amazon.de streicht Antaios-Titel aus dem Sortiment – Antworten auf häufig gestellte Fragen

Seit wir öffentlich machten, daß der Internet-Buchhändler amazon.de am vergangenen Mittwoch 12 Titel unseres Verlags...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Antai­os aus sei­nem Sor­ti­ment gestri­chen hat, ist der Zulauf auf unse­re eige­ne Ver­lags­sei­te und den ange­glie­der­ten Buch­han­del enorm ange­stie­gen. Außer­dem tref­fen vie­le Mails ein, in denen vor allem fol­gen­de Fra­gen gestellt werden:

Fra­ge: Wel­che Titel hat amazon.de aus dem Sor­ti­ment entfernt?

Ant­wort: Es han­delt es sich um alle Titel, die im ver­gan­ge­nen Jahr erschie­nen sind. Erfaßt sind mit den Erzäh­lun­gen Horst Lan­ges und der umfang­rei­chen Arbeit Andre­as Von­derachs über die Völ­ker­psy­cho­lo­gie auch zwei Titel, die bereits ange­mel­det, aber noch nicht erschie­nen sind. Im Einzelnen:

Aus der 2013 gegrün­de­ten Buch­rei­he “edi­ti­on nordost”:
Jean Ras­pail: Sie­ben Rei­ter ver­lie­ßen die Stadt. Roman
Joa­chim Fer­n­au: Haupt­mann Pax. Novel­le
Horst Lan­ge: Die Leucht­ku­geln. Zwei Erzäh­lun­gen

Umfang­rei­che Einzeltitel:
Richard Mil­let: Ver­lo­re­ne Pos­ten. Essays
Andre­as Von­der­ach: Völ­ker­psy­cho­lo­gie
Man­fred Klei­ne-Hart­la­ge: Die libe­ra­le Gesell­schaft und ihr Ende. Über den Selbst­mord eines poli­ti­schen Systems
Frank Lis­son: Homo via­tor. Die Macht der Tendenzen

Aus der Buch­rei­he “kapla­ken”, 12. und 13. Staffel:
Ber­nard Will­ms: Iden­ti­tät und Widerstand
Gün­ter Scholdt: Ver­geßt Broder!
Ste­fan Scheil: Polen 1939
Nor­bert Borr­mann: Die gro­ße Gleichschaltung
Armin Moh­ler: Noti­zen aus dem Interregnum

Fra­ge: Ist die Stor­nie­rung der Geschäfts­be­zie­hun­gen durch amazon.de exis­tenz­be­dro­hend für den Verlag?

Ant­wort: Ja. Die Stamm­kund­schaft des Ver­lags nimmt im Schnitt ein paar hun­dert Exem­pla­re jedes Titels ab. Alle wei­te­ren Ver­käu­fe erfol­gen über befreun­de­te Ver­san­de und – in wesent­lich grö­ße­rem Umfang – über die Bar­sor­ti­men­te (die den Buch­han­del vor Ort belie­fern) und über die Direkt­ab­nah­me durch amazon.de. Durch die jedem ama­zon-Kun­den bekann­te Emp­feh­lungs­ver­knüp­fung errei­chen die Antai­os-Bücher Kun­den, die ansons­ten nicht auf die­se Titel gesto­ßen wären. Das ist von gro­ßer Bedeu­tung, weil es die man­geln­de Prä­senz von Antai­os im sta­tio­nä­ren Buch­han­del aus­gleicht. Mit die­ser man­geln­den Prä­senz haben vie­le klei­ne­re Ver­la­ge zu kämp­fen, und umso wich­ti­ger wird die Prä­senz beim abso­lu­ten Markt­füh­rer im Internet.

Ein Bei­spiel: Wer in den ver­gan­ge­nen Wochen Thi­lo Sar­ra­zins neu­es Buch über die Gren­zen der Mei­nungs­frei­heit in Deutsch­land bei amazon.de auf­such­te, bekam auto­ma­tisch die Essays von Richard Mil­let aus unse­rem Ver­lag emp­foh­len. Wir haben das am Bestell­vo­lu­men durch amazon.de deut­lich gespürt. Natür­lich bie­ten wir selbst auf unse­rer Inter­net­sei­te neben Sar­ra­zins Buch auch den Mil­let. Aber das ist in abso­lu­ten Zah­len natür­lich über­haupt nicht mit dem Kun­den­ver­kehr bei amazon.de zu vergleichen.

Fra­ge: Kann der Ver­lag die Ver­lus­te bei amazon.de nicht ein­fach durch Direkt­ver­käu­fe auf sei­ner eige­nen Inter­net-Prä­senz ausgleichen?

Ant­wort: Antai­os kann die Ver­lus­te nur zum Teil dadurch auf­fan­gen, daß die Leser auf der Suche nach einem bestimm­ten Buch nun nicht mehr bei amazon.de fün­dig wer­den. Was jedoch ver­lo­ren geht, sind alle soge­nann­ten Zufalls- oder Emp­feh­lungs­kun­den, die nicht gezielt nach einem Antai­os-Buch such­ten, son­dern auf­grund einer Ver­knüp­fung bei amazon.de ein Buch aus unse­rem ver­lag emp­foh­len bekamen.

Fra­ge: Wie kann man den ver­lag Antai­os zum jet­zi­gen Zeit­punkt unterstützen?

Ant­wort: Es gibt drei Mög­lich­kei­ten der Unterstützung.

1. amazon.de anschrei­ben und anru­fen und in ruhi­ger, sach­li­cher Manier nach den Grün­den für die Aus­sor­tie­rung der Bücher fra­gen sowie – wenn die Ant­wort erwar­tungs­ge­mäß als Phra­se erscheint – mit­tei­len, daß man nun nicht mehr bei amazon.de ein­zu­kau­fen gedenkt. Kon­takt­da­ten: Amazon.de, Mar­cel-Breu­er-Str. 12, 80807 Mün­chen; ePost: https://www.amazon.de/kontaktformular;Telefon: 089–35803‑0 (Rezep­ti­on, dort bit­te das Pro­blem schil­dern und nach dem Ver­käu­fer-Team fragen).

2. Den Fall über sozia­le Netz­wer­ke und eige­ne Inter­net-Sei­ten bekannt­ma­chen. PI-news.net hat das vor­bild­lich vor­ge­macht, sie­he hier, und die ein oder ande­re nahe­ste­hen­de Zei­tung wird viel­leicht auch noch etwas dar­über machen.

3. Bei Antai­os direkt bestel­len. Bei der Bücher­lis­te  oben haben wir 12 Links gesetzt, zur Ver­lags­sei­te geht es über antaios.de. Die Bücher sind ja alle inhalt­lich und hand­werk­lich gut gemacht, preis­lich im Rah­men und alle­samt als Geschen­ke gut geeig­net. Soll­te für jeden etwas dabei sein …

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (61)

Jutta

25. Februar 2014 00:58

In der Vergangenheit geriet Amazon schon mal wegen diverser Angebote in den Fokus linker Kampagnen. Es steht zu vermuten, dass nicht nur Antaios Freunde animiert, sich doch mal bei Amazon zu melden. Vielleicht ist das auch eine Maßnahme, mit der man sich gegenüber aufkommender Kritik im Hinblick auf das Lohngefüge freikaufen will, auch wenn die Kundschaft sich hier durchaus an die eigene Nase fassen darf.

Verschweigen als Zensur

25. Februar 2014 01:16

Ich habe soeben folgende E-Mail an Amazon gesendet:

Sehr geehrte Damen und Herren!

Es ist mir unverständlich, warum Amazon die zwölf neuesten Titel des Verlags ANTAIOS aus dem Sortiment gestrichen hat. Ich empfinde dies als eine Beschränkung der Meinungsfreiheit beziehungsweise als einen Akt der politischen Zensur und bitte Sie daher um eine Erklärung für Ihr Handeln! Bis auf Weiteres werde ich meine Bestellungen über Amazon einstellen, bzw. habe ich schon mehrere vorbestellte Artikel gerade storniert. Sollten sich die auch schon vielfach im Internet zu findenden Vorwürfe bewahrheiten, werden wir unsere Geschäftsbeziehung zu Ihnen ernsthaft in Frage stellen!

