Die schönsten Distanzierungen gegen Rechts, Vol. 1

Die Abende der Akademien des Instituts für Staatspolitik münden traditionellerweise in lange, gesellige Debattiernächte beim ortsansässigen Schankwirt.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

Ein Ever­green sind dabei die Schwän­ke und Anek­do­ten über die Erleb­nis­se, die einem so wider­fah­ren kön­nen, wenn man sich auf das “Wag­nis, rechts zu sein” einläßt.

Da gab es auch dies­mal kaum einen Teil­neh­mer, der nicht erfah­ren hät­te, daß nur ein paar Schrit­te rechts aus Mit­te, also: ins freie Gelän­de, aus­rei­chen, um Beschuß mit schar­fer Muni­ti­on zu pro­vo­zie­ren. Irgend­wo fin­det sich immer irgend­ein “Tole­ran­ter”, der einen “aus­gren­zen” will, sei es aus Bud­dhis­ten- und Kul­tur­pfle­ge­ver­ei­nen, aus Fuß­ball­clubs, Olym­pia­mann­schaf­ten, Pfad­fin­der­grup­pen, Kin­der­gär­ten, Stu­den­ten­ver­bän­den, Sze­ne­dis­cos, Kir­chen­kränz­chen und so wei­ter und so fort.

Das kann oft recht wider­wär­tig sein, mit­un­ter ist es aber auch, wenigs­tens im Rück­blick, Live-Kaba­rett und Real­sa­ti­re vom Feins­ten. Mein Kol­le­ge Baal Mül­ler und ich woll­ten ein­mal eine Schman­kerl­samm­lung mit dem Titel “Die schöns­ten Distan­zie­run­gen gegen Rechts” zusam­men­stel­len – skur­ri­les, iro­ni­sches, unsäg­li­ches und komi­sches Mate­ri­al gäbe es dafür reichlich.

Der Witz ist aller­dings in der Regel nur jen­seits des Sta­chel­drahts erkenn­bar. Soll nie­mand sagen, daß wir auf dem frei­en Gelän­de nichts zu lachen hät­ten. Ana­log begreift kein Dum­mer jemals, daß er dumm ist, und eine Dis­kus­si­on mit einem Intel­li­gen­ten nicht auf Augen­hö­he füh­ren kann. Da besteht eben eine bein­har­te, nagel­bret­ter­di­cke kon­sti­tu­tio­nel­le Ver­ständ­nis­gren­ze. Wer ein­mal gegen die­se Wand gedon­nert ist, soll­te von der “gro­tes­ken Idee der Gleich­heit” (Maschke dixit) rest­los geheilt sein. Man­che frei­lich sind unbe­lehr­bar. Ich bei­spiels­wei­se kann und kann mich wider alle Ver­nunft und Logik nicht dar­an gewöh­nen, daß die Anti­fa mit mir kei­nen herr­schafts­frei­en Dis­kurs füh­ren will. So hält sich mei­ne Empö­rung frisch, hof­fent­lich zum Vor­teil die­ses Blogs.

Die Komik der “Distan­zie­run­gen” und sons­ti­ger Reak­tio­nen besteht nun eben meis­tens dar­in, daß die Distan­zie­rer und Säu­be­rer ihre Mis­si­on mit einer ver­bis­se­nen bis auf­ge­bla­se­nen Tod­ernst­haf­tig­keit betrei­ben, als wären sie gera­de dabei, die Welt vor dem Bösen zu ret­ten. Dann ver­wan­deln sich eben noch nor­ma­le Men­schen in inqui­si­ti­ons­lus­ti­ge Kreuz­ver­hör-Cops oder pus­ten­de Dampf­ma­schi­nen, die seri­ell pathe­ti­sche Phra­sen und Stan­zen produzieren.

Bizarr ist auch die kin­di­sche Angst, die sich dann mit­un­ter aus­brei­tet. Erwach­se­ne Men­schen gucken einen an, als hät­te man einen Bocks­fuß, oder als wäre man ein Vam­pir oder ein gut getarn­tes Ali­en mit gehei­mer Infil­tra­ti­ons­mis­si­on. Sol­che Situa­tio­nen ver­schaf­fen tie­fe Ein­bli­cke in die Brü­chig­keit  des sozia­len Gefü­ges jen­seits der schein­bar so glat­ten und selbst­ver­ständ­li­chen Ober­flä­chen. Dann ver­steht man viel­leicht bes­ser, was Botho Strauß im “Anschwel­len­den Bocks­ge­sang” beschrieb:

Jemand, der vor der frei­en Gesell­schaft, vor dem Gro­ßen und Gan­zen, Scheu emp­fin­det, nicht weil er sie heim­lich ver­ab­scheu­te, son­dern im Gegen­teil, weil er eine zu gro­ße Bewun­de­rung für die unge­heu­er kom­pli­zier­ten Abläu­fe und Pas­sun­gen, für den gran­dio­sen und emp­find­li­chen Orga­nis­mus des Mit­ein­an­der hegt, den nicht der uni­ver­sells­te Künst­ler, nicht der begna­dets­te Herr­scher annä­hernd erfin­den oder diri­gie­ren könnte.

Jemand, der bei­na­he fas­sungs­los vor Respekt mit­an­sieht, wie die Men­schen bei all ihrer Schlech­tig­keit au fond so schwe­re­los anein­an­der vor­bei­kom­men, und das ist so gut wie: mit­ein­an­der umge­hen kön­nen. Der in ihren Geschäf­ten und Bewe­gun­gen über­all die Balan­ce, die Tanz­be­reit­schaft, das Spiel, die lis­ti­ge Ver­stel­lung, die artis­ti­sche Manier bemerkt – ja, dies Mit­ein­an­der muß jedem Außen­ste­hen­den, wenn er nicht von einer poli­ti­schen Krank­heit befal­len ist, weit eher als ein unfaß­li­ches Kunst­stück erschei­nen denn als ein Bro­del­kes­sel, als eine “Höl­le der anderen” …

Mit­un­ter aber will es ihm schei­nen, als hör­te er jetzt ein letz­tes knis­tern­des Sich-Fügen, als sähe er gera­de noch die Letz­ten, denen die Flucht in ein Heim gelang, ver­näh­me ein lei­ses Ein­schnap­pen, wie ein Schloß, ins Gleich­ge­wicht. Danach: nur noch das Rei­ßen von Strän­gen, gege­be­nen Hän­den, Ner­ven, Kon­trak­ten, Net­zen und Träumen.

Wer die “Abkehr vom Main­stream” wagt und damit das Gleich­ge­wicht stört, begibt sich in erhöh­te Gefahr, irgend­wann die­ses “lei­se Ein­schnap­pen” zu ver­neh­men, und mit­an­se­hen zu müs­sen, wie sich die ande­ren in Sicher­heit brin­gen, die Strän­ge kap­pen, die Hand zurück­zie­hen, den still vor­aus­ge­setz­ten oder laut besie­gel­ten Kon­trakt brechen.

Der größ­te “meta­po­li­ti­sche” Erfolg der “Kämp­fer gegen Rechts” besteht dar­in, die vage Vor­stel­lung in Umlauf gesetzt zu haben, daß “Rechts“sein per se irgend­wie ver­bo­ten, kri­mi­nell, anrü­chig, jus­ti­zia­bel sei. Je vager die­se Vor­stel­lung, umso wir­kungs­vol­ler. Je unsi­che­rer und unin­for­mier­ter die Leu­te, umso stram­mer posi­tio­nie­ren sie sich im Zwei­fels­fall, und das Über-Ich in ihrem Inne­ren gibt ihnen dabei das gute Gefühl, daß sie nun genau das tun, was sozi­al von ihnen erwar­tet wird.

Es ist immer wie­der ver­blüf­fend, wie rasch und unre­flek­tiert, wie selbst­ver­ständ­lich sie die­se Rol­len anneh­men. Und wie selbst­ver­ständ­lich für man­che die Vor­stel­lung ist, daß “Rech­te” iso­liert wer­den müs­sen und nicht die­sel­ben Rech­te wie ande­re Men­schen hät­ten, oder daß ein “Rech­ter” nur ein “Rech­ter”  und sonst gar sei, und nicht auch ein Mensch wie sie, der noch ande­re Din­ge im Kopf, Bauch oder Her­zen trägt als poli­ti­sche Über­zeu­gun­gen. Ich glau­be, daß es momen­tan in Deutsch­land nie­man­den gibt, der bes­ser ver­steht, was Grund­rech­te eigent­lich bedeu­ten, als die Rech­ten, denn die­se sind in ihrer aktu­el­len Lage gezwun­gen, es genau zu wissen.

Beliebt ist bei den Angrei­fern auch der Hang zur krea­ti­ven Inter­pre­ta­ti­on: es kommt nicht mehr dar­auf an, was man wirk­lich gesagt oder geschrie­ben oder getan hat; dies alles wird durch einen gro­ben Ver­ständ­nis­ras­ter gepreßt, bis nur mehr ein holz­schnitt­ar­ti­ger Unfug übrig­bleibt, der vor allem die beschränk­ten Gehirn­ka­pa­zi­tä­ten des Inter­pre­ten selbst wider­spie­gelt. Wenn ein Affe in einen Spie­gel schaut, wird bekannt­lich kein Sokra­tes zurückblicken.

Jeder von uns kann nur soviel erfas­sen, wie in ihm selbst steckt. Das uns umge­ben­de dunk­le Gelän­de, in das unse­re Taschen­lam­pen­strah­len nicht mehr hin­ein­rei­chen, ist unend­lich weit. Letzt­lich tren­nen uns Mei­len und Aber­mei­len von jedem belie­bi­gen Men­schen, aber wir tun gut dar­an, dies die meis­te Zeit unse­re Lebens über zu ver­ges­sen, und die Fik­ti­on auf­recht­zu­er­hal­ten, daß wir uns ver­ste­hen und ver­stän­di­gen könnten.

Jeden­falls: aus all die­sen Erfah­run­gen kris­tal­li­sie­ren sich viel­leicht ein paar Regeln her­aus, die ich hier­mit zur Debat­te stelle:

1. Nur für die Dumm­köp­fe ist die Auf­tei­lung der Welt in Lin­ke und Rech­te eine mora­li­sche Fra­ge. Léon Bloy wur­de ein­mal gefragt, ob er ein Pro- oder Anti-Drey­fusard sei. Sei­ne Ant­wort: “Weder noch, ich bin anti-cochon”, also “anti-Schwein”. Wann immer man in eine Situa­ti­on gerät, in der ein eif­ri­ger “Tole­ran­ter” einen wegen der fal­schen Gesin­nung gesäu­bert und ent­fernt sehen will wie ein fau­les Ei, teilt sich die Welt viel­mehr in die Anstän­di­gen und die Unan­stän­di­gen, in die Hys­te­ri­ker und die­je­ni­gen, die den com­mon sen­se bewahrt haben,  in die nor­ma­len Men­schen und die indok­tri­nier­ten Klein­kin­der, in die Eigen­den­ker und die Schafe.

2.  Wenn der Aus­son­de­rungs­pro­zeß erst­mal in Gang gekom­men ist, hat man in der Regel kei­ne Chan­ce mehr – es sei denn man steht nicht zur Gän­ze allein auf der Flur, und hat eini­ger­ma­ßen struk­tu­rel­le und insti­tu­tio­nel­le Rücken­de­ckung hin­ter sich. Wenn dies aber nicht der Fall ist, dann kann man sich gewiß sein, daß schon die ers­ten Ris­se Anzei­chen sind, daß der Fall besie­gelt ist und die Eisen­bahn drü­ber­fährt.  Man kann nun aus Spaß an der Freu­de oder aus schie­rer Selbst­ach­tung her­aus ver­su­chen, das schon ver­lo­re­ne Ter­rain noch eine Wei­le zu hal­ten. Aber man soll nicht glau­ben, daß nun irgend­wel­che Argu­men­te, sofern man sie über­haupt noch vor­tra­gen kann, und sei­en sie noch so gut durch­dacht und for­mu­liert, die Lage wen­den könnten.

