Die AfD – Resonanzboden, Energiepumpe, Partei

Die Diskussion über Manfred Kleine-Hartlages Beitrag zu den Begriffsfallen, in die man auch und gerade als AfD-Politiker...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek ist Verleger (Antaios) und seit 2003 verantwortlicher Redakteur der Sezession.

stol­pern kann, ist leb­haft und gut. Ich hat­te befürch­tet, daß sich bedin­gungs­lo­se Ver­tei­di­ger die­ses Par­tei-Pro­jekts und Defai­tis­ten bzw. Zyni­ker unver­söhn­lich und sehr prin­zi­pi­ell gegen­über­ste­hen wür­den. Aber es gibt doch eine erfreu­li­che Anzahl abge­klär­ter, nüch­ter­ner, real­po­li­tisch den­ken­der Leser, die in der AfD wohl das­sel­be sehen wie ich:

1. Die AfD ist ein Reso­nanz­bo­den: Mich erstaunt seit Mona­ten, wer alles die­ser Par­tei bei­getre­ten ist aus dem nähe­ren und fer­ne­ren Bekann­ten­kreis, bis hin­ein in die Spit­zen­funk­tio­nen auf Lan­des­ebe­ne. Die AfD-Mit­glie­der – das ist im wei­tes­ten Sin­ne jenes Milieu, das ein Abon­ne­ment der Jun­gen Frei­heit hal­ten kann, das Kon­ser­va­ti­ve Mini­mum von Karl­heinz Weiß­mann eben­so zustim­mend liest wie Gün­ter Scholdts Das kon­ser­va­ti­ve Prin­zip oder Fried­rich Romigs ESMVer­fas­sungs­putsch in Euro­pa, bei Scheils Prä­ven­tiv­krieg Bar­ba­ros­sa, und Licht­mesz’ Ver­tei­di­gung des Eige­nen aller­dings die Gren­ze des Ver­mit­tel­ba­ren für erreicht hält und bei Kubit­scheks Pro­vo­ka­ti­on (ver­grif­fen!) eben­so aus­steigt wie Will­ms Iden­ti­tät und Wider­stand oder Moh­lers Gegen die Liberalen.

Aber das darf man ja auch: aus­stei­gen, sich nicht belas­ten mit Fra­ge­stel­lun­gen, die im Durch­schnitts­ge­spräch nicht ver­mit­tel­bar sind, wäh­rend das mit dem Euro-The­ma, den Staats­fi­nan­zen, dem Schul­kol­laps und einem Anpa­cker-Kon­ser­va­tis­mus doch ziem­lich rei­bungs­los klappt. Also: ein Reso­nanz­bo­den auch für die Geräu­sche, die wir machen …

2. Die AfD ist eine Ener­gie­pum­pe: Ich weiß nicht, wie­viel zig­tau­sen­de ehren­amt­li­che Stun­den die­se neue Par­tei bereits auf ihr Kon­to ver­bu­chen kann – jeden­falls sind land­auf, land­ab Heer­scha­ren von Unter­schrif­ten­samm­ler, Pla­kat­kle­ber, Info­stand-Auf­stel­ler, Demons­tran­ten und Ver­an­stal­tungs­be­su­cher unter­wegs, die plötz­lich Zeit, Geld und Kraft für ein gemein­sa­mes Ziel ein­zu­set­zen bereit sind. Die­ser Ener­gie­strom ver­läuft in bei­de Rich­tun­gen: Wenn es die Hel­fer sind, die die­se jun­ge Par­tei in die Flä­che tra­gen, so ist es die Idee die­ser Par­tei, die den Leu­ten Hoff­nung, Ein­satz­freu­de und Altru­is­mus ins Gemüt pumpt.

Die­se Ener­gie­bün­de­lung muß man erst ein­mal her­vor­ru­fen kön­nen. Die AfD hat es geschafft. Daß das mit der Wahl in einem furcht­ba­ren Kater enden kann, ändert nichts am der­zei­ti­gen Schub.

3. Die AfD ist eine Par­tei: Daß sie kein Fuß­ball­ver­ein ist, hat sich her­um­ge­spro­chen. Daß sie indes auf Gedeih und Ver­derb eine Par­tei ist, scheint bei ihren Anhän­gern indes aus­ge­blen­det zu sein. Dabei ist das doch ganz wich­tig. Denn eine Par­tei arbei­tet, hat Erfolg und macht Poli­tik nach den Geset­zen, denen jede Par­tei unter­wor­fen ist: Seil­schafts- und Pos­ten­po­li­tik im Innern, Abschwä­chung aller revo­lu­tio­nä­ren Posi­tio­nen im sel­ben Moment, da eine Teil­ha­be an der Macht in Aus­sicht steht (sie­he die Grü­nen), Olig­ar­chi­sie­rung und Kor­rum­pie­rung auf­grund einer Über­ver­sor­gung der Par­tei­en durch den Staat, Teil­ha­be am poli­ti­schen Thea­ter inner­halb jener post-demo­kra­ti­schen Zeit, in der kei­ne wesent­li­che Ent­schei­dung mehr von einer Par­tei getrof­fen wird.