Mit freundlichem Gruß

Michael

25. Februar 2014 02:00

Ich habe diesen Text an AMAZON gesendet und hoffe, dass es noch sehr viele andere tun und so der Unmut vielleicht wie bei der Leipziger Buchmesse doch soviel Ärger auslöst, dass man die Sache zurücknimmt! Viel Erfolg

Sehr geehrte Damen und Herren!
Bisher dachte ich, dass AMAZON sich der ur-amerikanischen Idee der absoluten Meinungsfreiheit verbunden fühlt und habe mit Bewusstsein bei AMAZON bestellt, da mir bekannt wurde, dass Stadtbibliotheken im Ruhrgebiet nicht bei AMAZON bestellen dürfen, da dort angeblich "Nazi-Literatur" vertrieben wird. Ein absolut absurder Vorwurf, der mich aber als Anhänger der absoluten Meinungsfreiheit auch sowieso gestört hätte, denn ich möchte ALLES lesen können, was mich interessiert. Nun erfahre ich, dass Sie das Sortiment von Antaios aus Ihrem Programm nehmen. U.a. meinen Lieblingsautor Manfred Kleine-Hartlage. Sein aktuelles Buch zur liberalen Gesellschaft ist schon nicht mehr im Angebot. Mich würden Ihre Gründe interessieren! Da ich nicht wenig bei AMAZON gekauft habe und kaufe, sollten Sie sich die Mühe machen es mir zu sagen. Anderenfalls werde ich zukünftig nicht mehr bei AMAZON kaufen und auch die Möglichkeiten des Netzes nutzen um Freunden und Bekannten vom Kauf bei Ihnen abzuraten.
Mit freundlichen Grüßen
Michael

Flaneur

25. Februar 2014 07:31

Also wenn es um die Existenz des Verlages geht, sollten auch rechtliche Schritte nicht ungeprüft bleiben.
Der Rat von Bekannten in allen Ehren, aber ich sehe hier durchaus Chancen. Es gibt Regeln gegen den Mißbrauch marktbeherrschender Stellungen im Wettbewerbsrecht, im Kartellrecht und auch im bürgerlichen Recht. (z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Marktbeherrschende_Stellung)

Das ist jetzt nichts, was ein Jurastudent oder der Anwalt um die Ecke unbedingt beherrschen, aber ein qualifizierter Anwalt kann da oft einiges erreichen.
Nur die Honorarvereinbarung darf natürlich nicht ihrerseits existenzbedrohend sein.

Maulwurfshügel

25. Februar 2014 08:02

Als bisher nur stiller Mitleser bei Sezession.de habe ich gestern über Antaios sämtliche Bücher bestellt, die auf meiner Merkliste standen. Ich hätte sie ohnehin bei Antaios selbst bestellt, weil es meinem Grundsatz entspricht, Monopolisten so weit es möglich ist zu meiden, die Vorgehensweise von Amazon war jedoch der Anlaß, es auch endlich zu tun.
Übrigens, das noch nicht erschienene neue Buch von Akif Pirincci Deutschland von Sinnen, das bei den Tugendwächtern aber endgültig Schnappatmung auslösen dürfte, wird bei Amazon schon zur Vorbestellung angeboten. Letzter Satz der Kurzbeschreibung: "Vielleicht ist es das letzte Buch seiner Art, denn das meinungspolitische Zwangskorsett wird täglich enger."
Wenn das keine Ansage ist.....

H. M. Richter

25. Februar 2014 08:43

Die gestrige Nachricht hatte mich zunächst sprachlos gemacht. Die Folgen dieser Streichung aus dem Sortiment sind derzeit - für Verleger wie Leser - nicht absehbar und gehen weit über den Verlag Antaios hinaus.

Die JF sollte den Vorgang nicht nur zum Anlaß nehmen, ausführlich darüber zu berichten, sondern ihre Kampagnenfähigkeit zu erproben und möglichst unter Beweis zu stellen.

Die Gewinnung von Herrn Alexander von Stahl - zumindest zur umfassenden rechtlichen Einschätzung - könnte überaus hilfreich sein.

Im Vorfeld der Leipziger Buchmesse sollten zugleich möglichst viele Verleger als Unterstützer gewonnen werden - ganz nach dem Motto: Heute trifft es x und morgen mich.

Durch die Veröffentlichung von "Der neue Tugendterror" wird das Thema in den nächsten Tagen und Wochen an Brisanz gewinnen.
Hier gilt es anzusetzen.

Alexander

25. Februar 2014 09:01

Jetzt heißt es, alle Netzwerke zu aktivieren und auf den Prüfstand zu stellen, was auch die beiden betroffenen französischen Autoren einschließen sollte, die über weitreichende Netzwerke verfügen dürften! Post an amazon ist selbstverständlich raus.

Kai

25. Februar 2014 09:26

Ich habe mich auch gerade bei Amazon über die Streichung der Antaios-Buchtitel beschwert.
Das letzte Buch von Hartlage "Warum ich kein Linker mehr bin", hat mir in einigen größeren Zusammenhängen die Augen noch ein wenig mehr geöffnet. Interessant, den Zusammenhang zwischen Kapitalismus affinen Parteinen und linkem/ grünem Parteispektrum als Mitspieler eines großen kartells aufgezeigt zu bekommen! Vielen Dank und in der großen Hoffnung auf weitere solcher nonkonformer Bücher!!!

Raskolnikow

25. Februar 2014 10:07

Ahoi!

Kann man den Fluss nicht umkehren? Vielleicht wäre es ein Ausgleich für die verlorenen Zufallstreffer, wenn die Sezessionisten alles über Antaios bestellen? Der katholische Sarto-Verlag macht das auf diese Art. Habe erst letztens Balzacs Romane und Erzählungen in der Gesamtausgabe von Diogenes bei Sarto bestellt. Amazon gehört zu den Marktplätzen, denen ich schon lange fernbleibe! Ich weiß nicht, inwieweit sich das technisch und betriebswirtschaftlich gestaltet, aber vielleicht lohnt es sich ...

Herzlichst,

Euer R.

antwort kubitschek:
ab mitte nächster woche wird das möglich sein, wir basteln seit zwei wochen dran.

Ellen Kositza

25. Februar 2014 10:16

Gerade habe ich mein amazon-Konto gekündigt, das ging telephonisch, und eine Bestätigungsmail kam sogleich nach. Dort wurde dann noch ein „feedback“ gewünscht ("Ihre Meinung ist uns wichtig“), da habe ich dann begründet, daß ich aus Protest gegen die Streichung der Antaios-Titel den Laden verlasse. Ich hatte in den vergangenen Jahren fast alles (Bücher eher weniger) über amazon bestellt; es hat mich direkt erschrocken, als ich allein meine Einkaufsliste des vergangenen Jahres sah, das waren über vier Dutzend Produkte von Schuhen über Waffenöl bis Bohnerwachs. Schluß!
Interessant fand ich, daß der Herr am Telephon einzig & allein meine mailadresse wissen wollte. Da könnte ein Schluri ja alle möglichen Konten kündigen…

Luise Werner

25. Februar 2014 10:47

Liebe Freunde,
ich habe zu den bislang Gesagten nicht viel hinzuzufügen. Ein Schock.

Eine kleine Marketingidee dennoch am Rande: Ein Geschenk-Gutschein über alle Produkte Ihres Verlages.
Grund: Kauft man einen Einzeltitel zum Verschenken, so legt man sich eng fest und muss den Beschenkten recht gut kennen. Ist es ein Wesensverwandter, so kennt er einige Autoren möglicherweise schon, gehört also vielleicht schon zur erweiterten Stammkundschaft. Desweiteren entspinnt sich ein mögliches Gespräch immer über Werk und Autor, nie aber über den Verlag.
Einen Gutschein ihres Verlages (gestaffelt in 10er Schritten ab 20 Euro aufwärts oder so) über alle Bücher würde man (würde ich!) fast jeden schenken können. Es würde in jedem Fall das Spektrum der Kundschaft erweitern. Der Schenker lehnt sich mit einer breiter angelegten Palette nicht so weit aus dem Fenster, und der Beschenkte findet vielleicht etwas adequates - und falls nicht, ist das Geld trotzdem in der Kasse.

antwort kubitschek:
Schauen Sie sich hier mal die Geschenkgutscheine an: https://antaios.de/geschenkgutscheine/

Rainer Gebhardt

25. Februar 2014 12:11

@ Maulwurfshügel

Akif Pirincci - der kann sich schon mal frisch machen. Die nächsten Monate werden für ihn keine Badekur.

Zum Thema Amazon: Meldung vom 15.02.2013

"Verleger Christopher Schroer, der Werke von gut 30 Autoren und Künstlern im Programm hat, hat nach dem ARD-Bericht alle Geschäftsbeziehungen (mit Amazon) gekündigt."

Vielleicht sollten man da mal recherchieren, welche Wege dieser Verlag geht, um den Umsatzausfall zu kompensieren.

