Fundstück: Ein Flugblatt gegen die PEGIDA

Bei der gestrigen PEGIDA-Manifestation mit mehr als 15 000 Teilnehmern verteilte eine Dame Flugblätter, mit der sie die Demonstranten zur Akzeptanz der Fremden überzeugen wollte. Gar eine direkte Verbindung zwischen den deutschen Vertriebenen 1945 und den heute - zum Großteil aus Tunesien und anderen relativ sicheren Herkunftsländern einreisenden jungen Männer - möchte sie sehen. Ein PEGIDA-Spaziergänger antwortet auf ihre verteilten Thesen.

Sehr geehr­te Frau Janosch,

Wir tra­fen uns vor ein paar Stun­den auf der PEGI­DA-Demons­tra­ti­on in Dres­den, auf wel­cher Sie bei­gefüg­ten Flug­blatt ver­teil­ten. Ihr Erschei­nen und Ein­satz hat mich so tief beein­druckt – und natür­lich auch zum wei­te­ren Nach­den­ken gebracht, daß ich Ihnen gleich schrei­ben möchte.

Wäh­rend der Demons­tra­ti­on habe ich Sie danach gefragt, wel­che Behaup­tun­gen die PEGI­DA-Demons­tra­tio­nen denn auf­stel­len, die die Men­schen kri­tisch hin­ter­fra­gen sol­len. Natür­lich war die­se Fra­ge dazu gedacht, Sie auf der Ver­an­stal­tung zu pro­vo­zie­ren und bloß­zu­stel­len. Ich bedau­re, daß mir dies nötig erschien. Denn Sie haben eine Cou­ra­ge auf­ge­bracht – von Mut mag ich nicht spre­chen, denn auf die­sen Demos droht Ihnen, wie Sie selbst erle­ben durf­ten kei­ner­lei Gefahr von Teil­neh­mern – wel­che ich von nie­mand Ande­rem gese­hen habe.

Sie haben sich nicht in in die Rei­hen der skan­die­ren­den Gegen­de­mons­tran­ten ver­irrt und ver­steckt, Sie haben sich zu der Demo gestellt, sind auf Men­schen zuge­gan­gen‎ und haben das Gespräch gesucht. Davor habe ich die größ­te Hoch­ach­tung und möch­te Ihnen aus gan­zem Her­zen dafür dan­ken. Wie Sie habe ich kein Mit­glied der Dresd­ner oder säch­si­schen Poli­tik han­deln sehen, kei­nen Jour­na­list, kei­ne Kir­che, nicht ein­mal Bun­des­kanz­le­rin oder Bundespräsident.

Was ich wirk­lich mutig‎ fand, war Ihre Ant­wort auf mei­ne Fra­ge, woher Sie sich denn ueber die Behaup­tun­gen der PEGIDA infor­mie­ren: Sie sind auf die Pres­se ange­wie­sen. Die­se Ant­wort ist des­halb so mutig, weil sie ein Ein­ge­ständ­nis vor sich (also Ihnen) selbst dar­stellt. Und genau hier wer­den sich zu Ihrer gro­ßen Über­ra­schung Schnitt­men­gen zwi­schen PEGI­DA-Besu­chern und Ihnen fin­den. Wie ich Ihnen selbst sag­te, war ich heu­te in Dres­den, um zu erfah­ren, wie PEGIDA sich ‎selbst sieht und was die… Bewe­gung will und antreibt.

Was ich vor­fand, war etwas Dif­fu­ses. Jeder der Teil­neh­mer, dem ich so zuhör­te, war auf der Demo auf­grund des dif­fu­sen Ein­drucks, daß sehr vie­les nicht mehr stimmt in unse­rem Land und Euro­pa – und es kei­ne ande­re Mög­lich­keit für ihn gibt, die­sem Ein­druck Aus­druck zu ver­lei­hen. Die PEGI­DA-Besu­cher eint ein dif­fu­ses Zusam­men­ge­hö­rig­keits­ge­fuehl und der Ein­druck, das Glei­che zu kri­ti­sie­ren und zu wol­len, ohne so recht benen­nen zu koen­nen, WAS‎ ihn denn mit dem Neben­mann eint und was man gemein­sam will.

Auch für Sie war es dif­fus: Sie treibt eine dif­fu­se Angst und Besorg­nis vor PEGIDA, die Befürch­tung, es mit Asyl­fein­den und Ras­sis­ten zu tun zu haben. Ohne genau zu wis­sen, wor­um es bei den Demos geht – wie auch, wis­sen es die Demons­trie­ren­den doch sel­ber nicht. Und genau hier liegt der Schlüs­sel, war­um nur Men­schen wie Sie den sozia­len Frie­den bewah­ren kön­nen: nur wenn man unvor­ein­ge­nom­men auf­ein­an­der zugeht und her­aus­fin­det, mit wem man eigent­lich spricht und wor­um es dem Gegen­über geht, kann man Annä­he­rung, einen gesell­schaft­lich trag­ba­ren Kon­sens erzeugen.

Genau dies aber geschieht nicht: ein­zel­ne PEGI­DA-Läu­fer erge­hen sich in Furcht vor dem Ali­baba und sei­ne vier­zig Räu­bern sowie dem Ver­höh­nen der Anti­fa, wäh­rend so ziem­lich jede eta­blier­te Insti­tu­ti­on PEGIDA oder über­haupt kri­ti­sche Bewe­gun­gen als den ras­sis­ti­schen Feind betrach­tet, mit dem man nicht reden darf.

Was soll dabei her­aus­kom­men, wenn Tei­le der Gesell­schaft nicht mehr mit­ein­an­der reden,‎ obwohl sie sich nicht ken­nen, ja, die­se Tei­le der Gesell­schaft auch inner­halb ihrer eige­nen Sub­kul­tur kei­ne Dis­kus­si­on über Aus­rich­tung füh­ren (kön­nen)?

Genau aus die­sem Grun­de möch­te ich Sie bit­ten, auch nächs­tes Mal wie­der zu erschei­nen, ob mit Flug­blatt ode­re ohne – haupt­säch­lich aber nicht, um Ihre Bot­schaft zu ver­brei­ten, son­dern um zuzu­hö­ren. Ihr Flug­zet­tel hat näm­lich einen wich­ti­gen Schlüs­sel­satz : “bit­te hin­ter­fra­gen Sie deren Behauptungen”.

