Das war’s. – Diesmal mit biblisch korrekter Geschlechtsumwandlung, dem neuen Puff für alle und der Sorge, Auschwitz nicht bedacht zu haben

21. 4. 2014

Mein Elternhaus steht weder in einer ländlichen noch in einer besonders katholischen Gegend, und dennoch erinnere ich mich...

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

an die regel­mä­ßi­ge Wie­der­kehr des The­mas „Stö­rung der Sonn­tags-/Fei­er­tags­ru­he“. Man schüt­telt dort den Kopf, wenn irgend­wo sonn­tags Wäsche hängt („kein Benimm“/ „unfä­hig, den All­tag zu orga­ni­sie­ren“), greift zum Tele­phon­hö­rer, wenn Tep­pi­che aus­ge­schla­gen wer­den, und ein­mal hat es mei­ne Eltern selbst erwischt: als sie mit wirk­lich klein­lau­tem Radau zwei Was­ser­ton­nen in eine drit­te umfüll­ten, sonntags.

Das ist mög­li­cher­wei­se über­trie­ben. Und das hier?: Gegen­über haben sie ein Haus bau­en las­sen. Zwei, drei Hand­grif­fe wol­len und kön­nen sie selbst leis­ten, die Bau­her­ren, tüch­ti­ge Leu­te. Und zwar exakt zwi­schen Kar­frei­tag, elf Uhr drei­ßig und Oster­sonn­tag, acht­zehn Uhr. Lei­der nicht die Anbrin­gung der Wäsche­lei­ne und die Vor­gar­ten­be­pflan­zung, son­dern etwas, das Flex und Schlag­bohr­ma­schi­ne erfor­dert. Und zwar im Dau­er­be­trieb. Luther­land, gottloses.

22.4. 2014

Seit ich den­ken kann, geht die Rede davon, daß die je „aktu­el­le“ Gene­ra­ti­on kecker, früh­rei­fer, dreis­ter sei. Ach was, Gene­ra­ti­on: Jahr­gang! Schon in der Schu­le sag­ten uns Zehnt­kläß­lern die Abitu­ri­en­ten „in eurem Alter hät­ten wir nie…“, und so geht es immer fort. Es ist wohl eine Art optische/gefühlsmäßige Täu­schung. Gut, man­ches ver­schiebt sich wohl wirk­lich. In der Klas­se unse­rer Ältes­ten war die 95%-Schüler-mit-Handy-Marke in der sieb­ten Klas­se erreicht, heu­te ist das in der Fünf­ten der Fall.

Und wer­den sie immer klü­ger, immer „gebil­de­ter“, von Gene­ra­ti­on zu Gene­ra­ti­on? In der Intel­li­genz­for­schung geht man davon aus. Der Flynn-Effekt besagt, daß in Indus­trie­na­tio­nen der IQ von Gene­ra­ti­on zu Gene­ra­ti­on um min­des­tens fünf Punk­te steigt. Und ja, das kor­re­liert mit den Schul­leis­tun­gen. Mei­ne Eltern behaup­te­ten, sie hät­ten nie ein Sub­stan­tiv dekli­nie­ren müs­sen. Und ich stau­ne wie­der­um, was die Kin­der in den höhe­ren Klas­sen leis­ten und wis­sen müs­sen. Es mag an mei­nem schnö­den Hes­sen-Abi lie­gen, aber in den meis­ten Fächern kom­me ich nicht mit. Und wo ich gera­de mit­kom­me, stau­ne ich über das Niveau. Hat­ten wir nicht!

Heu­te war der ers­te Abitur­tag. Die Toch­ter schrieb Deutsch und hat sich bereits im Vor­feld dar­auf ein­ge­stellt, statt der Erör­te­rung und der Pro­sa-Inter­pre­ta­ti­on das zur Wahl ste­hen­de Gedicht zu inter­pre­tie­ren. Sie hat­te mit allem gerech­net, nur nicht mit Chris­toph Meckels „Ande­re Erde“:

Wenn erst die Bäu­me gezählt sind und das Laub
Blatt für Blatt auf die Ämter gebracht wird
wer­den wir wis­sen, was die Erde wert war.

Usw., nuja. Die Toch­ter hat dann doch Pro­sa gewählt, Eichen­dorff, Tau­ge­nichts. Sie war unzu­frie­den. Sie liebt Gedich­te. Aber die­ses? Sie sag­te: „‘Shut up’ stand in der letz­ten Zei­le. Und dann war da die­se Zei­le mit dem ‘Him­mel als Abzug für den Rauch’“.

Die Toch­ter: „Im Ernst, es klang extrem banal. Nach Kli­ma­wan­del, CO 2 und Ozon­schicht. Aber wenn ich ‘Abzug’ und ‘Rauch’ höre… dann den­ke ich, du denkst wie­der zu kurz. Es muß was mit Ausch­witz zu tun haben, mit unse­rer spe­zi­el­len Schuld. Und dann schreibst du was über Natur­schutz, dabei ist in Wahr­heit der Holo­caust gemeint.“ Im Leis­tungs­kurs hat­ten sie ein Gedicht von Dros­te-Hüls­hoff als Abi-Inter­pre­ta­ti­on. Das wär’s gewesen.

Wann hat eigent­lich die­ser Druck begon­nen? Als Abitu­ri­en­tin war ich hoch­po­li­ti­siert, damals. Die­se Sor­gen kann­te ich nicht.

23.4. 2014

Wir leben (qua­si) uhren­los. Das hat kei­nen ideo­lo­gi­schen, nicht mal wirk­lich einen phi­lo­so­phi­schen Hin­ter­grund. Die Uhren, die wir besa­ßen, gin­gen immer schnell kaputt, sie gin­gen trotz neu­er Bat­te­rien nach oder sogar rück­wärts (klar, gibt’s nur bei uns). Irgend­wann haben wir gemerkt, eigent­lich brau­chen wir kei­ne. Die Kin­der haben oder hat­ten Uhren, sie haben unge­zähl­te ver­lo­ren und die übrig­ge­blie­be­nen haben sich in irgend­wel­che Schub­la­den verkrochen.

Ich wache zuver­läs­sig uhr­los auf, tags­über schau ich auf dem Rech­ner oder im Auto nach. Ich will nicht sagen, daß das völ­lig unpro­ble­ma­tisch ist. Es gibt oft Ver­spä­tun­gen. Weil es läs­tig ist, dem Schul­bus hin­ter­her zu fah­ren (und die Kin­der es pein­lich fin­den, wenn der Bus noch mal vor unse­rer Hof­ein­fahrt hal­ten muß), dre­he ich das Radio an. Ers­tens sagen sie mor­gens die Uhr regel­mä­ßig an, zwei­tens kennt man die Pro­gramm­punk­te und ihre Zeit. Eine zeit­lang hat die ältes­te Toch­ter das unter­sagt. Sie droh­te mit dem Kir­chen­aus­tritt, falls sie wei­ter die „Mor­gen­an­dacht“ im Deutsch­land­funk hören müsse.

Heu­te dann doch wie­der: Im Auf­trag der evan­ge­li­schen Kir­che sprach Pfar­rer Jörg M. aus Ber­lin. Ich hab´s wegen der par­al­lel lau­fen­den Kin­der­kom­mu­ni­ka­ti­on nur rudi­men­tär mit­be­kom­men: Der Pfar­rer hat sei­nen Com­pu­ter­fach­mann ange­ru­fen. Am Appa­rat mel­de­te sich eine Frau. Spä­ter such­te der Pfar­rer sei­nen alt­be­kann­ten Com­pu­ter­men­schen auf und hat­te danach tele­pho­ni­sche Nach­fra­gen: Am Appa­rat half ihm, zwar gewohnt kun­dig, eine Frau. Der Pfar­rer wun­der­te sich.

Dann fiel’s ihm wie Schup­pen von den Augen: Der Karl ist jetzt die Kar­la! Er, nein: sie hat den Schritt gewagt, das zu wer­den, was er/sie schon immer in sich spür­te! Jesus liebt Men­schen mit Mut! Karl und Kar­la, das sei doch, ja, höre sich zunächst ver­rückt an, wie die Wand­lung von Sau­lus zu Pau­lus! Der Pfar­rer wirk­te glück­lich und enorm berei­chert. Gott will, daß wir aus der Haut fah­ren, wenn wir mer­ken, daß die alte die fal­sche ist, so in etwa ging die Moral. Heu­te erwisch­ten die Kin­der den Bus um 6:52. Wir blei­ben lie­ber zeitlos.

24.4. 2014

Toll, schreck­lich, scha­de: Toll, daß nun die Kri­tik am Gen­der- und Früh­sexua­li­sie­rungs­irr­sinn ihren Weg ins Hoch­feuil­le­ton gefun­den hat! Das Feuil­le­ton der Süd­deut­schen Zei­tung hat einen lan­gen Arti­kel („Was sie noch nie über Sex wis­sen woll­ten“) auf sei­ner ers­ten Sei­te. Schreck­lich ist, was berich­tet wird. Scha­de, daß er nicht online ist.

SZ- Autor Chris­ti­an Weber zitiert aus dem Buch Sexu­al­päd­ago­gik der Viel­falt von Eli­sa­beth Tui­der u.a., das von gro­ßen sexu­al­wis­sen­schaft­li­chen Insti­tu­ten als Stan­dard­werk emp­foh­len wer­de. Dort wird für 15jährige Schü­ler die Auf­ga­be vor­ge­schla­gen, ein „Freu­den­haus der sexu­el­len Lebens­lust“ („Der neue Puff für alle“) mit Inhal­ten zu fül­len. Und zwar so, daß nicht nur hete­ro­se­xu­el­le wei­ße Män­ner Erfül­lung fin­den, son­dern auch katho­li­sche und mus­li­mi­sche Frau­en sowie Les­bie­rin­nen mit Trans-Identität.

