Alexander Kissler: “Keine Toleranz den Intoleranten”

von Felix Dirsch

Der bekannte Kulturjournalist Alexander Kissler, dessen betont katholische Haltung manche aus dem überwiegend...

links­li­be­ra­len Feuil­le­ton irri­tiert, nimmt die Ereig­nis­se um Char­lie Heb­do Anfang 2015 zum Anlaß, reli­gi­ons­po­li­ti­sche Front­li­ni­en der Gegen­wart zu inspi­zie­ren. Er ord­net die­sen Vor­fall in grö­ße­re Zusam­men­hän­ge ein.

Kiss­ler posi­tio­niert sich erfreu­li­cher­wei­se klar. Er denkt über den Begriff der wehr­haf­ten Tole­ranz nach. In die­sem Kon­text beruft er sich auf klas­si­sche und gegen­wär­ti­ge Ver­tre­ter einer sol­chen Auf­fas­sung. Vol­taire gehört sei­ner Mei­nung nach eben­so dazu wie heu­ti­ge Gelehr­te vom Schla­ge Phil­ip­pe Nemos, Rémi Bra­gues und Hein­rich August Wink­lers, die über die See­le des Wes­tens reflek­tie­ren. Frei­lich ste­hen die Reak­tio­nen auf die erwähn­ten Pari­ser Mor­de exem­pla­risch für stil­le Kapitulationstendenzen.

Kiss­ler beleuch­tet den zuneh­men­den, fast aus­schließ­lich von Mus­li­men pro­vo­zier­ten Anti­se­mi­tis­mus. Er prä­sen­tiert vie­le Bei­spie­le für die fort­schrei­ten­de Domi­nanz des Islam. Den Gip­fel inlän­di­scher Unter­stüt­zung bil­det die seich­te »Der Islam gehört zu uns«-Rhetorik hoher Amts­trä­ger, wei­ter­hin die jüngs­te Recht­spre­chung des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts zu Kopf­tuch­trä­ge­rin­nen im öffent­li­chen Dienst, die sich nicht scheut, frü­he­re Urtei­le auf den Kopf zu stellen.

Es ist nicht nur einer trä­gen und indi­vi­dua­lis­tisch-kon­sum­ori­en­tier­ten wie säku­la­ri­sier­ten Mehr­heit der west­li­chen Gesell­schaf­ten zu ver­dan­ken, daß das Pro­pri­um des Wes­tens (wenn über­haupt) nur unzu­rei­chend ver­tei­digt wird. Dar­über hin­aus soll­te eines nicht ver­ges­sen wer­den, das bei Kiss­ler nicht aus­rei­chend the­ma­ti­siert wird: Die gesam­te Neu­zeit hin­durch sind rela­ti­vis­ti­sche Ten­den­zen, die heu­te voll zum Tra­gen kom­men, in unse­rem Kul­tur­kreis üblich. Kiss­ler hät­te neben Vol­taires Buch Über die Tole­ranz das von Mon­tes­quieu (Per­si­sche Brie­fe) legen sol­len, in dem Rei­sen­de die Frei­heit in isla­mi­schen Län­dern preisen.

Der weit­hin zu kon­sta­tie­ren­de Ver­lust von Glau­ben und natio­na­ler Iden­ti­tät hat die­sen Trend nach­hal­tig ver­stärkt. Ergeb­nis ist die Situa­ti­on, in der wir uns befin­den. Kiss­ler ent­geht nicht der Mode­er­schei­nung der (pseudo-)religiösen Glo­ri­fi­zie­rung des Wes­tens. Gera­de das ist zu kurz gedacht; denn der omni­prä­sen­te Libe­ra­lis­mus schwächt die Bas­tio­nen von innen, die das Immun­sys­tem nach außen gene­rie­ren sollen.

Alex­an­der Kiss­ler: Kei­ne Tole­ranz den Into­le­ran­ten. War­um der Wes­ten sei­ne Wer­te ver­tei­di­gen muss, Mün­chen: Güters­lo­her Ver­lags­haus 2015. 183 S., 17.99 €.

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Kommentare (34)

Der_Jürgen

29. November 2015 14:14

Ich habe das Buch von Alexander Kissler (noch) nicht gelesen, und die kurze Besprechung durch Felix Dirsch erlaubt natürlich kein Urteil darüber. Doch schon der Untertitel „Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ wirft Fragen auf.

Will Kissler traditionelle europäische Werte wie Familie, Heimat und Religion verteidigen oder die Werte des „modernen“ Europa, des Conchita-Wurst-Europa? Dirschs kritische Bemerkung, Kissler entziehe „sich nicht der Modeerscheinung der (pseudo-)religiösen Glorifizierung des Westens“, deutet darauf hin, dass eher die „modernen“ Werte gemeint sind.

Die Freiheit der Abtreibung und der gleichgeschlechtlichen „Ehe“; die Freiheit schwuler Paare zur „Adoption“ von Kindern; die Freiheit, Christus und seine Jünger auf der Bühne als Schwule darzustellen („Corpus Christi“); die Freiheit, bei einer Aufführung von Mozarts „Idomeneo“ die Enthauptung von Jesus, Buddha und Mohammed zu zeigen; die Freiheit von „Charlie Hebdo“, die Opfer der Flugzeugkatstrophe über dem Sinai zu verhöhnen („Russland verstärkt seine Bombardierung des IS“) – diese Freiheit ist für Europa das Zeichen an der Wand.

Stünde ich vor der schrecklichen Wahl zwischen einem Salafisten-Europa und einem Conchita-Wurst-Europa, so entschiede ich mich seufzend für ersteres. Die Salafisten haben ja immerhin noch eine Moral.

