Das Projekt Nossendorf

pdf der Druckfassung aus Sezession 2 / Juli 2003 wird nachgetragen

sez_nr_2von Hans Jürgen Syberberg

Der Regisseur Hans Jürgen Syberberg stammt aus Nossendorf, einem kleinen Ort in Vorpommern, südwestlich von Greifswald. Seit einigen Monaten ist er dabei, das Herrenhaus des Gutshofs zu renovieren, den sein Vater leitete, bevor die Familie in den Westen ging. Aus diesen Arbeiten an einem vergangenen Zustand hat Syberberg ein Kunstprojekt entwickelt: Drei Web-Kameras fotografierten aus drei verschiedenen Perspektiven den Ort Nossendorf, Tag und Nacht, alle 30 Sekunden neu. Die Bilder wurden direkt auf die Internetseite www.syberberg.de transportiert und waren dort in Echtzeit zu sehen. Centre Pompidou, dem größten Museum für moderne Kunst in Paris, einen Raum Nossendorf ein. Ein originales Fenster aus dem Gutshaus, ein paar Mauersteine – und drei Bildschirme, auf denen die Kamerabilder aus Nossendorf ständig aktuell gehalten wurden. Im Centre Pompidou standen dann ihrerseits drei Kameras und übertrugen Bilder von Besuchern der Installation ins Internet und nach Nossendorf auf Bildschirme, die dort zumindest für einige Tage aufgestellt waren.
Es genügt bereits, dieses Hin und Her der Bilder als Publikation einer aufwendigen Renovierungsarbeit zu verstehen und zu honorieren: Syberberg hat damit das Augenmerk tausender Besucher auf das Schicksal eines Hauses, eines Ortes, vieler Häuser und vieler Orte in den neuen Bundesländern gelenkt und Gedanken über Themen wie Enteignung, Denkmalschutz, Verwurzelung, Einfluß des Raums, der Landschaft, der Herkunft und des Wohnens auf den Menschen und sein Verhalten angeregt.
In einem Internettagebuch hat Syberberg seine eigenen Gedanken zur Vorbereitung und Durchführung des Projekts Nossendorf aufgezeichnet und mit Bildmaterial aus dem Ort kombiniert. Dies alles immer wertend, wie die Texte zeigen, die im folgenden dokumentiert sind.
Letztendlich geht Syberberg davon aus, daß die große deutsche Kultur sich immer aus dem Grund der Natur gespeist, ihre Wurzeln also im Land gehabt habe. Der Künstler als Modernitätsnomade sei eine Erscheinung des Westens. Deshalb formulierte Syberberg 1990 in seiner Aufsehen erregenden Schrift
Vom Unglück und Glück der Kunst in Deutschland nach dem letzten Kriege eine Hoffnung: „Die Natur, das Land, wir. Die Befreiung des östlichen Restdeutschland ist ein großer Schub, der letzte. Hoffentlich nicht nur ein Aufschub.“ Syberberg ist heute – 13 Jahre später – ernüchtert, aber konkreter: Projekt Nossendorf.

aus dem Internet-TagebuchDie aus der Heimat Vertriebenen haben für die Geschichte aller gezahlt. Die ausgebombten Häuser, Städte, gefallenen Söhne, Brüder, Männer mit dem Leben. Die 45 Enteigneten des Landes beraubt, wie die der Dörfer, haben für die Teilung gezahlt. Und wissen es nicht.
Die Karten neu gemischt. Mit den Fledderern der Leichen das Tuch gewebt. Stufe um Stufe tiefer in die Höllen der Gier und des Bösen. Nichts wie weg oder neue Runde, Abdecker Strategien, aufgemacht, über Land, die Pfähle gesetzt der Geschichte Bilder und das letzte Zimmer gesäubert, das Haus von innen, Fenster und Ofen und Tür, Gänge freigelegt vom Schrott der Zeit, noch einmal und sei es darum nur noch einmal, jenseits der Gesetze, freier nie, auf eigenem Grund stehen, der den Gefangenen fehlt, unzugänglich, Gefangenschaft der Geschichte, die sie sich selber eingefahren, in den Lüften nun ohne Raum und Zeit. Heidi. Auf und davon, aufgelassen, was für ein Sumpf. Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis.
Zurück kommen. Bringen, Ernte sein. Auch der Zurückgebliebenen, erzählen, des Wachens müde. So geht es auch. Ging es. Woanders. Aber wird Tragik anders gehandelt, erfüllt. Wir wissen es, und stemmen uns trotzend auf.
Fremde Länder sind auch schön, schöner, begünstigender vielleicht. Aber des eigenen Territoriums sich nochmal zu vergewissern, und seis im Kampf gegen andere Interessen, Aufgabe, Auftrag. Glück?
In Frankreich sagt man, ein gutes Restaurant bleibt nie allein. Man kann sich vorstellen, wie die Köche die da leben, bevor der gute Koch hinkam, vielleicht wieder, nachdem er die Welt durchreist, sich ängstigten, um ihre Pfründe, da alles doch ganz gut lief?

