Brauner Terror in Deutschland? – Ende der Berichterstattung

Vielleicht hat Thorsten Hinz recht mit der Vermutung, die er in der jüngsten Jungen Freiheit äußert. "Die Enthüllungen...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

über eine neo­na­zis­ti­sche Ter­ror­zel­le bie­ten eine will­kom­me­ne Ablen­kung: weg vom kri­seln­den Euro und hin zum ewi­gen Hit­ler in uns. Eine kon­trol­lier­te Hys­te­rie könn­te psy­cho­lo­gisch den Boden berei­ten für geplan­te Geset­zes- und Verfassungsänderungen.”

Neo­na­zis­ti­scher Ter­ror-Popanz zur Erneue­rung und Ver­fes­ti­gung der deut­schen NS-Trau­ma­ti­sie­rung also? Zu einem Zeit­punkt, an dem die Deut­schen als Zahl­meis­ter Euro­pas gefragt sind wie nie zuvor und an dem sie beim Blick auf Grie­chen­land, Ita­li­en oder die USA von einer Ahnung an Stolz auf die eige­ne, bes­se­re Posi­ti­on beschli­chen wer­den? Ein Schlag mit der Faschis­mus-Keu­le auf den Kopf einer wie­der­um ein vor­sich­ti­ges Schritt­chen mehr selbst­be­wuß­ten Nation?

Neh­men wir Spie­gel-Online, das mit Abstand am meis­ten gele­se­ne Nach­rich­ten­por­tal deut­scher Zun­ge. Der unsäg­li­che Jakob Aug­stein benennt dort in kaum zu unter­bie­ten­dem intel­lek­tu­el­lem Tief­flug Ste­fan Geor­ges Wort vom “Gehei­men Deutsch­land” als jenen Ort, aus dem das Böse krie­che – es liegt irgend­wo zwi­schen Schwe­rin und Schmal­kal­den, Eisen­ach und Eisen­hüt­ten­stadt und ist von frus­trier­ten jun­gen Män­nern besie­delt. Aug­stein behaup­tet allen Erns­tes, die BRD habe im Kampf gegen rechts ver­sagt und zieht Ver­glei­che zu den natio­na­lis­ti­schen Mor­den aus der Revo­lu­ti­ons­zeit nach 1918. Ich ver­lin­ke auf Augsteins Bei­trag nicht, er wird so oder so von viel zu vie­len Leu­ten gele­sen, heute.

Der­weil geben sich die Poli­ti­ker in der Köl­ner Keup­stra­ße ein Stell­dich­ein: Dort expol­dier­te am 9. Juni 2004 die Nagel­bom­be, für die eben­falls das Zwi­ckau­er Trio ver­ant­wort­lich gewe­sen sein soll. Der Spie­gel-Online-Bericht über den SPD-Chef im Fri­seur­sa­lon von Özcan Yil­di­rim ist an Pein­lich­keit nicht zu über­bie­ten. Sieg­mar Gabri­el ent­schul­digt sich bei einer Tas­se Tee medi­en­wirk­sam für die Taten sei­ner deut­schen Ter­ror­lands­leu­te, als es drau­ßen vor dem Schau­fens­ter zu rumo­ren beginnt. Ein paar Dut­zend Leu­te wol­len ins Geschäft drän­gen. Gabri­els Per­so­nen­schüt­zer wer­den ange­wie­sen: “Las­sen Sie die Jour­na­lis­ten erst­mal draußen.”

“Das sind kei­ne Jour­na­lis­ten”, ent­geg­net umge­hend ein gro­ßer Mann von der Spit­ze des Zuges. “Das ist die Bür­ger­meis­te­rin von Köln, Frau Scho-Ant­wer­pes.” Gabri­els Gehil­fe ent­schul­digt sich, doch die Bür­ger­meis­te­rin von Köln muss trotz­dem in der Käl­te aus­har­ren, genau wie die TV-Teams und Foto­gra­fen, die Hör­funk­re­dak­teu­re und Schrei­ber. “Ich kann auch wie­der gehen, ich habe wirk­lich genug zu tun”, faucht Elfi Scho-Ant­wer­pes – und rührt sich nicht von der Stelle.

Gesi­ne Lötzsch (Bun­des­vor­sit­zen­de der Lin­ken) war auch schon da, ande­re wer­den fol­gen und sich für ein paar Pres­se­fo­tos erneut von ihrem Volk distanzieren.

Neben die Berich­te über die Ter­ror-Zel­le, den “Trös­ter-Kar­ne­val” (nicht von mir!) und den geis­ti­gen Stuhl­gang Jakob Augsteins hat Spie­gel-Online eine inter­ak­ti­ve Gra­phik über die brau­nen Zen­tren Deutsch­lands pla­ziert: Deutsch­land ist über­all ein biß­chen braun, am braun­s­ten aber in den fünf Bun­des­län­dern jen­seits der Umer­zie­hungs­gren­ze. Die all­ge­mei­ne Bedro­hungs­la­ge ist damit visua­li­siert, und seit einer Woche dis­ku­tie­ren auch wir nicht mehr dar­über, daß sich “unse­re Erspar­nis­se, Lebens­ver­si­che­run­gen und Alters­vor­sor­gen ver­flüs­si­gen” (Thors­ten Hinz), son­dern, daß es gut sein wird, wenn wir end­lich von unse­rem Nazi-Gen befreit werden.

So inter­es­sant es wie­der ein­mal war, sich in die Absur­di­tä­ten und Ver­wir­run­gen der angeb­lich nun end­gül­tig ent­deck­ten Brau­nen Armee Frak­ti­on zu beschäf­ti­gen – so müßig ist es ande­rer­seits, zu sehr eine rei­ne Zeit­ver­schwen­dung des Gaf­fens: Die Ereig­nis­se zie­hen über uns hin­weg, man glaubt am Ende, was man glau­ben will und weiß genau­so gut Bescheid wie über den Kenn­dy-Mord, das Okober­fest-Atten­tat, den Tod Bar­schels, den 9. Sep­tem­ber oder die Leb­ku­chen­mes­ser-Atta­cke auf Herrn Man­nichl.

Zwi­schen­zeit­lich wird sich der Rest an natio­na­ler Sou­ve­rä­ni­tät auch noch ver­flüs­si­gen, der deut­sche, brau­ne Impuls wird sich in einem völ­lig geein­ten Euro­pa auf­lö­sen, end­lich. Viel­leicht wäre es ange­sichts der Unauf­halt­sam­keit der Ereig­nis­se in den ver­gan­gen Tagen sinn­vol­ler gewe­sen, alt­grie­chi­sche Voka­beln zu reka­pi­tu­lie­ren oder ein Stück­chen Gar­ten­lan­des umzu­gra­ben, bevor der Frost kommt.
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Götz Kubitschek

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Kommentare (38)

Leser

18. November 2011 10:26

Ich für meinen Teil habe die letzte Woche nur den Lokalteil in der Zeitung gelesen und auf sonstige Nachrichten verzichtet. Stattdessen habe ich meine Feierabende mit Klassikern verbracht, die ich bisher noch nicht gelesen habe. Da ist der geistige Ertrag ungleich größer.
Ich weiß allerdings auch, daß Sie kaum umhinkommen, diesbezüglich auf dem neuesten Stand zu sein, respektive sich dazu zu äußern, auch wenn die Beschäftigung damit, wie Sie selbst sagten, mehr als unbefriedigend ist.