Der Grund ist, daß die Ent­schei­dung der “Aus­gren­zer” und “Distan­zie­rer” in der Regel nicht im Kopf, son­dern im Bauch gefal­len ist, wo die stär­ke­ren Antrie­be sit­zen. Die Ratio ist bei den meis­ten Men­schen eine noto­risch bieg­sa­me und ver­schwom­me­ne Sache. Das Eigen­in­ter­es­se, die Eitel­keit, das Ego, die Affek­te lügen sich die Din­ge dann pas­send zurecht, in der sub­jek­ti­ven Über­zeu­gung, im Recht zu sein, und sich ver­nünf­tig zu ver­hal­ten. Neben den oben ange­spro­che­nen man­geln­den Gehirn­ka­pa­zi­tä­ten ist das ein wei­te­rer Grund, war­um sich vie­le Leu­te gegen­über einem Argu­ment und einer Tat­sa­che so ver­bis­sen ver­sper­ren kön­nen. Es ist alle­mal ein­fa­cher, dicht­zu­ma­chen, als sich eine anstren­gen­de, den Kopf zum Rau­chen brin­gen­de, magen­un­freund­li­che Aus­ein­an­der­set­zung auf­zu­bu­ckeln, deren Ele­men­te man gera­de erst zu Gesicht bekom­men hat und kaum ein­zu­ord­nen imstan­de ist.

Eine Wei­le mag der Distan­zie­rer, Aus­gren­zer oder Säu­be­rer noch mit sei­nem Gewis­sen rin­gen, aber meis­tens gibt er rasch dem Druck der Bequem­lich­keit und der Angst nach, sofern er nicht ohne­hin ein ideo­lo­gi­scher Fana­ti­ker ist. Wenn er dann noch dis­ku­tiert, dann geschieht das nur mehr ali­bi­hal­ber. Der Joker ist die prak­ti­sche, in zahl­lo­sen pseu­do­wis­sen­schaft­li­chen Publi­ka­tio­nen pro­pa­gier­te Idee, daß der Rech­te eine teuf­li­sche “Mimi­kry” betrei­be, und eigent­lich zu schlau sei, um zu sagen, was er wirk­lich meint. Damit hat er kei­ne Chan­ce mehr, aus der Schub­la­de her­aus­zu­kom­men. Das ist natür­lich im Kern der klas­si­sche Stoff, aus dem Hexen­jag­den und Schau­pro­zes­se gemacht sind.

Mein Vor­schlag wäre also fol­gen­der: wenn man in eine ent­spre­chen­de Situa­ti­on gerät, soll­te man auf kei­nen Fall ver­su­chen, sich zu ret­ten, zu recht­fer­ti­gen oder her­aus­zu­re­den. Es wird erfah­rungs­ge­mäß in 99,9 % der Fäl­le ohne­hin rein gar nichts nüt­zen. Noch will man nicht wahr­ha­ben, daß man schlag­ar­tig auf ver­lo­re­nem Pos­ten steht, und die Ver­ken­nung die­ser Lage schwächt den eige­nen Stand­punkt. Der ande­re hat sich zu einer Macht­po­si­ti­on auf­ge­schwun­gen, die man nun noch bestä­tigt. Das muß gebro­chen wer­den. Das heißt nicht, daß man sich nun wider­spruchs­los abfin­den und sang- und klang­los abtre­ten soll wie ein begos­se­ner Pudel. Im Gegen­teil.  Auch wenn es schwie­rig ist: man muß die Bereit­schaft zur Sezes­si­on immer in sich tra­gen, jeder­zeit imstan­de sein, sich zu lösen und zu gehen. Dann wer­den auch die rich­ti­gen Wor­te kommen.

Alle Auto­di­dak­ten wol­len in ers­ter Linie über­zeu­gen. Ich bin da kei­ne Aus­nah­me. Ich bin manch­mal wie beses­sen davon, den Geg­ner zu über­zeu­gen, und ihn mit Argu­men­ten zu füt­tern, bis er die wei­ße Fah­ne streckt. Aber bis­lang ist mei­ne  Erfah­rung eher, daß nie­mand irgend­je­mand ande­ren über­zeu­gen kann, sofern die­ser nicht schon die Über­zeu­gung heim­lich in sich trägt. Und man­che Leu­te sind gar nicht imstan­de, ein Argu­ment als ein sol­ches zu erken­nen, wenn es ihnen nicht in den Kram paßt, so, als hät­ten sie einen men­ta­len Abwehr­me­cha­nis­mus ein­ge­baut. Der Rest ist dann nur noch Rhetorik.

Gómez Dávila bemerk­te ein­mal, daß sich der Dia­log erüb­ri­ge, wo die Anspie­lung nicht genü­ge. Das ist wohl wahr. Den­noch soll­te man auf den Dia­log nicht ver­zich­ten, dabei aber im Hin­ter­kopf bewah­ren, daß er in ers­ter Linie dazu dient, die eige­ne Posi­ti­on zu klä­ren und zu ver­deut­li­chen. Dann kann sogar die Aus­ein­an­der­set­zung mit einem Dum­men Nut­zen brin­gen: am tum­ben Mühl­stein schärft sich die Klin­ge. Und ab und zu, in sel­te­nen Momen­ten, gibt es viel­leicht so etwas wie einen bei­der­sei­ti­gen Ver­ständ­nis- und Erkenntnisgewinn.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

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Kommentare (54)

Ein Fremder aus Elea

6. September 2012 18:22

"Wenn einem einer dumm kommt, soll man gehen."

Ja, volle Zustimmung.

Isabel

6. September 2012 18:53

Wahrscheinlich muß jeder seine eigenen Erfahrungen mit Distanzierungen machen... aus meiner eigenen Erfahrung damit, die mich zwar nicht beruflich, aber privat sozial isoliert hat, könnte ich noch folgende Lehren hinzufügen:

- Man läßt sich zu leicht vom öffentlichen Druck in eine Position drängen, die in einem selbst aufgrund mancher Kontakte eine Art Schuldposition hervorruft, ein Zustand, der die Ausgrenzung geradezu heraufbeschwört. Man sollte solcherart Schuldgefühle in sich niemals aufkommen lassen - Menschen zu kennen, die politisch nicht genehm sind, ist KEINERLEI Schuld und man trägt aufgrund dieses Kennens keinerlei Verantwortung dafür, andere nicht mit den eigenen Kontakten zu belasten, denn Kontakte zu Menschen zu haben ist nur natürlich. Dazu gehören nunmal auch bei politisch Interessierten Kontakte in verschiedene Richtungen - auch solche, deren Ansichten man nicht teilt, die einem selbst zu radikal sind ect.

- Daraus folgt, daß man sich niemals auf einen erzwungenen, als freiwillig dargestellten Rückzug aus Rücksichtnahme anderen gegenüber einlassen darf. Wer zu viel Rücksicht zeigt, wird auf eine Haltung stoßen, in der alle anderen nur und ausschließlich an sich selbst denken. Es folgt dann nur noch ein Arschtritt als Dankeschön. Hinzu kommt, daß man sich durch diese Rücksicht beinahe aller Möglichkeiten beraubt, verfälschte Bilder im Miteinander zu korrigieren. Sie setzen sich ohne gelebtes Gegenbild fest, und die Gerüchteküche kocht erst richtig hoch - üble Nachrede inklusive, insbesondere durch diejenigen, die sich im Inneren sehr wohl bewußt sind, falsch gehandelt zu haben, aber nach außen nach ihr Versagen, was ihre Ideale betrifft, nicht eingestehen wollen, weil ihr Charakter dazu zu schwach ist.

- Man darf in der Rolle als Ausgegrenzter selbst niemals Schwäche zeigen. Es gibt selbst unter besser Bekannten kein Mitleid, sondern immer viel zu viele, die jemanden insgeheim gerne fallen sehen. Wer Schwäche zeigt, bekommt noch zusätzlich eins drauf.

- Das einzige, was einen solche Zeiten überstehen läßt, ist, mit sich selbst möglichst schon im Reinen zu sein, bevor es passiert. Es ist also wichtig, innere Konflikte so schnell wie möglich aufzulösen, bevor man in irgendeiner Weise öffentlich - und sei es noch so marginal - in Erscheinung tritt - denn wenn man Opfer der Distanzierung wird, ist es zu spät - dann hat man genug zu tun, mit der Enttäuschung über Menschen, von denen man manches nicht erwartet hätte, fertig zu werden.

- Nach wie vor halte ich es für richtig, die eigene Position schriftlich darzulegen und einer größeren Zahl von Menschen zukommen zu lassen. NIcht in Form einer Rechtfertigung, aber in Form einer umfassenden Argumentation, warum man welche Ansichten erlangt hat. Das hat den Vorteil, daß man sich selbst im NIederschreiben der eigenen Argumente nochmals zusätzlich versichert, daß man keinem Hirngespinst aufgesessen ist und dafür unnötigerweise Leiden auf sich genommen hat, sondern daß es handfeste Fakten gibt, die die eigene Haltung untermauern.

- Man kann sich selbst auch durchaus von Positionen oder Ansichten distanzieren, darf aber niemals so tief fallen, sich von MENSCHEN zu distanzieren.

- Druck kann man nie durch Ausweichen entgehen, sondern nur durch Öffentlichkeit und Gegendruck. Wer übel über einen schreibt, muß mit dem Wissen leben müssen, daß man selbst auch fähig ist, Tasten zu bedienen und Texte zu verfassen, und daß das Netz eine "Revanche" in Form von Namensnennung (natürlich sauber belegt und argumentativ fundiert) durchaus hergibt.

- Was vielleicht am schwersten fällt, ist, die in der eigenen Seele durch menschliche Enttäuschung ausgelösten Tumulte so zu befrieden, daß man irgendwann in die Lage kommt, innerlich verzeihen zu können - denn die meisten Ausgrenzer handeln letzlich doch nur aus ihrer eigenen Schwäche heraus so, wie sie es tun... Das Mitleid hat man also nicht selbst nötig, sondern diejenigen, die sich distanzieren. Sie haben sich in ihr geistiges Gefängnis selbst hineinmanövriert.

Inselbauer

6. September 2012 19:12

Ich finde, man sollte das Kind ruhig beim Namen nennen, warum auch nicht? Wer sich ein wenig nach rechts besinnt, ist in unserer Lage ein Mann, der ein wenig allein ist und vor dem Rechner verzweifelt. Stumpfsinn und Depression sind das Eingangstor, da kann man noch so tolle Euphemismen einführen (Waldgang etc.). Beziehungen zerbrechen, man leidet und kann sich kaum überwinden, die genauso leicht durchschaubaren "Kameraden" ernst zu nehmen. In Wirklichkeit graust es einen davor, sich zu den anderen Trostlosen, die hinter dem Rechner verzweifeln, zu schlagen. Es ist schon nicht schlecht, wenn man angesichts einer solchen Situation ein wenig die Zähne zusammen beisst und am Leben bleibt.

Nils Wegner

6. September 2012 19:27

Gemäß meiner eigenen Erfahrungen im Umgang mit dem BdP schließe ich mich Deinem Vorschlag hinsichtlich einer angemessenen Reaktion auf derlei Unverschämtheiten vollumfänglich an.

rene dorer

6. September 2012 19:30

sie müssen während ihres theologiestudiums in wien wirklich gelitten haben, ich empfehle ihnen beim nächsten besuch einen abstecher bei der katholischen sozialakademie, da können sie von frau appel gender und historisch kritische bibellektüre lernen. aber im ernst: natürlich sind das ungebildete flaschen, aber von den 68 er christen und grünInnen muss sich doch niemand fürchten, die sind harmlos

M.L.: Damals war ich noch nicht "rechts", bzw. ich wußte noch nicht, daß ich es bin. Mein "Theologiestudium" hat sich auf einen kurzen Besuch an der katholischen Fakultät beschränkt, dann habe ich vor den bärtigen Schlapfen- und Sandalentypen dort reißaus genommen.

