Martin van Creveld

pdf der Druckfassung aus Sezession 1 / April 2003

von Klaus Hammel

Hervorragende Militärwissenschaftler oder Militärtheoretiker sind selten.

Von vie­len Grün­den, die dafür aus­schlag­ge­bend sein könn­ten, sol­len hier nur eini­ge genannt werden.

Ein Fak­tor dürf­te sicher­lich sein, daß die wis­sen­schaft­li­che Erfor­schung des Mili­tärs und der Kriegs­füh­rung zu einer rela­tiv jun­gen „Fakul­tät“ gehört, deren Ursprün­ge in der zwei­ten Hälf­te des 19. Jahr­hun­derts lie­gen, die ihre vol­le Ent­fal­tung aber eigent­lich erst nach dem Zwei­ten Welt­krieg erfah­ren hat.

Der Sach­ge­gen­stand, mit dem man sich hier befaßt, übt auf Grund sei­nes Wesens, sei­ner Eigen­schaf­ten und der Art der prak­ti­schen Umset­zung im Ver­gleich zu ande­ren Wis­sen­schafts­ob­jek­ten kei­ne beson­de­re Attrak­ti­on aus. Inner­halb des Mili­tärs selbst war man außer­dem lan­ge Zeit der Auf­fas­sung, die mili­tä­ri­sche Berufs­aus­übung bedür­fe kei­ner Wis­sen­schaft. Noch in den 1960er Jah­ren ver­trat eine so ein­fluß­rei­che mili­tä­ri­sche Denk­schu­le wie die McNa­ma­ra-Admi­nis­tra­ti­on im Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um der USA die Ansicht, daß es zwi­schen den Grund­sät­zen der Kriegs­füh­rung oder der mili­tä­ri­schen Füh­rung und den Füh­rungs­prin­zi­pi­en in einem zivi­len Unter­neh­men kei­ne Dif­fe­renz gebe; folg­lich sei­en auch in der Armee die Regeln der Betriebs- oder Orga­ni­sa­ti­ons­leh­re anzuwenden.

In Deutsch­land kom­men außer­dem beson­de­re Fak­to­ren hin­zu: Im Ver­gleich zu ande­ren west­li­chen Staa­ten stan­den und ste­hen die Streit­kräf­te seit der Wie­der­be­waff­nung 1955 im Abseits. Trotz gegen­tei­li­ger beschö­ni­gen­der Behaup­tun­gen hat es eine wirk­li­che Iden­ti­fi­ka­ti­on der Bevöl­ke­rung mit den Belan­gen der Lan­des­ver­tei­di­gung und den Streit­kräf­ten nie gege­ben. Eine Beschäf­ti­gung mit dem geis­ti­gen Über­bau von Streit­kräf­ten fand inner­halb der intel­lek­tu­el­len Eli­ten nicht statt, Spit­zen­mi­li­tärs der Bun­des­wehr führ­ten in der Publi­zis­tik nor­ma­ler­wei­se ein Schat­ten­da­sein. Lehr­stüh­le an Hoch­schu­len, die sich mit Sicher­heits- oder Mili­tär­po­li­tik, mit Stra­te­gie oder Geo­po­li­tik beschäf­ti­gen, fin­det man in Deutsch­land nur ver­ein­zelt. Wis­sen­schaft­li­che Insti­tu­te wie in ande­ren Län­dern des Wes­tens, die auf die­sen Gebie­ten arbei­ten, gibt es in Deutsch­land nicht.

So ste­hen Mili­tär­theo­re­ti­kern oder Mili­tär­wis­sen­schaft­lern wie Ray­mond Aron, Fer­di­nand Otto Mik­sche, Lid­dell Hart, John Kee­gan oder Edward N. Lutt­wak im fran­zö­si­schen bezie­hungs­wei­se eng­li­schen Sprach­raum in Deutsch­land, das ein­mal einen der größ­ten Mili­tär­theo­re­ti­ker, Carl von Clau­se­witz, auf­wei­sen konn­te, allen­falls Mili­tär­pu­bli­zis­ten wie Win­fried Mar­ti­ni, Adel­bert Wein­stein oder Karl Feld­mey­er gegen­über. Heinz Karst, nicht nur Spit­zen­mi­li­tär, son­dern auch Mili­tär­theo­re­ti­ker, moch­te als die Aus­nah­me gel­ten, die wir in den Kreis der vor­ge­nann­ten Exper­ten ein­be­zie­hen können.