Daniel

18. November 2011 10:59

Nichts gegen altgriechische Vokabeln, im Gegenteil. Aber gerade angesichts der Unaufhaltsamkeit der Ereignisse war und ist es wichtig, hier und zum Beispiel auch in der JF gehaltvollere Analysen der Geschehnisse lesen zu können. Denn vielleicht wird man eines Tages doch zurückblicken.

S. W.

18. November 2011 11:27

Ausnahmsweise sehe ich die Dinge eher positiv: Wenn der mutmaßliche "Nationalsozialistische Untergrund" die Bevölkerung gegen die Rechte mobilisieren sollte, dann scheint dies nicht gelungen zu sein. Von Medien, Politikern und Funktionären abgesehen scheinen die sonstigen Reaktionen doch eher von Gleichgültigkeit geprägt zu sein. Auf die Idee, wie in der Vergangenheit Massenveranstaltungen "gegen Rechts" zu organisieren, verzichtet man, wohl in der Erwartung, daß die Resonanz zu schwach wäre, und selbst in den gängigen Medien findet sich manch kritische Frage zur möglichen Rolle des Verfassungsschutzes bei den Vorfällen. Das Vertrauen in die Gutartigkeit dieses Staates scheint allgemein geschwunden zu sein.
Sehr wahrscheinlich werden die Vorfälle als Vorwand genutzt werden, um weitere Einschränkungen der Meinungsfreiheit etc. durchzusetzen, aber angesichts anderer Entwicklungen (u.a. im Bereich Wirtschafts- und Finanzpolitik) wird m.E. deutlich, daß es jetzt nicht mehr darum geht die Rechte endgültig zu erledigen, sondern nur noch darum, Zeit zu gewinnen, bevor das Unausweichliche eintritt. Ob die Rechte dann eine Chance hat und in welcher Form, ist aber eine andere Frage.

Clara Schmid

18. November 2011 11:42

Um was es sich auch immer handeln mag - um Morde, aus dem rechtsradikalen Milieu heraus begangen, oder um eine Verschwörung von Politik, Geheimdiensten und Presse (oder was auch immer) - warum fühlen Sie und Ihre Freunde sich davon erkennbar betroffen? Anders gefragt: Warum gelingt es Ihnen und Ihren Freunden nicht, eine ganz klare Grenze zwischen sich und das Geschehen zu legen, mag es sich dabei um ein (rechtsradikales) Mord- oder um ein Verschwörungs-Geschehen handeln? Was haben Sie damit zu tun? Fühlen Sie sich dem Milieu zugehörig, aus dem heraus die Morde (tatsächlich oder angeblich) begangen wurden? - Sie lassen eine entscheidende Frage unbeantwortet, Ihren Lesern gewiss. Sich selbst auch?

antwort kubitschek:
wir haben etwas damit zu tun, weil es nicht um den kampf gegen mordbereite neonazis, sondern gegen das rechts-sein im ganzen geht. ein beispiel: vorgestern und gestern wurde bei phönix eine 75-minütige sendung zum thema rechtsterrorismus ausgestrahlt - daruin eingebaut mit einer unsäglichen anmoderation wiederum der beitrag über uns schnellrodaer, der vor etwa drei monaten bei 3sat lief. wir seinen so etwas wie das geistige vorfeld usf. was nun, clara schmid? habe ich damit nicht automatisch und ohne es zu wollen sehr viel mit diesen morden zu tun? und muß ich mich nicht gerade deshalb daran abarbeiten, wohl wissend, daß wir hier weder phönix noch spiegel-online sind?

Hirscho

18. November 2011 11:51

Keine Ahnung was für Türken in der Keupp-Str. in Köln leben.

Zumindest haben türkische Rechtsextreme am 24.10.2011 versucht, diese Straße zu stürmen:

https://www.rundschau-online.de/html/artikel/1316703350262.shtml
>
...Etwa 150 türkische Rechtsextreme wollten die Keupstraße stürmen undFenster von Geschäften einschlagen. Außerdem flogen Flaschen und
Steine....

Martin

18. November 2011 12:28

Der Kampf um die Begriffe geht ja jetzt schon schön weiter - das "geheime Deutschland", auf welches nach verschiedenen Zeugenaussagen sich auch Stauffenberg in seinen letzten Worten berufen haben soll, wird nun umgewertet auf Dönermörder, wie fügt sich doch alles für die linke Canaille.

Hier zumindest ein bisschen dagegen zuhalten, gegen die erdrückende Schlammflut der Massenmedien, die schon beginnen, Serien wie "in bed with Beate" etc. zu bringen, ist das Verdienst von junge Freiheit, Sezession und all den Bloggern, die nicht so schnell alles durchreichen, was aus der Glut der Zwickauer Ruine so vermeintlich appetitlich zum Vorschein kommt.

Ich - obwohl kein NPD Mitglied und auch keinster Wiese mit dieser Partei verbunden (allein das schon zu schreiben, ist eigentlich ein Kotau - ich entschuldige mich dafür!) - spreche der Sezession auch meine Anerkennung dafür aus, ein Interview mit Arne Schimmer veröffentlicht zu haben, obwohl dieses "Outing" der Vergangenheit von Herrn Schimmer beim Verlag, in dem auch die Sezession erscheint, sicher gleich wieder als "Muntion" beiseite gelegt wird. Aber die Strategie ist richtig - lieber gleich "die Hosen runter", dann wird es um so offensichtlicher, dass die versammelte Linke einen "nackten Mann" schlagen will.

Es kommen noch strengere Zeiten auf all die zu, die in beruflicher Abhängigkeit stehen, und die sich erlauben, etwas jenseits des Mainstreams irgendwo zu äußern etc. - um so mehr muss man denen danken, die noch dagegen halten, auch und vor allem im Kampf um die Begriffe.

Sezession, bleibt daher bitte auch weiter an diesem Fall (muss ja keine Tagesrubrik daraus werden).

Ansgar Greiner

18. November 2011 12:41

Sehr geehrter Herr Kubitschek!

Ich bin sehr fürs memorieren der griechischen Vokabeln und lese selbst im Moment die Ilias statt Tageszeitung. Und lasse mich dabei von Sloterdijks Beobachtung inspirieren, dass das erste Wort der Ilias und damit der europäischen Literatur Μῆνις, Zorn ist ... Ich kann zur Zeit ohnehin nur camoufliert in meinem Umfeld wirken. In meinem Beruf - den ich hier noch nicht einmal nennen kann - käme ein Sich-Outen als rechts beruflichem Selbstmord gleich. Aber unter dem Deckmantel der Durchschnittsgesinnung Löcher zu bohren in die Betonwände der Gewissheiten, bis sie leicht bröseln, scheint mir nicht das Schlechteste. Jedenfalls trägt es immer wieder zur Verwirrung bei, wenn plötzlich ungeahnte Zwischen- und Gegentöne an unerwarteter Stelle laut werden. Die Illusionslosigkeit der Klassiker hilft mir dabei sehr.