Alexander

25. Februar 2014 12:52

Rainer Gebhardt:

Erstens:
"Wirtschaftlich trägt sich Ihr Geschäftsmodell für uns nicht. Hat es im übrigens noch nie. Zu überzogen sind Ihre Forderungen, wir fühlen uns nicht als Partner behandelt, sondern als Bittsteller, der bitte, bitte, bitte seine Bücher über Ihre Plattform vertreiben darf und zwar zu Konditionen und Verträgen, die Sie diktieren."
https://www.boersenblatt.net/594936/

Zweitens:
Bücher des Verlags Ch. Schroer finden sich weiterhin auf amazon.de.

Rainer Gebhardt

25. Februar 2014 13:24

@ Alexander

Danke für die Info. Hatte jedenfalls geglaubt, Schroer habe blank gezogen. Haben sie wohl auch versucht, klappt aber nicht. Schroer: "Die bittere Wahrheit ist: ein vollständiges Auslisten unserer Titel bei Amazon ist nicht möglich. Das liegt am Wesen des Buchhandels. Während Amazon früher Bücher über uns angefordert hat, bezieht man jetzt die Titel über den Zwischenbuchhandel. Auf Nachfrage bei den Grossisten teilte man uns dort mit, man 'könne die Belieferung an Amazon nicht ausschließen'."

Christian Sitter

25. Februar 2014 13:40

Dies ist meine Mail:

"Sehr geehrte Damen und Herren, bei der Suche nach "Manfred Kleine-Hartlage: Die liberale Gesellschaft und ihr Ende" u.a. Werken aus dem Antaios-Verlag musste ich feststellen, dass Sie diese wohl kurzfristig aus dem Programm gestrichen haben. Darf ich den Grund erfahren und ob die Werke bald wieder geführt werden? Sonst müßte ich woanders bestellen. Ich bedanke mich für eine Antwort. Mit freundlichen Grüßen, Christian Sitter"

Sollte die Antwort unbefriedigend ausfallen, werde ich es so machen wie Ellen.

Rainer Gebhardt

25. Februar 2014 14:17

Alexander

Danke für die Info. Hatte jedenfalls geglaubt, Schroer habe blank gezogen. Haben sie wohl auch versucht, klappt aber nicht. Schroer: "Die bittere Wahrheit ist: ein vollständiges Auslisten unserer Titel bei Amazon ist nicht möglich. Das liegt am Wesen des Buchhandels. Während Amazon früher Bücher über uns angefordert hat, bezieht man jetzt die Titel über den Zwischenbuchhandel. Auf Nachfrage bei den Grossisten teilte man uns dort mit, man 'könne die Belieferung an Amazon nicht ausschließen'."

kolkrabe

25. Februar 2014 14:23

Ich habe in den vergangene Jahren öfter mal einige Extraexemplare von Titeln aus dem Antaios-Programm erworben, um sie - ohne missionarischen Eifer - an Freunde und Bekannte weiterzugeben. Das werde ich weiterhin so halten, denn die kleinen Geschenke stießen auch bei politisch bis dahin eher unauffälligen Leuten auf Interesse.

Einige überzählige Kaplaken-Bände und IFS-Veröffentlichungen werde ich nächste Woche der Bücherecke eines in Vejers/DK angemieteten Ferienhauses stiften (eine von Deutschen - also potenziellen Lesern - stark frequentierte Gegend an der dän. Westküste).

Es kommt einfach darauf, viele Menschen mit den Büchern bekannt zu machen.

Gruß und alles Gute!

Im Herzen Preuße

25. Februar 2014 14:46

Hier mein bescheidener Beitrag:

Sehr geehrte Damen und Herren!

Bisher bin ich davon ausgegangen, dass AMAZON sich der Idee des Meinungspluralismus verbunden fühlt.

Wie ich nun erfahre musste, haben Sie das Sortiment der Verlags Antaios aus ihrem Programm genommen. Mich als langjährigen und wie ich finde guten Amazonkunden würden die Gründe für diesen Schritt interessieren. Denn nicht wenige der bei Antaios erschienenen Bücher stehen auf meinem persönlichen Wunschzettel. Es wäre schade, wenn ich in Zukunft auf die Nutzung von Amazon verzichten müsste, weil sie durch ihr Vorgehen versuchen mich in meiner Meinungsfindung einzuschränken.

Ich hoffe inständig dass Sie mir antworten und ihre Beweggründe darlegen. Anderenfalls werde ich zukünftig nicht mehr bei AMAZON kaufen und auch die Möglichkeiten des Netzes nutzen um Freunden und Bekannten vom Kauf bei Ihnen abzuraten.

Und hier das mehr oder weniger auf den Fuß folgende standardisierte Antwortschreiben:

"wir danken für Ihre offenen Worte. Ihre Zufriedenheit ist uns wichtig. Wir werden diesem Hinweis intern nachgehen.

Ich habe daher eine Kopie Ihrer E-Mail an die zuständigen Mitarbeiter weitergeleitet.

Kundenfeedback wird bei Amazon.de regelmäßig ausgewertet, damit wir unsere Prozesse gezielt auf Ihre Wünsche abstimmen können. Schließlich möchten wir Ihr Einkaufserlebnis ständig verbessern.

Bitte haben Sie Verständnis, wenn wir auf Ihren Vorschlag nicht im Einzelnen eingehen können.

Gerne hören wir wieder von Ihnen!"

Luise Werner

25. Februar 2014 15:17

"... Geschenkgutscheine
antwort kubitschek:
Schauen Sie sich hier mal die Geschenkgutscheine an: ... "

Herje, da halte ich jetzt besser mal den Mund. Andererseits ist es doch ganz gut, dass es hier und in diesem Zusammenhang erwähnt wurde. Mir ist das bislang auf Ihrer Seite noch nie aufgefallen.

Der Klaus

25. Februar 2014 15:34

Ich habe gerade an den Chef von amazon, Jeff Bezos, direkt geschrieben. Der hat zwar auch wieder seine Leute die sich das zuerst durchlesen, aber Kundenreklamationen die direkt an Bezos geschickt werden, werden nicht als gemecker ignoriert. Ich kann nur empfehlen dasselbe zu tun.

[email protected]

https://www.businessinsider.com/amazon-customer-service-and-jeff-bezos-emails-2013-10

https://watchdognation.com/what-is-jeff-bezos-email-address/

Leser

25. Februar 2014 15:50

Auch ich habe an Amazon eine Email gesandt. Ebenso werde ich beim nächsten JF-Stammtisch wieder ein Dutzend Kaplaken verschenken.

ex-Amazon-Kunde

25. Februar 2014 16:08

Ja ja, Amazon...letztes Jahr kündigte man die Kundenkonten von Leuten, die angeblich zu viel zurücksenden, so auch meins. "Bezozilla" wird mir sowieso immer unsympathischer und ich würde da auch nichts mehr bestellen. Im Nachhinein bin ich froh, auch nicht mehr in diese Versuchung zu kommen. Der ganze Laden geht den Bach runter, man behandelt die Mitarbeiter wie Sklaven und der Kunde hat keinen direkten Ansprechpartner mehr, sondern nur irgendwelche Roboter, die vorgefertigte Texte versenden. So wird es sicher auch hier sein.
Ich kann euch nur raten: Bestellt dort nicht mehr, sucht euch andere Anbieter, egal für was. Dank des freien Marktes gibt es heute auch alles anderswo.

Dr. Gunther Kümel.

25. Februar 2014 16:15

Ich habe an Amazon geschrieben. Je nach Antwort werde ich auch wieder insistieren. Das ist ja eine Sauerei!

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich habe zuletzt ein Buch eines Kleinverlages bei Amazon gesucht, denn ich bestelle Bücher und Platten regelmäßig bei euch. Erstaunlicherweise war der Titel bei Amazon nicht zu finden, das ist mir ja noch nie passiert! Ich habe mir dann die Mühe gemacht, bei diesem Verlag direkt zu bestellen und nachgefragt, warum der Verlag denn die großartigen Möglichkeiten nicht nutzt, die Amazon bietet.

Mir wurde geantwortet, Amazon habe von sich aus die Titel des Verlages (Antaios) aus dem Programm geworfen. Als Begründung seien nur nichtssagende Textbausteine geliefert worden.

Da ich mir nicht vorstellen möchte, daß ein Monopolist einen Kleinverlag mit intellektuellem Anspruch diskriminiert, möchte ich sie bitten, mir mitzuteilen, ob die Titel von Antaios vielleicht nur irrtümlich oder zeitweise aus dem Programm genommen worden sind, bzw., welche Gründe zu dieser Entscheidung geführt haben. Ist vielleicht eine politische Instanz an Sie herangetreten und hat Sie diesbezüglich "beraten"? Schließlich müssen wir uns alle einem solchen Druck beugen, selbst wenn er den Geschäftserfolg unserer Unternehmen beeinträchtigt und der Meinungsfreiheit einer liberalen Gesellschaft widerspricht.

mit freundlichen Grüßen

Dr. Gunther Kümel.

