Fragen an die Konstrukteure der Braunen Armee Fraktion

Es muß eine Braune Armee Fraktion geben. Es muß endlich - nach über vierzig Jahren - das Ausgleichstor geschossen werden:..

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek ist Verleger (Antaios) und seit 2003 verantwortlicher Redakteur der Sezession.

Auch auf dem Feld des orga­ni­sier­ten, poli­ti­schen Ter­ro­ris­mus soll es 1:1 ste­hen, min­des­tens, bei mora­li­scher Über­le­gen­heit der lin­ken Sei­te natür­lich, die irgend­wie doch die Rich­ti­gen umleg­te und intel­li­gen­te­re Beken­ner­schrei­ben verfaßte.

Um es deut­lich zu sagen: Mit den Kon­struk­teu­ren einer Brau­nen Armee Frak­ti­on mei­ne ich nicht das Zwi­ckau­er Trio samt vier­tem oder fünf­tem Bube, son­dern die­je­ni­gen, die – davon bin ich nach eini­gem Nach­den­ken und etli­chen Gesprä­chen über­zeugt – einen Popanz auf­ge­baut haben. Mei­ne Fra­gen, wobei ich beim Ende anfange:

1. Zwei Män­ner, die seit 13 Jah­ren in der Ille­ga­li­tät leben, dabei neun Aus­län­der und eine Poli­zis­tin erschos­sen und eine Nagel­bom­be gezün­det sowie über ein Dut­zend Ban­ken aus­ge­raubt haben sol­len, bege­hen Selbst­mord, als eine Poli­zei­strei­fe sich ihrem Wohn­mo­bil nähert. War­um ver­wen­den Uwe Mund­los und Uwe Böhn­hardt dabei Geweh­re, und war­um schießt sich einer der bei­den dabei in die Brust und nicht – wie bei einem Selbst­mord üblich – in den Kopf? Und war­um weh­ren sie sich nicht? Sie sind kei­ne Hero­en einer Bewe­gung, die sie als Mär­ty­rer ver­eh­ren wird, son­dern Mör­der ohne Bekennt­nis. War­um nut­zen sie Fest­nah­me und Pro­zeß nicht für die­ses Bekennt­nis, das sie doch ohne­hin in Form einer Video­bot­schaft just in die­sen Tagen zur Ver­öf­fent­li­chung vor­be­rei­tet hatten?

2. Die­se bereits kuver­tier­te Video­bot­schaft auf DVD wird in meh­re­ren Exem­pla­ren unver­sehrt aus dem Haus des Ter­ror-Tri­os in Zwi­ckau gebor­gen, das ansons­ten nur noch aus Trüm­mern und ver­kohl­ten Res­ten besteht. Den Brand gelegt hat­te das weib­li­che Drit­tel der Ban­de, Bea­te Zsch­ä­pe. War­um eigent­lich? Um Beweis­ma­te­ri­al zu ver­nich­ten? War­um aber sind dann neben den Beken­ner­schrei­ben auch Tat­waf­fen im Haus ver­blie­ben, auch die­se emi­nent wich­ti­gen Beweis­stü­cke völ­lig unver­sehrt, wäh­rend die Waber­lo­he doch der­ge­stalt war, daß Metall zu Klum­pen verschmolz?

3. Wie gelang es dem Nazi-Trio, 13 Jah­re lang unent­deckt in Deutsch­land zu leben, und dies, obwohl die drei nicht Ruhe hiel­ten, son­dern all das anrich­te­ten und voll­zo­gen, was oben schon auf­ge­zählt ist? Wie gelang in das vor allem in der von VS-Leu­ten und Infor­man­ten durch­setz­ten rechts­ra­di­ka­len Sze­ne? Die Schwei­ge-Dis­zi­plin wäre sen­sa­tio­nell, über­mensch­lich und nicht vor­stell­bar in einem von dau­ern­den Spal­tun­gen, Aus­stie­gen und Aus­spä­hun­gen zer­lö­cher­ten Milieu.

4. Die Mor­de an tür­ki­schen Klein­un­ter­neh­mern ende­ten im Jah­re 2006, mit­hin just in dem Moment, als die Poli­zei nach dem Mord an Yalit H. in des­sen Inter­net-Café nach dem 6. Zeu­gen such­te und ihn schließ­lich fand: einen Beam­ten des hes­si­schen Ver­fas­sungs­schut­zes, der nichts mit­be­kom­men haben woll­te. Kurz spä­ter stell­te sich her­aus, daß die­ser Mann bei fünf wei­te­ren Mor­den in unmit­tel­ba­rer Nähe zum Mord­op­fer gewe­sen war. Über die­sen Mann, sei­ne Stel­lung im VS, sei­ne Auf­ga­be wür­de man gern alles erfah­ren. Und vor allem eines: War­um ende­te nach sei­ner Ent­tar­nung die Mordserie?

5. War­um erschoß das Trio zuletzt noch eine Poli­zis­tin, eine Thü­rin­ge­rin? War­um blieb die­ser Wech­sel in der Opfer­wahl wie­der­um ohne Bekennt­nis, ohne Erklä­rung an die Öffentlichkeit?

6. Zuletzt: Wie konn­te das Trio über­haupt Ende der Neun­zi­ger aus dem völ­lig von VS-Leu­ten durch­setz­ten Netz des “Thü­rin­ger Hei­mat­schut­zes” (THS) ver­schwin­den, ohne eine Spur zu hin­ter­las­sen? Die füh­ren­de Figur des THS, Tino Brandt, wur­de 2001 als VS-Agent ent­tarnt, zwei, drei Jah­re zuvor war es bereits dem NPD-Chef Thü­rin­gens so ergan­gen. Man bil­de­te also und bau­te auf, was man beob­ach­ten wollte.

7. Der dama­li­ge Chef des Thü­rin­gi­schen Ver­fas­sungs­schut­zes, Hel­mut Roe­wer, hat­te im Kel­ler des Hau­ses ein Luden­dorff-Kos­tüm gela­gert, und im Gra­zer Ares-Ver­lag hat er ein Buch über die Rote Kapel­le und ande­re Geheim­dienst­my­then ver­öf­fent­licht, Sezes­si­on hat­te es in Heft 39/ Dezem­ber 2010 rezen­siert. Zuvor war schon bei Faber&Faber in Leip­zig ein Buch mit dem Titel Skru­pel­los. Die Machen­schaf­ten der Geheim­diens­te in Ruß­land und Deutsch­land erschie­nen. Wie skru­pel­los han­del­te Roe­wer selbst? War­um ließ er über V‑Männer in Thü­rin­gen NPD- und Kame­rad­schafts­struk­tu­ren aufbauen?

—-
Schnitt: Damals gab, heu­te gibt es Pro­fi­teu­re sol­cher Feind­bil­der, wie wir es nun seit fünf Tagen prä­sen­tiert bekom­men. Wer pro­fi­tiert von dem neu­es­ten Popanz? Was kann damit unter­bun­den wer­den, was geför­dert? geht es um ein NPD-Ver­bots­ver­fah­ren, geht es um die Vor­rats­da­tens­prei­che­rung, geht es dar­um, alles, was rechts ist, vor der dräu­en­den Finanz­ka­ta­stro­phe noch ein­mal so rich­tig gründ­lich unmög­lich zu machen?

