Volk als Größe, Volk als Tick – ein Gespräch (I)

Für die 68. Sezession führte Ellen Kositza mit André Lichtschlag, dem Herausgeber der libertären Zeitschrift eigentümlich frei, ein ausführliches Gespräch über die Frage, was mit Blick auf die Einwanderungsfrage zwischen Konservativen und Libertären unvereinbar sei. Wir dokumentieren das Gespräch in zwei Teilen:

Kositza: Lie­ber André Licht­schlag, in der Sep­tem­ber­aus­ga­be Ihres Maga­zins eigen­tüm­lich frei set­zen Sie sich aus­führ­lich mit der Spal­tung der Hay­ek-Gesell­schafft aus­ein­an­der. Sie kon­sta­tie­ren: Wie in der AfD hät­ten auch in der Hay­ek-Gesell­schaft die »Sys­tem­pro­fi­teu­re« das Schiff ver­las­sen, die »Sys­tem­op­po­si­tio­nel­len« sei­en geblie­ben. Sie wer­fen nun Karen Horn und ihren Leu­ten »Anpass­ertum« vor, fra­gen aber zugleich selbst­kri­tisch, ob Horn nicht recht habe, wo sie von »Unver­ein­bar­kei­ten zwi­schen Kon­ser­va­ti­ven und Libe­ra­len« spricht. Als eine der Debat­ten, die unse­re Lager trenn­ten, nen­nen Sie die Einwanderungsfrage.
Einer Ihrer Autoren nennt im sel­ben Heft die eigen­tüm­lich frei eine Zeit­schrift, die »aus­ge­spro­chen immi­gra­ti­ons­freund­lich« argu­men­tie­re. Wir hin­ge­gen sind aus­ge­spro­chen immi­gra­ti­ons­skep­tisch. Sind wir also jene »Natio­na­lis­ten«, die nach Ihren Wor­ten »beim The­ma Zuwan­de­rung Schaum vor dem Mund bekom­men«? Oder anders gefragt: Schäu­men Sie gar nicht?

Licht­schlag: Das Wort »Sys­tem­op­po­si­tio­nel­le« ver­bin­de ich immer ger­ne mit dem Hin­weis dar­auf, daß es nicht gegen »das Sys­tem« gehen soll­te wie bei den Ver­schwö­rungs­hei­nis, son­dern um Kri­tik an »den Sys­te­men« in der Mehr­zahl, etwa am staat­li­chen Gesund­heits­sys­tem, am staat­li­chen Bil­dungs­sys­tem oder am staat­li­chen Geld­sys­tem. Inso­fern sind ech­te Libe­ra­le natür­lich immer auch Systemoppositionelle.
Ich habe drei Debat­ten bei­spiel­haft genannt, die drit­te und letz­te ver­gleichs­wei­se kurz, die Ein­wan­de­rungs­de­bat­te. Daß Sie sich die her­aus­grei­fen, deu­tet auf einen Unter­schied bei der Gewich­tung von The­men hin. In mei­nem Auf­satz ver­mu­te ich, daß sich die meis­ten Pro­ble­me lösen, sobald sich der Staat mit sei­nen Ver­sor­gungs­an­rei­zen und Ver­bo­ten her­aus­hält. Libe­ral-Liber­tä­re sehen kein Pro­blem dar­in, wenn jemand sein Glück in der Fer­ne sucht – auf eige­ne Kos­ten. Pro­ble­ma­tisch wird es erst, wenn auch hier die Frei­wil­lig­keit ver­letzt wird, indem zum Bei­spiel die Ein­hei­mi­schen die Neu­an­kömm­lin­ge durch sozi­al­staat­li­che Umver­tei­lung zwangs­fi­nan­zie­ren müs­sen oder die­se an eige­ner Arbeit und also Selbst­ver­sor­gung im Aus­tausch mit ande­ren gehin­dert werden.
Der unga­ri­sche Minis­ter­prä­si­dent sprach kürz­lich davon, daß es sich bei der soge­nann­ten Flücht­lings­kri­se »um ein deut­sches Pro­blem han­delt«. Natür­lich hat er recht, es ist ein deut­sches Pro­blem auf­grund unse­rer beson­ders hohen sozi­al­staat­li­chen Anrei­ze. Ob Sie per­sön­lich beim The­ma Zuwan­de­rung Schaum vor dem Mund bekom­men, das weiß ich nicht. Und ja, ich schäu­me nicht. Schon gar nicht wegen der Men­schen, die kom­men, son­dern allen­falls auf­grund unse­rer poli­ti­schen Anrei­ze und Ver­bo­te, die für die Miß­stän­de ver­ant­wort­lich sind.
In mei­nem Auf­satz kom­me ich übri­gens zu dem Schluß, daß sich Libe­ra­le und Kon­ser­va­ti­ve ganz wun­der­bar ergän­zen, solan­ge die Kon­ser­va­ti­ven wirk­lich kon­ser­va­tiv sind und nicht viel­mehr »völ­ki­sche Natio­na­lis­ten, die zurecht ihren größ­ten Feind im Libe­ra­lis­mus und in der plu­ra­lis­ti­schen Markt­ge­sell­schaft erbli­cken«. Mir fiel auf, daß in Ihrem Hau­se tat­säch­lich häu­fig recht ver­ächt­lich über den Libe­ra­lis­mus gespro­chen wird. Mich wür­de inter­es­sie­ren, wie Sie die­ses »Übel« definieren?

Kositza: Mit der Gewich­tung haben Sie recht – zumin­dest aktu­ell. Die pole­mi­sche Rede vom »Schaum vor dem Mund« stammt von Ihnen, und das ist ein böses Bild. Ich gehe davon aus, daß unser geis­ti­ges Milieu mit jenen mut­maß­lich »völ­ki­schen Natio­na­lis­ten«, die vor Asyl­hei­men sich ver­sam­meln, ähn­lich viel zu tun hat wie Ihre Sze­ne mit den noto­ri­schen FDP-»Liberalen«. Und den­noch kann ich die Arti­ku­la­ti­ons­not die­ser schäu­men­den Wut­bür­ger verstehen.
Daß die sozi­al­staat­li­chen Anrei­ze in Deutsch­land ein Grund­pro­blem der Lage dar­stel­len: dito. Ich zäh­le aber auch den Ver­zicht von staat­li­chen Gren­zen hin­zu. Per­sön­lich bin ich kein Eta­tist und emp­fin­de unse­ren Sozial­staat als aus­ufernd, hal­te aber viel vom Begriff der »Hege« – viel­leicht wie ein guter Förs­ter ihn ver­wen­det und umsetzt. Er schützt das Ver­letz­li­che, durch­aus auch durch Ein­grif­fe von außen, hegt ein, hält Inva­so­ren in Schach und sucht den Bestand zu sichern. Sprich: Er bewahrt ein gewach­se­nes Erbe. Der libe­ra­le Plan sieht doch vor, daß der Star­ke, und allein der, dau­ernd Aus­weich­räu­me findet.
Wenn das kei­ne Uto­pie ist, dann ist es ein viel här­te­res Kon­zept als das der Kon­ser­va­ti­ven: Wer nicht aus eige­ner Kraft einen Rück­zugs­raum, ein Aus­kom­men fin­det, der hat halt Pech gehabt! Die soge­nann­ten obe­ren Zehn­tau­send tan­giert die Ein­wan­de­rungs­flut nicht. Die haben im Zwei­fels­fall eine gated com­mu­ni­ty in Pots­dam oder eine Ranch in Para­gu­ay in der Hin­ter­hand. Ähn­lich argu­men­tie­ren Sie ja anhand des Gen­der­bei­spiels. Sie schrei­ben, Kon­ser­va­ti­ve möch­ten die­se Ideo­lo­gie gern ver­bie­ten, wohin­ge­gen der Libe­ra­le sich – qua Kauf­kraft – ein­fach die pas­sen­de, unge­gen­der­te Schu­le oder Uni aus­su­chen will.
Kurz gesagt, weil Sie nach der Defi­ni­ti­on des »Übels Libe­ra­lis­mus« fra­gen: Der Kon­ser­va­ti­ve wünscht sich eine Rück­bin­dung an Sit­te, Tra­di­ti­on, an Bewähr­tes, auch an Her­kunft, er hält auch und gera­de die­se nicht für belie­big. Er schätzt die Ver­ant­wor­tung des Ein­zel­nen nicht für gering (wes­we­gen er nicht von Gleich­heit aus­geht), aber er setzt sie nicht abso­lut. Wie der Lin­ke geht der Libe­ra­le hin­ge­gen von einem eman­zi­pier­ten, wenigs­tens eman­zi­pier­ba­ren Indi­vi­du­um aus, das nach uni­ver­sel­len Prin­zi­pi­en sein Heil fin­den soll. Die ewi­gen Tel­ler­wä­scher die­ser Welt müs­sen sich eben abfin­den. Oder? Tan­gie­ren Sie die Kate­go­rien »Wir«, »unser«, »Volk« denn gar nicht?

Licht­schlag: Schaum vor dem Mund? Hier das gan­ze Zitat von mir, auf das Sie anspie­len: »Wenn Natio­na­lis­ten beim The­ma Zuwan­de­rung Schaum vor dem Mund bekom­men, beschimp­fen sie den Libe­ra­lis­mus als ihren Haupt­feind – ver­ant­wort­lich für die ›Zer­set­zung der Völ­ker‹.« Ist denn nun der Libe­ra­lis­mus Ihr Haupt­feind? Ist er in Ihren Augen »volks­zer­set­zend«? Wenn nein, soll­ten Sie sich den Schuh bit­te nicht anzie­hen. Wenn ja, soll ich mich dann nicht ange­grif­fen fühlen?
Ihr Ober­förs­ter klingt nied­lich, trifft aber kaum den Levia­than, dem Sie den Forst­auf­trag ertei­len möch­ten, denn der wird ihn zum Kahl­schlag des gesam­ten Gehe­ges nut­zen, das ist sei­ne Natur. Den »libe­ra­len Plan«, von dem Sie spre­chen, den gibt es nicht. Es gibt nur libe­ra­le – und auf der ande­ren Sei­te eta­tis­ti­sche – Regeln und Mecha­nis­men. Wes­halb Libe­ra­le nie nur libe­ral sein kön­nen und eben auch Zie­le und Plä­ne haben, mehr oder weni­ger kon­ser­va­ti­ve oder auf der ande­ren Sei­te fort­schritt­li­che Plä­ne und Ziele.
Ich bin froh, daß Sie das größ­te und fal­sches­te Vor­ur­teil gegen­über dem Libe­ra­lis­mus zur Spra­che brin­gen, er sei für die Star­ken oder Rei­chen gemacht. Ich bin vom Gegen­teil über­zeugt, daß gera­de die Armen und Schwa­chen über­durch­schnitt­lich pro­fi­tie­ren, wenn sie frei han­deln dür­fen. Nicht von unge­fähr waren und sind alle gro­ßen libe­ra­len und liber­tä­ren Den­ker wie Lud­wig von Mises, Fried­rich August von Hay­ek oder Hans-Her­mann Hop­pe nicht nur Öko­no­men, son­dern auch Moral- und Sozi­al­phi­lo­so­phen. Es ging und geht ihnen um die Stär­kung die­ser Schwa­chen, Hil­fe durch Selbst­hil­fe. Die Man­ches­ter­li­be­ra­len haben mit der Frei­ga­be der Korn­prei­se den Hun­ger ganz real für immer aus Euro­pa ver­trie­ben. Sie waren die Hel­den der Ärmsten.
Ich wür­de auch jede Wet­te machen, daß die Leser mei­ner liber­tä­ren Zeit­schrift im Durch­schnitt nicht stär­ker im Sin­ne von wohl­ha­ben­der sind als die Leser Ihrer natio­nal­kon­ser­va­ti­ven Zeit­schrift. Und um es »last but not least« doch auch noch öko­no­misch zu erläu­tern: Es ist das kapi­ta­lis­ti­sche Wun­der, das in Form der Leh­re der kom­pa­ra­ti­ven Kos­ten­vor­tei­le dafür sorgt, daß selbst der arme Tor, der wirk­lich alles schlech­ter kann und lang­sa­mer macht als Sie, von frei­em Han­del und Arbeits­tei­lung mit Ihnen pro­fi­tiert so wie sie von ihm.
Wenn Sie recht hät­ten, daß Staats­ein­grif­fe den Armen ten­den­zi­ell hel­fen kön­nen, dann soll­ten Sie den Min­dest­lohn auf eine Mil­li­on Euro hoch­set­zen. Pro Stun­de. Und dann wären die Armen in Nord­ko­rea sicher viel rei­cher als die bedau­erns­wer­ten Armen im ten­den­zi­ell noch libe­ra­le­ren Deutsch­land. Eine sol­che Erkennt­nis gilt auch für das Bei­spiel Schu­le, das Sie anspre­chen: Auch der Arme zahlt doch die viel teu­re­re staat­li­che Mono­pol­schu­le mit sei­nen Steu­ern heu­te. Gera­de er wür­de vom Weg­fall die­ses Zwangs­mo­no­pols und von mehr Aus­wahl und auf ihn und sei­ne Bedürf­nis­se bes­ser »zuge­schnit­te­nen« Bil­dungs­an­ge­bo­ten – oder gege­be­nen­falls ein­fach durch schnel­le­re und bes­se­re Pra­xis­er­fah­rung im Berufs­le­ben – profitieren.
Zurück zu dem, was Sie »Ein­wan­de­rungs­flut« nen­nen: Wie gesagt, wenn die kämen, ohne daß ich sie finan­zie­ren müß­te und wenn sie mir statt des­sen ihre Dienst­leis­tun­gen frei­wil­lig anbie­ten dürf­ten, dann sähe ich das Pro­blem gar nicht. Oder stört Sie der tür­ki­sche Gemü­se­händ­ler qua Exis­tenz? Ob mich die Kate­go­rien »Wir«, »unser« und »Volk« tan­gie­ren? Bei sol­chen Voka­beln bin ich immer auf­ge­schreckt, denn das »Du« bezahlt. Die größ­ten Schar­la­ta­ne benut­zen genau sol­che Voka­beln am häu­figs­ten. Und damit mei­ne ich jetzt nicht Sie.