Nichts könn­te rich­ti­ger sein. Hin­ter­fra­gen ist immer wich­tig – aber nicht nur der Behaup­tun­gen des ‘Geg­ners’ son­dern auch die ver­meint­lich Eige­nen. Denn ‎ich glau­be, Sie kön­nen heu­te, den Trans­pa­ren­ten, Gesprä­chen und Sprü­chen nach nicht mit dem Ein­druck nach Hau­se gegan­gen sein, sich unter 15.000 Ras­sis­ten oder Geg­nern von Asyl befun­den zu haben. Allein die wohl mit­lau­fen­den kema­lis­ti­schen Tuer­ken soll­ten da zu den­ken geben, auch die eigent­li­chen The­men, die auf Trans­pa­ren­ten zu lesen waren – wie z. B. die Ableh­nung der Rußlandpolitik.

Hin­ter­fra­gen aber bedeu­tet, sich Sicht­wei­sen ver­schie­de­ner Quel­len anzu­se­hen. Dar­um emp­feh­le ich Ihnen, neben eta­blier­ten Medi­en wie der FAZ, dem Spie­gel, der Süd­deut­schen, der Welt und dem öffent­lich recht­li­chen Rund­funk auch ande­re frei zugäng­li­che , dabei gern ten­den­ziö­se Quel­len zu nut­zen, bspw. Jun­ge Frei­heit, Sezes­si­on, EF-Maga­zin, Ach­se des Guten, Rus­sia Today, Al Jazeera …

Wei­ter­hin fin­den Sie in Kopie die­ser eMail die Redak­ti­ons­adres­sen zwei­er die­ser Quel­len, als auch die Kon­takt­adres­sen der AfD in Sach­sen und einer AfD-Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten in Thü­rin­gen. War­um dies? Nun, ich den­ke, vie­len Men­schen – ins­be­son­de­re auch der migra­ti­ons­kri­ti­schen‎ Sze­ne – wäre mit einem offe­nen, nicht von Haß, son­dern gegen­sei­ti­ger Ach­tung gelei­te­te Dia­log mit Men­schen wie Ihnen – im Sin­ne eines Podi­ums bspw. – sehr geholfen.

Und auch Ihre Ängs­te wür­den weni­ger dif­fus, ja, gelin­dert. Viel­leicht kon­tak­tiert man Sie ja ein­mal. Kon­takt­adres­sen von PEGI­DA-Orga­ni­sa­to­ren lie­gen mir kei­ne vor, aber sicher den Per­so­nen hin­ter den eMail-Adres­sen in Kopie. Denn ich den­ke, auch mit die­sen soll­ten Sie reden, wie­wohl die Orga­ni­sa­to­ren viel­leicht nicht ein­mal mehr den Geist der PEGIDA widerspiegeln.

Mit freund­li­chem Gruß ver­blei­bend und vor­grei­fend eine schö­nen vier­ten Advent wünschend, …

janosch

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Kommentare (34)

mario

16. Dezember 2014 13:27

Der Verweis auf das "relativ sichere" "Urlaubsland" Tunesien, der ja auch gerne bei PI auftaucht, ist ja ganz nett, auf die Dauer aber irrelevant. Die Anzahl der Asylanträge aus diesem Land geht in Deutschland gegen null. Wenn man sich die aktuelle Übersicht zu den Asylanträgen im November 2014 ansieht, machen die Anträge aus den "Top 10" fast 80 % der Gesamtanträge aus, und Tunesien zählt nicht zu diesen "Top 10". Viel wichtiger wäre meiner Meinung nach ein ganz klarer Fokus auf den offensichtlich nur auf Betrug ausgerichteten Zustrom aus Europa, der zu fast 100 % aus "Roma" besteht und auch zu fast 100 % aus Ländern kommt, in denen den meisten Antragsstellern wohl nicht mehr "droht" als die Bestreitung des eigenen Lebensunterhalts. Im November wurden Anträge von 22.075 Personen gestellt, die europäischen Länder in den Top 10 machen hiervon über 35 % aus (7968 Anträge aus Serbien, Kosovo, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Albanien) und es werden jeden Monat mehr (z.B. für Serbien als größtes Land 40 % Plus zwischen Oktober und November, für Albanien über 120 % Plus). Man sollte den Zusammenhang zwischen diesem offensichtlichen Missbrauch und den Einschränkungen, die die normale Bevölkerung dadurch zu erleiden hat, klar und konsequent thematisieren.

https://www.bamf.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2014/20141208-0036-pressemitteilung-bmi-asylzahlen-november.html

Jens Brömmel

16. Dezember 2014 14:05

Ganz einfach:

Das Interesse von Frau Janosch ist von materieller Natur, da Sie als Reiseleiterin in einer Travel GmbH Reisen u.a. in arabische Länder vermittelt.

Luise Werner

16. Dezember 2014 14:24

"Patriotische Europäer", da steckt mehr drin als nur Sachsen, um hier mal dieses ausgelutschte Argument von den wenigen Einwanderern in Sachsen zu entkräften. "Frau Janosch" würde ich sagen, "Einwanderung ist eine irreversible Angelegenheit falls man nicht irgendwann zu äußerst drastischen Maßnahmen greifen will, die keiner wollen sollte. Schauen Sie in westdeutsche oder westeuropäische Großstädte! Das wollen wir nicht in Sachsen. Deshalb gehen wir JETZT auf die Straße und nicht erst in ein paar Jahren. Frau Janosch, glauben nicht auch, dass es gut wäre, für ein paar syrische Flüchtlinge Platz und Mittel zu schaffen? Stattdessen "füttern" wir immer noch die Kriegsflüchtlinge des Balkankrieges mit durch. Davon sind nämlich noch viele hier, obwohl der Krieg schon seit über 15 Jahren aus ist. Und glauben Sie wirklich, dass die jungen Afrikaner Kriegsflüchtlinge sind? Haben die ihre Eltern, Frauen und Kinder im Krieg zurück gelassen? Pfui, müsste man da sagen! Aber so ist es nicht. Meinen Sie nicht auch, dass die hierher kommen, um irgendwie zu Geld zu kommen um es ihren Familien zu schicken? Hat das etwas mit politischer Verfolgung zu tun? Frau Janosch, öffnen Sie Ihr Herz denen, die uns nahe sind und hier in Dresden unter den Elbbrücken schlafen müssen. Öffnen wir unsere Herzen den vor Krieg Fliehenden und beherbergen sie bis zum Waffenstillstand in ihrer Heimat. Bis dahin und nicht länger. Und trennen wir uns rigoros von denen, die unter falschem Vorwand in unsere Heimat eindringen und hier glauben, sich mit ihren Sitten und auf unser Kosten einzunisten."

