Blinde Flecken – Geopolitik und Neue Rechte

47pdf der Druckfassung aus Sezession 47 / April 2012

von Felix Springer

Sezession 1 war dem Thema Krieg gewidmet. »Der Ernstfall hat den Vorzug, die Tatsachen deutlicher hervortreten zu lassen«, schrieb Karlheinz Weißmann 2003 und brachte damit einen Aspekt im Selbstverständnis der politischen Rechten zum Ausdruck, den sie als entscheidend für ihre Daseinsbegründung ansieht.

Das Den­ken vom Ernst­fall her und ent­lang der exis­ten­ti­el­len Bedingt­hei­ten des Gemein­we­sens wie des Men­schen ist dem­nach das prä­gen­de Kenn­zei­chen des kon­kre­ten Den­kens in Abgren­zung zu dem, was von links modell­haft gedacht und ent­lang einer Pro­jek­ti­on des Guten und Gerech­ten auf eine Uto­pie hin ent­wor­fen wird.

Aus die­sem Selbst­ver­ständ­nis lei­tet die Rech­te für sich tra­di­tio­nell eine beson­de­re Kom­pe­tenz auf den Sach­ge­bie­ten ab, die sich als »har­te The­men« bezeich­nen las­sen. An ers­ter Stel­le ste­hen dabei alle Fra­gen der inne­ren und äuße­ren Sicher­heit – deren Auf­ga­be zuge­spitzt die Abwehr des Ord­nungs­ver­lus­tes im Aus­nah­me­zu­stand ist. Dies zwingt zum kon­se­quen­ten Durch­den­ken des Ernst­falls und zum nüch­ter­nen, illu­si­ons­lo­sen Blick.

Außen­po­li­tik also: Die den öffent­li­chen Dis­kurs kon­sti­tu­ie­ren­de Tages- und Wochen­pres­se des deutsch­spra­chi­gen Raums behan­delt sie eher stief­müt­ter­lich. Sicher: Jede gro­ße Zei­tung von taz bis FAZ unter­hält ein eige­nes Res­sort, das für Aus­lands­be­richt­erstat­tung zustän­dig ist, meist sogar ein Netz von Aus­lands­kon­tak­ten oder ‑kor­re­spon­den­ten, das die hei­mi­schen Redak­ti­ons­stu­ben mit Infor­ma­tio­nen aus ers­ter Hand ver­sor­gen kann. Als vor etwas mehr als einem Jahr im nord­afri­ka­nisch-ara­bi­schen Raum die Unru­hen und Revo­lu­tio­nen aus­zu­bre­chen began­nen, für die die Jour­na­lis­ten mitt­ler­wei­le den frisch und sau­ber klin­gen­den Namen »ara­bi­scher Früh­ling« gefun­den haben, dau­er­te es nicht lan­ge, bis in eben jenen Res­sorts die ers­ten Repor­ta­gen über die angeb­li­che »Gene­ra­ti­on Face­book« und die neue Rol­le der Frau in der Revo­lu­ti­on erschie­nen. Auch über den Ver­lauf des ame­ri­ka­ni­schen Prä­si­dent­schafts­wahl­kampfs berich­tet die deut­sche Pres­se detail­liert, und anläß­lich der kürz­lich abge­hal­te­nen Wah­len im Iran und in Ruß­land infor­mier­te uns die Aus­lands­be­richt­erstat­tung ein­ge­hend dar­über, was an dem Pro­ze­de­re den Maß­stä­ben unse­rer Demo­kra­tie nicht genü­ge. An all­ge­mei­nen Infor­ma­tio­nen aus dem Aus­land man­gelt es also nicht.

Doch Außen­po­li­tik – nicht als Hand­werk der poli­tisch Han­deln­den, son­dern als Ziel und Metho­de der poli­tisch Den­ken­den – ist mehr als das Wis­sen um Welt­ge­scheh­nis­se und weit mehr als frem­de Innen­po­li­tik und aus­wär­ti­ge Sozi­al­kun­de. Der poli­ti­sche Raum ist erst dort eröff­net, wo das Gegen­ein­an­der von Inter­es­sen und Macht aus­ge­kämpft wird und die Poli­tik ihr im Kern regel­lo­ses »gro­ßes Spiel« insze­niert. Poli­tik ist das alles erst, wenn die Mit­tel des einen gegen die Mit­tel des ande­ren ste­hen und sich jede Par­tei wie auf einem mul­ti­di­men­sio­na­len Schach­brett Zug um Zug Optio­nen zum eige­nen Vor­teil zu erspie­len sucht; jede poli­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung ist ein Abs­trak­tum des Krie­ges und kann auf ihn zurück­ge­führt werden.

In die­sem Sin­ne poli­ti­sche Deu­tun­gen des Welt­ge­sche­hens fin­den in unse­rem mas­sen­me­di­al-öffent­li­chen Raum gegen­wär­tig so gut wie nicht statt, was – anders als in den pro­ble­ma­ti­schen Fra­gen der Ein­wan­de­rungs- oder Geschichts­po­li­tik – weni­ger in Selbst­zen­sur und geis­ti­gem Hygie­ne­stre­ben der Ver­ant­wort­li­chen begrün­det liegt als viel­mehr in der außen­po­li­tisch unbrauch­ba­ren poli­ti­schen Kon­di­tio­nie­rung vie­ler Medi­en­schaf­fen­der. Die­se haben längst zu einem Begriff des Poli­ti­schen gefun­den, der vom Sinn­ge­halt des viel­zi­tier­ten Bis­marck­schen Dik­tums, wonach Poli­tik die Kunst des Mög­li­chen sei, weit­ge­hend ent­bun­den ist und statt des­sen die tugend­ethi­sche Per­spek­ti­ve ein­nimmt, die auch in allen ande­ren Poli­tik­be­rei­chen Gel­tung bean­sprucht. Dem kom­ple­xen, längst den gan­zen Pla­ne­ten und selbst den erd­na­hen Welt­raum umspan­nen­den Geflecht von Inter­es­sen- und Ein­fluß­kon­kur­ren­zen ist die­se Per­spek­ti­ve nicht gewach­sen, es bedarf eines viel prag­ma­ti­sche­ren Blicks auf die Natur der Macht und die Situa­ti­on der Welt.
Test

Die Auf­ga­be einer zeit­ge­mä­ßen Rech­ten ist es, der Öffent­lich­keit die­sen alter­na­ti­ven Blick anzu­bie­ten, der über den ein­fa­chen Wider­spruch (»gegen Ame­ri­ka«, »gegen den Islam«) hin­aus­geht und grund­sätz­lich ande­ren Denk­mus­tern folgt. Was man in eini­gen »wei­chen« Poli­tik­be­rei­chen wie der Über­frem­dungs­pro­ble­ma­tik bereits auf hohem Niveau leis­ten kann, bleibt bei außen­po­li­ti­schen Fra­ge­stel­lun­gen bis­lang zurück­ge­stellt: der Ver­zicht auf ethisch-nor­ma­ti­ve Auf­la­dung, die Fra­ge nach den eige­nen Inter­es­sen und Oppor­tu­ni­tä­ten sowie der Hin­weis auf die Bedeu­tung andern­orts ver­nach­läs­sig­ter Grö­ßen wie Eth­nie, Reli­gi­on und Kultur.

Längst las­sen sich Dut­zen­de Bei­spie­le fin­den, an denen sich das gut erläu­tern lie­ße. Das viel­leicht offen­sicht­lichs­te ist der unter deut­scher Betei­li­gung seit 2001 durch­ge­führ­te Ein­satz west­lich-inter­na­tio­na­ler Trup­pen in Afgha­ni­stan, der den Fra­gen von Sou­ve­rä­ni­tät und Ver­tei­di­gung eine in der bun­des­deut­schen Öffent­lich­keit lan­ge unbe­kann­te dis­kur­si­ve Viru­lenz zuge­wie­sen hat. Und obwohl damit zwei Kern­be­grif­fe der natio­na­len Per­spek­ti­ve berührt sind, konn­te die Rech­te nicht ein­mal im Rah­men ihres begrenz­ten Zugangs zur Öffent­lich­keit eine ergän­zen­de oder gar kon­kur­rie­ren­de Sicht auf die Lage anbie­ten, weil sie ent­we­der rat­los schwieg oder sich in vor­der­grün­dig impe­ria­lis­mus­kri­ti­schen, anti­west­li­chen, jeden­falls letzt­lich nicht pri­mär poli­ti­schen, son­dern ideo­lo­gi­schen Begrif­fen ein­rich­te­te. Für eine geis­ti­ge Strö­mung, die das Erbe Carl Schmitts für sich bean­sprucht, liegt die Meß­lat­te bedeu­tend höher – zumal es kein Debat­ten­feld gibt, auf dem die poli­ti­sche Rech­te die Legi­ti­mi­tät und Not­wen­dig­keit ihres Men­schen- und Staats­bil­des weni­ger ver­schnör­kelt unter Beweis stel­len kann. Der immer wie­der­keh­ren­den Ver­bin­dung von Huma­ni­täts­rhe­to­rik und Welt­staats­uto­pie mit Stra­te­gie­man­gel im Den­ken und Han­deln läßt sich nur die Ziel­set­zung eines kon­se­quent anti-uto­pi­schen, anti-uni­ver­sa­lis­ti­schen Macht­den­kens ent­ge­gen­set­zen und die Metho­de dazu heißt Geopolitik.

