Diskurshoheit von unten

Bei der zweiten Dresdner Bürgerversammlung am 4. Februar in der vollen Kreuzkirche...

Felix Menzel

Felix Menzel ist Chefredakteur des Schülerblogs blauenarzisse.de.

muß­te man sich zunächst eine Drei­vier­tel­stun­de lang das Geschwa­fel von Kom­mu­nal­po­li­ti­kern anhö­ren. Was danach folg­te, war eine Lehr­stun­de in ange­wand­ter Demo­kra­tie. Die anwe­sen­den „besorg­ten Bür­ger“ brann­ten ein Feu­er­werk der klu­gen Argu­men­te gegen Mas­sen­ein­wan­de­rung ab:

Sie zeig­ten auf beein­dru­cken­de Wei­se, daß sie sowohl den Lin­ken als auch den Poli­ti­kern in der direk­ten Debat­te haus­hoch über­le­gen sind.

Hin und wie­der, ja eigent­lich täg­lich, fra­ge ich mich, ob unse­re Poli­ti­ker den Unsinn, den sie erzäh­len, wirk­lich ernst mei­nen und dar­an glau­ben. Wenn sie nicht völ­lig blö­de sind, kön­nen vie­le ihrer Reden eigent­lich nur als kaba­ret­tis­ti­sche Ein­la­gen gedacht sein, die dazu die­nen sol­len, den Wider­stand des Vol­kes regel­recht zu pro­vo­zie­ren. Das ist jeden­falls in Dres­den exzel­lent gelun­gen und der Preis für die bes­te real­sa­ti­ri­sche Dar­bie­tung konn­te nur an Sozi­al­bür­ger­meis­te­rin Kris­tin Kauf­mann (Lin­ke) gehen, die wäh­rend ihres Vor­trags beton­te: „Die Asyl­be­wer­ber leben unter uns und kei­ner merkt es.“

Auch nicht schlecht drauf war Ober­bür­ger­meis­ter Dirk Hil­bert (FDP), der die spä­te­re Dis­kus­si­on dadurch anheiz­te, indem er vor­ab befahl, die jet­zi­ge Situa­ti­on müs­se von jedem akzep­tiert wer­den. Eigent­lich kann dies nur ein klu­ger Schach­zug gewe­sen sein – nach dem Mot­to: „Wenn ich denen jetzt sage, ihr müßt mei­ne Mei­nung tei­len, wider­spre­chen sie mir bestimmt am energischsten.“

So kam es auch: Als der ers­te Bür­ger end­lich nach fast einer Stun­de der Lan­ge­wei­le und kurz­wei­li­gen Erhei­te­rung ans Mikro­fon tre­ten durf­te, konn­te der Abend end­lich so rich­tig begin­nen. In sei­nen drei Minu­ten Rede­zeit frag­te er, wer denn eigent­lich die 50 Mil­li­ar­den Euro, die der Asyl­an­sturm die­ses und nächs­tes Jahr kos­ten wird, bezah­len soll. Es sei doch offen­sicht­lich, daß dies nur mit Schul­den und Steu­er­erhö­hun­gen mög­lich sei. Doch, fuhr der Mann fort, er wis­se nicht, wie er sich dage­gen weh­ren kön­ne: „Was soll man sonst machen, außer auf die Stra­ße zu gehen?“, sag­te er abschlie­ßend und wur­de dafür mit gro­ßem Applaus bedacht.

Der zwei­te Red­ner aus dem Publi­kum war dann ein Lin­ker, der monier­te, es sei­en zu wenig „Flücht­lin­ge“ im Raum. Dies lie­ge womög­lich an der Gewalt­be­reit­schaft der Rech­ten, mut­maß­te er. Doch wo waren die rech­ten Schlä­ger in der Kreuz­kir­che? Nir­gends – über­all nur völ­lig nor­mal aus­se­hen­de Bür­ger aller Altersgruppen.

Der ers­te Punkt ging also an die Ein­wan­de­rungs­kri­ti­ker, die sich auch im wei­te­ren Ver­lauf nicht an die von Hil­bert auf­ge­stell­te Spiel­re­gel hiel­ten, alle müß­ten den Asyl­an­sturm akzep­tie­ren und nun eben das Bes­te dar­aus machen. Der drit­te Red­ner oute­te sich als PEGI­DA-Teil­neh­mer und pran­ger­te an, daß alle Kri­ti­ker der jet­zi­gen Situa­ti­on als Nazis abge­stem­pelt wer­den. Die­je­ni­gen, die den Nazi­vor­wurf erhe­ben, wöll­ten damit ledig­lich die Debat­te been­den, bevor sie rich­tig begon­nen habe. Ein wei­te­rer Red­ner mein­te, die Angst wer­de von den Medi­en gemacht. Er ver­wies auf die Stu­di­en von Wer­ner Pat­z­elt und führ­te sie als Beleg für die Viel­fäl­tig­keit von PEGIDA an. Das Ziel sei­nes Enga­ge­ments sei es ledig­lich, die Bun­des­re­gie­rung zum Ein­hal­ten der gel­ten­den Geset­ze zu bewe­gen. Nicht mehr und nicht weniger.

Für den emo­tio­nals­ten Auf­tritt an die­sem Tag sorg­te dann eine älte­re Frau, die in der Neu­stadt wohnt und dort in letz­ter Zeit vier­mal über­fal­len wur­de. „Was tun Sie für die Sicher­heit“, frag­te sie ins­be­son­de­re den Ober­bür­ger­meis­ter, der dar­auf genau­so wenig wie irgend­je­mand anders eine befrie­di­gen­de Ant­wort geben konn­te. Die Poli­ti­ker und Exper­ten hat­ten sich bei die­sem The­ma bereits vor die­ser Wort­mel­dung bla­miert, als sie den Zuhö­rern weis­ma­chen woll­ten, die Kri­mi­na­li­tät sei durch die ankom­men­den Asyl­be­wer­ber nur unwe­sent­lich gestie­gen. Dies zu wider­le­gen, ist nun rela­tiv ein­fach, weil aus den offi­zi­el­len Zah­len des säch­si­schen Innen­mi­nis­ters Mar­kus Ulb­ig (CDU) ein­deu­tig her­vor­geht, daß Asyl­be­wer­ber selbst nach Her­aus­rech­nung demo­gra­phi­scher und sozia­ler Ver­zer­run­gen mehr als zwei­mal so häu­fig eine Straf­tat bege­hen wie Deutsche.

Die Gegen­sei­te reagier­te auf die­se Erfah­rungs­be­rich­te und Argu­men­te der „besorg­ten Bür­ger“ nun so, wie dies Lin­ke immer machen: mit einem Ebe­nen­wech­sel. Wäh­rend die eine Sei­te fun­dier­te Fak­ten über Kos­ten, Sicher­heit, Inte­gra­ti­ons­fä­hig­keit und Kul­tur­un­ter­schie­de vor­trug, berich­te­ten die Lin­ken davon, wie viel Freu­de es ihnen berei­tet, den „Flücht­lin­gen“ zu hel­fen und welch lie­bens­wür­di­ge Men­schen sie ken­nen­ge­lernt hät­ten. Das ein­zi­ge, was die Lin­ken zu bie­ten hat­ten, war also: „Alle Men­schen sind doch gut und letzt­end­lich gleich.“ Dies ist noch nicht ein­mal ein Argu­ment, son­dern eine alber­ne Behaup­tung, die jeder mit einem „Alle Men­schen sind böse und ungleich.“ kon­tern könn­te, ohne damit die Debat­te voranzubringen.

