt­krieg zuzu­steu­ern. Die Welt fügt hinzu:

Der­weil erklär­te Colin Powell, dass er bei der Prä­si­den­ten­wahl am 8. Novem­ber für Clin­ton stim­men wer­de. Der frü­he­re US-Außen­mi­nis­ter unter dem Repu­bli­ka­ner Geor­ge W. Bush sag­te, der Kan­di­dat sei­ner eige­nen Par­tei, Donald Trump, sei nicht für das Prä­si­den­ten­amt geeig­net. „Er belei­digt Ame­ri­ka fast jeden Tag.“

Ist die­se Gefahr real, der Vor­wurf berech­tigt? Ich sage ja, ja, ja und ja. Sogar Jakob Aug­stein ist die­ser Meinung!

Aber der Mehr­heit der Deut­schen müss­te der Gedan­ke eines Waf­fen­gangs zwi­schen den USA und Russ­land einen Schau­er der Furcht über den Rücken jagen. Den­noch – wenn die Deut­schen zu ent­schei­den hät­ten, am Tri­umph der Demo­kra­tin gäbe es kei­nen Zwei­fel. Son­der­bar. Wie kann es sein, dass die deut­sche Öffent­lich­keit die­se rea­le Gefahr eines Clin­ton-Sie­ges ignoriert?

Viel­leicht hat die Bericht­erstat­tung des Spie­gels ein klit­ze­klei­nes biß­chen dazu beigetragen?

Es liegt dar­an, dass Trumps Kan­di­da­tur der­art schrill ist, dass zu vie­le Leu­te das Signal nicht wahr­neh­men, das sie in Wahr­heit ist. Hil­la­ry Clin­ton ist genau das Pro­dukt des ame­ri­ka­ni­schen Polit-Estab­lish­ments, das Trump und sei­ne Anhän­ger in ihr sehen. Sie genießt in Euro­pa den Ruf, für außen­po­li­ti­sche Bere­chen­bar­keit und Kon­ti­nui­tät zu ste­hen. Aber das bedeu­tet eben auch, dass sie die im wahrs­ten Wort­sin­ne ver­hee­ren­de ame­ri­ka­ni­sche Außen­po­li­tik mili­tä­ri­scher Inter­ven­tio­nen fort­set­zen würde.

Ähn­lich der lin­ke Jour­na­list Doug Hen­wood gegen­über der Welt:

Die Welt: Wie wird ihre Außen­po­li­tik aussehen?

Hen­wood: Sie wird sehr aggres­siv vor­ge­hen. (…) Sie liebt das Mili­tär und sei­ne Macht. Ich den­ke, sie wird ame­ri­ka­ni­schen Ein­fluss in Syri­en und anders­wo im Nahen Osten gel­tend machen. Sie wird deut­lich näher als Oba­ma an Netan­ja­hu her­an­rü­cken. Und ihr liegt viel dar­an, die Span­nun­gen mit Russ­land und Chi­na zu ver­stär­ken. Es wird sich anfüh­len wie eine Neu­auf­la­ge des Kal­ten Kriegs, nur ohne Kommunisten.

So wie sie die Rus­sen in der Sache der gele­ak­ten E‑Mails bezich­ti­gen, wie sie über Putin reden – das macht einem Angst. Sie spricht jetzt schon davon, über Syri­en eine Flug­ver­bots­zo­ne ein­zu­rich­ten, was syn­onym dafür wäre, rus­si­sche Flug­zeu­ge abzuschießen.

Ich habe die­sen Arti­kel mit einer über­ra­schen­den Qua­si-Par­tei­nah­me für Trump begon­nen, und möch­te ihn mit einer wei­te­ren (viel­leicht nicht ganz so über­ra­schen­den) been­den. Sie kommt von nie­mand gerin­ge­rem als der den Lesern der Sezes­si­on und ins­be­son­de­re Ellen Kositz­as wohl­be­kann­ten ame­ri­ka­ni­schen Kul­tur­kri­ti­ke­rin Camil­le Paglia, eine im Gegen­satz zu Moo­re ech­te Non­kon­for­mis­tin, die für ihre poli­ti­schen Quer­schlä­ge berühmt-berüch­tigt ist. Sie gilt seit Jah­ren als wah­re Hil­la­ry-Has­se­rin und rühm­te bereits im März Trumps “erfri­schen­de Offen­heit”, “Furcht­lo­sig­keit” und “unge­stü­me Energie”.

Die vor­ma­li­ge Unter­stüt­ze­rin von Ber­nie San­ders äußer­te in einem Inter­view mit dem Spec­ta­tor, Hil­la­ry sei ein “Desas­ter”, und hät­te nichts geleis­tet, außer “Nord­afri­ka zu desta­bi­li­sie­ren” und damit “eine Flut von Flücht­lin­gen nach Ita­li­en” los­zu­tre­ten. Wie Moo­re äußert sie sich zwar nicht expli­zit Pro-Trump, aber ihre Begeis­te­rung für die Aus­sicht, sei­ne Wahl könn­te das Sys­tem kom­plett umkrem­peln, ist offensichtlich:

“Wenn Hil­la­ry gewinnt, wird sich nichts ändern. Sie kennt die Büro­kra­tie, all die Ämter der Regie­rung und das macht sie ger­ne, hin­ter den Kulis­sen sit­zen und die Hebel der Macht manipulieren.” (…)

Paglia sagt, sie habe kei­ne Ahnung, wie die Wahl aus­ge­hen wird: “Aber die Leu­te wol­len Ver­än­de­rung und sie haben die Nase voll vom Estab­lish­ment. (…) Die­se Vor­stel­lung, daß Trump so eine gro­ße Gefahr für die west­li­che Zivi­li­sa­ti­on sei – das hat man schon oft über Prä­si­den­ten vor­aus­ge­sagt, und nichts ist jemals pas­siert – wenn aller­dings Trump gewinnt, dann wird das ein erstaun­li­cher Moment der Ver­än­de­rung sein, denn es wür­de die Macht­struk­tu­ren der repu­bli­ka­ni­schen Par­tei, die Macht­struk­tu­ren der demo­kra­ti­schen Par­tei und die Macht der Medi­en zer­stö­ren. Es wäre ein unglaub­li­cher Aus­bruch an Ener­gie… in einer Zeit der inter­na­tio­na­len Span­nun­gen und Krisen.”

Plötz­lich wirkt die Pro­fes­so­rin auf­ge­regt. Viel­leicht hofft Paglia, wie alle Radi­ka­len auf der Suche nach Wahr­heit, immer noch auf die kom­men­de Revolution.

Die alte Löwin auf dem Trump-Train! Der Trump-Train als Weg zur Revo­lu­ti­on! Herrlich!

Trumps Sieg wür­de zwei­fel­los auch die anti-glo­ba­lis­tisch-popu­lis­tisch-natio­nal­staat­li­chen Kräf­te in Euro­pa stär­ken. Er wür­de zei­gen, daß ein Durch­bruch in die Bla­se des Macht­kar­tells und der “blin­den Eli­ten” (Chris­to­pher Lasch) mög­lich ist. Wie Trumps Rede von West Palm Beach zeigt, befin­den wir uns in den wesent­li­chen Din­gen in ein- und der­sel­ben Front­stel­lung. Dür­fen wir soviel “Hope” auf “Chan­ge” haben? Blei­ben wir skep­tisch – auch gegen­über der Per­son Trumps!- aber den­noch optimistisch.

https://www.youtube.com/watch?v=29VjkoOZm80

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

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Kommentare (53)

t.gygax

28. Oktober 2016 07:00

Zitat: "Die anwesenden Krokodile bemühten sich indessen zähnefletschend zu lachen und das Theater mitzuspielen"

Genial! diese Formulierung nehme ich in den heutigen Tag. Herr Lichtmesz, das ist wirklich gut!!!!!!!

Nebenbei: warum habe ich beim Anschauen von Angela Merkels toten Augen ( ich tue mir das allerdings nicht mehr an, der Anblick ist schrecklich) immer das Gefühl gehabt, da ist etwas " nicht menschliches" verborgen?

Krokodil halt, Lichtmesz bringt es auf den Punkt.

Gladiator

28. Oktober 2016 07:23

Ja, ein Sieg Trumps wäre ein Raketenturbo für den rechten Widerstand weltweit. Er würde uns beflügeln, mehr noch als jeder Red Bull-Drink das könnte.

Falls es in der Leserschaft Leute gibt, die sich gut in der US-Szene auskennen, würde mich interessieren inwieweit das Phänomen Trump sich auch auf den lokalen Widerstand der weißen Rechten in den USA auswirkt. Was hat sich verändert, inwiefern verstärken sich die dortigen Widerstandsmilieus? Oder ist das alles nur ein reines Medienphänomen. Danke für Antworten.

Allein schon die Vorstellung, daß ein Präsident Trump irgendwann einmal mit der Kanzlerin Merkel, die er öffentlich schon mal als geisteskrank bezeichnete, zusammentreffen wird, ist mehr als nur köstlich.

Die jüdisch-österreichische Schriftstellerin Isolde Charim beklagt sich öffentlich, daß sich die politische Rechte nicht schämen würde. Hallo? Wofür sollte sich ein Rechter schämen? Dafür, daß er Volk und Vaterland beschützen und erhalten will; dafür, daß er in einem weitgehend ethnisch homogenen Volk leben will? – Darauf sollte er stolz sein!

Schämen sollten sich die westlichen Linken, die in letzter Konsequenz ein grenzenloses Gebilde erschaffen wollen, in dem es keine Nationen, keine Völker, keine Rassen mehr gibt. Ein Welteinheitsregime, welches dann von den führenden 30-50 Weltkonzernen gelenkt wird und quasi zu einer globalen, kapitalistischen Großdiktatur verkommen sein wird. Dies genau ist das was "Killary" Clinton und mit ihr die gesamte us-amerikanische Lügenpresse, die 1:1 der hiesigen gutmenschlichen bis linksradikalen Lügenpresse gleicht, tatsächlich anstebt. Und genau dagegen steht Donald Trump. Und deswegen ist er eine Hoffnung für alle Weißen auf der Erde.

Die westliche Linke ist überhaupt nicht mehr antikapitalistisch, sondern fördert diese Entwicklung brachial. Die Linke ist einfach nur (noch) antideutsch, antiweiß, antinational. Mehr nicht.

Und sie paßt damit hervorragend zu einer Angela Merkel. Nicht genug, daß diese schlimme Unperson permanent gegen das Grundgesetz verstößt. Zuletzt diametral, als sie die Grenzen öffnete für alle Menschen der Welt; entgegen Art. 16a GG, der bestimmt, daß nur asylberechtigt ist, wer nicht aus sicheren Drittstaaten einreist. Da Deutschland aber von sicheren Drittstaaten umgeben ist, ist jeder – ausnahmslos jeder – der auf dem Landweg nach Deutschland kommt, ein illegaler Einwanderer und kein „Flüchtling“.