Geo­po­li­tik ist die Art poli­ti­schen Den­kens, die immer mit dem Blick auf die Welt­kar­te beginnt. Der geneig­te Leser neh­me sie nun zur Hand: Ein geo­po­li­ti­scher Blick auf Afgha­ni­stan zeigt uns, um bei die­sem Bei­spiel zu blei­ben, eine von einer nahe­zu unüber­schau­ba­ren Anzahl von Eth­ni­en, Stäm­men und Clans ohne gemein­sa­me Iden­ti­tät besie­del­te Regi­on in Zen­tral­asi­en, gele­gen in stra­te­gi­scher Nach­bar­schaft zur insta­bi­len Atom­macht Paki­stan, dem zum Feind­staat des Wes­tens erklär­ten Iran sowie den drei ehe­ma­li­gen Sowjet­re­pu­bli­ken Turk­me­ni­stan, Usbe­ki­stan und Tadschi­ki­stan, alle drei gekenn­zeich­net von inne­ren Kon­flik­ten unter­schied­li­cher Aktua­li­tät, fra­gi­ler Staat­lich­keit und einem wech­sel­haf­ten Ver­hält­nis sowohl zu Ruß­land als auch zum Wes­ten. Die hier gele­ge­nen Erd­gas­vor­kom­men sind in der Regi­on die ein­zi­gen aus­beut­ba­ren Roh­stof­fe von stra­te­gi­scher Bedeu­tung. Die, mili­tä­risch und poli­tisch, ame­ri­ka­nisch domi­nier­te Golf­re­gi­on ist vom Süden Afgha­ni­stans nur weni­ge Flug­stun­den ent­fernt, genau­so wie das rus­si­sche Staats­ge­biet vom Nor­den des Lan­des – die rus­si­sche, ame­ri­ka­ni­sche und zuneh­mend sogar chi­ne­si­sche Inter­es­sens­sphä­re tref­fen hier auf­ein­an­der. Vor allem Ruß­land und die USA rin­gen um Ein­fluß in den Län­dern des Mitt­le­ren und Nahen Ostens, an umfas­sen­der Insta­bi­li­tät in der Regi­on und ins­be­son­de­re einem wei­te­ren Zer­fall Paki­stans hat jedoch nie­mand ein Interesse.

Das ist, kom­pri­miert, die Grund-Lage, auf der nun nach Umfang, Form und Durch­set­zungs­mit­tel deut­scher Inter­es­sen gefragt wer­den muß, also nach den Zie­len und Mög­lich­kei­ten. Am wich­tigs­ten ist dabei, was nicht drin­steht: Mäd­chen­schu­len, Rechts­staat­lich­keit und »Gene­ra­ti­on Face­book«. Die­se Din­ge sind nicht ohne Bedeu­tung, aber sie sind nicht poli­tisch im eigent­li­chen Sin­ne, genau­so­we­nig wie die hoch­mo­ra­li­sche »Ent­lar­vung« von Hege­mo­ni­al­stre­ben oder, auf der ande­ren Sei­te, die kate­go­ri­sche Behaup­tung inter­es­sen­un­ab­hän­gi­ger »poli­ti­scher Freundschaft«.

Media­le Reprä­sen­ta­ti­on fin­det die­ser, auf die Macht­fra­ge redu­zier­te Blick nicht, doch die Rech­te soll­te ihn sich zur Gewohn­heit machen. Deutsch­land spielt mit auf der Welt­kar­te: Das kann man leug­nen oder gestal­ten, ändern kann man es nicht. Wer von der Sou­ve­rä­ni­tät Deutsch­lands und von deut­schen Inter­es­sen spricht, hat sich für das gedank­li­che Gestal­ten ent­schie­den und muß ab sofort nüch­tern, und das heißt geo­po­li­tisch, denken.
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Kommentare (32)

Zadok Allen

25. April 2012 14:51

Ein wunderbarer Artikel, Herr Springer! Eines jedoch sei - jenseits aller Moralisierung und Ideologisierung angemerkt: Sie schreiben:

"Deutschland spielt mit auf der Weltkarte: Das kann man leugnen oder gestalten, ändern kann man es nicht."

Hier haben wir nicht die Wahl zwischen Leugnen und Gestalten, sondern es gilt nüchtern anzuerkennen, daß "Deutschland" (genauer: die BRD) schon seit 1945/49 nicht mehr spielt, sondern gespielt wird, als Spielball der anderen nämlich. Insofern mutet es auch ein wenig elfenbeintürmern an, heutzutage "deutsche" geopolitische Interessen zu formulieren. (Man kann das natürlich tun, aber es bleibt ein rein akademisches Unterfangen.)

Die BRD muß froh sein, wenn sie an der Interessendurchsetzung ihres Hegemons mitwirken "darf" und für sie vielleicht einige Brosamen von der Beute abfallen. Keine BRD-Regierung, auch eine "rechte" nicht, könnte an dieser Sachlage in absehbarer Zeit etwas ändern. Das gehört auch zur Realität.

Agricola

25. April 2012 16:00

Die Geopolitik war und ist wie die Genetik seit 1945 geächtet. Man sperrte sie in die Dunkelkammer der Geschichte wie man das Dritte Reich insgesamt in Bausch und Bogen verteufelte. Heute ist der Teufel allgegenwärtig, denn die Versuche sich von ihm abzugrenzen sind allgegenwärtig. Darum sind die Tabuzonen der Geopolitik -das Denken in Kontinenten (Lohausen)- den anderen überlassen. Die zweite grosse Tabuzone - Genetik - hat Herr Sarrazin aus der "Mottenkiste" der Geschichte hervorgeholt, hoffentlich noch rechtzeitig, denn sonst schaffen wir Deutschen uns wirklich ab! Der politische Horizont der herrschenden Klasse in der BRD ist so eng, dass einem Angst und Bange wird um die Zukunft des deutschen Volkes. Der Blick für die Realitäten ist nachwievor durch ideologische Barrieren (Hitlersyndrom!) unmöglich oder stark eingeschränkt. Es wird hohe Zeit für ein Überwinden!!

Sugus

25. April 2012 16:56

Wenn man die Perspektive des Realisten einfordert, muß man auch konsequent sein. D.h. die Formulierung einer nüchternen deutschen Außenpolitik ist der zweite Schritt. Der erste wäre, daß in Berlin überhaupt in Kategorien eines souveränen Akteurs gedacht UND gehandelt wird.
Wir sind der Vasall der USA - das ist keine blinde rechte Phobie, sondern Tatsache. Wir sind in Afghanistan, weil die USA dort sind (und ziehen jetzt auch ab, nachdem die USA das rausgehen angekündigt haben). Dazu braucht es keines Befehls aus dem Weißen Haus oder dem Pentagon, sondern nur die die Selbstkonditionierung der deutschen "Eliten", gekoppelt mit einer bestimmten Erwartungshaltung in Washington.
Der Irak 2003 war eine Ausnahme - die übrigens dadurch erkauft wurde, daß Berlin versprochen hat, sich in Afghanistan um so mehr zu engagieren. Und natürlich war die BRD Teil des US-amerikanischen Aufmarschraums, hat der BND im Irak für die Amis gearbeitet.

Batumi

25. April 2012 22:39

Man mag es begrüßen oder bedauern, eine Partnerschaft, keine Dienerschaft zu, aber eine Partnerschaft mit Amerika (und den anderen Westmächten) IST im deutschen Interesse. Deutschland ist nicht in der Lage, isolationistisch zu leben.

Dass man sich dafür jahrzehntelang mit Wüstenkriegern am Hindukusch prügeln muss, ist eine andere Sache. In Afghanistan war und ist kein Land zu gewinnen. Und generell kann man Bismarcks Zitat über den Balkan, der nicht die Knochen eines einzigen pommerschen Grenadiers wert sei, um die gesamte islamische Welt erweitern. Limes um Gibraltar und die Dardanellen errichten und den Fanatikern von hier aus zusehen.

neocromagnon

26. April 2012 02:48

Das zentrale deutsche Interesse ist das gleiche geblieben wie schon vor dem 1. Weltkrieg: Der freie Zugang zu Rohstoff- und Absatzmärkten.
Darum dreht sich alles, daran hängt unser Wohl und unsere Freiheit.
Seit Kriegsende garantieren die USA einen weitgehend freien Welthandel, damals gegen das Sowjetreich, heute gegen lokale Warlords und in Zukunft vermutlich gegen China. Auch Israel ist wichtig, denn es ist wie der Fuß des Westens in der Tür der Erdölregion.
Die einzige Macht, die militärisch und geistig relativ verlässlich in der Lage ist, für uns auch in Zukunft den freien Handel zu sichern, sind die USA. Alleine können wir es nicht, Europa spielt keine Rolle und wird das auch nicht (es sei denn, es gelänge Deutschland eine unbestrittene Führungsrolle zu übernehmen) und die USA brauchen Verbündete. Folglich müssen wir fest an der Seite der USA stehen.

Petrus Urinus Minor

26. April 2012 09:51

@neocromagnon

Hochgeachteter necon, ähm neocromagnon: Das die VSA als unsere liebe Garantiemacht gerade auch in geistiger Hinsicht verlässlich in der Lage sind, dem leistungsbereiten BWL-Bacheloristen binnen voraussehbarer Perspektive des nächsten Quartals ein verlässlicher Partner zu sein, will ich wohl glauben!

Vollkommen richtig ist auch die Auffassung, unsere uns sehr geneigten amerikanischen Freunde hätten uns in Treue fest vor der Herrschaft des ostischen Ostens und bolschewistischen Kommunismus beschützt. Hätte deren Herrschaft doch ca. 50 Jahre offene Diktatur bedeutet!

Dagegen liegt die Auslöschung unserer Kultur und völkischen Existenz wahrlich leicht in der Wagschale.

Bussi und Cya!