Weil nahe­zu alle Dis­kus­sio­nen so ablau­fen, kann man nun natür­lich dar­über strei­ten, ob es über­haupt noch einen Grund gibt, mit der jewei­li­gen Gegen­sei­te zu spre­chen, Bür­ger­ver­samm­lun­gen abzu­hal­ten und zu besu­chen. Gibt es noch etwas zu dis­ku­tie­ren? Nein, das sicher nicht. Auch haben wir uns alle schon längst von dem nai­ven Glau­ben ver­ab­schie­det, durch öffent­li­che Mei­nungs­bil­dung kön­ne die Rich­tung der Poli­tik wir­kungs­voll ver­än­dert werden.

Bei sol­chen Ver­an­stal­tun­gen geht es des­halb um etwas ganz ande­res: Dis­kurs­ho­heit von unten. Die­se konn­ten die Ein­wan­de­rungs­kri­ti­ker bei der zwei­ten Bür­ger­ver­samm­lung in Dres­den dank ihrer argu­men­ta­ti­ven Stär­ke erobern. Es war ein groß­ar­ti­ges Gefühl, dies beob­ach­ten zu kön­nen. Wozu eine sol­che, sich von unten bil­den­de und an den Mas­sen­me­di­en vor­bei­ge­hen­de Dis­kurs­ho­heit gut sein kann, wird sich noch zei­gen. Einen Umbruch wird sie nicht bewir­ken, aber sie könn­te äußerst wich­tig wer­den, soll­te es in den nächs­ten Mona­ten oder Jah­ren ein­mal so rich­tig knal­len in Deutschland.

Felix Menzel

Felix Menzel ist Chefredakteur des Schülerblogs blauenarzisse.de.

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Kommentare (42)

Langer

10. Februar 2016 14:22

Beaengstigend wie man das Volk wohldosiert als Untertan und Bittsteller auftreten laesst. Dieses ganze Politikerpack, was sich da festgekrustet hat und auf fetten Aerschen wohlgefedert den Gebieter mimt, muss mit aller Haerte zur Verantwortung gezogen werden, wenn es so weit ist. Bloed nur, dass man gar nicht so viel ersetzen kann, wie man rauswerfen muss.
Wichtig halte ich noch, dass man gar nicht erst anfaengt, von Aufnahmestopps und dergleichen zu reden, sondern direkt die Rueckfuehrung der Asylanten (und aller nichtintegrierter Fremden!) fordert.

Walter Roth

10. Februar 2016 14:34

Richtig......

Sogar in der Schweiz wird versucht das so zu handhaben, nur haben wir starke direktdemokratische Mittel um die "Oben" zu einer Remedur zu zwingen.
Aber es ist ein auch hierzulande ein Kulturkampf in Sachen Demokratie im Gange.

Stichwort : Umsetzungs-Initiative vom 28 Februar.

Und sogar im linken "Tagi" im Zürich erscheinen nun sogar schon Beiträge die die Realität aufzeigen.

https://blog.tagesanzeiger.ch/politblog/index.php/64472/ein-polizist-redet-klartext/

Monika

10. Februar 2016 15:45

Aber was tun wir, die weder mit Pegida spazieren gehen noch die AfD wählen wollen und trotzdem davon überzeugt sind, dass ein nicht absehbarer Flüchtlingsstrom Deutschland nicht ökonomisch, aber in seinem politischen und kulturellen Fundament gefährdet ?

Monika Maron, FAZ 14.1.16

Spätestens seit dem Realitätsschock von Köln geht ein Riß durch Deutschland, durch Familien, Betriebe, Parteien, Kirchengemeinden, Schulklassen usw.
Die Dresdner Bürgerversammlung sollte wohl ein Versuch sein, zwischen den zerstrittenen Parteien zu vermitten. Das scheint misslungen zu sein:
https://mopo24.de/nachrichten/buergerdialog-hilbert-pegida-kreuzkirche-februar-45395
Wird es überhaupt noch ein drittes Treffen geben ?
Und welche Aufgabe sieht René Jahn noch für sich ?
Ich persönlich vermute, dass es keine Annäherung mehr gibt, d.h. die Parteien werden noch weiter auseinanderdriften und sich trennen.

1. Ein Ex-Grüner unterstützt jetzt die AfD:
https://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/ex-gruener-unterstuetzt-die-afd-auch-bei-den-gruenen-habe-ich-strohpuppen-brennen-sehen-14060118.html

2. Die Essener SPD ist gespalten:
https://www.taz.de/Essener-SPD-im-Streit/!5272629/

Die täglich neu ankommenden Migrantenströme werden die Diskurshoheit von unten befördern.
Besorgte Mütter aus Grünwald planen ein Bürgerbegehren, nicht ohne zu betonen, dass man " weder Pegida-Anhänger noch AfD-ler sei :

https://www.merkur.de/lokales/muenchen-lk-sued/gruenwald/gruenwald-besorgte-muetter-planen-buergerbegehren-gegen-fluechtlingspolitik-6103140.html

D.h. Wer sich nicht zu AfD oder Pegida durchringen kann, wird weiterhin politisch heimatlos bleiben. Er hat momentan niemanden, der seine Interessen vertritt. Oder er muß sich halt durchringen.
Wie lange dieser Zustand anhalten kann, das wissen die Götter.
Und wie perfide man den Integrationszwang für die einheimische Bevölkerung treiben kann, vermag ich nicht zu beurteilen.
Bzw. Die Zwangsintegration der "Flüchtlinge".

Ein "get-together" wird das Problem eher verschärfen !

Der_Jürgen

10. Februar 2016 16:18

"Gibt es noch etwas zu diskutieren? Nein, das sicher nicht."

Mit diesen zehn Wörtern bringt Felix Menzel die Sache auf den Punkt. Es stehen sich zwei Lager gegenüber, die Deutschland-Abschaffer von der Antifa bis zur CSU und jene, die Deutschland erhalten wollen. Da die Zielsetzungen de beiden Lager einander diametral entgegengesetzt sind, gibt es in der Tat keinen Raum für eine Debatte zwischen ihnen. Wir stehen in einem existentiellen Kampf; jedem von uns ist klar, worum es geht. Diskutiert werden kann und soll im eigenen Lager nur noch über die Mittel, mit denen wir den Kampf in der gegenwärtige Phase am zweckmässigsten führen.

Andreas Walter

10. Februar 2016 16:30

Hahahahaha, dass hätte mal jemand von der AfD sagen sollen:

https://www.sueddeutsche.de/politik/naher-osten-gegen-bestien-netanjahu-will-zaun-um-ganz-israel-bauen-1.2857446

Dann wäre in der Politik und in der Presse jetzt der Teufel los.

Ja, Herr Menzel, mit einigen Menschen kann man, sollte man sich daher das Diskutieren gänzlich sparen, abgewöhnen, ist Zeitvergeudung und nicht zielführend.

Auch die Irrationalität beziehungsweise Unehrlichkeit und Neigung zur selektiven Vertuschung der überwiegenden Mehrheit der Medien wie auch der Politiker ist kein Mythos mehr, den man noch länger diskutieren müsste.

Weil man sich dann womöglich auch noch in deren persönliche Verrücktheit hineinziehen lässt. Schon mal Borderliner erlebt? Da hilft auch nur sich konsequent abgrenzen, bei sich bleiben, sich nicht einwickeln lassen. Denn genau damit haben ja solche Menschen psychologisch auch Probleme. Mit Grenzen. Darin unterscheiden sie sich in keiner Weise von den Globalisten, egal ob Kapitalistische oder Kommunistische, egal ob illegale Migranten oder Verbrecher, Vergewaltiger oder Diebe. Alles Menschen, die keine Grenzen respektieren oder wahrnehmen. Ein Treppenwitz der Geschichte, was manche "Juden" da gerade in Palästina veranstalten. Sich selbst mit Stacheldraht einzäunen. Wer es verstehen möchte sollte mal "Krankheit als Weg" lesen.