Kositza: Ich sehe, wir könn­ten ein gan­zes Heft fül­len, min­des­tens. Wir haben nicht ein Rie­sen­faß auf­ge­macht, son­dern gleich meh­re­re. Sie hal­ten mei­nen sor­gen­den Förs­ter für eine eher infan­ti­le Vor­stel­lung; hin­ge­gen hal­te ich ihre Vor­stel­lung vom frei­en Markt und den mit­pro­fi­tie­ren­den Lang­samtu­ern (nicht zu ver­ges­sen die Inva­li­den, die kin­der­rei­chen Ehen, denen ein Ein­kom­men für lan­ge Zeit ent­geht, die aber logisch pro Kopf sich kran­ken­ver­si­chern und Schul­geld zah­len müß­ten und so wei­ter) für uto­pis­tisch, für einen Reißbrettentwurf.
Beschrän­ken wir uns lie­ber auf die Asyl- und Ein­wan­de­rungs­de­bat­te. Bekannt­lich sind es zwei Paar Schu­he. Wem, säßen Sie an den Schalt­he­beln, gewähr­ten Sie Asyl? Und wen lie­ßen Sie ein­wan­dern? Und, da will ich doch nach­ha­ken: Die Rück­bin­dung an die Enti­tät »Volk« läßt bei Ihnen wirk­lich Alarm­glo­cken schrillen?
Für mich ist das Volk etwas Gewach­se­nes. Nichts nach wirt­schaft­li­chen Erwä­gun­gen Zusam­men­ge­stell­tes. Ihren tür­ki­schen Gemü­se­händ­ler fin­de ich sym­pa­thisch. Er ist ja schon so lan­ge hier und wur­de in nor­ma­tiv restrik­ti­ve­ren Zei­ten sozia­li­siert. Anders als die Kin­der sei­nes Kon­kur­ren­ten (des Viet­na­me­sen) erle­be ich aber jene zwei tür­ki­schen Gemü­se­händ­ler­söh­ne, die es anders als der Drit­te nicht aufs Gym­na­si­um geschafft haben, als Bedro­hung. Sie haben ande­re Loya­li­tä­ten, ande­re Sit­ten und Codes. Und sie sind nicht allein, son­dern in »bes­ter Gesell­schaft«. Ich will nicht den IS bemü­hen, ich spre­che von Ban­den, wenigs­tens von Sub­kul­tu­ren, communities.
Was ich sagen will: Man holt sich die Leu­te, weil sie in eine markt­wirt­schaft­li­che Lücke sto­ßen, einen Bedarf decken, aber man ver­gißt den gro­ßen Rest an Iden­ti­tät jen­seits des peku­ni­är Bere­chen­ba­ren. Kon­kret: Bei uns in Leu­na haben sie der­zeit über 200 unbe­setz­te Aus­bil­dungs­plät­ze. Ich wünsch­te mir, es gäbe Anrei­ze, daß der unent­schlos­se­ne jun­ge Deut­sche lie­ber dort sei­ne Leh­re beginnt statt im benach­bar­ten Mer­se­burg Sexu­al­päd­ago­gik zu stu­die­ren. Sie, Herr Licht­schlag, wür­den sagen: Wenn 200 Koso­vo­al­ba­ner gern eine Leh­re zum Che­mie­la­bo­ran­ten antre­ten, why not? Oder? Und für den (aus huma­ni­tä­ren Grün­den gebo­te­nen) Fami­li­en­nach­zug hät­ten sie eine Lösung? Mir jeden­falls erscheint ein (ver­grö­bert gesag­tes) »Gren­zen dicht!« eine pro­ba­te­re, sprich: näher­lie­gen­de Lösung zu sein als ein Kap­pen des sozi­al­staat­li­chen Gefüges.

Licht­schlag: Kin­der­rei­che Fami­li­en mit einem Allein­ver­die­ner, der auch für Schu­le und Kran­ken­ver­si­che­rung auf­kommt – das hal­ten Sie für eine Uto­pie? Muß ich als Liber­tä­rer jetzt eine reak­tio­nä­re Kon­ser­va­ti­ve – das ver­ste­hen Sie hof­fent­lich als Kom­pli­ment! – über Geschich­te infor­mie­ren? Das Bei­spiel war doch der Nor­mal­fall – solan­ge, bis der staat­li­che Mono­po­list mit immer neu­en Steu­ern und Abga­ben die­sen zum sel­te­nen Aus­nah­me­fall abster­ben ließ. Ich hat­te gehofft, daß wenigs­tens und gera­de Sie die Rück­füh­rung des Staa­tes auf das Niveau von vor 50 oder 100 Jah­ren nicht für einen »Reiß­brett­ent­wurf« halten.
Asyl – auch so eine ver­damm­te staat­li­che Erfin­dung, frü­her sind die Men­schen aus- und ein­ge­wan­dert auf eige­ne Kos­ten. Viel­leicht war da auch mal ein Koso­vo­al­ba­ner dabei. Wer ver­folgt war, dem wur­de zuwei­len von Mild­tä­ti­gen gehol­fen. Das ist ja das Pro­blem nicht nur des Asyl­staats, son­dern auch sonst des Sozi­al­staats innen oder der Ent­wick­lungs­hil­fe nach außen, daß er auf bei­den Sei­ten ent­mensch­licht: Ech­te Soli­da­ri­tät und Anteil­nah­me wird mit erzwun­ge­nen Abga­ben getö­tet und die groß­zü­gig mit dem Die­bes­gut Ali­men­tier­ten ver­lie­ren mit der Zeit jeden Antrieb und jede gesun­de Selbstachtung.
Also: Selbst­ver­ständ­lich wür­de ich auch die Asyl­fra­ge pri­va­ti­sie­ren und die Gren­zen abbau­en, die über­haupt nur durch Sozia­lis­mus in der heu­ti­gen Form auf­ge­baut wer­den muß­ten. Grenz­si­che­run­gen sind eine typi­sche Fol­ge der staat­li­chen Inter­ven­ti­ons­spi­ra­le. Ein Wohl­fahrts­staat ohne büro­kra­ti­sche Grenz­zie­hung ist nicht halt­bar. Mit Ihrem »Gren­zen dicht!« statt »Kap­pen des sozi­al­staat­li­chen Gefü­ges« fol­gen Sie genau die­ser Logik. Mar­got Hon­ecker hat nicht anders argu­men­tiert. Sie mögen damit eine schlaue­re Lin­ke sein, aber ich fin­de, Sie zie­hen die fal­schen Schlüs­se aus dem rich­tig beob­ach­te­ten Dilem­ma. Bes­ser wäre, sie lie­ßen die Men­schen vor Ort ent­schei­den, auch dar­über zum Bei­spiel, wen die­se zur Leh­re einstellen.
Sie haben übri­gens mei­ne Fra­ge noch nicht beant­wor­tet: Ist der Libe­ra­lis­mus nun Ihr Haupt­feind? Ist er in Ihren Augen »volks­zer­set­zend«?

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Kommentare (56)

ingres

4. November 2015 11:12

Leider hat sich Lichtschlag noch nicht dazu geäußert, ob er jeden der nach Deutschland wil, einlassen will. Sieht aber so aus. Nun wird sicher auch Lichtschlag die Intelligenz besitzen (die Polemik klärt sich gleich!), dass 3 Mrd Menschen (denen es hier besser gehn könnte als in ihrere Heimat) nicht in Deutschland leben können. Insofern muß ich unterstellen, dass Lichtschlag folgendes Modell hat (könnte ja korrigierft werden) Jeder der nach Deutschland will kann kommen. Er versucht sich dann auf eigene Faust durchzusetzen oder unterzugehen. Alles im Rahmen geltenden Rechts und wie gesagt auf eigene Rechnung.
Da das nun nicht für 3 Mrd funktionieren kann werden am Ende halt die übrig bleiben, die sich durchgesetzt haben. Wenn nicht nahezu 3 Mrd (die kleinen Zahlen die tatsächlich zurückgehen kann man vernachlässigen) wieder zurückgehen werden also nahezu 3 Mrd auf der Strecke bleiben.
Lichtschlag hat ein interessantes Modell.

Philip Stein

4. November 2015 11:42

Das Lichtschlag'sche Modell hat ja in den USA bereits wunderbar funktioniert...

Andreas Walter

4. November 2015 11:42

Liberalismus ist doch nichts weiter als marktwirtschaftliches Laisser-faire, kapitalistische Anarchie. Die grosse Lebenslüge mancher Ökonomen die von der gänzlichen Selbstregulierung der Märkte träumen und so tun, als hätten sie von dem Begriff Marktversagen noch nie gehört. Ich nenne das den kapitalistischen Idealismus, das kapitalistische Ideal, welches genauso Wirklichkeitsfremd und vor allem auch genauso menschenfeindlich ist wie das Marxistische. Liberal heisst grenzenlos und freiheitlich und impliziert, dass jedes Mittel recht ist um meine Ziele oder die meiner, einer Gruppe zu erreichen. Kanonenpolitik. Oder so wie jetzt, Migrantenpolitik und -denken.

Das ist ja eben der Trugschluss, dem auch viele "Kulturmarxisten" unterliegen, solange sie nicht in einem marxistischen System, bisher immer Diktaturen, tatsächlich leben. Sex sells, und natürlich auch Gewalt, und irgendwas mit Nazis als das neuzeitliche Stereotyp größtmöglicher Grausamkeit, Unheimlichkeit und Abscheu ausserhalb des Horror- und Phantasiegenres geht natürlich auch immer.

Kinderschutz, wozu, Stadtplanung, braucht kein Mensch, Landflucht, egal, regionale Verwüstung, wen kümmert's, Täuschung, Betrug, Krieg, Suggestion, Manipulation, Missbrauch, Kriminalität, Monopolbildung, geheime Absprachen, Korruption, Sold-atentum, haben wir ja bereits alles. Die Herrschaft des Geldes.

Liberalismus mag man ja beim Dichten und Denken, in der Kunst ja noch verstehen, doch die Materie dagegen ist Träge, besitzt wahrhaftige Schwere.