Und den­noch ist die Par­tei der bes­te Weg zur aus­glei­chen­den Gerech­tig­keit: War­um nicht ein paar Dut­zend mehr oder weni­ger kon­ser­va­ti­ve AfD-Funk­tio­nä­re an die Fleisch­töp­fe her­an­wäh­len, samt den Bera­ter­stä­ben, Gut­ach­tern, Zuar­bei­tern, die dar­an hän­gen? Auch das mag den Reso­nanz­raum für Ver­la­ge und Zeit­schrif­ten wie die unse­ren erweitern.

Also: ich habe kei­nen Grund, jetzt schon zu ver­kün­den, daß im Gro­ßen und Gan­zen alles beim Alten blei­ben wird – trotz des Ener­gie­schubs durch die AfD und die Unru­he, die sie im Lager der eta­blier­ten Par­tei­en stiftet.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek ist Verleger (Antaios) und seit 2003 verantwortlicher Redakteur der Sezession.

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Kommentare (27)

FdF!

23. August 2013 23:35

Der Beitrag bringt es auf den Punkt, die AfD verbreitert das konservative Millieu. Fundis werden mit dieser Partei allerdings wenig Spass haben.

Die Vorstellung, dass bspw. Frau von Storch im Bundestag ausspricht, was sie bislang kund tut, motiviert mich schon zum Plakatieren. Ein bischen Praxis schadet nicht.

Alle sollten mithelfen, ein "blaues" Lager zu schaffen. Über Einzelheiten unterhalten wir uns noch.

Martin

24. August 2013 10:46

Ich sehe das Personal dieser Partei mehr als kritisch - aber: Das kann man ja bei fast jeder Partei auch so sehen.

Außerdem sehe ich auch die Gefahr, dass das eine Einmalnummer werden kann, die im Parlament aufgesogen wird, verblasst und bei der nächsten Wahl eben wieder raus fliegt.

Was mich zu Zeit sehr stört, ist diese Argumentation, dass dies die "letzte Chance" sei und dass man daher jetzt "die Reihen fest geschlossen" halten soll. Das ist, mit Verlaub, Blödsinn.

Die immensen Reaktionen auf Internetforenbeiträgen, die mal nicht so pro AfD ausfallen, zeigen aber auch, dass hier vielen der neuen Parteigängern ein bisschen bis stark die Gelassenheit fehlt.

Ob die AfD eine reine Soufflé-Partei ist, die am Wahlabend zu früh aus dem Ofen geholt wird und zusammenfällt, wird sich sehr bald zeigen. Warten wir es ab.

Abschließend: Dies ist KEIN Anti-AfD Beitrag. Jeder soll wählen, was er für richtig hält und selbstverständlich ist eine Stimme für die AfD immer noch besser, als gar nicht zu Wahl zu gehen - dies gilt aber auch FÜR ALLE ANDEREN PARTEIEN. Ich, als Einwohner des Bundeslandes Bayern, stelle aber fest, dass die AfD hier (zumindest außerhalb der beiden Großstädte München und Nürnberg) so gut wie gar nicht vorkommt. Weder in regionalen Medien, noch durch Plakate, noch durch irgendwelche Veranstaltungen. Absolute Fehlanzeige. Auch bei der Rekrutierung des Personals: Ich kenne kein einziges AfD Mitglied, die AfD ist keinerlei Diskussionsthema in Vereinen und bei Stammtischen (ich bin kein Internet-Nerd und in vielen Vereinen und Organisationen - überall: Fehlanzeige), man wird auch nicht darauf angesprochen. Es ist so, als ob die Partei überhaupt nicht existent ist. Lediglich im Internet hört man etwas dazu. Von daher ist die rein via Internet gefühlte Ausbreitung dieser Partei größer, als ihre tatsächliche. Die letzte Partei, die rein Internetgefühlt bereits dick im BT waren und es dann nicht geschafft haben, waren übrigens die Piraten ...

Mathias Reuter

24. August 2013 11:07

Das Einzige, was durch das Rauszögern des Schuldenschnitts bewirkt wurde, ist die Umschichtung der Giftpapiere unserer Zockerbuden in die Zuständigkeit der Steuerzahler. Nicht umsonst sitzen ja die ehemaligen (?) Goldman Sachs Jungs an den Schalthebeln der Macht. Der Schuldenschnitt wird kommen und das wissen Mutti und Co auch schon immer. Sie wollen nur das Stimmvieh vor der Wahl nicht beunruhigen. Die AfD ist Teil des Systems, da stimme ich Tanja Krienen zu. Bei ihrem Personal ist das aber auch zu verstehen. Sie rühmen sich doch mit ihren Wirtschafts (äh-Ideologie)- Professoren, die doch genau die Theorie lehren, die uns die ganze Misere eingebrockt hat. Ich wähle die AfD, weil sie ein bißchen Sand in Muttis "Ich verkaufe Deutschland an die internationalen Konzerne"-Getriebe streut. Mehr Hoffnung setze ich in diese Menschen nicht. Übrigens sollten Sie ruhig mal einen Blick ins Wagenknechts "Freiheit statt Kapitalismus" werfen. Ein schlaues Buch und sie fordert nicht eine Planwirtschaft, sondern einen Kapitalismus für den Menschen und nicht für die Konzerne. Ob das überhaupt möglich ist, steht auf einem anderen Blatt. Die AfD ist die einzige Partei, die eine realistische Chance hat in den BT einzuziehen. Sie wird dort nichts ändern, aber es könnte amüsanter werden. Kann man heute noch mehr fordern?

ingres

24. August 2013 12:14

Ich seh das ganz einfach: Die AfD ist das einzige "bürgerliche" Sprachrohr, dass in der Öffentlichkeit etwas anderes sagt und sagen kann, als nur Phrasen zu dreschen und zu lügen, bzw die totalitäre, unter jeglichem (vielleicht sogar auch im historischen Vergleich) Niveau befindliche Einheitsmeinung zu blubbern. Und sie macht dabei auch echten Wahlkampf, greift also Merkel tatsächlich an. Das reicht mir bis auf weiteres. Mehr kann man nun mal nicht haben. Und auch die "(R)Echten" wären ja an Randbedingungen gebunden mit denen sie sicher in der Praxis nicht so umspringen könnten, wie in der Theorie. Nach der Wahl wird man weiter sehen.