Zuge­ge­ben: Die­se letz­te Fra­ge pro­vo­ziert wil­de Theo­rien. Beschrän­ken wir uns also bit­te zunächst auf die Ant­wort zu den Rät­seln 1–7, wobei Ver­wei­se zu neu­en Erkennt­nis­sen beson­ders hilf­reich sind. Welt­erklä­rungs­mo­del­le oder sachun­dien­li­che Kom­men­ta­re hin­ge­gen wer­den nicht freigestellt.
Test

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek ist Verleger (Antaios) und seit 2003 verantwortlicher Redakteur der Sezession.

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Kommentare (33)

Ein Fremder aus Elea

16. November 2011 09:49

1. Natürlich ist es denkbar, daß es kein Selbstmord war, sondern letzterer nur bequemer ist, aber so ungewöhnlich ist es auch wieder nicht, daß sich jemand mit einem Gewehr erschießt (Kurt Cobain etwa) und nicht (zuerst) auf den Kopf zielt (Seppuku etwa, mit der ganzen dranhängenden Philosophie).

2. Laut SPIEGEL sind die Tatwaffen sehr wohl versehrt, weshalb eine eindeutige Bestätigung ihres Tatwaffenseins bisher auch nicht möglich war. Oder schreiben sie mittlerweile wieder was anderes? Man kommt ja kaum nach. Bzgl. der DVDs lanciert der SPIEGEL mittlerweile die Theorie, daß sie von Beate Z. übergeben wurden.

...

4. Gute Frage, war mir bisher neu. Allerdings sollten Sie vorsichtig bzgl. der Mord"serie" sein, denn eine Serie ist es ja nur dadurch, daß jemand diese Morde zu einer Serie zusammengefaßt hat. Abgesehen davon verbindet sie doch nur der Umstand, daß eine Czeska eines bestimmten Kalibers benutzt wurde. Wie oft das wohl bei den tausenden Morden in einem Jahrzehnt passiert?

5. Der Grund dafür scheint gewesen zu sein, an ihre Waffe zu kommen. Jedenfalls scheint mir das am plausibelsten.

...

7. Nun, das ist gängige Praxis seit Gründung der NPD, um diesen Bereich des politischen Spektrums zu beobachten.

Daniel

16. November 2011 09:57

Zu 4.:

Kurz später stellte sich heraus, daß dieser Mann bei fünf weiteren Morden in unmittelbarer Nähe zum Mordopfer gewesen war.

Ist das schon sicher? Im Artikel "Verfassungsschützer hatte rechte Gesinnung" in der heutigen Ausgabe der FAZ ist zu lesen:

Ein Bericht der "Bild"-Zeitung, wonach sich der Beamte bei sechs der neun "Döner-Morde" in der Nähe des jeweiligen Tatorts aufgehalten haben soll, wurde am Dienstag von den Behörden nicht bestätigt.

Hirscho

16. November 2011 10:09

Im August 2011 wurde dem Verfassungsschutz die Tatwaffe von einem türkischen Nationalisten zum Kauf angeboten:

https://www.merkur-online.de/nachrichten/bayern-lby/doener-morde-informantangeblich-untergetaucht-1369653.html

Der SPIEGEL im Februar 2011:
Acht Türken und ein Grieche wurden mit derselben Tatwaffe erschossen. Es gibt Hinweise, dass eine Allianz türkischer Nationalisten, Gangster und Geheimdienstler dahinter stehen könnte.

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-77108510.html

tomaschek

16. November 2011 10:49

Sehr gute Fragen Herr Kubitschek. Wenn es Antworten darauf geben wird, werden sie im Kleingedruckten in Monaten oder Jahren erscheinen. Die naheliegendste Version : niedere Beweggründe und keine politisch aufgehübschte Mordserie.

Matthias

16. November 2011 12:04

ad 4: Laut einem Bericht der SZ war der Verfassungsschützer V-Mann-Führer "für das Sachgebiet Ausländerextremismus". Eventuell ist das ein Hinweis, dass die Opfer - wie anfangs schon gemutmasst wurde - der organisierten Kriminalität nahestehen.

https://www.sueddeutsche.de/politik/verdacht-gegen-hessischen-verfassungsschuetzer-spitzname-kleiner-adolf-1.1190178

Nach der gestrigen Sitzung des Parlamentarischen Kontrollgremiums sprach Oppermann (SPD) von "offenkundig starker rechter Gesinnung" - dagegen spricht allerdings, dass der Beamte (wie es üblich ist) diesbezüglich überprüft wurde. Ergebnis: negativ. Dagegen spricht auch, dass der VS-Beamte nach den Ermittlungen gegen seine Person 2006 in die hessische Bezirksregierung versetzt wurde - wie das mit einem besonderen Dienst- und Treueverhältnis zusammengehen soll wirft Fragen auf. Daher könnte die Geschichte um den "kleinen Adolf" durchaus ein Versuch sein, die öffentliche Aufmerksamkeit (und event die Schuld) auf einen relativ kleinen Fisch zu lenken, um andere Aspekte zu verdecken.

Weiter soll laut Oppermann besagter Beamter an "mindestens drei Tatorten" gewesen sein.

https://www.morgenpost.de/printarchiv/seite3/article1827982/Der-V-Mann-den-sie-Kleiner-Adolf-nannten.html

ad 5: Ohne die Quelle parat zu haben, wurde gemutmasst, dass die Polizistin aufgrund ihres vermeintlich südländischen Aussehens Opfer geworden sein soll. Die Tatsituation (Parkplatz, zufällige Pause der Polizisten) sprechen aber eindeutig gegen einen planbaren Mord. Überhaupt passt dieser Mord nicht in die Kette der vorherigen Taten, da in diesem Fall beispielsweise von zwei Schützen ausgegangen wurde. Außerdem wurde die Tatwaffe (Ceska) der vorherigen 9 Morde nicht verwendet. Weshalb?

Einen wichtigen ungeklärten Punkt finde ich auch den Aspekt des Suizids. Die Täter, die mind. 10 eiskalt ausgeführte Morde (darunter eine Polizistin) und ein Dutzend bewaffneter Banküberfälle begangen haben sollen, erschiessen sich selbst, weil sich ihnen eine Polieistreife nähert bzw. sie fürchten entdeckt zu werden? Daneben gibt es auch Widersprüchlichkeiten bzgl. des letzten Banküberfalls, da Zeugen u.a. von einer Schiesserei sprechen

https://www.dtoday.de/regionen/lokal-nachrichten_artikel,-Neues-vom-Bankueberfall-in-Eisenach-Waffe-gehoerte-ermordeter-Polizistin-aus-Heilbronn-_arid,107816.html

Martin

16. November 2011 13:03

In der Tat, drängen sich in diesem Fall enorme Fragen auf und man kann nicht sicher sein, was alles so durch die Presse in die Öffentlichkeit dringt - über dessen Wahrheitsgehalt kann man zudem auch noch treffend spekulieren.

Um die Fragen noch zu erweitern:

- Ich greife die Links von Hirscho auf und möchte dazu ergänzen, dass in den Radiomeldungen auf Bayern 5 genannt wurde, dass von der "Dönermord"- Tatwaffe nach Aussagen des Herstellers nur 24 Stück gebaut worden sein sollen, die alle in die Schweiz geliefert worden sein sollen. Warum weis dann, nach den oben genannten links, ein Inhaftierter, dass die Waffe in der Schweiz zu finden sei? Auch wenn sie jetzt in Zwickau gefunden wurde.

