Das war’s: Diesmal mit Fragen zu Kunst, Geschichte und Religion

28.2. 2015 - Auf diesem Photo sehen wir den Maler Gerhard Richter bei dem Versuch, Locken auf einer Glatze zu drehen. Oder? Im Hintergrund sehen wir zweieinhalb seiner Abstrakten Bilder 937/1-4. Die hängen nun also seit heute im Dresdner Albertinum. Wer nun darin Krikelkrakel sieht, ist gewiß ein Barbar. Denn die Bilder gehen auf vier von einem Häftling im August 1944 in KZ Auschwitz Birkenau aufgenommene Fotografien zurück. Wie das? Frau Voss erklärt es uns heute in der FAZ:

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

„In einer Zahn­pas­ta­tu­be wur­den die Nega­ti­ve aus dem Lager geschmug­gelt und Mit­glie­dern des pol­ni­schen Wider­stands in Kra­kau über­ge­ben. Ein Brief beglei­te­te die Bil­der: ‚Wir sen­den Pho­tos von Bir­ken­au, die Gefan­ge­ne auf dem Weg in die Gas­kam­mer zei­gen. Eine Pho­to­gra­phie zeigt einen Schei­ter­hau­fen im Frei­en, wo man die Lei­chen verbrennt.“

Frau Voss nähert sich den Kunst­wer­ken in aller Demut & Aus­führ­lich­keit und erkennt

„Schlie­ren, Krü­mel, Ris­se und Pocken, die Rich­ter mit sei­ner Rakel-Tech­nik pro­du­ziert und die vie­le sei­ner Bil­der zu Seh­erleb­nis­sen macht. Dafür ver­wen­det er einen gro­ßen Spach­tel, mit dem die Fra­be über die Lein­wand gezo­gen wird. Die Schich­ten ver­bin­den sie nie ganz, die pas­tö­se Far­be reißt immer wie­der auf.“

Der Maler habe zuerst die Ausch­witz-Fotos abge­malt und sich dann ent­schie­den, sie zu übermalen.

„Sehen kann man das nicht, man muß es glauben.“

Muß man. Glau­ben. War­um? Was sind das für Bil­der? Frau Voss in gebo­te­ner, prä­gnan­ter Kür­ze: „Ein Mahn­mal. Ein Denk­mal ohne Auf­trag. Sie sind Platz­hal­ter für die Erin­ne­rung, Zei­chen, eine Ange­bot, eine Mög­lich­keit.“ Ange­bot, inwie­fern eigent­lich? Mög­lich­keit- wozu?

3.3. 2015
6:43 Uhr: Die zwölf­jäh­ri­ge Toch­ter ist im Begriff, einen Stoff­beu­tel mit schwe­rem Inhalt zum Schul­bus zu schlep­pen. „Was trägst du denn da mit?“ – „Bücher.“- „Was für Bücher denn?“ – „Für den Herrn Z. Haben wir doch jetzt als Ver­tre­tung in Geschich­te.“ Die elter­li­che Zoll­kon­trol­le greift ein: Weiß­mann, Scheil, Clark, Jörg Fried­rich ste­cken im Beu­tel. „Und was soll der Herr Z. jetzt damit?“ Sie seufzt: „Hab ich doch lang und breit erzählt! Wie der gesagt hat, daß Deutsch­land allein­ver­ant­wort­lich für den Ers­ten Welt­krieg ist. Und wie ich dage­gen gehal­ten hab. Und wie der mir nicht glau­ben woll­te. Hier“, sie zieht einen unor­dent­li­chen Zet­tel her­vor, „das sind so ein paar Stich­punk­te, die ich mir auf­ge­schrie­ben hab. Aber ich muß es doch auch bewei­sen! Der sagt doch sonst: ach Kind, du kannst mir viel erzäh­len!“ – Wie­viel Stun­den Geschich­te habt ihr heu­te?“ – „Eine.“ – „Na, dann laß das mal hier.“

4.3. 2015
Jene Toch­ter erlebt grad beson­ders viel. „Die Frau R. hat heu­te gesagt, das Men­schen an Gott glau­ben, das gibt es heu­te gar nicht mehr. Heu­te weiß man, daß es rei­ner Aber­glau­be ist. Nur wenn irgend­ei­ner sehr krank ist, fängt er viel­leicht an zu beten. Das ist unge­fähr so, wie wenn ich drei­mal auf Holz klopf. Daß es Gott nicht gibt, sei längst erwiesen.“

Die Frau R. ist immer­hin nicht für Reli­gi­ons­un­ter­richt zustän­dig. „Was macht eigent­lich der Reli­un­ter­richt?“ – „Ach, da haben wir grad heu­te so einen Film geguckt. Mit einem Schwar­zen, der in die Bahn steigt, und…“ – „Moment mal, davon hast Du doch schon vor Mona­ten erzählt. Alle machen den fer­tig, und am Ende ret­tet der ein Kind, oder?“- „Nee, das war ein ande­rer Film. Hier steigt der Schwar­ze in die Bahn, und neben ihm hockt eine alte Frau, die unent­wegt keift und brab­belt, ras­sis­ti­sches Zeug. Und der Schwar­ze ißt dabei etwas. Dann nimmt er, schwupp, der Alten den Fahr­schein weg und schluckt ihn run­ter. Dann kommt der Schaff­ner. Der Schwar­ze zeigt sein Kärt­chen vor, die Frau sagt: Mei­nen hat der Neger auf­ge­ges­sen. Und der Schaff­ner sagt dann, so eine bescheu­er­te Aus­re­de habe er noch nie gehört.“ – „Ah. Und wel­ches The­ma habt ihr gera­de?“ – „Zivil­cou­ra­ge.“ „Und was hät­te der Film damit zu tun?“ „Naja, nie­mand ist gegen die Frau ein­ge­schrit­ten.“ – „Und, wie fan­den die ande­ren den Film?“ –„Cool, wie sonst. Und aus­ge­rech­net die Augus­ti­ne [eine der Klas­sen­bes­ten, E.K.] hat gesagt, die Deut­schen sind halt ein beson­ders ras­sis­ti­sches Volk.“

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (53)

Aristoteles

7. März 2015 12:10

Man muss es glauben.

Karl Martell

7. März 2015 12:41

Ein Mahnmal, so ein Denkmal ohne Auftrag, habe ich in meinem Garten auch stehen.
Schlieren, Krümel, Risse und Pocken versuche ich auch immer mit einem großen Spachtel zu verdecken.
Aber auch hier reißt immer alles wieder auf. Es handelt sich um meinen alten Hühnerstall. Früher war er mal neu.
Sehen kann man das nicht, man muß es glauben.

Ob meine Hühner noch Erinnerungen daran haben, oder vielleicht auch ein Seherlebnis? Ich bin mir da nicht sicher.

Mein Nachbar findet, es sei kein Kunstwerk.

Karl Martell

7. März 2015 13:08

"......die Deutschen sind halt ein besonders rassistisches Volk."

Na ja, bei d e r Schulbildung wird es uns Deutsche nicht mehr lange geben.

Kann nur ein Gott uns helfen? Huch, den gibt es ja auch nicht mehr! Längst erwiesen! Reiner Aberglaube!

Laßt uns beten, ähhh..,nee, dreimal aufs Holz klopfen. Vielleicht hilfts!

michael nötting

7. März 2015 13:22

nun glauben sie's doch endlich, daß die deutschen ein besonders rassistisches volk sind.
gut, daß sie dafür sorgten, daß die aufklärung des "geschichtslehrers" über bestimmte historische fakten seitens ihrer tochter unterblieb.
überhaupt sollten sie das kind etwas mehr "stream-leinen", sonst gibt's
eine mit der nazikeule... ;-)
im ernst: ich lese die berichte aus ihrer kleinen (heilen?) familienwelt immer mit großer freude (daß es sowas noch gibt!), aber die zeichen am wege werden immer häufiger, deutlicher.
und was sie unlängst über ihre afd-erfahrungen berichteten hat mich beihnahe vom stuhl gehauen, mich allerdings auch von falschen hoffnungen in dieser richtung völlig kuriert.
was tun? ich weiß es nicht. sie?

alles gute für sie und ihre familie

m.n.

