Identitäre Basisarbeit (8): Experte Alexander Häusler bei 3Sat?

3Sat "Kulturzeit" plant einen Beitrag über die Identitäre Bewegung. Redakteur ist Cornelius Janzen, der unter anderem mit...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek ist Verleger (Antaios) und seit 2003 verantwortlicher Redakteur der Sezession.

Bei­trä­gen über den Par­ty-Patrio­tis­mus und über Thi­lo Sar­ra­zins Euro-Buch her­vor­ge­tre­ten ist. Weil er für sei­nen Bei­trag kei­nen “Kopf” aus der Iden­ti­tä­ren Bewe­gung vor die Kame­ra bekommt, hat er sich an mich gewandt. Er sei ehr­lich inter­es­siert, und ob ich ver­mit­teln kön­ne? Als wei­te­re Stim­me zum The­ma habe er den Sozi­al­wis­sen­schaft­ler Alex­an­der Häus­ler inter­viewt – einen aus­ge­wie­se­nen Exper­ten in Sachen Rechts­extre­mis­mus. Mir ver­schlug es fast die Sprache.

Alex­an­der Häus­ler ist Schü­ler Chris­toph But­ter­weg­ges, der wie­der­um aus den links­extre­men Zusam­men­hän­gen der Jusos stammt, als Mar­xist unter den Poli­to­lo­gen gilt und mit der Lin­ken-Poli­ti­ke­rin Caro­lin But­ter­weg­ge ver­hei­ra­tet ist. Häus­ler hat es unter But­ter­weg­ges Fit­ti­chen bis zum Mit­ar­bei­ter an der Arbeits­stel­le Neo­na­zis­mus im Fach­be­reich Sozi­al- und Kul­tur­wis­sen­schaf­ten der FH Düs­sel­dorf geschafft. Er tritt tat­säch­lich ab und an im öffent­lich-recht­li­chen Fern­se­hen als Rechts­extre­mis­mus-Exper­te auf und schrieb schon für die ZEIT und für die links­extre­me Anti­fa-Zeit­schrift LOTTA.

Wis­sen­schaft­li­che Her­kunft und Posi­tio­nie­rung sowie die Wahl der Ver­öf­fent­li­chungs­or­te machen aus dem “Exper­ten” Häus­ler eine staat­lich ali­men­tier­te, ideo­lo­gisch deut­lich posi­tio­nier­te, denun­zia­to­risch agie­ren­de Figur, die ihre Absicht mit Wis­sen­schaft­lich­keit tarnt. Er steht in einer Rei­he mit Andre­as Speit, Andrea Röp­ke oder Anton Maegerle.

Für Cor­ne­li­us Jan­zen ist das alles kein Grund, am Exper­ten­sta­tus Alex­an­der Häus­lers zu zwei­feln. Was mich sprach­los mach­te ist der Umstand, daß er ihn mir als Exper­ten für Rechts­extre­mis­mus ankün­dig­te. Jan­zen sah nicht ein, daß die­se Wahl sei­nem Bei­trag bereits das Ergeb­nis vor­weg­lie­fer­te: Er hät­te doch auch einen Exper­ten für den Auf­schwung jun­ger Pro­test­be­we­gun­gen (attac, Pira­ten) oder einen für pop­kul­tu­rel­le Poli­tik­an­sät­ze holen kön­nen. Hat er aber nicht – und so ist die Wahl Häus­lers ein ein­deu­ti­ges Signal.

Lei­se Beden­ken kamen Jan­zen auf, als ich ihm am Tele­fon von der straf­be­wer­ten Unter­las­sungs­er­klä­rung vor­las, die Häus­ler vor gut einem Jahr unter­zeich­nen muß­te: Häus­ler hat­te in einem Buch behaup­tet, die Wäh­ler­ver­ei­ni­gung “Bür­ger in Wut” ver­tre­te “Ras­sis­ti­sche For­de­run­gen”. Das Land­ge­richt Ber­lin gab der Wäh­ler­ver­ei­ni­gung recht: Häus­ler habe unzu­tref­fend zitiert und einen ent­schei­den­den Halb­satz weg­ge­las­sen – mit­hin jenen Halb­satz, der sei­ne Behaup­tung unhalt­bar macht.

Nun ist solch ein Feh­ler kei­ne Mar­gi­na­lie: Häus­ler hat nicht irgend­ei­nen Namen ver­wech­selt oder Lapa­li­en durch­ein­an­der­ge­bracht, son­dern im ent­schei­den­den Moment wenigs­tens fahr­läs­sig und schlam­pig, ver­mut­lich aber bewußt und gegen wis­sen­schaft­li­chen Ethos ver­fäl­schend publi­ziert. Wenn wir uns ins Bewußt­sein rufen, was es für eine Wäh­ler­ver­ei­ni­gung bedeu­ten kann, öffent­lich zitier­bar Ras­sis­mus vor­ge­wor­fen zu bekom­men, wird aus dem “Exper­ten” Alex­an­der Häus­ler eine par­tei­ische, min­des­tens aber eine kei­nes­falls zuver­läs­si­ge Quelle.

Cor­ne­li­us Jan­zen könn­te ohne Pro­ble­me einen Exper­ten zum The­ma “Iden­ti­tä­re Bewe­gung” befra­gen, der sau­ber arbei­tet und anders als Häus­ler kein meta­po­li­ti­sches Ziel ver­folgt. Auch könn­te Jan­zen begrei­fen, daß es an Leu­ten wie Häus­ler liegt, war­um sich aus der Iden­ti­tä­ren Bewe­gung Deutsch­land bis­her kein Kopf vor die Kame­ra traut. Ges­tern erfuhr ich, daß einer der Grup­pen­lei­ter der IBD bei sei­nem Arbeit­ge­ber denun­ziert wur­de. Er hat sofort sei­nen Stu­den­ten­job ver­lo­ren. Die­se Welt kennt Jan­zen nicht. Häus­ler kennt sie und sorgt mit sei­nen Exper­ti­sen dafür, daß sie erhal­ten bleibt.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek ist Verleger (Antaios) und seit 2003 verantwortlicher Redakteur der Sezession.

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Kommentare (36)

Kurt Schumacher

21. Februar 2013 10:27

Ja, Herr Kubitschek, das erfordert sehr viel Mut, "Spießrutenlaufen ist schließlich kein Schleck" (Ernst Jünger in "Aladins Problem"). Ich gebe offen zu: ich würde mich das nicht trauen. Aber Sie haben ja schon Fernseh-Erfahrung, Sie wissen ja auch, mit welchem Verhältnis von Wahrheit und - sagen wir - "quotenbringender Zuspitzung" Sie zu rechnen haben. Warum machen Sie es nicht kurz entschlossen selbst? Ich meine, über die Identitäre Bewegung referieren. Warum wollen Sie nur Vermittler sein, wenn bei der massiven linken Einschüchterung ohnehin niemand sich bereiterklärt? Und ich denke mal, damals das 3Sat-Video vom Rittergut hat - trotz seiner perfiden Anmoderation (Stichwort: Breivik) und seiner tenedenziösen Schnittweise trotzdem, unterm Strich, der "Sezession" eher genützt und neuen Zulauf gebracht. Es wäre ein ganz schönes Eigentor für die Linken, wenn Sie jetzt auch den Identitären öffentlich sichtbar helfen.

Ich sehe zwar selbst kein Fernsehen mehr, aber irgend jemand wird es dann schon auf Youtube hochladen.

Steffen

21. Februar 2013 12:07

Obwohl ich Herr Kubitschek respektiere und schätze - es ist naiv zu glauben auch nur einer von jenen, die sich Journalisten nennen kann auch im mindesten als solcher gelten. Und selbst wenn Herr Janzen seine eigene Karriere damit riskieren will, einen vorurteilsfreien und fairen Beitrag über diese Bewegung zu machen, so gibt es da noch Personengruppen, die eben nicht von solch einem Beitrag erfreut sein werden. Selbst Sie, Herr Kubitschek haben doch schon genug Erfahrungen gesammelt, was tendenziöse Berichterstattung angeht - einer dieser Beiträge hatte im Hintergrund ein Musikthema, dass mich an die Verfilmung von Stephen Kings "ES" erinnerte, das sagt eigentlich schon alles. Allerdings ist Negativwerbung auch Werbung und diese Art sogar fast kostenlos.

bernardo

21. Februar 2013 13:17

"warum sich aus der Identitären Bewegung Deutschland bisher kein Kopf vor die Kamera traut. "

Bei allem Verständnis für die Bedenken: Wenn man sich nicht vor die Kamera traut, um eine PR-Gelegenheit wie einen Bericht in 3SAT zu nutzen, dann kann man Politik auch gleich bleiben lassen.

Da werden provokante Fragen zu "Null Prozent Rassismus" kommen, kein Zweifel, beispielsweise nach der Bereitschaft, gut Integrierte aus dem Kongo in die IBD mit aufzunehmen, oder was "Identität" ist. Darauf müssen dann eben klare Antworten gegeben werden.