Elbstint

16. Dezember 2014 14:25

Wer Tod und das millionenfache Elend der deutschen Ostflüchtlinge 1945 mit den von einer kleinen Meinungskaste ernannten „Flüchtlingen“ aus z.B. Serbien, Tunesien, Algerien und anderer sicherer Länder auch nur in Verbindung bringt, hat sich als Gesprächspartner für mich völlig diskreditiert.

Auch wenn das Gehirn vielleicht angesichts so viel pastoraler Selbstgerechtigkeit ein paar Belohnungshormone über das ich-stehe-moralisch-ja-so-hoch-viel-höher-als-ihr-alle-ich-versteh-sogar-die-doofe-flugblattverteilerin ausschüttet, das ist den Beitrag trotzdem nicht wert. Aus vielen Gründen.

Martin

16. Dezember 2014 14:49

Auf dem Flugblatt stehen 0,4% Moslems in Sachsen. Gestern im Heute Journal wurde auf einmal von 0,1 % gesprochen (und auch sonst noch Zahlen genannt, die einem sehr geschönt vorkamen) und ich glaube, da liegt doch einer der Kerne, warum Leute bei Pegida mitlaufen. Waren früher die Leitmedien und das öffentlich rechtliche Fernsehen für die meisten Menschen im Lande verlässliche Quellen, die man nicht so ohne weiteres angezweifelt hat, verstärkt sich seit einiger Zeit der Eindruck, dass man eben von diesen (neben staatlichen Stellen und Parteien) kräftig verarscht wird, um es einmal derb auszudrücken (die Beispiele dafür liesen sich noch beliebig verlängern, gerade im Zusammenhang mit der Berichterstattung und den Meinungsäußerungen über Pegida).

Man hat das Gefühl, ständig von vorne bis hinten angelogen zu werden, damit man endlich die Pille "Zuwanderung ist gut, wichtig, ungefährlich, positiv und Moslems gehören selbstverständlich auch dazu" schluckt. Und was noch viel schlimmer ist, diese Pille schluckt man ja als guter Demokrat und Konservativer, der auf den Staat etwas hält, auch noch, da sie von eben den derzeitigen Mehrheiten im Bundestag und den Regierungen verordnet wird, nein, es wird einem auch noch vorgeschrieben, dass diese Pille einem gut zu schmecken hat und das man positive Wirkungen von ihr gefälligst zu spüren hat, da man ansonsten eben gesellschaftlich geächtet wird und der böse Rassist und Nazi sei. Das ist eben totalitär und gesinnungsdiktatorisch und dagegen gilt es nach wie vor auf die Straßen zu gehen und seine ganz persönlichen Konsequenzen zu ziehen.

Monika Lobinger

16. Dezember 2014 14:50

Seh ich den Namen des Gastes nur nicht, oder schreibt da wirklich jemand auf Sezession anonym einen Brief an eine Frau, die er im Internet öffentlich macht ohne sie gefragt zu haben?

Liebe Frau Kositza

Ich wende mich an Sie, da ich beim Lesen Ihrer Beiträge den Eindruck habe, wir haben ein ähnliches intuitives Sonderbarkeitsempfinden. Diesen Brief finde ich sonderbar. Nicht alleine wegen des fehlenden Absenders, den ich ja vielleicht nur übersehen habe.

Ich warte Ihre Antwort ab, falls es einen Absender gibt, wende ich mich mit den inhaltlichen Sonderbarkeiten an diesen.

Viele Grüße und hoffentlich noch viele Beiträge von Ihnen

Monika Lobinger

Kositza: Liebe Frau Lobinger, der Gastbeiträger hat weder anonym eingereicht noch um Anonymität gebeten. Kubitschek hat das so entschieden, weil er nicht will, daß dem Einsender diese Veröffentlichung zum Nachteil gereicht. (Eine Vorsicht, die nicht ganz weit hergeholt ist.Schier unglaubliche Geschichten dieser Kategorie könnten ein Buch füllen.) Die Flugblattverfertigerin hat Ihren Namen ja selbst unter Ihr x-fach verteiltes Schreiben gesetzt, es ist meines Erachtens deshalb keine Entblößung - zumal unser Gastbeiträger ja nichtmal "zwischen den Zeilen" in irgend einer Weise verächtlich über Frau J. schreibt, sondern ernsthaft ihre Courage lobt. Ein bißchen sonderbar ist das natürlich. Couragiert wäre die Frau, wenn sie sich mit einem Flugblatt unter die Gegendemonstranten gemischt hätte und die gefragt hätte, woher die denn die Einschätzung nehmen, daß Pegida rassistisch, nazistisch etc. sei. Das (natürlich ebenfalls sonderbare) 19-Punkte-Manifest der Pegida spricht ja doch eine andere Sprache. Aber im Sog der (friedlichen) Massen auf der Demo gerät man leicht in eine solche Umarmungslaune nach dem Motto: Wir sind wirklich die Guten! Kommt her! Ihr habt euch nur nicht informiert! Laßt uns mal reden!

t.gygax

16. Dezember 2014 16:37

Mir scheint, "Jens Brömmel" hat Recht.........und wenn dem so ist, dann sieht das alles ganz anders aus!

PB

16. Dezember 2014 17:15

"Kanzlerin Merkel zeigt sich besorgt über den Zulauf bei der Pegida-Bewegung. Die Innenminister wollen die "Aufwiegler" dahinter demaskieren. Deutlicher wurde der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius. "Schäbig und menschenverachtend" nannte er das Vorgehen rechter Gruppen, die diffuse Ängste in der Bevölkerung für ihre Zwecke ausnutzten."

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/merkel-und-innenminister-kritisieren-pegida-a-1008100.html

Diffuse Ängste ?

"Menschen ohne Job müssen in Deutschland häufiger Armut fürchten, als in anderen EU-Ländern. Laut einer Statistik waren in der Bundesrepublik 69 Prozent der Arbeitslosen armutsgefährdet, im EU-Schnitt waren es nur 46,5 Prozent."