Im übrigen ist die Toleranz Conchita-Wurst-Europas höchst selektiv. Manche Dogmen verteidigt es nämlich, um eine Formulierung Heinrich Bölls aufzugreifen, mit rattenhafter Wut. Eine 87-jährige Frau, die zu zeitgeschichtlichen Fragen eine andere Meinung vertritt als die staatlich befohlene, erhält in Conchita-Wurst-Europa eine zehnmonatige Freiheitsstrafe ohne Bewährung. Zum Vergleich: Drei Angehörige einer Türkengang, die einem am Boden liegenden jungen Deutschen drei Messerstiche in den Rücken versetzen, kommen in Conchita-Wurst-Europa mit einer Bewährungsstrafe davon; der Fall wird in Kubitschek/Paulwitz, „Deutsche Opfer, fremde Täter“ erwähnt.

Ja, wir müssen gegen die Islamisierung kämpfen, und wer kämpft, muss auch bereit sein, notfalls in den Tod zu gehen. Doch im Namen welcher Werte sollen wir denn in den Kampf ziehen?

Michael Stürzenberger betont bis zur Ermüdung, diese Werte seien Demokratie und Grundgesetz. Aber wer wird für eine Demokratie sterben wollen, die darin besteht, dass der Bürger die Freiheit der Wahl zwischen Parteien hat, die sich gleichen wie ein Ei dem anderen und alle dieselbe kriminelle Politik vertreten? (Gewiss, die AFD hat gute Leute wie Höcke und Gauland, aber wenn Frauke Petrys neuer Lebensgefährte und Einflüsterer Markus Pretzell diese Partei in NRW nicht nur von der NPD, sondern sogar von den Republikanern und der Pro-Bewegung abgrenzt, ist doch schon alles klar.) Und wer wird für ein Grundgesetz ins Gras beissen wollen, das dem Bürger eine Meinungsfreiheit verspricht, die tagtäglich mit Füssen getreten wird?

Nein, für diese Werte wird niemand sterben wollen, vermutlich nicht einmal Herr Stürzenberger selbst. Ob es gelingt, Europa zu retten, hängt davon ab, ob sich genug Menschen finden werden, die bereit sind, für traditionelle europäische Werte in den Tod zu gehen. Und Toleranz gegenüber dem Feind und dem Verräter gehört in der Tat nicht zu diesen Werten.

Hans Uwe

29. November 2015 15:03

Keine Toleranz den Doofen

Toleranz ist kein Wert an sich, jemanden zu tolerieren, der mich, meine Familie, mein Volk töten will ist keine edle Tat die nobler Gesinnung entspringt, sonder schlicht Dummheit, moralisch ein Verbrechen.

Intoleranz ist in vielen Fällen angebracht und nötig, sie ist unabdingbar für moralisches Handeln, der Unterschied von Gut und Böse darf nicht einem moralischen Relativismus geopfert werden.

Keine Toleranz den Intoleranten ist doch eine typische linke Phrase, welche nur die totalitäre Intoleranz der linken Machtausübung ein moralisches Feigenblatt verpassen will.

Jan

29. November 2015 17:29

Jede Islamkritik (oder West-Kritik), die immer noch ohne sofortige Grenzschließung argumentiert, führt sich selbst ad absurdum. Liberale sind hier in einem grundsätzlichen Gewissenskonflikt. Die Frage, welche sie sich stellen müssen, ist, ob es Freiheit nur universell, oder auch in begrenzten Räumen geben kann.

Ob ihre Ideale überleben, hängt ganz entschieden davon ab, ob sie den Doppelstandard ertragen können, daß sich an den Grenzen des freien Europa, jenseits des Limes, im Schließungsfall archaische Szenen abspielen werden. Können sie diese Vorstellung nicht ertragen, wird der Liberalismus sterben durch die Hand des Islam, durch ethnische Gewalt oder eines Polizeistaates (bzw. durch alles zusammen).

Jürg Rückert

29. November 2015 19:00

"Der Islam gehört zu uns"

Das riecht nach Beschwörungsritualen wie aus Kiplings Dschungelbuch: "Du und ich und ich und du - wir sind vom gleichen Blute!"
Nach diesem kräftigen Spruch muss alles gut gehen ...
Ängstliches Pfeifen im Walde oder eine östrogenhaltige Mehrheit, die sich an die Testosteronstarken herankumpelt?

Es gibt den Spruch aber auch von aktiven, kräftigen Minderheiten an Mehrheiten. Des Öfteren war aus Israel an Washington gerichtet zu hören, dass man doch genau die gleichen Interessen vertrete und somit ein Geldfluss das Gebot der Stunde wäre: Du und ich und ich und ich ...

niekisch

29. November 2015 19:10

"der mich, meine Familie, mein Volk töten will"...das gibt es nicht nur aufgrund Willens eines Einzelnen, sondern sogar "amtlicherseits" durch ein Werkzeug, nämlich das Heer der illegalen Zuwanderer
:https://diskuswerfer.wordpress.com/2015/11/29/ein-fremdes-heer/