Inselbauer

21. Februar 2013 13:30

Ich hätte das Angebot angenommen, aber nur unter der Bedingung, selbst als Höhlenforscher oder Linksextremismus-Experte vorgestellt zu werden. Zudem hätte ich darauf bestanden, dass Ernst Grandits, den sie im ORF wegen seiner jeden Erzählfluss hemmenden Schläfrigkeit "Bor" nennen, moderiert. Im Ernst: Bei einem Kerl wie Häusler hört wirklich jeder Spaß auf. Der Mann führt sich im "wissenschaftlichen Betrieb" in einer Weise auf, dass nur die geringste Andeutung zum Beispiel über das Zustandekommen der Arbeiten seiner Schüler und deren Quellen gerichtliche Auseinandersetzungen zur Folge haben müsste. Er steht da wie ein Göring, dem man auch nichts nachsagen konnte: Das Gute wäre gelogen gewesen, und das Schlechte justiziabel.

Ferdinand Meyer

21. Februar 2013 15:53

Ich bin ein Linker, das will ich gleich mal sagen. Ich halte die JF für eine konservative Zeitung mit einigen rechtskonservativen Journalisten, dagegen gibt es an sich nichts zu sagen. die Sezssion halte ich dagegen für eine rechtskonservative Zeitung, dagegen gibt es auch nichts zu sagen. Ich bin schon ein guter Leser, so weiß ich auch, dass die Leser hier eindeutig extremer sind als die Journalisten, Subjektivität halt.

Ja, der Experte ist wirklich nicht neutral.

Die ID halte ich für einen Haufen, aus kleinbürgerlichen Chauvinisten. Die Sprache aus dem 19. Jahrhundert, der längst widerlegte völkische Unsinn und das Vokabular der Rechtskonservativen im Kaiserreich ist entlarvend.

Kritik:
- ethnokulturellen Identität
- demmographischer Kollaps
- Massenzuwanderung
- Islamisierung
- Wir gegen den Rest der Welt

Was sollen das für dumme Wörter sein?
Ich weiß, was das heißt. Ich will es aber aus euren Mund hören. Was ist ethnokulturelle Identität? Was ist Islamisierung? Was ist Massenzuwanderung? Was soll das, außer Hass und Krieg?
Ich werde antworten.

PB

21. Februar 2013 16:14

Auch die qua Medienstaatsvertrag im Tausch gegen üppige Gebühren zu objektiver Berichterstattung verpflichteten Öffentlich-Rechtlichen nehmen ihren staatlichen Auftrag beflissen wahr und arbeiten bereits mit vollem Eifer daran, die Bewegung im Keim zu ersticken.

ARD 20.02.13 22:30 h

https://www.tagesschau.de/inland/identitaerebewegung100.html

Toni Roidl

21. Februar 2013 17:36

Hm, ich bin gespalten.

Option I: Man weiß doch im Voraus, was bei so einem Bericht rauskommt, siehe den Kulturzeitbeitrag "Auf dem Rittergut". Soll man den Kakao, durch den man gezogen wird, auch noch trinken? Und wer guckt schon WDR-Kulturzeit? Absagen.

Option II: Egal, ob sie einen als Kasperle-Krokodil darstellen, es ist eine Chance, Identitäre und Sezession bekannter zu machen. Tragen Sie ein Hemd mit Lambda und Kragenaufdruck www.sezession.de und lächeln Sie sympathisch. Wenn dabei ein neuer Heftabonennt herauskommt, hat es sich schon ausgezahlt.

Option III: Sie nehmen die Sache ernst und argumentieren ernsthaft. Dann könnte man z.B. folgende Widersprüche in Frage stellen:
Warum haben indigene Völker ein Recht auf Schutz ihrer kulturellen Identität, aber Deutsche nicht?
Warum wird dagegen protestiert, dass die Tibeter durch Chinesen ethnisch überfremdet werden, aber Deutschen so ein Protest nicht zugestanden?
Warum dürfen z.B. die Katalanen große Patrioten sein, aber die Deutschen nicht?

Ich bin gespannt, wie Sie sich entscheiden.

Waldgänger

21. Februar 2013 19:09

Da haben Sie gut reagiert, lieber Götz!

Die Frechheit von 3Sat beginnt ja schon damit, dass 3Sat die Identitäre Bewegung von einem "Experten für Rechtsextremismus" zerpflücken lassen möchte.
Was ist denn rechtsextrem an ihr?
Die NPD mag rechtsextrem sein aber die Identitäre Bewegung??

Und dann auch noch mit Häusler, Schüler des linksradikalen Butterwegge!
Da sollen also Linksradikale die angeblich gemäßigte Gegenposition des Senders vertreten.

Butterwegge ist ja nun absolut einseitig. Die Linkspartei hat ja sogar erwogen, ihn für das Bundespräsidentenamt kandidieren zu lassen."
Auch ist er durch die Erfindung eines dieser "erweiterten" neuen Rassismusbegriffe in Erscheinung getreten.

Es wäre allerdings zu prüfen ... lange zu prüfen ... ob eine Sendung mit einem konservativeren Redakteur und konservativeren Mitgästen, z.B. mit BENOIST nicht womöglich doch eine interessante Chance wäre.
Man könnte das ja fordern!

Auch wäre es sinnvoll, dass dann neben BENOIST auch unbedingt ein junger Vertreter der französischen Identitären mit dabei wäre.
So ließe sich die europaweite Verbreitung dieses Ansatzes schön demonstrieren!
Auf keinen Fall dürfte die Identitäre Bewegung in so einer Sendung als spezifisch deutsches Phänomen erscheinen!

eulenfurz

21. Februar 2013 23:33

Vielleicht sollte der Autor obiger Zeilen nur unter der Voraussetzung auftreten, daß er selbst als ein solcher "Rechtsextremismus-Experte" angekündigt wird.

Naheliegender aber ist wohl, daß die Agit-Propen zum Zwecke der Nasenringvorführung den Experten nonchalant weglassen und aus dem Mus ein T machen.

Gast

22. Februar 2013 06:38

Bitte solche Begriffe wie Experte, Rechtsextremismus, Expertise immer in Anführungszeichen schreiben oder mir dem Attribut "sogenannter" oder "angeblicher", wenn man sie nicht durch andere ersetzen kann, damit die dahinterstehende Bedeutung, die demogogisch, denunzitorisch und diffamierend ist, nicht weiter transportiert und kolportiert wird. Dieses Art von linker Sprachmagie muß damit gebrochen und unwirksam gemacht werden, denn das ist die Quelle ihrer Macht.

Kurt Schumacher

22. Februar 2013 09:27

@ Toni Roidl

"Warum wird dagegen protestiert, dass die Tibeter durch Chinesen ethnisch überfremdet werden, aber Deutschen so ein Protest nicht zugestanden?"

Ich würde sagen, weil China eben an Tibet grenzt bzw. weil China Tibet militärisch okkupiert hat. Da kann man direkt mit dem Finger darauf zeigen. Was in Deutschland geschieht, ist demgegenüber ein schleichender Prozeß - und somit eher "unsichtbar".

Man denke an den bekannten Vergleich mit dem Frosch, der in einen Topf mit kaltem Wasser gesetzt wird; und dann dreht man langsam die Flamme höher...der Frosch merkt nichts, aber irgendwann ist es geschehen. An jedem beliebigen Einzel-Zeitpunkt kann der Frosch (bzw. die offizielle Meinung in Deutschland) sagen: "Es ist ja nicht so schlimm" - - und es gibt sogar Menschen, die sagen: "Was wollen Sie denn, ein bißchen wärmer ist doch schön. Früher war alles so langweilig und kalt. Jetzt ist es doch viel gemütlicher."

Außerdem hat man sich ja abgesichert und diffamiert die Wärme-Kritiker als "Temperisten"...Leute, die sich auf eine ganz bestimmte, von ihnen als gesund empfundene, Ideal-Temperatur festlegen wollen. Und "Temperismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen" im absurden Froschtopf-Land. Wer höflich um ein Thermometer bittet, um die gefühlte Erwärmung selbst nachzuprüfen, der gerät - man ahnt es schon - natürlich auch gleich in "Temperismus-Verdacht"!

Naja, und so weiter. - Übrigens, um wieder ohne Metaphern zu sprechen, Deutschland wurde ja 1945 militärisch besetzt, genau wie Tibet. Nur: "Das war eben die Strafe für die Hitler-Verbrechen" (Quelle: jeder beliebige BRD-Politiker, DDR desgleichen). Und diese Hitler-Verbrechen (Entfesselung des Krieges, Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit) sind einmalig, einzigartig, unsühnbar, verpflichten uns zu ewiger Verantwortung, das wissen wir ja alle. Man lese die Protokolle der Nürnberger Prozesse. Deswegen ist es eben "verboten" (zumindest moralisch verboten), dagegen zu protestieren.

Das kann man ja mit Tibet gar nicht vergleichen. Tibet war immer nur ein heiliges Plüsch-Häschen. Soweit ich weiß, war es nie mit anderen Ländern in Kriege verwickelt; daher konnte man es nach der chinesischen Invasion ganz simpel bemitleiden. Der "Fall Deutschland" ist unendlich viel schwieriger.