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/arbeitslosigkeit-arbeitslose-in-deutschland-muessen-armut-fuerchten-a-1001042.html

Annemarie Paulitsch

16. Dezember 2014 18:11

Deutschland war (wie alle anderen europäischen Länder) IMMER ein Auswanderungsland. Selbst zu Zeiten, als es noch agrarfruchtbare Gebiete wie Ostpreußen, Pommern und Schlesien "ausbeuten" konnte. Warum also wird es plötzlich zum Einwanderungsland, obwohl Experten davon ausgehen daß die Landwirtschaft nur 50 Millionen Menschen ernähren kann? Lust am Untergang?

Dinkie

16. Dezember 2014 18:36

Der Vergleich der "Flüchtlinge" hierzulande 2014 mit den ostdeutschen Flüchtlingen nach dem Krieg ist geradezu obszön. Die Schlesier haben nicht massenhaft Transferleistungen beansprucht, keine Forderungen gestellt, sich nicht über mangelnden Luxus beschwert, keine Plätze für öffentliche Proteste besetzt, sind nicht durch überproportionale Gewalt aufgefallen und haben nicht versucht, für ihren evangelischen Glauben aggressiv Extrawürste einzufordern. Sie haben ihre neue Heimat auch nicht offen missachtet, haben sich nicht abgegrenzt und dann permanent über angebliche Ausgrenzung gejammert. Außerdem mussten sie tatsächlich vor Vertreibung flüchten und kamen nicht aus sicheren Drittstaaten, etc, etc.

F451

16. Dezember 2014 18:39

Es können ja leider nicht alle so ehrlich sein, wie Gabor Steingart heute bei seinem Handelsblatt Morning Briefing:

Die ausländerfeindlichen Demonstrationen in Dresden, Köln und anderswo haben jetzt auch die Kanzlerin auf den Plan gerufen. In Deutschland sei "kein Platz für Hetze und Verleumdung von Menschen, die aus anderen Ländern zu uns kommen". Recht hat sie: Kulturell wäre ein deutsches Deutschland eine Armseligkeit, ökonomisch ein Zwergstaat. Die Wohlstandsnation Deutschland ist bunt oder gar nicht.

Eine ziemlich unverhohlene Drohung.

Keats

16. Dezember 2014 19:37

Flugblatt und Antwort gehen völlig an der Wirklichkeit vorbei. Zu den von der UNO geschätzten 53 Millionen Flüchtlingen kommen sicher noch 500 Millionen, die gute Gründe zur Flucht hätten. Es gibt in Afrika 55 Staaten. Da soll es nicht möglich sein, afrikanische Probleme in Afrika zu lösen? Das ist doch lächerlich! Die "Asyl"-Geschichte ist nur ein Vorwand.

"Einwanderungsland" war gestern, heute ist Deutschland schon "Siedlungsgebiet" für Afrikaner und Asiaten.

Michael Naumann ist wohl der wichtigste Vordenker der SPD und international extrem gut vernetzt. Am 30.11.2014 benutzte er im ARD-Presseclub das Wort "Ansiedlung", polemisierte gegen den "Widerstand gegen die Ansiedlung" von Syrienflüchtlingen in Deutschland, gegen die Vorstellung, Asylanten sollten Deutschland irgendwann wieder verlassen. Ab Minute 52:
www.youtube.com/watch?v=K2-cNuizuG4

Wenn Politiker offen von "Ansiedlung" sprechen, und hier richten sich die Begehrlichkeiten gerade auf die bevölkerungsschwachen Gebiete im Osten, hinkt jede Diskussion über Asylanten hoffnungslos hinterher.

Olaf

16. Dezember 2014 21:38

Linke sind Selbstmörder, die den mehrheitlich, vernünftigen Tel der Bevölkerung auch zum Selbstmord zwingen will. Ob aus Naivität, wie diese Flugblattschreiberin mit ostdeutscher Mutter, auf der Flucht vor den mordenden Russen in den westlichen Teil des Vaterlandes. Oder aber aus Boshaftigkeit und krankhaftem Selbsthass, wie die meisten Linken, mit ihren Hassparolen und roten Fahnen.

Arnulf

16. Dezember 2014 22:10

Was die PEGIDA-Demonstranten antreibt, ist vielleicht z.T. tatsächlich diffus, noch diffuser als das Positionspapier. Die Leute haben einfach das Gefühl, daß etwas grundsätzlich falsch läuft. Gut erfaßt hat es m.E. Akif Pirinçci in "Deutschland von Sinnen". Hätte ein Deutscher ohne "Migrationshintergrund" das geschrieben - er würde in die allerextremst rechteste Faschoecke gestellt.

Trouver

17. Dezember 2014 00:52

"Diffus"! Ist es wirklich so schwer zu formulieren " Ich bin gegen agressive Siedlungspilitik der Regierung Merkel, gegen die Umvolkung Deutschlands und die selektuve Nichtbestrafung der Kriminellen"?!

.. eine Frage wirft sich, uebrugens, auf: was hat Russlandspolitik in dem Kontexte zu suchen?

Carsten

17. Dezember 2014 09:32

Zu diesem Schwachsinn mit den nur 0,sowieso Prozent Ausländern:

Es sind bisher 0,0 Atomkraftwerke in Deutschland explodiert. Also warum demonstrieren hier soviele Leute gegen Atomkraft?

Hartwig

17. Dezember 2014 11:02

"Diffus" ?

Was die PEGIDA-Anhänger eint (und was sie so wahrscheinlich nicht zugeben werden) ist die Absicht, die Zahl der in Deutschland lebenden Menschen ohne deutsche Wurzeln unterhalb einer bestimmten Schwelle zu halten bzw. zu drücken. Die Schwelle selbst ist gewiss diskutabel, aber ich könnte mir einen Konsens bei 'unter 10 Prozent' vorstellen. Wenn dies garantiert wäre, dann wäre jeder andere Streit im Detail belanglos. Ich bin sicher, man würde sich im Großen und Ganzen sogar mit einer leicht überproportionalen Kriminalität oder Sozialbedürftigkeit abfinden.