Für die Alters­grup­pe ab 12 Jah­ren wird ein Ankreuz­blatt vorgehalten.

Es gilt „Ja/Nein“ anzu­kreu­zen bei zwei Dut­zend State­ments, die den Satz „zur Lie­be gehört für mich…“ voll­enden. Zur Aus­wahl ste­hen unter ande­rem: „min­des­tens jeden zwei­ten Tag mit­ein­an­der Sex zu haben“, „die Frei­heit, mit ande­ren ins Bett zu gehen“ und „Oral­ver­kehr“.

Die 14jährige Ziel­grup­pe wie­der­um soll

in einer vir­tu­el­len Akti­on Gegen­stän­de für alle sie­ben Par­tei­en eines Miets­hau­ses erstei­gern, dar­un­ter eine allein­er­zie­hen­de Mut­ter, ein schwu­les Paar, ein les­bi­sches Paar mit zwei klei­nen Kin­dern, eine betreu­te Wohn­ge­mein­schaft für Men­schen mit Behin­de­run­gen (zwei Frau­en mit Down-Syn­drom und ein Mann im Roll­stuhl), eine Spät­aus­sied­le­rin aus Kasach­stan. Nur eine Klein­fa­mi­lie mit Mut­ter, Vater, Kin­dern ist nicht vorgesehen.

Was soll für die­sen bun­ten Per­so­nen­kreis erstei­gert wer­den? Ein Dil­do, Potenz­mit­tel, Vagi­nal­ku­geln, Win­deln, Lack/Latex und Leder unter anderem.

Chris­ti­an Weber ver­si­chert, die­se Unter­richts­exzes­se sei­en kei­ne Extrem­bei­spie­le „über­er­reg­ter Sexu­al­päd­ago­gen“. Der Wahn­sinn habe Metho­de. Bereits in sechs­ter Auf­la­ge kur­sie­re eine Hand­rei­chung des AK Les­ben­po­li­tik der GEW Baden-Würt­tem­berg. Dar­in sol­len sich Schü­ler unter vie­lem ande­ren mit einem „Hete­ro­se­xu­el­len-Fra­ge­bo­gen“ beschäf­ti­gen und sol­che Fra­gen beantworten:

“Laut Sta­tis­tik kom­men Geschlechts­krank­hei­ten bei Les­ben am wenigs­ten vor. Ist es daher für Frau­en wirk­lich sinn­voll, eine hete­ro­se­xu­el­le Lebens­wei­se und so das Risi­ko von Geschlechts­krank­hei­ten und Schwan­ger­schaft ein­zu­ge­hen?” Und: „Ist es mög­lich, daß dei­ne Hete­ro­se­xua­li­tät von einer neu­ro­ti­schen Angst vor Men­schen glei­chen Geschlechts kommt?“

Tja.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (53)

Gardeleutnant

24. April 2014 11:07

An der SZ läßt sich sehen, wie die große Presse versucht, sich für den Fall eines massiven Meinungsumschwungs die Hintertürchen offenzuhalten. Ebenso bei der FAZ in Sachen AfD: mal ein positives, nettes Artikelchen, dann wieder ein hämischer, abwertender Text.

Danke, daß Sie das Thema Frühsexualisierung/Gender-Mainstreaming-Ideologie immer wieder aufgreifen, es ist im Moment wichtiger als Ukraine, Griechenland und Europawahl. Das müssen die Feuilletonisten, soweit sie nicht ohnehin bewußt am Umerziehungsexperiment mitwirken, begreifen.

Urwinkel

24. April 2014 12:14

„Der neue Puff für alle“

Dieses Zitat gefällt mir. Als Technoclubbetreiber haben wir anno Jahrtausendwende streng darauf geachtet, daß niemand unter Achtzehn ist. Das war völlig selbstverständlich.

Kositza: Was ich allerdings (noch früher) ganz anders erlebt habe. Als ich im Alter von 15 bis 17 (danach ist mein Interesse stark abgeflaut) in solchen Einrichtungen mich rumtrieb, wollte n i e jemand einen Ausweis sehen. Für die Existenz von "Homos" hatte ich damals noch gar kein Bewußtsein. Abgewiesen wurden Proleten und, ja, Nordafrikaner.

Dazu brauchten wir keine Anweisung. Wir wussten ganz genau welcher Nachtmüll reinspült (Homos z.B.) und wen es zu schützen galt. Kinder, Jugendliche, Heranwachsende. Das war instinktiv richtig. Entgegen dem, was heute an Sexualerziehung läuft, waren wir Waisenknaben und recht brav. Mit Sex muß man spielerisch umgehen. Ab einem gewissen Alter. Was ich hier zu lesen bekomme, wirkt wie ein Horrorfilm. Sex macht Spaß:

https://www.youtube.com/watch?v=cZsdu-snSTk

Die hat sogar eine Knarre in der Hand; genau hinsehen.

Hartwig

24. April 2014 13:22

Im Bereich Frühsexualisierung, Genderstreaming und auch Sprachneutralisierung scheint es jetzt Gruppierungen zu geben, die ganz bewusst sehr weit über das Ziel (wohlgemerkt über ihr eigenes Ziel) hinausschießen. Zur allgemeinen Befriedung der echauffierten Masse gibt es dann beruhigende Stimmen aus Politik, Wissenschaft und Medien, die Solches als radikalen Auswuchs bezeichnen. Allerdings wird die Schmerzgrenze durch derlei Extreme immer weiter verschoben, so dass das o.a. Ziel in immer greifbarere Nähe rückt und sich Widerstand nur noch an diesen besonderen Extremen abarbeitet.

Rainer Gebhardt

24. April 2014 13:27

Dieses eine Mal will etwas: Ich brauche unbedingt diese Zwiebel, also diese seltsame Uhr, die rückwärts geht. Das würde viele Probleme lösen. Falls das gute Stück irgendwann wieder auftaucht - bitte durchklingen!!! Und ja, das ist mein voller Ernst!

Kositza In einem Laden hier in Naumburg haben sie wirklich eine Uhr im Angebot (um die 20 €, wenn ich mich erinnere), die rückwärts geht, und trotzdem bleibt man auf der Höhe der Zeit. Also, sie zeigt die korrekte Zeit an. Man braucht nur ein bißchen, um sich an das umgestellte Ziffernblatt zu gewöhnen!

Nordlaender

24. April 2014 15:23

@ Hartwig

"Allerdings wird die Schmerzgrenze durch derlei Extreme immer weiter verschoben ..."

Fein analysiert.

Hinzufügen möchte ich noch: Da werden Exkremen ... quatsch, Extreme meine ich natürlich, auf den Rasen des Bürgers abgelegt. So verständlich es auch ist, daß er sich darüber erregt, solange er mit diesem Vorfall intensiv beschäftigt ist, müssen sich die Vorantreiber einer Neuen Ordnung der Welt nicht die geringsten Sorgen bereiten, daß der Untertan in Versuchung gerät, sich das große Bild zu betrachten.

Es herrscht Krieg und an allen tragenden Säulen unseres Europas wird ganz kräftig gesägt.

Sachse

24. April 2014 17:54

"„Allerdings wird die Schmerzgrenze durch derlei Extreme immer weiter verschoben …“

Schnickschnack. Versucht ja, aber klappen tut das nicht.

Klar, man gibt sich tolerant "schwul ist soch nicht schlimm", aber wehe zwei Hinterlader geben sich in sichtweite einen Zungenkuß: dann kommt das letzte Essen hoch.

Kositza: Na... in Sachsen vielleicht, ja! Aber da wohl auch eher nur ländlich und unter Menschen im gesetzteren Alter, oder?

Zudem bleibt immer die Möglichkeit, den Bogen einfach in die andere Richtung zu überspannen: "Klar, Schwulsein ist natürlich, entsteht ganz natürlich. Unnatürlich ist nur die Reaktion unserer Gesellschaft; in gesunden Gesellschaften werden die Schuchteln einfach totgeschlagen."

Und dann einigt man sich ganz demokratisch auf Indifferenz.

Nordlaender

24. April 2014 20:49

@ Sachse

"Hinterlader"

Hat diese Ausdrucksweise vielleicht etwas zu tun mit der gewaltigen Welle des Pirinccismus, die in manchen Kreisen nun en vogue ist, der ich mich als Reaktionär und strammer Monokelträger indes nicht anschließen kann - nunmehr gänzlich isoliert, da auch in rechtskonservativen Kreisen zum Exoten geworden?

Generell geht es zu Beginn einer decadence am lustigsten zu. Zeiten, in denen eiserne Regeln, auf denen eine Kultur erst begründet wird, sind sehr harte Zeiten.
Die Lockerung der Moral findet auf einer schiefen Ebene statt. Zu meiner Zeit "sprengte" ein "Migrant", ein gewisser Ricky Shane, "alle Ketten" (bei Dieter-Thomas Heck), verweigerte den Binder um den Hemdkragen, ersparte sich sogar die Verwendung der oberen Knöpfe, wenn er seine Melodeien vortrug.
Um 1991 wurde von WARNER (Subunternehmen) der Schwerverbrecher-Räpp auf den Markt gebracht. Ein schwarzer Lude - trotz enormer Erfolge auf dem "Musik"-Markt noch länger nebenbei aktiv als Kaufmann im Sektor Amüsemang für den zahlungskräftigen Herren - namens Snoop Doggy Dogg war eines der Flaggschiffe.