Unke

29. November 2015 19:13

Einspruch.
Einspruch.
Einspruch!
Diese Art von Kommenta(to)ren gehen den Gouvernanten auf dem Leim, die (wie auf der ach so quer denkenden Achse des Guten) zwar die Entwicklung beklagen, dabei aber gerne vom "wir" reden: "wir" schaffen die Atomkraft ab, "wir" retten Griechenland, "wir" betreiben das Geschäft der Feinde des deutschen Volkes.
Blödsinn.
Es ist eine winzige (internationale) Elite (mit lokalen -nationalen- Helfershelfern auf jeder Ebene), die in den gesellschaftlichen, kulturellen und allen politischen Fragen den Ton angibt. Nix mit "wir". Möglich macht das ein System, das dank des Absaugens von 2/3 der Produktivkräfte sich jeden Unsinn, auch den abartigsten, buchstäblich leisten kann.
Selbstverständlich ist das System Fassade. Es muss im Spätstadium seines Lebenszyklus' -mit schwindenden Ressourcen (um potentielle Systemgefährder zu bestechen, z.B.)- umso aggressiver und bombastischer auftreten.
Interessanterweise sind die Rollen gegenüber früher vertauscht: Heute ist es so, dass im Westen immer neue kulturmarxistische Exzesse mit einem Achselzucken abgetan werden und das doublethink und der doubletalk zur zweiten Natur geworden ist; und das "nur", um die schwindenden Reste der (eigenen) Mittelschichtexistenz zu wahren.
Im Osten dagegen erlebt doch so Mancher sein déjà vu und geht auf die Straße...
.
Ach ja, was ich eigentlich sagen wollte: man veranstalte Referenden zu den Themen die für das deutsche Volk von existenzieller Bedeutung sind: zur Verschandelung der Landschaft (Verspargelung; Förderung von Mais-Monokulturen), zur Frühsexualisierung und zur systematischen Verdummung, zum Euro, zur EU, zur Öffnung der Grenzen...
Das wird unsere (bolschewistisches*) Parteien- und Medienkartell nicht zulassen.
Soviel zum "wir".
*das ist ausdrücklich KEIN Kampfbegriff (auch wenn ein Leserkommentar mit diesem Wort in den MSM niemals freigeschaltet würde). Es sei Wikipedia zitiert:
Die Bolschewiki[...] verstanden sich [...] als straffe Kaderpartei (Partei neuen Typus), als Trupp von Berufsrevolutionären.
Lenin modifizierte die bereits bei Marx vertretene Idee einer kommunistischen Partei zu einem avantgardistischen Konzept der Partei als „Vorhut der Arbeiterklasse“. Nach Lenin solle die Partei die Revolution als Avantgarde durchführen, die Diktatur des Proletariats in dessen Sinne ausüben und gleichzeitig die Massen zum Kommunismus erziehen.

.
@Der_Jürgen
Alles klar. Diese Petry ist mir fast ebenso suspekt wie der Lucke.

Reichsvogt

29. November 2015 22:05

@Hans Uwe: Der Titel hat mich auch sehr irritiert, da aus dem linksautonomen Kreisen stammend. Die Intoleranten sind dann natuerlich stets die Konservativen/Rechten. Bin im Buch etwa auf der Haelfte, irgenwie liesst es sich sehr holperig-sperrig und ebenso finde ich den Buchaufbau. Kommentare von Kissler gefallen mir besser.

Werner H.

30. November 2015 03:56

Auf einer Netzseite des Verlagshauses heißt es:

Alexander Kisslers neues Buch Keine Toleranz den Intoleranten ist ein entschiedener Aufruf, die Meinungs- und Religionsfreiheit selbstbewusst zu stärken.

Felix Dirsch weist darauf hin, dass Kissler die Modeerscheinung der (pseudo-)religiösen Glorifizierung des Westens propagiert. Meiner Einschätzung nach werden vor allem die Dogmen der Rede- und Religionsfreiheit glorifiziert, sowie das Dogma des alles ist erlaubt, was keinem anderen schadet, wobei Gott ausgenommen ist, der falsche Gott der Mohammedaner hingegen eher eingeschlossen ist, wobei aber auch übersehen wird, dass die Selbstzerstörung einzelner Individuen oder Gruppen von Individuen sehr wohl den Nachbarn, den Familien, den Völkern schaden, insbesondere, wenn die Selbstzerstörung propagiert und bis hin in die Schulen und Kindergärten getragen wird.

Die Päpste des 18. und 19. Jahrhunderts hatten die Rede- und die Religionsfreiheit vielfach in schärfster Weise verurteilt. Laut dem Blogger Reinhard Marx (dbk.de) wurde die Menschenrechtsidee auf dem Räuberkonzil in den 1960ern „gegen die Kirche durchgesetzt“ (R. Marx, „Das Kapital“). Damit war die letzte Bastion gegen den Liberalismus geschleift.

Die Religionsfreiheit kann nur von Leuten vertreten werden, die die irrige Auffassung pflegen, sämtliche Religionen seinen von Menschen für Menschen gemacht. Es gebe keinen tatsächlichen Gott da oben, der den Menschen eine Art und Weise vorgeschrieben habe, wie er anzubeten, was seine Gebote seien. Die Sichtweise des Abendlandes sah anders aus, bis die sich selbst Aufklärer, Illuminaten usf. nennenden Verdunkler kamen, die Gott als bestenfalls eine Art Gemütsregung irgendwo innen im Menschen klassifizierten.

Die Gottesbeweise des Aristoteles wurden tatsächlich nie wiederlegt, ganz im Gegenteil das induktive Beweisverfahren wurde von der Mathematik im 19. Jahrhundert perfektioniert. Selbst Kant verwendet dieselbe Schlussweise am laufenden Meter. Er verwirft dennoch die Erkenntnis der Existenz des Schöpfers, weil er jede Erkenntnis des Dings an sich, jede Erkenntnis der Wirklichkeit verwirft. Er verlegt selbst Kausalzusammenhänge aus der Wirklichkeit da draußen in das Oberstübchen des Betrachters. Die moderne Technik aber, die den modernen Menschen von der Weisheit unserer Zeit überzeugt, wird von Leuten gemacht, die an den vier Denkgesetzen des Aristoteles festhalten, selbst der lustige TV-Physiker Lech weiß, dass mit Kant jedes der erfolgreichen Experimente seiner Gilde ein Wunder wäre sowie dass Aristoteles der Mann ist.