In jedem Fall nimmt Mar­tin van Cre­veld unter den zeit­ge­nös­si­schen Mili­tär­theo­re­ti­kern auf Grund sei­nes umfang­rei­chen Wer­kes und sei­ner pro­vo­ka­ti­ven, aber über­zeu­gen­den Theo­rien einen beson­de­ren Rang ein. Cre­veld wur­de 1946 als Sohn jüdi­scher Eltern in Rot­ter­dam gebo­ren, weni­ge Jah­re spä­ter wan­der­te sei­ne Fami­lie nach Isra­el aus. Cre­veld stu­dier­te an der Hebräi­schen Uni­ver­si­tät Jeru­sa­lem, vom Mili­tär­dienst war er auf Grund einer kör­per­li­chen Behin­de­rung befreit. 1971 schloß er sein Stu­di­um an der Lon­don School of Eco­no­mics mit der Pro­mo­ti­on ab, in dem­sel­ben Jahr über­nahm er einen Lehr­auf­trag für das Fach Geschich­te an der Uni­ver­si­tät Jerusalem.

Cre­veld hat seit­dem an ver­schie­de­nen Uni­ver­si­tä­ten Gast­pro­fes­su­ren inne­ge­habt, unter ande­rem 1986/87 an der Natio­nal Defen­se Uni­ver­si­ty in Washing­ton, D.C. und an der Mari­ne Corps Uni­ver­si­ty in Quan­ti­co. Er war außer­dem als sicher­heits­po­li­ti­scher Bera­ter der ame­ri­ka­ni­schen Regie­rung und des israe­li­schen Gene­ral­stabs tätig. Ver­sucht man die Ergeb­nis­se der bis­he­ri­gen wis­sen­schaft­li­chen Arbeit Cre­velds in der Form eines Über­blicks zusam­men­zu­fas­sen, so sind vier the­ma­ti­sche Schwer­punk­te zu erkennen:

  1. Die Behand­lung mili­tär­fach­li­cher The­men mit einer Kon­zen­tra­ti­on auf Fra­gen der Füh­rung, der Logis­tik und der Aus­bil­dung sowie des Ein­flus­ses der Tech­nik auf die Kriegführung.
  2. Unter­su­chun­gen auf dem Gebiet der Mili­tär­so­zio­lo­gie, mit dem Ziel, in Form einer über­grei­fen­den Dar­stel­lung Wesens­merk­ma­le der mili­tä­ri­schen Orga­ni­sa­ti­on im Ver­gleich zu zivi­len Orga­ni­sa­tio­nen her­aus­zu­ar­bei­ten und die Ein­fluß­grö­ßen zu ermit­teln, die sich ent­schei­dend auf das Ver­hal­ten der Trup­pe im Ein­satz, auf die Kampf­kraft und die Fähig­keit zur mili­tä­ri­schen Auf­trags­er­fül­lung auswirken.
  3. Der bedeu­tends­te Anteil van Cre­velds wis­sen­schaft­li­cher Tätig­keit bezieht sich auf die Bewer­tung der Daseins­be­rech­ti­gung moder­ner Staa­ten, auf die Kriegs­füh­rung als wesent­li­ches Merk­mal staat­li­cher Macht­aus­übung, auf das Wesen der Kriegs­füh­rung und ihre Ent­wick­lung über die Zeit unter dem Ein­fluß gesell­schaft­li­cher und poli­ti­scher Fak­to­ren. Sei­ne The­sen dazu hat van Cre­veld vor allem in den bei­den the­ma­tisch zusam­men­ge­hö­ren­den Büchern Auf­stieg und Unter­gang des Staa­tes und Die Zukunft des Krie­ges zur Dis­kus­si­on gestellt. Er nimmt dabei nicht nur eine Bestands­auf­nah­me vor, son­dern ent­wi­ckelt auch Pro­gno­sen für die Zukunft.
  4. Zunächst ein­ge­bet­tet in den eben erwähn­ten The­men­block hat sich Cre­veld neu­er­dings einer gesell­schafts­po­li­ti­schen Pro­blem­stel­lung zuge­wandt: der Rol­le der Frau in moder­nen Gesellschaften.