Ratazkolnikow

22. Februar 2013 11:15

Ahoihoi,

tut mir leid, Amigos, ich muss mal wieder perorieren ...

Deshalb moechte ich gleich vorausschicken, dass ich ein untaetiges, fettes Etwas bin, das zur Rettung Europas nichts beitraegt, und es doch lieber besser machen soll. Ein "kleinbuergerlicher Chauvinist" wie unser hauseigener Rechtschreibungsextremismusexperte Ferdinand Meyer schreibt. Damit waere das abgehakt und kein Replikant braucht diesbezueglich noch zu amtieren!

Wie ich bereits bemerkte, muss ich an meinem derzeitigen Arbeitsorte auf der Hut sein. Zur Lagebeurteilung bleiben nur eigene Intel und moderne Communicationsmittel (facebook, twitter, blogs), weil die echten Journalisten in diesem Land Angst haben und nichts Brauchbares absondern (Jaja, den offensichtlichen Witz spare ich mir!).

Nun sind diese Blogger und Facebook-Mitglieder staendigen Drohungen und Nachstellungen der Narcos ausgesetzt, es gab zerstueckelte Kommentatoren und enthauptete Programmierer - aber die meisten halten durch! Sie liefern den Leuten die Informationen ueber Schiessereien, Blockaden und Polizeiaktionen, die man hier zum taeglichen Ueberleben einfach benoetigt.

Eine der wichtigsten facebook-Seiten fuer die hiesige Region ist "Valor por Tamaulipas". Momentan werden die Betreiber dieses Kontos und ihre Familien massiv mit dem Tode bedroht. Die Narcos stellten sogar ein scheussliches Video zur Abschreckung ins Netz (bei MundoNarco zu sehen; ich verzichte auf den Link) und setzten eine Denunziations-Belohnung aus. Aber die Seite laeuft weiter ... - und wir haben Angst vor Haeussler und beklagen den Verlust eines Studentenjobs?

Wenn ein Familienvater sagt, er muesse sich nicht mehr in der vordersten Sappe haeuslich einrichten, weil er andere Schlachten zu schlagen hat, dann ist das sicher ein vernuenftiger (und empfehlenswerter) Standpunkt. Aber die jungen Taenzer der identitaeren Bewegung sollten sich doch mal fragen, was sie sein wollen ... Helden oder Huepfer, Maenner oder Schwaetzer?

Und seht sie Euch doch an, die Verderber! Intellektuell, seelisch und humoristisch voellige Flachpfeifen, Nullen, Eierkoeppe, die zwar fest im Sattel ihrer Steckenpferdchen sitzen, aber nichts zu bieten haben als grosse Fressen.

Ferdinand Meyer trabt mit ausladender Geste auf unsern Hof, traegt den langweiligsten Unfug in schlechter Rechtschreibung vor und stemmt schliesslich selbstbewusst die Faust in die Huefte, Antworten fordernd ... Und bestimmt antwortet irgendeiner wieder ganz lieb!

Vielleicht nehmen wir denen endlich mal das Spielzeug weg ... Wie auch immer das geht; ich habe jedenfalls keine Ahnung ...

Hey, Meyer, Sie und Ihre roten Kumpane haben den Vater des Raeuber Hotzenplotz umgebracht, dafuer werden Sie bezahlen!

Arriba Sezessionistas!

R.

(Ein kleiner Nachtrag noch zu dem Artikel "Das Imperium wird niemals enden" von Lichtmesz: Ich habe beinahe geweint. Vielleicht liegt es daran, dass hier bald der Morgen daemmert, ich bis jetzt gearbeitet habe und ohnehin zu einer gewissen Sentimentalitaet neige, aber der Beitrag hat mich wirklich beruehrt!)

[Valle Hermoso, 22-03:44-S-feb-13]

jak

22. Februar 2013 11:36

@ PB

Vielen Dank für Ihren Hinweis auf den Tagesthemenbeitrag über die Identitäre Bewegung Bremen. Daran kann man gut studieren, wie sinnlos es ist vom Staatsfunk so etwas wie sachliche Berichterstattung über gewisse Themen zu erwarten. Da gibt es Dialoge wie geschnitzt. Reporter: "Warum geben sie Nazis ein Forum?" Antwort: "Wir geben Nazis kein Forum. Wir sind gegen Nazis." Und die Stimme aus dem Off raunt weiter „Recherchen“ haben ergeben, dass usf... Zuvor wurde schon in messerscharfer Syllogistik festgestellt, dass wenn die identitären Botschaften irgendwie dem ähneln was Udo Pastörs in einem Redenschnipsel gesagt hatte es sich ja nur um fiese Nazis handeln könne usf... Was lernt man daraus? Man kann sagen was man will es nützt nichts. Am Ende ist man sowieso „Nazi“. Frei nach der Devise semper aliquid haeret...

Waldgänger

22. Februar 2013 12:44

@ Ferdinand Meyer

Zunächst einmal begrüße ich es, dass Sie als Linker die Diskussion in einem intellektuellen Forum suchen und sich damit von anderen abheben, die sich "links" nennen.

Welches Adjektiv nun nach Meinung der Linken zur Sezession oder JF passt, ist aber völlig unwichtig.
Das interessiert hier nicht.
Wir wollen hier ja nicht in Schubladen denken, sondern die Kraft der Argumente prüfen.

Von Argumenten ist in Ihrem Beitrag nun allerdings nichts da.
Sie äußern ja nur Meinungen, teilweise sogar in unfreundlichem Ton.
Das reicht nicht.
Schauen Sie, Sie müssen Ihre Meinungen auch begründen!

Leider bestätigen Sie damit unwillentlich unseren immer stärkeren Eindruck, dass die heutige Linke nicht mehr analysieren kann, sondern lediglich misst, wie weit gegnerische Positionen von eigenen Träumen/Visionen/Glaubensbekenntnissen entfernt sind.
Ist die Entfernung groß, so verfällt man - wie Sie hier - ins grobe Poltern.

Da ich jedoch die Erwartung hege, dass Sie diskursfähig seien könnten, möchte ich ganz sachlich folgende Fragen stellen und darauf Antworten haben.

1. Völlig unabhängig davon, ob Sie identitäre Positionen gut finden, müssen Sie diese als demokratische Willensbezeugung respektieren.

Tun Sie da nicht, dann sind Sie kein Demokrat mehr, sondern ein Verfassungsfeind. Dass die Einheimischen das Recht hierauf haben, dürfte unstrittig sein. Oder möchten Sie die Einheimischen enteignen?

Sie haben ja angesichts des Erfolgs von Sarrazin und Buschkowski gesehen, wie die Mehrheit in diesem Lande denkt. Wenn Sie nun gegen diese Mehrheit eigeneThemen (z.B. weitere Zuwanderung) durchsetzen wollen, dann IST das undemokratisch und falsch.

Sie werden wahrscheinlich antworten, dass Ihre Ziele doch aber moralisch höherwertiger seien und daher ein Verwirklichungsrecht hätten. Notfalls mit Manipulation, Druck und Gewalt.
Nun - das da sind Sie dann nahe an Pol Pot, Lenin, Hitler, Mussolini und Robbespierre ...
Jeder kann behaupten, dass er die Moral auf seiner Seite hätte!

Verstehen Sie? Wenn Sie sich vom demokratischen Selbstbestimmungsrecht der Völker lösen - und das tun Sie - dann rutschen Sie ganz rasch in die Gewalt- und Diktaturfalle.
Und das ist ja schon vielen so ergangen ...

2. Sie wissen aus der Geschichte, dass multikulturelle und multiethnische Staatsgebilde zu inneren Krisen und Zerfallserscheinungen neigen.
Sie wissen, dass nicht nur Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich (1918) daran gescheitert sind, sondern auch die Sowjetunion, Jugoslawien und heute Syrien, der Irak, die USA und Belgien.

Was spricht denn sachlich dafür, dass ein multikulturelles und multiethnisches Deutschland, ein Deutschland mit weiter steigendem Ausländeranteil, aber ohne Identitätsbewusstsein und Leitkultur stabil und friedlich gelingt?

Gibt es da irgendein belastbares Argument, das für ein friedkliches Gelingen und Stabilität sprich?

Beantworten Sie bitte diese zwei Fragen!

........

Die von Ihnen aufgeworfenen Fragen sind leider so zahlreich, allgemein und umfassen so komplexe Sachverhalte, dass man darauf nicht einfach so antworten kann. Auch müsste man sich schon auf ein Thema konzentrieren.

Wenn Sie mir durch das Bemühen, meine zwei bescheidenen Fragen zu beantworten gezeigt haben, dass Sie mehr möchten und können als poltern, dann werden wir sicherlich zu einer Ihrer Fragen entspannt debattieren können!