Weiter ging es, als sie ohne ausländergesetzlich vorgeschriebene Statusprüfung per Kanzlererlaß mal so eben en passant alle Syrer (oder die, die sich dafür ausgeben, ohne Paßkontrolle!) als asylberechtigt erklärt hat. Keiner von denen wurde asylrechtlich überprüft, alle durften daraufhin als berechtigte Asylanten hier leben! Was für ein Verrat! Was für ein Wahnsinn! Die BRD ist ein Irrenhaus.

Schämen sollte sich Merkel auch für ihre Äußerung im Vorfeld des deutschen Nationalfeiertages. Sie sagte, „jeder“ gehöre zum Volk. Jeder. Wieder eine ihrer unverständlichen Aussagen. Meint sie damit alle hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund (immerhin mal knapp 22 Millionen!)? Meint sie damit ihre Gäste, die sie persönlich eingeladen hat, also die „Flüchtlinge“?

Oder meint sie die ethnisch reinen Bio-Deutschen, die zur Schicksals- und Abstammungsgemeinschaft des deutschen Volkes gehören, so wie man das Volk nahezu überall auf der Welt definiert (wie ich diese Volksverräterin kenne, wohl eher nicht!)?

Sie meint damit wohl alle Menschen auf der Erde, die ihrer Meinung nach als Menschheit das Volk überholt haben, sozusagen das neue „Welt-Volk“ darstellen sollen, alle zufällig in Deutschland lebenden Menschen als Volk. Und alle sollen brav dazugehören dürfen, natürlich mit allen tollen Rechten. Zahlen darf der Bio-Deutsche mit seinen Steuern.

Wir müssen umsteuern und Merkel, Gauck, Maas, Stegner, Roth, Özdemir etc. überall, wo sie auftauchen, mit eisenhartem Protest empfangen. Nirgends dürfen diese Gestalten unwidersprochen auftauchen und ihren Müll absondern! Man sollte auch überlegen, Obama, der ja auch noch mal als Wahlhilfe für Clinton nach Deutschalnd kommen will, die "schönen" Bilder zu verhageln und ihn mit Protest empfangen.

Es geht mit immer klareren Schritten Richtung Vernichtung des deutschen Volkes mittels eines Großen Austausches, eines Ethnozids, einer Umvolkung, eines Transformationsprozesses von dem ethnisch reinen Volk in eine afrikanisch-arabisch-deutsche Mischbevölkerung, oder wie auch immer man diesen gewollten Durchmischungsvorgang auch sonst definieren will. Trump ist eine Chance, diesen Prozess zu torpedieren; allein dafür schon ist er zu unterstützen.

Waldgänger aus Schwaben

28. Oktober 2016 08:36

Trump ist zu krass, um nur ein zufälliger Ausschlag des Seismographen zu sein. Ich halte ihn für ein Vorbeben. Im Untergrund hat sich die Tektonik verschoben, es haben sich Spannungen aufgebaut, die zur Entladung drängen.

Auch wenn Clinton gewinnen sollte, die Spannungen werden bleiben, sich weiter aufbauen und noch heftiger entladen. Bei einem Sieg Trumps übrigens wahrscheinlich auch. Ich bezweifle, dass er die Fähigkeiten und den Willen hat, die Dinge so zu ändern, wie es seine Wähler erwarten. Aber ein Sieg Trumps wäre ein starkes Signal gegen die Globalisierungs-Eliten.

Und einen solchen Sieg halte ich nicht für ausgeschlossen. In Europa zeigte sich, dass starke Medienkampagnen dazu führen, dass die Befragten, die rechten Positionen zuneigen, in Umfragen falsche oder keine Angaben machen.
In Österreich zeigte sich dies bei der BuPrä-Wahl im ersten Wahlgang, in Deutschland bei den Wahlen im Frühjahr, in GB beim Brexit-Votum.

Inzwischen haben die Institute ihre Algorithem nachgebessert, und lagen beim zweiten Wahlgang in Österreich, bei den Wahlen im Herbst in Deutschland, besser.

Die Frage ist, ob die amerikanischen Institute es schaffen die europäischen Erfahrungen zu übernehmen. Die Mentalität in den USA ist doch eine andere, die Menschen sind noch harmoniebedürftiger und neigen noch mehr dazu unerwünschte Meinungen zu verschweigen.

Möglicherweise wird Trump seine Wähler an die Urne bringen und Clinton ihre nicht. Die Wahrscheinlichkeit für einen Sieg Clinton sehe ich bei höchstens 55%.
Und nicht vergessen: Sollte Trump gewinnen, kauft Aktien im Börsen-crash nach der Wahl!

Morbrecht

28. Oktober 2016 08:48

Den Optimismus bzgl. Trump kann ich nicht nachvollziehen, denn dort ist nicht einmal vage irgendein Erneuerungsansatz zu erkennen. Was in den USA unter Weißen in großem Maßstab geschieht und u.a. Unterstützung für Trump bewirkt, scheint mir eher Ergebnis von bereits sehr weit fortgeschrittener Entwurzelung und kultureller Auflösung sein. Das könnte der Beginn der lange vorhergesagten Eskalation der inneren Konflikte des Landes sein, aber was ist darin Positiveres zu sehen als in den inneren Konflikten anderer multiethnischer Staaten?
Manche Äußerung von Trump und seiner Unterstützer mag zwar erfrischend wirken, aber blanke Thymos-Spannung ersetzt einen tragfähigen Ansatz kaum. Ist diese Spannung zudem erst einmal über den Eskalationspunkt hinaus angewachsen, wird man unter den dann herrschenden Bedingungen so einen Ansatz auch nicht mehr schaffen können. Dann kann man froh sein, wenn das unkontrollierte Ergebnis einen selbst und die eigenen Anliegen nicht dauerhaft schädigt.
Die Positionen von Moore und Augstein bedeuten im Übrigen nicht, dass diese sich der Rechten annähern, sondern nur, dass Teile der Linken sich bereit machen, die vorhandene Spannung für sich zu nutzen. Sie haben dafür bereits die Konzepte, Argumente und politische Sprache parat.

M.L.: Ich halte das nicht für "rechte" Positionen, worüber Moore und Augstein da sprechen, sondern schlicht für die Wahrheit.

Rumpelstilzchen

28. Oktober 2016 09:04

@Gladiator

Sie haben gesprochen, howgh !
Ich sage nur folgendes:
https://www.keepcalm-o-matic.co.uk/p/amis-raus-aus-usa-winnetou-ist-wieder-da/

la vie est belle

28. Oktober 2016 09:20

naja, ich bin und bleibe skeptisch! es klingt wie ein "yes we can" für trump.

am besten formuliert hat es tatsächlich die serie south park, es ist die wahl zwischen einem douche und einem turd-sandwich. auf jeden fall würde bei trump immerhin die MÖGLICHKEIT zum besseren bestehen, während das bei hillary völlig ausgeschlossen ist. er könnte eine chance sein...
sieht man dann die hetzkampagne, bleibt einem ja gar keine wahl. aber das irgendein amerikanischer präsident jetzt die welt "verbessern" wird...wohl kaum. eher "weniger schlimm".

lassen wir uns überraschen. wenn clinton gewinnen sollte, so wird es eben noch übler werden, bis es besser werden kann...

Reaktionär (Julius)

28. Oktober 2016 09:46

Was man nicht unterschätzen sollte: Vielen geht es überhaupt nicht mehr darum, die „bessere Politik“ oder den "besseren Kandidaten" zu wählen. Der Bundeskanzler Österreichs hat es kürzlich im Grunde richtig ausgesprochen: “Diese Leute wollen das System und die Eliten auf den Knien sehen, weil sie sich deklassiert und ausgeschlossen fühlen.” Es geht um Anti-Establishment und eine “Politik der Obstruktion – Obstruktion jener politischen Strukturen, die wir nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut haben”. Damit einher geht eine Spaltung der Gesellschaft:

https://www.vienna.at/kanzler-kern-fpoe-waehler-wollen-system-und-eliten-auf-den-knien-sehen/

Diese Gruppe erreicht mittlerweile eine kritische Masse. Bei der österreichischen Bundespräsidentenwahl sind die Kandidaten der Regierungsparteien im ersten Wahlgang ausgeschieden.

Völlig falsch und geradezu niederträchtig ist dabei die Unterstellung, die "Protestwähler" rekrutierten sich aus den Modernisierungsverlierern, den Zu-kurz-gekommenen und den Deklassierten. Es gibt unter ihnen genügend Gutsituierte, die einiges zu verlieren haben und erkennen, dass das System auf einen Zusammenbruch zusteuert. Es geht vielmehr um das untrügliche Gefühl, belogen und betrogen zu werden.

Erklären lässt sich die maßlose Wut vieler […] mit einem klaren Blick auf die vergangenen zehn Jahre. In diesen wurden die Wähler – nicht nur in Österreich – von den Kern'schen Eliten nämlich in einem bemerkenswerten Ausmaß politisch betrogen, ohne dass sie so recht sehen konnten, was gegen diese Betrügerei unternommen werden könnte. […]
Als Betrug epischen Ausmaßes empfinden viele Wähler, dass die Eliten ab dem Sommer 2015 eine Völkerwanderung zugelassen oder zumindest nicht verhindert haben, die von der Mehrheit der Menschen so nicht gewollt wurde und wird. Und für die es keine wirkliche demokratische Legitimation gegeben hat.
Betrogen fühlen sich die Bürger um die elementarste aller Verpflichtungen des von ihnen finanzierten Staates, nämlich die Aufrechterhaltung der Kontrolle über die innere Sicherheit. Seit Migranten Polizisten an der Grenze einfach beiseitegeschoben haben, ist dieses Gefühl nicht zu Unrecht virulent geworden. […]
Betrogen fühlen sich auch immer mehr Wähler um das einstige Versprechen der Eliten, der Euro werde genauso hart, stabil und sicher wie der Schilling oder die Mark werden, ihre Ersparnisse seien sicher wie der Goldschatz von Fort Knox.

https://diepresse.com/home/meinung/quergeschrieben/christianortner/5109116/Waehler-wollen-nicht-waehlen-sondern-sie-wollen-Rache-nehmen

Es ließen sich mühelos unzählige weitere Beispiele für die dreisten Lügen der Power-Elite (politisch-industriell-medialer Komplex) nennen.

Brandenburger Sandstein

28. Oktober 2016 10:03

>>Ich halte das nicht für „rechte“ Positionen, worüber Moore und Augstein da sprechen, sondern schlicht für die Wahrheit.<<

Und das ist dann nicht zwangsläufig "rechts"?
Grüße!

Kiki

28. Oktober 2016 10:04

Wenn man den Ausführungen meiner Bekannten (kriegerische Traditionskatholiken) in den Staaten glauben kann, dann muß das Gros der Wähler mindestens so versumpft sein wie hier.

Man hat seine medial und staatsschulimplantierte Gesinnung samt ihren Tabus und Reizbegriffen, die von den Herrschern (die servilen Medien sind bloß deren ausführende Organe) virtuos gehandhabt werden.