Ein Fremder aus Elea

26. April 2012 10:03

Afghanistan grenzt übrigens auch noch an China, wenn man sich die Weltkarte genau ansieht.

Doch hierzu: "Der immer wiederkehrenden Verbindung von Humanitätsrhetorik und Weltstaatsutopie mit Strategiemangel im Denken und Handeln läßt sich nur die Zielsetzung eines konsequent anti-utopischen, anti-universalistischen Machtdenkens entgegensetzen und die Methode dazu heißt Geopolitik."

Das stimmt grundsätzlich. Aber es gibt natürlich auch Interessen, über die man besser nicht spricht. Kein Land der Welt, ob nun rechts oder links regiert, bejaht Kriege öffentlich aus dem Grund, daß sie der eigenen Waffen- oder Bauindustrie nützten.

Und was Deutschlands diskutierbarere Interessen angeht, so beziehen sie sich schlicht nicht auf Afghanistan.

Oder tun sie es doch?

Als Land beschränkter Möglichkeiten mag es in Deutschlands Interesse liegen, anderen Ländern beschränkter Möglichkeiten generell wohlwollend gegenüberzustehen, um die Formung neuer Supermächte zu behindern, wobei es wiederum ratsam sein mag, zu schwache Länder zunächst einmal zu halbwegs verteidigungsfähigen Einheiten fusionieren zu lassen, also sich für die Existenz von möglichst vielen Einheiten einzusetzen, welche sich auf Augenhöhe mit uns befinden.

Das wäre mein geopolitischer Instinkt: Stärkung der Eigenstaatlichkeit überall auf der Welt, ohne auf Superstaaten hinzuwirken.

Nun, alternativ ließe sich auch ein Gleichgewicht von Superstaaten anstreben, aber dann wäre Deutschland in solche einzugliedern, wobei sichergestellt sein müßte, daß die Deutschen in diesen das nötige Gewicht hätten, um effektiv ihre Interessen innerhalb solcher Staaten zu vertreten.

Solche Superstaaten müßten aber natürlich funktionsfähig sein, also grundlegende gemeinsame Interessen haben, welche sich mit den grundlegenden deutschen Interessen der an ihnen beteiligten Deutschen größtenteils überschnitten, und so auch mit jenen sämtlicher anderen an ihnen beteiligten Völker.

Und sie müßten wie gesagt ausgewogen sein, also so gestaltet, daß der nationale Chauvinismus eines Volkes sie nicht bestimmen könnte.

Letzteres gilt sicherlich für die EU, aber ich halte sie nicht für im obigen Sinne funktionsfähig.

Doch zurück zu Afghanistan. Der genannten Doktrin folgend mag es im deutschen Interesse liegen, Pakistan zu teilen und seine Stammesgebiete Afghanistan zuzuschlagen und den Rest Indien, denn Pakistan ist doch nur ein Störfaktor zwischen Indien, China und der islamischen Welt, während ein vergrößertes Afghanistan aufgrund seiner Rückständigkeit als Puffer wirkte und somit die Dynamik zwischen den angrenzenden Machtsphären lähmte, was, wie ich denke, im deutschen Interesse liegt.

Nun gut, daß könnten wir zwar öffentlich vertreten, auch wenn es uns in Pakistan nicht viele Freunde machte, aber unsere Möglichkeiten darauf hinzuwirken, sind doch eher nicht vorhanden.

Enickmar

26. April 2012 10:24

Diesen Artikel verstehe ich nicht. Ist hier im Ernst von deutschen Interessen die Rede ? Deutschland ? Geopolitik ? Deutschland hat fertig ! Finis Germaniae. Jedes dritte Kind in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Eine Integration findet höchstens in die Konsum- und Transfergesellschaft statt - wenn's "gut" läuft. Deutsche Politiker vertreten die Interessen der internationalen Hochfinanz. Ob in Afghanistan oder sonst wo. Sonst gar nichts. Deutsche Interessen spielen hier überhaupt kein Rolle und sind insofern für alle Überlegungen vollkommen irrelevant. Geopolitik findet derzeit in Neukölln und Wilhelmsburg statt. Es ist vorbei. In 20 Jahren sind wir eine bedauernswerte Minderheit in Euromultikultürkistan. Schluß, aus, Micky Maus.

Wir könnten allerdings natürlich auch nochmal die Ardennenoffensive durchgehen. Vielleicht geht da doch noch was .... geopolitisch ...

Was sind deutsche Interessen ? Das BRD-Bruttoinlandsprodukt internationaler Konzerne ?

Und warum sind eigentlich Mädchenschulen und Rechtsstaatlichkeit nicht politisch im eigentlichen Sinne ?
Aus dem Begriff des Politischen folgt ja, daß über das eigentlich Politische, d.h., was jeweils zu dessen Gegenstand gehört, nur die jeweilig Beteiligten entscheiden. Wenn eine Population, die über ein „Wirgefühl“ verfügt, Mädchenschulen, bzw. die Möglichkeit dazu welche einzurichten, als seinsmäßig existenziell empfindet, dann sind Mädchenschulen selbstverständlich politisch im eigentlichen Sinne Afghanische Mädchenschulen sind für uns Restdeutsche sicher nicht seinsmäßig existenziell. Aber vielleicht für Restdeutsche in Berlin-Neukölln.

„Turkmenistan, Usbekistan und Tadschikistan“ ... Wie war das noch mit Ottos Karte von Afrika ... ?

Martin

26. April 2012 18:39

Nach Godwin´s Law muss in jeder Internetdiskussion früher oder später zwingend ein Nazi-Vergleich fallen.

Diese Regel möchte ich um folgende Punkte ergänzen:

Bei jeder Internetdiskussion im Bereich der rechten (nicht nur da, eigentlich müsste es fast heißen, bei jeder in Deutschland geführten politischen Internetdiskussion) muss früher oder später jemand zwingend feststellen:

- Das Deutschland, welches selbstverständlich nur nach Ossi-Nomenklatur als "BRD" bezeichnet wird, ger nicht souverän ist, sondern ein Vasal von USREAL ist

- Das USRAEL natürlich an allem Schuld sind und die Inkarnation des bösen schlechthin sind

Bislang wurde nur USA genannt. Das -RAEL kommt bestimmt auch noch ...
China und Russland sind natürlich die besseren Freunde für Deutschland und wollen nur das beste für uns alle - ganz klar ...

GÄHN!

zentralwerkstatt

26. April 2012 23:15

Es ist geradezu schockierend - ich bitte, die Verwendung dieser linken Lieblingsvokabel zu verzeihen - daß hier tatsächlich Aufwartungen an die USA gemacht werden.

Rühmt Herr Springer denn nicht etwa den Realitätssinn der Rechten? Die USA als Gewaltinstrument in den Händen gewisser Kreise sind DER Feind von uns Deutschen, aber nicht weniger der aller Kulturvölker.

Allerdings finde ich die Preisung einer "Geopolitik" auch nicht erquicklicher. Geopolitik heißt Habhaftwerden der Ressourcen durch Erpressung oder offene Gewalt. Die Geopolitik, die an uns in der BRD verübt wird, ist die Masseneinwanderung.

Wohlstand erlangt ein Staat auf zwei Arten: durch die Tüchtigkeit und Genialität seines Volkes (siehe Deutsches Reich, insbesondere 1871-1914) oder durch Gewalt und Raub (siehe USA von seinen Anfängen bis heute, aber auch England über Jahrhunderte).

Die hohe Güte der Produkte verbindet zum Austausch oder provoziert Geopolitik, die "netten Völker" klopfen freundlich an (siehe bspw. japanisches Steingarten-Geschenk an Augsburg zu Ehren Rudolf Diesels) und werben um Beziehungen, die "üblen Völker" bombardieren Deutschlands Kultur platt (USA, England) und schicken Technik-Kommandos den Soldaten hinterher zum Rauben und Ausbeuten deutscher Erfindungen schon direkt hinter der Front.

D.h., wer sich entwickeln und dennoch seine Souveränität wahren will, braucht Abschreckungswaffen, weil Piraten-gekaperte Staaten sich nicht scheuen, Kriege aus Gier bzw. Parasitentum anzuzetteln (Geopolitik).

Ich entnahm einem Film das Zitat, daß Politik sei, wenn alte Männer reden und junge Männer sterben. So ist es doch auch, so war es immer.

Zadok Allen

26. April 2012 23:46

@ Martin

Wie war das mit dem schönen chinesischen Sprichwort? "Zuerst verwirren sich die Worte, dann verwirren sich die Begriffe, und schließlich verwirren sich die Sachen."

Einen Staat "Deutschland" hat es in der bisherigen Geschichte zu keinem Zeitpunkt gegeben. "Deutschland" ist keine politische, sondern eine geographisch-ethnographische Bezeichnung, wie Sie allen (älteren) seriösen Lexika werden entnehmen können: der Ausdruck bezeichnet das Siedlungsgebiet des deutschen Volkes in Europa, das sich während der letzten Jahrhunderte stets über verschiedene Staaten erstreckt hat. So viel terminologische Genauigkeit sollte man sich leisten.

Aus "staatsbürgerlicher Loyalität" oder warum auch immer daran Anstoß zu nehmen, daß man die Bundesrepublik Deutschland als BRD abkürzt, ist genauso affig wie der Krampf des einstigen DDR-Jargons, das Kürzel DDR nicht zu verwenden, sondern stets "Deutsche Demokratische Republik" zu sagen. (Und selbst das hat man nicht konsequent durchgehalten.) Wer "BRD" sagt, muß also damit kein Ressentiment artikulieren.