Hajo Blaschke

4. November 2015 11:48

Lichtschlag ist ein esoterischer Pseudoakademiker, der distinguiert Phrasen drischt, um sich beim Rotweinsaufen im Schaukelstuhl die Zigarre schmecken zu lassen. Das Volk sagt ihm nichts und er hat dem Volk nichts zu sagen. Wer die Bürger, also das Volk als völkische Nationalisten, die sich vor Asylheimen herumtreiben bezeichnet, sollte sich am besten über das Volk gar nicht äußern. Wie gesagt: er hat dem Volk nichts zu sagen und das Volk wird über seine liberalen Phantasien hinwegtrampeln.

Langsax

4. November 2015 11:51

Bei einer Diskussion über "Volk" sollte man nie vergessen, dass der Mensch über angeborenen Verhaltensweisen verfügt, denen man sich beugen muß. Immer, wenn die "Erzieher" glaubten, man könne den Menschen "veredeln" passierten in Folge die schlimmsten Menschheitsverbrechen!
Man sollte zur Kenntnis nehmen, dass der Mensch seine ethnische Herkunft als Teil seines ICHs betrachtet. Xenophobie (Fremdenfurcht) ist angeboren, Territorialität (=Lebensraum) haben Menschengruppen (Stämme, Völker) und brauchen diese als Lebensgrundlagen. Menschen verteidigen ihren Lebensraum gegen Eindringlinge.
Die Bildung von Völkern (=Nationen) ist die evolutionäre Antwort auf Massengesellschaften und nicht die Idee von Nationalisten.

Man kann den Eindruck haben, dass der heutige "moderne" Deutsche sich sehr weit von seinen angeborenen Verhaltensweisen entfernt hätte. Das ist aber nur scheinbar so.

Man muß diese biologischen Grundlagen des Mensch-Seins beachten, wenn man über die gegenwärtigen Zustände im im mehr oder weniger gesetzlosen Deutschland redet.

Knettier

4. November 2015 12:17

Interessantes Gespräch. Ich verstehe insoweit nicht, dass Lichtschlag ständig "Libertäre" mit "Liberalen" gleichsetzt. Der großartige libertäre YouTube-kanal "FreiwilligFrei " kann libertäre Gedanken besser rüberbringen und trennt die Begriffe auch in den meisten Fällen sehr ordentlich.

In der USA sind es doch gerade die Liberalen, die sich für einen "Big dog" (alles umfassenden Staat) einsetzen. Auch wenn Stefan Molyneux und Ron Paul auf den ersten Blick unvereinbar scheinen, da der eine Wahlen ablehnt (den Libertarismus aus den Menschen heraus erwecken will), während der andere Herr seine Hoffnung in Wahlen setzt (und nach einer erfolgreichen Wahl... das System umgestalten will, den Menschen so die Freiheit geben will), man hätte er einen von diesen beiden Herren zum Thema befragen sollen... oder beide... oder die Betreiber von FreiwilligFrei, denn die wirken mir alle kompetenter darin; libertäre Fragen aufzuwerfen, ein Ziel aufzuzeigen und eine Lösung zu finden... als dieser Herr Lichtschlag, der völlig unprofessionell... um die Begriffe "Liberal" und "Libertär" rumrotiert.

Trotzdem interessantes Interview, doch falscher Gesprächspartner!

Demo Goge aus der polis germania

4. November 2015 12:40

Gestern, "Tag der deutschen Industrie" live auf Phönix, Grillo spricht, durchaus staatstragend, anhörbar, Flüchtlingspolitik Merkel's ist richtig aber muß noch besser gestaltet werden.
Fußballallegorie: 'Die Wirtschaft' ist der Trainer, und der wird jetzt der Mannschaft, Bundesregierung, mal sagen, was in der 2. Halbzeit besser gemacht werden muß, dies und das.

Dann Merkelrede, schüchterne, bemüht witzige Verwahrung gegen dieses Fußballbild, sie sähe die Rollenverteilung doch etwas anders; folgend ein kleinkarierter, mit peinlichen wirtschaftsdenglischen Phrasen durchsetzter Vortrag auf dem Niveau eines Siemensabteilungsleiters, dicke Talisierung und breitere Bänder etc (die 'mute' Taste meiner Fernbedienung hat sich damit bezahlt gemacht). Schluß, Gott sei Dank.

Aber zu spät den Ton wieder eingeschaltet um zu wissen wer da nun auf der Bühne stand; jener aber "findet das Fußballbild gut" und ruft nun "die Nummer 6, eine Art Gündogan oder Reuss" auf den Platz.

Sigmar Gabriel wehrt ab, er war linker Verteidiger und das sei er auch geblieben; naja und dann kommt‘s, wohl nicht im Manuskript stehend zum Thema ‚Flüchtlinge‘ (wörtliches Zitat aus der Erinnerung):

„- natürlich wird das Geld kosten, wir brauchen neue Kindergärten, neue Schulen; Aber – noch teurer wäre es doch ohne Kinder; deshalb sollen die Flüchtlinge doch kommen, dann brauchen wir uns wenigstens keine Gedanken mehr über Kinder zu machen.“

Starker Beifall im Saal. (Solms hat wohl nicht applaudiert)

Stephan

4. November 2015 12:43

"In meinem Aufsatz vermute ich, daß sich die meisten Probleme lösen, sobald sich der Staat mit seinen Versorgungsanreizen und Verboten heraushält. Liberal-Libertäre sehen kein Problem darin, wenn jemand sein Glück in der Ferne sucht – auf eigene Kosten."

Und wer es nicht findet, endet in der Kriminalität oder auf der Straße. Im Sozialsystem kann er ja nicht mehr landen - das wurde ja im ersten Satz bereits abgeschafft. US-amerikanische Verhältnisse, Herr Stein hat es ja schon erwähnt.

Mett Eagle

4. November 2015 12:52

@ingres: Bei Lichtschlags Modell (oder dem, welches wir ihm unterstellen) würden gar nicht erst so viele kommen. Die katastrophale jetzige Situation wurde ja dadurch hervorgerufen, dass man das linke Motto von "Sozialleistungen für alles und jeden" mit der liberalen Idee der offenen Grenzen kombiniert hat. Sie glauben doch nicht wirklich, dass wir 1,5 Mio Flüchtlinge/Jahr hätten wenn sich alle selbstständig um Unterkunft und Verpflegung kümmern müssten oder alternativ, private Mildtäter um freiwillige Unterstützung anpumpen müssten?

Hartwig

4. November 2015 13:27

Das ausufernde Wesen des deutschen Sozialstaats anzuprangern ist allemal richtig, wenngleich dies nicht prinzipiell gegen einen Sozialstaat spricht. Und selbst dann, wenn ein Sozialstaat immanent die Eigenschaft hat, sich zu verselbstständigen und zusammenzubrechen, so spricht auch das nicht gegen seinen Aufbau, - und ggf. Wiederaufbau. Eine europäische Sichtweise, ganz besonders eine Deutsche.
Das ein Sozialstaat nur innerhalb eines geschlossenen Systems funktioniert, ist vorausgesetzt.
Nun kann man, wie Lichtschlag, das geschlossene System bis zur Familie (übersteigert bis zum Individuum) herunterbrechen. Der doppelt freie und wanderungsbereite Lohnarbeiter als sein eigenes Sozialsystem. Kann man so sehen, ist aber nicht der deutsche Weg; meiner schon gar nicht.
Und das Gegenteil dessen findet zur Zeit statt: Sozialstaat für alle Welt. Wird sich von selbst erledigen, allerdings mit der Hinterlassung einer Ruine, die einst Deutschland war.
Absurd wird es dort, wo Lichtschlag das Zeugen und die Aufzucht von Nachwuchs einzig als Privatsache darstellt, und zwar vom Grundsatz her und nicht als Kritik an bestimmten Auswüchsen der Elternbevormundung. Ganz egal wie klein oder groß das System ist, die Sorge für und um den Nachwuchs ist essentielle Aufgabe der gesamten Gruppe, Stamm, Volk, Nation. Die Inpflichtnahme einzig der Eltern ist nicht weiter kommentierbar.

Nobody

4. November 2015 13:53

Ist denn nun der Liberalismus Ihr Hauptfeind? Ist er in Ihren Augen »volkszersetzend«?

Er ist nicht bedingt volkszersetzend. Aber er kann es sein. Durch die seltsamen (Macht-) Strukturen und interessenspolitischen Ausuferungen ist die Wirkung des Liberalismuses heute in der Tat volkszersetzend.
Durch die Globalisierung gilt es alleine billige/billigere gerne auch effizientere Arbeitskraefte zu finden und Kauefer mit der Faehigkeit ein Produkt zu kaufen zu gewinnen. Dies muss nicht bedingt negativ wirken, tut dies jeoch zur Zeit, und wirkt somit fuer die Volksgemeinschaft in der Tat zersetzend.

...Hilfe durch Selbsthilfe

Die Hilfe durch Selbsthilfe impliziert auch die Option des Versagens.
Ohne ein soziales Netz (freiwilliger Basis hin oder her) sind diese Menschen heute Opfer der nicht mehr gesunden sozialen Struktur der Gemeinschaft. Eine gesunde Struktur bedarf kein Netz, sie ist das Netz, nur sind wir dank der Banken/Staatsbanken/Zins weit davon entfernt. Friedlich würden die Banken(!) nie Ihre Macht aufgeben, und bei allen anderen Szenarien gaebe es einen neuen Fürsten, das Ende der libertären Utopie....

Wie gesagt, wenn die kämen, ohne daß ich sie finanzieren müßte und wenn sie mir statt dessen ihre Dienstleistungen freiwillig anbieten dürften, dann sähe ich das Problem gar nicht.

Dishomogenität endet ihm Chaos oder im Diktat. Umso vielfäelltiger die Normen umso mehr gibt es Konflikte zwischen diesen und umso mehr muss in der Tat von "oben" geregelt werden.

Oder stört Sie der türkische Gemüsehändler qua Existenz?

Dies ist einfach nur plakativ, und erwarte ich eigenlich vom NDR...

Wenn Sie recht hätten, daß Staatseingriffe den Armen tendenziell helfen können, dann sollten Sie den Mindestlohn auf eine Million Euro hochsetzen.

Staatseingrife sollten den Armen nicht helfen (da haben Sie recht) aber schützen. Stehen Menschen z.B. in nicht selbstverschuldeter Abhängigkeit sollen diese deshalb ein Sklavendasein führen muessen?
Da dies in der Geschicht millionenfach die Regel war/ist, sollte dann nicht der Staat als ursprüngliche Schutzgemeinschaft seinen Ur_Auftrag nicht ausüben?
___
Übrigens ein Mensch in Abhängigkeit, bzw als Eigentum von einem anderen, koennen Sie nur Helfen sich selbst zu Helfen in dem Sie Ihn die Moeglichkeit geben seine Freiheit zu erlangen. Unter Umstaenden je nachdem wie eigentümlich (man) frei beschreibt, bedarf es ein Recht und/oder muss eine Ordnung zu eben dieser Selbsthilfe gebrochen werden. Ein solcher Bruch bedarf einer Gewalt, der Inhaber einer Gewalt ist ein/der Machthabender, dieser macht die Regeln... Ich glaube nicht an das Ammenmaerchen des guten und gerechten Helden...

Robert Fürst

4. November 2015 14:00

Eins jedenfalls dürfte zwischen Kositza und Lichtschlag Konsens sein und wenn das umgesetzt würde, wären wir aktuell gut unterwegs: Solange es den aktuellen überbordenden Sozialstaat mit seinen voraussetzungsarm gewährten, relativ leicht erschleichbaren auskömmlichen Transfers gibt, solange darf es keine offenen Grenzen geben.