Harald de Azania

7. März 2015 13:28

Verehrte Frau Kositza,

Also das Erste ist ein klarer Fall von 'Holo-glutinity' oder 'Holo-sponging' , Unterabteilung von Holu-schmus und Shoa-business.

Arbeitsplaetze und Amuesement ueber unfreiwillige Realsatire gesichert fuer Generationen. Applaus, Applaus, Applaus!

Das Schulische laesst an einen Klamaukfilm denken: "Hurra, die Schule brennt".

Ein Hoch Ihrer Tochter, die "gutbebucht' eine akademische, sachliche Diskussion herausfordern will.

Das Ideal eines kritisch denkenden, aufgeklaerten, sich nicht blind der Lehrerautoritaet unterwerfenden Jugendlichen.

Oder?

HdeA

Superior

7. März 2015 14:03

Wieviel Stunden Geschichte habt ihr heute?“ – „Eine.“ – „Na, dann laß das mal hier.“

Auch wenn der ganze Wahnsinn natürlich nicht lustig ist... bei dieser Stelle musste ich ordentlich schmunzeln :-)

Hesperiolus

7. März 2015 15:14

Da braucht es gar keinen Scheil, Clark oder Friedrich; die einschlägige Standardliteratur gegen die Schulbücher gehalten reicht schon aus, insonders in Einzelfragen, um den indoktrinierenden, ja demagogischen Charakter des Geschichtsunterrichtes hierzulande darzutun. Ich habe mal in ein paar Mußestunden meine alten Geschichtsbücher dem damalig zeitgenössischen Forschungsstand gegengelesen, die höchstgradig manipulative Klitterung gemarkert und war vom Gesamtbild entsetzt! Quer durch die Jahrhunderte weg sind diese antigermanen und antitraditionalen Scharteken pädokriminelle Machwerke einer zerebralen Infäkation! Und diesen, mit Verlaub, systempropagandistischen und siegermächtesubmissen Scheißdreck mußten wir noch in DM bezahlen! Zwei Flaschen Spätburgunder (Gruß an wiedererstandenen Raskolnikov!) mußten mich davon abhalten, den Verfassen dieser hirnschissigen Geschichtsverdrehung übleBriefe zu schreiben. Zu jener "prysseliesigen" Frau R. fällt mir eine Stelle bei Cioran ein: Der Mensch, dessen kann man gewiß sein, wird niemals eine Tiefe erreichen, die derjenigen vergleichbar wäre, die er während der Jahrhunderte des ichbezogenen Gesprächs mit "seinem" Gott gekannt hat.

RL

7. März 2015 15:38

Dann bin ich eben ein Barbar, denn was dieses Geschmiere mit Kunst zu tun haben soll ist für mich ein unlösbares Rätsel.

Mut hat sie ja Ihre Tochter, trotzdem war es besser, daß die elterliche Zollkontrolle eingegriffen hat, es hätte sonst sicher nur einen haufen unnötigen Ärger gegeben.

Viele Grüße,
RL

Rüdiger Happ

7. März 2015 17:54

Bei der antireligiösen Äußerung der Lehrerin mußte ich an das denken, was Sie, Frau Kositza, vor längerer Zeit schon mal über die Äußerungen einer anderen (?) Lehrerin schrieben, die (sinngemäß) über die SBZ-»Bodenreform« sagte: »Da waren die ganz schlau und haben einfach allen Reichen das Land weggenommen und verteilt ...«
Wenn ich so was lese, denke ich, daß doch noch viel DDR an den Lehrern dort im Osten klebt, und es fällt mir schwer zu verstehen, warum Sie (an anderer Stelle) das Schulwesen »bei uns«, also in S-A, als vorbildlich lobten. (Nebenbei: Ich habe noch niemanden erlebt, der die Schilder an der Landesgrenze »Wir stehen früher auf« oder »Land der Frühaufsteher« nicht unsympathisch fand. Eigentlich müßte Brandenburg an der Autobahn Leipzig-Berlin an der Landesgrenze Schilder eines sich verschlafen rekelnden Menschen aufstellen mit dem Text: »Jetzt haben Sie's geschafft! Schlafen Sie sich erst mal richtig aus!« :-) ).

Kositza: ich bin ganz froh, daß es noch diese Schilder gibt. Eine schon Jahre währende Initiative will die ja austauschen gegen "Sachsen-Anhalt: sexy und ausgeschlafen", ja, was soll das denn? (Irgendwo (Emma?) hab ich mal gelesen, das deutschlandweit die meisten Home-Pornos, also von Laien feilgebotene Filmchen, aus S-Anhalt kommen. Vielleicht deshalb "sexy"?) Und daß die Leute hier früher aufstehen, ist a)erwiesen (9 Min. früher als der Bundesschnitt), b) von meiner Lebenserfahrung gedeckt (versuchen sie mal ein Amt/ein Sekretariat/sonstwas in Westdeutschland um 8 Uhr zu erreichen!). Gibt schlimmeres, als Frühaufsteher zu sein. Bin halt selber einer.
Schulwesen: Summasummarum hab ich keinen Anlaß zu glauben, daß es im Westen besser wäre! Mein Hessen der achtziger Jahre ist vielleicht kein guter Vergleich, aber was hier in den naturwissenschaftlichen Fächern läuft - du liebe Güte, Hut ab! Und daß der "Westen" in anderen Fächern - sogar was Religion angeht- besser aufgestellt wäre... ich bezweifele es.

Schopi

8. März 2015 00:01

Ich finde, für die Entwicklung der Persönlichkeit ist es ab einem bestimmten Alter nicht verkehrt, gegen die Ansichten und Ideologien der Eltern zu opponieren - zumindest phasenweise. Man muß ja nicht gleich mit dem Che Guevara Käppi herumrennen.
Heute ist das so ziemlich in Mode gekommen den Eltern brav nach dem Mund zu reden; Papa Grüner, Mama Grün-in, Kinder natürlich auch "alternativ". Gibt es sehr sehr oft, weiß das aus der Anschauung. Im rechten Lager scheints ähnlich zu laufen?!

Kositza: "Brav" ist's, wenn es zugleich (neben der Kompatibilität mit den Elternansichten) peergroup- und Mainstreamkonform ist, oder? Man will die Kinder halt zu kritischen Bürgern erziehen. Man gibt ihnen das Handwerk und die Munition. Sie (die Kinder) können selbst entscheiden, was sie für schön, wahr & gut halten. Mehr kann man nicht tun, finde ich.

der demograph

8. März 2015 00:20

das Problem ist die Schulpflicht. oder sieht das jemand anders?

Peter Merbitz

8. März 2015 02:05

Nichts Schlechtes ahnend noch mal kurz bei der Sezession vorbeigeschaut und nun das.
Ach je.
Und das von der mir so verehrten Kositza. Wie bekomme ich das verdrängt, um ruhig schlafen zu können - das fällt ohne mehrere Biere letzterzeit immer schwerer.
Haben Sie nicht auch das Gefühl, liebe Frau Kositza, dass sich etwas beschleunigt? Dass der offensichtliche Niedergang einen Zahn zugelegt hat?
Haben die Medien derzeit einen massiven Druck vom Wahrheitsministerium oder bin ich einfach nur paranoid?
Sehen Sie sich das mal an:
https://www.ndr.de/kirche/berndt132.pdf
Das war die pastorale Indoktrination des NDR der vergangenen Woche.
Dass aktuell massiv etwas gegen das ungehorsame Volk getan werden muss, ist ja nachvollziehbar. Aber selbst die Grundlagen sind dermaßen einfältig, dass man den Lehrern vielleicht zugestehen muss, schlichtweg aufgegeben zu haben.
Ich mache hier so ein bisschen Sternenguckerei an der Grundschule. Sah mir mal das Lehrmaterial an, was den Kindern offiziell angeboten wird.
Es ist nicht zum Aushalten.
Duden Sachunterricht 3/4:
(Sinngemäß): Karl der Große war Kaiser des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation.
Im Astronomieteil zwei Mönche, die sich gegenseitig bestätigten, dass die Erde eine Scheibe sei. Die böse Kirche aber auch...
Im Naturkundeteil: Die Atmosphäre besteht aus Stickstoff, Kohlendioxid und Sauerstoff.