Revolte

25. Februar 2014 16:25

Ich glaube nicht, dass es sich um eine politische Kampagne handelt, denn andere Antaios-Titel sind ja weiterhin beziehbar, etwa Mohler:

https://www.amazon.de/Gegen-die-Liberalen-Armin-Mohler/dp/3935063911/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1393341517&sr=8-1&keywords=armin+mohler

Auch die Hausautoren Weißmann, Lichtmesz, Kleine-Hartlage sind nach wie vor im Sortiment.

Vielleicht ist hier wirklich schlichtweg ein Verwaltungsfehler o.ä. passiert,
der zur Löschung geführt hat. Oder ein Maulwurf der Gegenseite hat sich einen Scherz erlaubt.
Deshalb wäre eine schnellstmögliche Erklärung von Amazon jetzt dringend geboten, eine Erklärung freilich, die über nichtssagende Worthülsen und Standartentschuldigungen hinausgeht.

antwort kubitschek:
ich kenne die neigung, dummheit anstelle von böser absicht anzunehmen. indes: irgendwann verwandelt sich diese gutmütige annahme in naivität. also: ein verwaltungsfehler ist ausgeschlossen, das habe ich geprüft. gelöscht sind alle neuerscheinungen aus dem jahr 2013. ältere antaios-titel sind noch lieferbar. das spricht gegen die einzelprüfung und für einen pauschalen schnitt.

Gonzage de Reynold

25. Februar 2014 17:01

Hab meine Anfrage auch soeben abgeschickt und werde zukünftig (so oder so) so viel wie möglich über "Schnellroda" bestellen ... .

Sehr geehrte Damen und Herren

Wie ich erfahren habe, hat Amazon.de kürzlich mehrere Bücher aus dem Verlag „Antaios“ ohne Angabe von Gründen aus dem Angebot gestrichen. Dass ein solcher Schritt, vollzogen durch einen faktischen Monopolbetrieb, für einen kleinen Verlag verheerende Schäden nach sich ziehen kann, brauche ich Ihnen wohl nicht näher zu erläutern.

Ich war bis heute der Meinung, dass die Meinungsfreiheit, als hohes Gut, auch durch Ihre Firma respektiert wird, muss allerdings jetzt konstatieren, das aufgrund der Sachlage von einer regelrechten Zensur scheinbar „unliebiger“ Werke gesprochen werden muss.

Ich darf Sie also bitten, mir mitzuteilen, weshalb die erwähnten Bücher aus dem Sortiment gestrichen wurden und muss Ihnen mitteilen, dass ich andernfalls zukünftig auf die Dienste Ihres Unternehmens verzichten werde. Ein Schritt, den ich auch meinen Freunden und Bekannten ans Herz legen werde.

Mit freundlichen Grüssen

Juri

25. Februar 2014 17:19

Denkt ihr darüber nach einen Aufruf zu starten? So wie die JF damals nach der Kontokündigung? Wäre das für Euch erfolgversprechend? Ist ja schon eine Riesensauerei von Amazon.

E. K.

25. Februar 2014 17:24

Es ist schon eigenartig, dass Amazon eine Erklärung verweigert, welche Richtlinien denn nun verletzt wurden. Allerdings - wenn man die bei Amazon noch verfügbaren Antaios-Titel aufruft - und das sind ja nicht wenige - dann findet man sehr häufig die Angabe "Nur noch ... auf Lager (mehr ist unterwegs)". Könnte es denn nicht sein, dass Amazon kein Interesse daran hat, seine Antaios-Produktpalette auszutrocknen und hier andere als politische Gründe vorliegen?

Ofterdingen

25. Februar 2014 18:11

Meine Mail direkt an Jeff Bezos, den CEO von Amazon:

Dear Mr. Bezos,

I would not write this e-mail to you if I found it unnecessary. Your time is short and so is mine. So here my case in a few words:

•I'm a longtime customer of "Verlag ANTAIOS", a German publishing company which sells its books via Amazon.
•Since last wednesday Amazon refuses to sell books from "Verlag ANTAIOS" giving the publishing company no adequate reason why
•"Verlag ANTAIOS" is considered to be moderate conservative and is met with hostilty from the German left because of ideological reasons
•It is very likely that Amazon banned "Verlag ANTAIOS" because of left wing pressure groups
•I valued Amazon as neutral or non- party concerning its business; people think different and should be able to buy whatever they want as long as its legal and doesn't harm anybody
•If Amazon should maintain the in my opinion highly questionable ban of "Verlag ANTAIOS" in Germany I will never ever buy a product via Amazon

I srongly hope that Amazon withdraws this ban.

Best regards,

Richard

25. Februar 2014 18:51

Ich werde ab sofort Bücher über einen Bücherhandel vor Ort bestellen.

Bei Antaios stören mich die Versandkosten - aber ohne geht es wohl nicht.

Kara Ben Nemsi

25. Februar 2014 19:14

Habe soeben Antwort auf meine Beschwerde bekommen:

Guten Tag, Herr S.,

vielen Dank für diese Information - wir haben Ihren Hinweis an die zuständige Abteilung weitergeleitet.

Zu Ihrer Information: Anbieter auf unserer Plattform müssen sicherstellen, dass ihr Artikel bei Marketplace verkauft werden darf. Im Rahmen unserer Teilnahmebedingungen listen wir über folgenden Link verbotene Artikel:

https://www.amazon.de/gp/help/customer/display.html/ref=hp_left_sib?ie=UTF8&nodeId=3369411

Werden wir darüber informiert, dass sich Anbieter auf der Amazon.de Marketplace-Plattform nicht an die geltenden Teilnahmebedingungen halten, so überprüfen wir dies umgehend.

Grundsätzlich zieht Amazon zur Überprüfung von Inhalten die offizielle Einschätzung der Stellen heran, die zu einer solchen inhaltlichen Bewertung berufen sind und die jeweiligen Produkte umfassend prüfen können: die Gerichte und Staatsanwaltschaften, sowie die Bundesprüfstelle jugendgefährdender Medien (BPjM). Der gesetzliche Jugendmedienschutz ist zentrale Aufgabe der BPjM. Aus diesem Grunde richten wir uns nach den Wertungen des BPjM, die für solche Entscheidungen einen gesetzlichen Auftrag hat.

Die Listung diskussionswürdiger Produkte bedeutet keinesfalls, dass Amazon oder unsere Mitarbeiter die Produkte gutheißen.

Ich hoffe, ich konnte unsere Haltung hier ein wenig erläutern. Ihr Feedback ist uns wichtig - vielen Dank, dass Sie uns Ihre Meinung mitgeteilt haben.

Viele Grüße
Claudia Gerneth

Executive Customer Relations
Amazon.de
https://www.amazon.de

---- Ursprüngliche Nachricht: ----

---------------
02/24/14 19:52:33
Ihr Name:
Other info:Verlags Antaios
Bemerkungen:Sehr geehrte Damen und Herren,
wie ich gerade feststellte sind sämtliche Titel des Verlags Antaios in ihrem Programm verschwunden. Gibt es dafür einen Grund? Ich hoffe dass hier keine Verlagszensur stattfindet, ich bin langjähriger Kunde ihres Versandes und würde nur ungern zu Ebay wechseln.
Beste Grüße

L. Goergens

25. Februar 2014 19:19

Mein E-Brief an Amazon lautet:

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bitte um Auskunft, warum Sie die Produkte des Verlags Antaios aus dem letzten Jahr nicht mehr anbieten. Dem Verlag wurden dem Vernehmen nach keine Gründe mitgeteilt. Bitte räumen Sie den Verdacht einer politischen Zensur aus. Eine solche, ausgeübt durch ein marktbeherrschendes Unternehmen, könnte ich aus grundsätzlicher Überzeugung nicht akzeptieren. Ich müßte mein eigenes Marktverhalten überdenken und meine Vorliebe für Amazon in Frage stellen.

Schmidt

25. Februar 2014 19:38

@Kara Ben Nemsi
Entweder sind Sie ein wichtigerer Kunde als andere (vielleicht ein Firmenkunde?), oder das Thema hat bei Amazon seit gestern eine deutliche Aufwertung erhalten, so daß sich jetzt schon jemand auf der Ebene "Executive Customer Relations" mit den Anfragen befasst und sich sogar zu recht ausführlichen Antworten genötigt sieht. Das sollte ein Ansporn sein, verstärkt weiterzumachen.

Kirche im Dorf

25. Februar 2014 19:44

Im anderen Beitrag ist zu lesen, dass man die Bücher auch bei Marketplace nicht mehr einstellen kann. Wie ist das zu verstehen? Kommt automatisch eine Fehlermeldung? Was ist, wenn die Buchtitel anders geschrieben werden?

