Unverzichtbares zur KR – die Schriftenreihe des Uwe Berg Verlages

pdf der Druckfassung aus Sezession 44 / Oktober 2011

von Karlheinz Weißmann

Wer mit der Konservativen Revolution befaßt ist, kommt um das Haus »Uwe Berg« nicht herum.

Das gilt für die Anti­qua­ri­ats­ka­ta­lo­ge, die natio­nal wie inter­na­tio­nal ohne Kon­kur­renz sind und für das The­ma KR einen uner­schöpf­li­chen Bestand zu bie­ten schei­nen, das gilt auch für zwei Schrif­ten­rei­hen, die der Uwe Berg Ver­lag ins Leben geru­fen hat.

Die älte­re der bei­den trägt den Titel »Top­pen­sted­ter Rei­he«, dazu den Hin­weis »Samm­lung biblio­gra­phi­scher Hilfs­mit­tel zur Erfor­schung der Kon­ser­va­ti­ven Revo­lu­ti­on und des Natio­nal­so­zia­lis­mus«. Unter den mitt­ler­wei­le sech­zehn Bän­den – zum Teil mit mehr als 500 Sei­ten Stär­ke – fin­den sich neben zeit­ge­nös­si­schen Biblio­gra­phien auch vier Bän­de, die »Lis­te der aus­zu­son­dern­den Lite­ra­tur« umfas­send, die im Auf­trag der sowje­ti­schen Besat­zungs­macht erstellt wor­den war, um die deut­schen Biblio­the­ken nach dem Zwei­ten Welt­krieg von miß­li­e­bi­gen Titel nicht nur der NS-Autoren, son­dern auch der geis­ti­gen »Weg­be­rei­ter« zu säu­bern. Dane­ben beson­ders her­vor­zu­he­ben sind die weit über den Anspruch einer Biblio­gra­phie hin­aus­ge­hen­den Dar­stel­lun­gen, die Bio­gra­phie, Ver­lags­ge­schich­te und Bücher­ver­zeich­nis kop­peln, so die Arbeit von Ekke­hard Hie­ro­ni­mus über Lanz von Lie­ben­fels, die Zen­tral­fi­gur der »Ario­so­phen« (Bd. 11), von Andre­as Schild und Audrey Gre­go­ry über den Nord­land-Ver­lag (Bd. 12), von Eber­hard Bau­mann über Her­man Wirth (Bd. 13) und von Man­fred Stop­pel über den völ­ki­schen Kunst­his­to­ri­ker und Lebens­re­for­mer Adolf Bartels (Bd. 14).

Man hät­te – das ist dem Vor­wort zu ent­neh­men – auch den jüngst erschie­ne­nen Band 16, der die Publi­ka­tio­nen des Eher‑, das heißt des Zen­tral­ver­lags der NSDAP, erfaßt, gern ent­spre­chend auf­ge­wer­tet, sah sich aber aus prak­ti­schen Grün­den gezwun­gen, es im wesent­li­chen bei einem Reprint des Ori­gi­nals von 1941 zu belas­sen (Die Ver­lags­er­schei­nun­gen des Zen­tral­ver­lags der NSDAP Franz Eher Nachf. Mün­chen – Ber­lin – Wien 1921–1941, kt., 289 S., 25 €).

Das Ver­fah­ren des Nach­drucks bestimmt eben­falls die zwei­te Rei­he des Berg Ver­lags, die »Quel­len­tex­te der Kon­ser­va­ti­ven Revo­lu­ti­on«. Mitt­ler­wei­le ist das ambi­tio­nier­te Unter­neh­men auf drei­und­zwan­zig Bän­de ange­wach­sen. Auf­ge­nom­men wer­den Schlüs­sel­wer­ke der KR, und nach dem Mus­ter von Armin Moh­lers »Haupt­grup­pen« gibt es eine schwar­ze Rei­he für die Jung­kon­ser­va­ti­ven, eine blaue für die Völ­ki­schen, eine rote für die Natio­nal­re­vo­lu­tio­nä­re und eine grü­ne für die Land­volk­be­we­gung. Die Bün­di­schen feh­len noch, was in ers­ter Linie auf feh­len­de theo­re­ti­sche Pro­duk­ti­vi­tät zurück­zu­füh­ren ist; für die rebel­li­schen Bau­ern gibt es nur einen Band, die Jung­kon­ser­va­ti­ven hat man bis­her auf drei »Klas­si­ker« beschränkt – Moel­ler van den Brucks Das drit­te Reich, den Sam­mel­band der Ring­be­we­gung, Die neue Front, und Georg Quab­bes Tar a ri –, die Völ­ki­schen und die Natio­nal­re­vo­lu­tio­nä­re sind dem­ge­gen­über am stärks­ten ver­tre­ten. Das hat nicht nur mit den per­sön­li­chen Prä­fe­ren­zen des Her­aus­ge­bers zu tun, son­dern auch mit der extre­men Sel­ten­heit und einer ent­spre­chen­den Preis­ent­wick­lung ihrer Wer­ke im heu­ti­gen Anti­qua­ri­ats­han­del. Das zuletzt erschie­ne­ne Sam­mel­werk von Fritz Carl Roe­gels (Hrsg.), Der Marsch auf Ber­lin (geb., 192 S., Tafel­teil mit SW-Abbil­dun­gen, 20 €), ist ein gutes Bei­spiel für den gemein­ten Sachverhalt.

Wie mit der »Top­pen­sted­ter Rei­he« ist es dem Uwe Berg Ver­lag auch mit den »Quel­len­tex­ten« gelun­gen, ein unver­zicht­ba­res Hilfs­mit­tel zum Stu­di­um der Kon­ser­va­ti­ven Revo­lu­ti­on bereit­zu­stel­len. Man mag ver­tie­fen­de Hin­wei­se auf Autor oder Wir­kungs­ge­schich­te im ein­zel­nen ver­mis­sen, trotz­dem bleibt fest­zu­hal­ten, daß hier für jeden die Mög­lich­keit eröff­net wird, ad fon­tes zu gehen.

 

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