Ja, aber könnte man nicht so verfahren, daß jeder kommen darf, aber wieder gehen muß, wenn er zum Sozialfall wird? Bei Eva Ziessler auf der Achse des Guten kann man das so ähnlich nachlesen:

... zwischen den Staatsbürgern und denjenigen Ausländern, die mit einem Arbeitsvisum legal ins Land kommen: Das Aufenthaltsrecht, das solche Visa gewährleisten, ist ausnahmslos an die Bedingung geknüpft, dass die Ausländer arbeiten, vollständig selbst für ihren Lebensunterhalt aufkommen und keinerlei Sozialleistungen in Anspruch nehmen. Verlieren sie ihre Arbeit und nehmen Sozialleistungen in Anspruch, dann erlischt ihr Aufenthaltsrecht sofort und sie müssen das Land verlassen. Für legale Einwanderer ist eine „Einwanderung in die Sozialsysteme“ also ausgeschlossen. Dasselbe gilt für Studentenvisa: Wer sein Studium nicht mehr finanzieren kann, verliert sein Visum.

Das klingt einigermaßen vernünftig, scheitert aber zumindest im Deutschland des 21. Jahrhunders am mangelden Willen zur Abschiebung von Fremden, die rechtlich bindend ausreisen müssen. Insofern hilft nur "Grenzen dicht" für diejenigen, die einfach so und ungefragt einreisen wollen. Gegen eine geordnete Zuwanderung, dann und in dem Umfange, in dem dies für Deutschland nach dem Urteil der Einheimischen sinnvoll ist, ist damit ja nichts gesagt. Im Gegenteil: Eine solche Einwanderung ist sinnvoll, aber eben nur eine solche.

ulex

4. November 2015 14:05

@ingres

Ja, so prinzipiell meinen das die "Libertären" wohl - da es keine staatliche Unterstützung gibt, bleibt nur derjenige hier, der es schafft sich selbst zu ernähren.

Dabei verkennen diese aber mE dass es Millionen Menschen auf der Welt gibt, für die es Anreiz genug ist für 1€ Tätigkeiten auszuüben und derweil im Wald zu schlafen oder sich mit Gewalt trotz des Risikos (von den aus libertärer Sicht privatisierten) Sicherheitsbehörden erwischt zu werden zu holen was zu holen ist. Ansätze hierzu gibt es ja durch unsere Freunde vom Balkan zu genüge.

Insofern scheint mir auch ein solcher Denkansatz mit zuviel Verwerfungen verbunden zu sein, will man (weite) Teile des Landes nicht auf das Niveau von afrikanischen oder südamerikanischen Slums herabsenken.

KJ

4. November 2015 14:16

Verächtlich über den Liberalismus... die Frage ist ja immer cui bono?

Gerade im Ticker: "Bei einer Messerstecherei in einer Flüchtlingsunterkunft in Westerland auf Sylt ist nach Polizeiangaben ein Mann getötet worden." *)

Libertäre haben dafür keine Lösung, die würden gewissermaßen die Bevölkerung bewaffnen oder Bürgerwehrclubs gegen die Kriminalität gründen. Für Libertäre ist der Feind der gleiche wie bei den Globalisten, die Zerstörung von staatlicher Ordnung als Kontrollfaktor. Für sie ist es daher kein Problem, dass wir unerwünschte Einwanderung haben, sondern nur, dass ein Sozialstaat diese auffängt und sie Steuern zahlen. Ich denke die Hoffnung ist eher bei den Etatisten, gerne auch von links.

*) Ja, wir brauchen "German Body Count", über die Opfern der Invasoren und unter den Invasoren. Und wenn Deutschland wirklich bald so bunt wie Süd-Afrika werden soll, dann steht da noch einiges uns bevor.

Der_Jürgen

4. November 2015 14:23

Lichtschlag ist sicherlich ein intelligenter Mann, und manchen seiner Aussagen kann man ohne weiteres zustimmen. Doch vermisst man eine Antwort auf die Frage, was seiner Ansicht nach getan werden müsste, um die Flut zu stoppen und die illegal Eingedrungenen wieder in ihre Heimatländer zurückzuschicken. Beides - vor allem das zweite - wird mit liberalen Mitteln nicht möglich sein.

Die entscheidende Schwäche des Liberalismus ist, dass er - wie sein feindlicher Bruder, der Marxismus - von Primat des Wirtschaftlichen sowie von einem universalistischen Menschenbild ausgeht. Für beide Irrtümer zahlt die Welt schon heute einen sehr hohen Preis.

Höchst irritierend der Seitenhieb auf die "Verschwörungsheinis"; "Verschwörungstheoretiker" ist bekanntlich eine der dümmlichen Totschlagvokalbeln, mit denen das System die Verkünder unliebsamer Wahrheiten verunglimpft.

Arminius Arndt

4. November 2015 14:27

Liberalismus hat für mich nur im Bereich des Rechtswesens eine überragende Bedeutung. Alleine die Vorstellung, dass es den anderen als Freien gibt und man selber als grundsätzlich frei gedacht wird, hat eine enorm disziplinierende Wirkung auf rechtliche Regelungen und Normierungen. Der "liberale Rechtsstaat" eben, wie er bspw. prägender Teil des Kaiserreichs war und dem wir unter anderem auch das damalige BGB, das StGB und die StPO zu verdanken haben.

Darüber hinaus, in den Bereichen der sog. Marktwirtschaft und als gesamtgesellschaftlicher Ansatz, ist er für mich eine Utopie, die Teile zwar richtig beschreibt, aber von dem großen Kuchen Wahrheit eben immer nur ein paar Tortenstücke erhaschen kann - setzt man die Tortenstücke wieder zusammen, hat man dann aber noch lange nicht wieder den ganzen Kuchen.

So geht es auch dem Marxismus. Dessen Kapitalismuskritik, seine Theorien vom notwendig falschen Bewusstsein, vom Mehrwert etc. sind einfach nach wie vor Pflicht in der intellektuellen Bildung. In der Praxis haben der Marxismus/ Sozialismus versagt und müssen sogar realistischerweise versagen.

Was mich an vielen sog. Liberalen und Libertären stört ist, dass sie meinen, wenn sie etwas von Erfolg, Markt, Wettbewerb und Ähnlichem predigen, dass sie dann wie quasi gottgegeben natürlich zu den erfolgreichen Markteilnehmern gehören würden und sich nicht "unten" denken können. In der Praxis kenne ich persönlich aber deutlich mehr rein materiell reich gewordene, also erfolgreich gewordene, Linke und Sozialisten, als Liberale (da muss ich mir nur meinen eigenen Abschlussjahrgang einmal anschauen).

Was ein echter Liberalismus voraussetzten würde, damit er irgendwann die Chance hätte, zumindest kurzzeitig zu funktionieren, wäre eine Art gesellschaftlicher Anarcho-Steinzeit-Pol-Pot-Reset, in der erst einmal alle wieder arm und damit gleich werden müssen, damit alle die gleichen Anfangsbedingungen haben (Da bin ich ganz bei der Songzeile aus Bobby Mc Gee von Janis Joplin: "Freedom's just another word for nothin' left to lose"). Das will, glaube ich keiner und das ist auch nicht machbar ...

Zumal sich dann nach einer gewissen Zeit ohnehin wieder Über- und Unterordnungen bilden würden und der dem Kapitalismus und damit auch dem Liberalismus immanente schlicht menschlich- allzu menschliche Drang zur Unterlaufung des Systems durch Abschottung des freien Marktes, zur Oligopol- und Monopolbildung zeigen würde. Spätestens dann müsste es wieder zu einer Regulierung kommen, wofür man wieder eine Form von Staat brauchen würde.

Diese Beispiele belegen auch die Überlegenheit konservativer Anschauungen, die immer auch anthropologisch begründet sind bzw. eine reale anthropologische Basis haben, während Liberalismus und Sozialismus auf einem idealen Menschen aufbauen, den es eben nicht gibt und der daher, zumindest im Sozialismus, erst geschaffen werden muss (was den Sozialismus ja gerade so illiberal gemacht hat).

Die Realität zeigt aber, dass alleine deshalb, dass eben nicht alle die gleichen Anfangsbedingungen haben, wenn es darum geht, sich dem Selektionsgott namens Wettbewerb zu stellen, der Liberalismus als intellektuelle Denkart nett und "very nice to have" ist, aber praktisch doch seine deutlichen Begrenztheiten hat.

Der Konservative hingegen weiß, dass Haben nicht nur von Nehmen kommt, sondern im starken Maße auch von bereits Vorhandenem. Die meisten Millionäre und die allermeisten Milliardäre stammen aus Dynastien, aus Familien mit Geld. Und da alle Lust Ewigkeit will, weiß man als aufmerksamer Beobachter, dass liberales Gerede aus diesen Kreisen nur als Mohrrübe zu verstehen ist, die man dem Pöbel wie dem Ackergaul vor die Nase bindet, damit er besser zieht ... vergleiche nur das Theaterstück "Death of a Salesman" ...

Tja, wenn es nicht so traurig wäre, dann müsste man lachen und in der heutigen Zeit Bedarf es keines weiteren Liberalismus im Markt- und Migrationsbereich, da bedarf es eines starken Staates, der seine Bürger zu den Waffen ruft, um das Land zu verteidigen, denn die ganzen Zuwanderer kommen weiß-Gott-nicht nur wegen den Sozialtransfers. Die kommen wegen dem dicken Speck am Leib von Europa und die wollen irgendwann Beute machen. Sozialknete mag hier zur vorübergehenden Sedierung und Ruhe helfen, aber dass die Machtfrage von den eingewanderten Kreisen früher oder später gestellt wird, kann sie nicht verhindern. Ein System ohne Staatsknete für Migranten und dabei offenen Grenzen, da ja dann angeblich nicht mehr nötig, würde lediglich dazu führen, dass hemmungslos zugewandert wird und der Krieg auf deutschem Boden deutlich früher einsetzt.

Den Liberalismus heben wir uns daher besser für die Zeit auf, wo wir wieder Herr im eigenen Land sind und uns und vor allem unseren Landsleuten diese Freiheit wieder gönnen können.

Monika

4. November 2015 14:46

Danke für das interessante Interview.

Es ist immer wieder das alte, leidige Thema. Warum sollten die beiden Standpunkte ( eher individualistisch oder eher kollektivistisch, bzw. gesellschaftlich) Gegensätze sein ? Oder sich gar ausschließen ?

Der Jesuitenpater Rupert Lay hat in seinen Büchern von 5 Elementen gesprochen, um konkretes Personsein zu erfassen. ( Lay stellt ganz bewußt nicht die Frage nach dem Wesen des Menschen oder nach dem richtigen Menschenbild).
Unaufgebbar zu Personsein gehören demnach:
-Individualität
-Gesellschaftlichkeit
-Weltlichkeit
-Geschichtlichkeit
-Grenzhaftigkeit
Diese Elemente betrachtet Lay als gleichursprünglich und als dialektisch aufeinander bezogen an. D.h. sie befinden sich idealerweise in einem ausgewogenen Verhältnis.
Die Überbetonung eines Elementes ins Extreme bringt im Falle der Individualität die von Frau Kositza erwähnte Härte hervor:
" Wer nicht aus eigener Kraft ein Auskommen findet, der hat halt Pech gehabt ."
Eine extreme Überbetonung der Gesellschaftlichkeit ist das Klassendenken der Kommunisten oder das "Du bist nichts, dein Volk ist alles " der Nationalsozialisten.
Ebenso kann das Element der Weltlichkeit , der Geschichtlichkeit , der Grenzhaftigkeit übertrieben werden. Da kann man einiges durchspielen.

Zum "Volk als Größe" weise ich noch einmal vorsichtig darauf hin, dass Nikolai Berdjajew ( 1874-1948) in seinem Aufsatz "Verführung und Knechtschaft durch den Nationalismus" schon Grundlegendes zu Nation-Nationalismus/ Patriotismus/Nation-Staat/ Nation-Volk/ Volkstum geschrieben hat.