Die Existenz des Schöpfers sowie auch die Tatsache, dass der Schöpfer ein Vernunftwesen ist, ist mittels mehrerer Beweise bewiesen, die niemand zurückweisen kann, der sich irgendwie sinnvoll auf die Ratio des Menschen beruft. Für Katholiken, die das vielleicht nicht wissen, oder nicht verstehen, ist die Tatsache der Beweisbarkeit darüber hinaus auch noch unfehlbar dogmatisiert, und der hl. Papst Pius X. nennt dazu das Beweisverfahren, den Kausalbeweis.

Die Tatsache, dass der Schöpfer ein Vernunftwesen ist, folgt aus dem Kausalitätsprinzip. Keine Ursache verursacht eine Wirkung, die vollkommener ist als die Ursache. Also besitzt der Schöpfer sämtliche Vollkommenheiten sämtlicher seiner Geschöpfe.

Wenn es aber nun ein vernünftiges höchstes Wesen gibt, dem wir alles verdanken, dann sollten auch die Griechen es entsprechend verehren, so der hl. Apostel Paulus.

Damit bleiben die monotheistischen Religionen. Keine von diesen aber hat je Religionsfreiheit (Gleichbehandlung der Religionen als Pflicht für jeden Staat) propagiert, bevor die verblödenden Aufklärer und der Liberalismus kamen.

P.S.: Les Brigandes singen in ihrem neuesten Chanson über die Hölle, den Mond und wer wo hingehört.
https://www.youtube.com/watch?v=Fup9_uqviQ8&t=1h1m7s
Davor eine Stunde Gespräch über Tempelritter, Freimaurer und Jesuiten.

Werner H.

30. November 2015 05:05

P.P.S.: Was Rede- und Religionsfreiheit bedeuten, beweist der Westen am besten, indem er in Mohammedanien Porno-DVDs vom Himmel regnen lässt.

Der_Jürgen

30. November 2015 09:13

@Werner H.

Besten Dank für Ihren Hinweis auf das eindrückliche Lied der Brigandes!

niekisch

30. November 2015 11:16

Meine erste Widerstandshandlung im Rahmen von EINPROZENT:

Sehr geehrter Herr ...

Sie bzw. der Fachbereich haben uns Anwohnern der ...strasse ein Blättchen zukommen lassen, in dem die Unterbringung von Menschen an der ...strasse angekündigt wird.

Höflich bitte ich um Ihre Erläuterung, wieso darin von "Flüchtlingen" die Rede ist. Sie wissen ja ausweislich des Schreibens selber nicht, wer da von woher und aus welchen Herkunftsländern kommt. Möglicherweise sind diese Menschen bisher nirgendwo registriert worden, haben weder einen Schutzantrag noch einen Asylantrag gestellt.

Sind diese Menschen unter Verletzung von § 3 AufenthaltsG über sichere Drittstaaten ( Art. 16 a II GG ) in die BRD eingereist, so handelt es sich um illegal eingereiste Straftäter gem. §§ 95 ff StGB, die den Flüchtlingsstatus gem. der Genfer Flüchtlingskonvention durch die illegale Einreise von einem schutzgewährenden Land aus bereits verwirkt haben und in unserem Land einen Asylanspruch garnicht erst mehr erheben können.

Sie, Herr ..., und Ihr Fachbereich wollen also möglicherweise nicht Flüchtlinge, sondern illegal eingereiste Straftäter unterbringen und versorgen. Damit stellt sich die Frage, ob nicht infolge der Schleuserunterstützung durch Frau Bundeskanzlerin Merkel Sie und Ihr Fachbereich sich möglicherweise ebenfalls in den strafrechtlich bedeutsamen Bereich der §§ 95 f. AufenthaltsG, 111 StGB in Form der Beihilfe begeben, statt die dienstlich angezeigte Ausübung des Widerstandsrechts gem. Art. 20 IV GG auszuüben. Dies gilt insbesondere für den in der WAZ von heute erwähnten Fall des vor dem Rathaus angelangten Busses mit Menschen, die möglichwerweise ohne nähere Prüfung untergebracht wurden.

Ich bitte um Aufklärung,damit wir Anwohner wissen, ob wirklich Hilfsbedürftigen geholfen wird.

Mit freundlichen Grüßen!

.....

ingres

30. November 2015 12:48

Ich kenn den Kissler jetzt nicht genau, obwohl ich schon oft mal in "Kisslers Konter" reingeguckt habe. Aber mir sind einfach solche Leute, wie auch der libertäre Vertreter, a ja Lichtschlag, der hier vor kurzem zu Wort kam, "nicht so recht klar". D. h. ich weiß die nicht knapp auf den Begriff zu bringen, obwohl ich deren Fehler durchaus umschreiben kann. Aber ich finde keine knappe Beschreibung. Ich hab die Kommentare aber noch nicht gelesen, vielleicht schafft es ja jemand Anderer. Ich überlege aber auch weiter.

Andererseits weiß ich eben auch nicht, ob es eine stabile Gesellschaft geben kann, die so frei ist wie ich sie mir wünsche, aber gleichzeitig gläubig im Sinne der Bibel ist. Ohne einen solchen Glauben geht es m. E. (zwar für mich, das einzige was mich ängstigt ist der Tod, Spiritualität brauche ich nicht und ehrlich gesagt glaube ich, dass die Physik ein Stadium erreicht hat, in dem vielleicht ein Leben nach dem Tod geklärt werden kann) aber nicht für die Masse (*) und damit für mich auch nicht unbegrenzt lange.