Angela Brüning

6. September 2012 22:02

Ich praktiziere das genaue Gegenteil, vor allem in der Öffentlichkeit. In Österreich ist es tendenziell so, dass die Normalbürger kein Verständnis für die von Lichtmesz skizzierten Teufelsaustreibungsrituale haben. Mir kommen schon mal Sätze über die Lippen wie: "Die Linken haben hier gar nichts zu reden, das ist eine Minderheit!" oder: "Man kann nur hoffen, dass nach der nächsten Wahl wieder schwarz- blau kommt und wenn ihr euch weiter so aufführts, dann ist die FPÖ bald stärkste Partei!" Man darf diesen Moralhysterikern in der Öffentlichkeit nicht auch nur den leisesten Eindruck geben, ihre verzerrte Wahrnehmung der Realität habe irgendeine Art von Mehrheit hinter sich. Vor allem bei Konfliken in öffentlichen Verkehrsmitteln, in denen es um das teilweise unakzeptable Verhalten von Ausländern geht und Linke sich zu Fürsprechern aufschwingen wollen, muss man den Linken gleich contra geben. Die eher konservativen Österreicher, die sich manchmal nicht sagen trauen, was sie denken, werden es einem danken, vielleicht auch der ein oder andere Serbe, Kroate oder Tscheche, Ungar oder Slowake. In einer multikulturellen Stadt muss man sich bei verbalen Auseinandersetzungen auf sein Publikum einstellen und eine Mehrheit gegen die political correctness zusammenbasteln.

Toni Roidl

6. September 2012 22:08

»So hält sich meine Empörung frisch, hoffentlich zum Vorteil dieses Blogs.«

Ja, sehr zum Vorteil. Ich mag Ihre Beiträge außerordentlich. Vielen Dank!

Paul

6. September 2012 22:25

"Ich glaube, daß es momentan in Deutschland niemanden gibt, der besser versteht, was Grundrechte eigentlich bedeuten, als die Rechten, denn diese sind in ihrer aktuellen Lage gezwungen, es genau zu wissen."

Ein zweifelhafter Satz... Hört sich auf den ersten Blick intellektuell an, aber man muss näher hinschauen (den Linken sei "Dank" dafür :-( ).
Bei Rechtsextremen, die letztendlich die Demokratie und das Grundgesetz abschaffen wollen, ist es Hohn, sich auf das Selbige zu berufen.
Für echte "Rechte", also Bürgerliche, alte CDU- und Zentrum-Wähler ist es allerdings zutreffend.

Biobrother

6. September 2012 22:56

Tja, die Konservativen haben es schon nicht leicht heutzutage, umso weniger, wenn sie dann auch noch deutliche christliche oder (ganz schlimm) nationale Bezüge pflegen. Aber auch wenn ich Liberaler bin (und das Gefühl habe, dies mehr denn je zuvor zu sein), finde ich die konservative Stimme bei aller Opposition zu einigen Positionen doch wichtig im Konzert, damit die Gesellschaft mit sich ringen kann, wohin sie letztlich gehen möchte und sinnvoller Weise gehen sollte. Zumal man als Liberaler ja eh an die segensreiche Wirkung des freien Spiels der Kräfte und nicht an letztgültige Wahrheiten (schon gar nicht auf weltlicher Ebene) glaubt.

Wobei es zum allgegenwärtigen Gender-Thema zwei bemerkenswerte Punkte gibt, die ich hier vermerken wollte: Der solidarisch rocktragende Vater hat nun offenbar auch die Aufmerksamkeit der britischen Presse auf sich gezogen, die ihn dafür ausdrücklich lobt, ebenso wie die Leser bzw. Kommentatoren (die bestbewerteten Kommentare sind stark zustimmend, die schlechtestbewerteten kritisch).

https://www.dailymail.co.uk/news/article-2195876/Nils-Pickert-German-father-wears-womens-clothing-solidarity-cross-dressing-year-old-son.html

Demgegenüber drängen frühere Randgruppen in die Mitte der Gesellschaft, streben (auf der Suche nach Akzeptanz?) nach im Grunde konservativen Institutionen wie Ehe und Familie oder versuchen sich gar in konservativen Brauchtumsbereichen.

https://www.youtube.com/watch?v=R05_np0EkVQ

[BR-Bericht: D'Schwuhplattler (traditionsbewusst, heimatverbunden, schwul)]

Ein drittes Phänomen, wohl v.a. angesichts des erstarkenden Islam, ist offenbar eine zunehmend „immigrationskritische Haltung“ von Schwulen (und Feministinnen), die zuweilen auch als „Homonationalismus“ bezeichnet wird. Dieser wird nicht nur von schrulligen Genderforscherinnen wie Jasbir Puar vermerkt (dann könnte man ihn u.U. ja als Pseudophänomen abtun), sondern äußert sich zuweilen auch ganz praktisch, z.B. wenn Marine le Pen offen auch um immigrationskritische Schwule wirbt und dabei hauptsächlich den Islam als gemeinsames Feindbild ausruft. Und selbst die feministische Ikone Alice Schwarzer fällt mit ihrer Islamismuskritik ein Stück weit unter dieses Phänomen. Wir leben schon in spannenden Zeiten, nicht nur was die derzeitigen europäischen Gruseligkeiten rund um Euro und EU angeht.

Biobrother

6. September 2012 23:08

Ein auch sprachlich recht gelungener Artikel zu Gendertheoretikerinnen wie Puar und Butler findet sich unter folgendem Link:

https://gaywest.wordpress.com/2010/12/02/die-kritik-am-schwulenmord-als-ausdruck-unterkomplexer-repressiv-faschistischer-gesinnung-unter-besonderer-berucksichtigung-feministisch-queerer-idiotie/#more-13881

Der Klaus

6. September 2012 23:11

Aber bislang ist meine Erfahrung eher, daß niemand irgendjemand anderen überzeugen kann, sofern dieser nicht schon die Überzeugung heimlich in sich trägt.

Das habe ich auch immer wieder erfahren, allerdings nicht nur in Politischen Dingen, sondern praktisch in jedem Bereich.

S. Pella

6. September 2012 23:14

In meinem Falle https://www.sezession.de/29090/deutsche-schreibt-nicht-fur-sezession.html und https://www.sezession.de/29207/es-geht-nicht-in-der-cdu-fragen-an-sebastian-pella.html machte ich ebendiese Erfahrungen, die der geehrte Herr Lichtmesz im obigen Beitrag so geistreich auf den Punkt brachte.

"Qui s'excuse, s'accuse" ("Wer sich entschuldigt, klagt sich selbst an"), sagt ein französisches Sprichwort und sollte jedwedem Angriffsziel linker Propaganda in das Stammbuch geschrieben sein. Alle Unschuldsbekundungen und jedes Zurückrudern ist ein Anzeichen von Schwäche - es gilt den Gegenangriff zu fahren und den etablierten Kräften ein Beispiel von aufrechter Haltung und eben rechtem Stil entgegenzuschleudern!

Wohlauf Kameraden!!!

Steffen

6. September 2012 23:23

Ich persönlich bin nicht gerade ein Theoretiker der viele Bücher "konservativer" Autoren gelesen hat und der bei solchen Diskussionen, falls es wirklich dazu kommt, rein argumentativ und logisch handelnd verbleibt. Das hat nach meiner Erfahrung noch nie gewirkt und wird es auch nicht - zumindest auf Ebene einer alltäglichen Konflikts, dies ist oftmals ein allgemeines Abschweifen.
Die Vorgehensweise unterscheidet sich extrem nach den Personen und Situationen, aber grundlegend gehe ich dabei offensiv vor. Die besten Methoden sind zum Teil jene, die der politische "Gegner" verwendet. Jemand bezichtigt mich "rechts" zu sein - ich bejahe ausdrücklich. Bei den meisten Personen kleineren Geistes stiftet diese Vorgehensweise schnell Verwirrung. Es ist auch relativ einfach deren meist diffuses Gedankenkonstrukt einzureißen. Man widerspricht ihnen, lässt sie nicht ausreden und verspottet sie unverhohlen und wenn sie nicht im geringsten daran denken, stellt man sich auf ihre Seite und rollt den Gedankengang anders, also zum eigenen Vorteil auf. Oftmals helfen auch rhetorische Fragen oder abstrakte Verallgemeinerung, sodass sie sich selbst beurteilen müssen. Genau diese Situation ist dann der Knackpunkt und es kommt die zu erwartende Antwort, nämlich keine. Man sollte allgemein des öfteren eher die Diskussion suchen als sie zu meiden - das gesprochene Wort und die Tat, und wenn es nur ein Fluchen beim Zeitung lesen oder Telefonieren ist, ermöglichen allein die Existenz rechter Öffentlichkeit.
Ziel ist es meines Erachtens nicht, irgendwelche Personen denen man im Alltag begegnet von irgendwas zu überzeugen, da die Menschen generell von sich in jeglicher Hinsicht überzeugt sind. Und so kann man auch das "Sperren" umgehen, indem man ihnen ein Hintergrundrauschen der kritischen Hinterfragung und der vernunftbezogenen Logik "implantiert", einzig und allein realisiert durch Kommunikation - oftmals natürlich nur bejahend bezüglich einfacher Kausalketten und schon fast belohnend bei wirklich guten Argumenten und Analysen.
Ein kleines Experiment meinerseits, mit einer Personengruppe die von ihrer Existenz als Versuchsobjekte noch nicht einmal ahnt, erbrachte relativ gute Ergebnisse - was sich hauptsächlich in einem anderen sozialen Benehmen, allgemeiner Wissenshunger, ethische und moralische Werteverschiebungen und gesellschaftliche Wertungen äußert. Natürlich muss man in diesem Falle mehr als nur präsent sein. Und mit den Personen finden auch die Ideen ihre Kanäle.
Jedoch kommt man ab und an zu ganz schwierigen Fällen, zunehmend ältere Mitbewohner die wirklich fest von "alledem" überzeugt sind. Bei dergleichen ist meine EXIT Strategie einfach - die Zeit wird es schon richten.

John Haase

6. September 2012 23:25

Ich bin mal aus einem Diversity Management geflogen. Die hatten alle eine Meise, man muß es wirklich gesehen haben um es zu glauben. Ich war wirklich brav, bin mit dem Vorsatz hingegangen mich zurückzuhalten (einfach rumpöbeln kann ja jeder) und mich ein wenig auf den Gegner einzulassen. Es endete trotzdem mit dem Rauswurf. Der war zwar absolut erwartet aber trotzdem: ich kann nicht sagen daß mich das kalt gelassen hat, ein paar Tage war ich schon ein wenig traurig. Die waren zwar völlig bekloppt, aber eben auch ganz "normale" junge Leute. Bis auf eine Halbmigrateuse waren die auch nicht besonders boshaft, viele waren sogar sehr nett. Und trotzdem sind sie über mich hergefallen wie ein Rudel geistig behinderter Wölfe.

Man steckt als Rechter immer in einem Dilemma: auf der einen Seite möchte man nicht anecken, auf der anderen Seite will man sich auch nicht verstecken. Man möchte sich halt gerne mitteilen und trotzdem dazugehören. Leider kaum möglich.

@Inselbauer
Ich sehe das ähnlich wie Sie. Unsere Kameraden erfüllen auch mich nicht gerade mit Zuversicht. Zumal man das Volksfront von Judäa/Judäische Volksfront-Syndrom einfach nicht aus der ohnehin kleinen Szene kriegt. Nicht das ich ein besserer Kamerad wäre als die meisten anderen übrigens.
Der einsame Waldgang ist auch keine Lösung, bietet er doch die Gefahr sich zu verlaufen und nicht mehr aus dem Wald herauszufinden.