Gleich­zei­tig rich­te­te Syber­berg im

aus: Vom Unglück und Glück der Kunst in Deutsch­land nach dem letz­ten Krie­ge (1990)Geflo­hen in jun­gen Jah­ren. Eltern­haus und Land, Vater­land weg­ge­nom­men, geplün­dert, zer­schla­gen, ver­teilt, zuge­schaut. Von den Mäch­ti­gen des Staa­tes hint­an­ge­setzt, wegen der Geburt. Auf jedem Fra­ge­bo­gen des Vaters wegen, zwei­ter Klas­se. Aus­ge­schlos­sen, Todes­furcht, als Befrei­ung gepriesen.

aus dem Inter­net-Tage­buchDiens­tag, den 17. Juni. – Fünf­zig Jah­re nach dem Auf­stand in der DDR. Damals stan­den die Lin­den noch, gab es die Scheu­ne noch, alle Apfel­bäu­me noch da, die Stäl­le der letz­ten Jah­res­ab­ris­se noch nicht weg, noch alle Fens­ter und Türen da. Und schon damals wuß­ten sie, wie falsch ihr Weg war, erzwun­gen und letzt­lich böse gegen alles, was der Mensch sein kann und machen und leben.
Die kul­tu­rel­le Repa­tri­ie­rung nun ist mehr und nicht nur im Osten auch eine Tat an den Men­schen und für sie. Wie gebrech­lich wir aber sind, wis­sen wir wieder.

aus: Vom Unglück und Glück der Kunst in Deutsch­land nach dem letz­ten Krie­ge (1990)Das Dorf der Kind­heit wie­der auf­zu­bau­en, zu rei­ni­gen von dem Grau der öst­li­chen Plat­ten­bau-Ästhe­tik, wie zum Modell einer Kul­tur­leis­tung wie­der­ge­fun­de­ner Natur. Die stroh­be­deck­ten Leu­te­häu­ser von Ver­un­stal­tun­gen befreit, das Land wie­der kul­ti­viert mit alten Hecken und Wei­den und Dorn­bü­schen der Schle­hen und Tüm­peln oder Schilf vor den Buchen­wäl­dern in der Ebe­ne, die Gär­ten und den Park, das Haus und den Hof mit den Stäl­len und Scheu­nen unter den Stroh­dä­chern für die Stör­che wie­der und die Gemein­schaft des Lebens, wie Erde ohne Verseuchung.
Kopf­stein­pflas­ter und Chaus­seen, der Kirch­turm wie­der auf sei­ne alte Höhe gebracht, gegen­über dem Haus, Jahr­hun­der­te noch­mal zurück­ge­holt, wie für einen Film, die Serie vom ver­lo­re­nen Leben. Auch für Polen ver­lo­ren und, wie man hört, in Böh­men und nicht nur in Rumä­ni­en, so auch bei uns auf ande­re Weise.
Die­se anstel­le der Kunst, der künst­li­chen unse­rer Zeit, der Kunst, die zur Kul­tur wird, wie frü­her Kunst aus der Kul­tur, damit die Kunst hilft und wie­der sich nährt aus der Kul­tur unse­rer Natur unse­res Her­zen? Wie eine Kind­heit auf dem Lan­de der Ein­fach­heit, ver­lo­re­ne, wie ver­bo­te­ne Hei­mat, in der wir gewe­sen, alle, als ein Film der Gedan­ken und Gefüh­le, wie aus Ver­lus­ten und Ver­bo­ten, wie müh­sam auch immer, unse­re Kunst der Zukunft geworden.