(*) Mittlerweile spekuliere ich darüber ob nicht der deutsche CDU-Politiker in seinem Gutmenschentum eine Ersatzreligion hat, an die er ähnlich gebunden ist wie ein durchschnittlicher Gläubiger einer echten Religion.
Ach ja, auch bei Kissler findet sich dann richtige Gedanken in Vermischung mit Gutmenschentum. Womit er wohl auch zu den Gläubigen der Reformierbarkeit des Systems gehört. Ich lese seine Ausführungen instinktiv normalerweise nicht; denn zum Kern dringt er nicht vor, auch wenn er zu den sympathischeren Zeitgenossen gehört.

Bituika

30. November 2015 15:13

Könnte man mich freundlicherweise aufklären, von welchen "Werten" hier die Rede ist, die der "Westen" "verteidigen muss". Mir sind diese Werte nicht bekannt. Wo findet man sie? Wie sehen sie aus? Wer hat sie gesehen? Danke!

Seismograph

30. November 2015 16:11

Werner H.

"Die Religionsfreiheit kann nur von Leuten vertreten werden, die die irrige Auffassung pflegen, sämtliche Religionen seinen von Menschen für Menschen gemacht."

Also alle Menschen, die etwas anderes glauben als sie, werden verfolgt und ins Gefängnis geworfen im Namen ihres vollkommenen barmherzigen Gottes?

Ich denke mit den Salafisten würden Sie sich tatsächlich gut verstehen.

Monika

30. November 2015 17:41

@ Bituika

Sie stellen zu recht fest, dass es hier einen Diskussionsbedarf gibt, was die westlichen Werte denn nun genau seien. Hier herrscht oft Ratlosigkeit. Der Untertitel von Frank Böckelmanns Buch "Jargon der Weltoffenheit" lautet: Was sind unsere Werte noch wert ?
Auch er gibt keine Antwort, um welche Werte es eigentlich geht.
Ein kleiner Versuch einer Antwort. In der Moralphilosophie unterscheidet man zwischen formaler Ethik ( allg . Prinzip, z. b. Kants Kategorischer Imperativ) und materialer Ethik. Die formale Ethik blendet konkrete Inhalte aus im Unterschied zu materialen Ethiken:

https://www.philosophie-woerterbuch.de/online-woerterbuch/?title=Formale%20Ethik&tx_gbwbphilosophie_main%5Bentry%5D=343&tx_gbwbphilosophie_main%5Baction%5D=show&tx_gbwbphilosophie_main%5Bcontroller%5D=Lexicon&cHash=726d145516ea7864334ff4360b7c0139

Wenn wir angesichts der realen oder vermeintlichen Bedrohung durch Massenmigration kulturfremder Menschen Werteverlust empfinden, können wir das konkret formulieren. Zum Beispiel schreibt ein Kommentator unter einem Weltonline Beitrag "Migranten wollen weniger Flüchtlinge in Deutschland" folgendes:

Ich bin vielleicht nicht in der Statistik, bin aber eine der Migranten die gegen Flüchtlingspolitik und unkontrollierte Einwanderung bin. Wer nicht aus Not migriert ist, um das deutsche Sozialsystem zu benutzen, der hat eine Liebe zu Deutschland aufgebaut. Bei mir ist es: die Sprache, die Tradition und die Natur/Klima. Will ich nicht weggenommen bekommen. Migranten sind halt nicht einfach Migranten. Es existiert eine hohe Diversität: Menschen die aus dem Westen migrieren, integrieren sich sehr schnell und unterstützen den Steuerzahler. Aus Afrika/Asien im Durchschnitt leider nicht.

Ein anderer sieht es als Wertverlust, wenn er keine Turnhalle zum Sport mehr nutzen kann. Eine Junge Frau betrachtet es als Wertverlust, wenn sie abends nicht mehr unbefangen ausgehen kann....etc.pp

Wenn wir nur abstrakte Werte ( Menschenrechte, Kants Imperativ) verteidigen, ist nicht zu vermitteln, was eigentlich auf dem Spiel steht.
Man merkt nur durch praktischen Vergleich, was eigentlich verloren geht.

Auch das Titelbild des Kissler Buches bringt gut zum Ausdruck, um was es geht. Die Geburt der Venus von Botticelli ist im 16. Jahrhundert gemalt worden. Im 21. Jhd. könnte sie verhüllt werden.

Ich bin sicher, Bituika, dass Sie auch ein paar Werte sehen.
Viel Spaß bei der Suche.

ingres

30. November 2015 17:53

Ich frage mich auch immer wieder, warum Leute wie Kissler letztlich an der Oberfläche bleiben. Sie sehen vieles richtig. Aber sie gelangen nicht zur letzten Konsequenz. Können sie nicht anders, weil sie sonst nicht mehr scheiben können oder ist die reduzierte Wahrheit die sie vertreten ihre echte Position? Glauben sie auf diese Art den größten Nutzen für die Gesellschaft erzielen zu können? Kann man taktisch so handeln? Ich könnte das nicht. Dasselbe gilt auch für Sarrazin, Buschkowsky und auch Broder (obwohl der ja wiederum zuvörderst ein Zyniker mit weitgehender Narrenfreiheit ist). Es gibt noch einige andere, die sich im (erweiterten) Mainstream etwas eindeutiger äußern. Insgesamt kann ich sie aber ungefähr an 10 Fingern abzählen. Das zeigt natürlich, dass in jedem Fall Mut dazu gehört ein Kissler zu sein (meine ich jedenfalls).

ingres

30. November 2015 18:02

@Bituika

>> Könnte man mich freundlicherweise aufklären, von welchen „Werten“ hier die Rede ist, die der „Westen“ „verteidigen muss“. Mir sind diese Werte nicht bekannt. Wo findet man sie? Wie sehen sie aus? Wer hat sie gesehen?