Lars Geier

10. Februar 2016 17:20

„Gibt es noch etwas zu diskutieren? Nein, das sicher nicht.“

Doch, gibt's. Der Diskurs findet schließlich nicht nur zwischen "Oben" und "Unten" oder zwischen "Links" und "Rechts" statt. Er hat alle Ebenen der Gesellschaft erfasst. Es gilt, den "Wackelkandidaten" die Tür zu zeigen. Manche warten förmlich auf den "Schubs" in die richtige Richtung. Dran bleiben, keiner wird zurück gelassen, es sei denn, er besteht darauf.

Ein gebürtiger Hesse

10. Februar 2016 17:24

Besten Dank, Herr Menzel, daß Sie den Punkt der "Diskurshoheit von unten" so leuchtend hervorheben. In der Tat: dieses Stück Narrativ-Bildung muß auf unserer Seite - der Seite der Deutschland erhaltenden Kräfte, Willenskräfte - verbleiben. Lassen wir bei jeder öffentlichen Gelegenheit nicht zuletzt auch unsere "Tyhmos-Spannung" (um das Lieblingswort der jüngsten IfS-Akademie zu gebrauchen) dafür sorgen, daß unsere Argumente die nötige Schlagkraft haben. Sowieso ist dies auch eine Sache der Ehre, die getan sein will.

Gustav

10. Februar 2016 18:37

@ Andreas Walter

"Auch die Irrationalität beziehungsweise Unehrlichkeit und Neigung zur selektiven Vertuschung der überwiegenden Mehrheit der Medien wie auch der Politiker ist kein Mythos mehr, den man noch länger diskutieren müsste."

Carl Schmitt hat diese Neigung einmal treffend gekennzeichnet: „Die Menschen suchen im allgemeinen weder die Wahrheit noch die Wirklichkeit, sondern nur das Gefühl ihrer Sicherheit. Ist die akute Gefahr vorbei und die unmittelbare Angst überstanden, so ist ihnen jeder Sophismus und jede Trivialität recht und selbst jedes Possenspiel willkommen, wenn es nur ablenkt von der schrecklichen Erinnerung. Vor allem die jähen, blitzhaften Einsichten, die sich nur im Augenblick der akuten Gefahr einstellen, sind dann sehr lästig und werden aus dem Gedächtnis verdrängt, denn sie stören das Gewebe, das den Schrecken verschleiert und den Abgrund verdeckt.”

Und wir erinnern sie immer daran, stören sie in ihrer Rabulistik und Sophisterei. Da sie zur Zeit die Macht innehaben, wird das mittelfristig wieder einmal im Gulag enden.

Von Grillparzer stammt das bissige Epigramm: „Der Weg der neuen Bildung geht/Von der Humanität/Durch Nationalität/Zur Bestialität”. Donoso Cortes formuliert es ähnlich: „Hinter den Sophismen kommen die Revolutionen daher und hinter den Sophisten schreiten die Henker.”

Der Gutmensch

10. Februar 2016 18:38

Lieber Herr Menzel,

als Frau und Bewohner einer der am heftigsten betroffenen Regionen lege ich Ihnen auch mal zwei besorgte Fragen zum Asylansturm vor, die die charmanten Alternativen erahnen lassen sollen:

1. Wie halten Sie es mit der EU (nicht: mit Europa)? Dt ist dort entsprechend dem Schumann-Plan verpflichtetes Erstmitglied und Geberland. Alle anderen hat niemand verpflichtet! Nun, Asylbewerber sei Dank, ging 20 von 27 anderen ein Licht auf, dass manche Verpflichtungen eben doch nicht nur auf dem Papier stehen (wir wissen das schon lange). Wollen Sie sie überreden zu bleiben (Martin Schulz barmt ja herzerweichend), oder drücken Sie lieber feste die Daumen, dass die dann doch mal in Art. 50 AEUV i. d. F. des Lissabon-Vertrages nachlesen, wenn dem ethnisch homogenen Volk erstmal statt dicken EU-Subventionen dicke Strafzahlungen aufgrund der Vertragsverletzungsverfahren (u. a. Ungarn hat gegen EU-Vorschriften verstoßen) erklärt werden müssen?

2. Wie halten Sie es mit dem Vertrauen in unsere besenstilbewehrten Panzertruppe in Elternzeit? Die müsste dann wohl auch zum Einsatz kommen und überhaupt ist hier schon langweilig lange Frieden. Wollen wir die Asylbewerber lieber füttern, oder lieber ...? Gibt es da noch eine Option?

Gespannt,

d. G.

corvusacerbus

10. Februar 2016 18:38

Walter Roth spricht die Schweizer Verhältnisse an und zurecht vom Kulturkampf um Demokratie. Diesen Kulturkampf führt auch in der Schweiz die linksliberale Schickeria mit allen Mitteln und mit Hilfe der elektronischen Medien: für die internationale Verhesellschaftung der eidgenössischen Souveränität (die Schweizer Frau Merkel heißt Sommaruga). Die Schickeria verachtet die Swissness und hasst den gesunden Menschenverstand der Schweizer. Man wird sehen, ob bei der Durchsetzungsinitiative am 28.02. sich das Volk dagegen erneut auflehnt und in der Abstimmung darüber "Ja" sagt. In Deutschland gibt es innerhalb des politischen Kartells, in dem der Staat die Beute der Parteien ist, sich Staatsmedien öffentlich rechtlich nennen und Teil des Parteisystems sind , keine Möglichkeiten zum Einfluß auf Sachentscheidungen. Es kann nur geredet, geredet, geredet werden. Das Gequatsche, auch das eigene, kann man so satt haben. Selbst ein bayrischer Ministerpräsident hat nichts zu entscheiden, nur was zu reden und zu meinen. Daß Deutschland durch die Politik der Bundeskanzlerin im Unrecht lebt kann er öffentlich sagen. Diese Bundeskanzlerin muß es noch nicht mal ignorieren. Sie kann tun und lassen, was sie will ... und sie tut und läßt was sie will. Es mag ein gutes Gefühl sein, in Dresden und anderswo in Versammlungen (caucuses) Politikern die richtige rechte Meinung zu geigen. Es ändert nichts. Die Parteien machen weiter wie zuvor. Die politische Situation in Deutschland ist rundherum hoffnungslos und einfach nur widerwärtig.

Hühnerbaron

10. Februar 2016 18:41

@Andreas Walter:
1. Ihnen ist schon klar, dass die deutsche Linke Israel deshalb für "fascho" hält? zB hier: https://www.sueddeutsche.de/politik/getrennte-busse-apartheid-methoden-in-israel-1.2487150
2. Die nicht antisemitische deutsche Rechte hat mit den Zäunen in Israel kein Problem.
3. Warum weisen sie auf ein esoterisches Scharlatanbuch hin?

Olaf

10. Februar 2016 19:16

"Hin und wieder, ja eigentlich täglich, frage ich mich, ob unsere Politiker den Unsinn, den sie erzählen, wirklich ernst meinen und daran glauben."

Ich denke, das linke Spektrum glaubt diesen Blödsinn wirklich, die sind verrückt und böse. CDU und FDP-Leute glauben den Stuss selbst nicht, aber sie sind feige Kriecher, die folgen ihren Führern wegen ein paar Euros, die sie auf ihren Planstellen verdienen können.

ene

10. Februar 2016 19:41

... geht ein Riß durch Deutschland

Monika,
so einfach stellt sich das in meiner Wahrnehmung aber nicht dar. Es gibt sicherlich die klar zu erkennenden einander gegenüberstehenden Positionen pro und contra und deren Protagonisten. Aber dazwischen eben sehr viele, die wie M. Maron auf etwas warten, was bitte kommen möge, damit man sich dann entscheiden könnte. ("Ach, wenn doch etwas käme und mich mitnähme!" - heißt es nicht so in einem Märchen?)
Das habe ich nicht selten erlebt, solche Art von Äußerungen: das nicht - das aber auch nicht. Die Leute sind so in ihren eigenen Skrupeln verfangen, kommen zu keiner klaren Einschätzung ihrer eigenen Interessen. Diese überhaupt zu erkennen und an ihre Berechtigung zu glauben, das scheint ein, ja das Riesenproblem zu sein.