Eine wirksame Gegenkraft gegen die Abwärtsbewegung auf der schiefen Ebene gibt es nicht. Jedenfalls habe ich persönlich keine Lust, im Trachtenanzug im Fernsehen aufzutreten und die widerliche Texte dieser Schwerverbrecher-Räpper anzuprangern.
Und mit jemandem, der den nervösen Hüftschwung eines stimmbegabten Lastwagenfahrers in den 1950er Jahren auf eine Stufe stellt mit dem, was von Frau Dr. Reyhan Sahin, Sprachwissenschaftlerin, Universität Bremen, Promotion gefördert von einer Rosa-Luxemburg-Stiftung, verstrahlt wurde von den Hauptstrommedien, diskutiere ich nicht.

https://www.youtube.com/watch?v=ZMGyFolDfmw

Wolfgang E.

24. April 2014 20:51

Ich würde mich dann doch an Stravros Mentzos „Neurotische Konfliktverarbeitung“ halten, der schrieb da einst in seinem Kapitel X. Variationen der Modi der narzißtischen (Selbst) Kompensierung unter 3. Homossexualität: Abwehr einer angstbesetzten Heterosexualität oder eine zweite Möglichkeit der (Selbst-)Entwicklung?, dass da scheinbar nicht alles Homo sein dürfte, was sich da als solches zeigt. Wenigstens noch einer der gedacht hat.
Letzten Endes zeigt sich doch in diesen Argumenten nur, dass man hier von Seiten der Institute zwanghaft gegen die eine Ausgrenzung der einen kämpfen möchte, indem man versucht, die anderen auszugrenzen. Die angeblich überall grassierende Homophobie auf dem Rücken der Heterophobie zu zerschlagen – ich will nicht sagen, dass ich das pervers finde, aber im Grunde genommen ist es schon so. Des weiteren waren, wo Homosexuelle Frauen, was da angeblich die sexuelle Gesundheit angeht die gleichartigen Männer schon immer negatives Beispiel, genauso wie man Geschlechtskrankheiten auch eindämmen könnte, indem man(n) einfach mal vernünftig verhütet und man nicht alles von vorne, von hinten und was weiß ich nicht wie, nimmt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Dieses Scheinargument ist eines der untersten Schublade und eine grobe Beleidigung allgemeiner Intelligenz.

gerdb

24. April 2014 22:16

Die Lesben als Vorreiterinnen (chaps) der Sexualhygiene weisen den richtigen Weg.
In einem weiteren Schritt sollte überlegt werden, Zuständigkeiten des Ressorts Famile und Sexualität direkt der Veterinärmedizin anzugliedern.
Eine regulierte Fortpflanzung im Labor würde persönlichen Schleim und Flüssigkeitsaustausch und die damit einhergehenden Krankheiten nahezu komplett eliminieren.

Michael Schlenger

25. April 2014 00:11

Sehr geehrte Frau Kositza,

dass Ihr Beitrag wieder eine Wonne ist nach all' der Aufgeregtheit um die vermutlich folgenlose Provokation eines geltungsbedürftigen Mitbürgers aus der alten Bundeshauptstadt, ist beinahe überflüssig zu sagen.

Nur eines möchte ich doch anmerken: Ihre Eltern haben vermutlich nur deshalb weder deklinieren noch konjugieren müssen, weil man seinerzeit die Muttersprache auch so noch beigebracht bekam.

Selbst Volksschüler der Vorkriegszeit verfügen nach meinem Eindruck über eine Rechtschreibsicherheit und ein Ausdrucksvermögen, dass es einen immer wieder beschämt. Alte Briefe und Postkarten bezeugen dies hinlänglich, von der meist sicheren und ansehnlichen Handschrift unserer Altvorderen/innen ganz zu schweigen. Aber natürlich ist letzteres ja "nur" schnöde Ästhetik, von der wir Deutsche (Europäer) ja bekanntlich genug haben.

Als Absolvent eines ebenfalls sehr hessischen Gymnasiums darf ich Ihnen dennoch versichern, dass zumindest in den 1980er Jahren um das Deklinieren und Konjugieren keiner herumkam, zumindest nicht, wenn er/sie/es etc. sich mit den vermeintlich toten Idiomen befasste, die praktisch unserer gesamten Wissenschaftssprache zugrundeliegen.

Interessieren würde es mich noch, welche aktuellen Unterrichtshalte Sie genau "überfordern"? Nach meiner Wahrnehmung können dies weder Prozentrechnung, Grammatik, Physik, Notenlehre, Philosophie oder auch nur bloße Literatur- oder Geschichtskenntnis sein. Denn davon haben die armen Absolventen gegenwärtiger Staatsanstalten meiner Ansicht kaum eine eigene Ahnung. Ich lasse mich aber gern von klugen Nachgeborenen über grundstürzende neue Erkenntnisse belehren...

Freundliche Grüße
Michael Schlenger

Kositza: Lieber Herr Schlenger,
klar mußte auch ich konjugieren/deklinieren! Selbst in Hessen; ab der vierten Klasse in Deutsch, ab der siebten in Latein. Kein Problem. Meine Eltern, hm, sie mußten es angeblich nicht, und dabei war die Klasse meiner spätaussiedelnden Mutter voll von Mädchen, denen die Muttersprache in ihrer Heimat verboten worden war... (Im Polnischen haben die Substantive ja teils andere Geschlechter usw. als im Deutschen, also hätte man diese Sache natürlich systematisch angehen müssen!)
Überfordert sehe ich mich von sämtlichen Naturwissenschaften, vor allem Chemie und Physik. Angeblich werden diese Fächer hier im Osten der Republik ja traditionell großgeschrieben. Ständig werden hier Referate selbst in diesen Fächern gefordert, und ich staune, wenn ich sehe, welch ausgezeichnete Verständnis meine Töchter von Mechanik, Optik, diesen und jenen Synthesen haben. Keine auswendiggelernten Formeln! Astronomie ist Pflichtfach. Ich: kenne vier Sternbilder und kann die Planeten aufzählen, mehr nicht. Weiter: Ich habe erst an der Uni mein erstes Referat gehalten, an der Schule maximal ein paar Buchzusammenfassungen. Hier und heute müssen meine Kinder stets und in allen Fächern frei referieren, auch mal einen Physikvortrag auf englisch. Selbst über die Inhalte Erdkunde, früher eins meiner Steckenpferde, staune ich. Geologie, Topologie, alles auf erstaunlichem Niveau. Ebenso in Musik. Und in Philosophie unterhalten sich unsere beiden Großen mit ihren Eltern beinahe auf Augenhöhe, und zwar nicht nur im Allerweltsbereich Ethik. Allerdings fällt auf, daß heute in jeder Klasse (Gymnasium) drei, vier Schüler sitzen, die "damals" nicht aufs Gymnasium gekommen werden. Mit einer drei komma nochwas werden auch die heute durchs Abi geschleust.
Viele Grüße, EK

Turmkönig

25. April 2014 01:56

Nordlaender, Sie werden auch dadurch, daß Sie ein gewisses Musikgenre und Fremdwort englischsprachigen Ursprungs vorsätzlich sowie ein Fremdwort französischsprachigen Ursprungs (décadence ohne Akut) versehentlich falsch ausschreiben, um krampfhaft den rechtsintellektuell versierten und schöngeistig geschliffenen Gesellschafts- und Kulturkritiker zu geben, kein Exot sein, sondern weiterhin vielmehr wie ein verhinderter linksliberaler Politik- und Sozialkundelehrer wirken, der seine Mitmenschen wie provisorische dilettante Elitegymnasialschüler betrachtet, die unter seinen permanent rollenden Augen genaustens auf eine vornehm-gehobene Ausdrucksweise überprüft werden und angesichts ihrer verhaltensgestörten Unverfrorenheit pädagogisch vorgeführt werden müssen.

Weil ich aus einem dekadenten Großstadtproblembezirk komme, wo man tagtäglich statt durch Monokel- durch Biergläser zu tief schaut, habe ich so lange für diesen Satz gebraucht, daß er es einfach verdient, trotz Ovv-Toppick stehengelassen zu werden.

Trouver

25. April 2014 03:32

Allder Uebel zu trotz: diese Sodom-Kakafonie aendert glattes Nichts an den Leuten.

Das ist wirklich ein Trost - Mensch ist durch satanistische Propaganda nicht weiter zu verschlimmern. Mensch bleibt Mensch und zwar, immer derselbe. Siehe Ecclesiast.

Magnus Göller

25. April 2014 03:34

Sehr lustig, Frau Kositza!
Ich werde zwar wohl nicht in der Lage sein, diesen Ihren Artikel meinen beiden schwerstpubertären germanischen Halbrecken zur Pflichtlektüre zu machen; einen Hinweis werde ich aber anzubringen versuchen, ganz sachte.
Vielleicht werden sie deswegen gegen die vernünftige Art, die Sexualkrankheiten spart (bei Männern etwa nicht? Wer sagt das? Diskriminierung!), dann doch nicht schwul, obwohl schon der Papa das anscheinend gegen den Trend und alle vernünftigen Vorgaben nicht ist, weil das schon alle anderen sind und man gerade als Jugendlicher ja bekanntlich etwas besonderes, anders sein will, sich behaupten. (Vielleicht halten sie mich auch für einen Kryptoschwulen, und ich habe es nur noch nicht gemerkt.)
Wunderbar jedenfalls, auch und zumal sehr mutig, wie Sie Ihre Wägungen direkt ins persönliche Erleben einranken.
Ihr Lachen im Verein mit dem klaren geistigen Schwerte, das ist schon was.
Weiter so!

Hartwig

25. April 2014 08:03

"Generell geht es zu Beginn einer decadence am lustigsten zu. Zeiten, in denen eiserne Regeln, auf denen eine Kultur erst begründet wird, sind sehr harte Zeiten. ..... Eine wirksame Gegenkraft gegen die Abwärtsbewegung auf der schiefen Ebene gibt es nicht. Jedenfalls habe ich persönlich keine Lust, im Trachtenanzug ..."