So kommt es, daß die USA - ebenso wie die BRD - voll ist von abgerutschten und reingelegten Mittelschichtsspießern, welche ständig von sich tönen, katholisch/konservativ/traditionellwert/sonstwas zu sein, die sich aber von offenkundigen Satanisten/Massenmördern/Schwerverbrechern nach Strich und Faden manipulieren lassen.

Wir in Europa mögen Angst vor einem Krieg haben, das Verdummtchen jenseits des Atlantik juckt dieser Aspekt Hitlarys kaum. Ein Freund im Mittleren Westen weist in seiner Verzweiflung sein verblödetes Umfeld ständig darauf hin, daß 201X nicht die 1940er oder 1910er sind und russische Raketen jeden Winkel der VSA auch ohne ihre MonsterU-Boote treffen können ("die nehmen einfach die Abkürzung über den Nordpol"). Wenn er nicht rüde beschimpft wird, dann erntet er bloß stupides Schweigen und erschrockene Häschenblicke - Hitlary wird aber trotzdem gewählt, weil sie eine Frau ist (wir sind ja soooo frauenpauamäßig) und überhaupt will man ja unbedingt und vor allem zu den Guten gehören.

Wie bei uns, ist das Ganze völlig irrational.

Und letztlich sind "sie" in jedem Fall am längeren Hebel. Falls inakzeptabel gewählt werden sollte, greift die unsichtbare Hand regulierend in die Auszählung, Übermittlung ein und schon paßt alles - das ist schon immer so gewesen und überhaupt ein Grund weswegen die Geldherren seit Generationen so sorgfältig die Installation von parlamentarischendemokratien in ihren Beuteländern betreiben.

Meine amerikanischen Bekannten rechnen fest damit, daß das ersehnte F*k you ausbleiben wird, Hitlary installiert wird und die Dinge dann so kommen wie sie kommen müssen.

"So einfach kommen wir hier nicht raus." Damit schloß der erwähnte Kansasmensch seine letzte ePost und auch das gilt für uns.

Arminius Arndt

28. Oktober 2016 10:16

Wer ein paar Kontakte nach Übersee hat und sich auch einmal die Zeit genommen hat, die eine oder andere Rede von D.T. anzuhören, der merkt völlig unabhängig von der hier dauerberieselnden Negativkampagne gegen D.T., dass der Mann deutlich vielschichtiger ist und wesentlich mehr an Inhalten anzubieten hat, als es hier propagiert wird. Würde er so sein, wie er hierzulande dargestellt wird, dann hätte er auch nicht das Minimum vom locker 1/3 und mehr der Wähler fest hinter sich. Ganz so doof, wie der Volksglaube hierzulande ist, sind die Amis nämlich auch nicht. Zumindest halte ich die deutsche Bevölkerung im Durchschnitt nicht für schlauer, wenn man ihre derzeitige Regierung ansieht und den nach wie vor ca. 2/3 Wählerstimmen für die etablierten Parteien.

Was allerdings interessant ist, ist das Spiel des deutschen Medienkartells, welches doch in der Tat mal den einen oder anderen kritischen Beitrag zu H.C. durchrutschen lässt (bspw. gabs da mal im Auslandsjournal einen interessanten Beitrag - eine Sendung, bei der man das nicht unbedingt erwartet hätte). So spiegelt man vermeintliche Meinungspluralität vor und hat für den geringen wahrscheinlichen Fall X, eines Sieges von D.T., auch paar Alibi-Beiträge im Köcher.

Wie auch immer, ich denke, H.C. wird es am Ende machen und das liegt vor allem auch daran, dass sich die große Bernie Sanders Truppe offenbar doch ins Lager H.C. begeben hat und das, obwohl H.C. ganz offenbar B.S. ziemlich über den Tisch bei den Vorwahlen gezogen zu haben scheint. D.T. sollte irgendwie versuchen, die Sanders Anhänger zu sich zu ziehen, auch wenn die inhaltlichen Unterschiede schon groß waren.

Evtl. bringt ja Wikileaks noch etwas:

https://www.spiegel.de/politik/ausland/hillary-clinton-und-bill-clinton-wikileaks-enthuellt-neue-e-mails-ueber-stiftung-a-1118644.html

Aber da kommt dann ja gleich das in den USA griffige Totschlagargument "ist vom Russen".

Das ist übrigens auch so ein Punkt, ein Freund von mir aus Übersee (kein H.C. Anhänger) sagte zu mir einmal sinngemäß folgendes:

"Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ein deutschstämmiger, männlicher Kandidat, der auch noch mit den Russen reden will, jemals Präsident der USA wird. Da sind gleich mindestens 2 No-Go´s dabei, "deutsch" und "Russland"."

Gustav Grambauer

28. Oktober 2016 10:21

Moore: "Ich kenne einen Haufen Leute in Michigan ... Sie sind keine Rassisten oder Rednecks, sie sind eigentlich ziemlich anständige Leute, und nachdem ich mit einigen von ihnen gesprochen habe, möchte ich dies hier schreiben."

Diese unglaublichen US-Sprachcodes. Schon ohne eine solche Einleitung geht es gar nicht. Im Klartext: ich bereite euch auf etwas Ungeheuerliches vor, ich habe einen Menschenzoo besucht und berichte euch darüber. Das Wörtchen "eigentlich" bedeutet lediglich: als Humanist glaube ich, daß jeder als Gutmensch auf die Erde kommt und grundsätzlich zurückformbar ist.

"stecken im beschissenen Bronze-Plan der Obamacare fest, wo man nicht einmal ein verdammtes Percocet (Schmerzmittel) bekommen kann"

Die hiesigen immer noch unreflektiert von Bismarcks Sozialgesetzgebung verwöhnten Oberlehrer mokieren sich gern über "den Amerikaner, der glaubt, es zäge der Kommunismus ein wenn das Land mal eine Krankenversicherung bekommt". Aber Obamacare bedeutet nichts als Bevölkerungskontrolle (im WHO-Jargon: Public Health Management), Gesundheitsdiktatur und Selektion der "nutzlosen Esser", ist somit praktisch eine Neuauflage von Tiergarten-4. Diesmal sollen die "Non-progressives" eugenisch ausgerottet werden, d. h. diejenigen, die diese Ideologie

https://de.wikipedia.org/wiki/Krankheitsprävention

ablehnen (betrifft in der Konsequenz etwa Drecks-Drecks-Drecks-Cocktails für 13jährige Mädchen gegen den Popanz "HPV") oder die einfach die "co-payments" bei der Präventionsmafia nicht leisten wollen oder können. In der nächsten Stufe wir es die betreffen, die z. B. nicht zu Body Tracking bereit oder imstande sind, bzw. bei der Body-Tracking-Dressur nicht mithalten wollen oder können.

Was Moore betrifft: der will natürlich seine Zielgruppe etwas pflegen, damit seine Kasse weiterhin ordentlich klingelt.

Die US-Linken werden sich jetzt von 'Kuschelparty' auf 'Schlachthaus' umstellen müssen. Es beginnt das größte Sozialexperiment mit 'Zombifizierung durch Austerität' in der Zivilisationsgeschichte, Trump will z. B. sogleich auf einen Streich 490.000 Lehrer-Stellen einsparen. Wozu braucht ein amerikanisches Kind eine Schule, weg damit, kostet nur Geld. Gute Nacht, weiße Rasse. Bemerkt hier jemand den Zynismus, mit dem Trump Clintons "Deplorables"-Ball aufgenommen hat?

M.L.: Nö. Das war ein genialer Zug! "Agree & Amplify"...

Noch singt die Masse diese unglaublichen Yankee-Kitsch-Gesänge im Stil der 1776er Freimaurer-Hymnen und johlt dann vor Begeisterung, wenn er sie als "Deplorables" anspricht. Die ahnen noch gar nicht, wie ernst er das meint:

https://www.youtube.com/watch?v=TEiTKloMgBg

Klar ist er dennoch tausendmal der Hexe vorzuziehen, ich warne nur vor Illusionen. Klar hat Trump eine psychologische Welle der Hoffnung für diejenigen in den USA gebracht, die uns vielleicht am nächsten sind. Aber wie steht es um die Hoffnungsbilanz in ein paar Jahren - wenn diese Welle nur erzeugt wurde, um ihr dann umso mehr die Substanz zu entziehen? Und selbst bei den tatsächlichen Konsolidierungseffekten bin ich skeptisch, nach allem was der Yankee über die Welt und über uns selbst gebracht hat.

- G. G.

- G. G.

JensN

28. Oktober 2016 11:02

"Aber der Mehrheit der Deutschen müsste der Gedanke eines Waffengangs zwischen den USA und Russland einen Schauer der Furcht über den Rücken jagen. Dennoch – wenn die Deutschen zu entscheiden hätten, am Triumph der Demokratin gäbe es keinen Zweifel. Sonderbar. Wie kann es sein, dass die deutsche Öffentlichkeit diese reale Gefahr eines Clinton-Sieges ignoriert?"

Das liegt daran, dass ein grosser Teil der deutschen (Wähler) eine Ansammlung denk- und merkbefreiter, manipulierbarer Dummerchen sind, die seit Jahrzehnten "mit Bauchschmerzen" die Altparteien wählen. Die Zustände hier kommen nicht von ungefähr und haben einen logischen und realen Hintergrund. In Unterhaltungen stosse ich dabei immer wieder auf die Befürchtung, man wisse ja nicht was die (Rechten) eigentlich vorhaben, wenn sie denn erstmal am Ruder wären. Ich denke, das dürfte für die allermeisten hier kein unbekanntes Phänomen sein.

Auf die Frage hin, ob sie denn schon einmal eine Rede gehört oder ein Parteiprogramm gelesen hätten, bekomme ich generell ein "nein" als Antwort. Ich frage mich zudem, was eigentlich noch passieren muss, das die Angst vor einem "weiterso" größer wird, als die Angst vor einer drastischen Veränderung. Für Deutschland gilt: Merkel und all ihre Vorgänger haben millionen Ausländer nach Deutschland gelockt, man könnte sagen: angesiedelt. Sie haben dafür die politischen Weichen gestellt und Tatsachen geschaffen und dies als "plötzliche Krise" dargestellt.
Außerdem: Gerade unter Innenminister de Maiziere und Justizminister Maas ist diese Republik auf dem besten Weg, ein Spitzel- und Überwachungsstaat zu werden, natürlich nur zu unserer Sicherheit (hust). Es gibt Altersarmut. Es gibt Kinderarmut. Es gibt millionen Menschen, die in prekären Jobs ihr Dasein fristen. Es gibt millionen Aufstocker, dazu millionen Arbeiter, die zwei Jobs haben müssen, um über die Runden zu kommen. Doch allzuoft höre ich noch dieses dämliche Geplärre, dass es "uns" doch so gut gehen würde. Wohlgemerkt ich höre das von normalen Arbeitern, nicht von den Bonzen.
Kriminalität: Seit Jahr und Tag hören wir von Intensivtätern, von no go areas, von Rauschgifthandel, von Vergewaltigungen und Morden aus den verschiedensten Motiven. Der Staat bekommt aber merkwürdigerweise nichts davon in den Griff...oder will er das am Ende gar nicht, um das Bedrohungsgefühl zu steigern? Fragen über Fragen...
was dieser Staat allerdings sehr gut und mit blindem Eifer kann, ist 95 jahre alte Greise vor Gericht zerren, oder im Fall der 88jährigen Frau Haverbeck sie ein Jahr ins Gefängnis wegen Meinungsverbrechen zu werfen. Tja Freunde, das ist die realexistierende BRD. Und das war nur ein kleiner Auszug. Aber das wisst ihr ja alle selber.