Wer schreibt so etwas?
Wir haben ja schon überhaupt keine Basis mehr. Soll ich den Kindern vielleicht sagen: Alles, was in euren Büchern steht, ist anzuzweifeln?
Obwohl...

Eine der Hauptfragen bei den abendlichen Sternengucker-Spaziergängen von den Eltern: Sagen sie mal, was sind denn Sterne eigentlich?

Olaf

8. März 2015 03:59

"Meinen hat der Neger aufgegessen. Und der Schaffner sagt dann, so eine bescheuerte Ausrede habe er noch nie gehört.“
Wie der Film wohl in Alabama 1965 ausgegangen wäre? Zivilcourage in westdeutschen Zügen mit reisenden Zuwanderern sieht natürlich in Wirklichkeit ganz anders aus, aber diese linken Schulfilme sind ja dazu da, die Multi-Kulti-Lügen zu verbreiten und die Wahrheit zu vertuschen.

L.Edler

8. März 2015 06:18

Die Berichte über die Indoktrination in der Schule zeigen's: Die Linksverblödung wird immer schlimmer, auch und gerade bei den Jüngeren. Die AfD hat zwar bei Erstwählern bei der Bundestagswahl überdurchschnittliche Werte erhalten (ca. 6% gegenüber 4,7% Gesamt-Wahlergebnis), aber diese 6% sind eben nur eine Minderheit, die zudem auch nur bei einem Teil der politischen Themen "durchblickt". Und diese Minderheit wird in den nächsten Jahrzehnten noch kleiner werden... Ein "Zeitgeistwandel" scheint weit und breit nicht in Sicht, trotz aller in diese Richtung gehenden Hoffnungen von Konservativen. Es bleibt wohl realistischerweise nur noch, aus dem Verfall das Beste zu machen - und wenigstens die nicht mehr aufhaltbaren Schäden möglichst klein zu halten.

Zu uns kam in die Schule mal der unsägliche "Klimawandel"-Alarmist Prof.Schnellnhuber. Er war einer der Hauptschuldigen dafür, daß ich als Kind dachte, daß ich im Alter von 30 oder 40 Jahren schon tot sein werde - wegen des Klimawandels und der daraus folgenden Apokalypse. Ich hab das wirklich voll geglaubt, obwohl ich immer alles hinterfragen wollte und den Lehrern auch in anderen Themen vielen linken Blödsinn nicht abgekauft habe. Aber ein bißchen 'was von der linken Indoktrination bleibt immer hängen. Erst nach der Schulzeit fängt man dann an, sich zu informieren und gewisse Ansichten zu revidieren...

Helga Müller

8. März 2015 08:53

Gerhard Richter kann ja auch richtig gut malen, also Bilder.
Irgendjemand sagte mir vor vielen Jahren, daß die Förderung und Verbreitung der abstrakten Kunst eine Erfindung oder Initiative der CIA
sei.
Da gucke ich mir lieber Neo Rauch an, dessen Bilder verstehe ich eher.

Nemo Obligatur

8. März 2015 10:16

Steht mir alles noch, bevor, Frau Kositza,

bin mal gespannt, mit was meine Tochter mal aus der Schule kommen wird. Aber man kann das dann wohl nur machen wie weiland in der DDR. Dem Kinde rechtzeitig an die Hand geben, dass die Schule nur die Schule ist und dass es zwei Arten von Wissen gibt: Das unveränderliche, also Mathe, Physik, Chemie usw.; mit Vorbehalt noch die Rechtschreibung (so für 20 Jahre). Und dann gibt es das Schul"wissen" in Geschichte, Gemeinschaftskunde etc. Achgott...was haben wir als Jugendliche nicht alles geglaubt! Heute kann ich drüber schmunzeln. Davon abgesehen dürfte meine Generation durch den Zusammenbruch der Sowjetunion samt der Satellitenstaaten ein für alle mal kuriert sein, an "ewige Wahrheiten" zu glauben.

Aristoteles

8. März 2015 10:27

"Zahnpastatube"

Martin Lichtmesz

8. März 2015 11:21

Der Film mit der Omi, dem Fahrschein und dem "Neger" ist inzwischen über 20 Jahre alt, damit bin ich schon zu Schulzeiten behelligt worden.

https://www.youtube.com/watch?v=il2wnw5CgLI

Seine Wirkung ist schon verblüffend... er schmeichelt dem Zuschauer, der sich schlau, gerecht und gewitzt fühlen darf, man lacht am Ende und nimmt eine vage, warme "feelgood"-Botschaft "gegen Rassismus" und so mit, verzichtet aber ansonsten auf jegliches weitere Nachdenken.

Aristoteles

8. März 2015 11:25

@der demograph

Treffend beobachtet.

Alles wird privatisiert --------- nur nicht die Ausbildung.
DIE wissen genau, warum.

Martin

8. März 2015 11:40

Irgendjemand sagte mir vor vielen Jahren, daß die Förderung und Verbreitung der abstrakten Kunst eine Erfindung oder Initiative der CIA
sei.

Da schreibe ich lediglich ein bildlich zu nehmendes "Kopfklatsch" dazu ...

Mut hat sie ja Ihre Tochter, trotzdem war es besser, daß die elterliche Zollkontrolle eingegriffen hat, es hätte sonst sicher nur einen haufen unnötigen Ärger gegeben.

Vollkommen richtig, diese Aussage. Und wenn es keinen Ärger gibt, dann gibt es zumindest schlechte oder schlechtere Noten. Das war schon zu meiner Schulzeit, die noch vor der Wende lag, so und wird sich sicher nicht geändert haben. Als Schüler/Eltern steht man da vor dem Dilemma Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit versus Fortkommen und berufliche Zukunft. Mittlerweile hege ich daher durchaus Sympathien für die Leute, die für neudeutsch "homeschooling" sind und für die Abschaffung der generellen Schulpflicht.

Zum Artikel:
Die Bemerkung zu "Gott" und "krank ist" und "erwiesen" hätte die Dame mal in den alten Bundesländern vor lauter Moslems in der Klasse machen sollen ... aber Lehrkräfte passen sich auch instinktiv ihrer Umgebung an und im weitgehend gottlosen Umfeld von SA geht so was durch, also plappert man es eben raus und im Westen eher nicht und in Bayern ginge so etwas unabhängig von den Moslems auch heute immer noch nicht.

Abschließend:

Im Zusammenhang mit diesem Bericht möchte ich den Lesern auch den Artikel von Frau Kositza im aktuellen Sonderheft der Sezession zur Pegida nahe legen.

Zadok Allen

8. März 2015 11:54

„Die Frau R. hat heute gesagt, das Menschen an Gott glauben, das gibt es heute gar nicht mehr. Heute weiß man, daß es reiner Aberglaube ist. Nur wenn irgendeiner sehr krank ist, fängt er vielleicht an zu beten. Das ist ungefähr so, wie wenn ich dreimal auf Holz klopf. Daß es Gott nicht gibt, sei längst erwiesen.“

Diese Spielart des pausbäckigen Richard-Dawkins-Atheismus darf man nicht allzu ernst nehmen. Die Dame ist älteren Jahrgangs mit DDR-Sozialisation, nehme ich an? Dort, wo sich bei Beflissenen humanistische Bildung formiert, findet sich bei Persönlichkeiten dieser Sozialisation ein schwarzes Loch.