AnnaGramm

24. August 2013 13:08

Ja, die AfD ist eine Partei mit allen Tendenzen zur Verfunktionalisierung und Bürokratisierung, zur Vetternwirtschaft und zum Karrierismus. Aber ich hoffe, als Mitglied dazu beitragen zu können, dass diesen Tendenzen basisdemokratischer Widerstand entgegengesetzt wird. Denn sie ist wirklich eine "Energiepumpe": Bin dort selber das 1. Mal im Leben parteipolitisch aktiv u. erlebe u.a. im Strassenwahlkampf, wie erleichtert viele Menschen sind, dass ihre Euro-Befürchtungen und ihre Angst vor dem Ausverkauf Deutschlands ernst genommen werden. Welche Bedeutung es hat, dass hier endlich einmal der Korken aus der Flasche ist, zeigen die Aktionen der etablierten Parteien und ÖR-Medien gegen die AfD bzw. gegen Euro- und Deutschland-Diskussionen. Gebt uns einfach noch ein bisschen Zeit - wir sind noch nicht einmal ein Jahr alt!

MartinP

24. August 2013 13:13

Richtiger, stimmiger und guter Artikel von Kubitschek!

Ich selbst finde die AfD grundsätzlich gut, sie hat das Potential (dazu hat MM jüngst etwas geschrieben), die 5%-Hürde zu knacken, und danach in Bundes stag (vllt. auch im hess. Landtag) etwas zu verändern an unserer derzeitigen, sehr amerikanisch geprägten Bundespolitik.

Ich bin aber auch skeptisch. So wähle ich lieber Pro Deutschland. Und gehe danach zu den Auszählungen und gucke mal, was mit meiner Stimme gemacht wird.

Inselbauer

24. August 2013 15:44

Sehr geehrte Frau Krienen, ich möchte hier festhalten, dass es keinen Sinn hat, über eine Partei herzuziehen, bei der man es selbst versucht und die einen nicht genug geliebt hat. So etwas gehört in den Kindergarten.
Dass die AfD griechische Interessen vertritt, ist einfach Bullshit. Was wollen Sie damit sagen? Dass das eine Partei von Landesverrätern ist, die von der ganz besonders bösen Sorte?
Den politischen Gegner als Ratten zu verunglimpfen ist vulgär. Mich ekelt vor einer solchen Rhetorik, das hat hier keiner nötig.

Weltversteher

24. August 2013 16:03

Zustimmung, es geht dort eine Menge ab. Als Puffer, der den brd-pH auch weiterhin konstant hält. So aufsehenerregend geht es deshalb dort zu, weil der Druck (Pufferbedarf) schon sehr groß ist. Ändert aber am Mechanismus nichts.
Kubitscheks Ausführungen widerlegen nicht, daß alles so bleiben könnte, wie es ist.
Ich denke inzwischen auch, wir haben uns geirrt mit falschen Zuschreibungen. Die AfD verstellt sich nicht; sie will so sein, wie sie erscheint.

Zagreus

24. August 2013 16:04

Vielleicht sollte man sich erst einmal etwas klar machen.

Wir sind zuerst einmal keine Partei, sondern eine Bewegung. Und diese Bewegung hat sich eine partei gegeben, um politisch ihr Ziel versuchen zu können zu verwirklichen.

Die Bewegung - ihre Ziele - heisst: wieder diesen Euro-Wahnsinn, dieser alternativlosen Rettungspolitik und für mehr Demokratie und Freiheit Richtung Brüssel.