In Amerika: Deindustriealisierung, Kriegstreiberei (natürlich verpackt als humanitäre Einsätze), ethnische Konflikte, Bandenkriege, Mord und Totschlag. "Food Stamps" also Lebensmittelmarken für fast 50 millionen Us- Bürger.

Auch hier gilt: WAS muss noch passieren, das die Angst vor einem "weiterso" grösser wird, als die Angst vor drastischer Veränderung? Unabhägig davon, ob diese dann wirklich so stark eintritt. Aber es ist ein Versuch wert...

Hartwig aus LG8

28. Oktober 2016 11:44

Wie die Wahl ausgeht, ist schwer vorherzusagen. So wie hinter Clinton das gesamte amerikanische Establishment steht, so stehen hinter Trump vermutlich ebenfalls Kräfte - ich kann sie weder benennen noch beschreiben - jedenfalls aber mehr, als nur die abgeschmierten Mittelständler.

Ich hing ca. 07:30 Uhr an 60 kg Eisen im Fitnessclub, als ich über den dort eingeschalteten Dudel-Rundfunk die Nachricht vom erfolgreichen Brexit hörte; trotz zwar meist recht knapper, aber doch tendenziell anders lautender Umfragen.
Auch da gab es Support, der öffentlich nicht in Erscheinung trat.

Ich werde am 08. November die Übung einfach wiederholen ...

Langer

28. Oktober 2016 11:50

Wobei sich die Frage stellt, inwieweit Donald Trump eine Inszenierung darstellt. Eine Art Obama des weissen Mannes - "und dann wird alles anders!". Immerhin ist Trump das Establishment, er hat sein Vermoegen im System gemacht und er wird dieses sicher nicht aufs Spiel setzen. Im Prinzip ist er doch ein typischer Geldgeber im Hintergrund, der aber diesmal, anstatt eine Marionette zu finanzieren, prompt selbst angetreten ist. Ich bin da skeptisch. Dieses ganze "das System ist gegen ihn, denn er ist gegen das System" klingt viel zu sehr nach einem Pufferkandidaten, um den Bevoelkerungsunwillen abzufangen. Unterdessen erwarte ich mir keine grossen Unterschiede in den realen politischen Aeusserungen beider Kandidaten.

Arminius Arndt

28. Oktober 2016 12:00

Außerdem: Gerade unter Innenminister de Maiziere und Justizminister Maas ist diese Republik auf dem besten Weg, ein Spitzel- und Überwachungsstaat zu werden, natürlich nur zu unserer Sicherheit (hust).

Schreiben Sie ruhig noch Schäuble dazu, denn das, was seitens des Finanzministerium zur Unterbindung des ach so schlimmen Handels auf Bargeldbasis aufgeboten wird, ist grotesk ... kleines Beispiel: Aufbewahrung von Kassen, mindestens 10 Jahre lang, etc. etc. ...

Bargeld überhaupt scheint ein Übel erster Güte zu sein. Man will jeglichen Geldtransfer daher nach Möglichkeit nur noch auf Datenbasis haben, da dieser dann überwach- und kontrollierbar ist.

Wir bewegen uns auf einen Überwachungsstaat zu, den sich nicht einmal Orwell träumen lies.

Ted Kaczynski hatte wohl irgendwie Recht, als er mit dem Internet das Ende der Freiheit hat kommen sehen.

Sorry für OT.

PS: Wenn ich mir die Eingangs zitierte Passage von M.Moore noch einmal genauer anschaue, dann denke ich mir immer mehr, dass das doch eine zynische Verarsche der beschriebenen Wählergruppen ist ... dieser Moore ist alles andere als koscher.

treu

28. Oktober 2016 12:02

Es ist klar, weshalb das amerikanische Establishment so große Angst vor Trump hat, den man nicht einfach so kaufen kann wie die Clintons. Und weshalb die US-hörige deutsche Politik und deren Mainstreammedien gegen Trump hetzen wo es nur geht und Lügen-und Falschmeldungen verbreiten, wie in keinem anderen Land der Welt. Und es ist kein Wunder, daß seine Reden in diesem Lande nicht auch in den Medien vorkommen, und sei es einfach nur im journalistischen Sinne einer neutralen Berichterstattung über den US-Präsidentschaftswahlkampf.

https://www.youtube.com/watch?v=vV0Jn8IF8_E

Schön wäre es, wenn in naher Zukunft einmal eine Frauke Petry, ein Björn Höcke oder jemand anderes unsere Regierung und Politik, das Merkelsystem und das schmarotzende Parteienkartell der sog. "Etablierten" auch so auseinandernehmen und brandmarken und die Realität so schonungslos beschreiben würde, wie Trump das hier tut. Dann könnte man auch wieder von Demokratie reden!

Dorian Graywulf

28. Oktober 2016 12:05

Eigentlich...ja eigentlich sollte man sich aus der Politik anderer demokratischer Länder ja heraushalten.
Es wäre eigentlich eine Entscheidung des US-amerikanischen Volkes allein.
Aber es geht hier um die USA.
Kein Land hält sich weniger heraus aus den Angelegenheiten fremder Völker, kein anderer Staat intrigierte und zündelte mehr in den letzten Jahrzehnten.

Von daher ist Einmischung wichtig, denn diese Wahl betrifft uns alle.

Die Wahl zwischen diesen beiden Kandidaten erscheint mir immer mehr wie die zwischen Pest und Cholera. Aussenpolitisch scheinen mit beide für den Rest der Welt gelinde gesagt, schlecht.
Auch Frau Clinton traue ich es leider zu, die aktuellen Kriesen in der Welt eher zu verschärfen anstatt an iherer Lösung zu arbeiten.
Trump traue ich weder den Willen noch das Können zu einer Deeskaltion zu, eher die Freude an einer weiteren Eskalation.

Letzendlich möchte ich weder einen durch Donald Trump "versehendlich" verursachten Atomkrieg, noch einen durch Hillary Clinton verursachten weil man es "Putin ja mal zeigen" könne.

Ich möchte gar keinen.

Nemo Obligatur

28. Oktober 2016 12:16

Waldgänger aus Schwaben

Trump ist zu krass, um nur ein zufälliger Ausschlag des Seismographen zu sein. Ich halte ihn für ein Vorbeben. Im Untergrund hat sich die Tektonik verschoben, es haben sich Spannungen aufgebaut, die zur Entladung drängen.

Genauso ist es. Und wissen Sie was: Es ist gar kein großes Geheimnis, was sich dort (und bei uns auch) verschoben hat. Es ist der Niedergang der Industrie und damit verbunden der Niedergang (man kann auch sagen Untergang) der weißen Arbeiterklasse. Viele alte Jobs in der Stahlindustrie, den Automobilfirmen, dem Bau und was an diesen Branchen hängt, sind verschwunden. Neue Jobs entstehen im Dienstleistungsgewerbe, vor allem im Gesundheitssektor (hier vor allem für Frauen), in der Softwarebranche und anderen wissensbasierten Sektoren, wo Sie ohne Hochschulabschluss nicht viel bewegen. Übrigens sind viele der Betroffenen die Stammwähler der Demokraten gewesen. Warten wir also ab, wer nach Trump kommt. Ich bin sicher, dass Clinton dieses Mal gewinnen wird. Aber man muss auch sehen, wie weit Bernie Sanders bzw. Trump überhaupt gekommen sind. Wenn z.B. in vier Jahren ein Kandidat anträte, der ähnliche Ziele wie Trump verkündet ("Make America great again!"), sich dabei aber nicht anstellt wie ein Elefant im Porzellanladen, dann könnte die Welt eine Überraschung erleben.

Die Faustregel, daß alles, was in den USA passiert, 10 Jahre später auch zu uns kommt, läßt mithin erwarten, daß wir uns - ganz in Ihrem Sinne - auf ein Beben einstellen können.

Platon

28. Oktober 2016 12:39

Die Kritik, auch die Wahl Trumps werde das Problem nicht lösen, mag stimmen. Auch dass es hier ja primär um die USA, nicht um Deutschland ginge, ok. Aber so ganz ohne Konsequenzen für den Rest der Welt wäre die Wahl Trumps nicht; es ist banal, die us-amerikanische Präsidentschaftswahl hat immer globale Auswirkungen. Konkret für die weiße Welt aber wäre es ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, also die Dekonstruktion der links-liberalen Hegemonie.

Dass das Hauptproblem für die desolate Lage der westlichen Kultur (ich will das Fass "westlich vs. europäisch vs. deutsch" hier gar nicht unbedingt öffnen) woanders liegt, nämlich in einer falsch verstandenen Freiheit, in der Überbetonung, ja Vergottung von Individuum und Konsum, ist von den Autoren der Sezession et al. schon häufig und richtig beschrieben worden.

Aber: Ein Schritt nach dem anderen. Ein Schock, wie ihn die Wahl Trumps für das herrschende Systen darstellen würde, kann m. E. Nur hilfreich sein.

Der_Jürgen

28. Oktober 2016 12:42

Ein blendender Artikel; kaum ein wichtiger Aspekt wird da ausser acht gelassen. Auch die vielen ausgezeichneten Kommentare, unter denen ich die von

@Gladiator @Arminius Arndt @Jens N. und@Reaktionär Julius

mit besonderer Zustimmung las, lassen erkennen, dass man hier begreift, dass wirklich Matthäi am Letzten ist. Zum Glück hat sich (noch?) kein feiner Rechtsintellektueller zu Wort gemeldet, der über den Plebejer Trump verächtlich die Nase rümpft und empört fragt, wie man als Intellektueller denn für einen solchen Banausen sein könne...

Ich habe seit 1964, damals war ich 13, alle US-Wahlkämpfe wachsam mitverfolgt. Anno 64 war ich aufgrund meiner damaligen, extrem antikommunistischen Haltung als Einziger in meiner Klasse für Goldwater und gegen Johnson und eckte damit an. Aber niemals hatte ich so wie jetzt das Gefühl, dass es nun wirklich um das Schicksal nicht nur Amerikas, sondern der Welt geht. Bei den meisten Wahlen, insbesondere den paar letzten, hatte ich, sicher zu Recht, den Eindruck, es sei letzten Endes nicht sonderlich wichtig, wer gewinne. In der Tat traten da jeweils zwei Marionetten gegeneinander an, die beide vom gleichen Strippenzieher hinter den Kulissen bewegt wurden.