Toni Roidl

18. November 2011 13:45

Im Kommentarbereich der taz heult einer, weil »trotz breiter Berichterstattung« sich kaum jemand für die BAF interessiert. Das ist auch mein Eindruck im Alltag; es ist kein Gesprächsthema - und wenn doch, dann wird nur über die Merkwürdigkeiten spekuliert. Vielleicht sehe ich das zu positiv, aber ein Abnutzungseffekt tritt auf. Die canyontiefe Peinlichkeit des Grüßaugust-Auftrittes von Problembär Gabriel fällt doch auch Otto Normalbildleser auf.

p.s.: Die Beiträge von GK und ML auf dieser Seite zu dem Themenkomplex sind eine echte Wohltat!

Zadok Allen

18. November 2011 13:49

Ich hatte es schon bei der vorherigen Debatte anzusprechen versucht, wurde aber damit nicht freigeschaltet. Deshalb nochmals:

M.E. hat Hinz mit seiner Analyse den Nagel auf den Kopf getroffen, wenngleich wir natürlich aufgrund unserer Froschperspektive schwerlich wissen können, wer in der causa "Nazi-Terror" Roß und Reiter ist. In diesen Sachfragen tappen wir im Dunkeln; stichhaltig können wir nur die Wirkungen analysieren.

Jedoch scheint es mir so zu sein, daß das Scheitern der massenmedialen Instrumentalisierung der Geschehnisse - ganz in Analogie zum Breivik-Massaker - schon jetzt absehbar ist.

Teilt jemand meinen Eindruck, daß es dem Mediensystem im Unterschied zu den 90er Jahren und zur Jahrtausendwende nicht mehr gelingt, langanhaltende Hysteriekrämpfe in der Öffentlichkeit zu generieren? Ist mein Blick subjektiv verzerrt oder kehrt sich die Masse der Leute gar nicht mehr daran, was von Zeitungen und Fernsehen trompetet wird?

Nach Breivik kräht schon heute kein Hahn mehr, und in wenigen Wochen wird die "Nazi-Terror-Zelle" aus dem öffentlichen Bewußtsein verschwunden sein, zumal sich, was die wahren Hintergründe angeht, eine Ungeheuerlichkeit nach der anderen abzuzeichnen beginnt.

Agricola

18. November 2011 13:52

Die Deutschen sind sich selbst die grössten Feinde. Jahrzentelang krochen sie im Kot der sog. "Vergangenheitsbewältigung" und kriechen noch, liessen die Puppen tanzen beim Tanz um das "Goldene Kalb". Sie sind zu allem bereit was ihnen schadet als Volk und Nation und kennen keine deutsche Geschichte mehr! Ein solch feiges , entstähltes und manipuliertes "Unvolk" braucht etwas Schreckliches und Abscheuliches zur "Gesinnungstherapie" in Krisenzeiten, die vor uns liegen im Doppelpack! Der Feind steht rechts! Die "BAF" war der Anfang!

Clara Schmid

18. November 2011 13:57

@ Götz Kubitschek

"Man" stellt Sie in die Ecke. Und genau den Eindruck affirmieren Sie: Dass Sie dort hin gehören, dass es ein "rechts-sein im ganzen" gibt. Das ist der Punkt. Es gelingt Ihnen nicht, sich prinzipiell - deutscher: wesensmäßig - vom braunen Sumpf zu unterscheiden. - Das ist Ihr Problem. Ihr "wesensmäßiges" Problem vielleicht auch. Wenn Ihnen daran liegt, sollten Sie daran arbeiten. Sicher ein schwerer Job.

Schon länger besorgt

18. November 2011 16:05

An Clara Schmid: Ich glaube auch, daß eine Grenzziehung nötig ist. Denn in den letzten Tagen habe ich gelesen, daß jemand (vielleicht war es mal wieder der unsägliche Ken. Kol.) sogar Sarrazin in die geistige Nähe der Mörder stellen wollte - offenbar darauf vertrauend, daß die Öffentlichkeit die zeitliche Einordnung nicht herstellen könne; von der Absurdität des Vorwurfs ganz zu schweigen.

WF

18. November 2011 16:56

Was denn? Es ist doch das übliche Blabla, abgesondert von ausnahmslos den üblichen Verdächtigen. Gut, sie haben einen aktuellen Aufhänger dafür und melden sich konzertiert zu Wort, aber im Grunde ist nichts, aber auch wirklich gar nichts an der öffentlichen Reaktion neu. Es ist bis zum erbrechen bereits durchgeprobt und ausgelutscht. Ich bin müde und habe keine Lust den ohnehin völlig offensichtlichen Schwachsinn irgendeiner Ausführung weiter zu würdigen, aber von den etwas intelligenteren und unabhängigeren Menschen wird man erwarten dürfen, derlei einordnen zu wissen.

Isabel

18. November 2011 18:05

Das Lesen von Zeitungsartikel, online-Artikeln, hören von Radiosendungen etc. in den letzten Tagen macht sprachlos und ohnmächtig. Sprachlos, weil die mediale Gewalt, die jetzt über alles, was rechts ist, hinwegrollt, einer Flut gleichkommt und ohnmächtig, weil einen das Gefühl nicht losläßt, daß sie von nichts mehr aufgehalten werden kann und wir vor dem Ende jeglicher bürgerlicher und Meinungsfreiheit zu stehen scheinen. Der totale Staat scheint wieder so greifbare nahe gerückt, und die Vorahnung von dem, was kommt, macht ein flaues Gefühl im Magen - man weiß, man wird auf der "falschen Seite" stehen, und man muß trotzdem da durch, weil man in dieser Zeit sich einfach nicht wegspülen lassen darf, wenn man nicht schuldig werden will, Totengräber an der Freiheit geworden zu sein.

Oswaldo

18. November 2011 19:03

Obwohl ich Ihr Weblog beinahe täglich besuche, werter Herr Kubitschek, und auch Ihre Zeitschrift als wertvoll erachte sowie ihre Arbeit insgesamt sehr bemerkenswert finde, frage ich mich in diesen Tagen, mit Verlaub, wie Sie es schaffen, so oft hintereinander mit dem falschen Fuss aufzustehen.

(1) Man ist entweder ein rechter Konservativer oder nicht. Spengler oder Rosenberg, Stauffenberg oder Hitler, Georgekreis oder Vernichtungslager, Islamkritiker oder Judenfeind, ein realistischer Lebensphilosoph oder ein lächerlicher Blut- und Rassenideologe.