- Was sehr große Fragen aufwirft, ist die bisher bekannte Chronologie der Ereignisse. Bis Ende 2006 wurde serienmäßig gemordert und es wurden Bombenanschläge verübt. Die "Bekenner-DVD" wurde - so SPON - wohl im Jahr 2007 hergestellt. Seit diesem Zeitüunkt fällt das "Trio" eher durch "Beschaffungskriminalität", also Banküberfälle auf. Anschläge auf Ausländer etc., finden keine mehr statt. Von den Banküberfällen, die bislang genannt wurden, geht offenbar keiner auf die Zeit bis 2007 zurück (so mein Kenntnisstand). Aus dieser Chronologie stellen sich dann folgende Fragen:

- Wovon haben die Täter während der "aktiven" Terrorphase gelebt?
- Warum bricht diese "Terrorphase" abrupt 2006 ab und ein Bekenner-Film bleibt 4 Jahre einfach liegen?
- Warum musste dann dazu übergegangen werden, den Lebensunterhalt durch schlichte Kriminalität zu bestreiten? Das Leben im Untergrund ist sicher deutlich teurer als ein normales Leben und besonders große Beute scheint, nach dem bisherig Veröffentlichtem, wohl auch nicht angefallen zu sein.Ein großes Finanzierungsloch deutet sich an ...
- Warum bringt man sich dann, nachdem man "nur noch" Räuber war, so mir nichts Dir nichts um?
- Warum wurden die belastenden Beweismittel quasi allesamt in der Zwickauer Wohung "gehortet" und warum nimmt man dann ausgerechnet einen absoluten Kernbeweis, die Dienstwaffen der Heilbronner Polizisten, in ein Wohnmobil, mit dem man einen Überfall verübt, bei dem dann aber - nach den Videoaufnahmen - diese Waffen gar nicht verwendet wurden?
- Wenn man sich die "Banküberfall" Videobilder anschaut, dann verwendeten die Täter, die ja ein umfangreiches Waffenarsenal gehabt haben und sogar eine Maschinepistole ihr eigen nennen konnten, offensichtlich nur Schreckschuss(oder Gas-)-Pistolen, die bestenfalls "aufgebohrt" waren (Schaut Euch die Bilder mal genau an)?

Über "cui bono" kann man meines Erachtens derzeit noch nicht richtig diskutieren - dazu liegen zu wenig Fakten auf dem Tisch der Öffentlichkeit ... Aber die vielen Fragen, die schreien nach einer Beantwortung!

Franschi

16. November 2011 13:19

Was mir bisher viel zu sehr unter den Tisch fällt, ist die von der WELT aufgebrachte Nachricht, das in dem Haus auch legale illegale Ausweise gefunden wurden. Also von staatlichen Stellen erstellte Ausweisdokumente auf falsche Namen die nicht gefälscht wurden und eigentlich nur von Geheimdiensten verwendet werden. Wenn die Information stimmt, impliziert das zwingend, daß die drei für einen Geheimdienst (vermutlich den VS) gearbeitet haben.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article13715153/Die-moegliche-Verbindung-der-Taeter-zum-Geheimdienst.html?fb_ref=artikelende&fb_source=profile_oneline

Dazu paßt auch, das ein hauptamtlicher Mitarbeiter des VS anscheinend bei sechs Morden vor Ort war, vermutlich um die Operationen zu überwachen bzw. abzusichern.

Nachdem gegen diesen Mann der in seinem Wohnort Hofgeismar angeblich als "kleiner Hitler" bekannt ist, ermittelt wurde und er versetzt wurde, hörten die Morde 2006 schlagartig auf. Zusätzlich belastend wurden bei diesem Mann mehrere angemeldete Waffen, Abschriften von "Mein Kampf" und auch ein Buch für Personentötungen gefunden.

Für mich ergeben sich aus dem Befund zwei denkbare Möglichkeiten:

1. Es ist einem Nazi gelungen sich beim VS einzuschmuggeln, und seine Stellung zu mißbrauchen um die Möglichkeiten des VS für den Aufbau einer nationalsozialistischen Untergrundorganisation auszunutzen.

2. Der VS hat das ganze wissentlich durchgeführt, und beispielsweise in Abstimmung mit der Türkei eine Anschlagsserie auf türkische Extremisten durchgeführt. Es gibt ja auch das Gerücht über die aus türkisch nationalistischen Kreisen stammende Person, welcher der Polizei die Tatwaffe besorgen wollte. Dagegen spricht allerdings, das die alle ganz zufällig in Dönerbuden arbeiteten. Dazu paßt allerdings wieder, daß der VS-Mann angeblich für Ausländerextremismus zuständig war. Man hat sich hierfür dann einfach drei Idioten aus der Neonazi-Szene als Ausführende gesucht. Einer Absicht die Taten der rechten Szene in die Schuhe zu schieben, widerspricht allerdings, daß seit 2006 nichts mehr passiert ist, und man dafür wohl kaum 10 Unschuldige exekutiert. Der Versetzung und die rechte Vorgeschichte wäre dann also nur ein Verleierungsvorgang.

Die Version 1 ist für mich eigentlich glaubwürdiger. Allerdings ist es natürlich ein Skandal allererster Güte, wenn eine Mordserie von einem VS-Mann nicht nur gedeckt, sondern womöglich sogar initiiert wurde. Dazu kommt dann eben auch noch, das schon der THS in welchem die drei zuvor radikalisiert wurden, auch schon von einem schon damals für den VS arbeitenden Mann aufgebaut wurde.

Ohne den VS wäre die ganze Mordserie so also überhaupt nicht denkbar gewesen. Der Neonazismus in Deutschland wird also vom VS wissentlich mit Geld und Personal stabilisiert und aufgebaut. Hier wird das Gegenteil von dem erreicht, was der VS eigentlich machen müßte.

Andreas Kröpcke

16. November 2011 14:32

Hö, wer spricht denn von einer "Braunen Armee Fraktion"? Die taz am Wochenende (in einem Schnellschuß) und der Spiegel (Flatter-Boulevard also). Politiker sprechen maximal von "Rechtsterrorismu", wenn überhaupt. Die Ausgangsbasis des Fragekatalogs mithin nicht - und das dieser Fall von Fragen wimmelt, bestreitet kein Politiker und die seriöse Presse auch nicht.