Diese Garantie mit dem Schwellenwert hat man aber nicht und man weiss, dass man sie auch nicht bekommt.
Deshalb geht es ins Detail, was den Eindruck von 'diffusen' Zielen vermittelt.
Der Vietnamese von nebenan wird in aller Regel gar nicht als richtiger Ausländer betrachtet, obwohl er äußerlich ganz klar als solcher erkennbar ist. Dem Serben oder Albaner steht seine Fremdheit weit weniger im Gesicht und dennoch steht er auf der Mißliebigkeitsliste, wenn auch nicht ganz oben.
Oben drängen sich Moslems und Schwarze. Die gehören hier nicht her! Das wird kulturell und/oder rassisch und/oder ökonomisch empfunden. Hier von sogenannten "Ängsten" zu sprechen, ist gar nicht so falsch; die Angst vor der kulturellen, religiösen und rassischen Überfremdung der Heimat.
Die eigentliche Motivation der Demonstranten speisst sich aber vor allem daraus, dass der politisch-mediale Komplex den Heimatverlust als Gewinn preisst, ihn als solchen leugnet und als alternativlos präsentiert. PEGIDA richtet sich also richtiger- und lobenswerterweise nicht gegen den Moslem oder den Schwarzen, sondern gegen deutsche Politik und Medien.

Der Gutmensch

17. Dezember 2014 12:41

Was die Pegida-Spaziergänger eint und mit vielen, vielen Menschen im Land - also dem Kernbestand des Souveräns - vereint, ist wohl in erster Linie folgende bittere Erkenntnis:

Wer angeklagt wird, hält in neun von zehn Fällen am besten seinen Mund und beschränkt sich darauf, lediglich physisch anwesend zu sein. Der zehnte Fall - die rhetorische Ausnahme - bewaffne sich sprachlich nun am besten mit dem schärfsten Schwert, das er finden kann - und wenn er dafür vielleicht sogar nachlesen muss, wie sich Georgi Dimitroff gegen den Vorwurf, den Reichstag in Brand gesetzt zu haben, verteidigt hat. Denn der Erfolg gab ihm, dem Kommunisten, schließlich recht - er wurde am Ende freigesprochen!

Und an die übrigen neun: Wer meint, er könne jetzt noch durch "Reden" etwas erreichen, der möge zunächst einen langen, ernsten Blick auf die Anklage werfen, die ihn trifft, nur weil er über Bürgerrechte verfügt: "Nazi, Fremdenfeindlicher, Mischpoke, Schande ... etc.pp." Und dann möge sich derjenige gut überlegen, ob einer so pauschalen Anklage tatsächlich noch ein Missverständnis zugrunde liegen kann, das sich durch "Reden" aus der Welt schaffen ließe? Oder ob sich die Anklage nicht der Einfachheit halber bereits als Urteil ohne Tatbestand versteht, das lediglich eine intransparente Wertung verkündet? Und das ohne jede mündliche und öffentliche Verhandlung gefällt wurde - hinter verschlossener Tür ... chapeau!

Heinz Obst

17. Dezember 2014 13:06

Zitat aus dem Janosch-Flugblatt:

Vielleicht sind Sie oder Ihr Enkelkind auch irgendwann einmal Flüchtling, wie es meine Mutter gewesen ist.

Eine höchst aufschlußreiche Sentenz!

Frage 1: Warum wohl, war die Janosch-Mutter zur Flucht gezwungen?

Frage 2: Warum wohl könnten "Sie oder Ihr Enkelkind auch irgendwnann mal Flüchtling sein"?

Antwort auf die Fragen 1 + 2:
Weil die angestammte Heimat von Angehörigen anderer Völker schlicht okkupiert, respektive übernommen wird.

"Es gab einst Zeiten, da wurden Schnapsideen als das qualifiziert, was sie sind, und damit war das Thema erledigt. Nicht so heute, wo die vereinigte Linke in Deutschland allüberall ihre Helfer und Helfershelfer positioniert hat." Torben Grombery am 28.11.2014 "Platzmachen für Flüchtlinge: Günter Grass hält Zwangseinquartierungen für eine Option" https://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/torben-grombery/platzmachen-fuer-fluechtlinge-guenter-grass-haelt-zwangseinquartierungen-fuer-eine-option.html

Es ist in der Geschichte kein Vielvölkerstaat bekannt, dem eine längerwährende Existenz oder gar Prosperität beschieden gewesen wäre.

Jedes Völkergemisch sortiert sich entlang seiner ethnischen, sprachlichen und religiösen Bruchlinien unaufhaltsam wieder auseinander.

Die Blaupause für das, was momentan in der BRD sowie dem gesamten, geographisch westlichen Teil Europas vollzieht heißt Südafrika.

Wessen Nervenkostüm es verkraften kann, der möge mal hier nachsehen:

Boer Genocide - Völkermord in Südafrika seit 1987
https://afrikaner-genocide-achives.blogspot.co.at/"

ANC violence in South Africa - Adult content! Not for sensitive viewers! - YouTube
https://www.youtube.com/watch?v=Sf39waktLVQ

South African farm attacks - Wikipedia, the free encyclopedia
https://en.wikipedia.org/wiki/South_African_farm_attacks

Michael Klonovsky schrieb am 2. Dezember 2014:
"Die heutigen Deutschen kommen auf ein Durchschnittsalter von vielleicht 50 Jahren, nach dem zweiten Bandscheibenvorfall randaliert keiner mehr auf der Straße, sondern allenfalls im Internet oder auf Sarrazin-Lesungen. Wer die realen Kräfteverhältnisse studieren will, muss sich die Alterskohorte der unter 25jährigen ansehen, dann sollte er erkennen, wohin die Reise geht und wer künftig sich zur Hetzmeute zu formieren zumindest theoretisch imstande sein wird."

Martin

17. Dezember 2014 13:10

Ich stelle für mich ganz persönlich fest, dass ich KEINE Ängste oder ähnliches habe und für "diffus" halte ich mich auch nicht. Wenn ich, was ja der Maßstab bei den meisten Politikern zu sein scheint, jetzt Single, Dinki, Homosexuell oder sonst Kinderlos wäre, könnte alles mir ziemlich egal sein und dann sollen doch die Leute aus aller Herren Länder kommen, in der Hoffnung, dass damit unsere seit Jahrzehnten falsche Demografie Planung gerettet wird (allein, mir fehlt der Glaube ;) ). Aber es ist einfach unverschämt, den Leuten ständig Äpfel- mit Birnen- Vergleiche aufzutischen.

