Das Oktober-Gedicht: Keine Glocken

In der Tat, wir haben an beiden Akademie-Abenden in Schnellroda geklampft, und weil der fürsorgliche ChR, unterstützt vom....

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

san­ges­kun­di­gen NW, Lie­der­blät­ter vor­be­rei­tet hat­te, konn­te jeder, der woll­te, auch mit­sin­gen. Am bes­ten gehen die Lie­der, die einen auf Män­ner­stim­men zuge­schnit­te­nen Refrain und einen Rhyth­mus haben, der den zusam­men­ge­wür­fel­ten Chor in der Spur hält.

Eine klei­ne Auswahl:

+ Roter Wein im Becher
+ Die Eisen­faust am Lanzenschaft
+ Hier wächst kein Ahorn
+ Was hel­fen mir tau­send Dukaten
+ Wir sind des Gey­ers schwar­zer Haufen
+ Wildgänse
und dann
+ Nachts steht Hun­ger starr in unserm Traum

Die­ses sehr rus­si­sche Lied hat­te es vor allem einem unter uns ange­tan, er hör­te es zum ers­ten Mal und wünsch­te es sich dann zur Nacht noch ein­mal, ich glau­be, weil es sei­ner melan­cho­lisch-stol­zen Stim­mung in jenem Moment genau ent­sprach. “Kei­ne Glo­cken klin­gen durch die rote Nacht”, das ist eine ganz erschüt­tern­de Zei­le – natür­lich immer nur für den, der dafür ein Sen­so­ri­um hat: Er hat es als gläu­bi­ger Christ zwei­fels­oh­ne. Hier der Text:

Nachts steht Hun­ger starr in unserm Traum,
tags die Schüs­se knal­len her vom Waldessaum.
Elend hält mit den Kolon­nen Schritt,
und in Frost und Nebel ziehn die Wöl­fe mit.
Noch fliegt Ruß­lands hei­li­ger Adler!
Müt­ter­chen unser Blut gehört nur dir,
mag das rote Heer uns auch jagen,
leuch­tend steht noch immer das Panier.

Ach! Dahin ist stol­ze Macht,
kei­ne Glo­cken klin­gen durch die rote Nacht.
Pos­ten­schrit­te, kei­ne Frei­heit mehr,
hin­ter Sta­chel­draht steht stumm ein müdes Heer.
Einer singt die alten Lieder,
lockt uns Schwer­mut und Sehn­sucht aus der Brust,
wild und trot­zig klin­gen sie wieder,
im Ver­ges­sen liegt die alte Lust.
Noch fliegt Ruß­lands hei­li­ger Adler!
Müt­ter­chen unser Blut gehört nur dir,
mag das rote Heer uns auch jagen,
leuch­tend steht noch immer das Panier.

Und als Heer, das kei­ne Hei­mat hat,
ziehn wir aus­ge­wie­sen nun von Stadt zu Stadt.
Men­schen kom­men, hören unser Lied,
wei­ter geht die Fahrt, der Ruhm uns sinn­los blüht.
Hei­mat, Hei­mat! sum­men die Chöre,
tau­send­fäl­tig ersteht uns neu dein Bild,
Glo­cken­läu­ten; uns­rer Tenöre
Orgel­bäs­se klin­gen laut und wild.
Noch fliegt Ruß­lands hei­li­ger Adler!
Müt­ter­chen unser Blut gehört nur dir,
mag das rote Heer uns auch jagen,
leuch­tend steht noch immer das Panier.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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