Der Punkt dabei ist, dass sehr viele Menschen aus eben ganz unterschiedlichen politischen Lagern (und sonstigen politischen Präferenzen) in zumindest diesen Zielen einig sich sind (aber sonst nicht umbedingt in vielen).
Das mag sich im Laufe der Zeit nivellieren, aber im Moment ist es noch so, dass die Partei Menschen vereint, die eben unterschiedliche politische Ziele bis auf diese wenigen Punkt nur eint - und deshalb es auf allen Ebenen zum Teil zu widersprüchlichen politischen Aktionen und Äußerungen kommt bzw. Positionen der Partei nicht ausgearbeitet werden konnten, einfach weil kein Konsens darüber herrscht oder hergestellt wurde. Es ist ja wahrllich nicht so, dass nur 'rechte' oder 'konservative' oder 'liberale' oder - durchaus auch vorhanden - 'sozialdemokratische' Positinen vorhanden wären. Das einzige, was man sagen kann, ist, dass es die mehr konservativ-liberalen Gruppierungen proportional etwas stärker vertreten zu sein scheinen.
Von daher ist es einfach unsinn von der Partei konkrete Positionierungen in vielen Lebensbereichenzu verlangen oder Aktionen einzelner (z. V. Landessprecher) als Ausdruck der gesamtparteilichen Position zu werten.
Letztlich ist darum die Frage nach der Partei nur über die Frage nach der Motivation derer zu beantworten, die sich dieser bewegung angeschlossen haben. Einer Bewegung, die sich bildete, weil sie mit dem Kurs Euro- und Europapolitik nicht einverstanden ist, sondern glaubt, dass gerade hier unser Heimatland und auch Europa in eine Katstriophe hineingefahren werden.
Und ob die Partei für jemanden etwas ist als Wahlmöglichkeit, kann im Grunde von jedem sehr einfach entschieden werden:
- Glaubt man, dass das Euro-Konstrukt wirklich intern korrigiert werden kann von der (europäischen) Politik?
-Glaubt man, dass sich Brüssel wandeln wird mit der Zeit und aufgrund politischer Maßnahmen schlanker und demokratischer wird?
- Glaubt man, dass die Schuldenländer wirklich in einer absehbaren Zukunft das geliehene Geld der 'Rettungsfonds' zurückzahlen können?
--> Wenn man diese Fragen mit NEIN beantwortet, dass ist die AfD die Partei, die hier eine Veränderung anstrebt und DIESBEZÜGLICH die Alternative zu den Bundestagsparteien (inc. Piraten).
- Kann man diese Fragen mit JA beantworten, dass sollte man die AfD nicht wählen, sondern die CDU, FDP, SPD oder Grüne.

Stil-Blüte

24. August 2013 20:58

Was f ü r die AfD - schon die Abkürzung erzeugt in mir ein gewisses Zögern - spricht? Sie hat Hand und Fuß, Herz und Hirn, aber sie ist nicht mit Haut und Haar dabei. Wo ist Derjenige, der spricht: "Hier steh' ich, und ich kann nicht anders?" Gewiss. Man zeigt sich. Präsenz? Das hat man oder hat man nicht. Dennoch wünsche ich der AfD viel Erfolg, viel Glück. Es ist Wahl - und keiner geht hin wäre das eine Wahl?

marksbruder

24. August 2013 21:58

Die Diskussion habe ich anders wahrgenommen. Sah für mich mehr aus wie eine aufgebrachte AfD-Fankurve und vier zustimmende Kommentare dazwischen. Ich kann mich auch nicht daran erinnern die drei hier angesprochenen Punkte gesehen zu haben. Mag sein dass die mir zu wenig bedeutet haben. Ich will die Diskussion auch nicht nochmal durchlesen müssen. Einmal war schlimm genug.

Zu Punkt 1:
Vorab, ich finde den Punkt gut und die anderen Punkte nicht.

Wie kommt es, dass ausgerechnet ein Titel der bei der AfD nicht gut ankommen soll vergriffen ist, die AfD tauglichen aber alle noch zu haben sind? Die Auflage wird vermutlich kleiner berechnet sein, aber wie kommt es, dass der große Publikumserfolg der AfD nicht dazu geführt hat, dass die konformen Titel ausverkauft sind? Wenn die Partei so eine positive Wirkung in dieser Beziehung hätte und schon bei der Gründung Mitgliederzahlen in der Höhe von zwei Universitätsstädten hatte, dann sollten die AfD-verträglichen Titel inzwischen vergriffen sein.

Der Punkt ist ja, dass wir akzeptieren, dass unsere wichtigsten Anliegen von der AfD mit Füßen getreten werden und wir dabei stehen, jubeln und ihr einen Koscherstempel von Rechts aufdrücken sollen, weil andere Anliegen von uns so starke Vorteile bekämen, die den metapolitischen Schaden in unseren Hauptpunkten wieder aufwiegen.

Punkt 2 kann ich nicht feststellen. Mir ist noch kein AfD-Plakat über den Weg gelaufen, Selbst Aufkleber habe ich noch keine gesehen. Die Piraten sind anscheinend eine effektivere Energiepumpe. Vor vier Jahren waren die Piraten nebenbei deutlich rechtsakzeptierender als die AfD heute. Bei den Piraten ist die Meinungsfreiheit Grundbestandteil ihres Ideologiegebäudes und trotzdem haben sie sie entfernt. Wo ist der Unterschied ob die Piraten, die AfD oder die Grünen aufgepumpt werden? Die Zweiseitigkeit kann ich nicht erkennen. Energie ist endlich. Nach der Wahl ist die Luft raus. Erst recht wenn die Enttäuschung durch das anders erwartete Verhalten der Partei einsetzt. Anstelle Plakate für diese Partei zu kleben, was uns nichts bringt und eine Partei mit der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft im Rücken nicht nötig haben sollte, sollte die Energie doch lieber eingesetzt werden, um Vorteile aus ihr zu ziehen.

Punkt 3 habe ich leider nicht verstanden.

Franz Schmidt

24. August 2013 23:17

Ich kenne Mitglieder, die sagen: Wenn die Afd rechts wird, trete ich aus und ich kenne Mitglieder, die sagen: Wenn die AfD nicht rechts wird, trete ich aus. Ich gehöre zu letzteren.

Herr Kubitschek hat wieder präzise analysiert. Ich bin jedoch ein klein weniger optimistischer.