Theos

16. November 2011 14:57

"... drei Idioten aus der Neonazi-Szene"? Nein, so einfach ist das Leben nicht. Unabhängig vom konkreten Fall, bei dem man sich mit Hypothesenbildungen von außen angesichts der vielen Fragen eher zurückhalten sollte: Wie der islamistische und der Linksterrorismus, so ist auch der Rechtsterrorismus ein reales Phänomen. Er ist den Konservativen so wenig zuzurechnen wie der SPD die RAF. Radikalisierungsprozesse zum Terrorismus folgen vergleichbaren psychologischen Mechanismen. Die politische Nutzung 'durch Dritte' kommt sekundär hinzu. Der beste V-Mann (der anheizen mag) ist der in der Szene sozialisierte. Vielfach unterbleibt durch die Justiz eine geeignete strafrechtliche Reaktion bei Mehrfachtätern.
In einem Artikel schrieb ich vor einiger Zeit: "Überhaupt spielen die Aktivitäten Einzelner, die als Mehrfach- und Intensivtäter imponieren, für das gesamte untersuchte Fallaufkommen eine zentrale Rolle. So taucht etwa die Führungsfigur der Kameradschaft „Sturm 43“ zehnmal in der Statistik auf und ist damit im Untersuchungszeitraum an mehr als 50 % der rechten Gewaltdelikte in dem als „hoch belastet“ geltenden sächsischen Landkreis Mittweida beteiligt. Die „hochproblematische Kerngruppe der Mehrfach- und Intensivtäter“ umfasst in Sachsen bis zu 20 %, in Nordrhein-Westfalen bis zu 25 % der Gewalttäter. Angesichts solcher Befunde drängt sich die Frage auf, ob die Strafverfolgung gegen Mehrfach- und Intensivtäter wohl mit der nötigen Konsequenz praktiziert worden ist, um Konstellationen wie in Mittweida zu beeinflussen. Diesen Vorhalt muss sich die Justiz allerdings nicht selten generell gefallen lassen, wenn es um Maßnahmen gegen Mehrfach- und Intensivtäter im Bereich der allgemeinen Kriminalität und Gewalt geht."
In dem letzten Satz steckt die Erklärung. Es mag Fälle geben, in denen der (im Prinzip unabhängige) Richter auf einem Auge blind ist. Strukturell handelt es sich jedoch um das System der Strafrechtspflege, wobei in Deutschland und der Schweiz Gewalttäter (im Vergleich zu anderen europäischen Staaten) besonders selten Freiheitsstrafen verbüßen müssen.

Martin

16. November 2011 14:58

Ach ja:

Bei dem Themenkomplex, der unsere Politiker wohl am meisten zur Zeit umtreibt, nämlich, wie schlage ich aus diesen Verbrechen möglichst viele Argumente für eigentlich damit nicht zusammenhängende politische Ziele, warte ich nur noch darauf, dass man, nachdem bereits angestoßenen NPD-Verbotsverfahren, nun fordert:

- Komplett uneingeschränkte doppelte Staatsbürgerschaft für türkisch stämmige Einwohner
- Befürwortung des Beitritts der Türkei in die EU, u.a. jetzt wegen der "historischen Schuld " der deutschen an den Verbrechen ... diese Dimension wird natürlich erheblich verstärkt, wenn tatsächlich staatliche Stellen involviert waren ...
- lässt sich bestimmt noch eingiges hinzufügen ...

Es ist mehr als nervtötend, wenn statt Aufklärungsarbeit immer gleich politische Konsequenzen gefordert werden und der zweite Schritt immer vor dem ersten gemacht wird - aber das gehöhrt ja mittlerweile zu den eingeübten politschen Ritualen in diesem Land.

Matthias

16. November 2011 15:07

@ Martin

Der erste Banküberfall soll bereits 1999 gewesen sein

https://www.20min.ch/news/dossier/rechts/story/18342366

Die Sache mit den im Wohnmobil mitgebrachten Waffen (plus Handschellen der Polizistin) erscheint mir auch suspekt bzw. macht mich regelrecht stutzig - paßt aber doch irgendwie zu den erstaunlicherweise nichtverbrannten, versandfertigen "Bekenner-DVDs" sowie der berüchtigten Ceska, die in der Wohnung gefunden wurden. Das sind alles klarste Indizien, die zudem in dieser Häufung nur einen Schluß zulassen (sollten) - nämlich dass jeglicher Verdacht ausschließlich auf Mundlos und Böhnhardt fällt. Mir drängt sich allerdings ob der frappierenden Eindeutigkeit und Häufung der Beweise der leise Verdacht auf, dass diese theoretisch auch gelegt worden sein könnten.

Noch eine weitere Frage harrt der Aufklärung - nämlich folgende beiden Widersprüche: 1) Bei den ersten Taten (vor dem Untertauchen 1998) wurde jeweils Wert auf entsprechendes politisches Bekenntnis/NS-Symbolik gelegt - man erinnere sich an die Bombenattrappenkoffer mit großem Hakenkreuz oder die Puppe mit Judenstern. Nichts von alledem sehen wir bei den folgenden Taten (Mordserie, Anschläge) - nicht der Hauch eines Bekenntnisses oder politischen Statements. Erst auf der DVD (angeblich vom Jahr 2007) finden sich (für eine so lang andauernde Mord- und Anschlagsserie erstaunlicherweise sehr knapp gehaltene) Hinweise auf die politishcen Motive des Handelns. Danach ist das selbstgewähte Motto "Worte statt Taten". Für mich wirkt das allerdings eher wie eine aufgesetzte bzw. vorgeschobene, nachträgliche Erklärung dafür, dass all die Jahre kein Bekenntnis zu den Taten erfolgte. 2) Weiterhin findet sich auf der DVD der knappe Hinweis solange weiterzumachen, bis sich "grundlegende Änderungen in der Politik, Presse und Meinungsfreiheit" vollziehen. Das ist der nächste Widerspruch zu ihrem Handeln. Wenn niemand die hinter den Taten stehende Absicht erkennt, werden die Änderungen, die man erreichen will logischerweise nie eintreten - insofern stellt sich für mich die Frage, ob in den 7 Jahren politische Motive (sollten Mundlos und Böhnhardt die Täter sein) überhaupt eine (tragende) Rolle gespielt haben.

Toni Roidl

16. November 2011 16:19

Was auch immer tatsächlich sich zutrug:

Die Antwort auf GöKus letzte Frage muss man nicht lange suchen:

»Reaktion auf Naziterror: Friedrich will Neonazi-Register einführen«
https://www.focus.de/politik/deutschland/nazi-terror/reaktion-auf-rechtsterrorismus-friedrich-will-neonazi-register-einfuehren_aid_684900.html

Wer in diesem Register so alles als »Neonazi« auftauchen würde,
kann man sich leicht ausmalen...

Löffelstiel

16. November 2011 16:52

Die Ungereimtheiten nehmen zu. Im Internet unter 'Deutschland' ist zu lesen, daß die Bankräuber mit dem Wohnmobil vorgefahren und abgehauen sind und sich dann darin umgebracht haben. Hat sich je ein Bankräuber auffälliger verhalten?

Fragwürdig auch: Auf dem Comic zur Liquidierung der Polizistin 2007 steht das Jahr 2000. Ist das eine 'Irreführung der Behörden'? Oder was?

Ein Fremder aus Elea

16. November 2011 17:25

Es ist wohl müßig, die unterschiedlichen Versionen zu zählen, welche bisher schon verbreitet wurden. Nun starben sie an einem aufgesetzten Kopfschuß und einem Schuß in den Mund.

Die Ceskageschichte ist aber doch wirklich interessant. Woher weiß die Polizei eigentlich, daß es eine dieser 34 Ceskas war, die an den Schweizer Waffenhändler gingen?

Ich glaube kaum, daß wirklich nur 34 produziert wurden. Ich meine, schon alleine aus dem Grund, daß für eine solche Rarität wohl schwerlich Munition aufzutreiben wäre.