Kositza: Ungefragt funk ich dazwischen: Ja, ene, genau d a s ist wirklich das Problem! Das hatte mich auch an dem vielfach gelobten Artikel der (mir eigentlich redlich wirkenden) M. Maron so gestört; diese Haltung: Wasch mir e n d l i c h den Pelz, aber, b i t t e, mach mich nicht naß!"

Monika

10. Februar 2016 21:24

Aber was tun wir, die weder mit Pegida spazieren gehen noch die AfD wählen wollen und trotzdem davon überzeugt sind, dass ein nicht absehbarer Flüchtlingsstrom Deutschland nicht ökonomisch, aber in seinem politischen und kulturellen Fundament gefährdet? Warum gehen wir nicht wie die freiheitsliebenden Polen auf die Straße, um von der Regierung zu fordern, dass sie das Gesetz nicht bricht? Warum stehen wir nicht an einem Sonnabend vor dem Reichstag und protestieren gegen eine kopflose Flüchtlingspolitik, die zudem rassistischen und rechtsextremen Kräften, die sie bekämpfen will, Vorschub leistet? Wir sind selbst verantwortlich für unser Land.

So geht der Text von Monika Maron weiter. Und das ist ihre Begründung, warum sie sich nicht klar entscheiden kann. Das Dilemma:
Eine kopflose Politik generiert rechtsextreme Kräfte, die sie bekämpfen will.
" es gibt nur Merkel oder Merkel - und die Grenzen bleiben offen" ( Maron)

( Rechts - radikal - extrem , siehe Beitrag Lichtmesz zu Bohème)

Warum kann eine kopflose Politik nicht "gute" Kräfte generieren ?

Monika Maron ist eine absolut redliche, aufrechte Frau. Warum schafft selbst sie keine klare Positionierung ?
Welches Denken hält uns gefangen ?

.....................

"Es herrscht, eine verbreitete Feigheit in Deutschland, wahnsinnig wenig Courage in diesem Lande, die Tabuisierung fast aller Themen, sowie die Tatsache, dass dieses Land den Kern der Meinungsfreiheit nicht begriffen hat, dass dieses Land im Kern autoritär ist."

-- Arnulf Baring

Eine alte Freundin meinte kürzlich am Telefon zu mir:
"Du paßt überhaupt nicht in meinen Bekanntenkreis. Mit AfD hat da keiner was am Hut. "
"Wenn ich mir vorstelle, dass diese Leute wählen dürfen". ( sie meinte die Mitarbeiter in ihrer Firma, die sich über die Flüchtlinge aufregen)
" Und wie furchtbar, dass der Augsburger Bürgermeister die Rede der AfD-Vorsitzenden nicht verhindern konnte".

Ja, diese Leute sollten nicht wählen dürfen. Und Bürgermeister dürfen Reden verbieten.
Das alles gab es schon einmal.
Ich hätte nie gedacht, dass in einer sogenannten freiheitlichen demokratischen Grundordnung totalitäre Mechanismen und Strukturen überhand nehmen können.
Es macht Angst.

Der Gutmensch

10. Februar 2016 21:25

Aber was tun wir, die weder mit Pegida spazieren gehen noch die AfD wählen wollen und trotzdem davon überzeugt sind, dass ein nicht absehbarer Flüchtlingsstrom Deutschland nicht ökonomisch, aber in seinem politischen und kulturellen Fundament gefährdet?

Monika Maron eben! Es kann überhaupt keinem Zweifel unterliegen, dass ein "nicht absehbarer Flüchtlingsstrom Deutschland ... blablub".

Was nur tun? Oh mein Gott, ein nie gekanntes Problem, die Monika M.
hat´s erkannt! Staaten waren ja auch noch niemals nicht in der Geschichte vor allem eines - nämlich Menschenhändler ... Also bitte - auf die Idee, da wäre tatsächlich irgendein Europäer ein Novize, kann echt nur ein Gutmensch verfallen!

Beliebiges Beispiel also - Norwegen:

Das löste das Problem wie folgt: Es vereinfachte die Asylverfahren für Eritrea. Denn die haben dort einen fiesen Wehrdienst! Die in Norwegen ohnehin Ankommenden erklärten nun brav, sie seien Eritreer, nur sei der Pass leider ins Wasser gefallen - und erhielten ihr Asyl. Währenddessen redete das gute Norwegen dem bösen Eritrea hinter den Kulissen ins Gewissen und bot schöne Aufbauhilfe an, damit der Wehrdienst nicht mehr ganz so bitter gestaltet werden müsse. Und damit es dann auch welche gibt, die ihn tatsächlich leisten - na, da hatte Eritrea dann eine gute Lösung: Wir stellen einfach die verlorenen Pässe aus, ihr müsst uns nur sagen, welche Angaben bei Euch gemacht worden sind. Dann könnt Ihr auch problemlos abschieben, und zwar zu uns! End of story, über politisches Tagesgeschäft braucht keiner flennen.

Die liebe EU ist auch schon ganz nervös und fragte letztes Jahr im Herbst nach, ob wir denn noch bei Troste wären - wieso wir denn nicht auch abschieben, ja nicht mal ordentlich registrieren? Wir bekämen ein Vertragsverletzungsverfahren, wenn wir nicht mal bald in die traditionellen europäischen Puschen ...

Wir zitterten also, wie Espenlaub (als ob wir nicht alle Nase lang von denen verklagt würden). Aber siehe da - dieses Mal zitterten andere mehr! Inzwischen gibt es also 18 Staaten (wenn ich Martin Schulz da richtig verstanden habe, inzwischen sogar mehr als 20) die dieser Kurs unseres tugendhaften Leugnens europäischer usancen praktisch in die Bredouille bringt: Denn man hatte anderenorts natürlich niemals vor, diese ganzen gutmenschlichen Richtlinien der EU selber umzusetzen und sich an Verträge zu halten! Das war doch immer bloß Deutschlands Aufgabe!

Tja - nun hagelt es eben zur Strafe Vertragsverletzungsverfahren für diese europäischen Partner. Und Orban (der sich nicht an EU-Recht hält, sondern es ebenfalls unterlassen hat, es umzusetzen) darf dann seinem Volk erklären, dass es bald gemeine Strafen setzen wird - oder die von ihm einst heldenhaft abgelehnten refugees nehmen und dann unter Druck jemanden finden, der ihm das Problem abnimmt. Ist ein Rechenspiel. Möge Ungarn anschließend - weil saublöd verrechnet - zornig aus der EU austreten (dafür wird das Volk schon sorgen). Alle anderen Vertragsbrüchigen auch, winke, winke!!

Während wir auf einen Anranzer des EuGH lässig reagieren können ... oh, wir schieben nicht ab? Na, das ist kein Problem, wir haben hier genug beschleunigte Asylverfahren und hier ist schon der Vertrag mit ... und dann müssen wir eben NICHT zahlen - oder ausnahmsweise mal nicht an die EU, was man nun wirklich als Fortschritt verbuchen kann.

Ist sicher schwer taktisch hinzubekommen (deshalb wird auch niemand Verantwortliches mit so was hausieren gehen, da kann noch einiges schief gehen) - aber am Ende des Tages nicht schwer zu durchschauen. Es sei denn, man heißt Monika Maron und kriegt das Unken bezahlt.

d. G.

