Advent auf dem Rittergut – das Heerlager ist da!

Viel Zeit ist ins Land gegangen, seit der Verlag Antaios erstmals die Neuauflage des Heerlagers der Heiligen von Jean Raspail ankündigte.

Nils Wegner

Nils Wegner ist studierter Historiker, lektorierte 2015–2017 bei Antaios, IfS und Sezession und arbeitet als Übersetzer.

Nun end­lich kann aus Schnell­ro­da Voll­zug gemel­det wer­den: Ges­tern um Punkt 16:30 Uhr kamen die lang­ersehn­ten Stü­cke aus der Buch­bin­de­rei und wur­den per Hand aus­ge­la­den. Seit dem frü­hen heu­ti­gen Mor­gen nun wer­den die knapp 1400 vor­be­stell­ten Exem­pla­re ver­packt, um ab Mit­tag in die Post zu gehen.

Daß das Erschei­nen des Heer­la­gers sich mehr­mals ver­schob, hat berech­tig­ter­wei­se für man­chen Unmut in Kun­den­krei­sen gesorgt. Der Grün­de gab es eini­ge – ins­be­son­de­re die bei der Neu­über­set­zung durch Mar­tin Licht­mesz auf­ge­fal­le­nen Aus­las­sun­gen, die in der alten deut­schen Auf­la­ge des Hohen­rain-Ver­lags vor­ge­nom­men wor­den waren. Auch hat der Post­streik für Ver­zö­ge­run­gen in den übli­chen Pro­duk­ti­ons­ab­läu­fen gesorgt.

Letzt­lich aber hat sich das War­ten alle­mal gelohnt: Das Buch, obschon umfang­reich, kommt biblio­phil auf­ge­macht daher – und bie­tet für den Kun­di­gen einen stim­mi­gen gestal­te­ri­schen Sei­ten­hieb auf die unrühm­li­che Rol­le, die die Amts­kir­chen als Tür­öff­ner der Dritt­welt­in­va­si­on im Buch spie­len. Nicht zu ver­ges­sen: die necki­sche zeich­ne­ri­sche Drein­ga­be von Mar­tin Licht­mesz, die alle Vor­be­stel­ler mit ihren Aus­sen­dun­gen erhal­ten. Das Buch zur Lage ist da; nun bleibt abzu­war­ten, welch pro­phe­ti­sche Qua­li­tät Ras­pail mit sei­ner apo­ka­lyp­ti­schen Visi­on von der Zer­nich­tung Euro­pas wirk­lich bewei­sen wird.

Hier Licht­mesz’ Resü­mee der Arbeit an und mit Raspail.

Jean Ras­pail: Das Heer­la­ger der Hei­li­gen, edi­ti­on nord­ost, Schnell­ro­da 2015, 416 S., 22,00 € – hier bestel­len!

CKbW-DtWoAA7s_d.jpg largePars pro toto.
Nils Wegner

Nils Wegner ist studierter Historiker, lektorierte 2015–2017 bei Antaios, IfS und Sezession und arbeitet als Übersetzer.

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Kommentare (10)

Arminius Arndt

21. Juli 2015 14:00

Hurra!
Die Division Antaios, zu der auch Guy Montag aus Fahrenheit 451 zählt, schlägt wieder zu und erfüllt Hauptmann Beatty´s Orakelspruch

"Ein Buch im Haus nebenan ist wie ein scharfgeladenes Gewehr"

durch Aufrüstung der Haushalte mit einer Neuausgabe des "Heerlagers der Heiligen".

Da ich auch schon im Januar bestellt habe, hoffe ich auf baldigen Zugang dieser "Waffe" ...

PS:
https://www.sezession.de/32524/ray-bradbury-ist-tot-chiffre-451.html

Jürgen Elsässer

21. Juli 2015 19:19

In der nächsten COMPACT kommt ein Artikel von Lichtmesz dazu. Hoffe, wir bekommen jetzt auch das Rezi-Ex...

Gustav Grambauer

21. Juli 2015 20:17

"Das 'Heerlager der Heiligen' ist da."

Das Heerlager der 'Heiligen' ist inzwischen auch da.

https://www.google.de/search?hl=de&source=hp&biw=&bih=&q=asylanten&gbv=2&oq=asylanten&gs_l=heirloom-hp.3..0l10.983.2601.0.3185.9.6.0.3.3.0.183.566.3j2.5.0....0...1ac.1.34.heirloom-hp..1.8.590.x9jxeGuvcSo

- G. G.