In den letzten Wochen denke ich wieder viel ans Auswandern. Zumal ich zunehmend beginne zu glauben, daß mich meine politische Einstellung irgendwann die Karriere kosten wird, wenn nicht gar den Lebensunterhalt. Beides ist in meinem zukünftigen Berufsstand gut möglich, zumal eben dieser Berufsstand sich schon in der Vergangenheit immer vor den jeweils Herrschenden in den Staub geworfen hat. Meine zukünftigen Kollegen geben in dieser Hinsicht nur wenig Anlaß zu Hoffnung auf Besserung. Alles nette, normale Bundesbürger, solange man sein Maul hält. Ich glaube allerdings nicht, daß ich das vierzig Jahre durchhalte. Also was tun? Maul halten geht nicht, Maul aufmachen wird erst zur Isolation und irgendwann zur Zerstörung führen. Also bleibt nur noch Auswandern, oder? Das westliche Ausland ist zwar genau so degeneriert wie wir, aber im Ausland geht es einem nicht so nahe.

Sixty

7. September 2012 01:04

"Nur für die Dummköpfe ist die Aufteilung der Welt in Linke und Rechte eine moralische Frage."

Vollkommen d'accord. Wenn die grün-liberale Mainstream-Linke ihr demonstratives "Gutmenschentum" in Abgrenzung zur "bösen Rechten" zelebriert, finde ich das auch ätzend bzw. oft sogar "zum Kotzen".
Dennoch sollte man sich auch als "intelligenter Rechter" davor hüten, ins entgegengesetzte Klischee zu verfallen und alles "Linke" pauschal zu verdammen. Nicht "die Linken" oder "die Sozialisten" bzw. "der Marxismus" sind doch der "Hauptgegner", sondern der Liberalismus (schließlich haben wir im Bundestag vier mehr oder weniger liberale und mit der Linkspartei und der CSU auch noch zwei zumindest "halb-liberale" Parteien).
Wer wie z.B. Manfred Kleine-Hartlage in dem ersten verlinkten Artikel behauptet, Marxismus und Liberalismus sei "eine Soße", liegt damit vor allem historisch, aber weitgehend auch aktuell einfach falsch.
Im übrigen werden nicht NUR "Rechte", sondern bisweilen auch politisch unkorrekte "Linke" von der selben linken "Gutmenschen-Mafia" gemobbt. Ich erinnere z.B. nur an den Fall Jürgen Elsässer oder auch an Lafontaine 2005 nach seiner Chemnitzer "Fremdarbeiter-Rede". Davon will er allerdings heute nichts mehr wissen, er hat sich längst der politisch korrekten, antinationalen Mainstrem-Linken innerhalb und außerhalb seiner Partei angepaßt. Der entsprechende Druck innerhalb der linken Szene ist enorm und sollte nicht unterschätzt werden.

Heinrich Heidmann

7. September 2012 05:59

Interessant finde ich, daß die gesellschaftliche Randlage derer, die "rechte" Gedanken öffentlich vertreten, in dieser Diskussion bisher nur reaktiv verstanden wird. So als ob es ein tiefes Anliegen der Diskutanten hier sei, irgendwie dazugehören zu wollen. Ich selbst habe eher die Neigung, vielen Verirrungen dieser Gesellschaft, sowohl privat als auch beruflich, bewußt aus dem Weg zu gehen und verzichte darauf, meine Seele zu verkaufen. Kurz: Geht doch einfach selbstbewußt Euren Weg! Im Frieden mit sich selbst zu leben ist so schlecht nicht.

@Sixty

Ihre Beobachtungen führen einmal mehr zur Frage, ob "links" und "rechts" nicht längst obsolete Etiketten sind, die man zweckmäßig mal hier, mal dort aufkleben kann, ohne damit eine ernstzunehmende Aussage über den jeweiligen Inhalt des Etikettierten zu treffen. Daher verwende ich diese Begriffe zumeist in "Gänsefüßchen". Ob man mit diesen Klischees aus politisch-taktischen Gründen öffentlich arbeiten will, ist die eine Sache. Ob sie den Kern des Gemeinten noch treffen, eine andere. Im übrigen bin ich der Meinung, daß Kleine-Hartlage gar nicht so verkehrt liegt, wie Sie glauben.

@John Haase

Auswandern also? In mir steckt auch seit jeher so eine entfernte Sehnsucht nach dem besseren Leben in einem anderen Land. Ich halte das, bei Licht betrachtet, aber für eine Illusion, die mich dennoch selbst bisweilen aufs Neue befällt. Allerdings: Wenn die Kinder im eigenen Haus geboren werden, kann man dann noch so einfach fortgehen? Ich bin wohl hoffnungslos an meine kleine Scholle gebunden. Meine Heimatverwurzelung hat mich in meinem Leben schon so manche Chance auf ein besseres Fortkommen (im doppelten Sinne) gekostet - Fluch und Segen zugleich. Wie führt man als Konservativer ein Weltenbummlerdasein?

zentralwerkstatt

7. September 2012 06:26

Ich sehe das ja andersherum. Meine seelische und physische Distanzierung von Linken ist mir ein persönliches Bedürfnis. Ich bin sehr bemüht, einen ethischen und intellektuellen Mindeststandard zu leben, und daher ist es mir geradezu eine Notdurft, Linke aus meinem sozialen Kreis auszuscheiden.

Ein Fremder aus Elea

7. September 2012 09:02

Herr Haase, Herr Heidmann,

ich kann nur aus eigener Erfahrung anraten, zunächst einmal zu probieren, wie es sich in einem anderen Land so lebt. Die klischeehaften Vorstellungen, welche man von anderen Ländern zu haben pflegt, neigen dazu, falsch zu sein.

Und manchmal ist es auch so, daß auch wenn ein Land der Vorstellung, welche man von ihm hat, entspricht, man doch keinen Begriff davon hat, wie man damit zurechtkommt, in ihm zu leben. Das ging mir zum Beispiel in Frankreich so. Die Deutschen machen viele Fehler, welche die Franzosen nicht machen. Als ich plötzlich unter lauter Menschen war, welche all die Fehler nicht begingen, die zu vermeiden Teil meines eigenen Überlegenheitsgefühls war, stürzte mich das in eine tiefe Sinnkrise.

Andere Länder mögen gänzlich andere Grundproblematiken besitzen als jene, auf welche man sich in seiner Jugend eingestellt hat. Das ist nicht so leicht.

Diesbezüglich habe ich es in Estland aber gut getroffen, nur weiß man das erst nach einer gewissen Zeit.

Saxnot

7. September 2012 09:06

Mich stört seit langem dieser feine Grundzug von Weinerlichkeit in vielen rechten Äußerungen, der m.E. aus einem unangebrachten Harmoniebedürfnis herrührt. Ich möchte nicht von Linken verstanden werden. Ich möchte auch nicht von Linken geliebt werden. Ihre Ablehnung berührt mich nicht. Sie sind Gegner und müssen niedergekämpft werden. Die argumentative Selbstvergewisserung ist gewiß wichtig für eine rechte politische Doktrin, die nicht in Glaubensätzen erstarren soll. Aber niemand zwingt mich den Gegner, der an ihr nicht teilhaben will, in den Diskurs einzubeziehen. Gewiß kann es Freude bereiten, wo man auf Offenheit und echte Toleranz trifft, den Gebildeten unter ihren Verächtern die eigene Weltsicht darzulegen. Aber die fein geschliffene Klinge bleibe für den satisfaktionsfähigen Gegner, für den Rest genügt der Eichenknüppel.

kolkrabe

7. September 2012 09:41

Wer dir nicht folgen kann, bleibt eben zurück – er distanziert sich selbst, bringt sich ins Ferne, wird dort zum Zurückgebliebenen. So trennt sich die Spreu vom Weizen. Man beginnt unweigerlich, eine neue Definition des Humanen zu suchen.

Wenn alte Freundschaften auf der Strecke bleiben, ist das schmerzlich, aber kaum zu ändern. Das Herdentier liebt nun mal die Herde und den Stallgeruch – wer ins Freie strebt, um die Wildnis (vor allem die in sich) zu entdecken, hat in der Herde nichts verloren. Wer hingegen bald die vertraute Stallwärme vermisst, muss umkehren – wer reumütig genug zurückkehrt, wird gewiss wieder in die Herde aufgenommen werden (gäbe es eine schönere Bestätigung für die Herde?). Alle anderen werden ihren Weg in die Wildnis gehen (keine Sorge: als Waldgänger weiß man, was man tut und verirrt sich nicht so leicht). Hin und wieder stößt man auch auf andere Freunde der Wildnis.

Zur Alltagspraxis: Man sollte wohl eher nicht versuchen, in einem staatlich gesteuerten Beschäftigungsfeld unterzukommen (Wes Brot ich ess’…), sondern nach Art der Bremer Stadtmusikanten handeln (Was Bessres als den Tod finden wir allemal). Wer den Mut zur wie auch immer gearteten Selbstständigkeit aufbringt, findet Möglichkeiten, ohne Selbstverleugnung sein Bot zu verdienen – auch hierzulande. Wenn man versucht, deine Familie gegen dich aufzubringen oder sie in Sippenhaft zu nehmen, ist das nur eine weitere Bewährungsprobe.

Das hysterische Angstverhalten, das zur Ausgrenzung Andersdenkender führt, ist übrigens sehr schön in Platons Höhlengleichnis (Politeia VII. Buch) beschrieben: Die Masse strebt nicht nach Erkenntnis, sondern möchte ungestört bei ihren gewohnten Zerstreuungen bleiben; wenn sie zum Licht geführt werden sollen, um hinter die Dinge zu blicken, wehren sie sich verzweifelt (und durchaus auch aggressiv).

Inselbauer

7. September 2012 09:57

Ich lebe in einem ausgesprochen rassistischen Milieu in Berlin-Zehlendorf, das sehr aufstiegs- und konsumorientiert ist, Migranten kommen dort nicht oder kaum vor. Die Diplomatenkinder, die mit meinen Kindern in die Kita gehen, sind die Kinder von anständigen, freundlichen Gästen und gute Freunde. Körperlich oder sozial muss ich mich also nicht von Linken distanzieren. Trotzdem gerät man man abweichenden Ansichten und Affekten automatisch in eine Isolation, die sehr belastend ist. Ich weiß zwar, dass meine Nachbarn aufgeblüht sind, als sie Sarrazin gelesen haben, aber zugegeben hat es keiner.
Vielleicht ist es ein Problem, dass man als halbwegs anständiger Rechter Probleme hat, sich zu "vernetzen". Ich empfinde das von vornherein als proletarisch und unanständig. Wir haben nicht die Würde der alten Arbeiterbewegung, und die Gemeinsamkeiten zwischen uns sind beschränkt. Trotzdem muss es einen Weg geben, den Ekel vor den "Kameraden" zu überwinden und etwas zu machen. Wie, das weiß ich nicht so recht. Auf jeden Fall ist der "rechte Stil", also ein steriler faschistischer Affekt der Selbstkastration, kein Ersatz für eine ehrliche rechte Emotionalität.

Ein Fremder aus Elea

7. September 2012 11:56

Wir haben nicht die Würde der alten Arbeiterbewegung.

Sie vielleicht nicht, Inselbauer, Sie vielleicht nicht.

Den Schuh zieh ich mir nicht an. Letztlich setze ich auf einen Weg, welcher physische Arbeit erfordert, und ich richte mich an Menschen, welche dazu noch in der Lage sind. Überdies müssen sie noch einen sozialen Gestaltungswillen besitzen, welcher über reinen Wohlstand hinausgeht.

Und sie müssen verstehen, daß die Sorge um andere nicht ihre eigene Ausbeutung rechtfertigt, und daß sie ihre eigenen Projekte formulieren und propagieren müssen, wenn sie nicht bedeutungslose Statisten in einer fremden Theateraufführung sein wollen.