@Herrn Lichtschlag

Nichts gegen Ihren obligatorischen türkischen Gemüsehändler. Jeder sollte einen haben. So wie " seinen Italiener".
Aber:
1. brauchen wir nicht hunderttausende Gemüsehändler,
2. gibt es wunderbare pfälzische und hessische Gemüsehändler,
3. gibt es türkischstämmige Gemüsehändler, die hessisch babbeln,
4. brauchen wir auch türkische Ärztinnen und nicht nur syrische Ärzte,

Nicht zuletzt stellt sich die Einwanderungsfrage am wenigsten unter liberalistischem Blick:
1. die meisten Sozialmigranten verstehen und leben kaum unser modernes liberales Menschenbild
2. allein die Größenordnung einer sich in Zukunft verschärfenden Völkerwanderung braucht ganz andere und neue Kategorien als liberalistische.
Zwischen den Einzelaussagen von gebildeten Einwanderern und Einzelaussagen der weniger "verwertbaren Einwanderer" ( Claudia Roth) liegen Welten.

Fenris

4. November 2015 14:52

Liberalität ist ohne einen starken Nationalstaat gar nicht denkbar, sonst würde sie Anarchie heißen. Sie braucht den Schutz der staatlichen Ordnung, ist auf die Toleranz derer angewiesen, die diesen Staat in Form bringen und halten.

Der konservative Staat ermöglicht überhaupt erst, daß Leute wie Lichtschlag nachts ruhig schlafen und am Tage ihren Geschäften nachgehen können - die nur ihnen selbst und sonst niemandem nützen.

Liberale sind für mich die bisweilen harmlosen Hofnarren eines funktionierenden Staates, man leistet sie sich, sie bringen ein wenig Farbe ins Spiel. Aber sie können auch zur Gefahr werden, denn sie sind es, die aus purem Eigennutz dem Feinde die Burgtore hinunterlassen.

Liberal bin ich allerdings auch, jedenfalls am Ende eines arbeitsreichen Tages, wenn ich die Füße hochlege und mir einen schweren alten Rum eingieße. Vor dem "leben und leben lassen" kommt aber nun immer erst einmal die Zeit, in welcher die Voraussetzungen für diese Haltung geschaffen werden müssen. Dazu sind Liberale selbst weder physisch noch mental in der Lage.

Ihre Wehrfähigkeit, und nur darauf kommt es in den heraufziehenden Zeiten an, tendiert gegen Null. Sie wird ungefähr dort einzuordnen sein, wo sich auch die restliche Spaßgesellschaft einfinden wird.

Zwei Fragen stelle ich mir:
Brauchen wir die? Sollen wir uns wirklich um Leute kümmern, die sich immer nur selbst am nächsten sind und diese beschissene Moral hinter dem Wörtchen "Liberal" verstecken?

Aristoteles

4. November 2015 15:06

Ellen Kositza: Daumen hoch.
André Lichtschlag: Daumen runter.

Lichtschlag sagt:

"Ob mich die Kategorien »Wir«, »unser« und »Volk« tangieren? Bei solchen Vokabeln bin ich immer aufgeschreckt, denn das »Du« bezahlt."

Welchen Patrioten befällt bei einer solchen Aussage nicht ein Ekelgefühl?

So gesehen ist der Liberalismus nicht nur ein Übel, er verursacht auch Übelkeit.
Und bis zum von der Linkspartei geforderten Volkstod ist es auch nicht mehr weit.

Mit Linken kann man auch über viele Dinge diskutieren: Anti-Imperialismus, Kapitalismus usw.
Sobald man aber zum Thema 'Volk' kommt, geht es nicht mehr weiter, da lohnt kein Debattieren mehr, da muss die Grenze gezogen werden:
Du hier, ich dort. Ende Gelände.

In einer Hinsicht muss man aber als einer, der für das Volksleben ist, aufpassen: Etatismus ist dort gut, wo der Staat für sein Volk, also für das Überleben seines Volkes, sorgt (wie vom Grundgesetz gefordert).
Etatismus ist tödlich, wenn er sich, wie im Fall BRD, gegen das eigene Volk richtet.
Solange Multikulti-Kindergärten und Multikulti-Schulen staatlich verordnet werden,
Kindergärten und Schulen für Deutsche aber wegen Rassismus verboten werden,
muss man selbstverständlich ALLES auf privater Ebene versuchen,
um den Völkermord bereits dort zu verhindern, wo es am Wichtigsten ist.
Juristen sollten sich UNBEDINGT damit beschäftigen, ob es im Zuge des Minderheitenschutzes ...
(Deutsche sind in Bezug zur Weltmenschheit in der Minderheit)
... möglich ist, Schulen für Deutsche einzurichten.
Regenbogenschulen dort, deutsche Schulen hier: Warum nicht?

Thomas Wawerka

4. November 2015 15:13

Interessant zu sehen, wie der Sozialstaat und die Frage nach offenen oder geschlossenen Grenzen zusammenhängen ... und eigentlich sehr einfach zu begreifen. Wenn man den Sozialstaat, der ja notwendigerweise ein "starker Staat" sein muss, abbauen will und es nicht über die parteipolitische Beeinflussung der Bürger schafft - nun, dann vielleicht über die Aufgabe der Grenzen.
Ich bekenne, in ökonomischen Fragen ahnungslos zu sein. Welche Form des Wirtschaftens halten denn die anderen SiN-Kommentatoren für angemessen und zukunftsträchtig?

ingres

4. November 2015 15:51

Ich habe übrigens das Lichtschlagsche Modell auch für mich privat längst schon mal durchgedacht. Durch die Trivialitäten von links und liberal bin ich längst durch. Ausgangspunkt war die Frage, ob und warum ein Einheimischer gegenüber einem Ausländer einen Vorzug haben soll? Ich konnte das letztlich nicht absolut begründen. Gefühlsmäßig würde ich sagen, dass der Einheimische ein höheres Anrecht auf Leistungen hat als ein Ausländer denn der Einheimische hat dafür ja gezahlt und hat das Heimrecht. Aber das gilt nur dann wenn man dies áls objektives Recht verankert. So lange dieses Recht nicht festgeschrieben ist, ist die Frage moralisch offen und nicht letztgültig zu klären, Wiewohl ich weiß, dass man u. U. auch Ethik auf Axiome gründen und ab Axiom sinnvolle Begründungen liefern kann. Aber die Axiome sind nicht zwingend wie in der Mathematik.

Insofern habe ich das Problem ethisch offen gelassen. Ich habe intern für mich so argumentiert: ein Deutscher hat in unserem Staat theoretisch seine Chance gehabt. Wenn er sie nicht nutzen konnte, so hat er vor dem Schicksal nicht mehr recht, als ein Ausländer, der bisher nirgendwo seine Chance nutzen konnte. Also muß man dem Ausländer rein ethisch gesehen die Chance geben, auch wenn er noch nicht eingezahlt hat. Denn seine Grundbedürfnisse sind ja davon unabhängig ob er eingezahlt hat oder nicht.
Aber grundsätzlich neige ich dazu Landsleute zu bevorzugen. Denn die Gegenposition läßt sich ethisch ja auch nicht begründen außer eben relativ zu anderen Axiomen. Insofern sehe ich die Sache praktisch. Ich ziehe Landsleute vor und ansonsten sehe ich mir an, wie man Ausländern helfen kann ohne meinen Landsleuten (und natürlich auch mir) übermäßigen Schaden zuzufügen. Das ist mein Modell.
Aber es bleibt grundsätzlich ein Problem: Habe ich das Recht einen Landsmann gegenüber einem Ausländer zu bevorteilen? Global ist klar, dass ich so handeln muß, dass das deutsche Volk (bzw. die angestammte einheimische Bevölkerung, Volk ist ja rechtsradikal) erhalten bleibt. Aber im Einzelfall kommt es zu Problemen. Ich kann nicht grundsätzlich sagen, dass das Lebensglück eines Einheimischen nicht durch einen Fremden zerstört werden darf. Wenn ein berechtigter Asylant der bessere Computerfachmann ist, muß eventuell ein Einheimischer daran glauben. Dasselbe gilt für einen Bauarbeiter.

Aber das Lichtschlagsche Chaos, dass ja dem Merkelschen äquivalent wäre, würde ich vermeiden. D. h. ich würde die Einwanderer in jedem Fall gezielt auswährlen und dabei auch Kontingente beachten.

Obwohl wenn Lichtschlag die Leute auf eigene Rechnung hier leben lassen will, kann eigentlich kein Problem entstehen. Denn entweder setzen die sich hier durch, dann reichen 80 Millionen um die Einheimischen zu ersetzen. Wer es nicht schafft wandert dann entweder wieder aus oder segnet hier das zeitliche; denn auf eigene Rechnung kann man nur leben wenn man es schafft. Also das Lichtschlagsche Modell könnte funktionieren (wenn auch mit einem Austausch der Bevölkerung), wenn der deutsche Staat knallhart die Rahmenbedingungen setzen würde und dabei Recht und Ordnung durchsetzt.

Die Weltfremdheit von Lichtschlag zeigt sich allerdings darin, dass er anscheinend die Rahmenbedingungen des deutschen Staates ncht kennt.

Ahorn

4. November 2015 16:12

Die Liebe, die viele Rechte/Konservative der Markttheologie entgegenbringen, ist für mich schwer nachzuvollziehen. Hayeks Katallaxie ist im selben Maße utopisch/dystopisch wie der Marxsche Kommunismus. Der real existierenden Marktwirtschaft hingegen verdanken wir den "großen Austausch" und die Auflösung der Nation. Marktwirtschaft ist eben keine Tausch-Veranstaltung von Gemüsehändlern aus dem liberalen/libertären Bilderbuch. Ihre Entwicklung folgt einer Logik der Machtkonzentration und der globalen Ausdehnung. Wer die Nation erhalten will, muss den Markt eingrenzen.

Monika

4. November 2015 16:15

Jetzt gibt es Systemoppositionelle gar bei der Linken. Man will für eine Begrenzung der Zuwanderung sein, ohne wie die AfD zu klingen.
Man entdeckt das Recht, nein zu sagen:

https://www.taz.de/Kommentar-Fluechtlingspolitik/!5242988/

Systemoppositionelle aller Parteien vereinigt euch.

eulenfurz

4. November 2015 16:54

Kositza: hingegen halte ich ihre Vorstellung vom freien Markt und den mitprofitierenden Langsamtuern (... die kinderreichen Ehen ...) für utopistisch, für einen Reißbrettentwurf.

Seltsam, kinderreiche Familien funktionierten aber über Jahrtausende, oder besser: seit Menschengedenken – gerade eben vor dem lebensfeindlichen Reißbrettentwurf von Zwangsbeschulung und Umverteilungsmaschinerie (Rentenversicherung usw.). Der demographische Niedergang Deutschlands begann mit dem Bismarck‘schen Sozialismus. ... Lebensgesetzlich Denkende müßten libertär bis auf die Knochen sein!

Ein Sozialismus, ob Bismarcks völkischer oder Merkels internationaler, hat immer Auswirkungen auf die natürliche Entwicklung und Entfaltung einer betroffenen Gemeinschaft: Schwache und Unfähige werden aufgepäppelt, die anderen belastet und damit gehemmt. Was nicht bedeutet, daß eine anonyme Massengesellschaft genauso zwischenmenschlich organisiert werden kann, wie ein übersichtliches Stammesgefüge, aber die lebensgesetzlichen Bedingungen sollten Grundlage allen Handelns sein.

Nicht nur auf die Menge des Nachwuchses hat der Sozialismus Einfluß, sondern auch auf die Qualität. Sozialismus macht nicht nur impotent, sondern auch dumm!

Schlesische Fachkraft

4. November 2015 16:54

Aber wozu brauchen wir eigentlich den ganzen "totalitären" Liberalismus in jedem Bereich unseres Lebens? Wenn ich einen kranken Sozialstaat ala "BRD" ablehne und ein klarer Befürworter einer wirtschaftlichen Freiheit auf dem Grundsatz des freien Wettbewerbes bin bedeutet das noch lange nicht, dass ich automatisch z.B. eine "grenzenlose" Bildungs-, Familien- oder Zuwanderungspolitik gutheißen muss. Auch Freiheit braucht gewisse Grenzen. Ein "Alles kann, nichts muss"-Liberalismus als Staatsdoktrin ist eine reine Farce. Mit den Rechten gehen schließlich auch Pflichten einher. Und diese kann ich viel besser in einem mehr oder weniger ethnisch oder kulturell homogenen Nationalstaat einfordern als in einer Multikulti GmbH.