Magnus Göller

10. Februar 2016 22:33

@ ene & Kositza

Genau!

Noch zu M. Maron (eine weitere Übersetzung):

O wenn doch alle ein bisschen mehr...äh...wären, oder sowas Ähnliches hat man früher gesagt, nuuur so ein bisschen mehr, dann wär' ich's auch ein bisserl mehr, bestimmt nicht sehr, allein das Wort, es missfällt mir schwer, es geht mir an die Ehr', doch irgendein Mehr, das nicht ganz leer, das begrüßte ich hehr.

Simplicius

10. Februar 2016 22:49

Besorgte Mütter aus Grünwald planen ein Bürgerbegehren, nicht ohne zu betonen, dass man “ weder Pegida-Anhänger noch AfD-ler sei …

Ja, das ist der beabsichtigte Erfolg der psychologischen Kriegsführung der linken Leitmedien und gesellschaftlichen „Wir-Demokraten“ gegen alles, was irgendwie rechts und prodeutsch ist. Man unterschätze nicht die überwältigende Macht der öffentlichen Meinung und die Angst der Einzelnen vor der drohenden sozialen und beruflichen Isolation und Diskriminierung.

Anfang des Jahres allerdings, nach Köln, so schien es mir, konnte man es wagen, auch und sogar im Westen, die AfD als politische Protestalternative gelegentlich im Munde zu führen. Es schien sich was zu bewegen im Sinne von „Diskurshoheit von unten“.

Aber Frauke Petry, diese dumme Frau, hat mit ihrer blödsinnigen und völlig überflüssigen Meinungsäußerung (Stichwort: „Schießbefehl“) alles kaputt gemacht.

Die AfD kann man bis auf weiteres vergessen, die Partei ist dunkel-braun verbrannt, bevor sie eine stabile Heimstätte für den Protest gegen die Deutschlandabschaffer werden konnte.

Jetzt bekommen die Menschen vor der AfD mehr Angst (eingeflößt) als vor der Asylantenflut. Dafür wird das konsonante Trommelfeuer der Medien sorgen. Selbst Polit-Proleten, wie z.B. dieser SPD-Stegner, kriegen argumentatives Oberwasser.

Das infame jüngste Spiegel-TITEL-Blatt („Die Hassprediger“) zeigt, was kommen wird: „Frauke Petry und die AfD: Bericht aus dem Inneren einer gefährlichen Partei.“

Was bleibt? Eine gewisse fatalistische Gelassenheit und Bereitschaft. Wir können praktisch nur auf das kommende, gesteigerte Chaos hoffen… ändern an der Politik von oben können wir derzeit – im Westen – nichts, nicht durch den Diskurs von unten.

corvusacerbus

10. Februar 2016 22:55

Zu der Debatte Monika/ene/Kositza um das Maron'sche Syndrom, patriotische Anwandlungen, aber keine Pegida-Sympathien zu haben und von der Politmischpoke in Berlin enttäuscht zu sein, aber die Alternative für Deutschland nicht zu erkennen oder zu goutieren: Das ist m.E. der stolpernde und skrupulöse Weg von patriotisch Wohlmeinenden, aber politisch Halbgebildeten und auch vom Mainstream Abhängigen und mit ihm Vernetzten von der ideologischen Weltanschauung zur Realitätswahrnehmung. Da liegt übrigens generell die Chance des derzeitigen Irrsinns. Daß nämlich die Realität weithin als Überfremdung, Landnahme, Islamisierung und Entrechtung wahrgenommen wird und die politischen Kräfte, die das zu verantworten haben, dafür politisch und juristisch zur Verantwortung gezogen werden. Frau Maron und vergleichbare Zeitgenossen haben Angst vor der Schlußfolgerung rechts zu sein, aber das kommt in die Gänge, wenn die Realität rechts ist, denn dann kann man sich als realistisch wahrnehmen und bezeichnen. Innerlich souveräne Leute brauchen das nicht. Die leben gut damit zu erkennen, daß mit ihnen die neue Zeit zieht.

Trouver

10. Februar 2016 23:33

"Wer da Demokrat - oder Antidemokrat - ist, bestimme ich".

Zum Thema soziale Isolation - Unfug. Mit Verlaub, Freunde, man darf schon etwas schlau sein. Ich bin selbst ein Grossstaedter und bedenke es mir ganz wohl, meine offen artikulierte Meinung nur behutsam zu dosieren. Ohne meinen Patriotismus in Frage zu stellen.

Und in der Wahlkabine habe ich sowieso mit niemandem zu diskutieren.

Magnus Göller

10. Februar 2016 23:51

Das Problem M. Maron beschäftigt mich noch immer.
Was wäre denn eine "Flüchtlingspolitik mit Kopf", ihrer Ansicht nach? (Ich habe gerade den ganzen Artikel nachgelesen, sie geht teils hart mit der Politik ins Gericht.)
https://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/monika-maron-merkels-kopflose-politik-macht-die-rechten-stark-14012515.html
Eine Politik nun, sie sagt nicht welche, die die bösen Rechten nicht stark machte, indem sie Probleme löste, durch konsequente Ausschaffung, die wäre prima, man bräuchte in der Tat viel weniger Rechte, und ich könnte mich ab da viel weniger rechts fühlen, würde viel weniger als rechts angesehen oder ausgeschumpfen.
Ich lasse mich als Rechter gerne abschaffen, wenn die Mitte das tut, was ich für recht und richtig finde. Und wenn praktisch jeder sich zu Deutschland bekennt, dann kann ich mir das immer öfter sparen, als eben eine Selbstverständlichkeit.

Eckesachs

11. Februar 2016 00:18

Bier!

Bier und Schnaps!

Das ist die Lösung!

https://www.ksta.de/stadt-leverkusen/massenschlaegerei-wegen-uebergriff-in-opladen-sote,15189132,33748554.html

FFlecken

11. Februar 2016 00:41

Ich bin dafür ehrlose Verräter auch also solche bezeichnen. Wir brauchen mehr Emotionen in den Talkshows, predige ich auch in der AfD. In der politischen Arena müssen wir uns mit diesen Vögeln messen und duellieren, aber innerlich und im privaten Umfeld ist meine Diskussionsbereitschaft in diesen Schicksalsfragen meiner Nation nur sehr begrenzt. Carl Schmitt ist da immer hilfreich, man macht sich nichts vor und gewinnt an Haltung.

Andreas Walter

11. Februar 2016 05:03

@ Hühnerbaron

Zu 1: Ich denke, ich verstehe was Sie mir damit sagen wollen, doch es ist sogar noch komplexer, noch differenzierter, und das sogar nicht nur unter den deutschen "Linken" oder auch nicht "Linken". An dem Punkt steigt selbst der von mir sehr geschätzte Herr Elsässer manchmal aus, beziehungsweise Leute seiner Redaktion, auch wenn ich nur die Wahrheit, lediglich Tatsachen sehr präzise und auch sehr differenziert und sogar ganz ohne Argwohn im Herzen schildere. Was auch mir manchmal schwer fällt, angesichts dessen, was ich mittlerweile alles weiß und was ich sehe, mitbekomme.

Zu 2: Ich habe auch nichts grundsätzlich gegen Zäune, oder gegen Waffen, oder gegen Verteidigung, und wenn's anders nicht geht auch mit Gewalt. Ich und meine Familie haben in Mexiko sogar mehrmals auch nur sehr viel Glück gehabt. Die Schützenschnur in Gold habe ich beim Bund darum auch nur ganz knapp verpasst, worüber ich mich heute noch manchmal ärger. :D

Zu 3: Mich hat das Buch gelehrt, das "Böse", den Schatten, wie auch nach dem Konzept von C. G. Jung dargestellt, zumindest öfters besser zu verstehen. Selbst den einer identitätsstiftenden Gruppe, eines Kollektivs, oder einer Nation. Wobei das Konzept sich sogar auf Systeme, oder auf das Geschlecht anwenden lässt.