@ Nordlaender
Muss ja nicht der Trachtenanzug sein. Ein bisschen salonfaschistische Ästhetik im Alltag hebt sich schon wohltuend vom allgemeinen Look "Sweatshirt mit anglophilem Aufdruck" ab.
Aber im Grunde gebe ich Ihnen recht. Neige auch zunehmend zum Fatalismus, dass gegen diese hedonistisch geprägte Phase womöglich kein Kraut gewachsen ist. Es ist ja auch alles so "funny". Und wer dabei zuerst den händchenhaltenden oder gar knutschenden Schwulen vor Augen hat, der solle sich umschauen, ggf. auch in den Spiegel schauen. Wer möchte denn gern im Zeitalter der allgemeinen Inpflichtnahme leben? Auf dieses ganze Hallodri verzichten?
ICH! ruft jetzt wohl jeder, der sich den Konservativen zuordnet. Aber ist das wirklich so? Ich kann diese "Härte" auch bei "uns" kaum finden.
Alle Kinderlosen, denen es Mitte/Ende 30 angeblich am richtigen Partner fehlt, sollten schon nachdenklich werden. Alle, die ihr Einzelkind zum Scheidungskind gemacht haben, müssten da schweigen. Alle, die den Familienbetrieb auf Grund anderer Berufung ausgeschlagen haben, wohl auch. Alle, die während stürmischer Jugend trotz Gewissensbissen zur Abtreibung rieten, sollten verlegen das Maul halten. Alle, die eine Struktur oder Institution verlassen haben (Kirche, Verband, Patei), sollten wissen, wie leicht dies in einer Spassgesellschaft ist, und wie schwer außerhalb derselben. Und so weiter und so fort. Was ich fragen will ist, wer denn diesbezüglich überhaupt mit Steinen werfen darf.

Rumpelstilzchen

25. April 2014 08:22

Und ich staune wiederum, was die Kinder in den höheren Klassen leisten und wissen müssen. Es mag an meinem schnöden Hessen-Abi liegen, aber in den meisten Fächern komme ich nicht mit. Und wo ich gerade mitkomme, staune ich über das Niveau. Hatten wir nicht!

Ei, wisse Sie des net, Frau Kositza.
Des hessische Abidur gild in Bayern un de östliche Bundesländer als Behinderdeausweis.

Des sach ich meine drei hessische Nischte, die alle e Einserabi habbe.

quer

25. April 2014 08:45

"...Denn davon haben die armen Absolventen gegenwärtiger Staatsanstalten meiner Ansicht kaum eine eigene Ahnung."

@Schlenger,
richtig bemerkt, aber immer noch nicht vollständig. Als ebenfalls hessischer (!) Realschüler (!) der 50'er Jahre habe ich den später beglückten Schülern zusätzlich folgendes voraus: 1. Ich kann mühelos Fraktur lesen und damit auch alte Bücher. Natürlich auch Sütterlin. 2. Zum Deutsch-Unterricht gehörte zwingend auch die Kenntnis des Mittelhochdeutschen. Somit nicht nur das Nibelungenlied im Originaltext, sondern auch nebenbei die germanischen Anteile und Wurzeln unserer Sprache. Daher das daraus folgende Lesevermögen (und Verstehen) von Niederländisch, Schwedisch und Norwegisch.

Was nützen jetzt die guten alten Bestände der Uni-Bibliotheken, wenn die Damen und Herren Studenten sie nicht mehr lesen können???

Thomas Wawerka

25. April 2014 09:34

Inmitten solcher Wirrnisse kann man zumindest hervorragend studieren, wie "Identität" funktioniert. Werden neue Leitbilder durchgesetzt, schwenkt ein größerer Teil der Leute darauf um, in unterschiedlich starker Ausprägung: manche verändern nur ihre Sprache und Schreibweise, andere gleich ihr Geschlecht (ein weiteres Beispiel: https://www.sueddeutsche.de/bayern/transsexualitaet-unser-pfarrer-heisst-jetzt-dorothea-1.1654512). Ein kleinerer Teil reagiert darauf, indem er in die entgegengesetzte Richtung strebt. Ich schätze, bei den wenigsten ist "Identität" so stark und selbstverständlich ausgeprägt, dass sie unberührt bleibt.

Nordlaender

25. April 2014 10:01

@ Turmkönig

"... die unter seinen permanent rollenden Augen genaustens auf eine vornehm-gehobene Ausdrucksweise überprüft werden ..."

Meine Faulheit in Sachen Sonderzeichen, hier z.B. décadence ohne Akut, werde ich mal selbstkritisch überprüfen.
Und wenn ich Sie nun zu einem Bon-Scott-Gedächtnisabend einlüde? Irgendwo stehen in meinen Regalen auch noch ein paar Charles-Bukowski-Bände. Diese versteckte ich aber vor Ihnen, denn so eine Nummer wäre mir doch zu geschmacklos und plump, um mich zu rehablitieren.
Keine Ahnung, vielleicht trage ich ja auch eine Mitschuld, Sie haben nüscht verstanden. Seit wann geht es denn um "Whole Lotta Rosie"? M.E. doch wohl ausschließlich darum, wer mit so einem Titel an welchem Ort aufspielt.
Oder mal Neudeutsch formuliert: AP rockt einfach nicht. Von dem lasse ich mich nicht verbohlen. Nicht mit mir.

ene

25. April 2014 10:15

Was es mit dem Deklinieren der Substantive auf sich hat, lernte man im Lateinunterricht. Zwei Fremdsprachen (Engl.Frz.) in der Realschule, drei auf dem Gymnasium (Latein, Frz., Engl.) waren vor gar nicht allzu langer Zeit normal, üblich und Pflicht. Jedenfalls in West-Berlin und bevor man diese Sprachen "abwählen" konnte.
EK: Bestimmt hab ich mich falsch ausgedrückt. ich meinte, meine Eltern behaupten, sie hätten nicht deklinieren müssen, in den späten Fünfzigern! Zwei Fremdsprachen sind auch heute noch Pflicht. In der neunten können unsere Neunkläßler wählen zwischen Latein, "Psychologie" und Informatik.

Was man aus der Richtung Universität hört, widerspricht dem, was Sie über das Niveau der Schüler sagen. Eine Lehrbeauftragte, im Bereich Archäologie für die Vermittlung alter Sprachen zuständig, sagte mir einmal, die Studenten würden "von Semester zu Semester" schlechter, es sei rein gar nichts mehr vorhanden, worauf sie ihren Sprachunterricht aufbauen könne. "Die haben noch nie von einem Partizip Perfekt gehört, wo soll ich denn da anfangen?"

quer

25. April 2014 10:24

"...Ein bisschen salonfaschistische Ästhetik im Alltag hebt sich schon wohltuend vom allgemeinen Look „Sweatshirt mit anglophilem Aufdruck“ ab."

@Hartwig,
gut beobachtet. Auch in seiner sog. Freizeit kann man sich ordentlich kleiden; wenn man will. Und das ist allemal gegen den Strom.

Es ist zunehmend eine allgemeine Verlumpung im Erscheinungsbild der Leute (und damit der Innenstädte) festzustellen. Eine interessante Parallelität zur Geisteshaltung. Damit würde ich nicht einmal zum Pilzesammeln in den Wald gehen. Von den sog. "Schuhen" mal ganz abgesehen......

ene

25. April 2014 10:49

@ quer

Und Dozenten sind verzweifelt, wenn sie in Bibliothek einen wichtigen Text, den sie ihren Studenten vorlegen wollen, nur in Fraktur finden: "Das können die ja alle nicht lesen, ich muß doch was anderes nehmen..."

ene

25. April 2014 11:54

@ quer

Von den sog. "Schuhen" mal ganz abgesehen...

Ein interessantes und keineswegs neues Problem. Schon im "Zauberberg" trägt Dr. Krokowski (Psychoanalytiker -) Wollsocken und Sandalen. Was Castorp etwa so kommentiert: "Mit seiner chaussure steht es scheußlich..."

Hermann Kant

25. April 2014 12:44

Jesus ließ mal – wenn ich mich recht erinnere – einem armen Kerl etwas aus der Haut fahren und brachte es in Schweinen unter. Diese stürzten sich daraufhin in einen Abgrund.

In Berlin ist nun, wie ich lesen muß, einer aus der Haut gefahren und hat sich eine neue gesucht. Ein Gottesmann ist ob der Verwandlung entzückt und geht davon aus, daß der liebe Gott darüber gleichermaßen entzückt ist.

Wenn ich die Häuptlinge der evangelischen Kirche betrachte und viele der nachgeordneten Gottesdiener (und -mägde), dann habe ich immer wieder den starken Eindruck, daß viele von ihnen Gott mit dem Gottseibeiuns verwechseln.

Ach, käme der Herr doch wieder herab auf Erden und träte sie alle in den Hintern.

Nordlaender

25. April 2014 13:14

@ Hartwig

"Was ich fragen will ist, wer denn diesbezüglich überhaupt mit Steinen werfen darf."

Die Frage ist leicht beanwortet: Ich. Vielleicht darf ich es ja auch nicht, was soll's? Legal, illegal, sch...
Oder muß ich einer medialen Inszenierung von z.B. Dr. Reyhan Sahin zustimmen, weil ich manches in meinem Leben
etwas(!) lockerer angehen lasse?

Hochinteressant, hier mal die Nuancen ganz genau zu besehen. Ich kleide mich z.B. für einen bestimmten Anlaß nicht einfach wie ein ganz normaler ewigjugendlicher Weltamerikaner. Anderseits fühle ich mich unwohl, wenn ich mich gar zu sehr exponiere.