Luise Werner

22. Februar 2013 13:57

@ Ferdinand Meyer

Ich bin hier zwar auch nur „Gast“, finde es aber hübsch, dass sich ein Linker hierher verirrt. Ich selbst kommentiere auch gern mal in der taz, einsam auf weiter Flur, inmitten von Kommentaren, die mich glauben lassen, in eine Klapsmühle geraten zu sein.
Nun, ich kann nicht für die ID sprechen, schon aus Altersgründen nicht. Ich halte sie für eine winzige Jugendbewegung, und unter dieser Prämisse würde ich auch die Schlagworte bewerten, die Sie anführen. Sie wissen sicher, dass Slogans der Linken von vor 40 Jahren wie „mach kaputt was dich kaputtmacht“ auch dutzende Fragezeichen verdient hatten.
Was allerdings an Begriffen wie Massenzuwanderung und Islamisierung erklärungsbedürftig sein soll, weiss ich nicht. Man muss das ja nicht so empfinden, allerdings sollten Sie es ein paar wenigen Jugendlichen in Deutschland zubilligen, dies so zu sehen. Die massenhaft zu Anti-Nazi-Demos pilgernden Gegendemonstranten müssen auch kaum den Sinn oder Unsinn ihrer Aktion nachweisen, wenn sie 50 bis 80 „Glatzen“ das Demonstrationsrecht streitig machen.
Tja, und was die „kleinbürgerlichen Chauvinisten“ betrifft, so sollte man froh sein, dass es sie gibt. Das Kleinbürgertum bildet letztlich die nach wie vor breite, nicht zuletzt materielle Basis, auf der sich allerlei politische Grenzgänger tummeln können; ohne es wäre das Scharmützelartige der politischen Linken gar nicht denkbar.

Chris

22. Februar 2013 14:13

Herr Meyer,

zunächst, es freut aber noch mehr beruhigt es mich, dass Sie auf der Suche nach einer ehrlichen und kontroversen Debatte Ihre Rute sinnvollerweise am rechten Rand des Sumpfes ausgeworfen haben.
Wir wissen beide, dass sich diese Themen nicht auf ein paar Zeilen herunter brechen lassen- ich möchten Ihnen trotzdem ein paar stichwortartige Anregungen geben:

Die Ethnokulturelle Identität ist in einem, vermutlich auch zeichenbeschränktem Kommentar, nicht plausibel darzustellen. Prinzipiell würde ich die komplexe Frage an Herr Thierse weiterreichen- er hat kürzlich dazu ausgiebig Stellung bezogen. Anders sieht es freilich aus, wenn sie das verhexte Wörtchen mit dem „D“ in Ihre Fragestellung einbauen. Andernfalls könnten Sie sich die Problematik ja auch in jedem Fussballfanblog bis hin zur Fachstelle für Europäische Integration beantworten lassen. Was nun mich betrifft ist es so, dass ich schlicht und einfach die Vielfalt bei gleichzeitig weltumspannendem Horizont liebe und auch schätzen gelernt habe. Schauen Sie heute am Tag der Weissen Rose einmal in die Flugblätter, dort steht eigentlich alles Wesentliche drin und gilt so auch für mich!

Wenn Sie dem Kollaps ein demographisch mit nur einem „m“ voranstellen, leitet sich dieser Zusammenhang von Demos, das Volk ab. Ich zähle mich zu der weltweiten Mehrheit, welche keine Berührungsängste mit dem Wort Volk verbindet und nicht schon bei der Aussprache des Wörtchens zusammenzuckt. Zumindest noch nicht! Ich würde vorschlagen, wir tragen als Einzelne und Einzelner eine grosse Verantwortung für unser Tun und Nichttun- dieser Verantwortung stelle ich mich und im Gegenzug dazu hätte ich gerne auch in Zukunft wofür es sich lohnt täglich einzustehen. Letztlich hat dies auch mit Respekt zu tun. Das hat sich im Grossen und Ganzen weltweit so bewährt und ich muss in meiner Generation nicht das Rad neu erfinden. Schlimm genug, dass sich andere im Vollrausch keinerlei Gedanken um die Zukunft unseres Volks gemacht haben- das fing die Sache nämlich an, wie Sie wissen. Ich erwische mich oft dabei, denjenigen, welche uns gedankenlos einen unfassbaren Scherbenhaufen hinterlassen haben, einen Vorwurf machen zu wollen! Es steht mir und uns allen nicht zu, aber ich bin sehr enttäuscht und werde es besser machen. Ist das dumm? Sind all die Anderen auf der Welt dumm? Wie schnell etwas dumm laufen kann, wenn man nicht aufpasst wissen Sie auch. Machen sie nicht den Fehler zu glauben, dass es an der fehlenden Durchmischung gelegen haben muss- auch wenn der erste Blick Sie zu dieser Annahme verführen möchte.

Massenzuwanderung ist, wie Sie auch wissen ein Mix aus den verschiedensten Gesichtspunkten. Sehen Sie es als einen von derzeit mehreren Ratenkrediten, welchen wir uns ins Haus holen (klingt kalt, ist aber so) ohne zu wissen wofür aber vor allem wie wir ihn bedienen sollen. Die grösste Gefahr sehe ich hier nicht im Kredit selbst, sondern darin dass Kreditnehmer und Gläubiger nicht ein und dieselbe Person sind. Aus historischer Sicht sollten wir aber gerade nicht den sozialen Frieden auf Pump als alternativlos darstellen, sondern den Bürgen und Bürger in die Finanzierung mit einbinden. Wo Sie damals gestanden hätten, wissen wir heute nicht- wo Sie morgen stehen, wenn der Kredit fällig wird wissen wir heute allerdings ebenfalls nicht. Lesen Sie hierzu auch Götz Aly. Ansonsten kann ich hier noch den Wegbereiter des NS zitieren, der sinngemäss gesagt hat: „An allen Fronten alles perfekt machen zu wollen- der urgermanische Fehler“.

Sobald Sie als Linker die Fähigkeit unter Beweiss stellen, dass Sie Ihre Massstäbe und Ansprüche an die Gesellschaft auch religionsunabhängig einfordern können, werden ich den Task gerne an Sie übergeben und das Thema für uns abhaken. Bis es jedoch soweit ist, möchte ich Sie bei dem Projekt Islamisierung noch redundant an der Hand nehmen. Schliesslich sind wir zwar inzwischen bei vielem angekommen- eine annähernd schwarze Null kann ich bei dem Vorhaben kulturelle Vielfallt und Bereicherung derzeit aber noch nicht ausmachen. Dass man bei weitreichenden Strukturveränderungen auch mal einen neutralen Standpunkt von extern zu Rate zieht, ist heute eigentlich Standard im Projektmanagement. Gerade Sie als Linker sollten ja vor einer sachlich nüchternen Betrachtung bei Religionsfragen nicht zurückschrecken. Auch hier macht mir die Ignoranz auf Ihrer Seite wesentlich mehr Angst als die mir unterstellte!

Bei „Wir gegen den Rest der Welt“ muss ich passen. Das müssen sie bei der Stelle (n) in Erfahrung bringen, welche diesen Zusammenhang hergestellt hat (oder es so fest verknotet hat, dass sie es nicht mehr zu entwirren weiss). Als kleiner Tipp würde ich`s mal dort Versuchen, wo gerne mit Begriffen wie „Vorurteilen“ hantiert wird. Sollten sie dort nicht fündig werden, schauen Sie mal bei den Genossen vorbei, welche immer noch heimlich einer Nation verfallen die inzwischen auf dem kleinen Dienstweg die Weltherrschaft an sich gerissen haben dürfte. Ich meine jenes Reich, deren Diktatoren wir heute nur zu gerne die Hand im Namen der Demokratie schütteln.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen einen groben Einblick vermitteln- Lassen Sie mich doch die Rechnung mit dem Wirt machen. Vielleicht stellen Sie Ihre Kritik mal in einem Gastbeitrag zur Debatte, da es hier nicht unbedingt zum Thema passt- ich werde antworten!

Viele Grüsse!

Schmidt

22. Februar 2013 14:35

@Ferdinand Meyer
In der vorherrschenden Weltsicht gibt es nur Individuen, und kollektive Identität wird allenfalls als etwas historisch überholtes akzeptiert. Man geht zudem davon aus, das man Identität, also die emotionale Bindung an eine ethnische oder kulturelle Gemeinschaft, aberziehen und durch eine Bindung an die Menschheit und abstrakte Prinzipien wie die Menschenrechte ersetzen könne.