Auch wer (wie etwa ich) davon ausgeht, daß die BRD ein Vasall oder eine Satrapie der USA ist, muß damit kein Ressentiment verbinden: Nehmen wir den schier undenkbaren Fall an, die BRD löste sich aus der Hegemonie der USA und schlüpfte unter den "russischen Nuklearschirm", wie es sich einige wünschen. Dann müßten wir in der Zukunft nach der Pfeife der Russen tanzen; deren Interessen wären die "unseren". Wer keine Atomwaffen hat, zudem so klein, allseitig zugänglich und rapide vergreisend ist wie die BRD, der kann sich die Formulierung irgendwelcher geopolitischer Interessen schenken.

Wenn man glaubt, daß die BRD sich geostrategisch frei positionieren könne, so entspricht das in etwa der Vorstellung, daß die Raumstation ISS, zwischen Erde und Mond schwebend, sich entscheiden könne, ob sie mit ihrer gewaltigen Gravitation eher die Erde oder den Mond anziehen will.

"Das [sic] USRAEL natürlich an allem Schuld sind und die Inkarnation des bösen schlechthin sind"
- wenigstens ich predige hier unablässig das Gegenteil.

Sugus

27. April 2012 00:24

@ Martin
"China und Russland sind natürlich die besseren Freunde für Deutschland und wollen nur das beste für uns alle – ganz klar …"
Um es mal nüchtern geopolitisch auszudrücken: Zumindest Rußland liegt uns geographisch näher und auf dem gleichen Kontinent. Rußland hat Rohstoffe, Deutschland die Werkbank. Die Rahmenbedingungen sind ideal.
"- Das Deutschland, welches selbstverständlich nur nach Ossi-Nomenklatur als „BRD“ bezeichnet wird, gar nicht souverän ist"
Sie können Deutschland gerne als souverän ansehen. Ich tue es nicht und habe es anhand von Afghanistan begründet und die "Nicht-Teilnahme" am Irakkrieg relativiert. Ich würde noch die ausländischen Besatzer - äh, NATO-Bundesgenossen - auf deutschem Boden anführen. Machen Sie nun an ein paar Punkten fest, warum die BRD aus Ihrer Sicht souverän ist.

neocromagnon

27. April 2012 03:22

@Petrus Urinus Minor
"Dagegen liegt die Auslöschung unserer Kultur und völkischen Existenz wahrlich leicht in der Wagschale."

Daran kann man aber jetzt nichts mehr ändern.
Letztlich sind die USA der Grund, warum wir nicht mehr in der Lage sind unsere Interessen selbst zu vertreten. Aber was hilft es uns, einer verlorenen Kultur, Ordnung und Souveränität des deutschen Volkes hinterherzutrauern? Jetzt geht es darum zu überleben und das beste aus der Situation zu machen, also zu retten was zu retten ist. Und nebenbei, es könnte uns schlechter gehen, wenn es beispielsweise nach dem Willen unserer europäischen Freunde gegangen wäre. Mögen uns noch möglichst viele Generationen folgen und mögen diese eines Tages in der Lage sein sich zu nehmen was ihnen gebührt.

neocromagnon

27. April 2012 03:38

PS:
Und natürlich ist es unsinn, den USA (oder USRAEL) einen Vorwurf machen zu wollen. Deutschland hätte doch nicht grundsätzlich anders gehandelt, wenn es gekonnt hätte. So sind nunmal die Spielregeln. Da braucht man sich nicht drüber aufregen wenn man verloren hat, sondern man muß nach vorne schauen und es besser machen, den Nachkommen eine Perspektive geben. Dazu ist eine sachliche Lageanalyse notwendig und eine pragmatische Planung, alles Dinge, zu denen emotionsgesteuerte idealistische Linke nicht wirklich fähig sind (wesswegen die auch nie auf den Mond gekommen wären).

Maeron

27. April 2012 11:44

Ein ausgezeichneter und auch notwendiger Artikel von Felix Springer. Manche Kommentare hier unterstreichen die Notwendigkeit noch, denn große Teile der Rechten ist weit entfernt, einen nüchternern, sozusagen bismarckschen Blick auf die Außenpolitik zu werfen.

Und das macht die Sache komplizierter als simple schwarz-weiß-Bilder suggerieren. Die Gleichung USA=liberal und kapitalistisch=böse und ebenso die Ansicht, mit der Siegermacht USA könne es sowieso keine gemeinsamen Interessen geben, ist schlicht falsch. Ebenso falsch aber ist die Ansicht, deutsche und us-amerikanische bzw. israelische Interessen seien deckungsgleich. Und wenn sowohl das eine, als auch das andere Lager die Frage "Wie hältst du es mit Israel?" (oder USRAEL) zur Gretchenfrage macht, ist jede Debatte über eine rechte Außenpolitik sowieso beendet, bevor sie begonnen hat.

Aber diese Debatte sollte unter Rechten geführt werden. Und zwar ergebnisoffen. Dazu gehören z.B. die Erörterung inwieweit Deutschland handlungsfähig ist, welche Spielräume es hat, welche Interessensüberschneidungen mit der Weltmacht USA, mit den europäischen Nachbarn, mit den außereuropäischen Großmächten usw. Dazu gehört z.B. auch die Erörterung, inwieweit deutsche Politiker die Interessen fremder Mächte vertreten (vgl. die "Transatlantischen Wechselwirkungen" von Stefan Scheil).

Ja diese Debatte ist kompliziert, weil das internationale Beziehungsgeflecht nun mal kompliziert ist. Da mag die Versuchung zum Defätismus (Deutschland hat sowieso fertig, weshalb also über Außenpolitik reden) groß sein, weil er so herrlich einfach ist.

Martin

27. April 2012 12:49

Ernst Jünger hat einmal sinngemäß geschrieben, dass ein konservativer möglichst wenig Romantik in seiner Anschaung haben sollte.

Also, schauen wir doch einmal genauer hin:

Was ist ein "souveräner" Staat?

Hier fällt es einem schon schwer, dies genau zu definieren, denn nur einem "Weltstaat" käme, absolut betrachtet, wirklich volle Souveränität zu (solange, bis dann womöglich irgendwelche Aliens auftauchen). Selbst die USA können nicht so, wie sie vielleicht wollten, da JEDES Land in einer Interessen- und Machtverstrickung steht. Verkürzt auf die USA bezogen merkt man das bspw. daran, dass man eben bislang noch nicht den Iran bombardiert hat, da man hier eine Interessen- und Machtlage hat, die auch eine USA nicht so ohne weiteres übergehen kann (auch die innenpolitische Lage, dass Obama kurz vor einer Wahl steht, ist Teil eines Interessenkreises mit Außenwirkung).

Deutschland selber ist als kleines Land mit einer großen Wirtschaftsleistung und einem sehr kleinen militärischen Apparat selbstredend auch Teil einer Interessen- und Machtverstrickung und kann daher nur von seiner eigenen Ausgangslage aus handeln. Es mag sein, dass man diese Abhängigkeiten und Verstrickungen in Bezug auf Deutschland auch als "Vasallentum" bezeichnen kann und ich halte das sogar bis zu einem gewissen Grad für richtig - aber auch ein Vasall konnte seinem Herrn abschwören (mit u.U. den entsprechenden Folgen der Vogelfreiheit). Mand darf also "Vasall" nicht mit "Sklave" verwechseln.

Deutschland ist insoweit souverän, als es durchaus in der Lage wäre, seinen "Herrn" zu wechseln. Dies kann eine "Fehde" nach sich ziehen, muss es aber nicht. In jedem Fall muss ein anderer für Schutz mitsorgen, da Deutschland das definitv und auch realistischerweise auf Jahrzehnte hinaus nicht selber kann (und vermutlich auch nie können wird - das ist aber ein anderes Thema).

Nur, was wäre gewonnen?
Meiner Meinung nach sehr wenig, denn die "neuen" Herrn sind nicht besser als die "alten". Meiner Meinung nach sogar eine deutlich schlechtere Wahl.

Schaut man sich die Weltkriegsverlierer Deutschland und Japan an, stellt man fest, dass beide seit Ende des Krieges einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung hatten. Beide Länder haben in ihrer Außenhandelsbilanz stets einen deutlichen Überrschuss, auch und vor allem im Verhältnis zum vermeintlich "bösen" Sieger, der sie dafür aber "umerzieht" etc. - ein schönes "Vasallentum" also, bei dem der Vasall wirtschaftlich von seinem Lehnsherr mehr profitiert, als dieser von ihm.

Der "Sieger" hat beiden "Vasallen" auch die Handelswege frei gehalten und tut dies im wesentlichen auch heute noch. Die militärischen Beteiligungen Dutschlands sind da nicht einmal ein Feigenblatt wert (anders sieht es selbstverständlich mit den finanziellen Beteiligungen aus - die sind beachtlich).

Um es kurz zu machen:

Deutschland ist souverän genug, um sich auch anderen Bündniskonstellationen zuzuwenden, kann aber ohne eine Bündniskonstellation nicht leben (es sei denn, man würde einen Steinzeitkommunismus alá Nordkorea als wünschenswert ansehen) - nur was wäre gewonnen?

Ruusland wird in dieser Diskussion bspw. viel zu romantisch gesehen. Russland lebt von einem enormen Rohstoffvermögen, dass von einer Oligarchen-Clique zu Lasten der Bevölkerung "durchgebracht" wird. Wer einmal eine Russenparty mitgemacht hat, der weis, dass diese sehr rauschend sind - der Kater am Morgen danach aber um so schlimmer ist. Genauso würde es sich meiner Meinung nach verhalten, wenn wir uns den Russen an den Hals werfen.