Das Ausmass der Hetze gegen Trump in den US-Medien ist gigantisch; gelegentlich als Feigenblatt eingeschobene Pro-Trump-Artikel täuschen darüber nicht hinweg. Besonders aufschlussreich waren die Reaktionen nach der grossartigen Trump-Rede in Florida vom 13. Oktober, die von vielen jüdischen Kommentatoren als "antisemitisch" gegeisselt wurde, obgleich Trump das Wort "Jude" oder "Zionist" überhaupt nicht in den Mund genommen hatte. Allein seine Attacken auf die Wallstreet, das Medienkartell und die heuchlerische, kriminelle politische Kaste liessen da die Alarmglocken läuten...

Die Spreu trennt sich vom Weizen. Ein "Systemkritiker" wie der (extrem intelligente und kenntnisreiche, perfekt und akzentfrei Deutsch, Italienisch und Französisch sprechende Webster Tarpley), der jahrzehntelang gegen das "Establishment" wetterte und viel nützliche Aufklärung z. B. über den 11. September verbreitete, heult heute mit den Wallstreet-Wölfen gegen den "Faschisten Trump" und wirbt für Hillary als das "kleinere Übel". Alle Masken fallen nun.

Und wenn Trump gewählt wird, bis zum 20. Januar nicht ermordet wird und anschliessend seine Versprechen nicht einhält? Dann war er, wie @Gustav Grambauer ("Klar ist er der Hexe tausendmal vorzuziehen") zumindest das kleinere Übel. Dass ein Präsident Trump einen Krieg gegen die Russen anzetteln wird, ist extrem unwahrscheinlich. Dass Hexe Hillary dies tun wird, ist eine sehr reale Gefahr.

Dorian Graywulf

28. Oktober 2016 12:55

@Nemo Obligatur
"Viele alte Jobs in der Stahlindustrie, den Automobilfirmen, dem Bau und was an diesen Branchen hängt, sind verschwunden."

Nein verschwunden sind die nicht, die sind nur woanders.

Diese Jobs machen nun, wo immer möglich, sonstwo in der Welt Menschen, die wenig kosten und nichts zu melden haben.
Der Transport mit Schwerölschiffen über das Meer ist ja zum Glück auch schön billig.
Schöne neue globale Welt.
Der Kunde ist König und freut sich über billige Preise für immer mehr Waren.
Den Preis dafür bezahlen die, die sich nicht wehren können, die die keine Macht haben.

Irgendwann wird man merken, das man mit Dienstleistung alleine keine Gesellschaft und Zivilisation am Leben halten kann.

Vor allem dann nicht, wenn die enormen Transporte langsam die Lebensgrundlagen killen, und die grundlegende Produktion dann vor allem aus Ländern stammt, in der die Werte der belieferten Nation nichts gelten.

Man hat sich dann komplett abhängig gemacht. Man liefert die eigene Gesellschaft aus.

Zadok Allen

28. Oktober 2016 13:28

Drei kurze Gesichtspunkte:

1. Theatercharakter der US-Wahlkämpfe, Maskottchen-Charakter des US-Präsidenten. Wie wahrscheinlich ist es, daß ein den internationalen Geldherren nicht genehmer Mann Kandidat einer der beiden US-Systemparteien wird? Ein redlicher Trump würde wohl am ehesten als unabhängiger Kandidat antreten.

2. Kann man den von Tilman Knechtel gesammelten Fakten trauen, so ist Trump nicht nur bei den regierenden Bankhäusern hoch verschuldet, sondern zudem tief in die pädophilen Netzwerke der US-Elite verstrickt. Auch er dürfte Fleisch vom Fleische des Systems sein.

3. Man muß in Erwägung ziehen, daß die Massenmedien der USA durchaus ex negativo für Trump werben, weil sie damit rechnen, daß ihnen nur noch komplette Idioten ihre enthemmte Propaganda abnehmen. Wozu aber diese Art Wahlkampf? Vielleicht um, ergänzend zur Black-lives-matter-Bewegung, den Vorbürgerkrieg in den USA weiter anzuheizen? Oder um für den bevorstehenden Kollaps einen Sündenbock zu gewinnen? ("Nur Trump war's, wegen seiner kruden Ideen ist die Wirtschaft zusammengebrochen usw.") Hier sehe ich noch nichts Klares.

Man verstehe mich nicht falsch: Killarys ätzend-dämonische Persönlichkeit ist so ungeheuerlich, daß man jedem Menschen, der sie wählt, schon einen seelischen Defekt attestieren muß. Wäre ich US-Wähler, würde ich auch für Trump stimmen.

firenzass

28. Oktober 2016 13:30

Vielleicht gibt es ja einen Tiefen Staat der noch der tiefer reicht als der tiefe Staat der Neocons und die Globalisierung einfach fuer beendet erklaert.
Der Donald wird Praesident und........ Hillary.........verstirbt an Lungenembolie

Gustav Grambauer

28. Oktober 2016 13:54

Mitte der 90er Jahre hat in der Investment-Szene ein Buch

https://en.wikipedia.org/wiki/The_Great_Depression_of_1990

von einem Batra auf der Basis eines hinduistischen, vom Guru von Ananda Marga zu einer Wirtschaftsdoktrin weiterentwickelten Modells ein wenig Furore gemacht, das in Anlehnung an Toynbee von der immerwährenden Wiederholung eines Zyklus von 4 Phasen der Herrschaft ausgeht:

Phase 1: Unterschicht ("Shudras", die "Barfüßler", die niederste Kaste in Indien)

Phase 2: Ablösung derer Herrschaft durch das Rittertum ("Kshattryias") infolge zunehmender Schutzbedürftigkeit

Phase 3: Ablösung derer Herrschaft durch den Klerus ("Vipras", der Papst verleiht die Krone)

Phase 4: Ablösung derer Herrschaft durch die Kapitalisten ("Vaeshyas").

... und dann wieder Phase 1 usw. usf.

Dabei geschieht die Ablösung immer dann, wenn das vorhergehende Varna in die Dekadenz kippt.

Diese Theorie ist schnell wieder in Vergessenheit geraten, weil sich der Autor dabei vorrangig auf seine Vorhersage der "Großen Depression von 1990" versteift (und seinem Buch sogar den entsprechenden Titel gegeben) hat, diese Depression 1990 im Fukuyama-Rausch jedoch als ausgeblieben und das Modell sogar als insgesamt hinfällig angesehen wurde.

Die ist aber nicht ausgeblieben sondern nur wegen Endes des Eisernen Vorhangs in Verzögerung gekommen - und kommt jetzt nachträglich mit umso größerer Wucht auf uns zu.

Und sie wird ein neues Shudra-Yuga, ein neues Zeitalter der Herrschaft der "Deplorables", mit sich bringen.

Und jetzt komme ich zum Punkt: man muß nicht Ananda Marga resp. die Armada der Guten Hoffnung befragen, um zu wissen, daß diese Shudra-Kaste sicher nicht noch einmal die einst stolze weiße Arbeiterklasse sein wird ...

- G. G.

Andu Kulu

28. Oktober 2016 14:45

Hervorragender Artikel zum Thema! Danke! Dem ist nichts hinzuzufügen.

Außer vielleicht: wie (und ob) die Wahl über die Bühne geht und wie (und ob) die "Machteliten", MIK und Logen das schlucken oder ob sie die Sache mit Tricks und Gewalt abwürgen, wird zukunftsweisend. Auch weil die USA halt eine sehr hochgerüstete Bevölkerung haben (gerade außerhalb der nerdigen, demokratisch-dominierten Großstädte).

Die Spekulationen gehen von "die lassen Trump ran, um nach seinem Scheitern noch fester im Sattel zu sitzen" bis zu "False Flag um den Notstand ausrufen zu können oder die Wahl für ungültig zu erklären".

Stil-Blüte

28. Oktober 2016 14:52

Wenn man in eine Richtung starrt, setzt der Verstand aus (kann jeder an sich selbst ausprobieren)

Was bringt es, die USA-Wahlen zu fokussieren? In der Zwischenzeit sind in unserem Land emsig Kräfte, genauer die Partei-Linken, ö f f e n t l i c h am Werk/-eln, die wie die Rechten/die Mitte 'Merkel muß weg' proklamieren , um sie links vereint (nun auch ohne die Pseudomitte partei CDU/CSU) rot-rot-grün endlich, endlich 'zu überholen, ohne sie einzuholen' (SED-Spruch).

Leute, Leute! Müssen auch wir die Abhängigkeit von den USA ständig betonen? Kümmern wir uns um unseren e i g e n e n Mist! Wir haben nicht den geringsten Einfluß auf diese Wahlen! Nullkommanull!

Andu Kulu

28. Oktober 2016 15:20

Weil es irgendwie zu der Umbruchstimmung passt, Zitat aus einem Klassiker:

"Eine flüchtige Meinung haftet leicht in der Massenseele, aber einen festen Glauben in ihr zu verankern, ist sehr schwer, ebenso schwer aber ist er wieder zu zerstören, wenn er sich einmal festgesetzt hat. Man kann ihn wohl nur um den Preis gewaltsamer Revolutionen ändern, und nur, wenn der Glaube seine Herrschaft über die Seelen fast ganz eingebüßt hat. Die Revolutionen helfen dann dabei, die Grundanschauung endgültig abzuwerfen, die man schon fast aufgegeben hatte, deren gänzliche Aufhebung aber durch die Macht der Gewohnheit verhindert wurde. Beginnende Revolutionen sind in Wahrheit schwindende
Grundanschauungen.

Eine große Grundanschauung wird an dem Tage zum Tode verurteilt, an dem man anfängt, ihren Wert zu bestreiten. Da jede allgemeine Grundanschauung nur eine Einbildung ist, so kann sie nur bestehen, solange sie der Prüfung entgeht. Aber selbst wenn eine Grundanschauung stark erschüttert ist, bewahren die Einrichtungen, die von ihr abgeleitet sind, ihre Macht und erlöschen nur langsam. Hat sie schließlich ihre Macht völlig eingebüßt, dann bricht alles zusammen, was von ihr getragen wurde. Es war noch keinem Volk vergönnt, seine Grundanschauungen zu ändern, ohne gleichzeitig dazu verurteilt zu sein, alle Bestandteile seiner Kultur umzuwandeln."
https://www.kritisches-netzwerk.de/sites/default/files/Gustave_Le.Bon_Psychologie_der_Massen.pdf

Die Grundanschauung die sich gerade in Auflösung befindet, ist der Glauben an einen guten Globalismus. Der Glaube, dass totale Freiheit und totaler Markt gut für alle ist. Der Glaube, dass Parlamentarismus weiter wursteln und nahtlos in ein globales egalitäres Zeitalter überwechseln kann. Nichts davon wurde eingelöst. Stattdessen schwelende Bankenkrise, globale Konkurrenz, Produkt-Müll aus China bei gleichzeitiger Arbeitslosigkeit und Überschuldung, Massenmigration und latente Kriegsgefahr. Achselzucken, Selbstbedienung und Zynismus in der Politik...