Die Erfahrung zeigt jedoch, daß Identität und der Wunsch nach Bindung an eine ethnische Gemeinschaft Teil der Natur des Menschen sind. Naturwissenschaftliche Forschung hat sogar einen Mechanismus identifiziert, der diese Bindungen ganz ohne bewußtes Zutun des Menschen erzeugt und sich nicht aberziehen läßt: https://www.pnas.org/content/early/2011/01/06/1015316108

Das Bedürfnis nach Identität und ethnischen Bindungen war als historischer Faktor stark genug, um Staaten wie die Sowjetunion oder Jugoslawien zu zerstören, die auf der Utopie des beliebig formbaren, prinzipiell bindungslosen Menschen beruhten. Die Stärke dieses Bedürfnisses bekommt gerade auch die Bundesrepublik zu spüren, in der Zuwanderer aus bestimmten Kulturen sich eben nicht wie ursprünglich erwartet assimilieren, sondern auf ihrer Identität beharren. Wo eine ausreichend große Zahl solcher Zuwanderer präsent ist, erzeugt dies zwangsläufig Konflikte, die auch "Die Zeit" nicht mehr leugnen kann: https://www.zeit.de/2010/41/Schule-Mobbing-Gewalt

Auch demographische Entwicklungen sind real und lassen sich nicht wegdiskutieren, wie jeder weiß, der sich z.B. mit der Zukunft der Rentenversicherung beschäftigt. Wo die Zuwanderung einer großer Zahl von Fremden mit dem Rückgang der Zahl der Einheimischen verbunden ist, ist das Ergebnis irgendwann die Verdrängung der Einheimischen.

Wenn man Faktoren wie Zuwanderung, ethnische Polarisierung und demographische Entwicklung nicht ausblendet und die gegenwärtigen Tendenzen in die Zukunft fortschreibt, ergibt sich daraus ein Bild, das für die Zukunft Deutschlands und Europas fast ausschließlich negativ erscheint.

Linke Kritik daran versucht in der Regel nicht, die dahinter stehende Argumentation zu widerlegen, sondern erklärt die Analyse und die sich daraus ergebenenden Fragen für moralisch illegitim. Das klingt in Ihrem Beitrag und Ihrer Entrüstung über "dumme Wörter" und Ihrem Verweis auf "Hass und Krieg" ja auch durch.

Dieses Denken immunisiert sich gegen Kritik, ist in der eigenen Logik nicht widerlegbar und gilt z.B. in der Organisationspsychologie als eine typische Eigenschaft dysfunktionaler Systeme, die Informationen nicht mehr in angemessene Entscheidungen umsetzen können und irgendwann scheitern. Die Stichwörter hierzu lauten "Bestätigungsfehler" und "selektive Wahrnehmung".

Gast

22. Februar 2013 14:45

@Ferdinand Meyer

Stellen sie sich vor, sie würden die Zukunft einer Gesellschaft planen. Dazu müßten sie umfangreiche Berechnungen machen. Nun behaupten sie einfach, daß man dazu nur gerade Zahlen verwenden dürfe, so wie 2, 4, 6 usw., niemals aber ungerade, so wie 1, 3, 5 usw. denn diese Zahlen seien tabu, oder böse oder unmoralisch. Würden sie da nicht schrecklich falsche Ergebnisse herausbekommen?

Genauso verhält sich die heutige Linke, wenn sie Faktoren wie Ethnie, Volk, Kultur, Religion als unwichtig abtut oder sogar bekämpft. Diese heutige Linke ist derartig mit Ignoranz und Blindheit geschlagen und teilweise mit Bosheit, gerade weil sie diese Faktoren, die bestimmend im Zusammenleben der Menschen sind, nicht sieht und versteht.

Ihr Kommentar zeigt dieses Unverständnis deutlich. Sichtbare Phänomene wie Massenzuwanderung und Islamisierung liegen so weit außerhalb ihres Horizontes, daß sie sie lediglich für "dumme Wörter" halten.

Petrus Urinus Minor

22. Februar 2013 15:13

@ Ferdinand Meyer

(Weißte, ich finde die Vorstellung, alle Mönschen seien nur Individuen
naja, das macht sie ja irgendwie... austauschbar. Das finde ich
menschenverachtend. Das findet das Kapital auch.
Aber die finden das irgendwie... toll. Dafür brachen Sie Euch. Kleinbürgerliche Spießer).

Zu Deinem Text:

Ich bin ein Linker, das muß ich gleich mal sagen.
(Knallharter Marxist. Klassische Stamokap-Analyse. Soviel zu mir).

-snip-

Die BRD halte ich für eine oligarchisch organisierte Diktatur mit dem pseudodemokratischen Antlitz von kleinbürgerlichen Totalitaristen.
Der stets widerlegte Unsinn, der total von Bindungen "befreite" Mönsch werde edel, hilfreich und gut sein und der ausgeübte Vernichtungswille gegenüber allen Nichtwahnsinnigen sind entlarvend.

Kritik:

- Adorno macht's mit dummen Jungs.

- Heute steht der Spießer "links".

- Wir können zwischen Blockparteien wählen.

- Wir leben in einer Diktatur.

- Euro schafft Völkerhass.

- Masseneinmanderung ist Völkermord.

Ich weiß, was das heißt! Aber weißt Du das auch? Ich will das einmal
aus Deinem Mund hören.

Das Gegenteil von Nationalstaat ist Imperialismus! Bei Völkermord mach ich nicht mit! Hoch die internationale gute Nachbarschaft! Wir wollen leben!

Ich habe geantwortet.

Petrus Urinus Minor

22. Februar 2013 15:23

@ Luise Werner

Absolut nichts gegen die vielen Bürger, die von ihrer Hände Arbeit leben.

Sie sind die Stütze jeder stabilen und menschlichen Gesellschaft.

Aber:

Die kleinbürgerlichen Spießer sind die Träger jeder Diktatur.

Wie jetzt auch.

Jan Braun

22. Februar 2013 16:23

Kubitschek,

mögen Sie's nicht hier sagen, also in ihrem eigenen Blog? Nämlich: Wo sind sie denn nun, die "Köpfe" der "Identitären", bzw. die "Identitären" überhaupt?

Ich säge da nur Facebook-Fuck und ein oder zwei wordpress.com-Blogs, vielleicht auch noch ein paar Twitter-Konten. Jedenfalls nur Internet - mit anderen Worten gar nichts.

Wo also?

Steffen

22. Februar 2013 17:02

Wenn ich dachte der werte Herr K. sei manchmal naiv und gutgläubig bezüglich des eigentlichen Themas, so sehe ich diese Untugenden doch viel weiter verbreitet - "finde es aber hübsch, dass sich ein Linker hierher verirrt" - und dann fragt man sich wo der Gegner seinen "Ort" hat, schaut auf das nur halb funktionierende Radar und erblickt den Feind plötzlich auf dem eigenen Schoss sitzend. Mit dem vorläufigen Kommentar von R. ist das nun eine kleine Lachnummer geworden. S. lacht, R. sowieso, K. grübelt vor sich hin.

Rumpelstizchen

22. Februar 2013 17:24

Lieber Raskolnikow,

Pass auf Dich auf in Tamaulipas, was immer Du dort zu suchen oder zu finden hast. Ich hoffe, es ist nicht der Lebensüberdruss.
Und ja, ich wollte auch den Beitrag von Herrn Lichtmesz ( Das Imperium wird niemals enden) loben, wußte nicht an welcher Stelle. Ich bin nicht so sentimental, eher enthusiastisch und kann nur sagen: Hochachtung. Dieser Beitrag hat mindestens die Bedeutung des "Bocksgesanges". Oder ?
Ich bin seit langen Jahren an diesem Thema, nenne es theologisch "Reich Gottes" ( Buch Rudolf Schnackenburg)
Dort wird Reich Gottes u.a. auch als Handlungsprinzip beschrieben.
Die Ausführungen von Herrn Lichtmesz sind großartig.
Also, pass auf Dich und Deine Gliedmaßen auf. Gott schütze Dich.
R.

F451

22. Februar 2013 18:24

Die Rechten und ihr Umgang mit den Medien. Dazu passt ein Zitat von Albert Einstein: "Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten."

Das ganze hat mit einer virtuellen "Kriegserklärung" angefangen, sich dann mit dem Feind auf Kaffee und Kuchen zu treffen, macht aus meiner Sicht keinen Sinn. Ich kann verstehen, wenn z.B private Waffenbesitzer glauben, sie könnten vielleicht einiges richtig stellen, wenn sie mit der Journaille reden. Die sind halt nicht "gebrieft". Leider werden sie enttäuscht feststellen, das sie doch wieder nur in einem Hetzbeitrag von 3sat gelandet sind. Im rechten Bereich sollte man inzwischen schlauer sein.

Der IBD Gruppenleiter, der seinen Job verloren hatte, sollte sich beim Klarnamen Fanatiker Benjamin Jahn Zschocke melden. Der übernimmt in diesen Fällen doch sicher gerne den Verdienstausfall?

Ein Fremder aus Elea

22. Februar 2013 19:03

Nun gut, ich bin auch nicht die ID-Bewegung, aber warum nicht meine Meinung zu Herrn Ferdinand Meyers Fragen äußern.