Ich bin selbst in Schule und tausenderlei anderen Zusammenhängen mit Dutzenden solcher DDR-Lehrer in Kontakt gekommen. Es sind grundgute Leute, aber sie leben in ihrer kleinen positivistischen 19.-Jh.-Welt, die man ihnen gönnen sollte - als Entlastung. Die Lehramtsausbildung in den Geisteswissenschaften war zu DDR-Zeiten teils noch schlechter als sie es heute wieder ist.

Analoges Erlebnis: Gespräch mit einer Deutschlehrerin, mindestens 30 Jahre Berufserfahrung, sehr angesehen an ihrer Schule. Sie zu mir: "Sagen Sie mal, die Ilias, das ist doch das Epos, in dem der Kampf um Theben besungen wird?"

Waldgänger (e.B.) aus Schwaben

8. März 2015 13:38

Ich hoffe mal, der Künstler hat durch eine politisch einwandfreie Biographie seine politische Zuverlässigkeit hinreichend bewiesen. Sonst könnte er durch das Überschmieren Übermalen von Auschwitz-Fotos ganz schnell in den Fokus strafrechtlicher Ermittlungen geraten. Sicherheitshalber sei ihm angeraten jetzt irgendwas mit und für refutschies zu machen.

donna_alta

8. März 2015 14:20

Auch wenn der Wahnsinn in unserem Land mich fast in den selbigen treibt und mir den Schlaf raubt!
Hier mal eine aufmunternde Geschichte: Mein Sohn hat mich auf die rechte ;-) Seite gebracht, was die Sicht auf politische Entwicklungen betrifft. Er kam im Alter von ca. 14 Jahren zuerst mit der JF (die er sich heimlich auf dem Bahnhof kaufte) nach Hause, in die ich immer öfter rein schaute und es dauerte nicht lange, dass er mich fragte, ob er die Sezession abbonieren dürfte. Die hat mir schon vom Layout (Ich kann es nicht lassen) her so gefallen, dass ich neugierig wurde und ihm das Abo zum Weihnachtsgeschenk machte!
Ich komme aus einem sehr linkslastigen Haushalt und bin 25 Jahre in der DDR geprägt (und auch widerspenstig) worden: Aber meine "aufregendste Zeit im Kopf" hat begonnen, weil mein Kind das in mir ausgelöst hat. Und seine (jetzt auch meine) Grundüberzeugungen sind entstanden, obwohl er genauso unser BRD-Schulsystem durchlaufen hat - wenngleich im Osten - und von Reli bis hin zu Geschichte eine ganze Menge über sich ergehen lassen musste.

Das macht doch Hoffnung, oder!?

@Karl Martell - genial und zum Todlachen!
Ich kam letztens in München in einer Ausstellung auch nicht aus dem Lachen heraus, in der auch eine Abteilung mit "moderner Kunst" präsentiert wird. Und das ist doch wenigstens etwas!

Liebe Frau Kositza, wo können wir innere Einkehr finden? Ich verzweifle - und meine das auch in Ihren Worten zu erahnen - ebenfalls an unseren Kirchen. Erst heute wieder ein Gottesdienst erlebt, der nicht ohne das "Flüchtlingsthema" auskam...Ich kann es nicht mehr hören, wie so viele andere Gemeindeglieder auch!
Mir hilft die Musik, sie ist für mich eingentlich der einzige Weg! Und ich spüre, dass es damit auch ohne Pfarrer_in funktioniert. Meine Empfehlung für die Passionszeit: Buxtehude: Membra Jesu Nostri

Martin

8. März 2015 18:31

Nachtrag zu Gerhard Richter:

Die Story mit den zunächst abgemalten Fotos, die dann übermalt wurden, halte ich für 100% glaubwürdig. Es ist in der malenden Zunft absolut nicht unüblich, sich Fotos auf eine Leinwand projizieren zu lassen, diese dann abzumalen oder zumindest die Grundrisse abzuzeichnen, um danach darauf aufzubauen. Das hat man in der Zeit, in der ich noch Kontakt zu Künstlern hatte (lange her), mit guten Diaprojektoren gemacht (die guten alten aus dem Hause Leica /Leitz ohne Kassetten, sondern mit Einzelbildschieber), heute nimmt man evtl. einen Beamer. Diese Technik ist seit der "Camera Obscura" bekannt und sie wird einem auch in der Schule beigebracht, so man denn die Gnade eines Kunstlehrers hat, der seinen Posten nicht nur als sine cure für seine eigentlichen künstlerischen Ambitionen sieht und den Schülern sogar wirklich etwas beibringen will.

Von daher ist es vollkommen plausibel, dass Gerhard Richter Fotos abgemalt hat und diese dann in einem künstlerischen Prozess verfremdet hat, bis hin zur abstrakten Übermalung.

Kositza: Pardon, aber daß Richter Fotos ab- und übergemalt hat (klar kennt man die Techniken!), bezweifelt doch gar keiner!

JensN.

8. März 2015 19:01

Hin und wieder täte mir ein bewusstes Abstandnehmen von politischen und gesellschaftlichen Themen ganz gut. Zunehmend artet das Ganze in psychischen Stress aus. Ich war nie unpolitisch. Im Laufe der letzten Jahre aber, ist das Interesse an Politik stetig gewachsen und man geht aufgrund dessen mit einem geschärften Blick durch die Welt. Und dieser geschärfte Blick ist es, der einen manchmal verzweifeln lässt.

Was für einen miesen hinterfotzigen Charakter muss man haben, um einem politischen System zu dienen, welches sich den Kampf gegen das deutsche Volk auf die Fahnen geschrieben hat. Politiker, Lehrer, Justizbeamte, oder wie hier "Künstler". Alles wunderbar im Einklang, wenn es darum geht, die Deutschen - in welcher Form auch immer - auszunehmen, moralisch zu erpressen und gesetzlich zu benachteiligen. Scheinbar übermächtig ist der Gegner, der die Herzen und Hirne von Kindern vergiftet. Der das Volk der Dichter und Denker zu dumpfbackigen Konsumzombies werden lassen will. Der an allen Ecken und Enden am längeren Hebel sitzt. Der über unbegrenzte finanzielle und personelle Ressourcen zu verfügen scheint. Der durchtrieben ist von Boshaftigkeit und von einer gesetzestreuen Dummheit, wie sie nur verbeamteten BRD- Hornochsen zu Eigen ist. Die Abschaffung dessen, was wir als Deutschland bezeichnen, ist eben grundgesetzlich geschützt. Was für ein IRRENHAUS!

Nero

8. März 2015 22:26

@ JensN

Ihre geschilderte Verzweiflung ist auch mir nicht fremd.

Wenn ich bloß an die schreienden, an den Sperrgittern rüttelnden, hasserfüllten Gesichter der vielen jungen, doch so gutwilligen deutschen Gegendemonstranten bei den Bagidaveranstaltungen in München denke, dann frage ich mich, wie kaputt ist das deutsche Volk, dass es solch einen nationalmasochistischen Nachwuchs gebiert und diesen in Politik, Medien und Kirchen dann noch als die Guten und Toleranten feiert.

Das soll jetzt gar nicht als Beleidigung gedacht sein, aber mir kommen diese Deutschen tatsächlich immer wieder wie maßlos enttäuschte SA-Nazis vor, die radikal die Lehre aus der totalen deutschen Niederlage ziehen und keine Einrede bei ihrer Umkehr dulden. Alles probiert, alles verloren, also machen wir jetzt das Gegenteil, aber genauso radikal. Erst Auf-Nordung, jetzt Ent-Nordung. Erst als Ziel totale Rassereinheit, jetzt totale Rassenmischung.