Und noch etwas: Das wir Migration in enormen Maße haben, hat nichts mit den USA zu tun. Das hat etwas damit zu tun, dass unsere Wirtschaft aus ureigenem Antrieb möglichst viele Leute ins Land holen will, um so die Löhne niedrig zu halten und Deutschland international wettbwerbsfähig zu halten. Das man dabei aber selektiver Vorgehen muss, spricht sich selbst in diesen Kreisen so langsam herum ... (daher auch ein Sarrazin!) ...
Die Japaner wurden ja bspw. auch nicht von den USA gezwungen, sich für Migration zu öffnen und haben dies auch nicht gemacht (warum sollte Japan mehr Souveränität nach dem WK II erhalten haben als Deutschland?).

Mein Beitrag verkürzt und vereinfacht natürlich vieles, aber eines erscheint mir klar, ohne hier den großen "Atlantiker" spielen zu wollen, der ich weis Gott nicht bin: Die USA sind nur sehr wenig Schuld an unserem Schlamassel ... da müssen wir schon schön selber vor unserer eigenen Tür kehren ... und bis dahin sollten wir außenpolitsch äußerst behutsam sein in dem, was wir tun und wem wir den Stuhl vor die Tür stellen wollen und wem nicht ...

Sugus

27. April 2012 13:56

@ Martin

Ein souveräner Staat ist für mich erst mal einer, der fragt "was nützt mir?" Schon das fehlt in Deutschland. D.h. ganz offen werden (angebliche) deutsche Interessen immer zuerst in europäische, westlich, global-humane "eingepackt". Man kann das als Taktik sehen, um deutsche Interessen knallhart letztlich doch durchzusetzen, ohne großspurig aufzutreten, und manche Deutschenfeinde im Ausland argumentieren auch so. Aber mir fehlt der schlagende Beweis dafür. Der Bau von Mädchenschulen in Afghanistan, die Lieferung von verbilligten U-Booten an Israel - was hat das mit deutschen Interessen zu tun?

"Deutschland ist insoweit souverän, als es durchaus in der Lage wäre, seinen „Herrn“ zu wechseln."
-Ich stimme Ihnen weitgehend zu; das Frappierende ist aber, daß darüber nicht mal nachgedacht wird. Wir stehen heute in so einseitiger Nibelungentreue zu den USA, wie wir es 1914 zu Österreich taten. Und das sollte man in Frage stellen. Und ein letzter Zweifel: niemand weiß, was passieren würde, träten wir aus der NATO aus und bäten wir die US-Soldaten höflich zur Tür hinaus.

"In jedem Fall muss ein anderer für Schutz mitsorgen, da Deutschland das definitv und auch realistischerweise auf Jahrzehnte hinaus nicht selber kann (und vermutlich auch nie können wird – das ist aber ein anderes Thema)."
- Frage: wer ist die potentielle Bedrohung? Die Schweiz? Polen? Österreich? Wer in unserer Nachbarschaft hat das Potential und den Willen, das deutsche Territorium in einer Weise anzugreifen, wie es früher bei konventionellen Kriegen der Fall war?
Wir haben ganz andere Probleme: Masseneinwanderung.

"Schaut man sich die Weltkriegsverlierer Deutschland und Japan an, stellt man fest, dass beide seit Ende des Krieges einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung hatten. Beide Länder haben in ihrer Außenhandelsbilanz stets einen deutlichen Überrschuss, auch und vor allem im Verhältnis zum vermeintlich „bösen“ Sieger, der sie dafür aber „umerzieht“ etc. – ein schönes „Vasallentum“ also, bei dem der Vasall wirtschaftlich von seinem Lehnsherr mehr profitiert, als dieser von ihm."
-Diese Außenhandelsbilanz zu Ungunsten der USA hat sich erst im Laufe der Jahrzehnte ergeben, und trotz der wirtschaftlichen Potenz waren Japan und West-D immer politisch den USA untergeordnet. Und ja, der Lehnsherr gewährt für Treue wirtschaftliche Vorteile - im Mittelalter war das Landvergabe.
- Sie müssen auch den globalen Rahmen betrachten: trotz negativer Außenhandelsbilanz ist der Dollar immer noch Weltwährung. Die Amis müssen nur Geld drucken, um Öl zu kaufen - die Japaner müssen gute Waren herstellen, verkaufen, und den Erlös dann in Dollar wechseln.

"Der „Sieger“ hat beiden „Vasallen“ auch die Handelswege frei gehalten und tut dies im wesentlichen auch heute noch."
- Im eigenen Interesse. Sonst müssten die Amis heute noch CARE-Pakete an uns schicken.

"Und noch etwas: Das wir Migration in enormen Maße haben, hat nichts mit den USA zu tun."
- Natürlich hat das mit den USA zu tun. Ganz konkret hat die NATO-Mitgliedschaft der Türkei eine starke Rolle beim Anwerbeabkommen 1961 gespielt. Und dann die geistig-kulturelle Ebene: Defintion Deutschlands als "Einwanderungsland" am Vorbild der USA etc.

"Die Japaner wurden ja bspw. auch nicht von den USA gezwungen, sich für Migration zu öffnen und haben dies auch nicht gemacht (warum sollte Japan mehr Souveränität nach dem WK II erhalten haben als Deutschland?)."
- Die Japaner haben sich geistig mehr Souveränität erhalten und haben traditionell eine starke Abwehrhaltung gegen Fremde.
- Da Japan vergreist und angelsächsische Wirtschaftsexperten eine "Öffnung" empfehlen, wissen wir nicht, was die Zukunft bringt
- Japan ist eine Inselgruppe, von daher ist illegale, später dann legalisierte Einwanderung wie sie in Deutschland/Europa oft vorkommt, wesentlich schwieriger.
- Japan hat bewußt auf Automatisierung gesetzt, um die Masseneinwanderung nicht notwendig zu machen.
- Die Einwanderung in Europa ist mit Ausnahme der Inder und Pakistanis lange eine Konstellation von relativer räumlicher Nähe gewesen und oft mit kolonialen Erbschaften verbunden. Portugiesen gingen nach Frankreich wie die Algerier, Italiener nach Frankreich und Deutschland, Jugoslawen nach Österreich etc.; bei Japan fehlt diese Konstellation in der Nachkriegszeit. Umgeben von kommunistischen Regimes mit abgeschotteten Grenzen (Rußland, VR China, Nordkorea) blieb nur Südkorea übrig und tatsächlich kommt ja auch der Großteil der verhältnismäßig wenigen "Gastarbeiter" in Japan aus Korea. Selbst wenn die USA damals eine Öffnung Japans gewollt hätten, wo hätten die Leute herkommen sollen?

Martin

27. April 2012 14:42

Sugus,

hier:

"Natürlich hat das mit den USA zu tun. Ganz konkret hat die NATO-Mitgliedschaft der Türkei eine starke Rolle beim Anwerbeabkommen 1961 gespielt."

möchte ich widersprechen. Es war die deutsche Wirtschaft, die nach "Gastarbeitern" gerufen hat und denen die Italiener etc., die zuvor ins Land geholt wurden, nicht genug waren. Die NATO-Partnerschaft mit der Türkei war da nur ein Argument, welches der USA sicher gefallen hat, aber nicht das entscheidende. Deutschland war die Türkei traditonell in guter Erinnerung und es gab sehr gute Beziehungen zur Türkei auch ohne die Nato.

Was sich daraus dann entwickelt hat, ist eine ganz andere Geschichte, die wir in erster Linie selber zu verantworten haben. Wer, außer unseren Parteien selber, hat denn beschlossen, dass es Familiennachzug geben muss, dass es Sozialhilfe (jetzt Hartz IV) auch für diese Kreise geben muss? Die USA, die derartige Leistungen in diesem Ausmaß nicht einmal selber kennen, bestimmt nicht ...

Schlussendlich wurde die damals säkulare Türkei genauso von einer Islamisierungswelle erfasst, wie die hier zugereisten "Migranten" - die Islamisierung hat aber ihren Ursprung in erster Linie in Ägypten (Muslimbruderschaft) und Saudi Arabien.

Ich bleibe dabei, das meiste an unseren nationalen Problemen ist hausgemacht.

Sugus

27. April 2012 15:58

@ Martin
Das eine muß ja das andere nicht ausschließen, es kommt aber auf die Gewichtung an. Natürlich war die Aufweichung der Kriterien (Gastarbeiter nur aus europäischem Gebiet der Türkei, Rotation nach 2 Jahren, kein Familliennachzug) hauptsächlich der deutschen Seite geschuldet.
Aber die Haltung der USA (bzw. Angst in Bonn vor "Schelte", wenn man dem Drängen der Türkei nicht nachgegeben hätte) spielte anfangs eine große Rolle.
"es gab sehr gute Beziehungen zur Türkei auch ohne die Nato".
Und es gab Leute, die schon damals mit den Türken mehr Probleme prophezeiten als z.B. mit den Italienern. Das deutsche Innenministerium z.B. wollte die Anwerbung von Türken verhindern, konnte sich aber gegen Wirtschaftsministerium und Außenministerium nicht durchsetzen!

zentralwerkstatt

27. April 2012 16:11

Die Japaner wurden ja bspw. auch nicht von den USA gezwungen, sich für Migration zu öffnen und haben dies auch nicht gemacht (warum sollte Japan mehr Souveränität nach dem WK II erhalten haben als Deutschland?).

Neben den benannten Mentalitätsgründen ist Japan zudem auch gut "vermarktbares" Opfer durch die Atombombenversuche der USA an den Zivilisten in Hiroshima und Nagasaki - was die japanischen Delegationen sicher zu Verhandlungstische brachten. Außerdem hat Japan in Insellage nicht das Glück solch entzückender Nachbarn wie Deutschland in Europa.