Es ist übrigens der helle Wahnsinn, wie sich die Antifa auf die AfD stürzt. Das muß gute Gründe haben. Vielleicht liegt die Linke hier in ihrer Analyse näher an der Realität als die AfD-Kritiker.

marksbruder

25. August 2013 00:37

Zagreus,

nicht jeder sieht die Euro-Politik als Maß aller Dinge, Die Wahlentscheidung zwischen den fünf vorgeschlagenen Parteien, sowie die Entscheidungsregel ist mir zu eng. Dabei hätte ich keine Probleme damit eine beliebige dieser Parteien zu wählen. Wenn die AfD in den Bundestag einziehen sollte, werde ich weder Luftsprünge machen, noch anfangen zu heulen. Ich erwarte von der AfD gar nichts. Die FPÖ ist mir tausend Mal lieber und zehn Mal erfolgreicher. Selbst die wird Österreich nicht retten.

Was mich stört, ist die Einheitsfront hinter der wir uns versammeln sollen, die nicht in unserem Interesse sondern gegen unsere ethnischen Interessen arbeitet. Es kann sein, dass die AfD politisch das Kleinste aller Übel mit Wahlchancen ist, aber das Positive daran wird durch das metapolitische Unheil weit überwogen. Wenn Kubischeks Punkt 1 das ausgleichen sollte, wäre es mir recht. Doch auch dann würde sich die Frage stellen ob die Partei uns Rechte als Helfer braucht oder ob wir sie einfach nutzen könnten ohne ihren fatalen Weg anzupreisen. Diese Partei ist kein mühsames Graswurzelwerk a la Pro, sondern ein Bonzenprojekt im Fertighausstil.

Was mich auch stört, ist, dass die AfD in vielen Foren als rechte Partei verkauft wird. Bei PI war man sich ganz sicher, dass die Partei islamkritisch ist. Die Extrabegutachtung für "islamfeindliche" Mitgliedsantragssteller sei nur ein Trick usw.
Jetzt kommt Manfred mit weiteren Fakten an, die sehr deutlich in eine andere Richtung zeigen, aber anstatt das sich die Leute bei ihm bedanken und nochmal darüber nachdenken kommt so etwas: "Die deutsche Rechte muss endlich lernen, das Maul zu halten, wenn es ihr existenziell nützt." Inselbauer hat es etwas deutlicher ausgesprochen was auch anderen auf der Zunge lag, die nicht wollen, dass ihre Seifenblase platzt.

apollinaris

25. August 2013 01:48

Mit fällt dazu auch die Einlassung von Kubitschek zur KSA aus dem Jahr 2008 ein: "Der Gegner wird tatsächlich gestört und vor allem in einen Unruhezustand versetzt". Genau das vermag die AfD aktuell und dass Teile des Gegners bereits ziemlich in "Unruhe" sind, zeigt nicht zuletzt die heutige Attacke auf Bernd Lucke in Bremen.

Alles was Unruhe beim Gegner verursacht, ist für unsere Positionen und Ziele förderlich. Deshalb ist die AfD eine gute Sache. Details können später geregelt werden.

Belsøe

25. August 2013 11:37

Alles eine Erwartungsfrage. Mich freut (fast) alles Neue in der Parteienlandschaft, sogar die Piraten sind nützlich. Es ist noch lange kein echtes Handlungsstadium, aber es bilden sich in diesen Jahren Leute heran, die in verschiededenen Bewegungen, Vereinen und Parteien gegen das Bestehende anrennen und sich dabei blutige Nasen holen. Die die wahren Spielregeln entschlüsseln, die Monströstität der Lüge erkennen und sehen dass Macht Gewalt bedeutet, auch bei uns, auch heute noch. Ich begrüsse jede nicht etablierte und noch unverfilzte Fraktion, die einmal in die politische Mühle gerät. Je mehr davon, desto grösser die Auslese derer die mit einem unerbittlichen "so nicht!" wieder herausgehen. Diese Krisenzeit eignet sich dafür besser als jede vorherige, weil die Lehrstücke in den Parlamenten besonders ekelhaft ausfallen.

Diese Leute aller Couleur, die weder zynisch mitmachen noch jemals ihre Naivität wieder erlangen können, werden einen Grundstock bilden, für was auch immer, meinetwegen nur für weitere Jahre des Bewahrens, ist auch wichtig. Sie sind vielleicht das beste was sich aus der Krise machen lässt.

Georg Mogel

25. August 2013 13:50

Am Anfang war die Tat

..Aber auch wenn uns die Zukunft nichts hoffen ließe – unser wunderliches Dasein gerade in diesem Jetzt ermutigt uns am stärksten, nach eignem Maß und Gesetz zu leben: jene Unerklärlichkeit, daß wir gerade heute leben und doch die unendliche Zeit hatten zu entstehen, daß wir nichts als ein spannenlanges Heute besitzen und in ihm zeigen sollen, warum und wozu wir gerade jetzt entstanden. Wir haben uns über unser Dasein vor uns selbst zu verantworten; folglich wollen wir auch die wirklichen Steuermänner dieses Daseins abgeben und nicht zulassen, daß unsre Existenz einer gedankenlosen Zufälligkeit gleiche...