Fakt 1: Einwanderung findet schon alleine aus den EU Ländern ohne jegliche Regulierung statt. Ob es bspw. für Spanien so hilfreich sein wird, wenn deren Jugend und akademischer Nachwuchs jetzt in Deutschland robotet und damit dem Land selber zukünftig fehlt, steht dann natürlich wieder auf einem anderen, nicht erwähnten Blatt.

Fakt 2: Für eine Einwanderung aus Nicht EU Ländern haben wir ganz klar schlechte Regelungen, die auf die berühmten "Köpfe" abschreckend wirkt.

Fakt 3: Asyl wird nicht mehr als das behandelt, was es einmal war, nämlich das Leuten in echter Not eine vorübergehende Zuflucht gewährt wird, vielmehr wird über des Reglement Asyl der eben genannte, nicht gelöste Fakt 2 erledigt, denn die Politiker sprechen ja ganz offen, dass die Asylanten "bleiben" sollen. Gleichzeitig wird aber die moralische Keule geschwungen, dass man den Leuten ja zu helfen habe. Ähnliche Verarsche, wie damals die Bezeichnung "Gastarbeiter", mit der man den Leuten vorgaukelte, die verdienen sich doch nur ein paar Jahre ein paar Mark und gehen dann wieder (wer hätte dagegen schon ernsthaft etwas einzuwenden gehabt, außer wenn es den eigenen Arbeitsplatz betroffen hätte?).

Wie geschrieben, ohne eigene Kinder könnte mir das alles egal sein, die paar Jahre, die ich noch auf der Uhr habe, wird das schon alles noch halbwegs gut gehen, aber wie stehe ich vor meinen Kindern da? Was werden die mir zum dem Scheißhaufen (anders kann man es leider nicht mehr bezeichnen) von verschuldetem, geistig totalitärem Land, in das ich sie gesetzt habe, sagen, wenn sie einmal alt genug sind?

Darum geht es - nicht um irgendwelchen "Diffusen" Kram.

Ich kann übrigens nur jeden Ausländer, der ernsthafte Ambitionen hat, hier mehr als nur das Butterbrot via Sozialknete zu erarbeiten und hier eine Zukunft für sich und seine Kinder sucht, dringend davon abraten, nach Deutschland zu kommen. Hier wird man nur verarscht, damit man als Sklave robotet, um genug Kohle für andere und den Moloch Staat zu erwirtschaften und es darf nach Möglichkeit auch ja nichts für die Kinder übrigbleiben, damit die dann auch wieder schön als Sklaven roboten müssen.

Ich verstehe auch in keinster Weise die sog. Linken. Merken die denn nicht, dass mit diesen angeschobenen Völkerwanderungen nur das sog. "Kapital" bedient wird? Aber ich vergaß: Links sein ist ja auch nur mehr eine Art Gefühl, um in notwendig falschem Bewusstsein sich gut fühlen zu können und zu funktionieren, als eine konkret intellektuell erarbeitete Position.

Julius

17. Dezember 2014 16:22

Zu PEGIDA allgemein ein lesenswertes Interview mit dem Politologen Werner Patzelt im heutigen österreichischen (linksliberalen) Standard:

"Pegida ist das Volk, keine Horde von Neonazis"

Monika Lobinger

17. Dezember 2014 17:51

Der Autor des Briefes macht genau das gleiche wie die Systempresse, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Er nimmt die Adressatin nicht ernst.

Natürlich war diese Frage dazu gedacht, Sie auf der Veranstaltung zu provozieren und bloßzustellen. Ich bedaure, daß mir dies nötig erschien.

Wieso bedauert er nicht, daß er es getan hat?

Denn Sie haben eine Courage aufgebracht – von Mut mag ich nicht sprechen, denn auf diesen Demos droht Ihnen, wie Sie selbst erleben durften keinerlei Gefahr von Teilnehmern

Das war der erste Punkt, wo ich mir dachte - meint er was er sagt? Daß er froh ist, sie getroffen zu haben. Oder macht er sich über sie lustig? Wenn er mit ihr reden will, ein Gespräch führen will, wieso leistet er sich dann den unnötigen Seitenast, ihr den Mut abzusprechen, den sie nie reklamiert hat?

Was ich wirklich mutig‎ fand, war Ihre Antwort auf meine Frage

Drohte ihr den von ihm Gefahr? Ich glaube, der Brief ist nur hochgestochener Mist von einem selbstverliebten Blender.

Diese Antwort ist deshalb so mutig, weil sie ein Eingeständnis vor sich (also Ihnen) selbst darstellt

Ist das überheblich!

Und genau hier werden sich zu Ihrer großen Überraschung Schnittmengen zwischen PEGIDA-Besuchern und Ihnen finden

Der Schreiber unterstellt der Frau ständig Dinge aus ihrem Innenleben. In einem wirklichen Gespräch würde er fragen: "Haben Sie das selbst erlebt, daß keine Gefahr war?", "Gestehen Sie sich das vor sich selbst ein", "Finden Sie Schnittmengen?", "Ist das eine große Überraschung für Sie?"

Auch für Sie war es diffus: Sie treibt eine diffuse Angst und Besorgnis vor PEGIDA, die Befürchtung, es mit Asylfeinden und Rassisten zu tun zu haben.

Psychologisierung des politischen Gegners, wie in Psychologie von Pegida

Und genau hier liegt der Schlüssel, warum nur Menschen wie Sie den sozialen Frieden bewahren können: nur wenn man unvoreingenommen aufeinander zugeht und herausfindet, mit wem man eigentlich spricht und worum es dem Gegenüber geht, kann man Annäherung, einen gesellschaftlich tragbaren Konsens erzeugen.

Der Autor ist also der Meinung, daß man unvoreingenommen aufeinander zugehen soll und herausfinden soll, worum es dem Gegenüber geht. Gut, daß er das schreibt, denn in seiner Gesprächsführung deutet nichts darauf hin.

Genau aus diesem Grunde möchte ich Sie bitten, auch nächstes Mal wieder zu erscheinen, ob mit Flugblatt odere ohne – hauptsächlich aber nicht, um Ihre Botschaft zu verbreiten, sondern um zuzuhören.

Aha, das nächste mal soll sie also zuhören. Hat sie diesmal nicht zugehört? Hat er ihr zugehört?