Ein Adenauer und Schmidt hatten eine wesentlich schwächere Verhandlungsbasis, man hört in Tondokumenten heraus, daß sie durchaus um Souveränität ringten, aber das gab es ja etwas...- Stichwort Tätervolk.

Es ist leicht sich in eine Tiefe zu diskutieren, ohne daß man auf das Wesentliche kommt. Worum dreht es sich denn in der Welt? -->Geld. Was ermöglicht Geld? --> Macht. Wer zaubert das Geld herbei und tauscht es gegen Rohstoffe, Waren und Arbeitskraft (=Menschenlebenzeit) --> ein PRIVATES traditionelles Bankerkonsortium in den USA... Ein geniales wie faules System: mit Monopolbefugnissen die Weltleitwährung herauszugeben ohne daß diese einen inherenten Gegenwert hätte.

Die Fed hat die Monopollizenz, bunt bedrucktes Papier gegen reale Güter und Menschenleben zu tauschen...DAS ist die einzige Geopolitik, der wir uns mit allen anderen Menschen entgegen stellen müßten - nur leider verstricken die sich - wenn überhaupt - in mehr oder minder intellektuellen Debatten, die allenfalls den Bankstern dienen, ihre Machenschaften zu verschleiern.

Die Freisetzung der Talente und Schaffenskraft der Menschen in Rechtssicherheit, mehr Aufgaben hat ein Staat nicht, sonst führt er sich selbst ins Absurde. Denn warum sollte ich einen Staat konstituieren, der mir Nachteile bringt, die ich ohne einen Staat nicht hätte, der mir seine Ideologie aufzwingt? Ein Staat wird durch Politik zum Problem ("politische Projekte"), Politik war immer das Schleierwerk hinter dem sich üble Gesellen zur Staatsmachtübernahme aufschwangen.

Ich denke, daß so einige dies als naiv abwerten, sei es drum. In den Naturwissenschaften ist es so, daß man eine Hypothese dann verwirft, wenn sie reproduzierbar keinen erfolgreichen Ansatz zur Lösung eines Problems reifen läßt. Das lehrt die Geschichte über Politik, Politik ist die Geschichte der Anmaßung gegen Menschen, die letztlich immer in kollektivierte Katastrophen führte. Zeit also, sie in die Tonne zu treten.

Wir Deutschen könnten frei sein, wir haben Techniker, die zum Bau effizienter und abschreckender Waffen fähig sind - vorher müßte das Regime abgeschüttelt werden. Und das ginge, wenn alle wüßten, was für eine Betrugsmaschine das Weltfinanzsystem ist.

Aber hier wird über Wege zur "Geopolitik" gesprochen, das hat mich enttäuscht. Wenn es so weit ist, sollte man bereit sein, sich wegzuducken, wir ändern nichts.

zentralwerkstatt

27. April 2012 17:26

P.S.
Man erlaube mir die Korrektur:

Adenauer und Schmidt 'rangen' freilich um Souveränität.

Fehler passieren, auch wenn man mal kein Bier trinkte.

Unke

27. April 2012 23:04

Das Denken vom Ernstfall her als konstitutives Element rechten Denkens? Uuiuiui… naja, wer’s braucht…
Vom Duktus her würde ich beim Autor auf einen altklugen Zwanzigjährigen tippen. Aber sei’s drum.

Einige Aussagen können umstandslos unterschrieben werden, z.B. die zeitgenössische politische Auslandsberichterstattung als infantile „Ländersozialkunde“.
Aber „Geopolitik“ als „unverschnörkelte“ Alternative zum utopistischen One-World- Imperialismus? Mit Verlaub, die „geopolitischen“ Ergüsse, die ich von diversen Schreibtischstrategen/Staatskünstlern gelesen habe waren entweder trivial oder abgehoben-inoperabel; kurz: entbehrlich.

Als es gerade beginnt interessant zu werden hört der Artikel auch schon auf. Denn Afghanistan und die ganzen arabischen Staaten, Mittelost etc.: das sind oktroyierte Interessen (jeder, außer unseren degenerierten und gewissenlosen Politmafia, weiß dass wir in Afghanistan nicht militärisch einzumarschieren haben), für uns Deutsche sind das Randthemen, maximal Nebenbedingungen.
Russland hätte mich dagegen sehr interessiert: was sind (besser: wären) gemeinsame Interessen, wo könnte man (stärker) zusammenarbeiten, wie könnte eine fernere (gemeinsame) Zukunft aussehen? Stichworte: demographische Katastrophe(n); chinesische Expansion; demokratischer Bankrott. Nun, vielleicht in einem weiteren Artikel :-)

Gottfried

30. April 2012 22:41

@ Martin

"Nach Godwin´s Law muss in jeder Internetdiskussion früher oder später zwingend ein Nazi-Vergleich fallen."

Mit der Bitte um geistige Mindestanflughöhe!

"Bei jeder Internetdiskussion im Bereich der rechten (nicht nur da, eigentlich müsste es fast heißen, bei jeder in Deutschland geführten politischen Internetdiskussion) muss früher oder später jemand zwingend feststellen:

- Das Deutschland, welches selbstverständlich nur nach Ossi-Nomenklatur als „BRD“ bezeichnet wird, ger nicht souverän ist, sondern ein Vasal von USREAL ist"

Rabulismus für Anfänger, erste Stunde, "Sport ist ungesund, weil beim Marothon schon wieder jemand gestorben ist. " Oh Mann ...

Deutschland ist in sehr hohen Ausmaß abhängig von:

Der "Menschen"rechtsdiktatur der Vereinten Nationen.
Unter der Doppeldenkattacke:
I) Wer Gruppen in Rassen einteilt, kann nichts anderes beabsichtigen, als die Planung eine Genozids. (Erklärung der UN in den 50ern)
II) Wir weisen bestimmten Gruppen einen Rassenstatus zu, und wenn diese Gruppen dann kritisiert werden, nennen wir das Rassismus.
(Andere Gruppen erhalten diesen priviligierten Rassenstatus hingegen NICHT.)

Eine Taktik, die in der EU implementiert werde konnte, gerade WEIL sie unglaublich dreist, perfide und unglaublich weit entfernt von jeder abendländischen Logik ist, die die Aussage: Genau dieses Glas ist leer UND voll für immer unwahr erklärt.

Deutschland ist sehr abhängig von der Mitgliedschaft in der NATO. Deutschland ist sehr abhängig von der "Menschen"rechtsdiktatur der EU, die für alle EU-Mitglieder gilt und Deutschland selber zum Vasallen der EU macht, deren Funktion darin besteht, die vom US-Präsidenten Roosevelt eingeleiteten und von Charles de Gaulle fortgesetzten Eurabiapläne fortzuführen.

Das höchstinstanzliche "Menschen"recht ist Unrecht, weil es Recht nur mit dem Prinzip der Gleichheit vor dem Recht gibt, weil die USA keine (alleinherrschende) Weltmacht ist, das "Recht" in vielen Teilen der Welt also de fakto gar nicht eingefordert und gesichert werden kann. China und Japan sind bislang und weitgehend (noch) mit dem "Menschen"rechtsimperialismus verschont geblieben und selbstredend hat die USA an "Menschen"rechten in weniger relevanten Staaten wie aktuell z.B. Nigeria freilich nicht das geringste Interesse.

Ein Kommentar zu Ihrem Zusatz "Rael" hinter "US" erspare ich mir lieber, Sie haben sich vor meinen Augen mit Ihrem zu schlicht gestrickten ADDItainment bereits vollkommen selber diskreditiert.

"China und Russland sind natürlich die besseren Freunde für Deutschland und wollen nur das beste für uns alle – ganz klar …"

Selbstredend ist es das Gebot der Stunde, daß sich hier und heute freiheitlich gesinnte Demokraten, die sich als Partikularisten wieder einen souveränen Rechtstaat wünschen - statt der BUNTEN Republik als USA/EU/UN-Vasall - ganz besonders bei den Chinesen, bei den Japanern, bei den Südkoreanern, aber von mir aus auch bei den Russen oder bei den Brasilianern etc. umzusehen, um sich auf Seite der Nationen zu stellen, die von dem jede Heimat und Zugehörigkeit zerstörenden US-"Abolish-White-Race"/"Gender-Mainstreaming"/"Diversity"-Identitätzerstörungsprogramm noch verschont geblieben sind.
Ob und wie man im Detail zusammenarbeiten kann - oder auch nicht -, ist im Einzelfall zu klären, am wichtigsten ist hier, daß jeder Gegner des humanistischen Imperialismus der UN/USA/NATO seine vollständige rechtstaatliche Souveränität bewahrt.

Gottfried

30. April 2012 22:50

@ Martin

"... die Islamisierung hat aber ihren Ursprung in erster Linie in Ägypten (Muslimbruderschaft) und Saudi Arabien..."

Die Wahhabiten in Saudiarabien (incl. Laden-Clan) und Qatar, also ganz enge Freunde der US-Machteliten der Bushes, Clintons, Rockefellers, Kissingers, Soros und Co.?

Gottfried

30. April 2012 23:05

@ Martin

"Was ist ein „souveräner“ Staat?"

Das haben wir zu meiner Zeit - noch vor der Großen Kulturrevolution - im Gemeinschaftskundeunterricht gelernt.
Wäre das Areal der BUNTEN Republik ein Staat - Ihre APO-Strophierung ist unsäglich, was die Unabhängigkeit anbelangt - dann hätte dieser Staat:
I) Ein umgrenztes Staatsgebiet
II) Ein Heer, daß sich innerhalb dieses Staatsgebietes befindet und in der Lage ist, dieses Staatsgebiet zu verteidigen
III) Eine Verfassung mit höchstinstanzlichem Recht
IV) Eine klare Diskriminierung zwischen dem Recht der Staatsbürger und dem Recht der Nichtstaatsbürger
V) Der Staat träte als politisches Subjekt auf, das im Eigeninteresse seines Staatsvolkes entscheidet und handelt.
VI) Ist die Staatsform eine Volksherrschaft ("Demokratie"), dann hat der Staat ausschließlich die Interessen seines Staatsvolkes zu vertreten.