Seinen Marketplace-Kontakten wird Amazon ja wohl mehr Informationen schuldig sein als Satzbausteine.

antwort kubitschek:
nein, dort gibt es dieselben phrasen zum abschied.

Irrlicht

25. Februar 2014 19:47

Dem Verlag mit seiner ganzen Reihe interessanter Titel wünsche ich bei der erzwungenen Neuaufstellung viel Erfolg. Leicht ironisch wirkt dabei, dass das Geschäftsmodell eines Verlags, zu dessen Schwerpunkten Globalismuskritik gehört, mit Amazon primär auf der Marktmacht eines hervorstechenden Vertreters der globalisierten Welt basiert. (zudem bindet gerade diese Seite Google Analytics ein.) Es passt auch nicht zum gepflegten Gestus der Ein-Mann-Kaserne, der Idee der Sezession als radikaler geistigen Loslösung von aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen. Abgesehen davon wäre es nicht das erste Mal, dass Amazon aus politischen Motiven handelt, sie sperrten z.B. vor einigen Jahren die Server von Wikileaks.

antwort kubitschek:
irrlicht, Sie stellen die frage nach dem wahren leben im falschen. ich kann aus aller erfahrung heraus sagen: im falschen lebt man falsch, unerheblich, wie man sich entscheidet - denn irgendetwas bleibt immer auf der strecke.

Trouver

25. Februar 2014 20:06

Amazon geht eher Pleite, denn stellt die gestrichenen Angebote wieder her. Das ist Politik! und fuer sie ist die Macht wichtiger, als Profit (auch in Form von Steuer).

Rautenklausner

25. Februar 2014 20:51

Ich glaube nicht, dass dies alles auf die linke (also unsre) Kappe geht. Diesmal. Der Zeitpunkt weist auf andres. Verantwortlich dürfte sein, was auch für die Konjunktur der letzten Tage verantwortlich war, also die verkaufsfördernde Nähe zum Tugendterrorbuch. Dessen Verlag, am Herausstellen solcher Nähe wohl kaum interessiert, und Freunde des Verfassers wären meine unüblichen Verdächtigen. Als Altlinker war ich leider nie Amazonkunde, deshalb verfügen ich leider über wenig Drohpotential und keinen Account zum kündigen.

Heribert Seifert

25. Februar 2014 20:53

Auf meine Protestmail kam folgende Antwort von Amazon:

"Guten Tag,

vielen Dank für diese Information - wir haben Ihren Hinweis an die zuständige Abteilung weitergeleitet.

Zu Ihrer Information: Anbieter auf unserer Plattform müssen sicherstellen, dass ihr Artikel bei Marketplace verkauft werden darf. Im Rahmen unserer Teilnahmebedingungen listen wir über folgenden Link verbotene Artikel:

https://www.amazon.de/gp/help/customer/display.html/ref=hp_left_sib?ie=UTF8&nodeI...

Werden wir darüber informiert, dass sich Anbieter auf der Amazon.de Marketplace-Plattform nicht an die geltenden Teilnahmebedingungen halten, so überprüfen wir dies umgehend.

Grundsätzlich zieht Amazon zur Überprüfung von Inhalten die offizielle Einschätzung der Stellen heran, die zu einer solchen inhaltlichen Bewertung berufen sind und die jeweiligen Produkte umfassend prüfen können: die Gerichte und Staatsanwaltschaften, sowie die Bundesprüfstelle jugendgefährdender Medien (BPjM). Der gesetzliche Jugendmedienschutz ist zentrale Aufgabe der BPjM. Aus diesem Grunde richten wir uns nach den Wertungen des BPjM, die für solche Entscheidungen einen gesetzlichen Auftrag hat.

Die Listung diskussionswürdiger Produkte bedeutet keinesfalls, dass Amazon oder unsere Mitarbeiter die Produkte gutheißen.

Ich hoffe, ich konnte unsere Haltung hier ein wenig erläutern.

Ihrem Wunsch komme ich gerne nach und habe folgende E-Mail-Adresse aus unserem Verteiler genommen:
......."

Maulwurfshügel

25. Februar 2014 21:21

@Rainer Gebhardt:

Wohl anzunehmen, daß für Akif Pirincci die nächste Zeit keine Badekur wird. Er hat aber anderen Autoren gegenüber, wie z. Bsp. Thilo Sarrazin, einen entscheidenden Vorteil: Als gebürtiger Türke steht er sozusagen unter Artenschutz. Was will man ihm vorwerfen? Rassismus? Ausländerfeindlichkeit? Nationalismus? Islamophobie? Funktioniert alles nicht wirklich.
Übrigens befindet sich sein Buch, obwohl es erst im April erscheint, bei Amazon bereits in den Top 10.
Das sagt auch etwas aus.

Toni München

25. Februar 2014 21:28

Diese Diskriminierungsaktion von amazon ist eine kalte Bücherverbrennung.

Ich könnte mich aufregen! - Aber wozu? Es wurde nur mein Klischee erfüllt.

Genau so sind sie nunmal, leider, diese linken, drecksverlogenen, verheuchelten, antideutschen Nachkriegs-Toleranzheuler und Meinungsfreiheits- und Pluralismuswichser. Denn dieser Typus von Gesinnungsterroristen steckt als Drahtzieher dahinter. So funktioniert das "demokratische" Nachkriegsdeutschland!

Amazon, dieser arrogante amerikanische Monopolist, war mir noch nie geheuer, obwohl ich natürlich auch immer wieder dort recherchiert und bestellt habe.

Aber ich habe schon bisher auch oft über den Online-Versandhändler bücher.de bestellt.

Jeder Konservative oder echte Freiheitliche sollte künftig Bücher und andere Dinge über "Bücher.de" bestellen.

Warum denn nicht? Spricht hier was dagegen? - Wenn es vielleicht gelingen sollte, in Deutschland einen alternativen Online-Versandhändler als echte Konkurrenz zu diesem scheiß Monopolisten amazon aufzubauen bzw. zu unterstützen? Das wäre doch toll.

Auf jeden Fall: Meinung gegen amazon machen. Bloß nix mehr bei amazon bestellen! - Und dafür bei bücher.de bestellen - wenn nicht direkt beim jeweiligen Verlag, z.B. antaios-verlag.

Rainer Gebhardt

25. Februar 2014 21:41

@ Rautenklausner

Gewagte These; aber ganz so strikt will ich sie nicht von der Hand weisen. Oder werde ich jetzt langsam irre?

Inselbauer

26. Februar 2014 00:42

So, meine Lieben, es tut mir leid, dass ich euch hier ein Stalinzitat bringen muss, aber: "Ihr seid doch blind wie die jungen Kätzchen." Ihr seid seit Jahren nicht imstande, nicht einmal im privaten Gespräch, nicht einmal angesichts einer vitalen Bedrohung, eure Feinde zu erkennen. Eure Political Correctness besteht darin, möglichst sorgfältig zu verdrängen, wer euch aus dem Weg schaffen will, solang ihr eure spießigen Frisuren und euren verklemmten, umgestülpten Konformismus mit ein paar Davila-Zitaten rechtfertigen könnt.
Seit den 90er- Jahren -HALLO- gibt es einen Haufen Neonazis und so genannte Aussteiger, die euch an die Wand fahren. Diese Leute arbeiten hauptberuflich als Provokateure. Ja, SIE VERDIENEN IHR GELD damit, euch fertig zu machen, und sie werden vom Staat bezahlt. Ich habe erst gestern wieder einen solchen Idioten mit einfachen Methoden so weit hineingelegt, dass klar war, wer die Gewerkschaftsjugend in Berlin, die evangelische Kirche und die IHK gegen euch aufgehetzt hat. Wichtige Leute aus eurer Szene wissen genau, wer da die Zentralfigur ist. Warum wird der Mann nicht mit den Methoden der Antifa bekämpft?
Ich höre euch schon den "Verschwörungstheoretiker" rufen. Ist euch noch zu helfen? Wer hat euch diese Naivität vorgeschrieben?
Gehört es zur Folklore bei euch, euch umbringen zu lassen?

Nummer 6

26. Februar 2014 01:09

Auch ich habe an Jeff Bezos geschrieben, da dies mit Sicherheit der erfolgversprechendere Weg ist. Hoffentlich folgen mir noch mehr Leute nach...

Dear Mr. Bezos,

this is the first time ever that I am writing to the CEO of a major company but I feel that you should
know about an issue with the German branch of Amazon.

Let me first say that I have been a regular customer of Amazon.de/.com/.co.uk for a long time.
I always admired your customer service and especially your stand on free speech. In my country you
have been previously attacked for carrying items that some people would rather not read/see/play etc.

To my knowledge you never yielded to this pressure and that made me an even more loyal customer.
I despise censorship, an attitude that is sadly not common among my fellow citizens.