1 .ethnokulturellen Identität
2. demmographischer Kollaps
3. Massenzuwanderung
4. Islamisierung
5. Wir gegen den Rest der Welt

1. Kulturelle Identität unter Einbeziehung der Menschen, auf welche sie zugeschnitten ist. Wäre so meine Interpretation. Was die kulturelle Identität Deutschlands ausmacht, nun ja, sagen wir: Leisten im Dienste der Allgemeinheit.
2. Ist wohl ein "m" zu viel. Heißt wohl schlicht Bevölkerungsrückgang.
3. Das bedeutet höchstwahrscheinlich die Zuwanderung von vielen, vielen Menschen.
4. Nun ja, zunächst müßte in einem solchen Szenario die Entchristianisierung stattfinden und dann wäre der Boden dafür bereitet, daß Religion und Islam Synonyme werden. Sollte das geschehen, käme es recht wahrscheinlich zu größeren Veränderungen.
5. Da sehe ich nun wirklich nichts, was Verständnisschwierigkeiten bereiten könnte. Ich bezweifle aber sehr, daß die ID das so fordert.

Ohne Führerschein

22. Februar 2013 19:38

Wer suchet, der findet. Im Zweifel holt man sich ein Mietmaul oder einen Pseudo-Identitären 4. Grades aus den Weiten des Internet mit Drang zur Selbstdarstellung und lässt diese den "Gesprächspartner" mimen. Und selbst das muß nicht unbedingt sein, u.U. spielt man Wigald Bohnings "Zwei Stühle - eine Meinung" nach, wäre auch nichts Neues.

Über die Darstellung braucht man sich wohl keine Illusionen machen, es geht nur darum wie sehr einem das Wort im Munde verdreht wird. Der Slogan "Schlechte Publicity ist besser als gar keine" ist schnell daher gesagt, ich denke Hr. Kubitschecks Zögern ist nicht primär der Angst geschuldet diffamiert zu werden, sondern vielmehr der noch jungen Bewegung ungewollt eine Hypothek mit auf den Weg zu geben. Zumal vor dem Hintergrund daß Hr. Kubitschek sich selbst nicht als Identitärer versteht und somit als formal Aussenstehender u.U. weitreichende Aussagen treffen müsste.

Ein potentieller Gewinn kann nur darin bestehen so druckreif zu formulieren daß es selbst den Zuschauern dieser doch recht speziellen Sendung auffallen muß daß etwas nicht stimmen kann. Aber: Zweifel ist der erste Schritt zur Veränderung - und dafür scheint mir das Publikum der Kulturzeit vergleichsweise gut befähigt.

Nichtsdestotrotz sollte man sich nicht in die Rolle eines Lückenbüßers begeben wenn man weiss dass einem die Rolle als Medien-Frontmann nicht liegt. Bei allen Artikel bzgl. öffentlichen Bericherstattung in Sachen Sezession/Zwischentag usw. meine ich das zwischen den Zeilen herausgelesen zu haben. Man darf auch mal was nicht können, es ist schliesslich kein Sloterdijk der hier zum Philosophischen Quartett lädt wo man in 90 Minuten auch mal Zeit hat einen Gedanken auszuführen.

Charaktere wie Stürzenberger wären ideal für diese Aufgabe, kurz, prägant und schlagfertig, wenn auch zuweilen seicht und wendig.

Ferdinand Meyer

22. Februar 2013 23:07

@Ratazkolnikow
Nö, der ist an Altersschwäche gestorben. Missbrauchen Sie den Toten nicht, denn das schickt sich auch nicht. Warum sollte ich dafür bezahlen? Ich, Ferdinand Meyer, soll für den natürlichen Tod Preußlers zahlen? Sie haben ein merkwürdiges Rechtsverständnis. Danke, dass Sie darauf ganz lieb geantwortet haben.

@Waldgänger
Danke, vielen Dank. Nein, ich muss Behauptungen begründen, doch Meinungen bleiben Meinungen. Meinen Sie Zürich zum Beispiel sei eine tiefere Stadt, wo man Wunder und Weihen immer als Inhalt hat? Ja, nein oder weiß der Himmel was. Ich beanspruche nicht Tatsachen von mir zu geben, frage nur danach, was diese Begriffe sein sollen. Die Linke ist tot. Die Linke ist eine Minderheit, denn das, was von vielen als Links beschimpft wird, das ist die Postmoderne. Sie machen ebenfalls Gebrauch von der Postmoderne, so ist das Verlangen nach einem Diskurs ganz im Sinne Foucaults.
Natürlich respektiere ich sie, doch allein das ich die Identitären kenne und kritisiere zeigt meinen Respekt. Ihre Frage bezüglich der demokratischen Willensbildung ist eine rhetorische Frage, deswegen beantworte ich sie nicht.
Ich weiß wie die Mehrheit denkt. Ich weiß aber auch, dass die Mehrheit noch nie Politik betrieben hat. Weder das HRR, noch das Kaiserreich unter den preußischen Königen und auch die unsäglichen 12 Jahre, wie auch die BRD waren auf Betreiben der Bevölkerungsmehrheit entstanden.
Nein, Moral ist apolitisch, denn keine Moral verfügt über eine Exekutive. Warum legen Sie mir so viele falschen Worte in den Mund, dass ich keine Luft mehr bekomme, was soll das?

Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist eine vom Kantianer Wilson geprägte Formel, doch leider wirkungslos und dumm. Es ist das Postulat eines Träumers, der spätestens bei der Ausarbeitung des Versailler Vertrages von der Politik eingeholt wurde. Ausgerechnet sein Land kannte das Selbstbestimmungsrecht der Völker noch nie, siehe Vietnam, Somalia, Afghanistan, Irak und vieles mehr.

Deutschland ist das beste Beispiel für multikulti. Das Christentum aus Vorderasien und Nordafrika, die Kultur aus Südfrankreich, die Zahlen lateinisch und indisch, die Lyrik und das Drama aus der Antike, die Ingenieurkunst aus Großbritannien und vieles mehr. Hier, im Herzen Europas, lief das ganze Blut Europas zusammen und das war nicht schlecht.
Die Deutschen werden sich mit den Ausländern sexuell vergnügen, also wird eine Ethnogenese stattfinden. Leitkultur? Haben Sie Tibi wegen der Nutzung gefragt? Falls nicht, dann freuen wir uns doch über diesen Migranten, der sich so gut integriert hat.

1. Was ist Islamisierung? Islam, eine Religion aus Arabien, wurde durch Araber nach Nordafrika und Persien getragen, später von Berbern und Mongolen nach Europa bzw. Vorderasien. Timur brachte den Islam zufällig nach Indien usw. Der Islam wurde also von vielen Schichten auf diesen Planeten gebracht, nicht zentral von einer Organisation. Diesen Vorgang nennt man Islamisierung. Was heute stattfinden ist keine Islamisierung, sondern eine starke Säkularisierung die dazu führt, dass der Islam als unauflöslicher Block betrachtet wird. Es ist ein Problem im Auge des Betrachters.
2. Was soll eine ethnokulturelle Identität sein? Steckt dahinter nichts anderes als der Rassebegriff der völkischen Denker?

@Chris
Ja, was ist das Volk. Viele Menschen haben keine Bindung zum Begriff Volk und Volk spielt für die Mehrheit Mitteleuropas keine Rolle. Für die Elite spielte Volk noch nie eine Rolle, außer bei der Durchsetzung eigener Vorstellungen. Sehen Sie sich doch heute die Demonstrationen an, denn hier treten nur die Vertreter eines Interesses an, nur für sich allein.

Ich glaube nicht an einer Durchmischung, denn eine Mischung besteht aus mindestens zwei unterschiedlichen Bestandteilen. Folglich kann es unter Menschen keine Durchmischung hinsichtlich des Menschseins geben. Religion, das sind für mich die ersten Ordnungssysteme der Menschheit, die über die Sippenverbände hinausgehen. Ich weiß auch, dass Religionen nie untergehen werden, denn es werden immer Ersatzreligionen, oder Komplementärreligionen auftauchen.

@Schmidt
Es gibt nicht einmal Individuen, sondern nur Kollektive. Individuen gab es in der archaischen Zeit, aber auch in der Aufklärung. Natürlich ist eine Bindung wichtig, doch den Menschen reicht die Bindung zu einem Kollektiv, z.B. dem Kollektiv der Bio-Nahrungsmittelesser, aus. Volk, oder gar größere Gruppe sind abstrakt, haben keinen Einfluss auf dem Alltag und sind deswegen nicht mehr anzutreffen. Selbst Patrioten haben lediglich eine Identifikation mit ihrem Deutschlandbild, mehr nicht. Dank für die Seit.
Die Sowjetunion hat aber auch zu einer neuen Identität geführt, denn viele Ostdeutsche sehen sich nicht als Sachse, Thüringer oder Holsteiner, sonder auch als Ostdeutsche. Ostdeutsche sind für diese Leute ehemalige Bürger der DDR.

@Gast
Nein, das tun keine Linke, zumindest nicht viele. Die Denker der Postmoderne, also nicht klassische Linke, aber Menschen die behaupten Nachfahren von Marx zu sein, haben sich mit all diesen Begriffen beschäftigt. Folglich kann man nicht sagen, dass die heutige Linke solche Vokabeln als unwichtig betrachtet haben.

Danke an euch für die Antworten.