Theosebeios

7. September 2012 14:58

Neulich meinte mein Chef bei einem 4-Augen-Gespräch über E-Buch-Leser, er habe sich den Sarrazin für seinen E-Leser gekauft. Ganz verlegen: Er wolle einfach mal wissen, was da genau drinsteht. Ach, sage ich, "Deutschland schafft sich ab" habe ich doch für die Bibliothek anschaffen lassen. Mehr nicht. Er ist viel weiter von der roten Linie weg als ich, weiß aber sehr genau um seine Risiken. Sarrazin, ohne irgendeine Distanz adressiert, ist (wie Kommentatoren aus praktischer Erfahrung angesprochen haben) bereits ein Stigmatisierungsrisiko. Da braucht man nicht zu weinen, aber dieses Risikos (u.a. Risiken) sollte man sich im beruflichen Feld immer bewusst sein, je enger man mit den relevanten Bereichen der Politikberatung zu tun hat. Wer da hinein will, muss sich ein ganzes Stück zurücknehmen. Wer in diesem Bereich publiziert (oder das vorhat), muss jedes Wort genau abwägen, wenn er ohne "schöne Distanzierung gegen Rechts" durchkommen will.
In meinem Fachgebiet haben sich, so weit ich das sehe, zwei (emeritierte) Professoren positiv auf Sarrazin bezogen. Die eine Äußerung kenne ich nur mündlich, die andere ist in einer 1000 Seiten starken Festschrift verborgen. Keiner von den Jüngeren würde einen solchen Text riskieren. Täte er es, käme er in keine Fachzeitschrift. Auch die 30 Seiten mit dem Untertitel "Hat Sarrazin recht?" passierten nach meiner Einschätzung, trotz des Renommees des Verf., die Einfuhrkontrolle der Fachliteratur nicht mehr.
Das alles sollte man beachten.
Gut gefallen hat mir die stoische Haltung in einem der Beiträge. Das ist echter Epiktet. Von dem sollte man was lernen wollen.

Inselbauer

7. September 2012 15:17

Lieber Fremder, die Menschen müssen gar nichts und sind zu allem Möglichen in der Lage. Ich kann diese sektiererische Überheblichkeit und den "selektiven" Zugang zur Umwelt nicht teilen. Sie hätten etwas zu unserer weitgehenden Unfähigkeit sagen können, wenigstens ein paar echte Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Warum lesen sich hier so viele Beiträge wie Bedienungsanleitungen für den politischen Staubsauger? Ist diese ewige "Selbstermannung" genug, um lebendige Menschen anzusprechen und zu begeistern? Geht der "rechte" Gestus wirklich über einen pop- und subkulturellen Witz hinaus? Solange es nicht möglich ist, Gefühle zu teilen, gelingt die berühmte Vernetzung sicher nicht!

Cicero

7. September 2012 15:33

@ Inselbauer

Was daran "proletarisch" oder "unanständig" sein soll, sich zu vernetzen, kann ich nicht nachempfinden. Auch der "Ekel vor den Kameraden" scheint mir nur vorgeschoben zu sein. Vielmehr vermute ich, dass Ihr Problem ganz woanders liegt. Wenn man sich "vernetzt", - und zwar nicht nur im Internet, sondern in der realen Welt - muss man seinen anonymen Platz vor dem Rechner verlassen und sich zu seinen Überzeugungen bekennen. Man tritt aus der Herde hinaus ins Freie und ist dort Anfeindungen ausgeliefert und wird möglicherweise sogar sozial isoliert. Diesen Schritt aus der Herde hinaus nicht zu wagen ist keineswegs ehrenrührig, niemand ist dazu gezwungen, sich das Leben selbst schwer zu machen. Nur sollte man zumindest sich selbst gegenüber ehrlich sein.

Ich selbst bin erst seit recht kurzer Zeit aktiv auf der Suche nach einer intelligenten und anständigen konservativen Alternative zum quasi diktatorisch herrschenden linksliberalen System. Deshalb werde ich mich im Oktober zum "zwischentag" nach Berlin aufmachen, um mich dort mal umzuschauen und vielleicht den einen oder anderen Kontakt zu knüpfen. Schauen Sie doch mal vorbei, von Zehlendorf aus ist es ja nicht so weit.

Roman

7. September 2012 21:14

Was mir an stark politisierten Menschen aufgefallen ist, ob nun Linke oder Rechte, ist die fast schon zwanghafte Neigung zu politisieren, ob es nun gerade passt oder nicht. Man kann schon teilweise von der Unfähigkeit zu das Kleine zu leben, sprechen. Das ist im Wesentlichen der Hauptgrund wieso man vor dem Rechner versauert und nicht Distanzierungen. Die Masse der Menschen ist unpolitisch, gerade Frauen. Da muss man nicht jeden Abend den Untergang des Abendlandes bemühen. Zumal die Einstellungen der normalen Leute rechter zu verorten sind, als man meint. Man sollte sich nur davor hüten, das Gegenüber mit einem Schwall von Begriffen, von denen er noch nie was gehört hat, zu erschlagen. Es geht darum auf der Ebene und mit den Worten zu agieren, die dem Anderen bekannt sind. Und es muss nicht das Ziel sein, gerade in den zwanzig Minuten, in denen man diskutiert, eine Bekehrung zu vollbringen. Die Worte brauchen eine gewisse Zeit um zu arbeiten. Auch man selbst ist nicht immer im Eifer des Gefechtes bereit, die Positionen, die man lieb gewonnen hat, einfach so aufzugeben. Einstellungen ändern sich nur bei denen schnell, die entweder sehr jung, oder sehr labil sind. Dann redet man eben wieder über Frauen, oder Musik. Aber Nein, viele können so etwas nicht. Da wird immer weiter diskutiert, bis um das Verrecken, mit finsterer Miene und im besserwisserischen Ton.

Bei Einigen kommt noch der Effekt hinzu, dessen Auswirkungen ich verspüre, wenn ich an Zeugen Jehovas vorbeilaufe. Da stehen meist finstere und gequelte alte Leute mit ihrem Wachturm in der Hand, im Blick eine Mischung aus Schmerz, Überheblichkeit und Verachtung, garniert mit Süsslichkeit. Ganz tolle Werbung für Gott. Man möge Unabhängigkeit nicht mit Verbitterung und Lebensunfähigkeit verwechseln. Es geht immer auch immer um gelebte Glaubwürdigkeit und Attraktivität einer Position. Man kann beispielsweise nicht über die Missachtung der schleichenden Islamisierung und Kriminlisierung des Alltags lamentieren und gleichzeitig als junger Mann unsportlich sein. So etwas wirkt genauso lächerlich, wie halbe Portionen von Links, die von Revolution reden.

M.L.: "Rechts" resp. "Konservativ"sein bedeutet für mich auch, fünf gerade sein zu lassen, und diese Pest der Dauer-, Ubi- und Allroundpolitisierungen einzudämmen. "Rechts" ist der common sense, das eigentlich Normale, das auch weiß, wo das Ab- und Unnormale seinen Platz hat.

finis germaniae

7. September 2012 21:29

Lieber Herr Lichtmesz,

ein Vorschlag zum "Mimikry-Argument", wonach der bocksbeinige, nach Schwefel riechende Rechte seine wahre Gesinnung gerade dadurch belege, dass er sie sorgsam zu verbergen suche, mithin er sich rechter Gesinnung umso verdächtiger mache, je harmlos-unverdächtiger seine Äußerungen ausfallen:

Wenn beim Verwender des "Mimikry-Arguments" zuindest noch Spurenelemente intellektueller Redlichkeit vorhanden sein sollten, so müsste er zugestehen, dass auch er selbst Anwendungsfall dieses "Arguments" ist. Gerade dadurch, dass er sich nun so ganz und gar und von vornherein nicht-rechts gebärdet, bestätigt er lediglich, selbst rechts zu denken. Und je heftiger er dies leugnet, desto schuldiger ist er dieses Gedankenverbrechens.

Inselbauer

7. September 2012 22:36

Lieber Cicero, ich habe mir schon vor einiger Zeit eine Karte für den Zwischentag gekauft. Die Geschichte mit der Herde ist nicht ganz so einfach. Aber was solls.

Schopi

8. September 2012 00:53

Wer heute "gegen rechts" ist muß nicht automatisch ein Linker sein.

Links sein wird hier teils falsch verortet, gemeint ist wohl mehr ein seichter Liberalismus des alles Verstehens mit der panischen Angst um die eigene Karriere - ich würde es eher animalischer Magnestismus nennen wollen, der Unterschied vom multkulturellen Allesversteher zur rechten Arm hebenden Braunjoppe , so gewaltig er auch scheinen mag, ist nicht wirklich groß, wenn man diese Leute am Zeitgeist messen will.

Richtige Linke (nicht etwa zu verwechseln mit der Linksparteigänger oder gar den Grünen) die zwar aus einem anderen Blickwinkel heraus diese Gesellschaft und besonders den Kapitalismus kritisieren oder bekämpfen, werden ebenso ausgegrenzt.
Multikulturismus und Kapitalismus, wie er sich heute gebärdet, passen sehr gut zusammen.

Johannes

8. September 2012 01:05

Für die meisten Zeitgenossen dürfte die "Distanzierung von rechts" weniger eine Frage der Moral, sondern eine Frage der Karriere sein. Ich habe es öfters erlebt, dass mir vorgehalten wurde, als Rechter habe man doch beruflich schlechte Chancen etc. pp. . Aus dieser Angst resultierte natürlich Distanzierung.

Dieser Mangel an Rückgrat ist weit über die C-Demokratie verbreitet und das gerade, weil jeder intellektuell halbwegs talentierte weiss, dass sein Gegenüber Recht hat, aber dem eigenen Ruf schaden könnte. Schlauer Opportunismus ist viel gefährlicher als das wenigstens ehrliche Entsetzen der Antifa-Zombies.

zentralwerkstatt

8. September 2012 12:24

Zitat:
"Richtige Linke (nicht etwa zu verwechseln mit der Linksparteigänger oder gar den Grünen) die zwar aus einem anderen Blickwinkel heraus diese Gesellschaft und besonders den Kapitalismus kritisieren oder bekämpfen, werden ebenso ausgegrenzt."

Antwort:
Theoretisieren kann so schön sein und so nichtssagend. Linkssein bedeutet Anmaßung gegen andere, und im Zweifel auch gegen Menschen, die sich bewußt sind, eigentlich als freie Individuen geboren worden zu sein. An ihren Taten soll man sie erkennen. So einfach ist das.

Diese Bankerwelt stützt sich auf Linke, die vorgeblich um der sozialen Gerechtigkeit willen andere politisch gedeckt, weil durch ein Heer von Unfähigen und Verkommenen gestützt (genannt Demokratie, besser aber: Idiokratie), ausrauben. Diese Welt ist gerade NICHT kapitalistisch.

Menoetius

8. September 2012 15:43

ad Lichtmesz:

Die beschriebene Diskrepanz zwischen Selbstdenkern und Ideologen beschränkt sich nicht auf den Umgang des "Mainstream" mit "Rechten". Sie betrifft ganz allgemein den Umgang (lokaler) Gemeinschaften mit den in ihnen marginalisierte (subalternen) Positionen.

Vagener sind mir bekannt, die die negativen Resonanzen auf ihre Einstellung auf dieselbe Weise erleben und beschreiben, wie sie auch im obigen Artikel beschrieben werden. Karl Deutsch hat Macht diesbezüglich einmal als das Privileg definiert, nicht lernen zu müssen. Das heißt dann auch: das Privileg, dem anderen nicht zuhören zu müssen.

Innerhalb eines jeden "Mainstream" (wie klein er auch immer sei) werden marginalisierte Positionen so beobachtet, ausgegrenzt und am Rande gehalten.