Und für einen Mörder ist es ja auch nicht gerade die klügste Wahl sozusagen mit der Blauen Mauritius zu schießen.

Verzeihung... es ist ja an und für sich ein ernstes Thema, wenn Menschen erschossen werden, aber bei der Berichterstattung der letzten Tage fällt es mir schwer, nicht zu lachen.

.exe

16. November 2011 17:34

Es gibt – und gab in den letzten 20 Jahren – in Deutschland überhaupt keinen erkennbaren Ansatz für einen »NS-Terrorismus« oder ein NS-Milieu, das von sich aus in der Lage wäre, allein die logistische Leistung eines terroristischen Untergrunds auch nur ansatzweise zu überschauen oder zu bewältigen, von der politischen Dimension und Verantwortung ganz zu schweigen. Allein die Physiognomien und der spärlich bekannte Hintergrund der Verdächtigen scheinen keinen Grund zu der Annahme zu geben, daß sich das jetzt geändert hätte.
Und dann darf daran erinnert werden, daß in der Geschichte der BRD grundsätzlich immer dann, wenn Waffen, Sprengstoff und Terrorismus im Spiel waren, auch irgendein deutscher Geheimdienst mit von der Partie war, auch immer wieder gern als Waffenbeschaffer. Ich erinnere hier an die gesamte Geschichte der RAF, der Bewegung 2. Juni, das Oktoberfestattentat, die Wehrsportgruppe Hoffmann etc. So war es letztlich auch im Fall des Martin Wiese aus München, der ein jüdisches Zentrum in die Luft sprengen wollte. Beim militanten Neonazi-underground sitzt der VS sowieso im Boot.

Martin

16. November 2011 18:22

@Fremder aus Elea:

Es sollen sogar nur 24 gewesen sein und diese Anzahl war der Polizei wohl auch schon lange vor dem Auffliegen des Trios bekannt, da man - so B5 - intensiv über den Verbleib der Waffen in der Schweiz recherchierte und man eben diesen Verbleib nicht vollständig aufklären konnte. Das einzige, die Taten verknüpfende Element, war ja auch bislang, dass immer die selbe Tatwaffe verwendet wurde.

Diese Waffe ist m.M.n. (ohne Schalldämpfer) aber keine "blaue Mauritius" und auch das Kaliber ist kein wirklich seltenes Kaliber, auch wenn man heutzutage im "Alltag" (ohne Dämpfer) eher größere Kaliber verwendet. Das, was diese Baureihe wohl so selten machen soll, dürfte die Anfertigung für den Schalldämpfereinsatz und die Auslieferung mit eben einem solchen Dämpfer gewesen sein. Ich selber habe schon vor dem Auffliegen der "Drei" die Kriminaltechniker dafür bewundert, wie sie aus einem Projektil und einer evtl. am Tatort befindlichen Hülse genau ermitteln konnten, dass es sich um
a) eine Waffe mit montierten Dämpfer handeln musste (dämpfen kann man auch anders)
b) Diese vom genannten tschechischen Hersteller stammen musste und genau dem genannten Modell entspricht

OpInfoStOffz

16. November 2011 18:23

Das Propagandavideo der Zelle ist nicht vollständig öffentlich verfügbar. Anhand der vorliegenden Beschreibungen und Auszüge werden aber auch hier Auffälligkeiten erkennbar: Propaganda würde in diesem Fall normalerweise Forderungen kommunizieren, Unterstützung mobilisieren oder Abschreckung erzeugen. Nichts davon scheint jedoch in dem Video vorzukommen:

a) Die aufgestellten Forderungen sind unspezifisch und passen nicht zur Art des Vorgehens. Wenn man die Regierung erpressen will, muss man sie auch direkt bedrohen (etwa durch Anschläge auf Beamte, Behörden etc.) und nicht unbeteiligte Dritte. Zu den mutmaßlichen Taten der Zelle hätten z.B. Forderungen an bestimmte Migrantengruppen zur Ausreise etc. gepasst, die aber offenbar nicht vorkommen. Dies deutet darauf hin, dass die Forderungen nicht ernst gemeint bzw. willkürlich formuliert waren.
b) Das Video kann keine Mobilisierungswirkung erzeugen, weil es z.B. keinerlei Aufrufe enthält (z.B. weitere Zellen zu bilden und den Druck zu verstärken), und spricht auch keine potentiell sympathisierenden Zielgruppen an. Es wirkt gerade so, als hätten die Autoren gezielt vermeiden wollen, irgendwelche Unterstützung zu mobilisieren.
c) Die Abschreckungswirkung ist minimal, weil es keinen zeitlichen Zusammenhang zwischen Tat und Propaganda gab und Tat und Addressat nicht zusammenpassen.

Das Video offenbart Medienberichten zufolge Täterwissen (Bilder der Getöteten) und ist daher wahrscheinlich authentisch, d.h. derjenige, der es produziert hat, steht mit den Tätern zumindest in enger Verbindung.

Es stellt sich grundsätzlich die Frage, warum ausgerechnet fünf Jahre nach der letzten Tat die propagandistische Arbeit eingeleitet werden sollte. Der einzige vernünftige Grund dafür wäre gewesen, dass weitere Taten unmittelbar bevorstanden bzw. die Serie fortgesetzt werden sollte. Darüber wurde bislang jedoch nichts gemeldet.

Das in sonstiger Hinsicht sehr professionelle Vorgehen der Zelle und der vergleichsweise hohe Aufwand bei der Produktion des Videos kontrastieren auffallend mit dem völligen Fehlen jeglicher Überlegungen zur propagandistischen Wirkung.

Hohenstaufen

16. November 2011 20:14

Nebenbei: So falsch wie jetzt in den Medien behauptet, waren die Vermutungen der Ermittler nicht. Sie hielten tatsächlich "Türkenhass" für das Tatmotiv.
Zitat aus dem SPIEGEL vom Februar 2011:

"Und so hält die Ermittlertruppe weiterhin an ihrer These fest, bei dem Täter handle es sich um einen Türkenhasser, dem die Morde sexuelle Befriedigung verschafften. Doch auch dafür fehlen ihr die Beweise."

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-77108510.html

Nur der SPIEGEL-Reporter fabuliert über organisierte Kriminalität, Graue Wölfe e.t.c. Der SPIEGEL lag völlig daneben, die Ermittler nicht. In der aktuellen Berichterstattung wird das aber nicht erwähnt.

S. W.

16. November 2011 20:41

Die Kritik findet sich zwischen den Zeilen:
"Generalbundesanwalt Griesbaum, der heute die Geschäfte offiziell an den neuen Generalbundesanwalt Harald Range abgibt, jedenfalls räumt am Mittwochabend in der ARD ein, man habe in den vergangenen Jahren nicht feststellen können, "dass es in der rechtsextremen Szene terroristische Strukturen gibt"."
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.neonazi-terror-langes-warten-auf-beate-z.9d635743-8d63-4fbe-812f-8900c59e4ca8.html

Raffael

16. November 2011 21:18

Einen "globalen" Ansatz würde ich zumindest verneinen. Wir hatten zwar Brevik in Norwegen, mit den gleichen Ansätzen der MSM um "rechts" auch in der BRD zu verunglimpfen - aber es gibt ja noch andere europäische Staaten und Völker. Spontan fallen mir da Spanien, Slowakei und Tschechien, Portugal oder Griechenland ein, die vollständig durch das Raster fallen.