Friedrich Nietzsche
Unzeitgemäße Betrachtungen
-Schopenhauer als Erzieher

Zagreus

25. August 2013 14:31

@ marksbruder,

also das nicht jeder die Euro-Politik als Maß aller Dinge sieht, ist selbstverständlich so. Ich persönlich halte die bestimmungshoheit über 'unser Vermögen/Geld' für essentiell - aber es ist mir durchaus bewusst, dass man das auch durchaus berechtigterweise anders sehen kann.

Die beiden unteren Absätze gehen wohl dahin sich zu fragen, inwieweit die AfD rechts und islamkritisch ist.
Kurz und bündig - die AfD ist nicht rechts und nicht links, und sie ist vor allem weder islamkritisch noch Islamfreundlich.
Damit ist folgendesgemeint: die Beweggründe, warum sich Leute unter dem Banner dieser Partei sammeln und was ihr 'Markenkern' ist, dass ist die Europolitik und Brüssel. Imgrunde sehr handefeste Missstände, bei der sich alles um die Frage dreht, wie weit das Selbstbestimmungsrecht der Bürger gehen soll - nämlich über das von ihnen erwirtschaftete Geld (-> im Sinne von Wert) und über die Gesetze, die für sie gelten sollen.
Das ist aber vom Ansatz her vielleicht eine Frage nach Demokratie und Selbstbestimmung, aber es ist keine ideologische Programmatik im Sinne von Rechts oder Links.
Und was den islam anbelangt - (ich selbst bin islamkritisch) - gibt es da gar nichts, weder vom Ansatz her noch irgendein parteiinternes verbindliches programm oder sonstwas.
Das, was diese BW-Sprecherin gemacht hat, war alleine ihr ganz persönliche Sichtweise und Aktion - wofür es von der Partei her weder eine Aufforderung, noch eine Verbot gibt. Es gibt einfach diesbezügl. nichts - noch nicht einmal eine innerparteiliche Diskussion zu dem Thema, außer halt im Rahmen von der Forderung nach einer kontrollierten, und nach dem kanadischen Modell ausgerichteten Ausländerpolitik. Und diese Forderung ist geschuldet dem Umstand, dass wohl die Mehrheit der Mitglieder und des Vorstandes mit seinen Ideengebern mehr aus der konservativen Ecke kommen.

Das einzige, was man wirklich guten Gewissens sagen kann ist, dass die AfD nicht Zuwanderung und den Islam generell begrüßen wie die anderen Parteien (ich denke hier an die Bundestags-Parteien) - dies aber ist nicht viel mehr als eine 'nicht-Aussage' (was aber einzelne nicht daran hintert jeweils in ihren Sinne dann die AfD einzuordnen - wie z. B. eben die BW-Sprecherin).

Ein einziger Punkt gibt es meiner persönlichen Meinung nach - der zumindest auch der klassischen linken Position widerspricht -, der in der Folgerung gegen zumindest bestimmte Verständnisse des Islams (aber auch anderer Religionen) in Anschlag gebracht werden kann (theoretisch): Und zwar besteht er darin, dass die unterschiedliche Wirtschaftsleistung der verschiedenen im Euro-Raum zusammengefassten Volkswirtschaften über unterschiedliche Mentalitäten erklärt wirden.
Mentalitäten, wenn man sie nicht biologistisch fasst, kann man auch als Synonym für Kulturen fassen. Und unterschiedliche Kulturen haben eine unterschiedliche Ausdrucksform, die sich auch in dem jeweiligen religiösen Verständnis und der jeweiligen Interpretation der 'Religion' äußern. Insoweit ist die Ablehnung bestimmter Interpretationen von Religion nichts anderes als die Ablehnung bestimmter Kulturen, die sich eben in diesen Interpretationen zeigen. Wenn man nun unsere Kultur als ein als ein langsam herangewachsenes Produkt ansieht, das sich das erste Mal voll zu entfalten Begann mit der Aufklärung und zu einer bisher historisch beispiellosen Sichtweise von Mensch führte, welches ein aus der Welt drängen von transendenten Mächten zugunsten einer Sichtweise des 'Selbst-Ursächlich-Seins des Menschen' beinhaltete und sich in einer beispielslosen technisch-naturwissenschaftliche Revolution äußerte, dann sind Kulturen, die diesen Schritt nicht nur nicht mitgemacht haben, sondern ihn sogar verweigern, nicht kompatibel und ihre Produkte, wie eben jene bestimmten religionsverständnisse, wie wir sie bei konservativen Interpretationen des Islams vorfinden, feindlich - da diese Gott wieder in die Welt zurückholen und den Menschen aus seiner Eigenverantwortung 'befreien' wollen.

Ich hoffe, ich konnte ihnen etwas besser vermitteln, woran sie mit der AfD sind.

marksbruder

25. August 2013 15:11

apollinaris,

Antifanten greifen Menschen an. Das ist deren Lebensinhalt. Das ist deren Motto: "Antifa heißt Angriff"
Dass es jetzt eine Fernsehpersönlichkeit trifft, führt zu erhöhter Aufmerksamkeit. Das ist gut, ist aber kein Beweis für Unruhe.

In wie weit die AfD beim Gegner für Unruhe gesorgt hat, mag ich nicht zu beurteilen. Bei uns hat sie für Unruhe gesorgt. Das wäre nach gleicher Logik gut für unsere Gegner und das ist schlecht und deshalb die AfD eine schlechte Sache?
Details, wie die generelle Ausrichtung und die gesellschaltliche Wirkung der Wahlkampfzeit, können geregelt werden wenn es zu spät ist.