"Hier fällt es einem schon schwer, dies genau zu definieren, denn nur einem „Weltstaat“ käme, absolut betrachtet, wirklich volle Souveränität zu (solange, bis dann womöglich irgendwelche Aliens auftauchen). "

Schade, daß unsere schöne deutsche Muttersprache mit ihren wunderbaren Aktivformen so aus der Mode gekommen ist:
Unmißverständliches Subjekt (Z.B. "ICH"), kräftiges Verb (z.B. "begreife (nicht)" und dazu ein unmißverständliches Objekt:

"ICH begreife "Souveränität" nicht."
"ICH begreife den Begriff "Staat" nicht."

Martin

1. Mai 2012 18:46

Werter Herr oder Frau Gottfried (wer weis das schon im Internetzeitalter),

ich scheine ja bei Ihnen einige Beißreflexe ausgelöst zu haben, wenn Sie gleich 3 Antworten brauchen, um wieder beruhigt in Ihren Stereotypen einschlafen zu können.

In dieser Diskussion ging es aber um Geopolitik, nicht um die Vorzüge eines Isolationismus von Wolkenkuckucksheim anno 2424 ... ich habe übrigens die Stilmittel der Übertreibung und der Zuspitzung verwendet (und verwende sie auch hier) ...

Felix Springer schreibt zur Recht von einem "nüchternen und illusionslosen Blick" - meine Beiträge gehen von einer strengen Ausgangslage aus, nämlich der, dass Deutschland freier ist, als gemeinhin schwadroniert wird, aber immerhin so unfrei ist, dass es sich in Bündnis- und internationalen Systemen bewegen MUSS (das musste es übrigens schon zu Kaisers Zeiten, wenn auch in einem deutlich anderem Maßstab) und man daher fragen darf, ob es wirklich bessere Alternativen gibt, als die heute bereits vorhandenen.

Vor dieser AusgangsLAGE ist die WESTINTEGRATION nach wie vor - Entschuldigung für die Merkelsche PHRASE - ALTERNATIVLOS. Was wollen die Russen oder die Chinesen oder gar das Synonym für Korruption, Brasilien, schon mit Deutschland anfangen?

Die "Rechte" zergeht sich in internen Streitereien - es interessiert keinen. Es interessiert auch keinen, ob man die Menschenrechte ablehnt oder meint, der Druck des Dollars in den USA bestimmt den Lauf der Welt (wenn es wirklich so schwarz/weiß wäre, würden die Chinesen und die Russen nicht in Dollar handeln und ihre Vermögen weitestgehend darauf aufbauen).

Sollten, auch evtl. aufgrund der Metapolitik dieser Zeitschrift, irgendwann doch Menschen mit konservativem Herzen Führungsverantwortung für dieses Land erhalten, dann werden sie immer noch vor dieser Alternativlosigkeit stehen und müssen dann Realpolitisch versuchen, das Beste aus der Situation zu machen - das außenpolitische Ruder herumreißen geht nicht mehr (außer, man ist Freund eines gepflegten Selbstmordes). Nur noch leichtere Korrekturen mit dem Ziel, nach unter Umständen Ablauf von Jahrzehnten, größere Korrekturen vornehmen zu können, sind möglich.

In meinen Wünschen fände ich ein Deutschland, welches sich nicht in diesen Verstrickungen befände, auch schöner. Aber meine/unsere Wünsche interessieren niemanden.

Es gilt nach wie vor, frei nach Schmitt, dass derjenige herrscht, der über den Ausnahmezustand entscheidet - und das sind weder Sie noch ich noch irgendeine Zwergpartei. Das ist Frau Merkel mit der pöhsen EU und den USA im Rücken - ist nicht schön, ist aber so.

Von daher: Lagebeschreibung ist Lagebeschreibung und nicht Wünsch- Dir- Was ... und aus Sklavensicht betrachtet ist ein guter Massa besser als ein schlechter auch wenn der Grundzustand, Sklaverei, der gleiche bleibt ... unehrenhaftes Denken, oder? Aber das einzige, was uns deutschen zur Zeit zusteht - auch ein Teil der "Lage".

Zum Abschluss zum Trost für alle, die die One-World-Egalisierung so sehr fürchten:

Aber auch davon abgesehen, ist es ohne Zweifel ein Zeichen der Schwäche, wenn der Geist sich über die wachsende Monotonie und Uniformierung der Anschauung, die nicht zu leugnen ist, beklagt. Wenn wirklich Eigenart vorhanden ist, so ist sie es am wenigsten, die diese Monotonie zu scheuen hat - wie man denn auch den Wuchs und die Umrisse von Bäumen besser auf Ebenen als im Dickicht des Waldes erkennt (Ernst Jünger, 1936)

Gottfried

1. Mai 2012 22:38

@ Martin

"Werter Herr oder Frau Gottfried (wer weis das schon im Internetzeitalter), ..."

Gehört normalerweise hier eher nicht zum Stil des Hauses, daß hier ein NaseWEIS Mitforisten beleidigt.

"In dieser Diskussion ging es aber um Geopolitik, nicht um die Vorzüge eines Isolationismus von Wolkenkuckucksheim anno 2424 … ich habe übrigens die Stilmittel der Übertreibung und der Zuspitzung verwendet (und verwende sie auch hier) …"

Wenn Sie sich mit IHREM Strohmann blamieren wollen: bitte!

"... dass es sich in Bündnis- und internationalen Systemen bewegen MUSS (das musste es übrigens schon zu Kaisers Zeiten, wenn auch in einem deutlich anderem Maßstab) und man daher fragen darf, ob es wirklich bessere Alternativen gibt, als die heute bereits vorhandenen..."

Es gibt demzufolge zu irgendwelchen Zeiten irgendwelche Staaten, die genau dann, wenn es keine extremen Flächenstaaten wie China oder die USA sind, sich irgendwie in Form von Bündnissen orientieren müssen.
Ja.

Ich erlaubte mir die Frage nach neuen Bündnissen zu stellen und erlaube mir den Kommentar, daß dieses Terrain (früher Deutschland) unter a) dem "white guilt"-Schatten ganz allgemein und b) dem anschwellenden Bocksgesang des täglichen ADDItainments mit Sicherheit in Brand gesteckt wird und verheerendste Katastrophen drohen.
Von daher: JETZT neue Strategien entwickeln, JETZT z.B. mit China, Japan, Südkorea kontaktieren und die Lage unter dem UN/NATO/EU "Menschen"rechtsterror des Zerstörungsprogrammes aller Zugehörigkeiten, aller Verbundenheit und jeder Form von HEIMAT außerhalb des übelriechenden Kunststoffmiefs eines "Global village" mit anderen Mächten zusammen besprechen, deren nationale Souveränität unter dem Terror der Vereinten Nationen und der NATO auch keinen Ewigkeitswert an sich hat.

"Vor dieser AusgangsLAGE ist die WESTINTEGRATION nach wie vor – Entschuldigung für die Merkelsche PHRASE – ALTERNATIVLOS."

Gerade vor dem Angesicht des Todes gibt es IMMER eine andere Möglichkeit, und wenn es nur der männliche und heldenhafte Kampf aus Prinzip ist, das sind wir schon einem einzigen Mann der Stunde wie Geert Wilders schuldig.

"Was wollen die Russen oder die Chinesen oder gar das Synonym für Korruption, Brasilien, schon mit Deutschland anfangen? "

Korruption ist immer. Das werden WIR! Partikularisten schon mit solchen in Zukunft immer wichtiger werdenden Nationen klären. In China - nach all den Zigmillionen Mordopfern der Kulturrevolution!!! - wurde gerade ein Shoamuseum eröffnet, es gibt die ersten Probleme mit Einwanderung aus Schwarzafrika. Wer weiß, wann es da auch richtig los geht, und mit "Diversity" und ADDItainment das gleiche Verbrechen wie in Europa drohen wird? Die Zeit läuft.

"Die „Rechte“ zergeht sich in internen Streitereien – es interessiert keinen. Es interessiert auch keinen, ob man die Menschenrechte ablehnt oder meint, der Druck des Dollars in den USA bestimmt den Lauf der Welt (wenn es wirklich so schwarz/weiß wäre, würden die Chinesen und die Russen nicht in Dollar handeln und ihre Vermögen weitestgehend darauf aufbauen)."

Machen Sie mal Ihren Rücken gerade, sein Sie ein Mann, der ganz alleine stehen kann und sagen dann: "ICH interessiere mich nicht." Daß die Welt nicht "schwarz und weiß" ist, können Sie in ... deutlich schlichteren Foren gerne als Ihre Lebensweisheit verkünden.

"Sollten, auch evtl. aufgrund der Metapolitik dieser Zeitschrift, irgendwann doch Menschen mit konservativem Herzen Führungsverantwortung für dieses Land erhalten ..."

Der rechte Reaktionär ist nur in Zeiten konservativ, in denen es etwas zu erhalten gibt. ("conservare"). Das ist auf unserem Terrain, dem BUNTEN VIELFÄLTIGEN und WELTOFFENEN Politstadel in Berl_In zur Verschleierung der wahren Herrschaftsverhältnisse unter der humanistischen "Menschen"rechtsdiktatur aber nicht gegeben. Es gibt NICHTS, was in diesem Landeskrankenhaus mit Verfolgung von Gedankenverbrechern und täglichem ADDItainment noch bewahrenswert wäre. Nichts, was am Programm der Christlich-Demokratischen Union noch kritik- und diskussionswürdig wäre.
Man beschmutzt sich selber, wenn man sich auf die Infantilismen der BUNT-heit ernsthaft einläßt.