Ich bin ja wirklich kein Großverdiener, aber ich bin bereit sogar noch weniger Geld im Portemonnaie zu haben, dafür aber in einer warmen und geborgenen Umgebung zu leben, wo ich mich nicht wortlos an jeden "globalen Trend" anpassen muss. Einer Umgebung mit ihren Traditionen, Sitten, Bräuchen, angestammten Bevölkerung usw. WAHRE "Kulturbereicherer" aus dem Ausland sind willkommen - wenn sie ihre Existenz selbst sichern können, unsere Regeln beachten und auch bereit sind, sich notfalls für dieses Land "aufzuopfern". Das ist für mich die wahre Lebensqualität und nicht 2 oder 3% BIP-Wachstum mehr oder zig Milliarden Exportüberschuß mit Millionen von kulturfremden Konsumenten, Tagelöhnern, Hartzern und Ganoven aus allen Herren Ländern der Welt, die dieses Land nur als eine attraktive Spielwiese betrachten.

ingres

4. November 2015 17:00

@Mett Eagle

>> Bei Lichtschlags Modell (oder dem, welches wir ihm unterstellen) würden gar nicht erst so viele kommen.

Kann sein, aber wir haben eben aktuell ein anderes "Modell". Und nur mit diesem Modell kann man sich derzeit beschäftigen. Wenn das wider Erwarten erfolgreich beseitigt ist kann man sich ja dann über Aspekte des Lichtschlagschen Modells unterhalten.
Wer unter den jetzigen Bedingungen von Lichtschlagschen Modell spricht verkennt ganz offensichtlich die Realitäten. Was man bei Lichtschlag auch daran sieht, dass er offensichtlich eine fundamentalere Betrachtung der Realität in Richtung Verschwörungstheorie einordnet. Er liegt also zu 100% daneben. Während er sein Modell vorstellt wird Deutschland endgültig abgeschafft. Danach wird sein Modell bis auf weiteres obsolet sein.

Schopi

4. November 2015 17:17

@Monika

Es sind aber merkwürdige Systemoppositionelle, welche in der taz den verlinkten Artikel kommentieren.

Hier einmal eine Kostprobe:

...Der Maßstab ist ein Problem, hier beginnt die Selbstermächtigung. Wenn ich 3 Uhr nachts nun mit mehr Angst durch die Strassen muss, es irgendwann nicht mehr mache, ist das eher zumutbar als die Bombenangst in Kabul, oder die Angst vor dem Verhungern? Das ist richtig. Wie sehr und für wen alles muss ich dann meine Ansprüche zurückschrauben? Deutschland hat sehr von der Kapital- und Warenstromstruktur profitiert, das ist korrekt, die Retourkutsche ist irgendwie gerecht. ....

Was sind das für Schlussfolgerungen? Und vor allem: warum kann man nachts um 3 nicht ohne Angst durch die Straßen? Man sieht ganz richtig, schaltet aber gleich wieder in den Ideologiemodus zurück.

Waldgänger

4. November 2015 17:22

Das Gespräch gefällt seines freundlichen und verbindlichen Tones wegen. Das ist gut und gerade heute(!) viel wert.
In der Sache zeigten sich aber sehr große Differenzen, die ich für nicht überbrückbar halte.

Zu Lichtschlags Frage:

Ist der Liberalismus nun Ihr Hauptfeind? Ist er in Ihren Augen »volkszersetzend«?“

Ja, Herr Lichtschlag, man muss die Augen auf machen oder Kleine-Hartlage lesen, um zu sehen, dass es so ist.

Der Liberalismus ist heute – im Gegensatz zum 19. Jahrhundert – sogar nicht nur volkszersetzend, sondern generell von destruktiver Wirkung, da er weit über das Ziel hinausgeschossen ist und durch seine totalitär gewordene Alleinherrschaft automatisch zu etwas Herrschendem geworden ist, gegen das Liberale früher gekämpft haben.
Durch die geduldete Zunahme von Beliebigkeit und die Dekonstruktion von stabilisierenden Strukturen produziert der Liberalismus heute gleichzeitig die Sicherheitsprobleme, gegen die dann wiederum autoritäre Machtmittel eingesetzt werden.

Kurz: Durch ein Übermaß an Liberalismus schlägt das ursprünglich Liberale ins Gegenteil um.
Ein Zurück zu jenen seligen Zeiten eines sinnvollen und gemäßigten Liberalismus wie im 19. Jahrhundert - wie es Lichtschlag möchte - ist aber unmöglich.
Es dennoch zu hoffen, ist ebenso ahistorisch wie apolitisch.

Der entscheidende und unüberbrückbare Unterschied liegt aber darin, dass Lichtschlag keine Prioritäten für das Eigene setzen will.
Deshalb hat er ja auch diese Probleme mit dem Begriff "Volk".

Für Liberale gibt es eben eine gleichsam atomisierte Bevölkerung von Individualisten - und damit lässt sich halt kein Staat machen, sondern nur eine sozialdarwinistisch strkturierte Welt mit der Herrschaft der Stärkeren begründen.

Waldgänger

4. November 2015 17:39

@ Ahorn

Möchte Ihnen ausdrücklich zustimmen. Für mich verläuft hier (d.h. Bewertung der "Markttheologie") die entscheidende Grenze zwischen weitblickenden modernen Vertretern der Neuen Rechten und den "Traditionskonservativen", die manche Zusammenhänge noch nicht recht verstanden haben.

Man weiß doch, wer bzw. welche Kräfte uns den Schlamassel eingebrockt haben - und die Linken als nützliche Wadenbeißer und Schläger füttert und hegt.

Christian

4. November 2015 18:01

Als Rechtslibertärer kann ich Lichtschlag nicht so ganz zustimmen. Die wichtigste Aufgabe des Minimalstaates ist es, das Eigentum des Staatsvolkes zu schützen. Die Aufgabe des Minimalstaats liegt gerade darin, die Grenzen bombensicher-dicht zu halten, das Militär (in Fällen wie jetzt z.B.) nach außen einzusetzen sowie die Polizei im Innern konsequent ihre Arbeit (z.B. Jagd auf Untergetauchte) machen zu lassen. Das bedeutet liberal zu denken.

Wer den Drang verspürt mit Leuten fremder Kulturen in Kontakt zu kommen, soll diese auf seinem Privatgrundstück unterbringen, oder am besten, er/sie fliegt nach Arabien und lässt sich dann direkt vor Ort ausplündern und vergewaltigen.

Jeder soll nach seiner Facon glücklich werden, ohne dabei seine Mitbürger zu stören bitteschön! Das ist wahrer Libertarismus, Herr Lichtschlag.

Andreas Walter

4. November 2015 18:06

@ ulex

Oder VS-amerikanische Slums, Ghettos. Reicht doch schon und haben wir doch stellenweise auch schon hier. Genau dort, wo sich massenhaft Muslime ansiedeln. Genauso wie es übrigens überall auf der Welt auch heute noch Judenviertel gibt und auch schon immer gab, und zwar auch schon lange vor dem 2. Weltkrieg, sogar während des 2. Weltkriegs und auch noch danach, bis heute. Das ist nicht nur eine Erfindung und reguläre Zwangsmassnahme der Europäer oder Christen, dass scheint auch noch etwas anderes zu sein, was man gerne ignoriert, verschweigt und herunterspielt, und was andere Volksgruppen und Ethnien übrigens auch machen, in der Fremde. Alles hat eben immer mindestens zwei Seiten, die es zu betrachten gilt:

https://en.wikipedia.org/wiki/Jewish_quarter_(diaspora)

https://en.wikipedia.org/wiki/African-American_neighborhood

https://en.wikipedia.org/wiki/White_flight

https://en.wikipedia.org/wiki/Black_Rednecks_and_White_Liberals

https://bastionofliberty.blogspot.de/2015/02/no-go-zones-in-europe.html

https://polisen.se/Global/www%20och%20Intrapolis/Rapporter-utredningar/01%20Polisen%20nationellt/Ovriga%20rapporter-utredningar/Kriminella%20natverk%20med%20stor%20paverkan%20i%20lokalsamhallet%20Sekretesspr%2014.pdf

Wobei heute auch fast alle Juden fast überall auf der Welt genauso friedlich sind wie die Christen (was nicht immer so war, Pale of Settlement), so wie es heute auch schon viele assimilierte Muslime auch in Europa gibt, aber eben nicht alle, und es kommen seit einigen Jahren jetzt eben wieder ständig neue dazu. Die Probleme scheinen also immer da aufzutauchen, wo es Armut gibt oder Arme importiert werden oder einwandern, egal ob im 19., 20. oder 21. Jahrhundert, wie aber auch schon davor.

Robert Fürst

4. November 2015 18:32

@Ahorn:

Zitat: Der real existierenden Marktwirtschaft hingegen verdanken wir den „großen Austausch“ und die Auflösung der Nation.

Wohl kaum, denn auch Australien, Ungarn, Kanada und Israel, um nur ein paar Länder herauszugreifen, haben die von Ihnen verantwortlich gemachte real existierende Marktwirtschaft, aber eben keinen "grossen Austausch", sondern im Gegenteil einen gesunden Selbstbehauptungstrieb und deswegen cum grano salis, auch nur den Zuzug, den sie auch haben möchten.

Man kann sein Wirtschaftsleben sehr wohl marktwirtschaftlich organisieren (was denn auch sonst?), aber dennoch die völlig selbstverständliche und an sich gar nicht begründungsbedürftige Einstellung haben und tatsächlich nach ihr handeln, das Einwanderung sich nur nach den (egoistischen) Interessen des Aufnahmestaates zu richten hat und Einwandungsansprüche Fremder absurd sind. Für sein eigenes Haus oder seine eigene Wohnung akzeptiert das ja auch jeder, nur mit dem Transfer dieser so naheliegenden Einstellung auf unser ganzes Land haben einige Zeitgenossen Probleme. Daran müssen wir arbeiten, diesen Leuten auf die Sprünge zu helfen und sie aus ihrer Verwirrung zu befreien.

Nicht der Markt ist schuld, sondern die Selbstvergessenheit, der Schuldkult und die naive Träumerei vielen Akteure in Politik und im Medienzirkus, aber auch in den Kirchen, Gewerkschaften und Sozialverbänden. Bei diesen Menschen hat sich einer Infektion gleich bis ins Unterbewußtsein (Schere im Kopf ...) die Vorstellung eingefressen, daß es irgendwie böse ist, zwischen "wir" und "die anderen" zu unterscheiden und das man sich über die Selbsthintanstellung, die Selbsterniedrigung und die Selbstaufgabe einen moralischen Vorteil verschaffen kann. Bei diesen Leuten hat sich ein vollständiges, in sich sogar schlüssiges, mit eigenem Vokabular (Neusprech ...) ausgestattetes, aber eben auf komplett falschen Prämissen aufgebautes Paralleluniversum ausgebildet, in dem sie leben. Dies führt dazu, dass unser Lager und diese Menschen ein- und denselben Sachverhalt ganz unterschiedlich wahrnehmen und bewerten. Man steht ja teilweise fassungslos davor, wenn man sieht, was für ein Aufwand bei diesen Leuten getrieben wird, um die eigene verquere Weltsicht zu retten, wenn sie durch die Tatsachen nun wirklich überdeutlich widerlegt wird.

Also bitte: Lassen wir die gute alte Marktwirtschaft in Ruhe, die nun wirklich nichts dafür kann, und konzentrieren wir uns auf die wahren Ursachen der Desorientierung.

Gustav Grambauer

4. November 2015 19:22

Thomas Wawerka

"Welche Form des Wirtschaftens halten denn die anderen SiN-Kommentatoren für angemessen und zukunftsträchtig?"

Laßt die Toten ihre Toten begraben. Man kann die Leiche noch mit ein paar Elektroschocks zum Zucken bringen, lebendig wird sie davon nicht.

Hier ist das Leben:

https://anthrowiki.at/Soziale_Dreigliederung

Derzeit ist an eine Bewegung für die Dreigliederung nicht zu denken - alle drei Glieder sind von Mono- bzw. Oligopolen an die Wand gequetscht worden, die Regungen der drei Organe sind einander in kaum noch steigerbarer Perversion überlagert. Der Organismus ist klinisch tot. Die Dornacher / Basler Anthro-Camarilla fächelt nur besonders artifiziell mit dem Verwesungsgestank herum.