Vieles stellt sich über Mimikry ein. Habe mich manchmal dabei ertappt, daß sich ein meine Sätze ein "irgendwie" oder gar ein "totahl" einschlich. Das fand ich Dickkopf dann aber irgendwie nicht so gut, total blöd, irgendwie. Also bewußt gegengesteuert.

Immer wieder festgestellt: Soziale Begegnungen erfordern einen wesentlich geringeren Arbeitsaufwand, wenn ich körpersprachlich oder verbal ein Gebaren an den Tag lege, das vielleicht ein wenig in die Richtung eines lässigen Auftretens eines Moderators einer Fernsehunterhaltungssendung geht.

Ein gewisses Imitieren des Weltamerikanertums läuft ganz automatisch. Ich beschreite so eine Art Mittelweg. Früher hatte ich eine ausgesprochen gestrenge und sehr ähnlich empfindende Frau an meiner Seite, die mich regelmäßig energisch abgemahnt hat, wenn ich mich gar zu sehr dem (All-)Gemeinen angepaßt hatte.

Bestimmte Dinge gehen bei mir aber einfach nicht. Okäh?
Okäh, okäh, okäh.

Stil-Blüte

25. April 2014 19:32

Liebe Ellen Kositza,
Ihre Beiträge lese ich mit Vergnügen.

Mein Beitrag, in erster Linie eine Erwiderung zu Urwinkel, wurde gesperrt. Was ich gemeint habe: Um für junge Leute integer zu sein, reicht es nicht, das Jugendschutzgesetz einzuhalten, wie Urwinkel darstellt.
Auch habe ich zum x-ten Male nachgefragt, ob die von Urwinkel verlinkte Musik zu diesem Blog passt. Sollte man alles freischalten - in Ordnung. Warum dann nicht meine Bemerkungen dazu?

kommentar kubitschek:
tut mir leid, stil-blüte: von Ihnen sperren wir nie kommentare. habe eben den spam-ordner und den papierkorb durchstöbert, fehlanzeige. was ist da schiefgegangen? bitte nochmals einreichen.

Urwinkel

25. April 2014 21:54

Ach liebe Stil-Blüte, wenn Techno nicht so langweilig und mainstreamig geworden wäre, hätten wir noch weitergemacht. Aber jeder hatte einen Plan B. Eine Exit-Strategie. Wenn ich von "wir" rede, meine ich einen Stab von vier Leuten. Wir haben das Lasterhafte kanalisiert und tanztauglich gemacht. Sogar Geld damit verdient und nebenbei noch das JSG eingehalten. Das mit Anfang zwanzig. Ist das schlimm? Ich bin stolz auf diese Zeit. Wir haben viel gelernt. Außerdem hatten wir die beste Musikanlage der Stadt. Darum haben uns alle beneidet und draufgeschielt, wie wir das machen. Können, Improvisation, Nachtgeist? Findets raus!

Peter Niemann

25. April 2014 22:19

Der Flynn-Effekt geht davon aus, dasz der Intelligenzquotien seit er gemessen wird (knapp 1900) stetig zugenommen hat.
Dazu moechte ich mehrere Anmerkungen machen:
(1) Es gibt einen Plateaueffekt des Biologischen bei vielen menschlichen Variabeln, d.h. wenn die Ernaehrung, Vermeidung von Erkrankungen und Schlaf/Streszhaushalt optimal sind ist irgendwann ein Maximum erreicht, zumindest hypothetisch.
(2) Ein menschlicher Koerper kann nur zu einem gewissen Grad Gewicht und Groesze biologisch versorgen, d.h. man musz davon ausgehen, dasz es auch einen maximalen IQ bestimmt gibt.
(3) Die Koerpergroesze und das -gewicht haben, wie der IQ beim Flynn-Effekt, seit vielen Jahren zugenommen. Die Koerpergroesze scheint in den meisten westlichen Laendern aber seit den 1970ern bzw. etwas spaeter, d.h. in den 1990ern in Deutschland, am Stagnieren oder gar Sinken.
(4) Das Koerpergewicht der Bevoelkerungen nimmt aber aktuell weiterhin zu - Stichwort Uebergewicht/Adipositas.
(5) Es wird zunehmend seit den 1990ern beobachtet, dasz der Intelligenzquotient verschiedener Bevoelkerungen (z.B. Daenemark, USA) mittlerweile stagniert. Es gibt also wohl wie bei der Koerpergroesze einen Plateaueffekt.

Waldgänger aus Schwaben

26. April 2014 01:54

Liebe Frau Kositza,

Das Ziel des Fragebogens ist in der Handreichung selbst angegeben: „Vorurteile und Stereotype“ sollen „deutlich gemacht“ werden.

Dazu wird das Mittel der Verfremdung gewählt.
Angeblich werden Homosexuellen ständig Fragen gestellt wie:

Ist es möglich, daß deine Homosexualität von einer neurotischen Angst vor Menschen anderen Geschlechts kommt?

Daraus wird dann:

Ist es möglich, daß deine Heterosexualität von einer neurotischen Angst vor Menschen gleichen Geschlechts kommt?

Ob Siebtklässler dies begreifen und ob dies pädagogisch sinnvoll ist sei dahin gestellt. Ein Matussek und eine Birgit Kelle und wohl auch Sie haben die Fragen jedenfalls wörtlich genommen. Das mag daran liegen, dass der Fragebogen bereits 40 Jahre alt ist und nicht mehr Situation widerspiegelt, in der Homosexuelle heute leben, wo sie allerorts bewundert und hofiert werden.

Viele im Netz haben sich über die verbohrten, doofen Rechten lustig gemacht.
z.B. hier

Also immer vorsichtig wenn etwas zu extrem daher kommt.

Kameraschwenk zu Pirincci und Abspann

Kositza: Lieber Waldgänger, entweder habe ich die Ironie in Ihrem Hinweis übersehen (vielleicht zu geringe Dosis?), oder S i e kennen diese Schwul-Lesbische-Handreichung nicht! Auf der Niggemeier-Seite ist sie ja komplett verlinkt (und sie kursiert seit vielen Wochen, mir wurde die pdf schon von vielen Leuten zugeschickt). Inwiefern man bei der Beurteilung dieses Fragebogens und bei den vielen anderen Späßchen aus dem GEW-Ding "vorsichtig" in der Beurteilung sein sollte, verstehe ich nicht. Was heißt "40 Jahre" alt? Das ist kein ausgekramtes Zeug von annodazumal, das ist die neueste Auflage von 2013!!

Waldgänger aus Schwaben

26. April 2014 13:40

Der Fragebogen beruht auf einer Vorlage aus dem Jahre 1972 in den USA.

Dazu heisst es:

The heterosexual questionnaire

The heterosexual questionnaire was created back in 1972 to put heterosexual people in the shoes of a gay person for just a moment. Questions and assumptions made of gays and lesbians that are unfair, are reversed and this time asked to straight people to demonstrate their absurdity.

Fragen wie

Es scheint sehr wenige glückliche Heterosexuelle zu
geben; aber es wurden Verfahren entwickelt, die es
dir möglich machen könnten, dich zu ändern, falls du
es wirklich willst. Hast du schon einmal in Betracht
gezogen, eine Elektroschocktherapie zu machen?

ist dies deutlich anzumerken.

EK: Lieber Waldgänger,
ja: S i e merken das. Aber Siebtkläßler, die vor der Elektroschockfrage viele andere, maximal leicht verfängliche Fragen gestellt bekommen, merken das nicht. In dieser GEW-Homo- "Handreichung" werden fast alle "Unterrichtsbausteine" langatmig begründet, dieser Fragebogen steht aber ohne Erklärung als "Vertiefung" da. Ziel ist es nicht, "Vorurteile & Stereotypen" zu hinterfragen (sonst ginge es ja in allen Fragen um Stereotype), sondern auch eigene, vielleicht noch tief schlummernde sex. Identität. Ziel ist es, ein großes Chaos im Kopf zu erzeugen! Man schwärmt ("Idealfall") von Englischbüchern, die erzählen, wie Mary ihren schwulen Grandpa besucht, Sarah sich in ihre beste Freundin verliebt, von einem Geschichtsunterricht, der die Schwulenverfolgung ausführlich thematisiert (statt welcher anderen Gruppenverfolgung eigentlich? Oder soll es ein eigenes Fach "Verfolgungen" geben?), von Rechenbeispielen, in denen eine Lesbierin ihren Lohnsteuerjahresausgleich berechnet.Und von einem Literatur- und Kunstunterricht, der nicht nur H.C. Andersens Homosexualität thematisiert, sondern auch die vielen anderen schwulesbischen Künstler in den Fokus nimmt. So steht es dort.
Und wie ich dies so schreibe, finde ich es eigentlich witzig. Es ist mir nicht so wichtig, ich finde es albern. Die Nazis haben das Buchstabieralphabet germanisiert (Samuel zu Siegfried und so), die Homos wollen die Lehrwerke homosexualisieren.

nino

26. April 2014 16:51

An Frau Kositza:

Es geht bei der Frage darum, den Jugendlichen, unter Umkehrung der sexuellen Vorzeichen, zu zeigen, wie absurd die Frage nach den Gründen oder der Herkunft von Homosexualität ist - da diese etwas normales darstellt und nicht ausgesucht wurde.
Bemerken tun die Schüler das, wenn sie die selbe Frage nach ihrer Heterosexualität stellen. Es geht also nicht darum, dass die Schüler ihre Heterosexualität in Frage stellen, sondern darum, ihnen deutlich zu machen, wie absurd die Frage nach dem Ursprung der Homosexualität ist.
Liberale erfreuen sich nun daran, dass einige Kritiker den Sinn des Fragebogens missverstehen in dem Sinne, als dass Schüler jetzt ihre Heterosexualität hinterfragen sollen, die ja man nicht hinterfragen kann. Hinterfragen sollen die Schüler aber die Absurdität ihrer Vorurteile. Wer das nicht erkennt, ist doof.