Also ich hab das für mich so gelöst, dass ich nicht mehr davon rede das irgendwas zu verteidigen ist. Das zeigt ja auch, das Kissler irgendwas nicht verstanden hat (oder ein Taktiker ist), obwohl er teilweise gut über die Defizite schreibt. Und wie gesagt man muß dabei berücksichtigen er schriebt im (erweiterten) Mainstream, hat sich also nicht entschlossen, autark zu sein.
Und ansonsten sage ich immer, das ich wenn ich von Werten spreche die meine, die vor 60 bis 50 Jahren noch präsent waren.
Verteidigen kann man also nichts, aber man kann sich für die Idee von Werten einsetzen.

Reklof

30. November 2015 18:45

Es gibt keine westlichen Werte. Es gibt eine Zivilisation die sich über Jahrhunderte entwickelt hat, und in der "wir" gut leben konnten. Für mich sind folgende Werte relevant: Familie im klassischen Sinne, Recht auf Eigentum und ein Staat der mich als Bürger schütz und privat möglichst in Ruhe läßt. Die Vertreter dieses Staates sind gegen Familie, gegen Eigentum und schützen mich und meine Familie nicht, sonder gehen mir mit allen möglichen Vorschriften und Verordnungen auf die Nerven. Dieser Staat ist nicht mehr mein Staat und die Liberalen gehen mir am Allerwertesten vorbei.

marodeur

30. November 2015 19:09

@Bituika:
Die sogenannten "westlichen Werte" wurden ja weiter oben schon angerissen. Es geht um eine Mischung aus Mode-Ideologien wie Gender und Homoehe mit ein paar Spritzern Menschenrechte. Diese Pseudowerte sollen verbergen, dass neben McDonalds und Coca Cola schlicht keine gemeinsame Basis erwünscht ist. Bitte vergessen wir nicht, dass Prinzipien, Verpflichtungen und Glaubenssätze echte Konsumkiller sind. Als echter Konservativer spielt man in dieser Gesellschaft eine besonders destruktive Rolle. Die pauschale Skepsis gegenüber Veränderungsprozessen trifft den Kapitalismus ins Herz. Der linke Gesellschaftskritiker ist ein ausgesprochen gern gesehener Konsument. Er befürwortet permanent den Wandel und befeuert damit die Maschinerie. Vegan-Produkte, Solarpanel auf dem Dach und Elektrofahrzeuge sind ohne linke Gutmenschen nicht vorstellbar. Daher wirken unsere Politiker immer so seltsam angewidert und kurzatmig beim Thema "Leitkultur". Eine echte Leitkultur würde den Ausverkauf im Ramschladen realtiv schnell beenden.

Andreas Törner

30. November 2015 19:12

@ Bituika:

Nehme an, wenn Kissler irgendwo etwas Substanzielles oder auch nur ernsthaft Kommunizierbares zu diesen Werten vorgebracht hätte, hätte uns der Rezensent bereits darauf hingewiesen. So kann man - vom Umschlagmotiv her - nur spekulieren, daß sich die Schrift vor allem an Anhänger der Freikörperkultur oder Frauenemanzipation wendet.
Für Leute, die ihren Hanns-Johst-Gedächtnis-Browning entsichern, wenn sie das Wort "Toleranz" nur hören, ist das Buch sicher nicht gedacht... - Auch mich spricht es, sowohl vom Titel als auch vom - allerdings nur grob angedeuteten - Inhalt her, nicht wirklich an.

Rüdiger

30. November 2015 20:45

@Werner H
Unter allen Organen der Lügenpresse glänzt die "Tagespresse" zuweilen durch besonders einfühlsame und daher besonders realistische Beiträge. :-)

https://dietagespresse.com/aus-rache-luftstreitkraefte-werfen-pornohefte-und-bier-auf-is-ab/

FFlecken

30. November 2015 21:14

Ich erahne die Argumentationsketten des Autors, daher werde ich das Buch nicht kaufen, da hier der status quo beschönigt wird. Mit Autoren im Gepäck, die sich an der Zersetzung des Abendlandes beteiligt haben, ist kein tiefer Widerstand machbar. Die Rezension scheint mir daher sehr gelungen, da sie auf die fundamentalen Schwachstellen einer rein anti-islamischen Pointierung hinweist.

Reichsvogt

30. November 2015 23:28

@Seismograph
Werner H. versucht in griffiger Form die traditionelle Lehre der Katholischen Kirche in dieser Frage zu umreissen. Dazu gehoert auch die traditionelle Lehre von der Toleranz, die Kardinal Ottaviani im Dokument "Ueber die Beziehungen zwischen Kirche und Staat und ueber die religioese Toleranz" der Vorbereitungskommission fuer des 2. Vatikanische Konzil dargelegt hat. Alle vorbereiteten Dokumente wurden durch das Konzil verworfen und eine voher in dieser Form in der Katholischen Kirche nicht bekannte "Lehre von der Religionsfreiheit" wurde in der Erklaerung "Dignitatis humanae" niedergeschrieben. Fuer Kritiker ist dies das "1789" der Kirche (der Begriff wurde vom Befuerworter Kardinal Suenens gebraucht). Die Priesterbruderschaft St. Pius X. sieht hier einen unzulaessigen Bruch in der Lehre der Kirche.

Werner H.

1. Dezember 2015 01:27

@Seismograph

Das angebliche Naturrecht (bzw. sogenannte Menschenrecht) auf Religionsfreiheit bedeutet, dass ein jeder Staat zur Gleichbehandlung der Religionen verpflichtet sei.

Dass ein solches Naturrecht nicht existiert, bedeutet nicht etwa, dass der Staat verpflichtet sei, irgendwelche Religionen bzw. deren Anhänger zu verfolgen. Es bedeutet auch nicht, dass der Staat nicht ein positives Recht auf Religionsfreiheit einrichten könne. Der Staat hat einfach kein Pflicht, sondern Handlungsspielraum. Er muss je nach Umständen klug und vernünftig handeln.