Rumpelstizchen

23. Februar 2013 09:31

Eine kleine Fabel frei nach Jean de la fontaine:

Der altlinke zahnlose Löwe Ferdinand lag träge in seiner Höhle. Weil er nicht mehr auf die Jagd gehen konnte, versuchte er die lieben braven Häschen in seine Höhle zu locken. " Gegen euch ist nichts zu sagen, schmeichelte er den JF- Häschen" und auch die Sezessionshäschen lockte er an:" An sich habe ich auch gegen euch nichts zu sagen". Die Häschen waren erfreut, sie hatten gar Mitleid mit dem alten Löwen und gingen in seine Höhle, um seine dummen Fragen zu beantworten, die er aus ihrem Mund hören wollte.
Auch das fette schlaue Häschen Raskolni ging an der Höhle vorbei. Es ärgerte den Löwen, als dieser es schmeichelnd locken wollte.
"Ich bin doch nicht blöd, Gevatter Löwe , und gehe in deine Höhle, denn ich sehe viele Spuren hineingehen, aber keine einzige hinaus."
Und der schlaue, fette Hase hoppelte davon.

Petrus Urinus Minor

23. Februar 2013 14:50

@Ferdinand Meyer

Ach sieh mal einer an!

Kaum haben wieder einige von uns an der ausgelegten Leimfalle geschnuppert - und sind auch brav hereingetappt - schon verfertigt der Meyerle Elaborate mit einem Mindestmaß an Textzusammenhang und befleißigt sich einer Orthographie, die nicht auf einen geistig behinderten Dreizehnjährigen schließen lassen.

Aber sieh es mal so, Ferdi - unsere (und damit meine ich auch ehrliche Marxisten wie mich) Treudoofheit, tschuldige, widerlegt, daß Konservative böse sind. Ja, scheiße, was waren sie damals nett zu Euch, 68, als selbst damals knallkonservative Blätter wie die Welt mit Euch noch ehrlich diskutieren wollten.

Sie wollten es halt besser machen, als "damals". Und deswegen sind wir jetzt die Ohnmächtigen, die Euch für die Mächtigen halten - und wir sterben aus. Doch, doch, wahrscheinlich habt Ihr gewonnen, das war es dann. Ja, und Ihr wart zwar nicht die Mächtigen, aber die Schlauen, denn an Eure Fleischtöpfe werdet Ihr wohl keinen so treudumm lassen, nachdem ihr das Geschäft des Kapitals betreibt.

Doch verzeih mir, wenn nicht alle in die dunkle Höhle tappen, denn, wie heißt es so schön, Euer Denken ist eine Bärin mit einer großen Höhle, aber Cartmans Papi sind nicht die 89er Broncos, sondern schlicht die ganze kleine Gemeinheit.

Doch für eines müssen wir Dir dankbar sein: Diejenigen, die unsere Argumente noch nicht ganz so agitativ verdichten können, haben durch Dich die Chance erhalten, noch einmal ihre Gedanken zu ordnen.

Man sieht sich da draußen, compadre

Waldgänger

23. Februar 2013 17:54

1. Zu: „links“

a. Sie schreiben „

Die Linke ist tot. Die Linke ist eine Minderheit, denn das, was von vielen als Links beschimpft wird, das ist die Postmoderne.“

Ich gebe zu: ich bin überrascht. Vielleicht könnten Sie das einmal näher ausführen. Heißt das jetzt, dass Sie sich auch von der linken Vision (staaten- und klassenlose Multikultigesellschaft) verabschiedet haben?

Übrigens: Auch ich war mal ein bisschen links, bis mich die Kumpanei von Schröder, Fischer und anderen linken 68ern mit den Neoliberalen anwiderte und mir der feindselige Irrsinn der "Antideutschen" die Sprache verschlug.

2. Zu: Selbstbestimmungsrecht der Völker / Identität

a. Beides stimmt: Das Selbstbestimmungsrecht der Völker wird mit Füßen getreten, und zwar auch gerade(!) von den USA, aber es ist und bleibt doch ein Movens der Völker und der Geschichte.

b. Wenn man überhaupt willens ist, Politik nicht nur zynisch und als „Survival oft he fittest“ zu verstehen, dann führt kein Weg daran vorbei, den Völkern diese Freiheit zuzugestehen. Gerade Linke müssten das tun - und anderen Völkern gestehen sie es ja auch zu.
Was aber auch bedeuten kann, jegliche Zuwanderung zu verbieten und Assimilation zu erzwingen.

c.

Die Deutschen werden sich mit den Ausländern sexuell vergnügen, also wird eine Ethnogenese stattfinden.

Hmm, das wäre ja nett, aber es könnte bei Migrantenmädchen aus so allerhand Ländern auch leicht lebensgefährlich werden … ! Bisher ist es ja ganz im Gegenteil so, dass eine Heiratsvermischung (i.S. von einheimischer Mann, zugewanderte Frau) von Seiten der Migranten aggressiv vermieden wird.

d.

Deutschland ist das beste Beispiel für multikulti.

Ihre danach folgenden Beispiele beziehen sich auf allgemeine kulturelle Einflüsse, nicht aber auf das, was heute angesichts auch unterschiedlicher Ethnien als „multikulturell“ bezeichnet wird.

3.Sie fragen, was „ethnokulturelle Identität“ sei.

a. Mit „Rasse“ oder biologischer Abstammung hat das für meine Begriffe wenig bis nichts zu tun.
Damit ist gemeint, dass jede autochthone Bevölkerung – und das sind eben in der Regel Ethnien bzw. Nationen, Völker oder Stämme - das Recht hat, ihre spezifische Eigenart zu leben, zu essen, zu sprechen, zu bauen, zu feiern usw. zu haben und zu verteidigen.
Mehr steckt nicht dahinter.

b. Nun, wahrscheinlich steckt bei vielen auch ein Ich-hab-die-schnauze-voll-Gefühl dahinter.
Und das ist ja nur zu gut zu verstehen!
Wer heute zwischen 20 und 40 ist, der muss sich doch echt Sorgen machen ...

c. Allerdings ist auch schon ein harmloses "Mia san mia", dieses Die-eigene-lebensart-verteidigen-wollen sowohl Linken als auch den neuen Wirtschaftsliberalen ein schweres Ärgernis.

c. Für unsere neuen globalen Turbokapitalisten von Goldman& Sachs und aus Brüssel ist so etwas natürlich ein Ärgernis, denn man will den räumlich flexiblen und nicht durch alte Werte und störrische Eigenarten weniger angepassten Einheitskonsumenten und Arbeitnehmer.

d. Und für Linke mit ihrer nie realisierbaren Vision einer völker-, staaten- und klassenlosen Gesellschaft ist eine ethnokulturelle Identität ebenso störend.

e. Haben Sie schon BENOIST "Am Rande des Abgrunds" gelesen? Sehr zu empfehlen!

4. Zu „Islamisierung“:

a. Sie schreiben: „

Was heute stattfindet ist keine Islamisierung, sondern eine starke Säkularisierung …“

Sie haben sicherlich recht, dass unsere globalisierte kapitalistische Umwelt mehr denn je säkular und materialistisch ausgerichtet ist.
Was übrigens auch den Hass gegen die katholische Kirche erklärt.
Gleichzeitig gibt es einen Verfall der hiesigen christlichen Kirchen UND eine rasches Anwachsen muslimischer Gemeinden.

b. Es findet z.Z. keine Islamisierung im Sinne einer flächendeckenden und dominanten Einführung einer anderen Religion statt, das ist schon klar. Wobei natürlich zwischen heute und z.B. 2030 oder 2050 zu unterscheiden ist ... Die Zeit läuft schon der Demographie wegen zugunsten der eingewanderten Muslime.
Auch sieht die Lage in einigen Stadtteilen, z.B. an der Neuköllner Sonnenallee schon jetzt anders aus.

c. Die Sache ist aber zusätzlich problematisch, weil die islamischen Gemeinden sich hier selbst explizit als Fremdkörper sehen, als „halal“ inmitten der Unreinen. Als die einzigen, die auf der richtigen Seite stehen. Und das macht die islamischen Gemeinden und vom Islam geprägten Stadtteile zu problematischen Fremdkörpern mit anderem Rechts- und Kulturverständnis.

d. Mir scheint, Sie sehen die islamische Kultur- und Rechtsordnung – ich spreche bewusst nicht von „Religion“ – als mit der hiesigen Ordnung vereinbar an.
Warum?
Wissen Sie erst relativ wenig über das islamische Rechts- und Kulturverständnis (dem könnte man abhelfen).
Oder erkennen Sie den Unterschied, finden ihn aber nicht problematisch und bedrohlich?
Oder betrachten Sie das rein fatalistisch im Sinne von: „Das ist zwar nicht schön, aber da kann man eh nichts mehr machen. Und würde man es versuchen, so würde dies konservative Aspekte (z.B. autoritärer Staat, Einfluss „spießiger“ Kleinbürger) stärken, was im Grunde noch schlimmer wäre.“
Vermutlich letzteres.