EK: Also, Nino, bitte. Nennen Sie mich gern doof, aber ich sehe nicht, warum ein junger Schüler solche Fragen als absurd erkennen sollte: "Obwohl die Gesellschaft die Ehe stark unterstützt, steigen die Scheidungsraten. Warum gibt es so wenig langjährige stabile Beziehungen unter Heterosexuellen?" N a t ü r l i c h läuft diese Handreichung auch darauf hinaus, die eigene Heterosexualität zu hinterfragen! In den Unterrichtsbeispeilen geht es laufend um Jungs und Mädchen, die sich ihre Homosexualität lange nicht eingestehen wollten, Motto: Du fühlst dich irgendwie schlecht, deprimiert, trinkst oft Alkohol? Vielleicht tarnen diese Symptome deine Scheu, Homosexualität auszuprobieren!

Das Spässle scheitert natürlich daran, dass Homosexualität eben gerade nicht normal ist, da sie (abgesehen von der Häufigkeit ihres Auftretens) bspw. der biologischen Zweckgerichtetheit der Sexualität widerspricht und das ist, auch wenn gesellschaftlich schon lange davon entkoppelt, immer noch die Fortpflanzung. Die Frage "Woher kommt Homosexualität" ist deshalb bei weitem nicht so absurd wie die Frage "Woher kommt Heterosexualität". Selbst dann, wenn man das Auftreten homosexueller Orientierungen akzeptiert und derartig aufgestellte Leute nicht verurteilt. Denn Heterosexualität ist bei Säugern quasi die "conditio sine qua non" ihrer Existenz. Während Homosexualität einfach - ja, was ist Homosexualität eigentlich? Stellt man sich diese Frage, so kann man sich die Intention des Fragebogens eben nicht erschliessen und das finden Leute wie dieser Niggemeier dann lustig.

Es stellt sich die Frage, wer denn nun der Doofe ist. Der Rechte, welcher mangels liberaler/egalitaristischer Prägung die Absicht der Frage nicht versteht, weil hier ungleiches gleichgestellt wird, oder der liberale Spöttler, der nicht versteht, dass die Frage strenggenommen einen Zirkelschluss darstellt. Man versucht die Normalität der Homosexualität zu verdeutlichen, in dem man sie als Normalität (und somit als vergleichbar mit der Heterosexualität) darstellt.

Biobrother

26. April 2014 19:39

Die Fragen in diesem Fragebogen sind tatsächlich klassische Fragen, mit denen früher Homosexuelle traktiert wurden und sollen den Schülern wohl die Absurdität besagter Fragen vor Augen führen, insofern stimme ich dem Vorredner hier absolut zu. Ob das ein brauchbarer pädagogischer Ansatz für 7.-Klässler ist, lässt sich in der Tat bezweifeln,
EK: "bezweifeln" ist sehr feinsinnig bzw. äußerst vorsichtig formuliert!

aber ein Erwachsener dürfte den Hintersinn wohl eindeutig verstehen,
insofern frage ich mich, an wen sich der Matussek-Artikel hier überhaupt gerichtet hat. An den Stammtisch? An besorgte Eltern?

EK: Den Matussek-Artikel kenne ich nicht. Aber der "hintersinnige" Fragebogen richtet sich dezidiert an Schüler und weder an den Stammtisch noch an Eltern. Er wird auch n i c h t mit einem Katalog von Fragen, die Homos angeblich laufend gestellt bekommen, kontrastiert. Wieso um alles in der Welt sollte eine 12 oder 13 jährige Schülerin die Frage, ob heterosexuelles Verhalten aus gesundheitstechnischen Gesichtspunkten überhaupt sinnvoll sei, als hintersinniges Gedankenspiel empfinden?

Andererseits strapazieren die Vorstöße der Schwulenemanzipation konservative Gemüter sicher zuweilen erheblich, etwa mit dieser neuen finnischen Briefmarkenserie (prima zur Frankierung der Weihnachtspost geeignet):

https://www.heute.at/love/erotik/art23700,1008245

Patricius

26. April 2014 19:58

Lieber Hartwig

eine naheliegende, aber bittere und sehr aufrichtige Frage, die Sie da in den Raum gestellt haben (Steine werfen usw.).
Wer von uns würde bestehen in einem "Zeitalter der Inpflichtnahme", wer von uns würde in einer solchen Welt, von der wir mit wohligen Schauern lesen und träumen, nicht viel eher sich zurückwünschen in unser ja durchaus vielgestaltiges dekadentes Hier und Jetzt, mit all seinen Annehmlichkeiten der Bindungslosigkeit.
Sicherlich nicht wenige von "uns", und auch mir selbst traue ich da gar nicht so sehr über den Weg (man ist ja trotz alledem Kind seiner Zeit...)
Das ist alles gar nicht so banal wie es klingen mag.
Ihre Aufzählung mit besser Schweigen Geheißenen ließe sich nämlich noch weit fortführen.
Gruß!

Schopi

26. April 2014 21:14

Das die Menschheit immer klüger wird, wage ich zu bezweifeln.

Man staune doch nur über die Baukunst der Antike - ohne CAD, PC und Reissbrett.
Keine Frage, der gespeicherte und weitergegebene kollektive Wissensschatz ist um ein vielfaches höher als in sämtlichen vorhergehenden Zeiten zusammengenommen - darauf aufbauend hat das abstrakte Denken heute einen höheren Stellenwert - und darauf bauen auch die sog. IQ Tests auf.

Interessantes dazu hier

Schopi

26. April 2014 21:15

https://www.spektrum.de/alias/intelligenz/werden-wir-immer-klueger/1191359

ene

26. April 2014 21:35

Aber wenn ich "Abzug" und "Rauch" höre

Die Bedenklichkeiten Ihrer Tochter sind mir näher als ich dachte. Eine kleine Erfahrung aus dem Alltag, wenn es nicht zu banal ist.
In Berlin werden oft Filme gedreht, die Gelegenheit, Zeuge zu werden oder von Straßensperrungen usw. zu lesen, ist nicht so selten.
Gestern ging ich an einem Haus vorbei, an der Tür hing ein Zettel, der Filmaufnahmen für den heutigen Tag ankündigte: "Wir bitten die Anwohner, Ihre Autos zu entfernen.. wir werden die Belästigungen so gering wie möglich halten usw". Gedreht wird der Film Schuld. Zufällig lese ich heute in der FAZ über die Dreharbeiten einen Artikel: es handelt sich um einen Film über Kriminalfälle neueren Datums.
Das hatte ich nicht erwartet.

Waldgänger aus Schwaben

26. April 2014 22:58

@Biobrother
schön dass Ihre Antwort wenigstens veröffentlicht wurde. Ich hatte inhaltlich gleich geantwortet - bin aber wohl "im Spam-Ordner gelandet"*)

Ich sehe den Fragebogen vorallem als Dokument in welchem Wahn die lsbttiq* verhaftet sind.
Das Ding beruht auf einer US-amerikanischen Vorlage aus dem Jahre 1972. Seitdem "nichts vergessen und nicht dazugelernt". Irre halt!

*) Ich hasse es für "Spam-Ordner" zu schreiben und melde ganz schnell irgendwo ab, wenn ich allzu oft darin lande.

Kositza: Keiner Ihrer Kommentare ist hier im Spamordner oder im Papierkorb gelandet! Sowohl der vom 26.4. um 1: 54 als auch der um 13:40 sind freigeschaltet worden, ein anderer Kommentar ist von Ihnen hier nicht eingegangen! Was gelegentlich vorkommt: Ich bin meistens erst ab 21 Uhr am Rechner. Tagsüber schaltet Kubitschek die meisten Kommentare frei und hebt mir die, die er für antwortbedürftig hält, auf.

Biobrother

26. April 2014 23:00

@ EK

Wie der mit diesem ominösen Fragebogen gestaltete Unterricht schlussendlich aussehen soll, wissen wir nicht, oder gibt es auch dazu gesicherte Informationen? Wenn der Hintersinn so ist, wie oben angenommen, liegt aber die Vermutung nahe, dass die Schüler diesen Fragebogen nicht nur als vermeintliche Reklame fürs schwule Sexpraktiken vorgesetzt bekommen und dann wortlos und zwecks praktischer Erprobung mit diesen neuen Anregungen nach Hause geschickt werden. Ich nehme stattdessen stark an, dass der Schwerpunkt in einer nachfolgenden Diskussion besteht, alles andere wäre wohl blödsinnig. Dass diese Form des Sexualkundeunterrichts sich völlig von dem unterscheidet, was wir noch vor wenigen Jahrzehnten erlebt haben, muss man nicht diskutieren. Da war das schlicht gar kein Thema; vermutlich auch die von Ihnen favorisierte Form.

Nordlaender

26. April 2014 23:02

@ Biobrother

"... aber ein Erwachsener dürfte den Hintersinn wohl eindeutig verstehen,
insofern frage ich mich, an wen sich der Matussek-Artikel hier überhaupt gerichtet hat. An den Stammtisch?"

Hochwohlgeschätzter Lebensbruder,

als Rechter wie auch Reaktionär hoffe ich als jemand mit einer gewissen Schlagseite - wenn auch nicht gerade promillebedingt, jedoch was mein Gesinnungsgut anbelangt durchaus -, daß ihr ausgewogeneren und vernünftigeren Vertreter der Mitte, jedenfalls ein Stamm von Euch, ebenfalls Treffpunkte frequentiert, an den Tischen irgendwelcher Schankstuben, wo Ihr Mittigen Euch bei einem stärkenden Mahl und erfrischendem Trunk mal ganz ungezwungen austauschen könnt?