Paule

11. Februar 2016 05:16

Oh man Leute!
Das Gejammere über all die schwierigen Dinge!
~
Es sind alles Symptome ein und derselben Krankheit, die Hell- und Graudeutschen aus fast Gutmenschendeutschland wissen nicht mehr das die Welt kein Ponyhof ist, sondern Dschungel, Fressen und Gefressen werden, der Große frisst den Kleinen, der Starke den Schwachen und den verrückten Deutschen alle anderen, der jammert ja!
~
Die aus Dunkeldeutschland (siehe Frauenkirche), die haben sich noch ein Rest der Ahnung erhalten wie die Welt ist, und mit jeder Diskussion und mit jedem Spaziergang, mit jeder Lüge der Mächtigen zu der sie gezwungen werden, erkennen sie, die Dunkeldeutschen, das die Welt nicht für den gemacht ist der nicht Kämpfen will, der ist Sklave oder tot.
Aber sie erkennen auch dass für ihr Leben, Freiheit und den Erhalt des Eigenen ein Preis zu zahlen ist.
Das ist das Dilemma, wer nicht gefressen werden will muß kämpfen und das ist anstrengen und gefährlich. Aber mit Einigkeit und Recht und gegenseitig gewährter Freiheit kann man den Kampf gewinnen!
Das da jeder Deutsche weiss ist unsere Aufgabe!

Das ist das Gefühl, das Wissen, dass in Dresden wächst, mit jeden Diskurs, mit jedem Spaziergang, mit jedem mutigen Bekenntnis zum Kampf.
Siehe Petry, Waffen sind zum Kampf bestimmt, dieses (das Kämpfen) auf Tablett gebracht zu haben war der Aufschrei, nicht anderes.

Deshalb auch danke für den Artikel. Das Volk es lebt noch, steht doch da oben, oder?

Habt Vertrauen in die eigene Stärke, wer sich selbst vertraut kann auch andere dazu bringen sich selbst zu vertrauen und das Vertrauen und der Glaube an den Erfolg sind notwendig um den Mut zum Kampf zu finden.
Der Dschungel lebt, und wir die Deutschen in ihm! Ich glaube daran!

Gruß Paule

Arminius Arndt

11. Februar 2016 07:44

Aber Frauke Petry, diese dumme Frau, hat mit ihrer blödsinnigen und völlig überflüssigen Meinungsäußerung (Stichwort: „Schießbefehl“) alles kaputt gemacht.

Die AfD kann man bis auf weiteres vergessen, die Partei ist dunkel-braun verbrannt, bevor sie eine stabile Heimstätte für den Protest gegen die Deutschlandabschaffer werden konnte.

Na dann heul doch!

Wenn man den Umfragen noch einen Funken glauben kann, haben Petry und auch Frau Storch der AfD 0,0 geschadet, zumal jeder, der sich auch nur ein bisschen damit beschäftigt, einsehen wird, was für ein Spiel hier gespielt wird.

Warten wir doch - was das Thema Wahlen und Parteien angeht - einfach ab, was im März passiert, dann sind wir alle schlauer und unken wir einfach davor ein bisschen weniger.

Die größte Gefahr für einen zweistelligen Wahlerfolg der AfD ist die Union, die dazu aber auch eine Palastrevolte im großen Stil anzetteln müsste, was nur minimal wahrscheinlich ist, ansonsten kann diese Partei angesichts der Zustände kaum noch einer stoppen. Die AfD könnte mittlerweile Affen in gestreiften Anzügen aufstellen und sie würde dennoch gewählt werden.

Monika

11. Februar 2016 08:53

@Simplicius

Nein und nochmals nein !

Frauke Petry, diese " dumme Frau ", hat nicht alles kaputt gemacht. Oder der AfD geschadet.
So einfach kommt auch ein Simplicius nicht davon.
Wer sich durch Mediengeschrei verunsichern läßt, macht auch kaputt.
Haben SIe Rückgrat ! Nicht jammern !
Orientieren Sie sich an den wenigen Menschen, die Rückgrat zeigen:
https://www.welt.de/debatte/kommentare/article152018210/Wo-bleibt-der-souveraene-Umgang-mit-der-AfD.html

Der Gutmensch

11. Februar 2016 09:32

Monika Maron ist eine absolut redliche, aufrechte Frau. Warum schafft selbst sie keine klare Positionierung ?
Welches Denken hält uns gefangen ?

Das kann ich Ihnen verraten, liebe Monika. Es ist das psychologisierende Denken, dass in Menschen entweder gute Menschen sehen will, die nur leider ein bißchen dumm sind und deshalb irre gehen (Maron), oder aber schlechte, die einfach zu bockig sind, zu tun was man selber als das Beste erkannt hat (Merkel).

Es ist die Haltung eines Menschen, der gar nicht mehr nach rationalen, sondern aus Prinzip nur noch nach kranken Motiven für die Handlungen anderer fragt - wie ihm das die Massenmedien leider vormachen. Die Haltung eines Menschen, der sich selber zum Psychiater aufschwingt und alle anderen zu Patienten degradiert. (Und im übrigen ist der Psychiater auch noch kriminell, weil er seine Schweigepflicht verletzt und über seine (konkret bezeichneten) Patienten öffentlich schwätzt!)

Da gibt es einen Film über Freud und Jung - langweiliger Spielfilm namens "Dunkle Begierde" (bloß weil die dürre K. Knighley dabei unerotische Haue kassiert, zu therapeutischen Zwecken!) Aber eine interessante Szene gibt es doch: Da sagt Dr. Freud: "Wir kommen mit der Pest im Gepäck." Das hat der Drehbuchschreiber wirklich gut erkannt.

d. G.

Waldschrat

11. Februar 2016 10:05

Welch ein Herumgeeiere.

Eine Politik, die das tut, was Leute wie Maron sich wünschen, wäre das, was man heute als "rechts" bezeichnen würde.

Leute wie Maron wollen also eine Partei, die "rechte" Politik macht, aber nicht "rechts" ist. Würde also, nur beispielsweise, die SPD morgen in Flüchtlingsfragen "rechte" Politik machen, wäre sie für Maron wählbar. Aber nur solange, wie es niemandem auffällt, daß diese Politik nun tatsächlich "rechts" ist, was bei unseren Medien maximal 5 Minuten dauern würde, woraufhin ein moralisch-medialer Shitstorm auf die SPD niederginge. Die SPD wäre dann "dunkel-braun verbrannt" (Simplicius dixit) und für Maron natürlich keine Option mehr. Dann fängt das Spiel von vorne an.

Leute, das geht so einfach nicht. Die einzige Lösung, aus diesem Kasperltheater herauszukommen, liegt darin, das politisch korrekte Gezeter der MSM zu ignorieren und eine Gegenöffentlichkeit aufzubauen. Nichts sonst. Man kann nicht bestrebt sein, das Ruder herumzureißen und trotzdem weiter lieb Kind bei Spiegel, ZDF und BILD zu bleiben, die nun einmal selbst elementarer Teil des Problems sind. Im besten Fall kann man darauf hoffen, daß die Medien ihrerseits irgendwann nachziehen, weil ihnen die Felle davon schwimmen. Darauf bauen sollte man aber nicht. Entweder also das eine, oder das andere. Dazwischen ist nichts.

Monika

11. Februar 2016 10:46

Welches Denken hält uns gefangen ?

Lieber Gutmensch,
dies meinte ich als rhetorische Frage.