Pervers (und lächerlich für Außenstehende) wird es natürlich, wenn die totale Niederlage und bösartige Vergewaltigung Deutschlands in eine erlösende Befreiung umgedeutet und dogmatisch als Bekenntnis von jedem, der zu den Guten gehören will, eingefordert wird. Das kann ja psychisch nicht gutgehen.

Ich verstehe schon das Ausland, wenn sie uns Deutschen nicht so recht trauen wollen.

Eigentlich sind diese (heute dominierenden) Antideutschen im Ergebnis die echten und wahren Enkel Adolf Hitlers, der zum Ende hin gesagt haben soll (sogenannter "Nero-Befehl"):

Wenn der Krieg verloren geht, wird auch das deutsche Volk verloren sein. Es sei nicht notwendig, auf die Grundlagen, die das Volk zu seinem primitivsten Weiterleben braucht, Rücksicht zu nehmen. Im Gegenteil sei es besser, selbst diese Dinge zu zerstören. Denn das Volk hätte sich als das schwächere erwiesen und dem stärkeren Ostvolk gehöre dann ausschliesslich die Zukunft. Was nach dem Kampf übrigbliebe, seien ohnehin nur die Minderwertigen; denn die Guten seien gefallen.

Seit Jahren kommt mir da auch immer wieder der resignative, Ernst Jünger zugeschriebene Satz in den Sinn: "Von einer solchen Niederlage erholt sich ein Volk nicht wieder."

Das ist vielleicht ein bißchen viel konservativer Pessimismus für den Sonntagabend...

Gustav Grambauer

8. März 2015 22:42

Speziell für Martin:

"Irgendjemand sagte mir vor vielen Jahren, daß die Förderung und Verbreitung der abstrakten Kunst eine Erfindung oder Initiative der CIA
sei."

- "Da schreibe ich lediglich ein bildlich zu nehmendes „Kopfklatsch“ dazu ..."

Siehe:

https://www.youtube.com/watch?v=5KxbQGQHjPo

Eigentlich sollte es genügen, einfach "gerhard richtert kongreß kluturelle freiheit" oder "documenta cia" einmal zu googeln.

Lesen Sie die Untersuchung von Heiner Mühlmann:

https://www.fink.de/katalog/titel/978-3-7705-5792-9.html

Zusätzlich würde Ihnen die Lektüre von Schrenck-Notzing nicht schaden:

https://www.ares-verlag.com/buecher/politik/politik-detail/article/charakterwaesche.html

Weiß ja nicht, ob - wir sind hier bei SiN - Ihr Selbstverständnis ein konservatives oder ein reaktionäres ist, aber beides hieße sicher nicht, in der Yankee-Vergötzungs-Mentalität der 1950er Jahre der Alt-"BRD" festzurosten.

- G. G.

neocromagnon

8. März 2015 23:10

Ich will das alles gar nicht mehr hören. Ich hab meinen Kindern gesagt, vieviel Quatsch in Schule und Medien über den Krieg und die deutsche Geschichte erzählt wird, warum das so ist und welche tagesaktuellen Interessen dahinter stehen, daß sie aber in der Schule besser nicht anfangen sollen mit den Lehrern darüber zu disskutieren, weil das eh sinnlos ist. Hintergedanke war, daß sie nicht am Ende als Aussenseiter da stehen. Sie sollen gucken, daß sie gute Noten bekommen, alles hinterfragen und wissen, daß nicht alles wahr ist, was man ihnen so erzählt. Mit diesen Leuten ist eine Diskussion auf Grundlage der Vernunft eh nicht möglich, schon alleine desshalb, weil vermutlich 99% des Kollegiums genau diese Meinungen vertreten, dies auch vom Ministerium erwartet wird, und der einzelne Lehrer selber einem großen sozialen Druck unterliegt. Widersprechende Fakten werden einfach ignoriert, bzw. die Glaubwürdigkeit der Quelle bezweifelt und wenn auch das nicht hilft, dann geht es gegen die Person.
Sich seinen Teil denken und zwischen den Zeilen lesen, daß ist wieder angesagt und wenn man dagegen Front machen will, dann muß man wissen, worauf man sich einlässt und entsprechend gerüstet sein, auch mit Sachwissen und all den Falschheiten, die die Gegenseite verwendet. Es gaht ja gar nicht um Wahrheit oder Fakten, es geht um Macht und Herrschaft.

Hildesvin

8. März 2015 23:47

Warum nun gleich "Barbar"? - Wer des Kaisers neue, prachtvolle Kleider nicht zu sehen vermag, ist einfach zu dämlich, sein Amt auszuüben...
---
Was ist nun eigentlich aus den Originalfotos geworden? Die würden die sogenannten Revisionisten möglicherweise beschämen.

Luise Werner

9. März 2015 07:28

Ich verfolge den Geschichtsunterricht meines Jüngsten ab den Befreiungskriegen besonders aufmerksam und muss sagen, dass es auch andere Beispiele als das von Ihnen Geschilderte gibt. "Alleinschuld 1. Weltkrieg" - Fehlanzeige! Der Lehrer schien sich sogar recht eng an den seinerzeit frisch auf dem Markt befindlichen Clark zu orientieren.

Rumpelstilzchen

9. März 2015 09:30

Mehr noch als die Contemporary art interessiert mich die Vermarktung der zeitgenössischen Kunst:
1. Was macht Gerhard Richter zu dem teuersten lebenden Maler ?
2. Was rechtfertigt im 21. Jhd. eine postmoderne Form des Bilderverbotes ?
Siehe: https://www.zeit.de/2007/44/SM-Bilder

Das Unbegreifliche läßt sich mehr denn je sichtbar machen !
Die Hinrichtungsvideos des IS ( Massenenthauptungen syrischer Soldaten) lassen sich 1 zu 1 als Videoinstallationen in westlichen Kunstmuseen zeigen.
Ergänzt durch mit Schweineblut rotgefärbtes Meerwasser . Da kommt ein Alfred Hrdlicka nicht mehr mit. Und auch nicht Teresa Margolles mit ihren Leichenwasser - Installationen.

Nichts ist heute nichtdarstellbar !!! Was soll da noch Kunst ?

Was man sehen kann, muß man nicht glauben !
Gerde deshalb läßt sich heute auch wieder an Gott glauben.
Und zwar vernünftigerweise.
Die Tochter kann an Frau R. dieses eine Buch geben, was auch ML in Sezession hervorragend beschrieben hat :

Stein und Zeit von Gottfried Böhme

Hier wird sehr klug und fundiert mit einem Vulgäratheismus abgerechnet.

heinrich

9. März 2015 09:57

@ der demograph
Ganz genau! Den Eltern/Bürgern muß unbedingt mehr Möglichkeit an die Hand gegeben werden, die Kinder der staatlichen Indoktrination im Schulsystem zu entziehen. Das ist so zentral, das muß eigentlich noch mit den Pegida-Katalog rein.
Die Kehrseite sind allerdings die Auswirkungen, wenn man dies auch den Immigranten zugesteht...

heinrich

9. März 2015 10:08

Liebe Frau @donna alta,
wenn in den Gottesdiensten Propaganda betrieben wird, wie Sie es beschreiben, entgegen der Haltung der Gemeindemitglieder: Schließen Sie sich zusammen, äußern Sie sich, kleine Schritte am Anfang. Es wirkt! Erst im Verborgenen, aber alles wirkt..
Ich habe betreffs dieser Thematik ausführlich mit Name und Adresse an den hiesigen Kreisvorstand der CDU und auch an den Landrat geschrieben, beteilige mich hier an Diskussionen, das hab ich früher nicht gemacht ;-) Anfangen, losgehen...