Die sich abzeichnende Finanzkatastrophe wird nationalen oder "rechten" Kräften überhaupt keinen Auftrieb geben. Solange die Leute zu essen haben, passiert in der BRD eh nichts. Strafft man die Zügel, wird die ganz normale Existenzangst die Leute zum Handeln zwingen - fernab jeder "rechts links" Orientierung. So ist in Spanien gerade das Mietrecht drastisch verschärft wurden, damit die Immobilienblase noch ein Weilchen hält. Der Vermieter darf jetzt nach 10 Tagen Mietverzug (sic!) im mündlichen Schnellverfahren Zwangsräumen lassen. Widerspruch dagegen ist nicht mehr möglich. Die hiesige Bewegung 15. Mai hilft den Betroffenen, indem sie die Zwangsräumungen mittels Widerstand gegen Polizei und Gerichtsvollzieher ERFOLGREICH verhindert. Gleiches wird auf allen Ebenen auch in der BRD einsetzen und zwar mit Billigung von Polizei und anderen Beamten. Wer annimmt, das "rechte" Kräfte durch die Krise an Kontur gewinnen werden der irrt wahrscheinlich. Die Not wird Menschen aller Lager im Praktischen vereinen. "Rechts" ist in der BRD viel zu schwach und es Bedarf erst einer wirklichen Not, um diesen Kräften zu neuem Leben zu verhelfen.

Bleibt die Theorie der Ablenkung der Massen von den eigentlichen Geschehnissen. Aber von was, würde man die träge Masse der fettgefressenen und degenerierten Deutschen ablenken müssen? Welchen Aufschrei gab es denn bei den Ungeheuerlichkeiten am laufenden Band bis jetzt? Es gab nicht mal ein schwaches Ächzen. Deswegen eine "gezielte Ablenkung" dieser Art zu starten, erscheint weit hergeholt.

Trotzdem scheint natürlich an dieser Sache etwas nicht zu stimmen - wobei das Einzige, was wirklich "stimmt", die Reaktion der MS-Medien
darstellt. Diese und führende Volksverräter würden sich bei jeder ähnlich sich bietenden Gelegenheit gleich verhalten. Nichts Außergewöhnliches also.

Die oben aufgeführten Merkwürdigkeiten sind nicht von der Hand zu weisen. Ich "tippe" deswegen eher auf eine über Bande gespielte langfristige Schwächung verschiedener Dienste. Man schaue sich nurmal die Zerstörung der Bundeswehr und vor allem die dahinterstehende Motivation an. Diesbezüglich müssen vor dem Zusammenbruch noch ganz andere Institutionen zerlegt werden.

Honoré de la Canardière

16. November 2011 21:48

Zu den Punkten 6 und 7: ich schließe mich der Meinung des Bundesvorsitzenden der der Gewerkschaft der Polizei, Rainer Wendt, an.

„denn die gewaltbereiten Rechtsextremisten werden ja zu politisch motivierten Staatsfeinden hochstilisiert. Das halte ich für falsch. Es sind schlichtweg Kriminelle, es sind Räuber und Mörder, und die muss man auch genauso behandeln, nämlich man muss das aufklären, man muss sie festnehmen und einsperren und man darf sie nicht einfach nur jahrelang beobachten, in irgendwelchen Berichten erfassen, die dann auch keine richtige Aussagekraft haben, sondern man muss sie strafrechtlich verfolgen. Das ist einfach nur handwerkliche Polizeiarbeit, aber genau das gehört an diese Stelle hin, denn es sind keine Politiker, es sind Verbrecher.“

Das ganze Interview auf Deutschlandfunk:

https://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1605542/

mcbad

16. November 2011 22:18

Gerade äußerte sich ein Experte im HR-TV: Seiner Meinung nach sei es kontraproduktiv, V-Leute zum Reden zu bringen. Und: Wir müssten es akzeptieren, dass ein dicht gestricktes Netz von V-Männern nicht offen gelegt werden kann und weder die betreffenden V-Männer noch deren Informanten befragt werden können. Vulgo: Wir stricken die Story nach unserem Muster, und den Plot haben wir auch schon: Braune Armee Fraktion.

In der ’Zeit’ heißt es heute: „Die Serienmörder von Zwickau waren keine Einzeltäter. Sie hatten ein Netzwerk von Helfern und Sympathisanten.“
Es muss nicht lange gerätselt werden, wer damit gemeint ist, die ’Zeit’ selber lässt durchblicken, wer ihrer Meinung nach die Stichworte geliefert hat: alle, die sich rechts von der Linken aufstellen.

Anderer Gedanke:
In einer total fiktionalisierten Welt erinnert einen das trio brutale an Pirandellos „Sechs Personen suchen einen Autor“ (1921). Während einer Theaterprobe taucht eine sechsköpfige Familie auf und verlangt vom Theaterdirektor, dass er ihr „Sein“ inszeniert, zum „realen Spiel“ macht.

Theaterdirektor: „Ich probe jetzt! Und Sie wissen genau, dass während der Probe niemand herein darf. Wer sind die Herrschaften? Was wollen Sie?“
Der Vater: „Wir sind auf der Suche nach einem Autor.“
Theaterdirektor: „Aber hier ist kein Autor, wir proben kein neues Stück.“
Die Stieftochter: „Umso besser, Herr Direktor! Dann könnten wir Ihr neues Theaterstück sein.“

Das Trio hatte mit dem VS den Regisseur, der „ihr Stück“ inszenierte, als Spiel im Spiel. Da das über weite Strecken hinter den Kulissen geschah, dürfte es interessant sein zu erfahren, was genau passiert ist, dass der Vorhang jetzt hoch ging? Das könnte noch interessanter sein als der „Roman“, den sich die Dreierbande gebastelt hat.

Und jetzt versuche ich mir vorzustellen, wie Terrence Malick diesen “Roman“ verfilmen würde...

Depero

17. November 2011 02:11

Diese lächerlichen und praktisch unzerstörbaren "Bekenner"videos werfen, in der Tat, einige Fragen auf. Vielleicht bin ich altmodisch, aber ich denke da eher an eine vermummte Person, welche eine Fahne ihrer Gesinnung hinter sich aufgehängt hat, und wirre Ansichten und Forderungen vorträgt. Wenn ich das richtig sehe, hat sich dort keiner von den dreien wirklich zu irgendwas bekannt?
Es düfte wohl das dümmste "Bekenner"video weltweit sein. Ihr USB Stick scheint übrigens vom selben Hersteller zu sein wie die DVDs, denn auch dieser hat das Feuer anstandslos überstanden?

Nach meinem Kenntnisstand waren im Wohnwagen nicht nur die Waffe der Polizistin, sondern auch ihre Handschellen, sowie ein Multifunktionswerkzeug ihres schwer verletzten Kollegen? Sowie andere Pistolen, Pumpguns , Maschinepistole und eine Handgranate, schreibt jedenfalls die Berliner Zeitung. Mit der Ausrüstung hätte man von diesen kaltblütigen Killern doch wenigstens ein Ende mit einem hollwoodreifen Shootout erwarten können? Es ist schwer was genaues dazu zu sagen, denn die Medien wollen mit immer neuen und sich teilweise widersprechenden Details offenbar kein richtiges Licht ins Dunkel bringen? Diese Beate Z. dürfte inzwischen doch richtig "gebrieft" sein, für eine Aussage die man der Presse vorlegen kann?