aus einem Gespräch mit Hans Jür­gen Syber­berg in Mün­chen, Mai 2003

Das, was ich tue, ist etwas Kon­kre­tes: Ich baue einen Teil mei­nes Hei­mat­dorfs wie­der auf. Und über mei­ne Mög­lich­kei­ten als Künst­ler mache ich aus der Auf­bau­ar­beit dort etwas Sym­bo­li­sches, indem ich den Ort mit denen ver­net­ze, die ihn sonst nie sehen wür­den, die sonst nie mit­be­kä­men, daß es so etwas gibt: sicht­bar zer­stör­te Ver­gan­gen­heit, in der man den­noch wie­der mit dem Leben begin­nen kann. Ich ver­brei­te Bil­der mei­ner Arbeit über die moderns­ten Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­struk­tu­ren: Das macht die Ver­gan­gen­heit gegen­wär­tig und zeigt, daß an sie ange­knüpft wer­den kann.

aus dem Internet-Tagebuch

Klu­ge Stim­men zur Wie­der­errich­tung des Ber­li­ner Schlos­ses wol­len das, was von Hon­ecker als Palast der Repu­blik, einer Repu­blik ohne Wäh­ler, gebaut wur­de, erhal­ten, was frech ohne Eigen­wert der Form und mit dem Ver­falls­wert nicht mal einer Gene­ra­ti­on auf die­sem Platz der Geschich­te, der gewach­se­nen, hin­ge­stellt wur­de, die von einem Ulb­richt abge­deckt wur­de als Tat des Nichts in die Lee­re für Auf­mär­sche von frem­dem Design noch des Kre­t­i­nis­mus sei­ner Erschei­nung. Was aber ist dies alles gegen das Gefüg­te, wie es von innen hält, aus his­to­ri­schem Mate­ri­al und der Hän­de Den­ken. Was in Ber­lin Gebot ist, unver­rückt wie­der­her­zu­stel­len von innen in alter Mate­rie für uns reprä­sen­tie­rend alles und alle, kann in einem N. der länd­li­chen Pro­vin­zen von innen gehal­ten wer­den durch jene Pro­jek­ti­on des­sen, was nun unse­re Geschich­te ist, aus Last und Fluch, daß es Erken­nen wird und Freu­de aus uns. Und wir gehen hin­durch, als wären wir aus Wind, so hin und her und leicht und manch­mal auch der Sturm. Hier ein Blatt und dort ein Gedan­ke, als ob wir wis­sen wozu, kom­mend und gehend, da und wie­der weg, aber Leben und bewir­kend, dar­an zu erken­nen, was und wie.

aus dem Internet-Tagebuch

Es geht um die Bil­der und Töne, Bewe­gun­gen, Hal­tun­gen, Ent­schei­dun­gen, Wor­te, Kul­tu­ren. Ent-fernt, Ver-nich­tung, Miß-bil­dun­gen. Es geht um die Reha­bi­li­tie­rung nicht nur eines Rechts und einer Ras­se oder Klas­se, aber des Men­schen, und nicht nur, son­dern unse­rer Welt, mit­hil­fe des­sen, was wir wis­sen, und wofür – wir – ste­hen, oder fal­len, ohne Schlacht, in den Schlacht-Fabri­ken besei­tigt, wie ein Nichts. Mit jedem erlö­schen­den Auge, dem wir das antun. Und spre­che nicht von Thea­ter oder Film oder Bil­dern und Tönen der Aus­stel­lun­gen heu­te, des­sen, was blie­be, ein­mal in die Unsterb­lich­keit gerich­tet, daß wir waren und sind. Oder eben gera­de doch, in ihnen, dem, um was es geht.