Alt-Badener

25. August 2013 17:15

Als ganz normaler Bürger kann man sich schon wundern, was hier alles an Hochgeistigem verbreitet wird. Was soll der "kleine" Mann denn wohl wählen? Die CDU? die CSU? die SPD? die Grünen? die Linken? die Piraten? die FDP?
Mit der AfD scheint mir kleinem Mann zumindest eine Partei anzutreten, die die kleine Chance hat in den Bundestag einzuziehen und damit eine Mehrheitsbildung deutlich schwieriger zu machen. Und wenn es so kommen sollte, würde sich bei den Etablierten ganz sicherlich eine kleine Unruhe breitmachen. Schon allein das ist es wert, die AfD zu wählen. Wenn man sich dieses Land genau ansieht dann muss selbst dem einfachsten Gemüt klar werden, dass dieses Land schon längst seine Identität verloren hat, Umerziehung und Gehirnwäsche über 60 Jahre haben das Land tiefgreifend verändert. Aus dem Land der Dichter und Denker wurde das Land linker Richter und Soziologen. Beauftragte in allen Schattierungen quälen und bevormunden die Bürger, Gesinnungsterroristen ziehen unbehelligt durch die Städte und bedrohen jeden, der nicht in ihr Denkschema passt. Siehe der aktuelle Wahlkampf, siehe die Vorgänge in Göttingen, Bremen, Stuttgart, und und und. Allein mit intellektuellem Geschwafel ist diesem Land auch nicht mehr zu helfen, warum es, verdammt nochmal, nicht mit der AfD probieren. Das ist tausendmal besser als zuhause zu bleiben. Und die bei der AfD aktiven Mitstreiter sind meines Wissens keine verblödeten Polit-Apparatschiks.

Martin

25. August 2013 18:44

Allein mit intellektuellem Geschwafel ist diesem Land auch nicht mehr zu helfen, warum es, verdammt nochmal, nicht mit der AfD probieren. Das ist tausendmal besser als zuhause zu bleiben.

- warum es nicht mit der NPD probieren?
- warum es nicht mit den REP probieren?
- warum es nicht mit PRO probieren?
- warum es nicht mit der PBC probieren?
- warum es nicht mit xy probieren?

Stellt sich die berechtigte Frage, warum man erst jetzt, nach dem Jahrzehnte der Zug in die falsche Richtung gefahren ist, meint, es sei fünf nach zwölf und die AfD sei die letzte Hoffnung?

Nur, weil man seit Jahrzehnten der Wählerhybris verfallen war, dass die ach so kostbare "Stimme" ja verschwendet gewesen wäre, wenn man eine Partei gewählt hätte, die augenscheinlich an der 5% Hürde scheitern wird?

AfD nur wählen, "weil es die einzigen sind, die eine Chance haben"?

Kein Wunder, dass es mit dieser Denke die etablierten in den letzten Jahrzehnten so leicht gehabt haben ...

Wenn alle schon immer das gewählt hätten, was ihren Überzeugungen entspricht, sähe Deutschland ganz anders aus. Wie viele haben und wählen bspw. grün, weil sie meinen, die seien ja "gut für die Umwelt" ohne mit dem dicken Rest der Vorstellungen dieser Partei einverstanden zu sein?

Von daher: Leute, lasst Euch nicht von diesem "last exist AfD" Gerede beeindrucken und wählt die Partei, die Euch wirklich überzeugt. Wahlomat & Co machen es sogar einfacher als früher, Übereinstimmungen mit Parteien zu finden und die Dinger wurden sogar auch noch von diesem ach so schlimmen Establishment-Staat installiert. Und wenn man hinter der AfD voll stehen kann, dann bitte auch unbedingt AfD wählen. Wenn man dagegen eigentlich das Programm und die Personen anderer Parteien besser findet, dann bitte diese wählen, selbst wenn es die LINKE ist.

Gute Wahlkampfzeit!

Albert

25. August 2013 18:55

Ich freue mich, daß es die AfD gibt und ich wünsche ihnen viel Erfolg.

Leider wird uns aber die AfD nicht weiterhelfen bei den wirklichen Problemen, vor denen meine Generation steht. Ich denke, daß spätestens nach einer Legislaturperiode die AfD zu einer CDU von gestern mutiert sein wird. Immerhin. Besser als nix! Aber die Bewahrung des Eigenen wird uns mit der AfD bestimmt nicht gelingen, weil die AfD'ler die Grundlagen unserer Misere nicht verstehen und kaum etwas ändern werden.

Dennoch, ich bin schon seit geraumer Zeit am Grübeln, ob ich mein Wahlkreuz bei der AfD machen soll oder der chancenlosen Rechtspartei, die ich seit Jahren schon wähle.

Im ersteren Fall hätte ich das Gefühl, mal tatsächlich irgendwas bewirken zu können. Aber ich würde mich unheimlich ärgern, dann einen AfD'ler im Bundestag über die "Befreiung" fabulieren zu hören - das steht bei diesen Leuten wohl zu erwarten. Vielleicht wähle ich doch lieber meine chancenlose Rechtspartei - dann bin ich mir wenigstens treu geblieben....