"Es ist schlechthin aussichtslos, die Grenze des Nicht-mehr-Wißbaren überschreiten zu wollen. Diese Fragen nach Sinn und Maß der Hinopferung natürlicher Güter münden unmittelbar in das undurchdringliche Geheimnis, das mit der konkreten Existenz des Menschen selbst gegeben ist, mit der Existenz also eines leiblichen, geschaffenen - erhobenen - gefallenen - erlösten Wesens.

Josef Pieper, Vom Sinn der Tapferkeit

Simplicius

11. Februar 2016 11:05

@ Arminius Arndt

… ansonsten kann diese Partei angesichts der Zustände kaum noch einer stoppen. Die AfD könnte mittlerweile Affen in gestreiften Anzügen aufstellen und sie würde dennoch gewählt werden.

Naja, tut mir leid, aber über so viel naive Siegessicherheit kann ich nur den Kopf schütteln.

Wenn wir in Deutschland eine lebenswerte, deutsche Zukunftswende schaffen wollen, dann brauchen wir dazu n i c h t eine Partei deren Wähler jeden „Affen in gestreiften Anzügen“ wählen.

Diese Partei braucht dagegen Wähler, die z.B. als Eltern von Schulkindern mit selbstverständlichem Selbstbewusstsein beim Elternabend, wenn es darauf ankommt, sich nicht ängstlich von der AfD distanzieren müssen, um nicht sofort billig von der Direktorin und ein paar linken Eltern diffamiert und diskriminiert werden zu können.

– Und dass hier nichts anbrennt und die diskursive Lufthoheit der Linken Bestand hat, daher auf massenmedialer Ebene die planmäßige psychologische Kriegsführung der Deutschlandabschaffer, auf die ich oben hingewiesen habe.

Bran

11. Februar 2016 11:14

Faszinierend dass es immer noch Leute gibt in unseren Kreisen, die Angst davor haben "dunkelbraun verbrannt" zu sein und noch immer ernsthaft daran glaube, dass wir, wenn wir nur einen genügend kuscheligen Streichelzoo-Eindruck erwecken, plötzlich von allen Seiten Lob und Beachtung erfahren würden.
Kann man wirklich immer noch so total verpeilt und unabgeholt sein?

Der Gutmensch

11. Februar 2016 11:16

Ich kann Simplicius nur recht geben - Dr. Petry hat sich in ein Szenario reinziehen lassen, das einfach nicht wahrscheinlich ist. Wahrscheinlich ist ein moralisch einfacheres, aber wirtschaftlich viel desaströseres Szenario:

Nämlich dass wir es an Europas Grenzen dann eben mit Männern mit Panzerfäusten und Maschinenpistolen zu tun bekommen. So, wie es die Syrer erleben oder die Iraner. Und selbst wenn wir in der Bundeswehr lauter Helden vermuten; das war es dann auch mit unseren Handelswegen - da lauern ja dann überall die Räuber - und wir sind Exportnation. Hat das mal jemand zu Ende gedacht?

Dr. Petry ist auch nicht doof, sondern auf das Szenario eingegangen, weil das worst-case-szenario natürlich niemand coram publico debattiert, am wenigsten die AfD, denn dann müsste sie ja zugeben, dass die Sache nicht so einfach liegt. Die Dresche, die sie bekam, fiel also noch erheblich sanfter aus, als es möglich gewesen wäre. Entsprechend niedrig ist der Schaden für die AfD.

ene

11. Februar 2016 11:26

Es ist die Haltung eines Menschen, der gar nicht mehr nach rationalen, sondern aus Prinzip nur noch nach kranken Motiven für die Handlungen anderer fragt

Gutmensch,

auch mich läßt der "Fall Maron" nicht los. Sie warnen Monika vor zu viel Psychologisierung, Das kann ich verstehen. Endet damit, daß alles ins Fließen gerät. (Im übrigen: nach Gründen zu fragen, die komplex und nicht nur "rational" sind - das hat nicht Freud erfunden! Ein großer Teil der abendländischen Literatur legt davon Zeugnis ab, von eben dieser Haltung. Ich verweise etwa auf Annette von Droste-Hülshoff. Oder den Juristen Theodor Storm, wie er Zusammenhänge entwickelt...Psychologie, wohin man blickt.)

Aber jetzt zu meiner Frage: Wie sieht denn nach der von Ihnen gemachten Vorgabe die "richtige", weil eben rationale Interpretation dieser Maronschen Äußerungen aus? Hier spricht ja keine Funktionärin, die irgendetwas außer sich selbst vertritt. Hier spricht nur Frau M.
Wie geht man da ran? Wie ordnet man das ein, wie deutet man das "rational"?

Der Gutmensch

11. Februar 2016 12:06

Liebe ene - Frau Maron kriegt es bezahlt.

Aber zur Erläuterung ein kleines Denkspiel:

Frage an die AfD : Was würde die Presse (=der Lügner) auf die Frage
antworten, ob man die Grenzen schließen soll?

Antwort : Der Lügner würde sagen, man solle sie offenhalten!

Frage an die
Presse : Was würde die AfD (=der Lügner) auf die Frage
antworten, ob man die Grenze schließen soll?

Antwort : Der Lügner würde sagen, man solle sie schließen!

Dilemma : Wenn auch nur einer der beiden die Wahrheit
sprechen würde, müssten die Antworten
übereinstimmen, man könnte den
Umkehrschluss auf die Wirklichkeit (ist es sinnvoll,
die Grenzen zu schließen?) ziehen und wär auf der
sicheren Seite, hopplahopp!

Schlussfolgerung : Aus den Äußerungen der Presse über die AfD und
der AfD über die Presse lässt sich nichts darüber
ableiten, ob man die Grenzen besser schließen
sollte. So´n Pech aber auch!

d. G.

Simplicius

11. Februar 2016 13:12

Also, ich rudere zurück: Natürlich ist Frauke Petry nicht dumm! Ich bin – aus billiger taktischer Sicht - auch froh, dass eine Frau an der Spitze der AfD steht. - Aber sie hat, meiner Meinung nach, in dem Interview (Stichwort: Schießbefehl) einen psychologisch gefährlichen Fehler gemacht.

@ Monika

Monika, Sie selber beschreiben doch eindrucksvoll in Ihren Kommentaren an Beispielen, wie die Masse der Deutschen unter dem vorhandenen psychologischen Druck unfähig ist, eigene Überlebensinteressen wahrzunehmen bzw. die notwendigen Maßnahmen für das eigene biologische und kulturelle Überleben zu Ende zu denken. Was wir sehen können, das ist die auf breiter gesellschaftlicher Front Selbstmordpolitik einer Nation, das ist christlich-gutmenschlicher Nihilismus ad finitum.

Danke für den Hinweis auf den Artikel in der „Welt“, sehr interessante Analyse, aber ich fürchte, diese abgewogenen Gedanken interessieren die wirklichen Gutmenschen im Kampf um den Erhalt der Macht = im Kampf gegen das wirklich Böse ( = die „Voll-Nazis“) überhaupt nicht:

„… und, der Höhepunkt: (wenn) der Spiegel schließlich auf seinem neuesten Titel die Parteichefin persönlich als Voll-Nazi abstempelt…“

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article152018210/Wo-bleibt-der-souveraene-Umgang-mit-der-AfD.html

– So, und jetzt Schluss von meiner Seite.

Arminius Arndt

11. Februar 2016 13:27

@Simplicius,

ich bin keineswegs Siegesgewiss, aber die Lage ist für die etablierten Parteien dermaßen prekär, dass nun eben ein rauer Gegenwind der AfD entgegenschlägt und das zeigt sich eben auch unter anderem in der Verunglimpfung von Petry und Storch in der Schießbefehl-Kampagne, mit der bewusst die Maueropfer gegen die AfD instrumentalisiert werden. Das beste daran ist aber: Er scheint nicht zu wirken. Das Establishment verliert immer mehr an Kredit und ihre Propagandisten erreichen mindestens ein Fünftel der Bevölkerung nicht mehr.