Holger

28. Oktober 2016 16:04

Heilserwartungen an "Daddy" sind Bullshit, aber mit ihm kommt Leben in die Sülze.
Und mit ihm hier auch: https://www.youtube.com/user/yiannopoulosm/videos

Winston Smith 78699

28. Oktober 2016 16:11

@ Gustav Grambauer
Sowohl mit "Ananda Marga" als auch mit "Ravi Batra" liefert der Begriff Anacyclosis vernünftige Treffer in der Suchmaschine, ähnlich mit Verfassungskreislauf (weswegen übrigens sezession.de bei freigeschaltetem Kommentar ziemlich hoch rutschen könnte). Meinen Sie nicht, da gäbe es was zu vergleichen? Wäre das nicht was für Ihre Studenten? Übrigens wäre ich dankbar für eine Hilfestellung von Ihnen zur Geschichte der organisierten Massenmanipulation.

@ Gladiator

... ein Sieg Trumps wäre ein Raketenturbo für den rechten Widerstand weltweit. Er würde uns beflügeln ...

Wollte man mit einer Kampagne darauf spekulieren und sich an die Pro-Deutschen und die Trumpwähler oder Trump selbst wenden, um ihnen zu zeigen, was hier gerade zerstört wird, müßte man aber damit klarkommen oder gar arbeiten (vielleicht ironisierend), dass Deutsche und Österreicher in der us-amerikanischen Popkultur noch immer kaum anders als genial und gefährlich wahrgenommen werden, oder täusche ich mich da? Kein Arnie oder Kinski oder Waltz oder Kier kann denen als bedroht oder hilfsbedürftig vermittelt werden, geschweige denn die Dietrich - auch die Rezeption von Dichtern wie Handke oder Rilke scheint mir noch sekundär über die kinematographische Schiene mit z. B. Wenders und Herzog anzudocken. Eine Potente oder eine Krüger oder gar den Emmerich wird man ja kaum als Fürsprecher gewinnen können, oder?

Ein gebürtiger Hesse

28. Oktober 2016 16:15

Die auf Seite 1 zitierte Rede von Moore is a beaut (wenngleich der Mann - Vorsicht beim Klicken auf den Youtube-Link - für sein Äußeres inzwischen vollends einen Waffenschein gebrauchen könnte). Was für eine Bestandsaufnahme der heutigen Situation "klassischer" Fabrikarbeiter in amerikanischen Industriestädten liefert er da! Und was für einen Nachdruck legt er auf den Veränderungs-Willen dieser Leute - all dieser "Blows" ... Das ist Solidarität im wirklich guten Sinne. Daß Moore DENNOCH, also trotz seiner exzellenten Klarsicht in diesem Großkampf die böse Seite unterstützt, grenzt an Selbstauslöschung (der eigenen Argumente und damit praktisch der eigenen Klugheit). Man versteht's nicht.

Feiner und wichtiger Aufsatz - merci!

Monika

28. Oktober 2016 16:54

Man kann darüber lachen, aber es bleibt doch erstaunlich, wie sehr sich der Trumpismus schon jetzt in den Köpfen festgesetzt hat. Selbst nach einer Wahlniederlage wird seine Rhetorik in der amerikanischen Gesellschaft nicht folgenlos bleiben. Und wenn es schon bei einem harmlosen Begriff so zugeht, muss man sich fragen, wie es mit den vereinfachenden Problemlösungen wie etwa dem „Mauerbau“ an der Grenze zu Mexiko aussieht.

in :
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/us-wahl-2016-stamina-ist-zum-schluesselwort-geworden-14498999.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

Der Trumpismus hat sich in den Köpfen festgesetzt. Foristen hier sprechen von "Vorbeben", "Hoffnungsbilanz", " Inszenierung" - von der "Dekonstruktion der links-liberalen Hegemonie".......
Stamina ist zum Schlüsselwort geworden....
Entspricht Stamina in Europa gar der Thymos-Spannung ?

@Morbrecht
aber blanke Thymos-Spannung ersetzt tragfähige Ansätze kaum
Kommt es zu einem Paradigmenwechsel, zum Ende der Globalisierung ?

Unke

28. Oktober 2016 17:03

Das ist ja unglaublich. Und natürlich sonst nirgends zu lesen. Danke dafür!

JensN

28. Oktober 2016 19:40

@Stil Blüte

Abhängig von den USA? Ich weiß nicht...Ich würde eher sagen, die BRD ist der Komplize der USA. Genauer gesagt, das Merkel- Regime ist der Komplize von Obama/ Clinton. Sie brauchen auch keine Angst vor einer eventuellen rot-rot-grünen Regierung haben. Schlimmer als diese wird die auch nicht werden. Und selbst wenn...dann kommen die Dinge vielleicht schon eher ins rollen. Jahrzehntelang konnte die Union die Leute anscheinend für dumm verkaufen (gerade in Bayern) und sich auch im Hinblick auf konservative/ nationale Wähler als Option darstellen. Ab und zu mal ein markiger Spruch von Jürgen Rüttgers oder den bayrischen Bettvorleger Seehofer und die Meute war zufrieden. Alles nur Theater um Wähler einzufangen.

Keats

28. Oktober 2016 19:48

Für Trump gilt das Gleiche wie für die AfD: Man sollte sie wählen und sich über jeden positiven Effekt freuen und ihn fördern, aber immer davon ausgehen, daß es sich bei beiden um systemimmanente Erscheinungen handeln könnte, mit denen - wie beim Brexit - ein von der herrschenden Elite gewollter Richtungswechsel eingeleitet werden soll. Die Bewegung, die durch Trump richtig in Schwung gebracht wurde, wird sich nicht völlig kontrollieren lassen. Auch jemand wie Michael Moore muß darin Chancen für seine politischen Vorstellungen erkennen, naturgemäß ganz andere als Mitglieder der Alt-Right-Szene. Bewegung tut fast allen gut.

Hillary ist die Kandidatin der Milliardäre und Minderheiten, Trump der Kandidat der Produktiven und Steuerzahler. Sehr polemisch formuliert: Kapital und Lumpenproletariat gegen die Arbeiter. Die regressiven grünen Linken und ihre jämmerlichen Obsessionen - Biologie-Leugnung, CO2-Paranoia, Differenz-Phobie - sind am Ende. Trump hat die Vertreter der alten Rechten weggewischt, hohle Gestalten, die Rezepte vergangener Jahrhunderte nachgebetet und sich folgerichtig danach demonstrativ hinter Clinton, der Kandidatin der Vergangenheit, versammelt haben. Es wird interessant zu beobachten sein, ob sich Republikaner und Demokraten nach den Wahlen den wirklichen Gegensätzen entsprechend ganz neu aufstellen oder mit der alten Scharade weiterwursteln werden. Werden europäische Nationalisten weiterhin den Fußstapfen der republikanischen Dinosaurier folgen? Und dabei über linke Lemminge lästern?

Wie schon 2008 und 2012 wird weder Reichtum noch Weltanschauung oder Bildung zum ausschlaggebenden Kriterium bei der Wahlentscheidung werden. Fast alle Afrikaner und Asiaten werden Hillary, die Mehrzahl der Europäer wird Trump wählen.

Wie auch immer die Wahlen ausgehen mögen, die USA werden sich danach entscheidend verändern. Die Aufbruchsstimmung wird bleiben. In diesem Fall ist der berüchtigte amerikanische Optimismus, wie ihn z.B. Greg Johnson ausstrahlt, für die Europäer absolut vorbildlich. So viele Chancen! Auch das Mantra für 2017 wird sein: Best current year ever!

firenzass

28. Oktober 2016 20:40

"elections are going to be rigged", der Donald.
So wird es wohl kommen. Wenn Hillary schon kein Problem damit hatte, die Primaries zum Schaden von Bernie Sanders zu riggen, dann wir sie es im November schon mal garnicht darauf ankommen lassen.
Bleibt die Frage, ob das System mit systemimanenten Mitteln wie freien und geheimen Wahlen ueberhaupt noch zu knacken waere und ob die U.S.-Wahlen als Entscheidung fuer oder gegen etwas noch taugen.
How about the second amendment people?
Wenn die weissen Amerikaner sich entwaffnen lassen, erst dann koennen wir alle einpacken, aber richtig!-------
Fuer mich sieht es so aus: wir Deutschen sind am Ende einer Sackgasse angelangt und voellig manoevrierunfaehig.
Wir sind Spielball fremder Maechte und ueber unsere Geschicke bestimmen andere, irgendwo zwischen Ankara, London, Riad, Tel Aviv und New York. Wenn wir uns jetzt nicht zusammenreissen wird man uns auch noch den letzten Rest unserer Ehre rauben. Dann werden wir als die Deppen des global village durch die Gegend stolpern, verlacht und verhoehnt, und das mehr als zurecht.
Die Russen in Syrien? Sie kaempfen auch fuer uns.
Die second amendment people? Sie werden auch fuer uns kaempfen.
Wir selbst sind durch unsere Mutlosigkeit, Verzagtheit, UNMAENNLICHKEIT und FEIGHEIT schon laengst ZU EHRLOSESTEN HANSELN HERABGEWUERDIGT WORDEN.
SELBST, WENN WIR MORGEN DEN AUFSTAND RPOBTEN? WIR WAEREN DOCH GARNICHT MEHR SATISFAKTIONSFAEHIG.
DIE DEUTSCHEN SIND NUR NOCH EINE HORDE LALLENDER UND ROEHRENDER ZOMBIES. WER SICH MIT UNS EINLAESST RISKIERT DAUERHAFTEN SCHADEN: WIR RANGIEREN JA NOCH UNTER DEN PARIAS.
WIE DIE WEIBER IN DER ETAPPE DUERFEN WIR NUR NOCH DARAUF HOFFEN, DASS DIE RUSSEN ODER DIE SECOND AMENDMENT PEOPLE= DIE WEISSEN AMERIKANER, DEN STRAUSS FUER UNS AUSFECHTEN.

Waldgänger aus Schwaben

28. Oktober 2016 21:48

@Nemo Obligatur
„Viele alte Jobs in der Stahlindustrie, den Automobilfirmen, dem Bau und was an diesen Branchen hängt, sind verschwunden.“

Das ist sicher ein Teil der Erklärung. Aber das reicht nicht aus. Strukturwandel hat es immer gegeben. Ich stamme aus einer Familie, die über sechs Generationen hinweg dasgleiche Handwerk in Selbständigkeit ausübte. Ich bin nun Informatiker und lebe nicht schlecht. Abgehängte und Verlierer des Strukturwandels allein, ich meine dies nicht abwertend, könnten nicht eine solche Erschütterung auslösen.

Es kommt etwas hinzu. Eine fast metaphysische Komponente. Der moderne Staat setzt sich an die Stelle Gottes. Dagegen formt sich mehr unbewusst, als bewusst ein Widerstand. Eben auch von denen, die, wie Trump, eigentlich zu den winners gehören.