Ich denke mit den Salafisten würden Sie sich tatsächlich gut verstehen.
Ich bin derjenige von uns beiden, der sagt, dass Salafisten z.B. kein natürliches Recht auf öffentliche Propaganda haben.

Waldschrat

1. Dezember 2015 07:45

@niekisch

Sehr gute Aktion. Ich verliere immer noch nicht die Hoffnung, daß so etwas das eine oder andere Rädchen im Systemgetriebe mittels Anstiftung zum Selberdenken gelegentlich zum Blockieren bringt.

Wenn keine Einwände bestehen, nutze ich den Text bei nächster Gelegenheit selbst für vergleichbare Zwecke.

corvusacerbus

1. Dezember 2015 11:01

Nach meinem Empfinden, das sich aus einigen Jahrzehnten Lebenserfahrung in Deutschland ergibt, in freiberuflichen und akademischen, in linken und liberalen Milieus, in der evangelischen Kirche, generell im Mainstream der Bundesrepublik Deutschland, seit vielen Jahren nun im rechten Milieu, mit der Sezession als Richtmaß in Haltung und Inhalt (etiam si omnes, ego non als Anspruch an sich selbst) und das auf der Lektüre zu den drei Säulen unserer europäischen Zivilisation, Jerusalem, Athen und Rom, basiert, ist dieser Westen einfach nie wirklich unsere deutsche Heimat geworden. Und die Liberalen hassen Leute wie Botho Strauß deshalb so abgrundtief, weil sie genau das in seinem Ton, seiner Haltung, seinen angeschlendert kommenden Thesen entdecken und dabei unwillkürlich bemerken, daß sie das selbst zutiefst betrifft. Sie wollen so sehr Westler sein und sind doch keine. Dieser ganze kapitalistische Konsumwesten ist dem deutschen Lebensentwurf, mit seiner absurd anmutenden vertrackten Dialektik von romantischer Sehnsucht (die die Asiaten so sehr lieben und verehren und die uns Deutsche am Ende vielleicht das kulturelle Überleben rettet, geschützt von einem alten mächtigen Reich der Mitte), protestantischer Ethik, industrieller Disziplin, ingenieurwissenschaftlicher Kompetenz, bäuerlich-kleinstädtischer Schläue und großstädtisch-akademischer Klasse fremd und bleibt ihm fremd. Wir sind als Deutsche keine Westler, that's it. Alas, the German Genius is a German genius. Goethe behält recht und das dementiert auch nicht der dummblöde OECD-Irrsinn den wir in unseren Bertelsmannsiftungsschulen und -universitäten gewärtigen: Die Deutschen werden über allem schwer und alles wird über den Deutschen schwer. Das ist unser Gemüt, egal was die Spaßindustrid unternimmt. Und daß wir Radikale sind, also bis zu den Wurzeln schnüffelnde, forschende, grabende Unentwegte bleibt uns trotz rotgrüner Umerziehung und Verblödung in der kulturellen DNA erhalten. Unsere Aufgabe als Patrioten ist es, den Deutschen Zutrauen zu sich selbst zu geben. Wer in der Mitte des europäischen Kontinents zur Nation sich zu bilden hatte ("Ihr könnt es!"), hatte es schwer und nach 1870 wurde es uns unendlich schwer gemacht, bis heute. Keiner weiß - wisst Ihr's? - ob unsere Zeit zuende geht: biologisch, kulturell, ethnisch. Aber wenn nicht, haben wir Deutsche der Weltgemeinschaft noch viel zu geben, was wir zu diesem Behufe wieder zu entdecken und zu revitalisieren haben. Wenn unsere Zeit noch nicht herum ist, kommt unsere beste Zeit noch. Charles de Gaulle hatte recht (die klugen Franzosen kennen die Deutschen ja besser als sich sich Deutschen kennen), das deutsche Volk ist ein großes Volk. Wie auch sonst hätte es sich im Zentrum des großen weltbeherrschenden Europa sammeln, finden, konstituieren und überleben können? Die Deutschen sind keine Westler, egal was ein Kissler, ein Winkler und andere Apologeten des Westens schreiben, wollen und erzwingen wollen.

Exmeyer

1. Dezember 2015 12:18

Solange irgendeiner irgendetwas nur verteidigen will, wird es nur Niederlagen geben.

Bituika

1. Dezember 2015 13:12

Danke für die Hinweise, was die westlichen Werte betrifft. Ich werde mich jetzt auf die Suche machen; vielleicht werde ich fündig. Bisher konnte ich erst einen Wert ausmachen: Das Recht auf Konsum. Aber vielleicht finde ich ja noch einen zweiten. Schließlich soll man die Hoffnung nie aufgeben.

Exmeyer

1. Dezember 2015 15:52

Zum Zweiten:

Erfolg im Kollektiv basiert Stärke, diese wiederum auf Zusammenhalt. Der Zusammenhalt hat wiederum viele Ursachen: Realer Glaube ans Gemeinsame; ein hartes Gesetz, das streng auf den Zusammenhalt wirkt; Führerpersönlichkeiten und Hierarchie; Homogenität im Sein, Homogenität in Allgemeinen Anschauungen bzw. Religion, im Denken und Fühlen, Gemeinsame Riten und Formen.
Alle diese Institutionen werden vom Liberalismus zerstört. Der Liberalismus ist reines Gift. Toleranz als Wesen tödlich.