Aristoteles

9. März 2015 10:27

@Hildesvin

Sie fragen:
"Was ist nun eigentlich aus den Originalfotos geworden?"

Vielleicht sind sie wieder in einer Zahnpastatube.

Hermann Karst

9. März 2015 10:58

Mein Enkel, 16 Jahre alt, kam vor einigen Wochen recht verärgert aus der Schule: Er hatte Unterricht genossen über den Islam und was in diesem Zusammenhang von Tag zu Tag in der Welt so passiert. Was aber, wie man wissen kann und wie’s der Lehrer wußte, ein Mißbrauch dieser schönen abrahamitischen Religion ist. Die menschfreundlichen Unterrichtsergebnisse fixierte der Schulmann bei Stundenende an der Tafel, u.a. mit den Worten: „Der IS und andere Terrororganisationen haben nichts mit dem Islam zu tun.“ Mein Enkel hatte im Unterricht zwar – wie öfter schon – wider den Stachel gelöckt, der beflissene Pädagoge beschied ihn allerdings daraufhin, er habe den Koran gelesen, der gebe keine Grundlage ab für den IS und anderes. Ich schrieb dem Jungen also eine Seite Koran-Suren auf, die an Klarheit nichts zu wünschen übrig ließen. Die übergab er in der nächsten Unterrichtsstunde dem Schulmeister. Der ging allerdings mit keinem Wort darauf ein.

„Wenn es keinen Ärger gibt“ bei abweichender Meinung, dann gibt’s schlechte Noten? So Martin in seinem Kommentar. Ich habe Entsprechendes erwartet, als es Ende Januar Zeugnisse gab. Aber? Mein Enkel bekam als Zeugnisnote überraschenderweise eine Zwei (sonst war’s immer ein Dreier). Verdacht: Gute Note zur Sedierung von Meinungsabweichlern. Ich halte’s für möglich.

Inzwischen macht der Schulmann unverdrossen weiter: Begeistert informiert er über die islamische Hochkultur des Mittelalters, von der die zurückgebliebenen christlichen Abendländler, die kaum lesen und schreiben konnten, gewaltig abguckten. Ja – wir verdanken dem Islam so vieles… Ohne ihn – was wäre da bloß aus uns geworden? Wenig vielleicht. Das sagte der Pädagoge zwar nicht, aber für gutwillige und mitdenkende Schüler lag das sicherlich auf der Hand (was auch wohl Zweck der Übung war).

Übrigens, nicht ganz unwichtig, es ging und geht hier um Unterricht im Fach Evangelische Religion. An einer Schule – unter christlicher Trägerschaft.

Ein gebürtiger Hesse

9. März 2015 11:46

Was das Übermalen (von Fotos) bei Gerhard Richter angeht, hat Botho Strauß einige sehr interessante und bedenkenswerte Aspekte freigelegt: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-58302634.html Diese haben, glücklicherweise, rein gar nichts mit dem Feuilleton-Gewäsch der FAZ zu tun. (Sowieso: wo eine "Seherfahrung" postuliert wird, wo man doch etwas gar "nicht sehen" könne, sondern vielmehr "glauben müsse" - und dies auch noch im Gefilde der Schuldstolz-Perspektivierung, die sich ihr Futter im Imaginären holen soll -, darf man sicher sein, daß Propaganda betrieben wird.)

Martin

9. März 2015 12:47

Herr Grambauer,

ich denke, wir sind uns einig darüber, dass moderne und abstrakte Malerei eine hauptsächlich europäische "Entwicklung" gewesen ist (zumindest, wenn man es aus europäischer Sicht beurteilt, war das bis zum WK II der Fall), auch wenn nach dem Krieg bspw. ein Jackson Pollock in der Tat auch von staatlicher Seite "gehypt" wurde, wie man das neudeutsch so bezeichnen würde.

Was das Thema "Umerziehung" angeht: Das hört sich doch arg nach "Umerziehungslager" an und genau so lief das eben nicht ab - zumindest im Westen. Nachdem verlorenen WK II war erst einmal ziemliche Ödnis und die Leute wollten primär nach vorne schauen. Sie haben daher mehr als begierig alles neue, "moderne" und aus dem Westen kommende aufgegriffen. Alles alte galt als Muff und gerade in den fünfziger Jahren waren die Worte "neu und modern" die Zauberworte in allen Verkaufsbereichen - sprechen sie einmal mit Leuten, die damals Möbel verkauft haben oder Häuser gebaut haben, die werden ihnen das bestätigen. Was damals alles völlig freiwillig - und schon gar nicht auf Anweisung aus den USA - von den Leuten abgerissen und weggeschmissen wurde, darüber können wir heute nur noch den Kopf schütteln.

Viel Umerziehung war da also nicht nötig - die meisten haben sich quasi förmlich nach dem "Neuen" gerissen, auch weil alles andere mit einem schmerzhaften Blick zurück, auf Niederlage, persönliche und familiäre Traumas, Verluste etc. verbunden gewesen wäre. Alles war den (West-) Deutschen lieber, als ihr "Eigenes", welches nur schmerzhafte Erinnerungen ausgelöst hätte, dass ging sogar soweit, dass man im deutschen Schlager Sänger mit ausländischem Akzent bevorzugte. Aber ich denke, dass ist allgemein bekannt, daher spare ich mir weitere Ausführungen zu den Details. Worauf ich hinaus möchte:

Nachdem die Nazis nicht nur gegen andere Länder, sondern letztlich und vor allem in den letzten Kriegswochen auch Krieg gegen die eigene Bevölkerung geführt haben, bewusst alles untergehen und zerstören wollten, war alles deutsche erst einmal "durch" und die Leute haben in ihrer Leere, dem kriegsbedingten kulturellem Vakuum, das Fremde gerne angenommen (einzelne Inseln und Wissensträger bleiben außen vor, es geht um die "Massen"). Dazu bedurfte es keiner großen Umerziehung, sondern vielmehr das reine Angebot an westlichen Waren und westlicher Popkultur war völlig ausreichend. Wie ich aus meinen Kontakten in den 80er- Jahren zu DDR Bürgern in Erinnerung habe, waren auch diese stets sehr erfreut, wenn man sie in irgendeiner Form an dieser "westlichen" Kultur teilhaben lies, sei es durch Schmuggel von West-Jeans, Schallplatten oder ähnliches oder durch schnöde Devisen, damit sie sich die entsprechenden Produkte selber im Intershop oder Ähnlichem kaufen konnten.

Welche Umerziehung also? Die Umerziehung war die Folge der Suche der Deutschen nach Neuem, weil sie ihr Eigenes ganz konkret verloren haben. Die Rekonstruktion, das Wiederfinden und auch Neuschaffen des Eigenen, dass sind die Themen, die uns deshalb heute als Deutsche bewegen. Anno 1958 oder 1974 hat das keinen groß interessiert. Das hat mit Yankee-Konservativismus auch nichts zu tun, dass war eben so. Warum fahren bspw. auch heute die Chinesen und selbst die Araber so sehr auf die westliche Konsumwelt ab? Etwa weil die CIA Flyer und Werbemails verteilt? Doch wohl eher, weil das Eigene abhanden kommt oder ganz oder teilweise abhanden gekommen ist.

Und wenn hinter den berühmten "geschlossenen Türen" Strategen das für "gut" und Unterstützenswert gehalten haben, dann ist das gerade kein Beleg dafür, dass ihnen weitere Bevölkerungskreise auf deren konkrete Veranlassung hin gefolgt sind.

Nach 70 Jahren Erfahrung mit dem ganzen System, haben wir die Chance, die Hohlheit des Ganzen zu begreifen und neue Wege, die sich gerne auch an alten orientieren können, zu beschreiten.