Hinterfragen ist immer wichtig – aber nicht nur der Behauptungen des ‚Gegners‘ sondern auch die vermeintlich Eigenen.

Wenn das Niveau der Feinde zu niedrig ist, ist es nicht mehr angebracht, von ihnen zu lernen - "vermeintlich" ist eines der diskreditierenden Wörter der moralisierenden Kritik in den Zeitungen. Die "vermeintlich eigene Meinung" ist allerdings eine Eigenschöpfung, nicht nur diskreditierend, auch unsinnig.

Denn ‎ich glaube, Sie können heute, den Transparenten, Gesprächen und Sprüchen nach nicht mit dem Eindruck nach Hause gegangen sein,

Wieso macht sich der Mann Gedanken über ihr Innenleben! Hätte er mit ihr geredet, wüßte er, mit welchem Eindruck ... usw.

Hinterfragen aber bedeutet, sich Sichtweisen verschiedener Quellen anzusehen. Darum empfehle ich Ihnen

Im Hinblick darauf, daß der Schreiber nicht ein einziges Mal auf die Statements der Frau in ihrem Flugblatt eingeht, ist das arrogant.

Und auch Ihre Ängste würden weniger diffus, ja, gelindert

Erinnert mich an einige schlechte Sonntagspredigten.

Dieser ganze Brief zeigt eine tiefe Asymetrie, was der Schreiber der Frau anrät, tut er nicht selbst. Er hat sich nicht dagegen verwahrt, hier anonym zu schreiben, und auch nicht darum gebeten, daß man dann den Namen der Frau auch anonym läßt.

Ist Kubitschek selbst der Autor? Seit er Hadmud Danisch als "obskuren Blogger" bezeichnet hat, und dem Kritiker einen "Stock im Arsch" bescheinigt hat, ist mir klar, daß er es mit Sprachgefühl nicht so hat.

Kositza: Liebe Frau Lobinger, "hat er ihr zugehört?" möcht ich kontern mit "hat Frau Lobinger richtig gelesen?" Schauen Sie doch noch mal nach, Stock im A. hat Kubitschek nie geschrieben, würde er übrigens auch deshalb nie, weil Fäkalausdrücke von uns nur als äußerstes versehen verwendet werden. Meines Wissens hat Kubitschek noch nie was pseudo- oder anonym geschrieben. Der Brief jedenfalls stammt in der Tat von einem "Gast", der hier sonst nie bloggt. Also auch nicht von Lichtmesz, der das mit dem S. i. A. war.Viele Grüße!

karl meier

17. Dezember 2014 19:07

Naja, was solls.

Entscheidend ist, dass PEGIDA keine Interviews mehr gibt, sich nicht mehr vorführen lässt.

Die schiere Masse der Leute machts!
Das ist alles.

Martin Lichtmesz

17. Dezember 2014 19:26

Der Autor des Briefes macht genau das gleiche wie die Systempresse, nur mit umgekehrten Vorzeichen.

Was Unfug ist, aber...

Er nimmt die Adressatin nicht ernst.

Das wäre angesichts der Sottisen auf ihrem Flugblatt auch eine übermenschliche Leistung.

Heinrich Brück

17. Dezember 2014 19:59

"... eine Frage wirft sich, übrigens, auf: was hat Rußlandpolitik in dem
Kontexte zu suchen?"
https://www.youtube.com/watch?v=IzInnzLc0Yk

Waldgänger (e.B.) aus Schwaben

17. Dezember 2014 21:53

Vielleicht sind Sie oder Ihr Enkelkind auch irgendwann einmal Flüchtling, wie es meine Mutter gewesen ist.

Auf dieses "Argument" weiß ich einen fast genauso dummen Spruch:

"Kann gut sein, wenn wir noch ein paar Millionen mehr angeblicher Flüchtlinge in's Land lassen."

Ist zwar undifferenziert, primitiv, doof, prollig. Aber langsam hängt mir diese ständige Berieselung mit staatstragender Propaganda so richtig zum Hals raus.

Kaliyuga

17. Dezember 2014 23:21

Eine allgemeinere Betrachtung sei erlaubt.

PEGIDA. Ein Regen, ein Aufbäumen zu später, weit fortgeschrittener Stunde. Als ob anbahnendes Verhängnis nicht schon vor langen Jahren hätte bemerkt werden können. Mußte man dazu wirklich seismographisch begabt sein? Dennoch, die Vielen haben es nicht registriert oder aufkeimenden Widerstand schon damals mit Schimpfworten diskreditiert.

Im Gedächtnis ist mir ein Artikel aus DIE ZEIT, zweite Hälfte der Neunziger Jahre, in St. Moritz auf dem Bahnsteig in den Abfallkorb befördert, seitdem nicht mehr gekauft, ja nicht mehr gelesen, der Einwanderung fremder Ethnien glorifiziert hatte, dazu das Bild eines Bayern in Lederhosen, der, soweit ich mich erinnere, eine Maß Bier in der Hand hält und mit einem Neger zum Prost anstößt. Dasz Schnulzen so ins Linke drehen können!

Im Schweigen, wenn es konzentriert ist, wohnt tatsächlich entschiedene Kraft. Auch im wiederholenden, hingebungsvollen Rezitieren heiligender Botschaften, wie die folgende Videoaufnahme aus Argentinien zeigt:

https://www.youtube.com/watch?v=OHRUX4TZJzY

Das anhaltende Grölen, Kreischen, Verhöhnen und Spucken der außer sich geratenen, neofaschistoiden Frauchenrechtlerinnen vor der Kirche erhöht die betend aushaltenden Männer immer nur mehr. Welche Kraft in diesem Tragen des Kreuzes! Welcher Kampf der Mächte!

Auch denjenigen, welche den Christus nicht erkennen, ja nicht anerkennen, werden sich die hier waltende Grundkonstellation und das Spannungsverhältnis, das fruchtbare Analogiepotenzial zum Demonstrieren der PEGIDA, deutlich erschließen.

Heinrich Brück

17. Dezember 2014 23:35

Mensch, Lobinger, was für ein Streß!
Die nette Dame hat ihre Informationen aus dem Fernsehen, wie
die meisten älteren Herrschaften. Einziges Problem, die dürfen alle
wählen gehen.