Heinrich Brück

26. April 2014 23:14

Toleranzförderung durch Stigmatisierung des Normalen, eine
merkwürdige Strategie der Perversen. Ich nehme solche Dinge
auch wörtlich, denn schließlich geht es hier um Kinderseelen,
und nicht um Erwachsene die keinen Sinn für ironische
Verfremdungsspielereien haben.

nino

27. April 2014 02:01

Da haben sie etwas missverstanden, Frau Kositza. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich mich ein wenig unklar ausgedrückt habe. Aber um das ein für alle mal klarzustellen: Ich halte sie selbstverständlich nicht für doof. Ich hätte das "doof" in Anführungszeichen setzen sollen. Ich habe mich mit dem "doof" auf Waldgänger bezogen:

Viele im Netz haben sich über die verbohrten, doofen Rechten lustig gemacht.

Ich dachte, mit der nachfolgenden Erklärung, dass das "Spässle" eben nicht funktioniert (oder zumindest nicht funktionieren muss), würde das genügend deutlich. Denn, wie oben erwähnt, erliegen diejenigen - die meinen, eine Frage wie; "Ist es möglich, daß deine Heterosexualität von einer neurotischen Angst vor Menschen anderen Geschlechts kommt?", würde die Absurdität zum Vorschein bringen, zu fragen warum jemand Homosexuell ist - mMn einem Zirkelschluss. Will man nämlich die Absurdität dieser Frage erkennen, muss man Homosexualität schon als etwas nicht absurdes betrachten. Zumindest unter biologischen Gesichtspunkten ist Homosexualität aber in der Tat absurd. Also ist es legitim die Frage stellen, warum es überhaupt Homosexuelle gibt. Heterosexualität wird bei Säugern jedoch vorausgesetzt, ansonsten stirbt die Spezies aus. Ergo kann man den Spiess nicht einfach umdrehen und dann auch noch über jene lachen, welche eine solche Frage nicht einfach als ein geeignetes didaktisches Mittel empfinden, die Akzeptanz für Homosexuelle zu fördern. Denn, ob das Homosexuelle gerne hören oder nicht: Heterosexualität ist die Norm und somit das Normale. Homosexuelle weichen von der Norm ab, sind im Wortsinne (was ihre sexuellen Präferenzen anbelangt) also abnormal. Man kann die Frage nach den Ursachen für die Variante, die nicht der Norm entspricht, nicht einfach umdrehen, um nach der Ursache für die Variante zu fragen, die der Norm entspricht. Das ist in der Tat absurd, aber nicht in dem Sinne, wie es sich die Urheber des Fragebogens vorgestellt haben.

Ob 12-14-jährige erkennen, dass man die Absurdität der Frage nach den Ursachen von Homosexualität vorführen will, ist so betrachtet eigentlich völlig irrelevant.

Ziel ist es, ein großes Chaos im Kopf zu erzeugen!

Auch damit haben sie natürlich vollkommen recht. Denn in einer Welt, in der Heterosexualität einfach das ist, was sie ist, die normalste sexuelle Präferenz von allen möglichen Präferenzen (weil ohne sie Leben gar nicht möglich wäre), ist es natürlich für einen Heranwachsenden verstörend, wenn er entdeckt, dass mit ihm etwas anders ist. Mit dieser Homo/Gender Agenda will man nun die Köpfe jener 95% der Heranwachsenden verdrehen, für die es diesbezüglich gar keine Fragen gibt, nur damit sich die 5% die von der Norm abweichen, besser, man möchte sagen, "normaler" fühlen. Diesen Eindruck bekomme ich zumindest langsam. Denn um die blosse Akzeptanz Homosexueller geht es doch schon lange nicht mehr. Um es an einem anderen Beispiel zu verdeutlichen: Es ist das eine, jemanden mit einem Klumpfuss nicht zu verstossen und auszulachen, es ist etwas völlig anderes, einen Klumpfuss als Variante der Normalität zu bezeichnen, die völlig gleichwertig wie ein gesunder Fuss ist. Ist sie in Bezug auf das Gehen nämlich nicht, auch wenn der Betroffene ansonsten ein aufgestellter, netter und intelligenter Kerl ist.

Kositza: Ganz genau so ist es. Und so verstehe ich auch die allermeisten derer, die sich heute als "homophob" tituliert sehen: Es geht nicht um Schwulen/Lesbenhaß (oder um "Phobie"), sondern gegen den Hype, der aus diesen sexuellen Orientierungen eine besonders lebenswerte Lebensform macht. Ich war übrigens auch nicht eingeschnappt wg. "doof". Bin ich eh nie, eingeschnappt.

Th.R.

27. April 2014 11:22

"Heute dann doch wieder: Im Auftrag der evangelischen Kirche sprach Pfarrer Jörg M. aus Berlin..... Der Pfarrer hat seinen Computerfachmann angerufen. Am Apparat meldete sich eine Frau.....

Dann fiel’s ihm wie Schuppen von den Augen: Der Karl ist jetzt die Karla! Er, nein: sie hat den Schritt gewagt, das zu werden, was er/sie schon immer in sich spürte! Jesus liebt Menschen mit Mut! Karl und Karla, das sei doch, ja, höre sich zunächst verrückt an, wie die Wandlung von Saulus zu Paulus! Der Pfarrer wirkte glücklich und enorm bereichert."

Heftig. Zum frühen Morgen und auf nüchternen Magen solche Tagesparolen vom Sprachrohr und Propagandasender der BRD serviert zu bekommen! Da fährt man also des morgens früh zur Arbeit, noch kaum wach, und unvermittelt beginnt ein irrer Pfaffe seine Halluzinationen an den Zuhörer heranzutragen. Blutdruck und Hasspegel schnellen selbstverständlich sofort auf 180. Der perfekte Auftakt für den anstehenden harten Arbeitstag.

"Der Karl ist jetzt die Karla, und das ist auch gut so." - Das ist so derart krank, dass ich es selber nachhören wollte/mußte, weil ich es nicht glauben konnte. Aber siehe da, der diensthabende BRD-Pfaffe Jörg Machel höchstselbst:

https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2014/04/23/dlf_20140423_0635_aa2bed3b.mp3

Keine Ahnung, wo das alles mal enden wird. Ohne Polemik, aber mit Fug und Recht kann man jedoch sagen, dass das alles Teil eines psychologischen Zersetzungs- und Zermürbungsfeldzuges gegen uns Deutsche ist. Zufall ist das jedenfalls nicht, dass solche Chaos-Priester ungestört Zersetzung und Auflösung predigen dürfen.

Rucki

27. April 2014 13:44

"Das die Menschheit immer klüger wird, wage ich zu bezweifeln."

Dazu absolut lesenswert:

https://korrektheiten.com/2010/07/14/die-menschliche-leistungsfaehigkeit-erreichte-vor-1975-ihren-hoehepunkt-und-ist-seitdem-zurueckgegangen/

Hartwig

27. April 2014 15:04

@ Patricius

Wenn ich auf Sie erwidere, dann ist das ziemlich OT, wenngleich die Alltagsbeschreibungen von Frau Kositza dazu einladen, grundsätzlicher zu werden. Und ich glaube, der Entwurf oder wenigstens die Skizzierung einer "Gesellschaft der allgemeinen Inpflichtnahme" ist eine wirkliche Herausforderung. Wer wie ich die DDR kennt, der hat gewissermaßen eine Ahnung davon, wie die Pervertierung einer solchen Gesellschaft aussieht, und hat gleichfalls eine Ahnung davon, wie wenig schreckgespenstig ein annähernd gelungener Wurf daherkommen könnte. Der preussische Staat als Blaupause? Ja, gewiss! Mindestens zu Teilen.
Das ganze Hipstergebahren ist ja nicht viel mehr, als die Flucht vor der Sinnfrage, die sich jedem früher oder später aufdrängt. Das Poential ist da, auch wenn diese Behauptung im scheinbaren Widerspruch zu meinem o.a. Fatalismus steht, der davon ausgeht, dass die Hebung dieses Potentials die eigentliche Herkulesaufgabe ist.

Waldgänger aus Schwaben

27. April 2014 23:33

Danke Frau Kositza für Ihre ausführliche Antwort.

Inhaltlich sind wir uns wohl einig:
Der Fragebogen ist unverschämt. Brächte meine Tochter (ich habe eine in der 7. Klasse) so etwas nach Hause, ich würde sofort der Schule so was von einheizen. Eine Schulfreundin von mir ist ein etwas höhres Tier bei der CSU.

Ich wollte mit dem Kommentar nur davor warnen, diesen Fragebogen mit angeschwollener Zornesader zu zitieren, ohne gleichzeitig zu erkennen zu geben, dass man ihn "verstanden" hat.

Nordlaender

28. April 2014 08:05

@ nino

"Mit dieser Homo/Gender Agenda will man nun die Köpfe jener 95% der Heranwachsenden verdrehen, für die es diesbezüglich gar keine Fragen gibt, nur damit sich die 5% die von der Norm abweichen, besser, man möchte sagen, „normaler“ fühlen."

Könnte ich mir auch gut vorstellen, daß das die Motivation ist, von Judith Butler und Foucault bis zu den Mitglieder des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD).

Allerdings wird das die Menschenfreunde ("philanthropists") ganz "oben", deren Macht (z.B. Medien) es ja erst ermöglicht, daß solche Ideen überhaupt verbreitet werden können, nicht die Bohne interessieren.