Übrigens: Maßgebliche und verwertbare Kritik an diesem US-Konsum-System gab es schon sehr früh in den USA selber und gibt es bis heute dort. Gerade auch beim Thema Kunst. Der Blick "über den Teich" kann also durchaus lohnenswert sein.

Luise Werner

9. März 2015 12:56

@ Hermann Karst

Ich kenne eine Schule in ev. Trägerschaft, an der Gottfried Böhme ("Stein und Zeit", M. Lichtmesz rezensierte hier kürzlich)) einen Leistungskurs mit dem Titel "Geist und Materie" gibt.
Es geht also auch anders, ... oder handelt es sich gar um die gleiche Schule?

Mehr hier:
https://naturalismuskritik.de
(@ Rumpelstilzchen, auf der Seite lässt sich trefflich schmökern)

Der Gutmensch

9. März 2015 13:12

"Zieh den Stecker raus, das Wasser kocht" - E. K.
(nur für den Fall: https://www.youtube.com/watch?v=gPty7teqF_8)

Gruß,

der Gutmensch.

Karl Martell

9. März 2015 19:02

@ Martin

"Welche Umerziehung also?"

Das man hier jemanden trifft, der so unbelesen ist, der in seinem Weltbild festklebt wie ein Politiker an seinem Stuhl, eigentlich unglaublich.

Hier schreibt sicher niemand über Fiktionen ( Reichsflugscheiben am Südpol, höhö), sondern über Fakten, belegbare Fakten. Sie müssen sich schon einmal die Mühe machen, Autoren wie Casper von Schrenck-Notzing zu lesen. Wenn jemand wie Gustav Grambauer einen diesbezüglich Rat gibt, hat das schon seinen Grund, da er ihre Unbelesenheit auch bemerkt hat. Hier eine Buchbesprechung zu "Charakterwäsche":

https://www.deutschlandjournal.de/Deutschland_Journal_-_Jahresau/Deutschland_Journal_-_Jahresau/10Charakterwasche.pdf

neocromagnon

10. März 2015 02:16

@Helga Müller
Die abstrakte Kunst der Moderne ist gar nicht so schwer zu verstehen. Es handelte sich um eine Auseinandersetzung mit Sinn und Inhalt der Kunst ansich, nach dem Eindruck der industriellen Massenproduktion und der Entwicklung der mechanischen Abbildung der Wirklichkeit.
Draus entwickelten sich Darstellungsstile, die nicht bloß die Abbildung des materiall Sichtbaren versuchten, sondern z.B. auch des flüchtigen Eindrucks (Impressionismus), der Emotionen (Expressionismus), die versuchten, einen Körper als Ganzen, in seiner Dimansionalität zu erfassen (Kubismus), oder Zeit und Bewegung (Futurismus). Dann ging es um Fragen wie z.B., was Kunst eigentlich ist, was Wirklichkeit ist und welche Rolle der Mensch selber bei der Erschaffung seines Werkes spielt (später wurde dann auch der Betrachter einbezogen). Die Reduktion des Abgebildeten ist eines der Ergebnisse, im Extremfall bis zu einer einzigen geometrischen Figur (oder auch einem leeren Bild), oder aber auch die Installationen von Alltagsgegenständen, oder die Aktionskunst. Da steckten schon vernünftige Gedanken hinter und all die klassischen Künstler der Moderne konnten auch hervorragend naturalistisch malen, beherrschten also ihr Handwerk.
Aber das war vor Jahrzehnten. Kunst bedeutet auch immer das Finden und Beschreiten neuer Wege. Das unterscheidet sie von der bloßen Malerei oder dem Design oder dem Kitsch.
Ich glaube nicht, das es heute noch Kunst ist, abstrakte Farbkleckse auf die Leinwand zu bringen. Das war einmal. Was derzeit in diese Richtung für die Museen produziert wird, ist wohl nicht mehr als Dekoration. Zumal viele s.g. moderne Künstler gar nicht naturalistisch malen können. Mein Vater sagt dazu immer "Kunst kommt von Können nicht von Wollen, sonst hieße es Wunst".

Martin

10. März 2015 08:32

Tja, Herr Martell,

ohne einen Herrn Schrenck-Notzing lesen zu müssen, kann man doch feststellen, dass da immer 2 dazu gehören. Einer der waschen (oder umerziehen) will und einer der sich waschen lässt. Ungefähr das habe ich mit meinem etwas zu lang geratenen Beitrag weiter oben ausdrücken wollen.

Was ist jetzt verwerflicher? Derjenige, der waschen will oder derjenige, der sich ohne Widerstände waschen lässt?

Und in unserem Fall musste man noch nicht mal selber waschen, man musste bloß die entsprechende Seife in ausreichender Menge zur Verfügung stellen und die Leute haben sich selber gewaschen.

Was für eine wirklich bitter schlimme Aktion dieser fürchterlichen USA ... mir kommen im Nachhinein die Tränen. Der gute Deutsche, mal wieder ganz naiv in den Honigtopf gefallen. Ein Fall für den Darwin Arward?

Karl Martell

10. März 2015 09:41

@ Martin

Ja, danke, meinen Kommentar hätte ich mir wirklich sparen sollen.

" Politische Dummheit kann man lernen, man braucht nur deutsche Schulen zu besuchen. Die Zukunft Deutschlands wird wahrscheinlich für den Rest des Jahrhunderts von Außenstehenden entschieden. Das einzige Volk, das dies nicht weiß, sind die Deutschen."

Der Londoner Spectator, 16. 11. 1959

Hermann Karst

10. März 2015 09:51

@ Luise Werner

"Es geht also auch anders, … oder handelt es sich gar um die gleiche Schule?" Was für ene schwarzhumorige Frage! Natürlich NICHT die Böhme-Schule!

Zu Gottfried Böhme: Ich bin bei der Zweitlektüre von "Stein und Zeit". Mein Enkel wird davon profitieren, indirekt. (Vielleicht sollte ich ihn aus dem Religionsunterricht abmelden und ihn selbst unterrichten? Kaum möglich! Es bleibt mir nur, diesen unsäglichen "Unterricht" zu konterkarieren...)

Martin

10. März 2015 10:33

@Karl Martell,

das mit der "politischen Dummheit" hatte ich mir höflicherweise gespart. Danke das Sie das jetzt bringen. Es ist in der Tat wesentlich einfacher, sich von außen gesteuert zu fühlen, statt selber das Schicksal in die Hand zu nehmen. Schlechtes Wetter oder gar zu heiß? Klar, die Amis schuld. Alles geschickt gesteuert, bis in die Schulen hinein, logisch.

Das ein Sieger die Agenda setzt, gehört zu den Binsenweisheiten zu deren Erkenntnis es keiner weiteren "Belesenheit" bedarf, hat Deutschland schließlich auch so gemacht, als es einmal ein paar Siege hatte.

Wenn ich mir alleine die von Ihnen mir empfohlene Rezension des Werkes von Schrenck-Notzing durchlese und dort wird dann ausgerechnet auf § 130 StGB als Mittel des "indirect rule" hingewiesen, dann kann man nur noch - Entschuldigung - herzhaft lachen. Diese Vorschrift hat deutlich geringere praktische Relevanz, als hier getan wird und wie man mit solchen Vorschriften umzugehen hat, zeigt uns ganz aktuell ein ehem. Immigrant wie Akif Pirincci recht eindrucksvoll. Der Deutsche an sich lässt sich von Staatsanwaltschaft & Co. natürlich immer schwer beeindrucken.

Das deutsche Volk gehört in der Tat zu den politisch dümmsten Völkern und hat dies mit seiner Geschichte eindrucksvoll bewiesen.

Aber wenn man sich immer im eigenen Dreck, zudem natürlich auch die Gülle, die andere dazu geschüttet haben, wälzt, kann man nicht sauber werden.