Waldgänger

25. August 2013 19:25

@ Apollinaris

Sie schreiben:

Alles was Unruhe beim Gegner verursacht, ist für unsere Positionen und Ziele förderlich. Deshalb ist die AfD eine gute Sache. Details können später geregelt werden.

Da stimme ich Ihnen absolut zu!
Und wer weiß, welches Gute daraus noch kommen mag.
Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden.

Inselbauer

25. August 2013 22:13

Gestern haben sich sogar im friedlichen Berliner Süden ausgesprochen merkwürdige Szenen des so genannten Wahlkampfs zugetragen. Die mit plappernden norditalienischen Touristen gut gefüllte Schlossstrasse sah das Folgende: 60-jährige Grünaktivistinnen mit Luftballons belästigten AfD-Aktivisten im besten Alter; so etwas habe selbst ich noch nicht gesehen, der ich in der Studentenzeit zeitweise in einem Berliner Puff als Kellner gearbeitet habe und wegen meiner Schüchternheit von alten Nutten aufgezogen worden bin.
Vor dem "Neuen", so inkonsequent und zweifelhaft es immer sein mag, hat das BRD-Establishment einen richtig sexuellen Eifer. Auch die "Schubserei" gegen Lucke ordne ich da ein. Einen so androgynen Mann anzugreifen, dazu braucht es schon eine radikale Klemmschwester, vermummt wie im Seitental 4b des Hindukusch.

apollinaris

26. August 2013 01:07

Wer sich als Laie mit dem virulenten Thema "Auftragsdemoskopie contra AfD" befassen möchte, dem empfehle ich die Website "https://wahl-radar2013.de", da wird der Unterschied zwischen veröffentlichen Wahlprognosen für die Bundestagswahl 2013 erfasst, ausgewertet und erläutert. Einbezogen werden sowohl die klassischen Umfrage-basierten Prognosen der bekannten Meinungsforschungsinstitute als auch die auf der Auswertung von Social Media und Wahlbörsen basierenden Prognosen. Die diversen Wahlprognosen werden dann zu einer Gesamtschau extrapoliert. Und siehe da, die AfD ist im BT.

Freidank

29. August 2013 10:36

ENTWEDER - ODER!

ENTWEDER das gesamte konservative Lager tritt nun in die AfD ein, sorgt dafür, daß diese Partei in den entscheidenden Fragen (Islam in Deutschland, Zuwanderung, Souveränität etc. ) alternative Positionen entwickelt, die dieses Attribut verdienen, und führt sie zum verdienten und guten Erfolg

ODER alle Konservativen treten aus der Partei aus, beschleunigen den verdienten Mißvererfolg (verhindern einen unverdienten Erfolg) und verschwenden nicht mehr sinnlos ihre Zeit, ihr Geld und ihre Energie!

Diese Partei soll entweder national-konservativ oder gar nicht sein!

Zur Zeit ist es so, daß die Konservativen in der Partei langsam an Einfluß verlieren. Sie werden bei Strukturentscheidungen benachteiligt. Die Außendarstellung der Partei ist bewußt so, daß sie konservativ gestimmte Bürger mehr und mehr abschreckt und die konformistischen Köpfe anzieht. Diese Entwicklung schadet uns nur. Sie verzehrt Kräfte und geht in die falsche Richtung.

Wir müssen sie entweder umkehren oder beschleunigen. Das Zögern und Lamentieren muß ein Ende nehmen!

agricola

29. August 2013 16:52

Die Zeit ist überreif für eine rechtskonservative oder wie auch immer genannte Partei, eben nicht links. Das Projekt AfD kann das System nicht über Nacht stürzen, bereitet ihm aber immerhin soviel Unbehagen, dass es seine linken Schlägertrupps ausziehen lässt, um die "Alternative" präventiv zu bekämpfen. Es darf keine "Alternative" geben zur vorherrschen Politik der Auflösung Deutschlands in einer von der angloamerikanischen Hochfinanz dominierten EU. Frau Merkel weiß wovon Sie spricht, ihre Partner sind bei Goldmann & Sachs unter Vertrag oder stehen denen nahe! Die Phrasen von der "Alternativlosigkeit" der gegenwärtigen Politik verschleiern nur die eine nackte Wahrheit: Über unser Schicksal bestimmen wir nicht mehr selbst! Das haben führende Köpfe der AfD erkannt! Vielleicht wird die "AfD ein Wellenbrecher zur Rückeroberung unserer verlorenen Souveränität! Warten wir es ab!

JaCobi

16. September 2013 19:34

Was gibt es Schöneres, als sich zu berauschen? Nur nüchtern ist schöner.

Ich habe mal versucht herauszufinden, wie die AfD "Gerechtigkeit" definiert. Auch nicht anders als andere: "Angemessen, fair". Mit soviel Unschärfe bei der Bestimmung des Zieles aller Gemeinsamkeiten, wichtigste Grundlage für Zufriedenheit, können die, die steuern, nur mehr Gerechtigkeit ernten als die, die schieben.

Peinlich für das Land der Dichter und Denker. Und dann glauben Politiker noch, sie seien, wie Richter, nur ihrem Gewissen verpflichtet und nicht verantwortlich für das, was sie im Auftrag ihrer Wähler entscheiden. Im Piratenforum gibt es gerade eine sehr interessante Diskussion zu diesem Thema. Der Thread nennt sich "Das gläserne Geheimnis" ...

Trotzdem alles Gute für die Wahl und danach!

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