Mein Ort.
Wer darf, kann das sagen. Ohne Geburt und Verdienst.
Wie es nun aus­sieht. Ein Ord­nen ohne glei­chen. Müll­hal­de der Geschich­te. Und sau­gen noch immer dran. Ohne zu säen und ern­ten. Frucht­los der Schoß und an den lee­ren Brüs­ten die Maschi­nen hybri­der Zeugung.

aus einem Gespräch mit Hans Jür­gen Syber­berg in Mün­chen, Mai 2003

Das Echo in den Medi­en ist nicht groß, aber mir ist das ganz recht so. Vor zehn oder fünf­zehn Jah­ren hät­te man viel­leicht eine Kam­pa­gne los­ge­tre­ten gegen mich. Heu­te inter­es­siert das Pro­jekt Nos­sen­dorf nicht mehr wirk­lich die­je­ni­gen, die immer dar­über wachen, wor­aus wir schöp­fen dür­fen. Man kann dies ver­glei­chen mit den nun mög­li­chen Dis­kus­sio­nen über den Krebs­gang von Grass oder den Brand von Jörg Fried­rich: Man (wer ist „man“) schenkt uns die­se Dis­kus­sio­nen, man ist so satt und mäch­tig und – geschickt auf­ge­stellt, daß man ein­fach ein paar Spiel­plät­ze öff­net, Spiel­plät­ze, umge­ben von einer Mau­er aus Kautschuk.

aus dem Internet-Tagebuch

Lese da etwas von „poli­ti­scher Reha­bi­li­tie­rung“ der aus ras­sis­ti­schen Grün­den des Klas­sen­has­ses Ent­eig­ne­ten nach ’45. – Und deren Abwehr vor dem Bun­des­ge­richts­hof. – Es geht um die Reha­bi­li­tie­rung eines gan­zen Sys­tems. Der Land-Wirt­schaft. Und damit zusam­men­hän­gen­den Kul­tu­ren, welt­weit. Und total das Leben betreffend.
Die­se glo­ba­le und tota­le Ver­nich­tung unse­rer Selbst dar­zu­stel­len, was sonst. Wie. Frü­her hat­ten sie Tra­gö­di­en, wenn es um Unter­gän­ge ging, schuld­haf­te Ver­stri­ckung in Zwän­gen des Geschicks. Dies Aus­lö­schen, Ver­lö­schen aus selbst­ver­ur­sach­ter Fra­ge­lo­sig­keit im gemein­schaft­li­chen Wohl-Leben aus Spaß braucht eine Form, die zu suchen ein­zig anstän­de. Re-habi­li­tie­rung, ein­zi­ge. Für alle. Täter. Nutz­nie­ßer. Opfer. In eins.

aus: Vom Unglück und Glück der Kunst in Deutsch­land nach dem letz­ten Krie­ge (1990)

Inter­es­sant ist bei allen Dis­kus­sio­nen zu den Ver­än­de­run­gen durch eine Ver­ei­ni­gung bei­der deut­schen Tei­le, wie das Recht auf Boden im Fal­le des Land­be­sit­zers auf der Stre­cke bleibt. Berührt ist das alte, mon­ar­chis­ti­sche, preu­ßi­sche Land­recht, das Land nach Ver­diens­ten und vom König ver­teil­te. Hier ist der Kos­mos der länd­li­chen Kul­tur ins­ge­samt modell­ar­tig berührt. Der Indus­tria­li­sie­rung der Land­wirt­schaft im Wes­ten ent­spricht jener der Zwangs­kol­lek­ti­vie­rung im Osten, ver­lo­ren wur­de jene Kul­tur, aus der die Kunst der frü­he­ren Jahr­hun­der­te wuchs.