(2) Bislang hatte ich den Eindruck, dass Sie sowie Ihr Verlag und auch dieses Weblog auf der erstgenannten Seite stehen - und die NPD auf der anderen.

(3) Wer auf der ersten Seite steht, den mag es stören, mit Letztgenannten in einen Topf geworfen zu werden. Doch dies gemeinsam mit jenen zu bedauern, ist, um sprachlich die Etikette zu wahren, problematisch.

Ihr Interview in dieser Situation mit einem NPD-Funktionär - und es mag hundertmal einer der Klügeren sein - macht sprachlos. Es ist strategisch so falsch, wie es falscher gar nicht sein könnte...

Das deutsche Trauma wird geheilt, wenn man ein zweites Mal aus der "liberalen" Partei-Lobby-Demokratie aussteigt - aber doch nicht im Sinne der NPD, sondern basisdemokratisch, internethaft, über die Erststimmen, unabhängige Köpfe in den Parlamenten usw.

quer

18. November 2011 21:48

Ist es das Hochkochen einer Blase, die möglicherweise ganz andere oder tiefere Hintergründe verdecken soll? Von etwas Grundsätzlichem ablenken soll? Hinz scheint ein Stückchen der Decke gelupft zu haben...

Seit Jahren verfolge ich interessiert und auch irgendwie fasziniert, wie ein ehemals freies Stückchen Land scheibchenweise in eine Diktatur überführt wird. Als Historiker lese ich mich parallel durch die Jahre 18-33. Begleitet von ständigen Aha-Erlebnissen.

Ansonsten höre ich nur am Rande mit und lese zur Erklärung der Jetztzeit seit heute auch den Fjordmann. Nigel Farage hat derweil in Straßburg der versammelten Deppenschaft die Leviten gelesen. Bald wird auch das Vergangenheit sein. Die Abschaffung der Meinungsfreiheit schreitet voran und niemand interessiert das. Heute mal wieder meinen CH-Paß angesehen. Einen Trost braucht man ja.

Martin

18. November 2011 23:12

Oswaldo,

es war genau richtig, gerade jetzt, in einer Zeit, in der ein brauner Schiss in der Babywindel einen schon in den Ruf eines "Nazis" bringen kann, gleich offensiv kund zu tun, dass ein Herr Schimmer einmal Mitarbeiter war - glauben Sie nicht, dass das schon längst bei den entsprechenden Kreisen bekannt war?

Und nach der NPD kommt dann eben der "Rest" dran. Insofern ist es besser, gleich alles klar zu stellen.

Ihre Fähigkeit zur Differenzierung haben die McCarthys des Merkel Landes leider nicht. Es gilt der Satz, wer Nazi ist, bestimmen immer noch wir ... und seit ein paar Tagen sind wir alle "Nazis" ...

Entschuldigung, aber Ihr posting liest sich, so recht Sie damit auch grundsätzlich haben, ein bisschen wie die Szenen am Anfang von Kafkas "Der Prozess", als Josef K. einfach verhaftet wird, und seine einzige Sorge gilt dem Auffinden seiner Legitimationspapiere. Selbstverständlich dürfen wir auch erst einmal normal weiter arbeiten, wie Josef K. ...

waldemar

19. November 2011 06:35

@Oswaldo

Sie haben die Gefahr nicht verstanden, in der wir alle uns befinden.
Vielleicht wird es ihnen so klarer: Die alliierten Bombengeschwader im Zweiten Weltkrieg warfen ihre todbringende Fracht auf Verschwörer des 20. Juli genauso wie auf deren Gestapo-Häscher, sie töteten KZ-Häftlinge und den Präsidenten des Volksgerichtshofes Freisler, sie äscherten die Dresdner Frauenkirche sowie das RSHA ein. Den Alliiierten ging es um die Ausschaltung Deutschlands als souveräner Macht unter anderen, heute geht es um die Eingrenzung der Freiheit für alle. Deutlicher geworden?

cromagnon

19. November 2011 07:02

Mir scheint es, daß sämtliche Kommentarbereiche sämtlicher Mainstreammedien zu diesem Thema deaktiviert sind.
Das lässt doch tief blicken. Offenbar ist es ihnen nicht gelungen die Menschen da abzuholen wo sie sind.
Karneval ist daher vielleicht nicht ganz treffend, denn da macht ja auch das niedere Volk mit.
Wir scheinen es mit einer ausschließlichen Inszenierung der politisch-medialen Klasse und einiger armer Ahnungsloser, die immer noch nichts kapiert haben, zu tun zu haben. Doch wenn sie uns schon ausnehmen, dann wäre es mir lieber, dabei nicht noch verspottet zu werden. Also liebe Gouvernanten und Volkserzieher, haltet einfach das Maul.

Isabel

19. November 2011 08:54

an Oswaldo:

Eben das, was Sie kritisieren, ist es, was andere - auch ich - an diesem Ort so sehr schätzen: die Standhaftigkeit gegenüber dem medialen Mainstream, wenn man darum weiß, daß dieser nun auch die falschen trifft.
Es wäre bequem und billig gewesen, jetzt als Konservativer in den allgemeinen Kanon einzustimmen, es wäre geschuldet der Hoffnung, mit einem blauen Auge davonzukommen und von der Medienflut "gegen rechts" verschont zu bleiben - ein Hoffnung, die in der Vergangenheit allzu oft getrogen hat.
Genau so haben Konservative in diesem Land über Jahrzehnte hinweg reagiert, und dieses Verhalten ist - auch - Ursache dafür, daß wir jetzt Zustände haben, wie wir sie haben, und allmählich auch um unsere letzten Freiheiten fürchten müssen.
Wer jetzt nicht stehenbleibt, verpaßt eine der letzten - vielleicht sogar die letzte - Möglichkeit dazu.

stechlin

19. November 2011 18:01

Es mag an dieser Story noch so vieles krumm und schief sein, aber auch ich frage mit Clara Schmidt und Oswaldo, was Euch geritten hat, sofort die Verschwörungskiste auszupacken, die Medien schuldig zu sprechen und irgendwie so zu tun, als wäre das alles ein einziger Hoax um "die Rechte" in Misskredit zu bringen.
Herr Stein hat's in der JF wenigstens geschafft deutliche Worte zu finden, Ihr hingegen fallt wieder mal auf die gestellte Falle hinein.

Ansonsten: Ein NPD Verbot wäre das beste was uns passieren könnte, weg mit dieser Partei, die allen ("neuen") Rechten nur im Wege steht! (Und genau aus diesem Grund wird das Verbot wohl wieder nicht kommen.)

Georg Mogel

19. November 2011 18:52

Wer sich weigert, Erbe zu sein,
stirbt an intellektueller Entkräftung.