Da haben wir also einen Polizeiapparat, der jeden islamischen Kofferbomber zur Strecke bringt, bevor er zur Tat schreiten kann. Und der bekommt über 10 Jahre lang nichts von einer einheimischen Terrorgruppe mit? Was aber nichts macht, weil auch sonst niemand davon etwas mitbekommt. Die Bekenner DVDs sind ja nie abeschickt worden. Ach nein, das stimmt ja auch nicht, jetzt 4 Jahre nach der Tat, just zu dem Zeitpunkt wo das ganze auffliegt, bekommt die Partei die Linke eines geschickt. Alles sehr verwirrend!

Aber egal, man muß ja nur ein Blick ins spon Forum werfen um die nützlichen Effekte dieser Tat zu erkennen. Wie den kritischen, linken, Bildungsbürgern der virtuelle Geifer aus dem Mund läuft, ist wirklich zu lustig. Man will all denen, die sich dort ständig gegenseitig bestätigen wie blind dieser Staat doch auf dem rechten Auge ist, zurufen: AUF DEM RECHTEN AUGE BLIND? WAS FÜR EIN QUATSCH! WIR LEBEN BEREITS IM 4.REICH. IHR HABT DAS ALLE NUR NOCH NICHT GEMERKT! Genau so wenig wie die 10 jährige Terrorwelle die jetzt hinter uns liegt. ;-)

Ein Fremder aus Elea

17. November 2011 05:52

@Martin. Wenn das alles stimmt, was Sie sagen, dann stellt sich aber doch die Frage, was sich wahrscheinlichererweise im schweizer Waffenladen abgespielt hat.

A.) "Boah ey, cooles Ding, die nehmen wir!"

B.) "Und Sie sagen, die läßt sich nahezu eindeutig bei Gebrauch bestimmen? Wenn ich die also an jemanden weitergebe, weiß ich immer, was er gerade damit gemacht hat?"

Th.R.

17. November 2011 10:19

Hier ein wichtiges Detail, das bislang überhaupt noch nicht erwähnt wurde:

Die BILD berichtete am 07.11., also drei Tage nach dem Banküberfall in Eisenach, von Augenzeugen, die einen 3. Mann aus dem (brennenden?) Wohnmobil flüchten gesehen haben wollen:

https://www.bild.de/news/leserreporter/bankueberfall/brennendes-wohnmobil-bankraub-20857504.bild.html

” Zeugen wollen einen dritten Mann gesehen haben, der aus dem Fahrzeug flüchtete.”

“Eine Nachbar berichtet, dass eine Person aus dem Führerhaus kletterte und die Flucht ergriff.”

Unke

17. November 2011 11:32

Wie so häufig beinhaltet dieser Fall Aspekte, von denen viele eine gesonderte Darstellung in einem jeweils eigenen Beitrag verdienten (vielleicht kann man später daraus mal ein Buch machen?*). Deshalb sind die folgenden Punkte nur als „Anriss“ zu werten:

1. Zuvörderst, und mithin am wichtigsten, die Sache mit der Pistole.
Hm… es wundert mich ja selbst, dass Mitglieder der Sezession mit persönlicher Beziehung zum Rhein-Main Gebiet es noch nicht aufs Tapet gebracht haben:
Wie war das denn mit der Pistole im Dienstwagen des Taxifahrers Joseph Martin Fischer? Es handelte sich zufällig(?) um dieselbe Pistole, mit denen die „Revolutionären Zellen“ 1981 Heinz-Herbert Karry umgebracht hatten.
Und? Im Analogieschluss zum aktuellen Fall (guilty by association) wäre Joschka Fischer schon damals als Terrorist in U-Haft zu nehmen gewesen.

2. Ein Schlüssel zum Verständnis der Eigen/Gruppendynamik des –vermeintlichen/offensichtlichen– Verbrechertrios scheint mir deren Zusammensetzung zu sein, nämlich Mann / Mann / Frau. Ähnlichkeiten mit Baader / Ensslin / Meinhof (m/w/w) sind nicht zufällig. Die solcherart auftretenden Spannungen führen einerseits zur Radikalisierung, andererseits zur Entdeckung.

3. Ich finde es durchaus lohnend, einen intensiveren Blick auf die Voraussetzungen für „ostdeutschen Rechtsradikalismus“ zu werfen. Es sei daran erinnert, dass im Zuge der sog. Wiedervereinigung eine ganze Generation männlicher Jugendlicher wie Abfall behandelt wurde. Die Mädels bandelten mit Westmännern an und zogen als willkommenes Frischfleisch in den Westen, die Jungs wurden als Loser verhöhnt und einfach weggeworfen. Viele haben sich im Westen als Arbeitskräfte verdingt, einige jedoch stießen sich an den grellen Widersprüchen zwischen Propaganda („Befreiung“) und Wirklichkeit (Austausch des Sozialismus -Ost- durch den Sozialismus -West-). Das Unbehagen, das dort bestand wurde nie adressiert, was mich zum nächsten Punkt führt.

4. Die politische Auseinandersetzung, so wie wir so aus Westdeutschland jahrzehntelang gekannt hatten gibt es nicht mehr. In der neuen globalen Weltordnung wurde eine nennenswerte politische Diskussion abgeschafft (ist es am Ende vielleicht das, was Fukushima mit dem „Ende der Geschichte“ gemeint hat?).
Wenn man sich an die 50er, 60er, 70er Jahre erinnert und die damals herrschende Meinungsfreiheit, so kommt einem das heute wie ferne, sepia-verklärte Zeiten vor. Systemkonkurrenz hat seine Vorzüge!
Heute herrscht ein oktroyierter Konsens - und das ist beileibe nicht das Einzige, in dem sich die untergegangene DDR im Nachhinein durchgesetzt hat! (Die Tatsache, dass das ein globales Phänomen ist macht es nicht wirklich besser.)
Wenn Abweichler keine Artikulationsmöglichkeiten haben erzeugt das Druck, insbesondere wenn die Abweichler gute Argumente haben (und eben keine „Irren“ sind, wie von den MSM ständig propagiert). Dann passieren eben solche Dinge wie „Breivik“ oder die „Thüringer Zelle“, oder, in RAF- Sprache: „so was kommt von so was!“.

* Wenn man die Obsession der deutschen Zeitgeschichte mit der RAF bedenkt (insbesondere durch den einflussreichen Publizisten und langjährigen Sympathisanten Augstein) ist das nur allzu legitim.

Dema Goge

17. November 2011 11:45

Zur (Betroffenheits-)Feier des gestrigen Tages hat es sich das K&K Team (Kolz und Kulle) vom 'Informationssender' Phönix nicht nehmen lassen das Rittergut-Antaios Filmchen nochmal einzuspielen.

Doch auch auf penetrantes nachfragen hat sich der Studiogast Dr. Lazaros Miliopoulos nicht dazu hinreißen lassen dem Herrn Kubitschek wenigsten die Rolle des Ideengebers des ‚braunen Terror Packs’ zuzuweisen.