Henry Steyer

23. Februar 2013 18:18

@Ferdinand Meyer

Dagegen ist nicht zu tun, dass sie vergehen, es ist aber auch egal oder haette seine Richtigkeit, wenn sie denn existieren wuerden, die menschlichen Rassen. Dieses ist der Grund ihres Denken, der Grund, den Sie als Kind gelernt haben, wenn Sie denn Weisser sind. Sie danken der Vernunft ab, aber moechten dass sie die Menschen ins Bessere fuehrt. Sie sind ein Narr.

Fahrnheit451

23. Februar 2013 20:08

Interessant, diese "linken" Ergüsse. ... "Den Menschen reicht die Bindung zu einem Kollektiv, z.B. dem Kollektiv der Bio-Nahrungsmittelesser, aus."
Das ist sehr egozentrisch, die eigene Meinung als Allgemein zu verkaufen. Vielleicht täte intensiver Zugang zu den selbst sehr ethnozentrischen Fremden gut, nicht umsonst wird der Djihad primär durch ethnische Verdrängung geführt wird. Die Existenz einer eigenen Placobo-Identität "Kornfresser" widerlegt nicht real biologisch existierende andere Identiäten.

"Folglich kann es unter Menschen keine Durchmischung hinsichtlich des Menschseins geben."
Also ein Egalitarist, worin genau sind "die Menschen denn nicht unterschiedlich, jetzt ausser in ihrer Zugehörigkeit zur gleichen Spezies? Den Menschen auf seine Zugehörigkeit zur Spezies zu reduzieren würdigt ihn doch sehr herab.
Und für die Mitleser: Natürlich steht der Rassebegriff dem völkischen Denken nicht entgegen. Nur ist das kein Argument dagegen. Populationen, Völker sind ja Unter- und nicht Quersummen von Rassen, das eine kann neben dem anderen bestehen.
Die Gretchenfrage wenn solche egalitäre Propanda auftaucht ist doch, wer vertritt so sein eigenes tribales Interesse und holt sich "nützliche Idioten" aus dem Kreis seiner Opfer.
Hier mal was von den Ameisen:
"Vor noch nicht langer Zeit entdeckte Santschi die Wheeleriella Santschii in Tunis. Sie lebt stets in gemischten Kolonien in dem Monomorium Salomonis. Nach den sehr genauen Beobachtungen des Entdeckers kommen diese Kolonien dadurch zustande, daß die (gewöhnlich im Nest) befruchteten Wheeleriella-Weibchen in die Nester von Monomorium eindringen.

Die Arbeiter des Letzteren suchen zwar anfänglich die eindringenden Fremdlinge aufzuhalten, doch schon nach kurzer Zeit erlahmt ihr Widerstand, und sie lassen das fremde Weibchen ruhig gewähren. Ja, sie beginnen jetzt sogar die Fremde freundschaftlich, wie ihre eigene Königin zu behandeln. Letztere befindet sich anfänglich auch noch im Nest; die fremde Königin schenkt ihr nun sehr wenig Interesse. Dagegen tritt bei den Arbeitern eine merkwürdige Instinktperversion ein. In dem Maße, als sie sich der fremden Königin zuwenden, wächst die Animosität gegen die eigene Königin, die schließlich einen solchen Grad annimmt, daß sie dieselbe überfallen und töten!"

Na woher kennen wir das... Cromwell... Jakobiner... Bolschewisten... Menschenrechtler.. Globalisten.. Es ist immer das tribale Sonderinteresse eines sich selbst bewußten Angreifers, das zur Verbreitung von Egalitarismus unter den Opfern führt. Einfache Biologie, Überlebenstrategien. Und nein, nichts wird unwahrer, nur weil jemand, den man halt nicht mag, das schon früher erkannt hat.

Citizen Kane

23. Februar 2013 20:55

Lieber Ferdinand Meyer,
ich gehe davon aus die anthropologische Erklärung der so genannten "Xenophobie" nicht wiederkäuen zu müssen. Denke, diese ist Ihnen geläufig und habe die Hoffnung, Ihre Frage nach den Wortbedeutungen entspringen wenigstens zum Teil einem gewissen Zweifel an den mit ihrem selbstbewussten Duktus in der Fragestellung bereits implizierten Antworten und an den vorgegebenen Erklärungen Ihrer bevorzugten Ideologie (Rassismus) und den ideologisch korrumpierten Sozialwissenschaften (gruppenbezoges Wasweißichnichtwas)

Hier nur zur ethnokulturellen Identität , und was sie für mich unter vielem Anderen bedeutet:
auf Menschen zu treffen
bei denen
der offene Blick in das Gesicht des anderen keine gewalttätige Reaktion auslöst
das Entgegenstrecken einer Hand nicht als Beleidigung empfunden wird
Toleranz nicht als Schwäche interpretiert wird
Vertrauen nicht als Dummheit interpretiert wird
dass auf am Boden Liegende nicht mehr eingetreten wird
man auf eine gewisse gemeinsame Grundbildung vertrauen kann

mit denen gewisser einheitlicher Grundkonsens besteht:
im Umgang mit anderen Menschen
im Umgang mit dem anderen Geschlecht
im Umgang mit Kindern
im Umgang mit Tieren
im Umgang mit Alten
im Umgang mit Schwächern
im Umgang mit Behinderten
im Umgang mit Homosexuellen
im Umgang mit Andesdenkenden
im Umgang mit der Natur
im Umgang mit Nahrungsmitteln
über die Liebe und die Verantwortung für die gemeinsame Heimat
über die Anständigkeit
über das Benehmen
und dass die beiden -für Linke sicher vollkommen indifferenten Begriffe- nicht erst erklärt werden müssen.
man sich wenigstens ansatzweise darauf verlassen kann, dass aufgrund der Gemeinsamkeiten mit den ethnokulturell Ähnlichen Hilfe gewährt wird, Empathie zuteil wird.

Linke machen es sich zu einfach mit dem Versuch eine menschliche Gesellschaft herzustellen.
Die Lösungsansätze seit Rousseau ff basieren auf einem unwissenschaftlichen, an den Haaren
herbeigezogenen Menschenbild.
Linke sind die Alchemisten der Gesellschaft.
Linke sind zu faul und zu feige, ihre eigenen Ansprüche an ein menschliches Miteinander durch stringente Forderungen bei der Integration durchzusetzen.
Es ist verantwortungslos!

Das, was in Jahrtausenden gewachsen ist ,mein Lieber Meyer, wird die Linke nicht zerstören können.

Die entlastete Gesellschaft bemerkt, dass sich die Zeiten ändern, man beginnt wach zu werden.
Die jungen Identitären sind erst der Anfang.

Bezüglich dem " Wir, gegen den Rest der Welt " respektive "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen", suchen Sie die Antworten doch bitte Ihre grünen Genossen.

Asenkrieger

23. Februar 2013 22:22

Herr Meyer möge das Buch von Dr. Kerry Bolton "The Psychotic Left" (bei amazon.de erhältlich) lesen.

Hohenstaufer

24. Februar 2013 08:23

An Ferdinand Meyer:

An dieser Stelle darf ich mir erlauben einen älteren Beitrag aus meiner Feder zu der Identitären Bewegung wiederzugeben:

Abgesehen davon ist die Abgrenzung gegenüber rassisch-völkischen Grundlagen absoluter Schwachsinn. Man lese einfach einmal die seriösen Publikationen von Andreas Vonderach (der Artikel in der aktuellen Sezession, „Wir selbst – anthropologisch“ als Einstieg) und dürfte somit bemerken, daß selbst bei den Sezessionisten (im Gegensatz zu den Identitären) ein Bewußtsein dafür gibt,

„daß es zwischen den Völkern, Rassen und Kulturen Unterschiede gibt, die alles andere als trivial sind“

(A. Vonderach, ebd. S. 4)

Oder mit Götz Kubitschek (im Gespräch mit dem Rotfunk aus Berlin-Brandenburg) gesprochen:

„Natürlich gibt es eine ethnische Kontinuität in Deutschland und die ist deutsch.“

„Dass es ethnische Kontinuität gibt und dass die ethnische Kontinuität an sich etwas ist, was nicht ohne Not aufgegeben werden sollte.“

Und Karlheinz Weißmann äußerte diesbezüglich in der Jungen Freiheit:

„Die entscheidenden Bruchlinien innerhalb der Gesellschaft sind weder sozialer noch kultureller Natur, sondern ethnischer – völkischer, nationaler, rassischer –, und Segregation – also Apartheid, mehr oder weniger freiwillige – ist unsere Zukunft, hinzuzufügen wäre: bis die Noch-Mehrheits-Ethnie endgültig den Stab abgibt.“

Hierneben läßt die Bezugnahme auf ethno-kulturelle Identität im Grunde überhaupt keinen Platz für Nachfragen: selbstverständlich gehört zum Erhalt des Volkes (ethnos) auch der Kampf um den Erhalt der Rassen. Kein Deut an Zweifel!

Götz Kubitschek

24. Februar 2013 13:13

ende der diskussion.
dank und gruß!
götz kubitschek

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