Nicolas Gomez Davila

Albrecht

19. November 2011 19:44

An das Thema wird sich in einem Monat niemand mehr erinnern. Selbst wenn die umwälzenden Ereignisse in Europa und weltweit momentan nicht diese Dichte hätten, würde sich niemand mehr erinnern. Die Medien verlieren immer mehr Macht und Einfluss auf die Köpfe der Menschen. Die Bürger haben momentan andere Probleme. Vorbei die Zeit als wir uns den Luxus leisten konnten, aus der Motivation eines indoktrinierten Schuldgefühls heraus, moralische Selbstoptimierung zu betreiben. vorbei die Zeit der großen symbolischen Gesten der Politiker.
Die nächsten Generationen werden unpolitischer; das "Sturmgeschütz der Demokratie" geschäftstüchtiger - jemanden zu "erziehen", daran verdient man nicht; mit ständig wechselnden Schlagzeilen schon; und die Politiker werden pragmatischer werden (müssen).

Franz Wei

19. November 2011 20:16

Ich plädiere für Gelassenheit und für eine ruhige und glaubwürdige Distanzierung von solchen Verbrechen.
Für mich bedeutet "rechtes Sein - >rechtssein -> im Recht sein". Wir vertreten das Recht und die Würde und den Humanismus.

Es ist ganz klar, daß unsere Feinde uns als Träger der Unmenschlichkeit brandmarken wollen.

Ich glaube, daß dieser Müll und Dreck, den die Linken/ Kommunisten und deren Hetzpresse tagtäglich über uns auskippt im Volk nicht die gewünschte Wirkung zeitigt.

Das Geschrei der Medien ist derart laut, daß man taub davon wird. Keiner wills mehr hören. Die Medien schießen sich selbst ein Eigentor.

Am besten der Hetze mit Gelassenheit und Humor begegnen und sich nicht gleich "die Jacke anziehen".

Volker Faust

20. November 2011 01:26

Ist es wirklich nötig, sich über die aktuelle Lage aufzuregen? War es uns nicht allen klar, dass es so oder so ähnlich eines Tages seitens der BRD kommen musste und das es nur ein weiterer konsequenter Schritt in eine Richtung ist, deren Ende ich mir nicht mal annähernd vorstellen will? War es auch nicht klar, dass im Zeichen der "Eurorettung" oder sollte ich sagen Schaffung des Europäischen Zentralstaates einer Ablenkung bedarf? Und wie schön ist es, beides miteinander zu verbinden und damit zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, wenn nicht gar drei. Denn im Zweifel ist auch der herrschenden Kaste klar, dass womöglich in Zeiten der Schaffung einer Nation Europa die Rechte womöglich von den Leuten als ernste Alternative wahrgenommen werden könnte. Und da ist es wichtig, allen nocheinmal klar zu machen, dass in jedem Fall, komme was auch immer da wolle in Europa, der Feind jedenfalls Rechts steht.

Was bleibt also zu tun. Nichts, außer, wie von Ihnen richtig geschrieben, der Garten umzugraben und abzuwarten. Ich habe mir kürzlich sehr den hervorragenden Artikel in der JF von Martin Böcker zu Herzen genommen. Ganz in diese Sinne sollte man sich auf sein Leben konzentrieren und die große Politik ihren Lauf nehmen lassen. Denn wenn nicht einmal hier mehr das frei Wort zählt, warum dann noch kämpfen? Abwarten, den Kopf einziehen und den Sturm über sich hinwegtoben lassen. Das allein kann momentan die Option sein. Und dann, wenn man glaubt, alles sei zerstört, kann man sich wohlbehalten wieder an die Oberfläche wagen und versuchen eine bessere Welt aufzubauen.

In diesem Sinne: Kühlen Kopf bewahren und hoffen, das alles halb so schlimm wird, wie man es sich vorstellt - und den Garten weiter umgraben.

Wahr-Sager

20. November 2011 01:50

Ich schau mir keine offiziellen, "seriösen" Nachrichten an - das treibt nur den Blutdruck nach oben. Wer sich frei und unabhängig informieren möchte, kann das - noch - im Internet machen. Aber sicher wird schon unter einem Vorwand daran gearbeitet, die Informationsbeschaffung im Netz zu erschweren bzw. unmöglich zu machen in dieser "Demokratie".

Und zu Clara Schmid:
Sie haben rein gar nichts verstanden - oder wollen nicht verstehen. Warum, ist unklar, Ihre Motivation kann sowohl ideologischer Natur sein als auch von der Hetze der desinformierenden Medien herrühren - oder gleich beides.

Unter dem Link https://www.file-upload.net/download-2710004/L-gen-gegen-rechts---Eine-Chronologie.pdf.html kann sich jeder ein PDF-Dokument namens "Lügen gegen rechts" herunterladen, welches bekannte Fälle wie Sebnitz, Mannichl, Hakenkreuz-Rebecca etc. erörtert und aufzeigt, wie massiv schon in der Vergangenheit gegen Rechte gelogen wurde. Diese "Döner-Morde" stellen in dieser Hinsicht die Krönung dar, zumal es absolut widerlich ist, ausländische Opfer politisch zu missbrauchen.

Mir hat in der Jungen Freiheit ein Kommentar von August Heinrich von Loen aus Deutschland sehr gut gefallen:

Jahrelang hämmerten die System-Medien in Wort und Bild den hirngewaschenen Deutschen ein, die Rechtsradikalen und Neonazis seien eine stumpfsinnige, dumme, zu Gewalt und Brutalität neigende und ungebildete glatzköpfige Spezies mit dem Niveau von Monstern. Plötzlich werden sie, bei über einem Jahrzehnt begangener brutaler Morde und Banküberfälle, zu hochintelligenten Killern und Terroristen, die es immerhin fertigbrachten, den gesamten auf Abwehr und Aufklärung getrimmten Staatsapparat, bestehend aus Verfassungsschutz, BKA und BND hinters Licht zu führen. Sicher dürfen wir davon ausgehen, daß diese abscheulichen Morde, wer oder was auch immer dahinter steckt, sich hervorragend politisch instrumentalisieren lassen. Für einen Augenblick wird von den europäischen Staatskrisen abgelenkt, heimlich die Entdemokratisierung und Entsouveränisierung der europäischen Nationalstaaten vorbereitet und in Deutschland alles was politisch rechts von der Mitte ist dämonisiert. Bald folgen Anträge auf ein NPD-Verbot, initiiert von unserem in schöner Eintracht vereinten etablierten "demokratischen" Parteienpack. Der Propagandakrieg hat längst die Dimension der damaligen Nazipropaganda in Qualität und Quantität übertroffen. Das Dickicht von Lüge, Betrug, Rechtsverletzung und Verfassungsbruch ist allgegenwärtig. Der Abbau von Bürgerrechten, die schleichende geistige Entmündigung und die Versklavung der Massen in Armut durch Enteignung ihres Vermögens ist der Preis für ein Europa des Proletariats. Die Etablierten führen einen permanenten Krieg gegen ihre Bürger. Wer obsiegt am Ende?