aus einem Gespräch mit Hans Jür­gen Syber­berg in Mün­chen, Mai 2003

Ich den­ke manch­mal, daß der tie­fe­re Kern der ver­wei­ger­ten Ent­schä­di­gung von Zwangs­ent­eig­ne­ten in einer Angst vor einer ech­ten Gegen­macht liegt: Land, in den Hän­den von Men­schen, die dort Wur­zeln suchen und fin­den kön­nen, ist eine Macht. So eine Schicht läßt nicht alles mit sich machen. So eine Schicht hat etwas ande­res vor als ABM und Ruhig­stel­lung durch Kon­sum. Auch etwas ande­res als zuzu­se­hen, wie das Land sich ent­völ­kert und das Poten­ti­al, auf das wir hoff­ten, in den Städ­ten des Wes­tens Umer­zie­hung im Höchst­tem­po nach­holt. Und das meint vor allem: Ent­wur­ze­lung, letzt­end­lich: Respekt­lo­sig­keit vor dem eige­nen Boden.

aus dem Internet-Tagebuch

Was ist das Böse, wie es sich hier zeigt: als Erb­teil die­ser Zeit. Das Rau­ben, Aneig­nen ohne eige­nen Anteil ist es noch nicht. Das Leben dar­aus auch nicht. Aus der Kul­tur der ande­ren, das Ver­geu­den, Ver­bie­gen nicht. Aber wo zer­stört wird, ange­eig­net aus der Gunst der Stun­de, ohne eige­ne Mühen und seis im Kampf, ohne eige­nes Zutun neu­er Leis­tung, wo gleich­gül­tig ver­tan wird, was da war, ohne Sor­ge um Erhalt, ohne Eige­ne Tat, da beginnt es. Und wenn noch Behin­de­rung, Ver­hin­dern und bös­ar­ti­ges Höh­nen gegen alles was über­kom­men, genom­men, anver­traut und zu ver­ant­wor­ten ist, zur Ver­nich­tung wird, da wird es böse von Grund auf, sowohl durch die das ver­wal­ten, gesche­hen las­sen und töten zuletzt, nicht nur Bücher, Leben, Geist und Welt­ge­sche­hen, den Gott in sich und alles, was da ist. Das sind nicht die, die rau­ben, zer­stö­ren, um Neu­es zu schaf­fen. Es sind die Aus­beu­ter, die aus­sau­gen ohne Eige­nes, Spu­ren­lo­se, der Kul­tur, des Lebens Fein­de. Ver­wahr­lost in sich und so, wie alles um sich, was sie berüh­ren, betre­ten und hin­ter­las­sen. Abriß­ge­winn­ler, Geschäf­te machend mit der Geschich­te und Arbeit von Jahr­hun­der­ten. Aus­beu­ter nann­te man den, der ande­re für sich arbei­ten läßt, ohne Ent­gelt, das gerech­te. Die­se Aus­beu­tung aber ist der Raub­bau an der Geschich­te der Vor­gän­ger aller Zei­ten und Völ­ker. Aus dump­fem Trieb der Macht­aus­übung, die die Zei­ten zuge­teilt, ohne Selbst­ver­dienst. Hin­ter­list ohne Geist ist Böse ohne das Böse selbst zu wis­sen. Es wirkt aus ihnen. Schlim­mer noch aber, wenn es gewußt wird, ohne es selbst zu sein und zu tun, gewäh­ren zu las­sen, was uns zer­stört, das Pro­duk­ti­ve vor Augen.

aus einem Gespräch mit Hans Jür­gen Syber­berg in Mün­chen, Mai 2003

Aber reden wir nicht von Wider­stands­po­ten­tia­len in der Kunst oder etwa in der Instal­la­ti­on, die ich im Cent­re Pom­pi­dou ein­ge­rich­tet habe. Wo wäre ech­ter Wider­stand noch mög­lich? Nir­gends, nicht mit zivi­len Mit­teln zumin­dest. Viel­leicht mit Bom­ben oder mit Flug­zeu­gen, die in Hoch­häu­ser flie­gen. Ansons­ten, so the­ma­tisch, da gibt es nichts. Und es gibt auch nie­man­den, der einen sol­chen Wider­stand – wenn es ihn gäbe – leis­ten könn­te. Ich weiß nie­man­den, und Sie?

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