Etwas süffisant bemerkte er so gar – sinngemäß - daß aus seiner Sicht die einzige Gemeinsamkeit dieser rechten Gruppen (NS / KR / völkische Nationale) deren Systemopposition sei.

Gardeleutnant

17. November 2011 15:02

Nun soll das angebliche Bekennervideo dem Spiegel von Linksradikalen verschafft worden sein, die sich dafür und für jede Verwendung/Ausstrahlung eine Vergütung zahlen ließen:
https://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M569b07a7a8c.0.html

Man vergleiche die §§ 10, 12 und 31 Urheberrechtsgesetz:
https://www.gesetze-im-internet.de/urhg/

Mit etwas Glück wird diese ganze hanebüchene Geschichte noch zum Werbe-GAU von VS und Linken gleichermaßen.

Norddeutscher

17. November 2011 16:06

Der Ansatz einer Erklärung?

https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=vymAi1K-A0k

Dema Goge

18. November 2011 11:20

Heut morgen im DLF:

Leyendecker (SZ) gewährt intime Eindrücke vom intellektuellen Innenleben der ‚Naziterroristen’.

Niveauloses Rumgemorde behagt ihm nicht. Da waren die Damen und Herren der RAF schon von anderem Kaliber:

‚Hier hat man eine tumbe schreckliche Truppe, die irgendwo im Untergrund haust und sich entschlossen hat, Leute umzubringen. Da ist schon ein gewaltiger Unterschied. Und man muss auch sehen: bei allem Schrecklichen, was die RAF gemacht hat, die RAF hat sich auch über die Frage fast zerlegt, ob man jemanden töten durfte. Es gab beispielsweise den Fall des amerikanischen Soldaten, den man getötet hat, um an seinen Ausweis zu kommen, ein ganz schrecklicher Fall. Aber darüber ist die RAF fast kaputt gegangen, weil so ein Rest war noch da bei einigen, dass man sagte, das geht doch nicht, das ist doch nicht der Repräsentant für irgendwas. Und das ist hier bei diesen Leuten doch überhaupt nicht zu erkennen.’

Selbstverständlich bezog sich die ‚Tumbheit’ nur auf die ethische Sensibilität der BAFraktionisten, denn sonst wäre ja unerklärlich wie es diesen geistig Minderbemittelten gelingen konnte über 12 Jahre lang den intellektuell superioren VS-lern und SZ-lern zu entwischen.

Und dann sensationell neueste Ermittlungsergebnisse:

Heinemann: Herr Leyendecker, besteht für Sie Zweifel daran, dass sich die beiden männlichen Mitglieder der Zwickauer Gruppe selbst getötet haben?
Leyendecker: Nein.
Heinemann: Da sehen Sie überhaupt gar kein Problem?
Leyendecker: Nein.

Wir erleben hier gerade die Blitzmetamorphose des Qualitätsjournalisten Leyendecker zum qualitätskriminalistischen Laienentdecker.

Woher er seine Kenntnisse hat sagt er nicht – war er dabeigewesen ? wir wissen es nicht; eins aber ist sicher, das was er kundtut ist wie bisher schon: ‚kritisch und sauber recherchiert’.

Nur eine Frage ist noch offen: wird Leyendecker die Aburteilung der ‚Nazi-Terroristen’ selbst übernehmen und sich unter der Last seiner staatsbürgerlichen Verantwortung nocheinmal vom Entdecker- zum Vollstreckerlaien wandeln ?!

https://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1607243/

Christoph Mike Dietel

21. November 2011 12:54

Im Kölner Stadtanzeiger kam einer der Feuerwehrleute zu Worte, der am 4. November den Brand des angeblichen BAF- Biotops in Zwickau zu ersticken versuchte. "Nach dem, was ich während des Einsatzes gesehen habe, muß ich mich sehr wundern, was dort zweit Tage danach noch alles in der Brandruine gefunden wurde"

Ingo Bading

21. November 2011 18:33

Was hier noch nicht thematisiert worden ist, soweit ich sehe, sind die öffentlichen "Bekundungen" von rechten Musikern zu diesen Morden. Die muß man natürlich berücksichtigen. Und die sind schon mal bemerkenswert genug.

Was ich darüber finden konnte, habe ich hier mal zusammengestellt:

https://studgenpol.blogspot.com/2011/11/zum-gluck-gibts-ein-bekennervideo.html

Das Musikerduo "Eichenlaub" kannte die drei "Bombenbastler" persönlich, wie sie in einem Interview im Jahr 2000 sagen. Sie wollen alle Leser aufrufen,

"so etwas nicht nachzuahmen. Denn es bringt der ganzen Sache nicht viel mehr als Presserummel. (...) Aber allen, die nicht die genauen Hintergründe kennen, die dazu geführt haben, daß sie diesen Weg eingeschlagen haben, sollten es auf jeden Fall unterlassen, über die drei zu urteilen."

Das klingt zunächst nach "Differenziertem".

Auch was dem Professorenvater des einen gesagt wird, deutet darauf hin, daß sich die drei irgendwie in einer komplizierteren Zwangslage gesehen haben könnten, in die man ja leicht kommt, wenn man sich in der Grauzone von Kriminalität, VS, MAD etc. bewegt und dabei erpreßbar und abhängig wird. (Sogar Joschka Fischer hätte darüber wohl manches erzählen können, wenn es nicht so karriereschädigend gewesen wäre ... Und wer weiß denn überhaupt, wer sonst noch alles.):

".... Auch die Nazi-Kumpane seines Sohnes rieten dem Professor von Kontaktversuchen ab. Dahinter stecke viel mehr, als man sich vorstellen könne, sollen die Neonazis dem Vater laut 'Stern' gesagt haben."

Auch hier klingt mancherlei "Differenziertes" durch.

Und auch daß die Frau von Anfang an zielgerichtet auf eine Kronzeugenregelung setzt, scheint doch daraufhinzudeuten, daß man über so etwas mit ihr schon öfter geredet hat.

Was dann aber der nicht zu kennzeichnende "Musiker" Daniel "Gigi" Giese zu den "Döner-Morden" "gesungen" hat im Jahr 2010 ...? Wie kann er auf diese Weise sein Mitwissen öffentlich bekunden, ohne rückversichert zu sein, daß ihm das nicht gar zu abträglich werden würde früher oder später?

Sind das alles nur Propaganda-Kampagnen, um die Deutschen erneut zum "Rassekampf" gegen die "Tschandalen" aufzuwiegeln? Oder mehr noch: Um sie zu verhöhnen, daß sie sich an Geheimdienstaktivitäten "gewöhnen", die nicht wesentlich weniger plump sind als heute in Rußland?

S. W.

1. Dezember 2011 09:12

https://www.welt.de/politik/deutschland/article13744140/US-Agenten-sollen-Polizistenmord-beobachtet-haben.html
"Der Fall der im April 2007 ermordeten Polizistin Michèle Kiesewetter könnte sich zu einem Geheimdienstskandal entwickeln. Das Magazin „Stern“ veröffentlicht ein Protokoll des US-Militärgeheimdienstes „Defense Intelligence Agency“ (DIA), das möglicherweise ernst zunehmende Hinweise auf eine Verwicklung der DIA und des Verfassungsschutzes in den Mord enthält. "

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