Wahr-Sager

20. November 2011 02:09

@Oswaldo:

Das Interview mit Arne Schimmer fand ich hervorragend und spricht für die Courage eines (Online-)Magazins, das keine Angst davor hat, sich von den Medien aufgrund eines NPD-Kontaktes in die braune Ecke schieben zu lassen. Genau darauf spekulieren nämlich die Linken/Roten/Kommunisten: Sich aus Furcht vor ihren gnadenlos zuschlagenden Keulen ihnen zu unterwerfen.

Was Sie mit Ihren Worten am Schluss zelebrieren, ist Wunschdenken und naiv, denn die Wahrheit sieht so aus, dass die Linken alles daran setzen, die Rechten in ein schlechtes Licht zu bringen - mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, also auch den Medien, die einen sehr großen Einfluss auf die Meinungsbildung ausüben.

Man sollte schon differenzieren können - auch bei der NPD. Ich bin selbst kein Anhänger und kann der Forderung dieser Partei nach einer "Todesstrafe für Kinderschänder" nichts abgewinnen, aber es gibt darin sehr fähige und vorbildliche Leute, denen man zuhören sollte.
Und warum sollte man sich von der NPD überhaupt distanzieren? Juckt es irgendjemanden, dass die LINKE oder deren Ideologie-Vertreter(-Parteien) der Roten Armee huldigen und diese als "Befreier" pervertieren? Juckt es irgendjemanden, dass in Israel ein Denkmal zu Ehren der Roten Armee erbaut werden soll? Juckt es irgendjemanden, dass kommunistisches Gedankengut eine neue Blüte erlebt, obwohl gerade der Kommunismus unglaublich viel Leid erzeugt hat?

Distanzierung wäre ein Fehler, wie man ihn nicht größer begehen kann. Dies würde bedeuten, sich der Mehrheitsmeinung, Deutungs- und Meinungshoheit einer politischen Kaste unterzuordnen und einen Rückzieher zu machen. Wie könnte eine solche "Taktik" jemals von Erfolg gekrönt sein?

dr.l

20. November 2011 10:12

Ich muss Oswaldo zustimmen. Ich bin nicht gegen die NPD, weil die Medien es so wollen, sondern weil mich deren ewiges Herumrühren in brauner Soße anekelt und weil NS-Nostalgie das Gegenteil von "national" ist, auch wenn das anscheinend das Fassungsvermögen der durchschnittlichen NPD-Dumpfbacke genauso übersteigt wie das der Systemmedien. Ich habe noch nie verstanden, wie man sich als Nationaler auch nur im entferntesten mit dem größten Feind des deutschen Volkes und seinem "Erbe" gemein machen kann. Die Nazis von gestern haben alles, was an Deutschland gut und heilig ist, mit ihrem Dreck überzogen, und die Nazis von heute sind auf dem besten Wege, desgleichen zu tun.
Es gibt - so ist meine Erfahrung - im Alltag genug Menschen, die auf die Propaganda der Systemmedien nicht hereinfallen und guten Argumenten zugänglich sind. Diese Menschen sind unsere Chance - vielleicht die einzige, die bleibt. Doch wer hier mit Nazikram kommt, wird in Deutschland - Gott sei Dank! - immer Sektierer bleiben.

Der Klaus

20. November 2011 10:30

An diesem ganzen Gebrüll ist der geifer der den Massenmedien und sonstigen Berufsempörten besonders wiederlich. Natürlich werden die Zahlen der "Opfer Rechtsextremer Gewalt" kräftig nach oben aufgestockt, ohne auch nur eine Vergleichsmöglichkeit zu bieten, wie zum Beispiel Morde insgesamt, Tote durch Linke Gewalt, Tote durch muslimischen gewalt, Ehrenmorde, etc. Wurde nich Jahrelang von 140 Toten durch "Rechtsextreme" Gewalt berichtet? Jetzt sind es 182 Tote! Ähnlich wie damals beim Angriff auf die Tanklaster bei Kundus als man innerhalb einiger Tage von ca 50 - 60 auf 142 Hochgeschnellt ist. Immer noch sensationeller, lauter, grösser, und am Ende hört keiner mehr hin. Die Kommentare unter dem Artikel sagen alles.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article13725571/182-Todesopfer-durch-rechte-Gewalt-in-Deutschland.html

Mops "Jeff Dominiak, 25 Jahre, wurde am 26. Mai 1993 bei Waldeck von einem betrunkenem 17-jährigen Neonazi mit einem gestohlenen Auto überfahren."

Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss als "rechte Morde".
Wird wirklich immer besser.

Kann sich jemand an "Opfer muslimischer Gewalt" erinnern wenn ein Türke einen Deutschen überfährt? Da wird höchstens der Name in "Tom Z." geändert.

Zentralwerkstatt

20. November 2011 10:51

Ich schlage vor, die braun angepinselte Terror-Sau unbeachtet durch das mediale Buntesdorf rennen zu lassen.

Rechte und noch freiheitlichere tun sich keinen Gefallen damit, jedem Popanz ihre mediale Ehrerbietung zu gewähren. Clara Schmid und ihre Freunde sollen sich erst einmal daran abrackern, sich von den linken Morden und Terroranschlägen der Geschichte und Gegenwart zu distanzieren. Wenn wir viel Glück haben, heucheln sie nicht nur und tun es tatsächlich und dann nämlich nichts anderes mehr in ihrer kollektivierten und kognitiv absorbierten Existenz.

Für mich gilt nach gesundem Menschenverstand, daß Schuld eine ganz persönliche Sache und keineswegs übertragbar ist. Mich berühren die hochgejubelten Meldungen über Verfassungs-Döner oder Kolat-Terror nicht.

Selbst agieren und wirkungsvoll aufklären! Die Kosten der linken Spinnereien und Untaten für die teilenteigneten Arbeitenden immer und immer wieder aufzeigen, der deutschen Tributdrohne klar machen, daß sie einer betrogenen Generation angehört, was ihr entgeht an Eigentum und Lebenszeit. Intellektuelle Begründungen sind fein, sie interessieren aber kein abgearbeitetes Schwein da draußen. Eigenheime, Autos, Reisen und sicherlich keineswegs zuletzt auch Familie und die Zeit dafür… das und die Verwirklichung dessen liegt den Menschen nahe! Menschen wollen einfach nur nach ihrer Fasson leben und gerade nicht für „politische Ideen“ eingespannt werden.

Die Doofmedien können derweil Terror-Mannichels Erlebnisse beim Döner-Massaker mit dem Lebkuchenmesser ausweiden, auch das interessiert doch keinen von Arbeit und Tributlasten bedrängten Deutschen mehr!

waldemar

20. November 2011 11:07

@stechlin

Ich meine, Stein hat mit seinem Kommentar - der nichts als das Selbstverständliche aussagt: Morde sind entsetzlich und durch nichts zu rechtfertigen - nur eine Banalität von sich gegeben. Was bringst es, uns gegenseitig zu versichern, daß Verbrechen verabscheuungswürdig sind?
Was ist der Sinn darin zu sagen, am Tage ist es hell und nachts ist es dunkel?
Mich erinnert die ganze mediale Empörung an den Mannichl-Fall. Dort war für die veröffentliche Meinung von vornherein auch "alles klar" und wer Zweifel an der offiziellen Darstellung äußerte, galt als "Verschwörungstheoretiker".
Was die NPD angeht: Nichts wäre besser, gäbe es die Partei nicht mehr. Sie wäre nur der erste Dominostein in einer langen Reihe von Verboten.