Der Hegelianer Heinrichs wollte den äußeren Impuls mit seiner "Viergliederung" wieder aufnehmen,

https://www.johannesheinrichs.de/

https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Heinrichs_(Philosoph)#Umbau_der_Demokratie

ich erinnere mich noch daran, wie er in den 80er Jahren mit einem alten "Demokratie-Bus" durch Deutschland gefahren ist, selbstverständlich ohne Soros-Gelder, aber auch ohne nennenswerte Resonanz. Ich gehe davon aus, daß er scheitern muß(te), da er auch nur wieder eine Akademiker-Kopfgeburt (wir sind genau beim Thema ...) hervorgebracht hat.

... "Alles prüfet", er hat sehr viele aufgreifbare Bezüge drin, und guter Wille ist nie vergebens:

https://netz-vier.de/Manifest.pdf

"Angemessen" ist das Stichwort.

Die Besinnung auf das lebendige Wesen wird sich erst nach dem Total-Zusammenbruch der von den Sozial-Experimenten hinterlassenen Infrastruktur (und somit mit der Total-Ernüchterung nach den Ende aller utopischer / dystopischer Illusionen) ergeben, wenn ebenso jedwede Profilierungs-Vorstöße zurückgewiesen werden, kurzum Und wenn das Trauern mit Recht über der Erde wieder beginnt.

Wahrscheinlich wird dies unter anderem oder gar keinem Namen geschehen, bestimmt auch hier mehr dort weniger synthetisiert mit anderen, allerdings ihrerseits organischen Zutaten.

- G. G.

jak

4. November 2015 19:38

Ach ja... Zum Problem der liberal-libertären Utopie vom freien, kosmopolitischen Individuum ist übrigens gestern bei der Blauen Narzisse ein passender Artikel erschienen:

„Das Jahrhundertproblem massiver, Europa überrollender Einwanderung gehört zu den Verfallserscheinungen, für die in letzter Instanz der Individualismus verantwortlich ist.“

https://www.blauenarzisse.de/index.php/gesichtet/item/5435-verfall-in-uns-selbst

Gustav Grambauer

4. November 2015 19:39

Nachtrag

"... von den Sozial-Experimenten hinterlassenen ..."

Da rechne ich den Liberalismus, und gerade den, und dabei noch am wenigsten den Eisenbahn-Liberalismus des 19. Jahrhunderts sondern gerade den Libertarismus, selbstverständlich hinzu.

In ihm liegt ebenso ein Bevormundungs- und Pädagogisierungs-Mega-Programm, nur daß der Obervormund, Oberpädagoge und letztlich Obersklavenhalter unsichtbar ist

https://de.wikipedia.org/wiki/Unsichtbare_Hand

und nur Vulgärmaterialisten können diesen Taschenspielertrick nicht durchschauen.

- G. G.

Sascha

4. November 2015 19:41

Es gibt ja ein Konzept, dem sowohl Libertäre als auc Konservative zustimmen können - den Kleinststaat, von der Größe einer gated community. Was den Libertären am Staat stört - der fehlende Konsens der Staatsbürger zu den Gesetzen des Staates - entfällt hier. Irgendein libertäres Argument, in diesen Kleinststaat nur die hineinzulassen, die wirklich erwünscht sind, gibt es auch nicht, das Gebiet ist Eigentum, und der Eigentümer bestimmt darüber. Und über zumindest einen Weg, dorthin zu kommen, dürfte auch Einigkeit bestehen: Sezession.

CCCED

4. November 2015 20:12

Die Manchesterliberalen haben mit der Freigabe der Kornpreise den Hunger ganz real für immer aus Europa vertrieben. Sie waren die Helden der Ärmsten.

Lichtschlag rekurriert hier auf die sogenannten Corn laws. Einfuhrzölle, durch die die englische Landwirtschaft bis zum Ende des ersten Drittels des 19. Jahrhunderts gegen den Preisdruck durch die erheblich günstiger Korn produzierenden Kolonien geschützt wurden. Nachdem die Corn laws in Folge von erfolgreicher Lobbyarbeit und Kampagnen fielen, führte dies zur Verelendung der englischen Bauern. Den Profit strichen die Investoren in den Kolonien (die englischen "Kapitalisten") und die Händler ein. So würden Konservative den Vorgang darstellen. Ein Liberaler hingegen betont die positiven Seiten des günstigen Kornpreises.

Hugo Treffner

4. November 2015 20:25

Der Kapitalismus basiert auf der merkwürdigen Überzeugung, dass widerwärtige Menschen aus widerwärtigen Motiven irgendwie für das allgemeine Wohl sorgen werden.” (Verfasser unbekannt, fälschlich Keynes zugeschrieben)

Künstlich die Triebe zu wecken, um sich an ihrer Befriedigung zu bereichern, ist das unverzeihliche Verbrechen des Kapitalismus.
Nicolás Gómez Dávila

Visitor

4. November 2015 20:31

Jetzt gibt es Systemoppositionelle gar bei der Linken.

Na ja. Und die Agenda dieser Partei besteht im folgenden:
https://assets.jungefreiheit.de/2015/11/volkstod-Kopie1.png

Gustav Grambauer

4. November 2015 21:44

Visitor

"Na ja. Und die Agenda dieser Partei besteht im folgenden: ..."

Mumpitz. Der Linkspartei bricht in diesen Tagen ein Großteil der Basis weg. Die Wählerbasis mag sich erneuern, Dumme werden genug herangezüchtet, aber die Träger-, Mitglieder- und Unterstützer-Basis sagt noch kurz rückblickend "wie konnten wir nur ..." und flieht in die Arme der AfD oder in die Nische.

Der Machtkampf zwischen dem Wagenknecht-Flügel (fest gefügt und beim Sammeln der Kräfte für den Sprung in die Querfront) und dem Riexinger-Flügel (ein aufgescheuchter Hühnerstall á la WASG, zumal nach dem Rauswurf von Gysi) tobt, letzterer leckt seine Wunden und weiß, daß er noch sehr lange daran lecken wird; nur so ist die Aufwärmung der Volkstod-Suppe sowie dieser billige Be- und Einschwörungsversuch

https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2015/riexinger-die-rechte-szene-ist-im-kriegszustand/

zu verstehen. Man sollte diese Dinge nicht 1 :1 nehmen sondern als Selbstzeugnisse wie der Arzt im Röntgenbild lesen.

Honecker hat auf dem IX. Parteitag den Saal mit "Weiter voran auf dem sicheren Kurs der Hauptaufgabe" plakatieren lassen. Kleine Freud`sche Fehlleistung: mit dem Wörtchen "sicher" hat er sich für jeden verraten, der nur den winzigsten psychologischen Instinkt hat.

- G. G.

Waldgänger aus Schwaben

4. November 2015 21:44

Punktsieg für Kositza würde ich sagen.

Auf dem KO-Schlag hat sie verzichtet. Frau halt. Dieser wäre die Frage gewesen, wo denn der libertäre Liberalismus historisch oder gegenwärtig wenigstens ansatzweise verwirklicht worden wäre.

Lichtschlag hätte vermutlich geantwortet, dass alle liberalen Gesellschaftsmodelle, auch der Manchester-Liberalismus nicht der wahre libertäre Liberalismus sei bzw. gewesen sei.

Damit reihte sich Lichtschlag in die Scharen der Linken ein, die eine theory-of-everything vom Wesen des Menschen und dem Verlauf der Geschichte haben, darauf aufbauend eine ideale Gesellschaftsordnung konstruieren und deren Versagen auf mangelhafte Anwendung der richtigen Theorie schieben.

Ich neige mehr und mehr der Ansicht zu, dass nur das Gottesgnadentum Basis einer funktionierenden Gesellschaftsordnung sein kann.

Schatten von E.

4. November 2015 21:54

Für mich ist das Interview eine notwendige Klarstellung und gleichzeitig auch eine notwendige Trennung von den Libertären und den ihnen nahestehenden Liberalen. Beide haben untereinander viel gemeinsam, mit uns jedoch recht wenig.

"An Liberalismus gehen die Völker zugrunde" (van den Bruck). Damit ist alles gesagt.

Und zu den Libertären Dr. Greg Johnson:

https://www.counter-currents.com/2015/10/the-refutation-of-libertarianism/

Keats

4. November 2015 22:13

Libertäre und Kommunisten haben das Problem, daß sich an ihren Gesellschaftsentwürfen immer die falschen Personen versuchen. Daher bleiben die Experimente leider immer weit hinter ihren feinen Utopien zurück.

Heute reichen gesamtgesellschaftliche Analysen nicht mehr aus, man muß immer auch die weltweiten Rahmenbedingungen beachten. Wem schon zum ersten Schritt nur das demagogische "Verschwörungsheinis" einfällt, hat das richtige Rüstzeug, um seine Überzeugungen vor den Zumutungen der wirklichen Welt zu verteidigen.

"Queer Freedom" - damit lassen sich zwei komplementäre Strömungen bezeichnen, die beide ihren Ursprung in den USA haben. Die eine propagiert Grenzenlosigkeit in Geschlechter- und Rassenfragen, die andere will alle Zäune im ökonomischen Bereich schleifen. Grüne und Libertäre treiben den "gemäßigten" Parteien der jeweils anderen Seite die Wähler zu. Das ist ihre Funktion.

Der Staat ist weder gut noch böse. Er ist ein Werkzeug, das mehr oder weniger gut funktioniert. In Deutschland hat es extreme Fehlentwicklungen gegeben, die unbedingt korrigiert werden müßten. Aber einfach nur den Staat abschaffen und darauf setzen, daß der Markt seine Wunder bewirkt? Das läßt Katastrophen wie unter Stalin und Mao erwarten. Die fixe Idee vom magersüchtigen Staat ist der Wählerverschrecker schlechthin, der beste Wahlhelfer der US-Demokraten.

In dem USA funktioniert die ungezügelte Masseneinwanderung auch ohne Sozialstaat, den hat schon Clinton heruntergefahren. Trump will Grenzen sichern, Zäune bauen, mit Gesetzen die Warenproduktion wieder aus den Billiglohnländern in die USA zurückzwingen. Die alte Rechte, zu der auch die Libertären gehören, haßt ihn dafür.

Monika

4. November 2015 22:50

Funktionssysteme statt Staaten ?
Ein sehr interessanter Kommentar in der NZZ:
https://www.nzz.ch/meinung/kommentare/die-grenzen-der-grenzenlosigkeit-1.18640730

Monika

4. November 2015 22:57

Grundelemente jeder Staatlichkeit – Staatsgebiet und Staatsvolk – werden nicht (wie von vielen erhofft) in einem interkulturellen Regenbogen aufgehoben, sondern von einer Verstrickung der Kulturen infrage gestellt. Der häufige Mangel an Konsequenz in der Verteidigung des Eigenen hat mancherorts dazu geführt, dass das Monopol der Staatsgewalt gefährdet ist. Eine wehrhafte Gesetzgebung und ihre konsequente Umsetzung sind kein Mangel an Liberalität, sondern die Voraussetzung ihrer Bewahrung. Selbstverständlich muss auch das Asylrecht Grenzen haben. Es steht – so Rupert Scholz – nicht über anderen Verfassungsnormen, sondern funktioniert nur im Rahmen der verfassungsmässigen Ordnung, vor allem der Rechts- und Sozialstaatlichkeit.

Heinz Theisen in oben verlinktem Kommentar

Friedhelm

5. November 2015 07:22

@ingres: Der Landsmann hatte wahrscheinlich Vorfahren, die in das System eingezahlt und das Land mitaufgebaut haben. Daher ist es ja auch Wahnsinn, daß der Staat nun Stolz verkündet (mittels Flugblättern auf arabisch), daß Asylanten, die anerkannt werden, sofort Kindergeld kassieren dürfen: hier findet ein Unrecht statt, denn diese Menschen haben keinen Finger für das Land gekrúmmt. Oder sollte man auch verbieten, daß Reichtum vererbt wird, mit der Begründung, der Vater habe ja gearbeitet, und nicht der Sohn? Recht seltsam. So ähnlich ist es mit den Sozialleistungen für Ausländer. Ganz zu schweigen vom folgenden Vorteil des Ausländers: wenn Deutschland vor die Hunde geht, hat er immer noch sein Heimatland, in das er abhauen kann. Was bleibt mir? Ich stehe dann vor den Trümmern, und kann den ganzen Mist wieder neuaufbauen.