Kaliyuga

17. Dezember 2014 23:54

Elementar: Der Er-folg, ob das nun zögerlich exercierte Aufstehen, wie es sich in der Identitären Bewegung und der PEGIDA zeigt, in den sicheren Stand und die ausdauernde Bewegung führen wird, steht und fällt mit den Frauen, ob sie zu sich selbst zurückfinden, d.h. zurückgeführt werden können. Wer als sie soll denn dem Land auch die Kinder schenken? Noch der größte Mann ist durch ein Weib gekommen. Doch was ist der Mann heute anders als ein kaum mehr fahler Abglanz seiner selbst? Von ihm selbst! initiierte Totenstarre durch ins Gleichberechtigte getriebene Geschlechter. Kein Wunder, dasz das Weib im Fehlen der gesunden, vitalen Kraft, die ihm den Umkreis des ihm Zugemessenen weist, geil ins Unwesen schießt.

Studentischer Vortrag in einem Audimax, Sommer 2012. Der junge Mann, über ein Semester auf die Spur gebracht, referiert über, sagen wir die Ursprünge und die Wucht neuzeitlicher Technik. Ruhig und sonor irgendwann der Satz, der bis heute nachhallt: „Die Ehe hat keinen sakralen Charakter mehr.“ Dorthin würde es gelten zurückzufinden.

neocromagnon

18. Dezember 2014 02:23

Die Neuen Länder sind ein Hoffnungsschimmer für ganz Deutschland. Unerwartet wendet sich die Geschichte der Teilung zu einer Zukunftschance für das ganze deutsche Volk. Wenn ihr jetzt noch eure verschütteten christlichen Wurzeln wiederentdeckt, wer weiß, vielleicht keimt dann aus eurer Mitte der alte deutsche Geist der Freiheit erneut. Im Westen sieht es da eher nach Brachland aus.

Monika Lobinger

18. Dezember 2014 08:37

Liebe Frau Kositza

Zum Glück hab ich einen Nebenkriegsschauplatz aufgemacht. Und dann noch mit untauglichem Gerät.

Viele Grüße

Monika Lobinger

eulenfurz

18. Dezember 2014 09:58

Janosch:

Lassen sie uns Asyl schenken und das Glück des Gebens empfinden!!!

Normalerweise erübrigt sich eine Antwort auf Sätze, welche mit drei Ausrufezeichen enden, denn die Erfahrung zeigt, daß diese nicht von den hellsten Leuchten geäußert werden.

Es wird aber die Frau Janosch niemand daran hindern, "das Glück des Gebens empfinden" zu dürfen, wenn sie selbst aus eigener Tasche für Unterbringung und Verköstigung von (Schein-)Flüchtlingen aufkommen darf und für jede dieser Personen eine Bürgschaft übernimmt, welche bei deren kriminellen Auffälligkeiten auch bei ihr zu strafrechtlichen Konsequenzen führt.

Leider ist es derzeit so, daß ihr das "Glück des Gebens" genommen ist, weil der Irrsinn des massenhaften Menschenimportes auf Gemeinkosten durchgeführt wird, den vor allem die Steuerzahler und die deutschen sozial Schwachen bzw. am blätternden Gemeinwesen Beteiligten zu spüren bekommen.

der demograph

18. Dezember 2014 22:22

@ mario

Danke für den Link. Tunesier spielen aktuell keine große Rolle mehr, aber vor 2-3 Jahren war das schon noch so. Die Folgen kann man am Rheinufer in Köln am Dom noch heute sehen...

Ich glaube übrigens nicht dass die Leute die Eritrea als Herkunftsland angeben tatsächlich dorther kommen. Ich glaube das sind eher Westafrikaner die über die Zwischenstation Eritrea kommen...
Ich jedenfalls sehe auf der Straße extrem selten Leute die so aussehen als kämen sie aus Eritrea, aber sehr oft Leute die aussehen als kämen sie aus Ghana oder Nigeria

Kay-Uwe Klepzig

20. Dezember 2014 11:37

Schönen guten Tag!

Ich muss gestehen, von der intellektuell so leistungsfähigen Leserschaft der Sezession - immerhin schätzt sie die oftmals durchaus verkopften Beiträge der rechtsintellektuellen Frontschweine - ein wenig ernüchtert zu sein.

Das die Schlußfolgerungen, welche das Flugblatt aus den mindestens zu bezweifelnden Zahlen zieht, blanker Stuß sind, muß man wohl auf der Sezession kaum diskutieren - wiewohl es natürlich nicht schaden kann, das ein oder andere Argument nochmal in Erinnerung zu rufen.

Der Punkt ist, daß es manchmal nicht darum geht, Recht zu behalten.
Zumindest unter der Prämisse, etwas erreichen zu wollen und nicht nur dem eigenen Ego zu schmeicheln.

Für meinen Teil empfehle ich die Lektüre eines sehr nützlichen Büchleins, genannt "Wie man mit Fundamentalisten diskutiert, ohne verrückt zu werden - eine Anleitung zum subversiven Denken".
Dieses subversive Denken ist etwas, was der Rechten abzugehen scheint. Damit baut sie sich eine Hürde.

Zentraler Kerngedanke dieses Werkes ist die Erkenntnis, daß bei Diskussion von zwei Weltbildern vollkommen unterschiedlicher Grundsätze kein Blumentopf zu gewinnen ist: es wird nicht gelingen, auch nur Einen aus der Heerschar der Gegenseite auf argumentative Weise zu überzeugen.

Alles, worum es geht, ist diejenigen zu beeinflußen und für sich zu gewinnen, welche noch nicht zum fundamentalistischen Lager gehören. Ist das Lager der Fundamentalisten mit der falschen Meinung erst isoliert, wird es sich von ganz allein verkleinern, weil Menschen ihre einstigen Grundsätze beginnen, in Frage zu stellen.

Die Linke hat das verstanden, fürchte ich. Zumindest ist die Recht momentan und immer noch das isolierte und schrumpfende Lager der Fundamentalisten, trotz richtiger Meinung.
Ich entsinne mich noch an die auch auf Sezession erkennbare Resignation vor nur wenigen Monaten.

Die Aufbruchstimmung ist wieder da.
Ist man aber eine Eins und wünscht Heere zu führen, muß man sich Nullen suchen, wie es so schön heißt. Das wollen wir vielleicht nicht, viele Einsen gehen genausogut, nur wird das nix, wenn alle Einsen Recht haben wollen - divide et impera und so.

Grundidee verstanden?

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