Ein Fremder aus Elea

20. November 2011 11:27

@stechlin. Sie haben nicht Recht damit, wenn Sie sagen, daß die NPD der (neuen) Rechten im Wege steht. Ganz im Gegenteil, wenn die NPD weg wäre, wäre es um so leichter Verbindungen mit ihr herzustellen, indem man von Nachfolgeorganisationen spräche und die eine oder andere Personalie als Beleg dafür nähme. Genau wie mit Krebs, ein Tumor ist weg, aber dummerweise hat er bereits in den ganzen Körper ausgestrahlt.

Es ist leicht zu schreiben, was Stein geschrieben hat, da bricht man sich ja nichts bei. Nur was für eine Falle soll das sein? Ich denke, jenes 3sat Interview war eine Falle, aber das jetzt? Wo liegt die reale Gefahr, wenn jemand sagt, Herr Kubitschek findet manches an der Geschichte komisch, wenn selbst die BILD Zeitung manches komisch findet?

@Oswaldo. Insbesondere in Puncto Erststimmen ist Ihre Haltung wahrlich groß, doch das wird sicherlich noch etwas dauern, selbst in Österreich, wo die Lage weitaus besser ist als in Deutschland, ist daran ja nur sehr partiell zu denken. Das wäre sicherlich der Königsweg, aber bevor der begangen werden kann, müssen die Menschen einen handfesten Grund haben, der medialen Verunglimpfung einer solchen Person die Stirn zu bieten. Und soweit ist es noch nicht und wird es vielleicht auch nie sein, weil ein Milieu nach dem anderen ins Chaos abrutscht, bis an einer totalitären Herrschaft kein Weg mehr vorbeiführt. Wir befinden uns doch in einem Fäulnisprozeß bei gleichzeitiger Betäubung.

Gast

20. November 2011 12:04

Die schamlose Instrumentalisierung der bedauernswerten Opfer durch ein zu allem entschlossenes linkes Medien- und Politkartell, welches scheinbar selbst vor gefälschten Beweismitteln, Vorverurteilungen und Denunziationen nicht zurückschreckt, um Stimmung zu machen gegen alles, was sich im weitesten Sinn gegen ihre Ideologie wendet ist erschreckend. Es sieht so aus, als wären die Akteure dieser Kampagnen und der Drahtzieher im Hintergrund inzwischen bereit, sich jetzt wirklich auf die tiefste Ebene schmutziger Spiele begeben, um ihre Macht zu sichern. Ich halte inzwischen in diesen Fällen alles für möglich, nur nicht die Version, die uns hier öffentlich präsentiert wird.

Als Konservative oder Rechte haben wir in dieser Auseinandersetzung und in dieser Arena einfach keine Chance. Wir können nur darauf hoffen, daß es in Behörden und den Institutionen noch Menschen gibt, bei denen die Liebe zur Wahrheit größer ist als der Hass auf Andersdenkende und Nonkonformisten, die sich einen kritischen Geist bewahrt haben und denen ihre Freiheit wichtiger ist als ihre politkorrekte Gleichschaltung.

Regor

20. November 2011 12:37

Die Mordserie wirft viele Fragen auf, die G.K. hier übersichtlich aufgeworfen und aneinander gereiht hat. Lässt man die anderen Ungereimtheiten weg, bleibt die m.E. entscheidende Frage, warum eine Terrorgruppe sich über Jahre nicht bekennt und damit den entscheidenden Hebel auslässt, der ihrem Terror überhaupt erst politischen Nachdruck verleiht und damit relevant macht. Diese Frage spielt in der medialen Aufbereitung - und diese konstituiert eigentlich erst die Realität an die die Bevölkerung glaubt und zur Entscheidungsgrundlage macht, kaum eine Rolle. Welt listet nun alle Morde des "rechten" Terrors auf, den der SPON-Linksclown J. Augstein 1919 beginnen sieht. Alle anderen Formen des politischen Terrors, alle anderen Opfer stehen - so medial fest gefügt - in der Rangordnung ganz unten. Für alle anderen Mörder, Terroristen gibt es immer noch ein "Quantum Verständnis", einen "Kontext", ein Forum der Halbsätze für ihr "Anliegen". Man muss sich nur im "normalen" Bekanntenkreis umhören und wird Zeuge, wie die Medienmacht durchdringt: Nicht-Links, Nicht-CDU ist gleich Rechts, Rechts ist gleich "extrem" ist gleich NPD und FPÖ, ist gleich Breivik, ist gleich NSU. Wer dieses Bewußtsein millionenfach zu generieren vermag ist mächtiger als der gesamte Parteienzirkus, der Demokratie spielt.

Schon länger besorgt

20. November 2011 19:36

@Albrecht: Sie meinen, die Zeit der großen politischen Gesten sei vorbei. Nun ist zu lesen, daß es eine zentrale Gedenkfeier für die Opfer geben soll. Außerdem sollen die Angehörigen entschädigt werden. (Natürlich ist mir klar, daß das Wort "Entschädigung" in diesem Fall etwas deplaziert ist.)
Ein Leser, ich glaube der FAZ, äußerte schon, daß das so ist, als ob der deutsche Staat selbst gemordet hätte, und damit - wieder einmal - das ganze deutsche Volk. Bei allem Mitgefühl für jeden ermordeten Menschen und seine Angehörigen: man bekommt allmählich das ungute Gefühl, daß es Opfer erster und zweiter Klasse gibt.
Werden die Angehörigen des Opfers eines nicht durch irgend eine Ideologie geleiteten Mörders ebenfalls finanziell vom Staat unterstützt?

Oswaldo

20. November 2011 23:08

Da mein Posting einen wunden Punkt getroffen zu haben scheint: eine Präzisierung.

Auch ich schätze die Arbeit, die Ziele (und den Mut) von Herrn Kubitschek & Mitautoren. Sonst würde ich nicht täglich dieses Weblog lesen.

Weiterhin lehne ich jegliche Form von politischer Korrektness ab und teile die Einschätzung, dass der "Kampf gegen Rechts" der Versuch ist, alles diesseits der sogenannten Mitte pauschal als nazistisch zu stigmatisieren, zu isolieren, mundtot zu machen, gesellschaftlich zu vernichten.

Soweit dazu. Doch garum ging es mir nicht.

Es ging mir gar nicht um MUT, sondern um die STRATEGISCHE EBENE.

Dazu einige Präzisierungen.

- Der Begriff "rechts" ist in Deutschland erst einmal verloren, weil inzwischen jeder den Teufel hinter der Schrankfür vermutet, sobald er fällt.

- Aber auch alles ideologisch "linke" ist in den Herzen der Mehrheit gerichtet.