Rainer Gebhardt

21. Juli 2015 22:06

Das Cover sieht schon mal sehr gut aus!

g.Einheimsch

23. Juli 2015 21:04

Wer hätte das gedacht, zwei interessante Kommentare in der FAZ zur Integrationsdebatte, aktuelle Nachrichten aus dem Heerlager:

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/integration/integrationsdebatte-die-postidentischen-deutschen-11128160.html

www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/integration/gastarbeiter-die-kunst-des-missverstehens-11502703.html

Nemo Obligatur

24. Juli 2015 20:45

Heute habe ich mein Exemplar ausgepackt und angelesen. Die ersten Seiten machen Lust auf mehr. Ein Buch für unsere Zeit. Ich fürchte nur, dass es nichts bewirken wird. Aber wir werden später vielleicht unseren Enkeln daraus vorlesen und sagen können: Ja, genauso ist es dann gekommen....

t.gygax

26. Juli 2015 10:34

Gratulation zu einer ausgezeichneten Übersetzung! Das Buch liest sich, als wäre es 2015 und nicht 1973 geschrieben worden. Das heutige Lebensgefühl und der heutige Zeitgeist sind sprachlich ungemein präzise erfasst.

Allerdings: der Inhalt ist so erschreckend aktuell, dass einem das "Lesevergnügen" sichtlich vergällt wird.....

Ich bin sehr interessiert an weiteren Raspail Übersetzungen von Herrn Lichtmeßz.

Eveline

29. Juli 2015 07:32

Das Buch ist wortgewaltig noch mehr bildgewaltig. Aber es zeigt keine Lösung auf, bestenfalls möchte ich nach der Lektüre meinen, wir drehen im Kreis und mir wird übel.
Nur wer /was schwingt uns im Kreis, das wir wie Lemminge danach
tanzen ?

Das billige Geld? Unsere Wirbelsäule, die ja auch nicht umsonst Wirbel heißt, weil sie uns immer unsichtbar dreht....damit wir ja auch alle dunklen Ecken sehen.

M. Lichtmesz ( schöner Name) - durch Raspail- im Vorwort schreibt:
".... oder den entschlossenen Mut wiederzufinden, reich zu sein."

Das ist es wohl: Auch wir Deutschen dürfen reich sein. Alle Völker dürfen müssen- reich sein.

Wir brauchen eine friedliche Wirtschaft, eine Wirtschaft die den Frieden dient und erst dann verdient.

Frederick van Portshoven

5. August 2015 08:25

Ich habe gestern meine Lektüre beendet - und war ob der Aktualität wirklich erschüttert. Im Vorfelde wurde ja viel über diese geschrieben, nur konnte ich mir das bei einem Buch aus den 70ern partout kaum vorstellen. Dass ich beim Lesen nicht ständig Menschen mit Schlaghosen und Ko­te­let­ten vor Augen hatte, mag auch an der gelungenen Übersetzung von Herrn Lichtmesz liegen.
Bei all den Charakteren, die in der Romanhandlung nicht müde werden mantraartig zu skandieren, sie seien auch Menschen vom Ganges, hatte ich stets parallel dazu die üblichen Verdächtigen vor Augen, die heutzutage hierzulande einen ähnlichen Sermon absondern.
Das Phänomen der Assimilation unter umgekehrten Vorzeichen ist ja seit Jahren bei autochthonen Mitbürgern zu beobachten. Die Verachtung alles Eigenen und die Leugnung eigener Errungenschaften geht einher mit der Dekonstruktion allen Westlichens. Gleichzeitig herrscht eine bemerkenswerte Schwärmerei für vieles Fremde, das unverhältnismäßig überhöht wird und dessen eigene Schattenseiten einfach unter den Tisch fallengelassen werden. Ist das nicht absurd? Da werden im Vorbeigehen Identitäten dekonstruiert und im selben Atemzug eine genehmere ausgewählt, so als ob es um ein Kleidungsstück ginge, welches man, wenn es aus der Mode gekommen ist, einfach abstreifte.
Dass auf solch ein Gebahren auch ein dickes Ende folgen kann, erfahren viele der "Anständigen" gen Ende des Romans. Doch muss es soweit erst kommen?
Empfindliche Gemüter werden dem Heerlager vorwerfen, rassistisch zu sein. Dass Raspail einen differenzierten Blick auf dieses Thema hat, wird klar, wenn der Franzose aus Pondicherry festhält:

Weiß zu sein ist meiner Meinung nach keine Frage der Hautfarbe, sondern vor allem ein geistiger Zustand. (S. 404)

Bemerkenswert ist ferner, vergleicht man Das Heerlager der Heiligen mit den großen dystopischen Romanen des 20. Jahrhunderts (Samjatins Wir, Orwells 1984, Huxleys Brave New World, Bradburys Fahrenheit 451), dass keiner der Autoren so sehr von der Realität eingeholt worden ist, wie es im Falle von Jean Raspail geschehen ist. Keiner war mit seiner düsteren Vision näher dran an dem, was nur einige Jahrzehnte später tatsächlich folgen sollte.

Bernhard

5. August 2015 09:22

Ein Weißer hat bestimmte Gene für seine Hautfarbe, aber nicht nur dafür, sondern auch für bestimmte Eigenschaften und Fähigkeiten von der Schatzbildung bis zum Sexualverhalten. Wer Rasse primär über den "Geist" definieren will, steht zwar Evola, aber kaum den modernen Humanwissenschaften nahe. Hierzu: Rushton, Lynn, Vanhanen, Sarich, Jensen, Murray, Herrstein und Watson.

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