Was die "türkische Ärztin" betrifft, die wir angeblich bräuchten (hat hier jemand geschrieben): das ist solch ein Blödsinn. Nicht nur, daß die meisten Türken, die in Deutschland leben durch Negativauslese zu unbegabt für ein Medizinstudium sein dürften: als Deutscher würde ich gerade bei solch intimen und privaten Angelegenheiten wie einem Arztbesuch auf einen autochthonen Deutschen bestehen. Gemüse kann ich im Zweifel auch beim Türken kaufen -- obwohl ich den Verdacht habe, daß in mein Essen gerotzt wird --, aber an meinen Körper lasse ich sicherlich keinen Menschen von außerhalb Europas (höchstens einen Japaner). Daher lassen mich die syrischen Ärzte auch kalt, da ich sie nicht beanspruchen werde.

Es bleibt dabei: wenn sich Muselmanen und Neger auf den Weg machen, kann man sicher sein, daß diese einem Einheimischen, der es besser kann, den Platz wegnehmen -- sei es ein Studien- oder ein Arbeitsplatz.

Ich verstehe auch nicht, wo in einem Lichtschlag'schen Staat sich um Behinderte und dgl. mehr gekümmert wird: lässt man die einfach verrecken?

Thomas Wawerka

5. November 2015 09:46

Waldgänger aus Schwaben: Ich neige mehr und mehr der Ansicht zu, dass nur das Gottesgnadentum Basis einer funktionierenden Gesellschaftsordnung sein kann.

So spricht ein wahrer Reaktionärer!

Der Gutmensch

5. November 2015 10:24

Liebe Monika,

vielen Dank für den interessanten link. Sehr schön hat der Autor darauf hingewiesen, dass der Iran ein Gegengewicht darstellen muss. Ist nur gerade etwas schwierig, wo der angemaßt-panislamische IS (wenn ich das richtig verstanden habe, hat er es geschafft, den Islam gewaltsam auf seine grausamste Ebene runterzubrechen und will mindestens alle Sunniten darauf festnageln und die Schiiten bekämpfen und zu guter Letzt planen die Wahabiten, sich ins Fäustchen zu lachen, komme ich da noch richtig mit? Das scheint mir aber auch noch nicht das Ende der Kette zu sein!) gerade von allen Seiten kommt. Auch sagt der Autor nicht, wieso das für uns so immens wichtig ist, dass der Iran ein Gegengewicht bildet; den Westen in toto schert das nämlich nicht; das halte ich für ein Gerücht. Ich hab da so eine Ahnung, welche Kräfte im "Westen" dem Iran keine Träne nachweinen würde. Aber für Europa wäre das sehr unvorteilhaft, unsere Interessen sind nicht mit den anderen im "Westen" offenbar nicht deckungsgleich.

Auch finde ich die Behauptung: "Hinter dem westlichen Universalismus verbirgt sich sowohl die Verabsolutierung weltlicher Machtziele als auch des christlichen Liebesuniversalismus, allerdings in einer profanierten, verkitschten Form ohne Erbsünde, ohne irdisches Jammertal." ja etwas steil.

Ich verstehe natürlich, dass der Mann Katholik ist und ihm der Gedanke Schmerzen bereitet, seine spezielle Idee von der Erbsünde in den Staub getreten zu sehen. Aber ich kann leider nicht erkennen, dass der westliche Universalismus vor einer Pervertierung derselben respektvoll haltgemacht hätte (auch wenn er das gerne glauben machen will): Alleine das Mantra von der "Überbevölkerung" die die gute Gaia überfordert, erklärt mir doch überdeutlich: Du bist schuldbeladen, weil Du nämlich existierst! Und reinwaschen kannst Du Dich höchstens, wenn Du Buße tust, indem Du kein Fleisch isst, Dein Haus mit brandgefährlichem Styropor verkleidest, keine Kinder kriegst, im Winter in Mitteleuropa nicht heizt, fair tradest - die Liste der nahegelegten Narreteien ist schier endlos!

Mir wäre es daher lieber, der Autor hätte klar formuliert: Wenn Ihr Euch zu derartigen Ideen hingezogen fühlt, liebe Menschen, dann fragt doch bitte in der nächsten Kirche nach. Dann kann man diese Dinge wenigstens in gewissen Grenzen auf ihren Ursprung zurückführen und suhlt sich nicht in dem Aberglauben, man könne sein Seelenheil retten, indem man nicht mehr isst oder heizt oder sich vermehrt oder sich zum SUV noch den passenden Fahrradträger zulegt!

Auch stößt mir diese Verantwortungsabschieberei sauer auf: "Der häufige Mangel an Konsequenz in der Verteidigung des Eigenen hat mancherorts dazu geführt, dass das Monopol der Staatsgewalt gefährdet ist. Eine wehrhafte Gesetzgebung und ihre konsequente Umsetzung .... "

Die "Verteidigung des Eigenen" obliegt nicht nur dem Staat, mein Freund, sondern auch der Kirche, wir leben nämlich hier nicht in einem laizistischen, sondern in einem säkularen Staat und das gilt für die Schweiz ganz genauso! Was glaubt der gute Mann eigentlich, wozu es die Religionsfreiheit gibt? Damit man von der Kanzel ungestört predigen darf! Bei allem Respekt - mir wäre schon lieb, die Kirchen würden ihr Privileg auch nutzen und ihre Arbeit erledigen und das Eigene so lange predigen, bis dass die Leute wieder glauben, statt abergläubischen Ideen zu fröhnen. Der Staat sollte derweile dafür Sorge tragen, dass sie wieder etwas wissen, statt zu allem eine Meinung zu haben. Ist beides harte Arbeit; durch gegenseitige Schuldzuweisungen wird sie bestimmt nicht weniger.

Der Gutmensch.

ene

5. November 2015 11:13

Man sieht ganz richtig, schaltet aber gleich wieder in den Ideologiemodus zurück.

Schopi,
diese Argumentationsweise begegnet mir immer wieder, von Leuten, die gar nicht so dumm sind. Das geht etwa so: Ja, die Haltung vieler Muslime gegenüber Frauenrechten ist schrecklich, mit den Vergewaltigungen habe man leider gerechnet - aber: wenn man bedenkt, wie schlimm es in Europa war! Ist noch gar nicht so lange her! was die katholische Kirche alles angerichtet hat! und erst die Kreuzzüge! Das war schlimm - wie wollen wir uns da jetzt über das Verhalten der Flüchtlinge beschweren??

Dahinter steht die Erwartung, diese "Entgleisungen" hören bald von ganz alleine auf...

Sascha

5. November 2015 12:37

Ist natürlich kein guter Zeitpunkt für eine Diskussion zwischen Konservativen und Liberträren. Es gibt gerade eine akute Krise, und um die zu lösen, dürfte außer Grenzen zu kaum eine realistische Lösungsmöglichkeit bestehen.

Libertarismus ist hingegen ein Konzept, wie eine menschliche Gesellschaft aussehen sollte - ohne dass sich deren Vertreter auch nur irgendwelchen Illusionen darüber hingeben würden, dass man kurzfristig auch nur irgendwas in dieser Richtung erreichen könne. Wenn überhaupt, ist das Ziel wohl eher eine noch weitere Ausdehnung der Staatsmacht hin zu einem totalitären Staat zu verhindern. Und in dieser Hinsicht dürfte es auch genug Gemeinsamkeit mit Konservativen geben.

Wobei der Libertäre natürlich mit Konservativen, deren Ideal eher das Land der Dichter und Denker (in dem Schwarzrotgoldene Fahnen nur von revolutionären Studenten geschwenkt wurden), als das Deutsche Reich von 1870 ist, noch leichter Gemeinsamkeiten finden dürften.

Monika

5. November 2015 13:08

@ Gutmensch

Lieber Gutmensch,
da stimme ich Ihnen völlig zu. Die " Verteidigung des Eigenen" obliegt gerade auch in diesen Zeiten der Kirche:
https://www.kath.net/news/52609

Exmeyer

5. November 2015 17:22

"Die Verteidigung des Eigenen obliegt ... der Kirche."

Und. Macht sie's, die Kirche. Die Verteidigung des Eigenen, meine ich. Nee, im Gegenteil.
Und jetzt?

Sie suchen in einer Burg Zuflucht, die baufällig ist. Die Kirche ist aktiv an diesem Spektakel beteiligt und fördert es nach Kräften. Wie kann man davor nur die Augen verschließen?

jacky

5. November 2015 21:06

@ Monika

"Superintendent, Pfarrer Joachim Deterding, 50, räumt evangelische Kirche in der Kempkenstraße in Oberhausen für Asylbewerber."
https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2015/gemeinde-raeumt-kirche-fuer-asylbewerber/

"Diakonie-Präsident Ulrich Lilie: "Wir erleben gerade die schlimmste Welle von rassistischer und rechtsextremer Gewalt seit 20 Jahren",
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_75995650/gewalt-gegen-fluechtlinge-ungekannte-eskalation-droht.html

"Habemus – was eigentlich?"
https://korrektheiten.com/2013/03/14/papstwahl-franziskus-i-bergoglio/

Im übrigen: Der heutige geisteskranke Liberalismus mit seinem Doppelmasstab ist das Kind der radikalen Linken .

Monika

6. November 2015 09:52

Euch jedoch muß es um sein Reich gehen; dann wird euch das andere dazugegeben.
Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben !

Lk 12,31-32

Jesus verkündete das Reich Gottes - gekommen ist die Kirche.

Alfred Loisy

@Exmeyer @Jacky

Daß die Kirche nicht das Eigene verteidigt, es sogar zerstört, sehe ich genauso. Weil ich das sehr klar sehr, schmerzt es umso mehr.
Ich bin schweren Herzens aus der katholischen Kirche ( besser: aus der Körperschaft des öffentlichen Rechts) ausgetreten.
Und bin trotzdem der Meinung, dass die Kirche das Eigene am besten verteidigen könnte. Tragisch.
Hoffnung für die Kirche sind Christen wie ist eine Sabatina James ( eine moderne Maria Magdalena) oder Patriarch Gregorios III von Syrien:
https://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/syrischer-patriarch-kritisiert-deutschlands-fluechtlingspolitik-13893521.html

Der Gutmensch

6. November 2015 14:28

Mein lieber Exmeyer,

ich glaube, Seneca war es, der bestimmten Anfeindungen mal entgegengetreten ist mit: "Ich sprach vom Ideal - und nicht von mir!" Mir ist soviel Lässigkeit nicht in die Wiege gelegt; aber ich bewundere seine Chuzpe.

Jawoll, die Kirchen sind - nee, das geht nicht, ich bin nicht konfessionell gebunden. Also, mit allem Respekt: Mir scheint, für die gäbe es reichlich zu tun, Aberglauben und Götzendienst und moralischen Ablasshandel zu verteufeln dass die Funken sprühen (oder den Ablass wenigstens selber zu kassieren, statt dass das irgendwelche NGOs einsacken)! Sie mögen also predigen; und zwar entlang der Bibel und nicht etwa entlang der Tageszeitung, wenn ich bitten dürfte.

Schönes WE,

der Gutmensch.

Bernhard

6. November 2015 20:52

Mir scheint, die Aussichtslosigkeit der Lage treibt so manchen (wieder) in die Arme der Kirche.

Für mich ist das keine Lösung, sondern eine Kapitulation vor der Realität und ein Zeichen der Schwäche. Dabei brauchen wir jetzt keine warmen Orte, wo man sich verkriechen kann. Die Front ruft und da, ganz vorne, gibt es so gut wie keine Pfaffen.

Die christlichen Kirchen stehen an der Spitze des Verrats an Europa und somit auch Deutschland.

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