"Es gilt nach wie vor, frei nach Schmitt, dass derjenige herrscht, der über den Ausnahmezustand entscheidet – und das sind weder Sie noch ich noch irgendeine Zwergpartei. Das ist Frau Merkel mit der pöhsen EU und den USA im Rücken – ist nicht schön, ist aber so."

Es geht für mich vollkommen in Ordnung, wenn SIE bei Mutti bleiben. Es ist wohl auch besser so für beide Seiten.

"... unehrenhaftes Denken, oder ..."

Wenn Sie die Frage stellen, verdienen Sie auch eine aufrechte Antwort: "Ja, ich nehme Sie als absolut ehrlos wahr."

"Zum Abschluss zum Trost für alle, die die One-World-Egalisierung so sehr fürchten:"

Nur mal als Nebenbemerkung: "Angst/Furcht ist immer der beste Ratgeber."
Jedem Lebewesen wohnt ein Selbsterhaltungstrieb inne. Furcht ist DAS Regulativ in der Natur, um Körper und Geist zu aktivieren und ihn damit für den Widerstand gegen den Feind zu rüsten.

"Wenn wirklich Eigenart vorhanden ist, so ist sie es am wenigsten, die diese Monotonie zu scheuen hat – wie man denn auch den Wuchs und die Umrisse von Bäumen besser auf Ebenen als im Dickicht des Waldes erkennt (Ernst Jünger, 1936)"

Eine ganz alte Urweisheit, die natürlich unser letzter Großer unter den Schriftstellern in seiner ganz EIGENEN unvergleichlichen Art ausdrückt.
Man kann z.B. am deutlichsten merken, wie sehr man eine Schöne liebt, wenn man sich so schlecht benimmt, daß die Schöne einen auf immer verläßt. Nur das Dunkel macht es überhaupt möglich, daß das Licht vom Dunkel diskriminiert werden kann.
Aber damit nicht für jeden ein morbider Grund, sich selber bewußt mit Pestbazillen zu infizieren, um noch einmal ganz intensiv wahrzunehmen, was das Leben für ein kostbares Geschenk ist.

Agricola

2. Mai 2012 15:05

Viele Worte, aber oft den entscheidenden Punkt aussen vor gelassen. Deutschland ist seit dem 08.05.1945 kein souveränes Land mehr ( Schäuble), das war Sinn und Zweck des "30-jährigen Krieges" gegen das (souveräne )Reich. Der Rest ist bekannt. Die BRD und DDR wurden Vassallengebilde der beiden Hauptsiegermächte. Österreich neutralisiert, der Osten okkupiert!Jetzt ist noch ein eder gr. Siegermächte am Drücker und plündert gerade den Rest der Beute kräftig aus. Wer den Hauptfeind nicht erkennt, ist in der Politik chancenlos! Solange die BRD von US-hörigen Vassallen verwaltet wird, ist eine Remedur der Politik nicht zu erwarten, solange der Druck der USA auf seinen Vasselen anhält gibt es keinen Spielraum für nationale Extravaganzen! Esrt wenn das US-Imperium genug Kraft verloren hat - den Anfang erleben wir gerade - und seine inneren und äußeren Probleme nicht mehr auf Kosten anderer lösen kann, ist die Zeit für einen Befreiungschlag gekommen. China und auch Russland werden in Zukunft eine grosse Bedeutung in der Befreiung des alten Kontinents vom US-Imperialismus gewinnen. Europa braucht dann aber eine europäische Führungsmacht, ansonsten ist die nächste Vorherrrschaft programmiert!!

Martin

2. Mai 2012 17:47

Nur eines noch, Gottfried,
ich poste hier unter meinem echten Vornamen (glauben Sie es, oder lassen Sie es) und beleidigen wollte ich Sie nicht - allenfalls etwas provozieren.
Im Übrigen sind die Standpunkte klar bzw. klar geworden - das ist doch Sinn und Zweck dieser Übungen hier ...
Gruß,
Martin (Abonnent der ersten Stunde)

@Agricola:

China und auch Russland werden in Zukunft eine grosse Bedeutung in der Befreiung des alten Kontinents vom US-Imperialismus gewinnen.

Ich kann diese Mächte nicht als "besser" erkennen und als "Befreier" schon gar nicht - siehe meinen "Sklavenvergleich" weiter oben ...

Europa braucht dann aber eine europäische Führungsmacht, ansonsten ist die nächste Vorherrrschaft programmiert

Drei mal dürfen Sie raten, wer diese Führungsmacht nach derzeitger Wahrscheinlichkeit nach nicht sein wird - der Zug ist anno 45 abgefahren ... und da lässt sich nur noch ganz pragmatisch damit umgehen, mehr aber auch nicht ... (die von allen so verfluchten West-"Eliten" haben in ihrer "unehrenhaften, pragmatischen Art" seit Adenauer mehr aus der Sache gemacht, als es den anderen und vielen hier lieb ist - Das wird sehr deutlich an den überall in Europa wieder aufkommenden deutschlandfeindlichen Äußerungen - so viel Fairness sollte man schon aufbringen können, auch wenn man dieses System und seine Handelnden nicht mag).

Im Übrigen wittere ich in der ganzen Diskussion, wie bei so vielen Diskussionen hier, noch sehr viel altes DDR- Denken ... aber das ist ein anderes Thema ...

Tortuga

5. Mai 2012 10:58

Meine Güte Martin, mit ihrer widerlichen Sklavendenkweise sind sie im Merkel Fanclub eigentlich am besten aufgehoben. Das man auf dieser Seite Leute antrifft, die "dem Westen" nicht tief genug hinten rein kriechen können, ist schon ein wenig erschütternd.
Wenn sie nicht erkennen können, das es die, ach so pragmatischen West-Eliten waren, die für den heutigen Zustand verantwortlich sind, dann war das Abonnent wohl für die Katz.
PS: Die immergleichen Worthülsen und Phrasen von der DDR-denke und vom Sozialismus werden übrigens auch irgendwann langweilig.

Martin

6. Mai 2012 15:33

Tortuga,

eine realistische Lagebeschreibung hat mit Arschkriecherei nichts zu tun - Was man will und was man bekommen kann, sind zwei paar Stiefel.

Ich plädiere nur für eine realistische und pragmatische Herangehensweise vor dem Hintergrund einer längst gekippten Ausgangslage. Da kann man mit Kopf durch die Wand nichts mehr ändern. Und das ewige Gelabere von den pöhsen USA hilft keinen Deut weiter. Es ist nur die andere Seite der Medaille des so gern berufenen "Schuldstolzes". Das Gerede vom US-Imperialismus und der Re-Education ist nur eine billige Ausrede für das Versagen sämtlicher Konservativer und Rechter auf dem Gebiet des politischen (genauso gerne wird dieses Argument übrigens auch von der zumindest politisch erfolgreicheren Linken verwendet). Es ist zudem in der Tat nur das billige Aufgekoche einer DDR Argumentation, die nie richtig getragen hat. Es ist der Punkt, an dem sich die rechten mit den linken freundlich "guten Tag" sagen - alleine das macht es verdächtig.

Zumal es zu einer realistischen Ausgangslage auch dazu gehört, dass eben gerade rechte und konservative in aller Regel absolut unzuverlässige Kantonisten sind, wenn es um langfristige Ziele geht.

Wer heute noch in einer Verbindung was von Ehre und Vaterland schwadroniert, sitzt morgen in einer Unternehmensberatung/Kanzlei etc. und ist nur noch part of the game. Wer gestern noch als Offizier und noch heute sich schneidig als Reserveoffizier geriert, stellt als Personalverantwortlicher auch heute noch gerne Ausländer ein (alles Beispiele, die ich persönlich mehr als einmal erlebt habe). Mehr Realismus eben!

Wenn alle in einer derartigen Lagebeschreibung nur "Arschkriecherei" sehen, dann sollten sie einmal ihre eigene Fähigkeit zur Abstraktion klar überprüfen. An romantischen Schwätzern hat es in Deutschland nie gemangelt.

Those who can, do - those who can´t, teach (Bernhard Shaw). Von dieser Sorte Menschen hat es in Deutschland noch nie zu wenig gegeben und damit bin ich jetzt raus aus der Diskussion.

Gottfried

6. Mai 2012 21:48

@ Martin

"Es ist zudem in der Tat nur das billige Aufgekoche einer DDR Argumentation, die nie richtig getragen hat. Es ist der Punkt, an dem sich die rechten mit den linken freundlich „guten Tag“ sagen – alleine das macht es verdächtig."

Mit Verlaub: Zum rechten Stil hat es für mich von Jugend an dazugehört, in Sachen "Stil Bildung" immer eine gewisse Distinktion zum Verfall der Formen in der ModÄrne zu bewahren. Zumal ich als Rechter an das Konstrukt Form versus Inhalt eh niemals geglaubt habe. Unzählige Alltagseinsichtnahmen haben mich im Laufe der Jahre bestätigt in meiner Grundannahme, die zunächst eher eine sinnlich-instinktive als ein rational-bewußte war.

Ihr Argument der den Tatsachen entsprechenden Sündhaftigkeit der Rechtskonservativen mutet mir reichlich jakobinisch an. Aus meiner Sicht ist die Mängelbehaftetheit freilich auch von uns Rechten kein Argument, weil es ein allgemeines ist, das für alle gilt.

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