Die Feindschaft zu Salafisten oder IS ist lediglich eine untergeordnete alltägliche. Gegensätzliche Interessen. Das ist alles.
Die Feindschaft zum Liberalismus ist eine aus der tiefsten Tiefe kommende. Eine Totale.
Wären die Toleranten tolerant, die Liberalen (Libertären) liberal (libertär), wären sie eine zu vernachlässigende Größe. Nur im Maße ihrer Intoleranz werden sie zu einer Kraft. Damit widerlegen sie sich natürlich selbst. Wären die bei Verstande, so wüßten sie, daß das Maß der "praktischen" Einschränkung ihrer "Werte" erst die Überlebensfähigkeit erzeugt, sie damit beweisen, daß sie selbst die Umkehrung aller echten Werte verteidigen.

Exmeyer

1. Dezember 2015 16:00

Dies zum Anlaß nehmend:
Im Liberalismus steckt die Zerstörung der Minimalia der kollektiven Stärke.

Auch im Leitspruch "etiam ..." steckt diese Destruktion. Und zwar durch seine Negative Haltung. Mir ist der biblische Ursprung des Leitspruchs, wie auch als der von Boeselager bekannt. Zumindest letzteres ist Grund genug zu sagen: Mögen auch alle diesen Spruch verwenden, ich nicht!

Ich teile diesen nicht. Aus einem destruktiven Spruch wird ein positiver, wenn er nur positiv formuliert wird: Ich handle! Und wäre ich auch der einzige!

Monika

1. Dezember 2015 16:26

Liebes Bituika,
Seien Sie nicht traurig. Sie folgen dem konsumistischen Imperativ:

Erfülle deine Genießerplicht.

Dem folgen die meisten:
https://www.zeno.org/Literatur/M/Busch,+Wilhelm/Bildergeschichten/Der+neidische+Handwerksbursch

Vielleicht probieren Sie es mal auf der Genießerseite.

ingres

1. Dezember 2015 17:09

Die Frage ist, wie stark man mit Leuten wie Kissler ins Gericht gehen soll (*), bzw. ob jemandem wie Kissler, der noch zu den reflektierteren Personen gehört, zu helfen ist.
Wenn ich meine persönliche Entwicklung betrachte, so habe ich (...) den Ernst der Lage erst einige Jahre nach Sarrazin vollständig begriffen (vermutlich auch stärker als Sarrazin es begriffen hat, obwohl der sich auch weiter entwickelt hat, aber irgendwas fehlt auch da)
Bis 2010 habe ich sicherlich vieles tief begriffen, aber auch vieles inadäqaut formuliert. Obwohl 2009 habe ich natürlich schon gesagt, dass ich verstehe, warum Moslems nichts von der westlichen Gesellschaft halten. Aber ich habe auch noch stark an eine Verteidigung gegn den Islam gedacht. Heute fordere ich nur noch die Bekämpfung des Terrors, weil der Leben direkt gefährdet. Alles andere müßte intern geschehen.

(*) es ist nun mal auch so, dass ich privat Leute kenne, die halt der Meinung sind unser System sei verglichen mit anderen das beste Der Welt und zwar nut Abstand. Denn die können fahren wohín sie wollen, haben einen sie erfüllenden Beruf und könne auch sonst tun und lassen was sie wollen (auch lesen). Wer also die Morschheit des Systems unter der glitzernden Oberfläche nicht sieht, dem ist diese Morschheit schwer zu kommunizieren und für den ist es nicht mal akut, dass es was zu verteidigen gäbe, die glauben an die Demokratie. Ich weiß nicht, ob jemand ebenfalls daran arbeitet so jemanden von der Morschheit des Systems zu überzeugen. Ich machs intensiv seit 2/3 Jahren Tag für Tag. Ich meine es gibt jetzt erstmals leichte Fortschritte. Ich kann nur sagen, es war und ist hart. Wenns nicht klappt schmeiß ichs halt, aber noch bin ich zuversichtlich. Übrigens kann man Nicht Intellektuelle eher beeinflussen als ein selbstbewußtes sich geistig autark dünkendes Individuum.

niekisch

1. Dezember 2015 18:45

@ Waldschrat: Natürlich dürfen Sie den Text verwenden. Ich werde sogar Strafverfahren einleiten. Wir müssen sie stechen, wo sie sind.

Jürg Rückert

4. Dezember 2015 11:03

Die Islamisierung unseres Landes ruft zum Aufstand der Anständigen gegen die bösen Winzer!

Psalm zum Advent 2015

Herr, kümmert es Dich nicht?
Die Klagen jener, die für Dich starben verhallten, als ob Du nicht wärest.
Unzählbar ist die Schar der Gläubigen, die deinetwegen jährlich ermordet.
Sie wurden ausgetilgt in Ländern, die Dir einst viele Heilige schenkten.
Wie Tiere im Laufe der Jahrtausende, so verschwanden sie in der Erde in Kürze.

Kränkt es Dich nicht?
Das Fest der Geburt Deines einzigen Sohnes erfüllt ihre Kehlen mit Wut.
Dein Zeichen ist ihnen verhasst: Sie tilgen es aus, wo immer sie können.
Ihre Macht wächst wie die Schatten am Abend.
Wie eine gewaltige Woge, so branden sie über uns hin.

Empört es Dich nicht?
Gebührte Deinen Hirten im Lande der Darwin-Award?
Wertvoller sind ihnen Deine Verfolger als Deine wahren Diener.
Den Schrei des Widersachers lassen sie in Deinen Gärten ertönen.
Sie mischen Deinen reinen Wein mit dem Gift falscher Worte.

Herr, eile uns zu helfen!
Jetzt hohnlachen die Völker Deinem Namen!
Der Fürst dieser Welt hat ganze Regierungen ergriffen.
Wann wirst Du kommen uns deine Treue zu erweisen,
den Völkern Deine Macht zu offenbaren?

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