Bei Hölderlin (Hyperion) fand ich dieser Tage eine wunderbare Stelle:

Beim Himmel! der weiß nicht, was er sündigt, der den Staat zur Sittenschule machen will. Immerhin hat das den Staat zur Hölle gemacht, daß ihn der Mensch zu seinem Himmel machen wollte.

Die rauhe Hülse um den Kern des Lebens und nichts weiter ist der Staat. Er ist die Mauer um den Garten menschlicher Früchte und Blumen.

Das Bild vom Staat als Mauer um den Garten passt wunderbar zu den heutigen Umständen. Der moderne Staat hat diese Mauer eingerissen und daraus ein Himmelsgewölbe über dem Garten errichten. Ein Gewölbe, durch den kein Sonnenstrahl dringt und aus dem kein Regen kommt.

Was folgt, wenn es einstürzt, beschriebt Hölderlin in der direkt folgenden Stelle im Hyperion:


Aber was hilft die Mauer um den Garten, wo der Boden dürre liegt? Da hilft der Regen vom Himmel allein. O Regen vom Himmel! o Begeisterung! Du wirst den Frühling der Völker uns wiederbringen. Dich kann der Staat nicht hergebieten. Aber er störe dich nicht, so wirst du kommen, kommen wirst du, mit deinen allmächtigen Wonnen, in goldne Wolken wirst du uns hüllen und empor uns tragen über die Sterblichkeit, und wir werden staunen und fragen, ob wir es noch seien, wir, die Dürftigen, die wir die Sterne fragten, ob dort uns ein Frühling blühe – frägst du mich, wann dies sein wird? Dann, wann die Lieblingin der Zeit, die jüngste, schönste Tochter der Zeit, die neue Kirche, hervorgehn wird aus diesen befleckten veralteten Formen, wann das erwachte Gefühl des Göttlichen dem Menschen seine Gottheit, und seiner Brust die schöne Jugend wiederbringen wird, wann – ich kann sie nicht verkünden, denn ich ahne sie kaum, aber sie kömmt gewiß, gewiß. Der Tod ist ein Bote des Lebens, und daß wir jetzt schlafen in unsern Krankenhäusern, dies zeugt vom nahen gesunden Erwachen.

Harald de Azania

28. Oktober 2016 21:49

Verehrter ML,

Grossartig geschrieben.

Villeicht ist wirklich die Stunde gekommen in der erkannt wird, dasz der Kaiser nackt ist.

Tatsaechlich noch nie war das Politisch-Bankerische-Medienkartell derart offenkundig.

An alle edlen Kommentatoren:Aber nicht zu viel verschwoerungstheorien, das verkompliziert nur.

Mein prognose: Deutlich hoehere Wahlbeteiligung: DT gewinnt.

Die uebliche Wahlbeteiligung: HC sieht mit Wahlschwindelbonus, Tammany Hall laesst gruessen.

Sieg DT: Aussenpolitische Entspannung, Ansporn fuer alle Patriotischen Kraefte, heftige sabotage durch das establishment , Politisierung weiter Schichten.

Sieg HC: Konfrontation mit Russland bis hin zum Krieg, Buergerkrieg in den US denn eine geschobene Wahl wird nicht mehr akzeptiert.

Wenn die Fundamente einer Staatsordnung brechen und die Ordnung nicht mehr als legitim empfunden wird gibt es zwingend Buergerkrieg.

Da Soldaten und Polizei "rechts" stehen koennte er gwwonnen werden.

Das Beste dann autoritaere Fuehrung a la Franco oder Pinochet.

Heia Safari!

HdeA

AlbertZ

28. Oktober 2016 22:26

Die Vorwetten für die US-Präsidentschaftswahl handeln Hillary Clinton - mit leichten Schwankungen - seit März als 3:1 - Favoritin gegenüber Donald Trump.
In den "Vorwahlen" der Demokraten seit Oktober 2015 wurde ihr Vorwahl-Sieg noch höher gehandelt. Kein Wunder, hatte sie auch nur einen Gegenkandidaten (der zweite Gegenkandidat stieg nach wenigen Tagen aus).
Praktisch war ihre Präsidentschaftskandidatur vom ersten Tag an sicher.

Bei den Demokraten sind 15% der Stimmen dem Apparat vorbehalten, der nahezu geschlossen hinter Hillary Clinton steht. Bei den Demokraten sind es nur 5%, so daß dort der Kandidat tatsächlich gewählt werden muß. Donald Trump hatte zu Beginn Bush und Rubio vor sich; während Bush sich rasch geschlagen gab, war Trump's Präsidentschaftskandidatur erst im März gegen Rubio und im Mai gegen Cruz gesichert.

Damit laufen die Wahlvorbereitungen des Apparates der Demokraten - die gleichzeitig seit acht Jahren die Regierung stellen - seit mehr als einem Jahr für die Person Hillary Clinton, während der republikanische Gegenkandidat erst seit 6 Monaten bekannt ist.

Mir fällt es schwer, von Deutschland aus Chancen für Donald Trump zu erkennen. Vielleicht ist das auch kaum möglich in einem (Staats-)System, daß von den Demokraten installiert wurde.

Deshalb vielen Dank, daß sie (ML) auch einmal eine andere Sichtweise auf Donald Trump darstellen. Vielleicht besteht mit Trump mehr Aussicht auf die Herstellung eines autonomen Deutschlands als heute.

muotis

28. Oktober 2016 22:46

Ich glaube, Sie irren sich, Herr Lichtmesz. Ich konnte es nicht überprüfen, aber gemäß dem Zitat eines YouTube-Kommentators ist die Rede Moores gekürzt. An den von Ihnen verlinkten Teil fügt sich wohl folgender Schluß, der am Ende ein gemeiner Tiefschlag ist, indem er die Wahl Trumps als das Ende Amerikas bezeichnet:

"Trump's election is going to be the biggest Fuck You ever recorded in human history and it will feel good. For a day. Maybe a week. Possibly a month. And then. Like the Brits, who wanted to send a message, so they voted to leave Europe only to find out that if you vote to leave Europe you, actually have to leave Europe.

And now they regret it. All the Ohioans, Pennsylvanians, Michiganders and Wisconsinites of Middle England, right, they all voted to leave and now they regret it.

And over 4 million of them signed a petition to have a do-over, they want another election, but It's not going to happen. Because you used the ballot as an anger management tool. And now you're fucked. And the rest of Europe. They're like, Bye Felicia.

So when the rightfully angry people of Ohio and Michigan and Pennsylvania, and Wisconsin find out after a few months in office that President Trump wasn't going to do a damn thing for them, it will be too late to do anything about it.

But I get it. You wanted to send a message. You had righteous anger. And justifiable anger. Well, message sent.

Goodnight America. You've just elected the last president of the United States."

Kein Lagerwechsel also. Er scheint immer noch der fette Trottel zu sein, den wir von früher kennen.

M.L.: Danke für die Ergänzung! Daß er mit dem ersten Teil der Rede "good cop" spielen wollte, war anzunehmen. Trotzdem scheint mir das nach hinten losgegangen sein. Der zweite Teil ist deutlich schwächer, und ich glaube kaum, daß er es schafft, diesem Publikum Hillary als die bessere Option zu verkaufen. Stattdessen setzt er auf vage Angstmache. "All they have is fear", wie Donovan schrieb.

Carl L.

28. Oktober 2016 23:23

@firenzass

Hillary………verstirbt an Lungenembolie

Das ist eher unwahrscheinlich, eher wird sie als Präsident "Parkinson" aus den Verkehr geräumt.

Näheres hier:

vidzette

Corvusacerbus

29. Oktober 2016 02:12

Daß die jederzeit noch mögliche Wahl von Donald Trump zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika letztlich nichts bedeuten würde, ist eine abstrakte apolitische Meinung über reale Politik. Außerdem stimmt es nicht, auch insofern schon Trumps Kandidatur sehr viel verändert hat. Sogar die Debatten hier auf SiN sind interessanter geworden ... I mean, Michael Moore being quoted in great Detail, explaining on SiN why whites must vote Trump. Gee, that's something, isn't it?! (he did that without intention? Who cares?!). Unseren Debatten hier tut das sehr gut, denn - Amerika, Du hast es besser! - aus den USA kommt richtig guter rechter Stoff auf unseren manchmal doch immer nicht recht braven Markt der metapolitischen Möglichkeiten.

Corvusacerbus

29. Oktober 2016 02:30

.... @Platon schon empfohlen): www.amren.com. Das ist die Website von American Renaissance. Viele gute Autoren. Einer sticht hervor: Jared Taylor. Ganz aktuell (habe den Aufsatz eben gelesen) erklärt er, wie und warum Donald Trumps Kandidatur sehr viel Gutes für die Alt Right bedeutet und warum Trump dennoch nicht selber dazu gehört: "Media Self-Destruct over Trump". Jared Taylor ist großartig. Ein besonderer Genuß, ihn auf youtube, für alle die Englisch und/oder Französisch können, zu sehen und zu hören - Klasse! Da kann sich dann auch mancher AfDler, der in Medien oder auf Podien unbeholfen herumstümpert, gleich mal 'ne dicke saftige Scheibe abschneiden. Letzter Satz: Es geht in ganz großen Schritten voran mit den White Europeans in den USA und wir müssen gucken hinterher zu kommen.

Dietrich Stahl

29. Oktober 2016 08:50

Danke M.L.
Sie haben da einiges Interessantes recherchiert und in Zusammenhang gebracht.

Übrigens bei ML muss ich innerlich immer ein bisschen schmunzeln. Die beiden Buchstaben waren im DDR Bildungssystem eine geläufige Abkürzung der Schüler/Studenten für das Wortmonstrum Marxismus-Lenininismus.

@Ein gebürtiger Hesse

Man versteht’s nicht.

Geht mir genauso. Die Abläufe dieses Verwirrspiels der Dunkelmänner klar und deutlich zu sehen, ist ja nun auch nicht so einfach.
Dazu kommt die nicht ganz unwesentliche Existenz und Arbeit der Kräfte, die für das Wohl der Allgemeinheit und des Individuums arbeiten. Die sind sehr geduldig, aber stetig und effektiv in ihrer Arbeit. Sezession ist Teil davon. „You are not alone“, um einen MJ Song zu zitieren.

Dass ziemliche Klarsicht auf die Hexe besteht, ist aber auch schon etwas, und zwar nicht wenig. Der Bewusstseinswandel ist offensichtlich. Allein darauf setze ich.

Zu den vielen Vermutungen, was es mit Trump auf sich hat, möchte ich eine hinzufügen.