Was würde aber hieraus folgen: Sezession ist ein sehr viel weiteres Phänomen, als es die Dichotomie von Links und Rechts zu beschreiben in der Lage ist.

Granar Duriam

8. September 2012 19:34

es entspann sich hier ein Austausch an Erfahrungen, Vorschlägen und Ansichten, der Vorbildcharakter für eine "sezession" ohne solch aufgeschlossene und ehrliche Leser, wie Sie, Herr Lichtmesz, sie heute haben, hätte.

Ich habe in meiner Ausbildungszeit zum Industriemechaniker beobachtet, dass die anderen Auszubildenden politisch desinteressiert waren und zum Beispiel auf die Losungen der penetranten Gewerkschatsmitglieder des Betriebsrates durchweg mit Gleichgültigkeit reagierten.
Es gibt in jeder größeren Firma Imagepfleger ("Corporate Identity") und besonders hellhörige "Gesinnungswächter", denen eine Denunziation rechter oder auch von ihnen als rassistisch angesehener Personen zuzutrauen ist.
Der Imagepfleger ist eher Opportunist denn Überzeugungstäter und kann nach Machtgewinn beliebig gewendet werden; er ist potentiell jeder Gesinnung dienstbar.
Den "Gesinnungswächter" traf ich damals in Form einer "engagierten" Betriebsrätin an, die an ihrem Arbeitsplatz mit einer kleinen Postkarte für das Verbot der NPD warb. Auf ihrer Internetseite dokumentiert sie und ihr Mann, wie sie sich dem heldenhaften Antifaschismus widmen und zum Beispiel vor einem "Treffpunkt der Nazis", einer Kneipe, demonstrieren.

Bei einem firmeninternen Konflikt entschiede letztlich die politische Großwetterlage. Konflikte mit Rechten werden medial fokussiert und aufgeblasen und unter dem Druck erfolgt dann ein unfreiwilliger Rücktritt (Drygalla) oder eine Kündigung.

Wer finanziell und wohl auch ernährungstechnisch autark ist, wie Kubitschek, kann relativ unbefangen ins Gefecht ziehen.
Dort nämlich ist der "Rechte" (klischeehaft?) aufgrund seiner klaren und vernünftigen Haltung den verschwurbelten Fürsprechern und Lobhudlern des Multikulti-Projekts überlegen. Rechte Position finden viel Zustimmung in der Bevölkerung.
(Themen sind zum Beispiel:
Außenpolitische Lage Deutschlands - Russland als Partner, sich des transantlantischen Einflusses entledigen und auf Selbständigkeit pochen;
Grüne Stringenz - Atombomben ja, Atomkraftwerke nein; Ausländerproblem - Kriminalität, Anmaßung und Islamisierung;
Bundeswehr - nicht länger Söldnertruppe und willfärigerr Dienstleister der USA)

Ich bin durch meine Sympathie für Russland und Antipathie den USA und ganz besonders den Transatlantikern gegenüber den Rechten näher gekommen. Neo-Eurasismus ist hier das Bindeglied zu den "Neuen Rechten".
(von Jürgen Rieger gibt es dazu ein hörenswerter Vortrag in youtube, Stichwort: Jürgen Rieger Friedenswerk)
Ich denke mit dem Themenkomplex "fehlende Souveränität" und "Medienmanipulation" (Syrien, Ausländerkriminalität) lässt sich Boden gut machen.

Schopi

8. September 2012 20:10

Diese Welt ist gerade NICHT kapitalistisch

Oh, da habe ich aber etwas verpasst. Danke für den Hinweis!

...durch ein Heer von Unfähigen und Verkommenen gestützt

das sind dann wohl aber auch Menschen als freie Individuen geboren.
Was eine verkommene Wortwahl!

Schopi

8. September 2012 20:23

@ zentralwerkstatt

es ist schon ersichtlich, daß sie hier auf die sog. Sozialstaatlichkeit hinauswollen. Denken sie aber einmal an meine Äußerung, wenn sie das nächste mal im Supermarkt ein Pfund Kaffee für 3,50 kaufen und diesen dann genüsslich konsumieren. Wer beutet hier wen aus? Nach welchen gesellschaftspolitischer Praxis wird hier gehandelt?

Manfred Kleine-Hartlage

8. September 2012 20:29

@Sixty:

Ich habe weder wörtlich noch sinngemäß behauptet, Liberalismus uns Marxismus seien "eine Soße", so als wenn es da keine Unterschiede gäbe oder es auf sie nicht ankomme. Nur dürfen die Unterschiede nicht blind für die Gemeinsamkeiten machen. In dem Artikel, auf den Sie sich beziehen, habe ich geschrieben:

Rechten Denkern war die Affinität von Liberalismus und Marxismus, von Kapitalismus und Sozialismus schon immer aufgefallen, und je weiter die Entwicklung voranschreitet, desto weniger lassen sich die vermeintlichen Todfeinde unterscheiden und desto bizarrer werden die Hybridmonster, die die Ehe dieser beiden linken Hauptutopien hervorbringt. Borrmann beschreibt die westliche Gesellschaft treffenderweise als „Linkskapitalismus“, bei dem die Linken die Finger von der Wirtschaft lassen, von der sie nichts verstehen, dafür aber dem internationalen Kapitalismus das Konsumvieh zurechterziehen, das er braucht.

https://www.sezession.de/30387/norbert-borrmann-warum-rechts-vom-wagnis-rechts-zu-sein.html

Ein Fremder aus Elea

8. September 2012 22:19

Inselbauer,

ich habe Ihren Einwand zur Kenntnis genommen. So Unrecht haben Sie auch nicht, das gebe ich zu. Allerdings ist diese Bereitschaft der Menschen alles zu sein letzten Endes von vorne bis hinten berechnend. Sie läßt sich zwar ausnutzen, aber dazu braucht man einen ersten Zweck, den die so gesteuerte Menschenmenge zu erfüllen hat.

Aber so einen Zweck habe ich nicht. Ich sehe meine Rolle als Helfer für Menschen, welche ihre eigenen Zwecke verfolgen. Die formbare Masse, welche sich ihre Formbarkeit bezahlen läßt, interessiert mich nicht.

Diese Leute finden immer ihren Platz, auf sie nehme ich keine Rücksicht, wenn ich mir überlege, wie man die Stühle sinnvollerweise zurechtrücken sollte.

Das habe ich ziemlich explizit heute morgen besprochen:

https://bereitschaftsfront.blogspot.com/2012/09/einige-gedanken-zur-religionsfreiheit.html

Was Emotionen angeht haben Sie auch schon Recht, wenn Menschen zusammenkommen herrscht immer irgendeine Atmosphäre vor, und wenn es Betretenheit wäre. Die dominanten Emotionen in meinem Leben sind indes in chronologischer Tendenz Schuld, Verzweiflung, Entschlossenheit, Ruhe, Fremdheit. Nichts, was irgendjemand teilen wollte.

Jetzt bin ich auch zu alt. Meine sozialen Ambitionen sind eher jugendlich, gemeinsame Albernheiten und Abenteuer im wesentlichen.

Wenn ich mal irgendetwas empfinde und ein Klavier in der Nähe steht, improvisiere ich. Das kann ich recht gut, neuerdings gelingt mir das auch mit dem Variieren bekannter Stücke besser, hatte zuletzt eine Sonatine von Beethoven am Wickel.

Glück, das wäre sagen zu können "Ecce homo". Stolz, daß ich diesen Menschen noch sehen durfte. Aber wenn ich so einen träfe, würde ich auch nur dasitzen und still zufrieden sein, was zu essen anbieten, was zu trinken und sonst schweigen.

Einstweilen fülle ich ruhig meine Verantwortung aus, nun, mittlerweile meistens ruhig, ich bin jetzt sozusagen in meiner ruhigen Lebensphase.

Gast

8. September 2012 23:38

Rechts zu sein ist für mich eine Frage der persönlichen Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit, ich kann es nicht leiden in einer Welt von Lügen und Unwahrheit zu tun als wäre dies der Normalzustand. Dabei muß ich einmal Erkanntes immer wieder überprüfen, ob es mit der Realität übereinstimmt, auch sollte man sich niemals zu sehr von seinen politischen Ideen mitreissen lassen, es könnte sein, daß man sich dabei verennt.

Öffentlich auftreten kann ich mit meinen Ansichten jedoch nicht, nur im engsten Freundeskreis, anderen gebe ich nur dezente Hinweise auf bestimmte Aspekte, die sie manchmal staunen lassen, vermutlich weil sie davon noch nie gehört haben oder weil es für sie der Schlüssel zum Verständnis widersprüchlicher Dinge ist. Das irritiert manche auch.

Bin selbständig und nicht eingebunden in Strukturen, die eine Anpassung erfordern, ein "Outing" (auf neudeutsch) könnte jedoch existenzbedrohend für mich werden, das wird wohl erst nach dem Ende der Berufstätigkeit möglich sein oder wenn sich die politischen Rahmenbedingungen geändert haben und das wird wohl noch lange dauern.

Seit Bestehen der BRD hat es jedenfalls noch nie so eine Hexenjagd auf politische Gegner und Andersdenkende gegeben, die Linken in den Nachkriegsjahren waren niemals solchen Repressionen ausgesetzt, obwohl sie immer maßlos übertreiben und sich als Opfer aufspielen.

Eine Änderung oder Anpassung meiner Einstellungen würde ich niemals aufgrund sozialen oder psychischen Drucks machen, sondern ausschließlich wegen der beobachteten oder erfahrenen Realität, und diese gibt mir immer mehr recht. Ich habe in meiner "sensiblen" Jugendphase, als die halbe Abitursklasse stramm links orientiert war, George Orwell und Arthur Koestler gelesen und betrachte dies heute als meine geistige Schutzimpfung für das ganze Leben.

zentralwerkstatt

9. September 2012 01:07

Hallo, Schopi!

Ganz zuvorderst: Sozialstaatlichkeit ist ein Lügenwort!

3 weitere Dinge:

1. Stellen Sie mir Ihre Frage noch einmal - 10 Jahre nach dem Abschaffen des Freak-Schuldgeldsystems.
2. Auch die kleinste politisch verordnete Legitimation, anderen ans Hemd zu gehen, endet über kurz oder lang damit, daß dem einen oder anderen auch „staatlich legitimiert“ (besser: staatlich legalisiert) das Fell über die Ohren gezogen wird (ein Beispiel ist ja gerade der Kaffeebauer).
3. Niemand außer mir hat ein sittliches Recht auf mein durch Arbeit erworbenes Eigentum. Die Sherrifs of Locksley sind die Schäubles, Barrosos und Co. - sie geben nicht den Armen, sie benutzen die sogenannten Armen.

Wer zweifelt eigentlich wirklich daran, daß die geraunte NWO ein Bankerputsch mit Verfügungsgewalt über die Kriegsmaschine USA zur Übernahme der Alleinmacht in der Welt und schrecklich real ist? Die kaufen sukzessive die Welt mit selbst bedruckten Zettelchen auf und nennen das dann „rechtlich erworben“.

Auf der einen Seite ist die „sozialstaatlich“ angeheizte Staatsverschuldung, die typisches sozialdemokratisches bzw. sozialistisches Erkennungsmerkelmal ist; auf der anderen Seite ist das Guthaben der Bankherren. Verblüffend. Dabei haben es die Linken doch so gut gemeint. Linke Ideologie ist eine Minderbemitteltenideologie, und zwar von Minderbemittelten für Minderbemittelte, am Ende steht ein Zoo von bunten Idiokraten als Verfügemasse für die NWO-Herren.

Sixty

9. September 2012 01:11

" ... je weiter die Entwicklung voranschreitet, desto weniger lassen sich die vermeintlichen Todfeinde unterscheiden und desto bizarrer werden die Hybridmonster, die die Ehe dieser beiden linken Hauptutopien hervorbringt."