- Gleichzeitig sehnen die Deutschen sich nach innerer EINHEIT, nach einer gemanisch-kollektiven Form von Demokratie, nicht nach Spaltung in den englischen Formen. Noch weniger nach Link-Rechten Begriffsschlachten.

- Die Deutschen werden dem folgen, der glaubhaft einen organischen gangbaren (und legalen) Weg aus der kultur-zersetzenden und von käuflichen Parteien getragenen Geld-"Demokratie" aufzeigen kann. Die Linke mit ihren ideologischen Begriffswichsereien ist NICHT die Hoffnung der Deutschen. Aber eine Rechte, die über die Linke jammert und von dieser Fairness erwartet, statt sie wortlos abzuservieren und in den Formen von vorgestern kämpft, ist es noch viel weniger.

- Man verbinde die Kernideen der Konservativen Revolution (als Grundwert und Ziel in modernisierter Sprache) mit einer Art "political Xing" (schwarmhaft-formlose Vernetzung und "anarchische" Meinungsbildung jenseits der Political Correctness in politischen Social Networks) und gewöhne die Deutschen an den Gedanken, dass unser Problem nicht die Demokratie ist (es gibt eine germanische Form von Demokratie!), sondern die Parteien-Demokratie ist. ("Selbst das Dritte Reich und die DDR waren pervertierte Parteistaaten...").

- Gleichzeitig bediene man die Sehnung nach Veränderung durch Hinweis auf die Tatsache, dass man bei Bundestagswahlen ja gar keine Parteien wählen muss (jedenfalls mit den Erststimmen, die immerhin 50% der Mandate ausmachen) und schaue mal, was die Deutschen von der Idee so halten, das Parlament n den Direktwahlkreisen zwischen Flensburg und Garmisch langsam mit "unabhängigen" Köpfen zu fluten... (ein viel besseres Wort als "rechts", oder...? )

- Die Rechte der Zukunft ist schwarmhaft, aber nicht führerhaft. Sie ist unideologisch, sie ist formlos. Aber sie ist wirksam. Denn sie hängt nicht nostalgisch an Laut- und Buchstabenfolgen, die nur noch auf die zufällige Sitzordnung in der historischen Paulskirche verweisen, aber für Fragen der Zukunft ohne Belang sind. Sie macht Politik letztlich nicht gegen die Linke, sondern OHNE die Linke. Vor allem aber unterwirft sie sich nicht deren Denkmuster und Verhaltensweisen.

Vor allem hat diese Rechte nichts mit der NPD zu tun, mit ihren Aufmärschen, Pfeifern und Trommlern, ihren Glatzen, ihrem lächerlichen Hautfarbenrassismus, kurzum mit all diesen peinlichen Formen von Vorgestern. Soll die sterbende Linke doch darauf einschlagen - was stört es uns? Ist doch gut, wenn sie abgelenkt ist.

Ich komme zum Ende:

Die Ideen der Konservativen Revolution sind aktueller denn je. Dr. Weissmann hat viele Verdienste und ein bemerkenswertes Wissen - aber in der Einschätzung, diese seien veraltet, liegt er falsch.

Zweitens ist das hilflos-starre Verteidigen des Begriffs "rechts" falsch. Es ist ein rhetorisches Klammern, so intelligent wie Hitlers Haltebefehle. Immer in Bewegung bleiben!

Drittens verschwende man nicht die Zeit mit den Formen von Gestern, mit Programmen, Ideologien, Fahnen und Aufmärschen und noch weniger mit jenen, die in der Nachfolge von Verbrechern einen "Nationalen Sozialismus" anstreben!

Viertens: Man sei sich des Unterschieds zwischen verbrecherischen Rassisten, Ideologen, Glatzen, Feindbildbrauchern und wirklichen Deutschen immer bewusst.

karlmartell

20. November 2011 23:14

Freude über Freude! Nachdem nun die Eurokrise mindestens medial vom Tisch zu sein scheint, kann man sich den wirklich wichtigen und Deutschland bis ins Mark bewegenden Themen widmen, dem unsterblichen Rechtsradikalismus, der NPD mit 6600 Mitgliedern (im Jahr 2010), einem Frauenanteil von 27 % (mindestens ebensolchem Anteil von Verfassungsschützern) und einem staatlichen Zuschuss von 1.176.446,52 € (im Jahr 2010).
Wie kommt es nur, dass man einfach das Gefühl nicht los wird, dass es sich um ein schlecht inszeniertes, primives Ablenkungsmanöver handelt.

Toni München

21. November 2011 00:14

@Frau Clara Schmid und gleichgesinnte Kommentatoren: Als Antwort auf Eure im besten Fall naiven strategischen Verhaltensbelehrungen an die Adresse von G.K. belasse ich es bei der Zitierung der gestrigen Überschrift aus der Welt: „Friedrich kündigt Abwehrzentrum gegen Rechts an.“ Gegen Rechts! Hans-Peter Friedrich, von dem diese Ankündigung stammt, ist, wohlgemerkt, nicht nur bayerisches CSU-Mitglied, sondern Innenminister der Merkel-Regierung!

Was dürfen wir folgerichtig, ohne Hellseher sein zu müssen, daraus schließen?

Die Stoßrichtung der erst anrollenden Kampagne wird von höchster politischer Ebene aus unterstützt und sie wird parlamentarisch völlig ungebremst gegen alles gehen, was noch wagt, sich „Rechts“ zu nennen oder sich irgendwie sonst auf die „rechte“ Seite zu stellen! Das ist auch eine Drohung eines CSU-Ministers gegen die überwiegend "rechten" Stammwähler der CSU. Wer „Rechts“ ist, so das ganz offen erklärte Ziel, ist von vornherein als dummer oder böswilliger Gegner der Demokratie definiert und damit selbstverständlich ausgegrenzt aus der Teilhabe am öffentlichen Diskurs.

Wie ich es hasse, wenn die guten und klugen Rechten und Konservativen unter uns, immer dann, wenn Treibjagd ist und die Kugeln sausen, im unerträglichen Ton moralischer Überhebung mit dem Zeigefinger auf die „Schmuddelkinder“ von der NPD deuten: Hier, die hängt auf!

Muss es wirklich gesagt werden: Nach der NPD kommen auch wir Braven dran, werden richtig in die Mangel genommen, bis uns die Luft ausgeht, und zwar bloß weil wir instinktiv noch Deutsche in Deutschland bleiben wollen und auch gewisse historische Wahrheiten nicht unhinterfragt hinnehmen wollen. - Es sind zähe, hasserfüllte Feinde, die im Hintergrund gegen uns treiben. Das mutmaßliche Mördertrio von Zwickau bietet ihnen eine willkommene Chance, Hysterie gegen Rechts zu entfachen. Diese Einschätzung hat mit Verschwörungswahn weiß Gott nichts zu tun. Auch Innenminister Friedrich ist vermutlich nur ein Getriebener. Vielleicht aber geht der Plan nicht auf.

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