Sobald wir uns mit diesem Thema befassen, punktet die NWO. Sie stiehlt uns Zeit, wenn wir all das Kleingedruckte sorgfältig lesen und diskutieren.
Jede Gemeinschaft benötigt einen selbstverständlichen Referenzrahmen. Zu so einem Fundus des Grundlegenden gehören Mann und Frau, egal, ob bei den Amazonasindianern oder bei uns.

Weiterhin liegt mit dem Geschlechtlichen ein Thema vor, wo jeder sehr leicht in die Debatte einsteigen kann. Es ist ein geeignetes Werkzeug, Spaltung zu erzeugen.
In den VSA dürfte der Riß zwischen dem Pro-Homosexuellen-"Ehe"-Lager und den Kontras bereits enorm sein. Teile und herrsche.

Nordlaender

28. April 2014 08:20

@ Biobrother

"Ich nehme stattdessen stark an, dass der Schwerpunkt in einer nachfolgenden Diskussion besteht, alles andere wäre wohl blödsinnig."

Gerade das Diskutieren ist "blödsinnig". Es werden Werte vermittelt. Ein interaktiver Prozeß findet statt, eine Stunde weniger, in der unsere Jugend über Frontalbelehrung in Sachen Lesen, Schreiben, Rechnen, Heimatkunde, Biologie traumatisiert werden kann.

Eine Gemeinschaft, in der Werte vermittelt werden, ist nichts mehr wert. Ein Kind in Südkorea weiß noch von vorneherein, was eine Lehrerin ist. Wer sich erklärt, darf sich nicht wundern, wenn er damit auf seinen Status verzichtet. Gelernt wird in der Hoffnung auf Statusgewinn. In einer Demokratie gibt es die Hierarchie jedoch nicht mehr, warum etwas werden wollen, wie z.B. die diskutierende Blümchenlehrerin, da doch jeder, auch das Grundschulkind in einer fortschrittlichen Gesellschaft bereits etwas ist, gleich und Gleichen.

Langer

28. April 2014 21:32

Ich bin schwul. Das ist natuerlich ein grosses Problem als Rechter. Viele Rechte begreifen nicht, dass ich mir das nicht aussuche. Ich habe nicht den Eindruck, meine Sexualitaet waere etwas willentliches und deswegen sehe ich auch keine Gefahr der Bekehrung.
Die Rechten begreifen dann auch nicht, dass die Beispiele aus den Medien nicht mich repraesentieren, auch wenn dieser Eindruck oft implizit durch die Darstellungen und die allgemeine Gruppenbezeichnung erweckt wird.
Und am wichtigsten: Diejenigen Charaktereigenschaften, die man allgemein als tugendhaft oder schlichtweg als GUT bezeichet, stehen eben nicht in einem Zusammenhang mit der Sexualitaet.

Kositza: Langer: "Die Rechten", "die Schwulen": das Generalisierungsproblem ist bekannt. Sie wollen eventuell nicht mit den Schwulen (den CSD-Nackttänzern, den Lautsprechern etc.) verwechselt werden und die (wohl meisten) Rechten hier wollen kaum mit den Rechten (den Prolo-Provokateuren, den NS-Nostalgikern, den Klemmis) verwechselt werden. Es mag in Ihren Ohren wie ein schales, der pc geschuldetes Lippenbekenntnis klingen, wenn die konservativen Homo-Kult-Skeptiker in Magazinen und Talkshows heute stets betonen: Ich habe Schwule im Bekanntenkreis, ich habe nichts gegen Homosexuelle an sich. Aber nach meinem Dafürhalten entspricht das der Wahrheit. Manche behaupten auch, auf der "Rechten" seien Schwule überproportional vertreten.

Waldgänger aus Schwaben

28. April 2014 22:24

Ich vertrete schon lange die Meinung, dass Zielgruppe der "Schwul-ist-cool" Progaganda die Homo- und Bisexuellen sind.

Ihnen soll suggeriert werden, dass sie nur dank dem starken und linken Staat, der sie beschützt und gegen Homophobie kämpft, überleben können.

Das ist Teil einer größeren Strategie. Wenn sich viele Bürger zu einer bedrohten Minderheit zählen, scheuen sie sich gegen den Staat aufzubehren.
Deswegen auch der Kampf um "Frauenrechte". gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Der Bürger soll sich bedroht fühlen. Äußere Feinde die in früheren Zeiten dafür herhalten mussten fehlen, erfindet man halt innere - die bösen Nazis.

Hartwig

29. April 2014 10:11

Wenn ich an die Schwulen denke, " die ich kenne " , so würde sich von denen schon aus ästhetischen Gründen keiner bei der Antifa einreihen.

@Waldgänger aus Schwaben hat natürlich recht, dass es sich hier um eine Propaganda handelt, die Minderheiten aller Art zum Ziel hat und zur Not immer weitere Minderheiten erfindet.

Ich plädiere nicht zum ersten mal an die Rechte, bei dem Thema eher stumm zu bleiben, denn die Wahrscheinlichkeit des Lostretens alter Ressentiments ist groß; damit einhergehend das Treiben der Betroffenen in die auffangbereiten Arme der linken Aktivistenszenerie.
Andererseits muss gelten, dass sich Homosexuelle (aber auch Frauen, Farbige, Moslems ... alle so umworbenen vermeintlich "Benachteiligten") selbst aktiv gegen diese vereinnahmende Propaganda stellen. Im Bereich Feminismus gibt es dafür gute Beispiele.

Martin Lichtmesz

29. April 2014 18:36

Ich bin schwul. Das ist natuerlich ein grosses Problem als Rechter.

Vielleicht interessiert Sie das hier:
https://www.sezession.de/20460/vom-schwulen-eros.html

Langer

30. April 2014 12:46

Sehr interessanter Artikel. Gerade diese allgemeine Vereinnahmung unter den Regenbogenbanner der schrillen Schwulenbewegung ist ein grosses Problem fuer serioese Homosexuelle (um sie mal so zu nennen). Die "Szene" wird allgemein eben kaum differenziert, weder von aussen, noch von innen. Ist man schwul, werden einem quasi gleich die warmen Arme um die Schulter gelegt, ob man will oder nicht. Gerade fuer junge Menschen herrscht ein ziemlicher Identifikationsdruck und es wird einfach verlangt, dass man ohne "aber" bei der einzigen oeffentlichen Repraesentation dabei ist.

Letztens gab es hier einen Link zu einer Bilderstrecke einer amerikanischen Strassen-Schwulenfeier und ich schaute mir das an und empfand wohl dieselbe Abneigung, die wohl die meisten Menschen beim Anblick solch entwuerdigender und die Heiligkeit der Sexualitaet untergrabender Perversionen fuehlen. Aber man erlebt einen hohen Grad an Unverstaendnis, wenn man so etwas ablehnt, obwohl "man doch dazugehoert".

Tja, und das spiegelt sich dann halt auch in den Erfahrungen mit den Rechten wieder. Ich brauche wohl nicht betonen, wie haeufig da schon in Frage gestellt wird, ob man ueberhaupt dabei sein darf, da man ja quasi kontraere Werte repraesentiert.

Hildesvin

30. April 2014 20:36

In den frühen Achtzigern habe ich in der Uni-Buchhandlung ein dreibändiges Werk überflogen, das alle möglichen Aspekte der niederen Minne zum Thema hatte, und dessen Preis von neunzig Alu-Chips für einen armen Studenten außer der Reichweite war: Unter anderem, beschrieben darin deutsche Kriegsgefangene, wie sie nach Monaten bis Jahren ohne den Anblick holder Mädchen - zu ihrem eigenen Entsetzen - bei sich selbst ein unschickliches Wohlgefallen beim Anblick junger, knuspriger Kollegen verspürten. Letzten Endes haben sie aber nicht dergleichen getan. Das zur Bisexualität.
Nebenbei, es steht sogar auf Bolschwikipedia: Oberst Redl soll überhaupt nicht, wie vormals behauptet, wegen seiner Männerliebe erpreßt worden sein. sondern, das Aas hätte sich ganz von sich aus den Russen angedient, um üppig zu leben wie ein Hochwohlgeborener.
@ Langer: Dat is mir ejal, solange er misch nit anpackt... - Scherz beiseite: Die Begriffe von politisch links und rechts werden heutzutage auf Kasperltheater-Niveau (Kasper versus Krokodil) in der Bedeutung von gut und böse benutzt.

Frankstein

8. Mai 2014 10:19

Wenn man die Diskussion unter die Überschrift
"Ansturm auf Europa " ( Institut für Staatspolitik)
" Verlorene Posten" ( Richard Millet )
" Das war's " ( Ellen Kositza)
stellt, wirkt sie wie Kaffehaus-Geplauder überreifer Damen. Tatsächlich ist sie Ausdruck von Degeneration, Nachgiebigkeit, Abschweifen von der Realität.
Was auch manchmal anklingt : stell' dir vor, es ist Krieg und wir debattieren über Schwulen-Akzeptanz ?
Das kann, wenn überhaupt, nur von nachrangiger Bedeutung sein. Etwa, sollen die Schwulen vor oder neben uns kämpfen? Sicherlich nicht hinter uns.
Das war es aber auch schon; alle gesellschaftlich öffentlichen Diskussionen blenden den Krieg nur aus. Verschweigen ihn, verniedlichen ihn, oder bestreiten ihn sogar.
Wie hier schon geschrieben wurde, Nummer 3 wird so mit Inputs zugeschüttet,dass sein Neuralsystem streikt. Nummer 3 ist schon so indoktriniert, dass er einen Organspendeausweis sichtbar vor sich herträgt und einen temporären Platz im Pflegeheim für erstrebenswert hält. Nummer 3 wird bald verschrottet.

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