Ja gut, Herr Kleine-Hartlage, da ist ja schon was Wahres dran. Gerade in der Linkspartei werden solche Tendenzen durchaus sichtbar, insbesondere wenn es um "Multikulti" geht.
Dennoch möchte ich bestreiten, daß es sich beim Liberalismus pauschal um eine "linke" Ideologie handelt. Zumindest in der Wirtschafts- und Sozialpolitik gibt es da doch auch heute noch tiefgreifende Unterschiede (mal abgesehen davon, daß es zumindest historisch auch mal eine nationalliberale Strömung gab. Aber selbst jemand wie z.B. Friedrich Naumann kann wohl kaum als "neoliberal" im Sinne v.a. der heutigen FDP, aber auch von Teilen von CDU, SPD und Grünen bezeichnet werden).

Ansonsten stimme ich dem, was Schopi geschrieben hat, zu, insbesondere der folgenden Passage:

"Richtige Linke ... die zwar aus einem anderen Blickwinkel heraus diese Gesellschaft und besonders den Kapitalismus kritisieren oder bekämpfen, werden ebenso ausgegrenzt.
Multikulturismus und Kapitalismus, wie er sich heute gebärdet, passen sehr gut zusammen."

Wahr-Sager

9. September 2012 04:21

Ich habe nicht den ganzen Text gelesen, hole es aber nach (versprochen!), zumal Martin Lichtmesz mein Lieblingsautor ist, der die Dinge ungemein akribisch unter die Lupe nimmt und sie seziert.

Wie wär's denn mal mit einer Initiative mit folgendem Bekenntnis: "Ich bin rechts - und das ist gut so!"? Etwaige Ähnlichkeiten mit dem Ausspruch eines bekannten SPD-Regierenden sind rein beabsichtigt.
Die Sezession.de-Autoren haben es doch sprachlich voll drauf, und so eine Aktion, die regelmäßig wiederholt werden sollte, wäre der Stachel im Arsch eines jeden Bunt-Demokraten!

Dass "rechts" so negativ assoziiert wird, liegt doch einzig an der Desinformation von Medien und Politikern - dagegen anzugehen, ist sicherlich nicht ganz einfach, aber steter Tropfen höhlt den Stein (mein Lieblingsspruch), und der Dominostein-Effekt bewirkt, dass immer mehr Menschen ein Licht aufgeht.

Trübsal blasen hat noch nie etwas gebracht, und wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Wahr-Sager

9. September 2012 04:31

@John Haase:

"Also was tun? Maul halten geht nicht, Maul aufmachen wird erst zur Isolation und irgendwann zur Zerstörung führen."

Da ist was dran. Und obwohl wir nicht allein sind, nützt das einem in so einer Situation verständlicherweise nichts. Aber hat nicht die Sezession.de kürzlich eine Kontakt-Börse ins Leben gerufen?
Ansonsten kann uns mehr Solidarität untereinander sicherlich nicht schaden. Wenn mehr Rechte zueinander halten und sich von linken Linken nicht einschüchtern lassen würden, wäre schon viel gewonnen. Aber die Rechtsextremismus- bzw. Nazi-Keule siegt dann bei den Meisten dann leider doch und verleitet zu einer Rechtfertigung, die im Endeffekt nur kontraproduktiv ist. Denn vor Linken sollte man sich niemals rechtfertigen, da sie eine solche Reaktion als Eingeständnis betrachten, während sie selbst zu keiner Selbstkritik fähig sind und ihre Ziele auch mit Hinterlistigkeit verfolgen.

Wahr-Sager

9. September 2012 17:17

@Gast:

"Seit Bestehen der BRD hat es jedenfalls noch nie so eine Hexenjagd auf politische Gegner und Andersdenkende gegeben, die Linken in den Nachkriegsjahren waren niemals solchen Repressionen ausgesetzt, obwohl sie immer maßlos übertreiben und sich als Opfer aufspielen."

Und das Perfide ist, dass die Linken sich trotz der immer weiter um sich greifenden Repressionen gegen Rechte als arme, bedauernswerte und kriminalisierte Opfer aufspielen und auf diese Weise auch die Polizei für sich vereinnahmen konnten, die schon längst zu einem Handlanger der Linksextremisten geworden ist.
Ein rechter Blog (für die Linken waren bzw. sind die Betreiber natürlich Naaaaziiiis) nach dem anderen wurde vom Netz genommen, während Portale nach "anti"faschistischem Vorbild weiterhin zunehmen und für die nötige Desinformation sorgen.

Inselbauer

9. September 2012 17:35

Lieber Fremder, ich möchte bezweifeln, dass niemand Ihre Emotionen teilen möchte. Fremdheit, Verzweiflung, etwas anderes haben wird ja auch nicht, sonst würden wir uns nicht hier herumtreiben. Ich begrüße es, dass es hier keine Schande mehr ist, aus dem rhetorischen Hobbypanzer herauszutreten und Kommunikation herzustellen. Die künstliche "Härte" mancher Kameraden ist nämlich nach meiner Auffassung das Gegenteil von Kommunikation. Daran sind bisher alle rechten Projekte in Deutschland gescheitert (...)

Petrus Urinus Minor

9. September 2012 20:39

@ Inselbauer

Bezüglich des Ekels vor den "Kammeraden", muss ich sagen, daß ich Ihre Position teulweise recht gut nachvollziehen kann. Sehen wir uns mit "dem harten blick" unsere Szene an:

Auf "konservativen Gesprächsabenden" finden wir verkniffene Trudchen im geblümten Kleid und verteilte Verschwörungspamphlete im Selbstverlag, Greisen - ähm Seniorenstudenten der Geschichte, die Russland von der Flanke angegriffen hätten und schließlich die emsigen Kommunalen von der CDU, den Vertriebenenfunktionären, die im Kleinen Gutes wirken wollen und sich in diesem Forum auf nen schönen Bärenfang treffen.

Über die Burschenschaften brauche ich kein weiteres Wort zu verlieren, man wär so gern Ostmärker, faselt von Iniurien drölften Grades deretwegen man sich im dunklen Forst in Ungarn oder Tschechei (ja, da liegt hinter jeder Fichte ne Duelleiche...) auf Atombombe kontrahhieren müsste. Die sich zu charakterlich wertvollen Mensdchen erziehen wollen und wegen des unordlichen Posteingangsordner stundenlang und satzungswälzend übereinander zu Gericht sitzen?

Ja, und dann die Bundeswehrtypen - ja dienen ist schön, den wahren Wert des Wortes dienen haben sie voll Glück je mehr begriffen, je sinnloser der Befehl - nicht Soldaten, nur Behörde, aber voller Vorfreude auf den Grausamkeit, die man täte, wenn man könnte und schon vorher beim täglichen Dummf..ck kann.

Oh ja, die ach so schlimmen Dumpfnazis natürlich nicht vergessen - welcher noch so wohlgesinnter deutscher Ehrenmann glaubt ernsthaft, in diesem unsren Land man mit Schiedskommission und Kommunalwahlkleben schaffe man die "Revolution", denn drunter gehts nun wirklich nicht.

Die Familienväter, die uns allen, uns Versagern vorleben, wie man in der heutigen Zeit sein Glück und Deutschlands Rettung schafft - die ehrenhaften, die Offiziere, die Kenner der Materie, die von Ehre reden und keine Gelegenheit auslassen auswärts essen zu gehn, was bei drei nicht auf dem Baum ist

Die Pidioten, die unser Land so doll lieb haben, daß sie sich vom Heilen Land der Auserwählten so gern die Erlaubnis dazu holen würden - schade aber auch. Die Distanzierer und Stadtkewitze, die Ostundmitteldeutschenvereiniger, die Arbeitskreise und IBuZe ...

Ja, da verkriecht man sich doch lieber in seiner Bibliothek und raunt von Spengler, Faschismusschönheit und vita Contemplativa... Aber bitte mit Stil, fortiter in resoaveinmodo und die weißen Handschuh bitte nicht vergessen! Welch ein Schwanengesang, da muaß ich schbein, ich brauche meinen Eimer...

Das schlimmste aber ist die Grausamkeit und ist sie noch so Möchtegern und noch so laut das Pfeifen im Walde. Die Absoluten, die Liberärsten, die Hartesten und Härtesten - ja, die Zukunft wird toll für uns, der Mensch ist ein Wolf und das ist gut und demnächst können wir ja alle beweisen, was für virile Alphatierchen wir sein werden, wenn die Zeiten erst mal so recht schön hart sind...

Das Schöne an der Zukunft ist, daß wir alle darin leben müssen...

M.L.: Truer words were never spoken, oder: "We are all interested in the future, for that is where you and I are going to spend the rest of our lives." (Criswell)

Martin

9. September 2012 22:33

Nur so viel:

Viel Feind, viel Ehr!

Zur Erbauung:
https://www.youtube.com/watch?v=GiGkxSQO-6E

Inselbauer

9. September 2012 23:44

Aber Herr Lichtmesz! Die italienischen Brocken und der niederösterreichische Dialekt, da nützen doch alle Pseudonyme nichts mehr!

M.L.: Nein, ich bin nicht identisch mit "Martin", und Herr Julius ist Oberösterreicher.

zentralwerkstatt

10. September 2012 08:37

Ich stehe noch unter dem Eindruck des Talgs bei Jauch.

Was ich mit minderbemittelt meine, ist sowohl in charakterlicher als auch kognitiver Hinsicht zu verstehen. Es ist ein aberwitziges Selbstverständnis, eine wahnhafte Anmaßung, mit der Linke über das Leben anderer Leute verfügen - denn nichts anderes ist das Einkommen, es ist Lebenszeit, die vom Arbeitenden in ein Einkommen umgewandelt wurde.

Ich habe noch keinen Linken kennen gelernt, der seine linken Parolen mit eigenem Geld untermauerte, im Gegenteil, noch jeder Linke kassierte eine Art Provision für sein "guuhtes Reden" und das Verteilen des Geldes anderer an Dritte. Manchmal kommt mir das linke Geschwätz von sozialer Gerechtigkeit und "bösem Kapitalismus" auch wie ein Ablaßgebet vor. Für mich sind Linke ganz nah am Irresein, zumindest sind es oftmals pseudoreligiöse Spinner, die ihr Selbstverständnis aus einer diffusen, objektivierbare Kriterien gerne leugnenden Phantasie- und subjektiven Erlebniswelt ziehen.

Ich wähne mich nicht als Rechten, was vielleicht nach dem "Linken-Bashing" dann doch einmal erwähnt werden sollte. Ich denke, es ist an der Zeit, daß man nach Jahrtausenden der menschlichen Katastrophen wirklich einmal die Politik als solche überdenken muß. "Politik" oder "politische Ideen" sind diese Katastrophen, die Zusammenfassung aller Eskalationsstufen dieser Katastrophen heißt Politik.

Es kann aber nur um ein gerechtes Wirtschaftssystem gehen, der Austausch ist ein universelles Lebensprinzip, wenn man so will, ein Naturgesetz. Wer hierüber selbstgerechte Willkür erlangt, beherrscht – Politik ist nichts anderes als selbstgerechte Willkür. In der Politik herumzusitzen ist jedenfalls bequemer als richtig zu arbeiten.

Die wirtschaftliche Massenbedrohung unserer Tage entsteht durch „sozialstaatliche“ Zins- und Tilgungslasten. Die Raubprimaten fühlen sich mehr und mehr bedrängt, weil in ihrer Existenz bedroht. Steuern sind doch fast nichts anderes als Zinslasten. Und wenn die in die Ecke gedrängten Raubprimaten aufeinander losgehen, hat es Schäuble leichter mit dem Durchsetzen von „politischen Ideen“, Zitat aus ZEIT Konferenz Finanzplatz 2011 (anzusehen/-hören bei youtube):
„Und heute schaffen wir etwas Neues, ziemlich mühsam, aber nicht so hoffnungslos, lernen können wir aus unseren Fehlern und Irrtümern – und deswegen, ich bin aller krisenhaften Zuspitzung im Grunde entspannt. Weil wenn die Krise größer wird, werden die Fähigkeiten, Veränderungen durchzusetzen, größer.“

Opfer gehören also dazu! Wen kümmert schon das einzelne Türkenmesser im Bauch eines jungen Deutschen, was kümmern die geplünderten Wohnhäuser der Deutschen durch Osteuropäer - zumal "bei unserer Vergangenheit"? "Man muß eben Opfer bringen" für das Großartige, die "politische Idee"...