There is a news item in parts of the press today that Amazon.de stopped selling the books of a fringe publisher
by the name of Antaios, a very small company which publishes books by conservative intellectuals.
This publisher basically needs your customer base to survive as it is not well known at all. Many people
discover their books through your website.

If this were only a business decision on your part, I could live with that. The problem is that the whole affair
started when left-wing blogs attacked Amazon for carrying books which do not conform to their worldview.

To state very clearly: we have extremely strong laws in Germany against any kind of libel, propaganda, violent
content and so on. These books did NOT breach any of these laws and can be sold freely.

So it saddens and frustrates me that the German management of Amazon suddenly gave in to a pressure
group and stopped selling Antaios' books. I believe that this is even worse than the kind of government
sponsored censorship that we already have in place.

You might be surprised to learn that I never even purchased one of their books, as I am more of a libertarian
than a conservative (which btw means a very different thing in German terminology as opposed to American
conservatives). To me it's the principle that counts here. I believe in free speech and the exchange of
ideas, and not in one "correct" answer to the world's problems.

So with this I urge you to intervene on behalf of free speech and your good business practices.

Please don't become another censor!

Kind regards

Peter Niemann

26. Februar 2014 03:29

Ich hoffe, dasz sich das klaert denn ich halte grosze Stuecke auf alle hier idealistisch engagierten. Ich habe Amazon.com beschwerdetechnisch kontaktiert und als im US-Ausland Deutscher den hiesigen Nachrichtensender FoxNews mit dieser Geschichte angeschrieben in der Hoffnung, dasz es ihm eine Reportage wert ist. Diese Monopolstellung und damit einhergehend Druckausuebungspotential und -realitaet ist unglaublich.

Distelherz

26. Februar 2014 05:42

Für mich hat das läuternde Wirkung, denn aus lauter Bequemlichkeit habe ich ganz gegen meine Überzeugungen immer wieder mal bei Amazon bestellt. Jetzt werde ich das nicht mehr tun. Ist dieser global-anonyme Menschenschinderkonzern denn der einzige Versandhändler im Netz?

Jan

26. Februar 2014 06:09

Boykottiert Amazon?

Carole Cadwalladr, Schriftstellerin und Journalistin aus Wales, arbeitete vor Weihnachten im Amazon-Logistikzentrum in Swansea, um darüber in „The Observer“ zu berichten. Die Idee war nicht sehr originell: zur selben Zeit schleuste sich am selben Ort ein BBC-Reporter ein. Dass dabei der eine den anderen nicht in einer absurden Situation heimlich über seine Erfahrungen bei Amazon befragt habe, sei vielleicht reiner Zufall, meint Cadwalladr. Aber: „Es ist kein Zufall, dass alle heiß sind auf das weltweit erfolgreichste Online-Unternehmen.“ Alle gegen Amazon? Schlechte Arbeitsbedingungen, miese Bezahlung – auch an deutschen Standorten ist das bekannt. In Bad Hersfeld und Leipzig waren die Mitarbeiter vor dem Weihnachtsgeschäft zum Streik aufgerufen. Von den insgesamt 23.000 Angestellten (darunter 14.000 saisonale Aushilfen) sollen sich 650 beteiligt haben.

Unter dem Titel „Ausgeliefert“ zeigte die ARD schon im letzten Frühjahr eine Dokumentation über die Behandlung der Leiharbeiter beim Versandriesen. Amazon-Mitarbeiter kritisierten die Reportage, einiges sei falsch dargestellt. Selbst eine Protagonistin reklamierte, ihr sei mitunter das Wort im Munde umgedreht worden.

Dennoch scheint Kritik angebracht. Kleine Einzelhändler haben gegen Amazon keine Chance, Steuervorteile werden voll ausgeschöpft, alles ist auf Gewinnmaximierung angelegt. Cadwalladr konstatiert, dass ein multinationales Unternehmen wie Amazon in Zukunft mehr Macht ausüben wird als die Regierungen. Im Sommer zog Amazon ein Millionengeschäft mit der CIA an Land, was nicht zuletzt Datenschutzsorgen heraufbeschwor.

Brad Stone schrieb mit dem Buch „Der Allesverkäufer. Jeff Bezos und das Imperium von Amazon“ eine harte Abrechnung mit der gnadenlosen Firmenphilosophie. „Der Technologieexperte Brad Stone ist der Erste mit Zugang zum Zentrum der Macht. Er liefert den spannenden Insiderblick auf Licht und Schatten der Erfolgsgeschichte des Netzgiganten, auf das Profil seines rücksichtslos kompetitiven Gründers sowie den Ausblick auf seine Zukunft“, so lautet die Beschreibung des Buches – auf der Amazon-Seite, wo man es auch gleich erwerben kann, so skurril das klingen mag. Amazon: Ein Tummelplatz der Meinungsfreiheit?

Sein extrem liberaler Ansatz, den der 1964 als Sohn blutjunger Eltern unter dem Namen Jorgensen geborene Amazon-Chef Bezos auch dann durchhält, wenn es gegen seine Person geht, hat ihm schon Ärger eingehandelt. Im Oktober 2013 veröffentlichte etwa der Jüdische Weltkongress auf seiner Internetseite einen Brief, in dem Generalsekretär Robert Singer von Amazon verlangt, nach Ansicht der Organisation „abscheuliche und anstößige“ Literatur aus dem Angebot zu nehmen. Die Diskussion in den Kommentarspalten des Weltkongresses zeigt, wie gespalten die Reaktionen sind. Ein Nutzer schreibt unumwunden: „Boykottiert Amazon, bis sie sich fügen!“ Ein anderer hingegen meint: „Ich stimme mit dieser Forderung nicht überein. Die Leute sollen frei sein, die Bücher zu lesen, die sie lesen wollen.“ So ungefähr dürfte auch Jeff Bezos‘ Standpunkt lauten, der als „Libertärer“ gilt. Deswegen verkauft er nicht nur Bücher, die sich gegen ihn selbst richten, sondern unterstützte zusammen mit seiner Frau, mit der er vier Kinder hat, auch eine Kampagne für gleichgeschlechtliche Ehen im US-Bundesstaat Washington.

Es gibt viele Gründe, in die nächste Buchhandlung zu gehen und nicht bei Amazon zu bestellen. Sei es wegen der Arbeitsbedingungen, um des Umweltschutzes willen – oder um ein Quasi-Monopol zu verhindern und lokale Strukturen zu retten. Dass Jeff Bezos keine Zensur ausüben will, gehört aber kaum zu den triftigen Motiven, Amazon links liegen zu lassen.

B. Schreiber

https://www.national-zeitung.de/shop/page/48?sessid=u7pAS85u92VfapH7nbfXyLhb82ghKulCMNZ33MY2EzSCLrkGkR98h1fNW2E29Vlm

Alexander

26. Februar 2014 08:09

Schmidt:
Vergessen Sie’s! Wie Sie sehen können, erhielt Heribert Seifert dieselbe Antwort, genau wie ich übrigens; nur mit einem anderen Namen darunter.

E.

26. Februar 2014 08:50

Eine dramatische Entwicklung, die jedoch vorhersehbar war. Da der Protest bei Amazon vermutlich nicht viel bringen wird, sollte man nun einen Zusammenschluss von rechten Verlagen ins Auge fassen, um eine Art eigenes Bücherportal zu etablieren. Mögliche Bündnispartner wären: Bublies, Hohenrain, Munier, Druffel, Regin, Klosterhaus, Kyffhäuser, Arktos, Ares, (JF) und diverse weitere Verlagsanstalten. Die Zufallsbesteller wird man jedoch auch mit einer solchen Gegenoffensive nur schwer packen können. Leider.

antwort kubitschek:
Schauen Sie mal hier nach: https://antaios.de/buecher-anderer-verlage/. Sie finden dort neben aktuellen Büchern diverser Verlage auch Zusammenstellungen des Sortiments von Ares, edition JF, Bublies, Karolinger, Regon und Uwe Berg. Und: Diese Liste wird erweitert.

Marc

26. Februar 2014 08:58

Antaios ist nicht der erste rechte Verlag, dessen Sortiment von Amazon gesperrt wurde. Ganz bewußt wurde das aber nie öffentlich kommuniziert, um nicht durch solche "positiven" Rückmeldungen die Gegner zu weiteren Aktionen anzustacheln.

Antaios hat nun aus der Sperrung eine Medien-Kampagne gestartet. Kurzfristig sicherlich auch mit Erfolg, schließlich dürften die Bestellungen im Shopsystem, in dem auch die Margen höher sind als bei externen Plattformen (Vertrieb über Libri 50%) deutlich gestiegen sein.