Abschließend:
Angesichts der derzeitigen Lage würde ich in der Tat Affen in gestreiften Häftlingsklamotten wählen, wenn diese die Schließung der Grenzen im Programm hätte und damit genau so die anderen Parteien vor sich hertreiben würde, wie es die AfD tut.

Mir ist es nämlich mittlerweile reichlich egal, wer etwas tut, solange er das richtige für unser Land tut.

Der Gutmensch

11. Februar 2016 14:36

„Es ist schlechthin aussichtslos, die Grenze des Nicht-mehr-Wißbaren überschreiten zu wollen. Diese Fragen nach Sinn und Maß der Hinopferung natürlicher Güter münden unmittelbar in das undurchdringliche Geheimnis, das mit der konkreten Existenz des Menschen selbst gegeben ist, mit der Existenz also eines leiblichen, geschaffenen – erhobenen – gefallenen – erlösten Wesens."

Oh weh, dass ist dann wohl - Mystik, liebe Monika. Denn woher will man wissen, wo die Grenze des Nicht-mehr-Wißbaren liegt? Wenn alle Fragen nach Sinn und Maß der Hinopferung natürlicher Güter unmittelbar ins Geheimnis - mithin: ins Nicht-mehr-Wißbare- münden?

Es gibt, wie ich befürchte, in diesen profanen politischen Angelegenheiten eher ein wenig zu viel zu "wissen", als zu wenig. Vor allem darf nicht jeder, der tatsächlich weiß, davon auch Zeugnis ablegen. Und wer hingegen das Trottelprivileg besitzt, frei vor sich hin sabbeln zu dürfen, der weiß ja in der Regel nichts - so wie ich!

Wo ist nun aber der Ausweg, klammheimlich bei Verstand zu bleiben? Na - wir müssen spekulieren. Das schwarze Loch vermessen. Mit anderen Worten: Die richtigen Fragen stellen! Dazu gehört wohl auch die Frage, welche außenpolitischen Konsequenzen es für Deutschland hätte, würden wir die Grenzen schließen. Bei einer nicht-souveränen Nation (Dr. Schäuble, Prof. Schachtschneider) ist das die erste, die schlechthin überlebenswichtige Frage, das kommt weit vor jedem innenpolitischen Ansatz! Aber das Fragen als solches ist eben nicht trivial und es ist sehr frustrierend, weil man statt einer befriedigenden Antwort immer nur Brotkrumen erhält und zittern muss, ob die einem wohl den rechten Weg weisen.

Aber immerhin beleuchtet auch das zorneswilde Gezeter unserer freundlichen Visegards und ihrer Spießgesellen mitunter die trübe Szenerie: "Das ist alles bloß ein deutsches Problem, bloß ein deutsches!!" Ja - aber warum denn bloß? Wo man doch auch bei den Visegards seit der Barcelona-Deklaration wusste, was auf die EU noch zukommt, wo doch Raspail so einen prima Schauerroman geschrieben hat, schon vor vierzig Jahren? Wo man doch einstimmig mehrere Asylrichtlinien in der EU verabschiedet hat, an die sich jetzt die Mehrheit der Mitglieder nicht mehr halten mag, jetzt, wo es mal drauf ankommt! Und können wir denn nicht wenigstens einmal demokratisch sein und machen, was alle anderen Kinder auch tun: Uns einfach nicht um die Spielregeln kümmern? Dieses eine Mal wäre deswegen auch keiner sauer auf uns, versprochen! Aber nee - wir müssen ihnen ja unbedingt ein freundliches Gesicht schneiden!

Wenn man diesebezüglich also mit Spekulieren fertig ist, kann man die nächste Frage stellen: "Wer soll denn am Ende eigentlich an der Malaise schuld sein?"

Ich gucke da ins Gesetz und freue mich der Existenz des BVerfG. Und
im übrigen blicke ich vertrauensvoll auf den EuGH. Möge er also die Abtrünnigen bitter strafen - oder aber erklären, dass die ganze EU-Rechtssetzung null und nichtig ist!

Wäre man nicht mittendrin, müsste man es nicht aushalten, stünde nicht soviel auf dem Spiel - man könnte dem Dramolett sogar etwas abgewinnen. Spannende Zeiten, wie der Chinese sagen würde. Tolle Dissertationen für unsere Enkel!

Viele Grüße und bleiben Sie tapfer,

d. G.

Andreas Walter

11. Februar 2016 16:27

Die AfD, die Neue Rechte wie auch PEGIDA sind doch lediglich die Überbringer der schlechten, traurigen Nachricht:

"Das selbst der Frömmste nicht in Frieden leben kann, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt." Verändert nach Schiller

Wobei "böse" oder zumindest problematisch auch einfach nur hungrig, arm, krank, verängstigt, feige, bedrängt, unterprivilegiert, ungebildet, anders zivilisiert, unzivilisiert wie auch wirklich bösartig bedeuten kann.

Oder auch einfach nur zu anders. Besonders kluge oder ehrliche, fleißige oder erfolgreiche und selbst glückselige Leute sind auch nicht immer willkommen, beliebt. Niemand hasst zum Beispiel den Glücklichen und Zufriedenen mehr als der Unglückliche und Unzufriedene.

Absolute Gleichheit aber kann es gar nicht geben, allein schon wegen dem unterschiedlichen Alter und Physiognomie der Menschen. Die Natur möchte eben keine Monokultur und wie auch jeder Agrarwissenschaftler weiß - aus gutem Grund.

https://www.youtube.com/watch?v=rIQN4BPhOC0

Gustav

11. Februar 2016 19:57

@ Der Gutmensch

„Wer soll denn am Ende eigentlich an der Malaise schuld sein?“

Mir fällt dazu nur der ein, der seit etwa einhundert Jahren als böses Krokodil vom lieben Kasper ständig etwas auf die Mütze bekommt!

"Spannende Zeiten, wie der Chinese sagen würde. Tolle Dissertationen für unsere Enkel!"

Meinen Enkeln (ich habe tatsächlich welche) wünsche ich von ganzem Herzen viel weniger Kasper, spannende Zeiten nur den Chinesen und die sie beeinflußenden Kreise!

Der Gutmensch

11. Februar 2016 20:54

@ Gustav

Mir fällt dazu nur der ein, der seit etwa einhundert Jahren als böses Krokodil vom lieben Kasper ständig etwas auf die Mütze bekommt!

Und so soll es etwa bleiben? Ich hab genug vom Dasein als Krokodil, ich will auch mal der Kasper sein!

Meinen Enkeln (ich habe tatsächlich welche) wünsche ich von ganzem Herzen viel weniger Kasper, spannende Zeiten nur den Chinesen und die sie beeinflußenden Kreise!

Das wünsche ich Ihren Enkeln auch, das können Sie glauben! Aber auch ihren Urenkeln noch! Und die Chinesen meinen das mit den spannenden Zeiten als Fluch. Möge er auf sie zurückfallen, sobald Draghi das Armdrücken mit der FED gewonnen hat und ihrem größten Schuldner die Puste ausgeht.

d. G.

Gustav

11. Februar 2016 21:40

"Und die Chinesen meinen das mit den spannenden Zeiten als Fluch."

Genau deswegen!

"Ich hab genug vom Dasein als Krokodil, ich will auch mal der Kasper sein!"

Ich auch!!!

Götz Kubitschek

12. Februar 2016 07:53

badeschluß.
dank an alle.
kubitschek

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