So, und schon wieder zu viel geschrieben. Dennoch danke für Ihre Beiträge, denn ohne Reibung, keine Wärme, ohne Wärme keine Energie und ohne dies alles keine Erkenntnis.

Weltversteher

10. März 2015 13:19

Fesselnd an dem Film finde ich hauptsächlich das herrlich spießige Milieu, das sie schon damals wohl nur mit diesem Ostberliner Kolorit einfangen konnten. Was an dieser Homogenität beeindruckend ist, bemerkt man heute erst richtig. Und tatsächlich ist diese harmlose Gesellschaft gleichzeitig gefährlich; fragt sich nur, für wen.
Die aufgepfropfte Botschaft versteht ein Unbefangener ohne Erklärung wohl kaum. Z. B. ist nicht nachvollziehbar, ob der kichernde Junge als einziger moralisch Unverseuchter nun den Neger bewundert oder dessen Erscheinung "daneben" findet.

Reichsvogt

10. März 2015 13:51

Für diesen "tollen" volkspädagogischen Kurzfilm gab es dann noch einen Oscar für den besten Kurzfilm 1994....

Aristoteles

10. März 2015 14:10

@Martin

Sie stellen fest, "dass da immer 2 dazu gehören. Einer der waschen (oder umerziehen) will und einer der sich waschen lässt."

Scheinbar gehören Sie zur zweiten Kategorie?

Ich halte übrigens den Begriff 'Gerhirnverschmutzung' für weitaus angebrachter als 'Gehirnwäsche'.

(...)
Irgendwie geht mir auch die Zahnpastatube nicht so ganz aus dem Kopf (bzw. Gehirn).

Woher kam der Fotoapparat?
Wie konnten die Fotos unbehelligt gemacht werden?
Wie kam die Zahnpasta in die Mordmaschinerie?
Wie gelangten die Negative in die Tube?
Woher kamen die Schmuggler?

Vielleicht sollte ich etwas mehr ARD und ZDF gucken und Lizenzmedien lesen ...

Gustav Grambauer

10. März 2015 20:02

Martin, Karl Martell

Einen fast 70-jährigen für 12 Jahre einzusperren, mit dem zynischen Hinweis, er würde nie eine Chance auf Hafterleichterung oder gar vorzeitiger Entlassung bekommen (obwohl damals schon krank und inzwischen schwerstkrank), und dies das alles für ein Gesinnungsdelikt ("mit deutlich geringerer praktische Relevanz", Martin, wie Sie sagen) - selbst in Bautzen II wäre ein solcher Kulturbruch unvorstellbar gewesen. An dem Tag, an dem wir vom Fall des Paragraphen 130 in der Zeitung lesen, wissen wir, daß sich die gesamte globale Hegemonial-Architektur verschoben hat.

Sie schreiben: "Das hört sich doch arg nach „Umerziehungslager“ an und genau so lief das eben nicht ab" / "Welche Umerziehung also?".

Man muß es so hart sagen - Mahler sitzt nicht einmal im Umerziehungslager, er sitzt im Vernichtungslager.

Klar war der Kaffee in der DDR viel teurer. Wir haben auch ab und zu Westpakete von den "Westonkels" unserer Familie bekommen. Da wir kultiviert sind, haben wir die Absender den Beigeschmack der Entwürdigung ("... weil ihr so arm seid") sowie des Herrschafts- und Bessermenschengebarens (was sich alles nach 1990 bestätigt hat, im Kleinen wie im Großen) nicht spüren lassen.

Was die politische Dummheit betrifft - von Frau Junge haben wir Hitlers Binsenweisheit erfahren: "Das Volk hängt sich immer an die Siegertypen dran." Volltreffer. Aber das gilt genauso für den "BRD"-Bürger heute im Verhältnis zu seinem US-Hegemon, und insofern müssen Sie sich fragen lassen, wie groß Ihr eigener Abstand zum von Ihnen geschmähten "dummen" deutschen Volk eigentlich ist.

- G. G.

Gustav Grambauer

10. März 2015 20:35

Weltversteher, Reichsvogt

Die Straßenbahn, VEB Waggonbau Gotha (dort heißt sie "de Elegtrische"), ist auch wunderschön. Wahrscheinlich bis zur letzten Schraube deutsche Wertarbeit, mit Eichenfurnier-Täfelung und einer Klingel mit köstlich-sattem Ton. Blitzsauber, kein "Scratch", kein "Graffitto" (abstrakte Kunst ...). Dem Schaffner merkt man noch die alte deutsche Korrektheit an. Mein Vater, sicher kein ganz Naiver gewesen, hat es in der selben Zeit noch für unmöglich gehalten, jemals von einem Ausländer in der Straßenbahn kontrolliert zu werden ...

Der Schauspieler hieß übrigens Paul Outlaw.

Der Film hat eine große Zukunft, aber anders als geplant. Er wird noch Zigtausende zu Tränen rühren.

- G. G.

jack

10. März 2015 23:01

@ Martin

Das deutsche Volk gehört in der Tat zu den politisch dümmsten Völkern und hat dies mit seiner Geschichte eindrucksvoll bewiesen.

Aber wenn man sich immer im eigenen Dreck, zudem natürlich auch die Gülle, die andere dazu geschüttet haben, wälzt, kann man nicht sauber werden.

Dann sind Sie gewiss froh, dass Sie nicht zu diesem "dummen","sich im eigenen Dreck wälzenden" Volk gehören.
Aber "im Dreck wälzen" ist Ihnen nicht drastisch genug, daher musste "Gülle" auch noch erwähnt werden. Relativierend kam dann hinzu "die andere ausgeschüttet haben".
Wenigstens etwas....

Nein, dass deutsche Volk ist nicht politisch dumm, nur gutgläubig und nur das ist sein Fehler mit allen sich daraus ergebenden negativen Konsequenzen, weil andere wissen, diese eigentliche Gradlinigkeit auszunutzen.

Martin

11. März 2015 10:53

Nein, dass deutsche Volk ist nicht politisch dumm, nur gutgläubig und nur das ist sein Fehler mit allen sich daraus ergebenden negativen Konsequenzen, weil andere wissen, diese eigentliche Gradlinigkeit auszunutzen.

Und diese Erkenntnis sollte einen schon einmal weiter bringen. Bestes Beispiel ist doch die EU: Da wird bspw. irgend etwas zu einem x-beliebigen Thema vorgegeben, was ein Italiener, Grieche, Spanier mit viel Glück gerade mal zur Kenntnis nimmt und in Deutschland bilden sich mindestens 2 Arbeitskreise zur Umsetzung unter Bildung einer Task-Force dazu. Auch wenn es schmerzt, Oskar Lafontaine hatte mit seinem Ausspruch zu den Deutschen Sekundärtugenden leider den Finger durchaus in eine Wunde gelegt. Niemand hat sich wohl so willig vom "Neuen" anziehen lassen und es aufgesogen (also aktiv, umerziehen hört sich mir für diesen Vorgang zu passiv, zu "opfermäßig" an und dagegen habe ich mich auch gewendet), als wir Deutsche. Keine Immigrantengruppe in den USA hat sich so perfekt unter baldiger Aufgabe der deutschen Sprache eingefügt, wie die Deutschen etc. - Die Beispiel lassen sich erweitern.

Stärken können auch Schwächen sein und umgekehrt. Diese Erkenntnis gilt es auch politisch zu nutzen und Politik ist nichts immer etwas ehrenhaftes, heroisches etc. - So viel hat man als "Westler" von klein auf mitbekommen.

Und klar: Ich bin im ehem. sog. "Westen" aufgewachsen und lebe auch noch dort. Ich könnte jetzt in entsprechender Anwendung des alten Satzes sagen, "nicht alles war schlecht, in der BRD" ... ;)

Ellen Kositza

11. März 2015 21:05

Danke, Ende!

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