Eric Jon Phelps ist das, was die Medien als einen Verschwörungstheoretiker bezeichnen. Er hat einen Aspekt der Geschichte erkannt – die Rolle der Jesuiten – und gründlich analysiert. Mit durchaus interessanten Ergebnissen. Sein Fehler war, dass er seine Erkenntnis verabsolutiert hat. Diese Verabsolutierung ist einer der Grundfehler oder ein Grundmuster des menschlichen Bewusstseinszustandes. Ich beobachte das bei mir. Wenn ich etwas für mich erkannt habe, ist da der Drang, es anderen mitzuteilen, ja sogar der Drang, sie von dem Erkannten zu überzeugen. Gar nicht so einfach, damit umzugehen. Geht nicht immer gut.

Marx war ein hervorragender Ökonom. Die Verabsolutierung seiner Lehre …
Man könnte auch Darwin, Freud et al nennen.

Zurück zu Phelps. Vor Monaten sah ich ein Youtube Video, in dem er davon sprach, dass die alleinige Aufgabe von Trump sei, die Wahl der Hexe durchzusetzen. Dass seine Kampagne eine Inszenierung zu genau diesem Zweck sei; und das er dafür ein ordentliches Salär bekomme. Immerhin auch eine Möglichkeit – eine weitere.

Man weiß es nicht.

Muss man auch nicht unbedingt. Es reicht das zu tun, was getan werden muss.

Johannisthaler

29. Oktober 2016 10:20

Mit einem Wahlsieg Trumps Erwartungen an systemische Änderungen zu verbinden, wäre überzogen. Nicht wegen seiner sozialen Stellung, sondern weil dafür die Gesellschaft insgesamt mit alternativen Konzeptionen in Bewegung sein muß.
Aber sein Wahlsieg würde den Linken zeigen, daß sie nicht die Mehrheit hinter sich haben. In der gegenwärtigen Lage wäre schon etwas gewonnen, wenn die ideologischen Spinner mit einer Niederlage konfrontiert werden.

Corvusacerbus

29. Oktober 2016 12:39

Natürlich ruft Michael Moore nicht zur Wahl von Donald Trump. Aber das ist ja gerade der Witz an dem, was ML zitiert, daß nämlich Michael Moore begründet Moore zu wählen (wählen zu müssen) und dann aber zur der Schlussfolgerung auffordert, Madam Etablishment zu wählen. Wie dem auch immer sei, es wird deshalb spannend am 8. November, weil eben nicht feststeht in den einzig und allein die Wahl entscheidenden 'Battlegroundstates' Ohio, Florida, Arizona, North Carolina, Virginia, (auch nicht in New Hampshire, Pennsylvania und Michigan), welche Schlussfolgerung die weißen männlichen Wähler ziehen und ob nicht sogar ein paar mehr weiße Frauen und rechts-konservative Latinos für einen Trump-Swing sorgen.

Stil-Blüte

29. Oktober 2016 13:02

@

Es reicht, das zu tun, was getan werden muss.

Genau! Jeder, der mal mit der Stasi zu tun hatte, weiß, dass ein Geheimdienst sich nach Zufallsprinzip, also willkürlich mal versteckt (Observation), mal offen zeigt (Angst einflößen), Aktionen des Gegners selber produziert bzw. ausnutzt (NSU, 9/11). Daher ist nicht unwahrscheinlich, dass sie Verschwörungstheorien unterstützen.

Man versteht's nicht.

Man weiß es nicht.

Genau das ist Absicht. Also hören wir auf den Knaben im 'Schatzgräber' (Goethe):

Grabe hier nicht mehr vergebens!
Tages Arbeit, abends Gäste.
Saure Wochen, frohe Feste
Sei dein künftig Zauberwort.

Oder

Es reicht, das zu tun was getan werden muß.

Winston Smith 78699

29. Oktober 2016 13:56

@ muotis @ M.L.

Der von muotis zitierte Bad-Cop-Teil geht ja schon los mit einer Beleidigung der britischen Wählermehrheit, sie wisse nicht, was sie tue. Mag man von der Demokratie halten, was man will, das ist jedenfalls das klassische Argument des autoritären Antidemokraten.

Dann setzt er die Briten mit seinen "Ohioans, Pennsylvanians, Michiganders and Wisconsinites" gleich, welche vielleicht meinen, noch Optionen zu haben und ein Zeichen setzen zu können - ob das stimmt, sei dahingestellt. Dies aber impliziert, dass die Europäer auch noch Optionen hätten. Die Briten haben sich gegen riesigen medialen und sonstigen Widerstand rausgewählt, weil sie es rechtzeitig noch konnten. Deutsche und Restfranzosen können darüber nicht abstimmen, sonst täten sie es wohl.

Abgesehen davon, dass Moore daherredet, als würden die Menschen auf den britischen Inseln nun reihenweise tot umfallen und die Überlebenden danach betteln, wieder zurück zur Mama zu dürfen, unterstellt er ihnen ja, sie könnten von gegenwärtigen Entwicklungen nicht in die Zukunft extrapolieren. Wenn Deutsche und Franzosen eine Wahl hätten und ausgehend von transparenter Information extrapolieren dürften, müssten sie natürlich ebenso feststellen, dass auch sie keine alternativen Optionen mehr haben zur Regel No. 1 : rette dein Leben und das deiner Familie.

Für viele wird das auch ganz konkret ernst. Wenn ich demnächst harzen muß und vielleicht zur Invasorenbetreuung abgestellt werde, kann es sein, dass ich konkret ausraste oder das sonstwie nicht bei Gesundheit überstehe oder in den Knast wandere. Das ist kein Spiel und ich will auch nicht nur irgendein "Zeichen setzen" mit einer Wahl, es geht um Existenz und Leben, und so wird es vielen gehen und die Politik der Flutung hat auf's Engste damit zu tun, ob nun mit Krieg oder Islam oder ohne. Moore aber suggeriert seinem Publikum ja durch die Blume, dass es ihnen noch viel zu gut gehe und keine Bedrohung nahe. Das kenne ich doch irgendwoher.

Heinrich Brück

29. Oktober 2016 19:29

So nach dem Motto: Ihr habt recht, Trump wird dieses Recht aber nicht einlösen. Der Film kann ja über das Internet geschaut werden. Als Propagandamaschine sehr schnell im Netz.
Die Kamera fährt ziemlich oft über die Zuschauergesichter; es wird auch auf die Tränendrüse gedrückt.
Das "great again" kommt wohl bei vielen als "white again" rüber, und dieser Zug ist in den USA abgefahren. Dann müßten sich die Weißen in einem eigenen Großstaat organisieren.
Moores Filme waren immer auf ein amerikanisches Publikum zugeschnitten. Mir hat er nicht gefallen. Eine düstere Show.

Heinrich Löwe

29. Oktober 2016 20:07

Danke @corvusacerbus für Ihren Verweis auf Jared Taylor!
Könnte sich Martin Lichtmesz nicht vielleicht für eine Übersetzung von "White Identity" erwärmen? Einstweilen: https://www.neue-ordnung.at/index.php?id=739

Kaliyuga

30. Oktober 2016 00:39

Donald Trump tritt beim Roasten, und nicht nur dort, bis dato recht gelassen in Erscheinung. (Bei der hier gewählten Kameraführung lenken freilich die in der Physis liegenden Vorzüge der hinter ihm sitzenden, in Rot Gekleideten zuweilen vom konzentrierten Zuhören ab).

Der im Politzirkus hinreichend erprobte und mehrfach verheiratete Oskar L. notierte neulich zum Mißfallen seines weiblichen Gegenüber in zeitgenössischer, millionenfach in die Wohnzimmer gekabelter Plauderrunde, des William J. C. offizielle Ehefrau könne im Wahlkampf noch die „Frauenkarte“ zücken. Ganz so, als ob dieses Spiel nicht schon seit Jahrzehnten, und zuvorderst mit von seiner ehemaligen und seiner heutigen Partei, getrieben würde. Ein amerikanischer „Konservativer“ meinte in einem auf youtube auffindbaren Gespräch, er würde es begrüßen, daß mit Barrack Hussein O., väterlicherseits ein Sohn der Luo, nun ein stärker Pigmentierter am Potomac (und weit darüber hinaus) regiere. Und jetzt muß in dieser verqueren Logik endlich eine Frau ran.

Dem Winston dämmert offensichtlich das Harzen heran. Dabei geht es Manchen, denen, die vorne und oben sitzen, tatsächlich so gut, daß sie, eingewoben im materiellen und geistigen Speckgürtel, den um sie greifenden und durch sie bewirkten Verfall kaum wahrnehmen (wollen). Wie selbstverständlich hängen sie abstrusen Vorstellungen an und wenn es argumentativ eng wird, setzen sie diese aus sog. „Sachzwängen“ heraus um. Und immer wird deutlich, wie überraschend strukturkonservativ Progressive sein können.

So dieser Tage in den „outskirts“ einer bekannten „Weltstadt“. Als Externer im kleinen, ausgewählten Kreis ordinierter Würdeträger. Es wird konferiert über akademischen Führungsnachwuchs. Der Vorsitzende, dem nach Emeritierung nun nur noch 9.200 Mark netto monatlich auf das Konto überwiesen werden, teilt am Ende mit unverständlich bleibendem „Bedauern“ mit, von den Bewerbungen auf die Ausschreibung sei bloß ein Zehntel auf Frauen entfallen. Nun, das macht aber am Ende gar nichts. Wie man am Abendtisch von einem der honorigen Herren erfährt, würden dann eine Stufe höher an seiner Universität schlicht keine Männer mehr für Professuren zugelassen. Die zum Treffen geladenen Damen in ihren Beiträgen übrigens von ausgeprägter akademischer Harmlosigkeit. Wie sollte für Quoten auch kein Preis zu zahlen sein?

Trump, ein weißer, erfolgreicher Mann, das kann nun nicht sein. Es sei denn, es wäre mit einem erheblichen Bauernopfer verbunden.

Dystopianer

30. Oktober 2016 10:13

Irgendein FAZke bezeichnete in einem Kommentar den "Trumpismus" als "Aufstand"(!!) der weißen (!!!) Arbeiterklasse.

Ich meine, das sagt schon einiges aus.

Andreas Walter

30. Oktober 2016 15:57

Bis auf dass ich glaube, dass das alles nur Theater ist.

Schon Obama wurde, wenn auch anders im Stiel, so messianisch inszeniert dass ich dachte, der wird wie Kennedy enden, wenn er das wirklich vorhat.

Erst neulich sah ich, wie mit sehr viel Geld einige Leute um Beresowski Jelzin zum Präsidenten gekürt haben (Königsmacher), um danach die ehemalige Sowjetunion auszupressen wie eine Shamouti-Orange.

Doch selbst wenn es nicht so wäre ist jedes System träge und lässt sich darum entweder nur langsam oder zügig eben nur mit Gewalt verändern.

Gewalt, die dann früher oder später auf einen selbst zurückfällt.

Eine Dokumentation. Ganz ohne Geschwätz und antideutsche Propaganda:

https://www.youtube.com/watch?v=AhyifvjSHbU

Martin Lichtmesz

30. Oktober 2016 17:01

Badeschluß, Dank an Alle! Hope & Change!

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