Insgesamt hat Antaios dem rechten Verlagswesen aber sehr geschadet. Nachdem G.K. nun dafür gesorgt hat, daß nun wirklich jeder Antifant weiß, wie man einen (rechten) Verlag in die Insolvenz treiben kann - ist ja bei der JF, BN usw. usw. schön nachzulesen, werden systematisch kleine Szene-Verlage aus dem Amazon-Sortiment fliegen. Bislang betraf es nur große Verlage, die es durch ihre starke Webpräsenz kompensieren konnten. Auch Antaios dürfte durch Querfinanzierungen durch das IFS niemals in wirkliche Schwierigkeiten geraten.

Hinter den kleinen Verlagen stehen aber keine Stiftungen...

Vielen Dank Herr Kubitschek. Trotzdem Ihnen und Ihrem Verlag weiterhin eine rosige finanzielle Zukunft.

antwort kubitschek:
was soll das, "marc"? ich weiß nicht, was besonders diszipliniert daran sein soll, sich mit dem leben als salami anzufreunden und zuzusehen, wie scheibchen für scheibchen abgesäbelt wird. meinen Sie im ernst, daß die antifa (oder mächtigere akteure) erst dann zu handeln beginnen, wenn wir ihnen sagen, wie es geht? haben Sie das gelesen? https://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/rechtsextreme-kommentare-machen-amazon-zur-plattform-für-rechte-propaganda-9209
und: sehen Sie sich hier um: https://antaios.de/buecher-anderer-verlage/ das bringt dem ein oder anderen szene-verlag ordentlich etwas ein, und ich baue das aus, gerade nach den jüngsten erfahrungen.

Rumpelstilzchen

26. Februar 2014 09:03

"Nur weil jemand versucht, einem den Mund zu verbieten, heißt das noch lange nicht, dass man den Versuch auch hinnehmen muss. Es gibt viele Möglichkeiten, die Diskurshoheit zurückzuerobern... Besonders wirksame Waffen im Kampf gegen Meinungsmonopole sind Ironie und Spott."

Jan Fleischhauer in der S.P.O.N. Kolumne :
die Mär vom armen Opfer Sarrazin 13.2.14

Jan Fleischhauer macht sich über die "Opferidee" lustig, die verführerisch sei und zum Glauben an die Macht der Meinungswächter führe.
Dazu kann man stehen wie man will:
https://www.blog.blauenarzisse.de/8342/der-tugendterror-und-unsere-antwort.html

Ich kann nicht beurteilen, wie und ob sich der Wegfall von Kunden durch andere Strategien kompensieren lässt.
Den Vorschlag von Raskolnikow fand ich recht ordentlich. Danke für den Verlagstip. Habe im Programm des Sarto-Verlages rumgestöbert.
Ich persönlich habe noch nie was bei Amazon bestellt und bestimmt auch nichts verpasst.
Versuche immer, die Davids zu unterstützen und nicht die Goliaths.
Schon aus Prinzip.
Also Kopf hoch. Bin überrascht über die Solidarität, egal in welcher Form. Und über die tollen englischen Briefe an Jeff Bezos.
Irgendwie fehlt ein rechter Sacha Baron Cohen.

quer

26. Februar 2014 09:17

Schon seit langem stört mich diese überall präsente Krake Amazon. Dagegen hilft nur eins: Dem Globalen und Universalen die Provinz, die Region entgegenzustellen. Wie meine ich das? Ganz einfach.

Zur Information (!) bei Amazon klicken, notieren, und dann beim kleinen Buchhändler seines Vertrauens bestellen und am nächsten Tag (manchmal auch Woche) abholen. Als Vielbesteller zahle ich seit vielen Jahren (ausgehend von meinem Buchhändler !!) immer nur den nach unter abgerundeten glatten Betrag. Im Verlauf der letzten Jahre der Gegenwert von immerhin 30 ! Büchern.

Wenn es alle machten......

Ohne Jammern und Klagen klare Kante schweigend zeigen.

Schopi

26. Februar 2014 09:41

Protest und Boykott von ein paar "Spinnern" interessiert doch amazon nicht - Kundenzuwachs gibt es genug, demnächst wohl aus der Ukraine und aus Anderswo, eben von dort, wo wieder einmal die Freiheit ausgebrochen ist.

Das im falschen Leben auch solche Vertriebswege beschritten werden wollen leuchtet mir ein, daß man aber dort noch dutzende Schuhe und andere Konsumgüter ordert und jetzt erst aufwacht, leider nicht.

Kositza: Fühle mich angesprochen & in Rechtfertigungsnot! Ich gehe davon aus, daß Sie entweder drei, vier Kinder weniger als ich haben oder etwas weniger ländlich wohnen als wir. Also daß da schon mal Zeit ist, sich aufzumachen, um Schuhe zu suchen oder Tierhalsbänder oder Salzlecksteine oder Ringertrikots oder Notenhefte in extragroßer Lineatur oder Füllwatte für kaputte Teddybären. Ohne amazon werde ich das jetzt alles hier und dort im Netz zusammensuchen müssen und jeweils den Aufwand mit Kundendaten eingeben, Überweisungen tätigen etc. haben. Wenn Sie mir etwas von Ihrer Freizeit spendieren könnten, nur her damit! Aber nennen Sie mich nicht bequem oder verschlafen.

Ich wünsche gutes Gelingen bei den Versuchen, andere Vertriebswege zu beschreiten!

rautenklause

26. Februar 2014 09:57

Eine treffender, auch antaios be-treffender Tagebucheintarg von Klonovsky
https://www.michael-klonovsky.de/acta-diurna

Hartwig

26. Februar 2014 10:20

Also @Marc, ich weiss wie es ist, wenn aus der Möglichkeit des Bedrohtwerdens plötzlich die reale Bedrohung wird. Da neigt man schnell dazu, sich erstmal in die Hose zu scheißen (damit meine ich nicht Sie persönlich, sondern z.B. mich selbst). Nur unter diesem Aspekt ist Ihr Einwurf entschuldbar. Jetzt heisst es "Stand halten". In der JF wurde das Thema angesprochen, mal sehen ob noch was nach kommt. Auch solche Blätter wie Pressische Allgemeine o.ä. sollten sich kampagnenartig anschließen. Ob es was hilft, kann überhaupt nicht das Kriterium sein!
Gruss
Hartwig

Marc

26. Februar 2014 10:33

@ Hartwig: hier geht es gar nicht um "Stand halten" oder "in die Hose scheißen", sondern darum, nicht bei jeder Breitsalve des Gegners gleich ohne Absprache mit anderen potentiell betroffenen Akteuren wild um sich zu schlagen. So ein Strohfeuer bringt vielleicht kurzfristigen Vorteil für einen Mittelgroßen. Langfristig könnte es durchaus sein, daß zahlreiche Kleine im google-Nirwana verschwinden und sich neue Betätigungsfelder suchen dürfen.

antwort kubitschek:
mich hat das stillehalten der früher betroffenen verlage nicht geschützt. so ist das mit den salami-scheiben. und zum thema "wild um sich schlagen" und "ohne absprache" können Sie ein viel folgenreicheres liedchen pfeifen als ich. deswegen lassen wir diese debatte jetzt ruhen.

Martin

26. Februar 2014 11:22

Ich kaufe grundsätzlich das gewünschte Produkt beim billigsten ein, es sei denn, es erfolgte eine besondere Beratung durch den Verkäufer oder ich erhoffe mir besonderen Service im Rahmen der Benutzung des Produkts.

Als Verbraucher und Familienvater mit schmalem Geldbeutel werde ich an dieser, meiner eigenen Politik, nichts ändern, auch wenn ich das Vorgehen seitens Amazon nicht nachvollziehen kann (werden ja noch ganz andere "Hämmer" nach wie vor dort verkauft).

Bei regulären Büchern, mit Buchpreisbindung, kann ich daher Amazon zukünftig problemlos meiden. Schon bei antiquarischen Büchern, etc. schaut es anders aus (zvab gehört ja auch zum Amazon-Konzern).

Ich bin mir bewusst, dass ich mit meinem Kaufverhalten durchaus Monopolisten ein Stück weit den Weg bahne, die sicher, sobald diese die entsprechende Marktbeherrschung haben, versuchen werden, die Preisschraube und auch die Angebotsvielfalltsschraube zu drehen (betrifft ja nicht nur Bücher). Aber:

Der Einzelhandel hat leider heutzutage fast Null plus an Beratung, nur standardisiertes Sortiment ohne Besonderheiten etc., die Buchhändler sind auch fast nur noch "Ketten", welche die Bücher meines Geschmacks erst gar nicht am Start haben, so dass ich ohnehin bestellen muss etc., etc.