Fazit: Die Bank gibt „dem Staat“, „der Staat“ gibt den als bedürftig Deklarierten, „der Staat“ holt es von den Wertschöpfenden nicht nur zurück, sondern verlangt sogar ein Plus, den Zins nämlich, und „der Staat“ gibt dann der Bank. Also ist „der Staat“ ein Bankeninstrument, ein „Finanzprodukt“ wie ein Credit Default Swap, Derivate auf Nahrungsmittel oder eben die Demokratie a la westliche Werteverfallsgemeinschaft.

Fällt das niemandem auf? Einem Jörges bei Jauch sicherlich nicht…oder doch?

Sixty

10. September 2012 10:03

"Dass „rechts“ so negativ assoziiert wird, liegt doch einzig an der Desinformation von Medien und Politikern"

Werter Herr "Wahr-Sager", lesen Sie mal den Beitrag von "Petrus Urinus Minor", dann sollte Ihnen eigentlich klar sein, daß es SO einfach nicht sein kann und auch an der Art und Weise liegt, wie sich viele "Rechte" präsentieren.

"Ich habe in meiner „sensiblen“ Jugendphase, als die halbe Abitursklasse stramm links orientiert war, George Orwell und Arthur Koestler gelesen und betrachte dies heute als meine geistige Schutzimpfung für das ganze Leben."

Orwell und Koestler waren nicht wirklich "rechts", sondern antistalinistische Dissidenten, die sich immer noch eher als "links" verstanden, dabei allerdings mit der heutigen 68er-"Linken" sicherlich wenig anfangen könnten.

M.L.: Orwell war so etwas wie ein "Tory Anarchist".

Petrus Urinus Minor

10. September 2012 11:09

Da ich gerade beim Rundumschlag war, kriegen die Lberalen, Libertären und Sozialsstaatshasser natürlich auch noch ihr Fett weg - und den Absatz über die NPDler habe ich auch noch mal überarbeitet:

(...)
Die Pidioten, die unser Land so doll lieb haben, daß sie sich vom Heiligen Land der Auserwählten so gern die Erlaubnis dazu holen würden – schade aber auch. Die Libertären, für die alles irgentwie Sozialismus ist und denen ihr Hayek, was dem Dreizehnjährigen die Spitzenunterwäscheabteilung im Otto-Katalog.
Die Distanzierer und Stadtkewitze, die Ostundmitteldeutschenvereiniger, die Arbeitskreise und IBuZe...

(...)
Oh ja, die ach so schlimmen Dumpfnazis natürlich nicht vergessen – diese Gestalten, die mich in Ekel und Respekt immer wieder an verkniffen-aufrichtige Verteiler des "Wachturms" in der Fußgängerzone bei Regen erinnern, die ach so distanzierenswerte NPD: - wer glaubt denn ernsthaft, in diesem unsren Land man mit Schiedskommission und Kommunalwahlkleben schaffe man die „Revolution“, denn drunter gehts nun wirklich nicht. Da spielen wir doch lieber das schöme Spiel "Ene, mene, blaubutz - wer ist denn hier beim V-Schutz" - und gewinnen wenigstens hier immer!

Martin

10. September 2012 11:10

Thema Orwell:

Sein Buch "Mein Katalonien", sollte man als "rechter" durchaus sich in einer ruhigen Stunde einmal zu Gemüte führen (wenn man es noch nicht getan hat - es wäre auch bei gegebenen Anlass eine Buchbesprechung bei der Sezession wert, Abteilung "Klassiker") - man lernt daraus, wie strategisch und taktisch die "linke" (hier in Form der dritten Internationalen, Stalin) vorgehen konnte und aus dem spanischen Bürgerkrieg für sich eine reine "win- win- Situation" mit weitreichenden Folgen für den WK II machen konnte ...

Die Linke ist eine Bewegung, die ohne eine Sekunde nachzudenken, eigene Leute von jetzt auf gleich über die Klinge springen lässt, wenn es opportun ist - Da sind Rechte doch meist wesentlich umständlicher, befangener und ja auch manchmal fast anständiger ...

Die entfesselte Linke ist die Befreiung von allen Skrupeln, was in schlicht politischen Spielen ihren Erfolg zu einem Teil erklärt.

Der Rechte hat im Moment nur das Argument des Rechts, nicht aber das der Macht in der Hand.

Buch

10. September 2012 21:43

„Rechts“ ist der common sense, das eigentlich Normale, das auch weiß, wo das Ab- und Unnormale seinen Platz hat.

Ich weiß nicht. Stimmt das wirklich? Gibt es einen "common sense" und wenn es ihn gibt, hat er nicht seit Kant und 1789 in Europa eine gewisse "Tendenz"?

Im universitären Betrieb, also dort wo im Zweifel die Entscheider der Zukunft ausgebildet werden, jedenfalls ist von einem konservativen "common sense" nichts zu bemerken, - vielmehr auch dort, seit Jahrzehnten die selben "Tendenzen".

Das Unnormale und Abnormale wird von der Gesellschaft hingegen rechts verortet und wenn man sich die west- und mitteleuropäische Geschichte der 20ten Jahrhunderts in Erinnerung ruft - nicht ganz zu Unrecht.

Auch ist der "common sense" (trotz der Tendenz) ja keinesfalls ein statische Ereignis. Nein! Er ist in Bewegung. Versuchen sie einmal einem beliebigen Erstsemester der Betriebs- oder Volkswirtschaftslehre zu erklären, dass es "common sense" wäre sich zunächst auf das nationale Kollektiv zu besinnen. Das mag vor 80 Jahren "common sense" gewesen sein, während es heute im Zeitalter der Globalisierung dem gesunder Menschenverstand widerspricht.

Das "die" Rechte aus diesen Gründen vornehmlich Personen abnormaler und unnormaler Gesinnung anzieht ist jedoch noch ihr geringstes Problem.

Wer als alter Herr einmal erlebt hat wie ein Chargierter versucht sich stammelnd vor einem promovierten Türken zu erklären, dass man ja kein "Rassist" sei "nur" weil man "Mitglied" (!) in einer "Verbindung" sei, ja der wird mich eventuell verstehen.

Man nehme zum Vergleich einige "linke" und "rechte" Intellektuelle der Gegenwart und man wird unschwer erkennen wohin sich worauf ich hinaus will: Wer wollte ernsthaft den brillanten Gremliza mit Dieter Stein vergleichen? Wer glaubt ein Mann wie Michael Klonovsky wäre einem Wolfgang Pohrt gewachsen oder ein Felix Menzel (Jg. 1985?) könnte auch nur 20 Minuten in einem Streitgespräch mit Agnieszka Brugger (Jg. 1985) bestehen?

Die Liste lässt sich freilich beliebig verlängern und ausweiten (horizontal und vertikal), auf alle Felder in denen politische Auseinandersetzungen maßgeblich geführt werden. Literatur, Theater, Recht, Film (!!!), Wirtschaft, Freie Kunst, Sozialwesen.... Während die linke "Auswechselbank" bei diesem "Spiel" mit hervorragend ausgebildeten und hoch motivierten Kräften agiert, sehe ich "rechts" da nur eine Leere. Sie, "die" Rechte, ist auch nicht irgendwo versteckt, sie ist in den Feldern die relevant für das Fortbestehen Deutschland sein könnten NICHT (mehr) EXISTENT.

Also auswandern? Wohin? Warum? Woanders ist es auch nicht besser.

Meine Meinung ist: der Capitaneus geht als letzter von Bord und auch dieser Fatalismus - im Angesichts des sicheren Untergangs Deutschlands - ist doch irgendwie recht und rechts.


M.L.: Der Fetzenschädel Pohrt kann Klonovsky nicht einmal den feuchten Kehricht von den Schuhsohlen putzen. Oder Weißmann. Oder Kleine-Hartlage. Oder gar Thorsten Hinz, dem wahren Alphatier der politischen Publzistik in Deutschland. Und Gremliza kann zwar einigermaßen gut schreiben, ist aber ansonsten derart skurril stein-, bretter-, nagel-, betonzähdumm und pathologisch umnachtet, daß es jeder Beschreibung spottet und wir ihn getrost in der Kuriositätenvitrine abstellen können. Mehr Durchblick, was in und mit Deutschland passiert, hat der nicht um jeden Preis originell sein wollende Dieter Stein um Längen, mag er auch nicht so ein schillernder Vogel sein wie das alte Fossil, das im Gegensatz zu seinen restlichen roten Genossen wenigstens keine liberale Rückenmarkserweichung zeitigt. Wenn jedenfalls das allen Ernstes ihre schlagenden Beispiele sind, will ich lieber nicht wissen, wie Ihre Liste sonst noch aussieht. Demnächst komme ich dann mit einer Liste der großen rechten Schriftsteller, Philosophen, Soziologen (Buchtip zum Hausaufgaben machen) des letzten Jahrhunderts, bzw. mit den rechten und kryptorechten Filmregisseuren - wenn man schon das öde Spiel spielen will, Künstler auf politische Akzidenzien zu reduzieren.

Schopi

10. September 2012 21:47

@ zentralwerkstatt

ich finde Ihre Worte sind zu theoretisch und verweigern die Benennung von praktischen Lösungen.

Konkret gesprochen:

Was wollen Sie mit den "Raubprimaten" den sonst machen?
Gebe es diese Umverteilung, eben auch Sozialstaatlichkeit, nicht, erginge es IHNEN schlechter. Meinen Sie etwa, diese Menschen würden, sagen wir mal "o.k., ich bin halt nach dem herrschenden Verständnis eine Niete" und deswegen für ihr freiwilliges Ausscheiden aus der Gesellschaft höchstpersönlich sorgen? Wie viele "Türkenmesser" werden nach Beendigung oder gar nur drastischen Reduzierung dieser Umverteilung aufblitzen!

Es geht mir nicht um links oder rechts, diese Kategorien sollte man überwinden. Natürlich haben Sie recht, von "Links" kommt viel Unsinn. Wie eben noch gelesen: die Forderung, Asylbewerber müssten vom ersten Tag ihres Aufenthaltes in D, eine Arbeitsgenehmigung erhalten, aber gleichzeitig beklagen, dass Deutsche ja auch keinen Job finden. es ist lächerlich, sie meinen die freie Anarchie, jeder gegen jeden.

Aber andererseits gibt es auch jede Menge "eigenes", was nicht durch Arbeit erworben wurde? Hier herrscht von rechts Schweigen im Walde.

Wahr-Sager

10. September 2012 22:41

@Sixty:

Ich habe den Beitrag gelesen. Das ändert aber nichts an meiner Aussage, dass die Medien mit ihrer absoluten Macht in der Öffentlichkeit nun mal meinungsbildend sind und die Bevölkerung desinformieren.

Sie machen es sich viel zu einfach, wenn Sie die Schuld bei Rechten suchen, denn selbst wenn sich alle so vorbildlich benehmen würden, wie Sie es sich vorstellen, würde das an der ideologischen Hetze rein gar nichts ändern, da der Rechte per se ein bequemes Feindbild abgibt, das zugegeben eine größere Angriffsfläche abgibt, wenn er die von Linken bekannten Klischees verbreitet, was sicherlich auch impliziert, dafür bezahlt worden sein zu können. Die berechtigte Frage ist hier dann auch natürlich, ob es sich noch um einen Rechten handelt...

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