Ich werde daher auch Gelegentlich weiterhin bei Amazon bestellen, da ich mir den Luxus politischen Protests durch Einkauf teurer Produkte ohne Zusatzberatung oder das entsprechender, anderweitiger Mehrwert damit verbunden ist etc. nicht leisten kann. Ich bin aber der Auffassung, dass durch entsprechende Kreativität am Markt auch kleinere nach wie vor ihre Chance haben, bzw. gerade wenn eine "Player", groß, fett und träge geworden ist, sich entsprechende Nischen noch weiter öffnen können. Bspw. kann man ja das, was Amazon an erhöhten Margen haben will und welches man jetzt als Verkäufer spart, in entsprechende Werbung und andere Vertriebswege investieren.

Zusammengefasst: Ich ärgere mich auch, werde aber einen pauschalen Boykott nicht mitmachen, sorry. Ich bin auch nur der Neger eines anderen Negers und das galt sogar, als ich selber noch Unternehmer war.

Schopi

26. Februar 2014 11:52

@ Kositza

mit Aufwachen ist nicht unbedingt "Verschlafen" gemein - man kann durchaus bei (über) amazon bestellen, daß ist für mich/uns nicht unbedingt für Schuhe notwendig - Deichmann ist um die Ecke- aber beim antiquarischen Bücherkauf möchte ich das nicht mehr missen.

Aufwachen bezieht sich auf die Geschäftspraktiken dieser Weltfirma und eine rasche aufgeregte Accountkündigung ++kann++ bedeuten, das dies im Kopf nicht ganz präsent war/ist. Nicht nur die aufgedeckten Arbeitsbedingungen sind gemeint. Ich habe schon einige gebrauchte Bücher über diese Plattform verkauft - der mazon Gewinn war höher als die paar Cent für mich - im großen Stil ist das bestimmt nicht viel anders.

Ich stelle mir eine Welt vor, in der sämtliche Firmen derartige Geschäftspraktiken an den Tag legen würden - und wir bewegen uns auf dieses Ziel zu, mit rasanter Geschwindigkeit - einfach schrecklich. man muß kein Sozialist sein um dies zu erkennen und anzuprangern.

In diesem Sinne sehe ich auch die Stornierung des (Teil-) Buchangebotes von Antaios. Politische Motive spielen dem Geschäftsgebaren nur zu - es geht um Profit -nur darum.

Silver Surfer

26. Februar 2014 13:46

Hier die Antwort von Amazon auf meine Beschwerde:

"Guten Tag, XXXXXXXX,

vielen Dank für diese Information - wir haben Ihren Hinweis an die zuständige Abteilung weitergeleitet.

Zu Ihrer Information: Anbieter auf unserer Plattform müssen sicherstellen, dass ihr Artikel bei Marketplace verkauft werden darf. Im Rahmen unserer Teilnahmebedingungen listen wir über folgenden Link verbotene Artikel:

https://www.amazon.de/gp/help/customer/display.html/ref=hp_left_sib?ie=UTF8&nodeId=3369411

Werden wir darüber informiert, dass sich Anbieter auf der Amazon.de Marketplace-Plattform nicht an die geltenden Teilnahmebedingungen halten, so überprüfen wir dies umgehend.

Grundsätzlich zieht Amazon zur Überprüfung von Inhalten die offizielle Einschätzung der Stellen heran, die zu einer solchen inhaltlichen Bewertung berufen sind und die jeweiligen Produkte umfassend prüfen können: die Gerichte und Staatsanwaltschaften, sowie die Bundesprüfstelle jugendgefährdender Medien (BPjM). Der gesetzliche Jugendmedienschutz ist zentrale Aufgabe der BPjM. Aus diesem Grunde richten wir uns nach den Wertungen des BPjM, die für solche Entscheidungen einen gesetzlichen Auftrag hat.

Die Listung diskussionswürdiger Produkte bedeutet keinesfalls, dass Amazon oder unsere Mitarbeiter die Produkte gutheißen.

Ich hoffe, ich konnte unsere Haltung hier ein wenig erläutern. Ihr Feedback ist uns wichtig - vielen Dank, dass Sie uns Ihre Meinung mitgeteilt haben.

Viele Grüße
Claudia Gerneth

Executive Customer Relations
Amazon.de"

Wer nun dem Link folgt und die Liste der "Verbotenen Artikel" durchgeht, stößt neben diversen sonstigen Begründungen für die Nicht-Lisstung auf folgendes:

"Jugendgefährdende und indizierte Artikel und Inhalte oder Artikel mit unzulässigen pornografischen Inhalten oder privat gedrehte Pornofilme, Hardcore-Materialien

Rassistisches, diskriminierendes oder gewaltverherrlichendes Material

Artikel, die den Nationalsozialismus verherrlichen oder verharmlosen"

Kleine Hartlage, Raspail etc. pp. rassistisch, gewaltverherrlichend, den Nationalsozialismus verherrlichend? Auch steht meines Wissens keines der inkriminierten Bücher auf dem Index. Ich finde, diese willlkürliche Einstufung durch Amazon kann nicht hingenommen werden.

Carl Sand

26. Februar 2014 14:32

Lieber Herr Kubitschek

Ich habe die Nachricht mit Entsetzen vernommen. Ich habe ebenfalls eine Nachricht an Amazon verfasst und hoffe, dass dies viele tun.

Zur Bewertung der rechtlichen Situation:
Eine Beratung seitens eines Spezialisten ist in jedem Fall angezeigt. Dabei ist jedoch streng darauf zu achten, dass zunächt ausschliesslich eine fachliche Beratung einschliesslich der Abwägung des Prozessrisikos erfolgt, ein "Tätigwerden" ist nur nach einer umfassenden Abwägung zu beauftragen. (Ich ware hier, da einige "Kollegen" gerne Beratung und Tätigwerden "fliessend" aus unlauteren finanziellen Motiven ineinander übergehen lassen).

Das Wettbewerbsrecht ist nicht mein Fachgebiet, aber zur Einschätzung des Risikos meine unmaßgebliche Bewertung: Ich sehe das Prozessrisiko als relativ hoch an, da mit einem langen Instanzenzug mit hohem Streitwert und somit mit einer langandauern finanziellen Belastung zu rechnen ist. Die Aussichten sehe ich bei höheren Instanzen als höher an, jedoch ungewiss (da auch die höchstgerichtliche Rechtsprechung in der BRD in letzter sich steigernder Form politisch geworden ist und immer mehr zu Ergebnissen kommt, die uns als Studenten das garantierte Durchfallen und das blanke Entsetzen garantiert hätte).

Ein Vorschlag, der Ihnen vielleicht eine Perspektive aufzeigen kann: Wie sieht es mit einer Neugründung des Verlages in der Form einer amerikanischen Limited aus? Diese wäre als juristische Person amerikanischen Rechts m.E. eher geschützt, bzw. könnte mit höherer Erfolgswahrscheinlichkeit klagen (vielleicht insbersonder als Sammelklage mit anderen sicherlich zunehmend auch betroffenen Verlagen der Anglosphäre, so dass das Prozessrisiko tragbarer wäre).

Die Meinungsfreiheit und Veröffentlichungsfreiheit ist in den VSA trotz sich auch dort verschärfender Situation von deutlich höherem Rang und zusätzlich neigen meiner Erfahrung nach amerikanische Unternehmen häufiger die gerichtliche Auseinandersetzung aufgrund des dort (punitive damage) höheren finanziellen Risikos im Falle des Obsiegens vor Gericht. Somit wäre die Wahrscheinlichkeit m.E. größer,l dass Amazon dort die Auseinandersetzung eher meiden würde.

Theo

26. Februar 2014 16:06

Sehr geehrte Damen und Herren,

Amazon hat alle Titel des Verlags ANTAIOS, die letztes Jahr herausgekommen sind, ausgelistet! Was soll das?
Übt Amazon Zensur? Gilt Ihnen das Grundrecht auf Meinungsfreiheit nichts und buckeln Sie lieber vor der Political Correctness?
Falls nicht, nehmen Sie bitte alle ausgelisteten Titel umgehend wieder in Ihr Sortiment auf.

Mit freundlichen Grüßen
Theodor J. Mergenthal

Neidhardt

26. Februar 2014 16:12

@ Schopi, Mittwoch, 26. Februar 2014, 11:52 (URL)

Für private An- und Verkäufer normaler antiquarischer Literatur ist booklooker geeignet

Götz Kubitschek

26. Februar 2014 16:52

danke an alle, die sich an der diskussion beteiligt und an amazon geschrieben haben. ich habe
1. nicht alle kommentare freigestellt, weil zum teil strategische überlegungen darin zu finden waren, die nicht an die öffentlichkeit gehören;
2. nicht jede ePost beantworten können, es waren und sind zu viele. daher der pauschale dank.
badeschluß! gk

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