Wäh­rend er sich in dem Buch Frau­en und Krieg mit dem „Ein­drin­gen“ der Frau­en in eine bis in die neu­es­te Zeit männ­li­che Domä­ne, die Kriegs­füh­rung, beschäf­tigt, wirft er in sei­nem neu­es­ten Buch Das bevor­zug­te Geschlecht grund­sätz­li­che Fra­gen auf. In der Vor­ankün­di­gung heißt es: „Die Unter­drü­ckung der Frau ist eine in die Irre füh­ren­de Legen­de des Feminismus.“

Die­se Behaup­tung wird ihm, vor allem in der durch den Ein­fluß von Frau­en gepräg­ten Gesell­schaft der USA, nicht nur Zustim­mung ein­brin­gen. Sie beweist aber ein­mal mehr, daß Cre­veld kein „hei­ßes Eisen“ scheut. Er arbei­tet unkon­ven­tio­nell, kri­tisch und kommt häu­fig zu pro­vo­ka­ti­ven Urtei­len, die sich mit den gewohn­ten, beque­men, aber letz­ten Endes vor­der­grün­di­gen Auf­fas­sun­gen nicht ver­ein­ba­ren las­sen. Gegen unsach­li­che Kri­tik ist er weit­ge­hend immun, da sei­ne wohl­be­grün­de­ten Urtei­le auf gekonn­ter Quel­len­aus­wahl und unbe­stech­li­cher Quel­len­be­wer­tung beruhen.

Cre­veld beherrscht meh­re­re Spra­chen, so daß sich ihm Tex­te im Ori­gi­nal erschlie­ßen, die ande­ren unzu­gäng­lich blei­ben. Sein Wis­sens­stand auf allen Gebie­ten des Mili­tärs, der Staats­leh­re oder Sozio­lo­gie ist in der Tat phä­no­me­nal. Gera­de Cre­velds pro­vo­kan­te Aus­sa­gen zum Wan­del in der Krieg­füh­rung, zur Zukunft moder­ner Armeen, der Auf­lo­cke­rung des staat­li­chen Gewalt­mo­no­pols und zur Ein­schrän­kung staat­li­cher Macht wur­den in den letz­ten Jah­ren durch die poli­ti­sche Ent­wick­lung bestätigt.

Sein Mut zu unbe­que­men Wahr­hei­ten hat auch in Deutsch­land ver­schie­dent­lich für Irri­ta­tio­nen gesorgt, so im Zusam­men­hang mit sei­nem Buch Kampf­kraft, in dem das Leis­tungs­ver­mö­gen der deut­schen und ame­ri­ka­ni­schen Streit­kräf­te im Zwei­ten Welt­krieg mit­ein­an­der ver­gli­chen wird. Die Arbeit beruht auf einer Fach­stu­die, die in den Jah­ren 1979/1980 auf Anfor­de­rung des ame­ri­ka­ni­schen Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­ums ent­stan­den, um eine Reform der Streit­kräf­te vor­zu­be­rei­ten, nach­dem sich die Armee in den letz­ten Jah­ren der Prä­si­dent­schaft Car­ters in einem außer­or­dent­lich schlech­ten Zustand befun­den hatte.

Die Ergeb­nis­se die­ser Stu­die bele­gen die zuvor erwähn­te Nei­gung Cre­velds, bei sei­nen wis­sen­schaft­li­chen Arbei­ten kon­ven­tio­nel­le Wege zu ver­las­sen und gegen den Strom zu schwim­men. In der Dar­stel­lung wol­len wir uns auf sei­ne Beur­tei­lung der Wehr­macht beschrän­ken. „Das deut­sche Heer“, so der Ver­fas­ser, „war eine vor­züg­li­che Kampf­or­ga­ni­sa­ti­on. Im Hin­blick auf Moral, Elan, Trup­pen­zu­sam­men­halt und Elas­ti­zi­tät war ihr wahr­schein­lich unter den Armeen des zwan­zigs­ten Jahr­hun­derts kei­ne eben­bür­tig.“ Cre­veld arbei­tet dafür ver­schie­de­ne Grün­de heraus:

  1. Die Orga­ni­sa­ti­on des deut­schen Hee­res wur­de auf die Erfül­lung ihrer Kampf­auf­ga­be hin opti­miert. Von Anfang an war es auf Grund des schnel­len Auf­baus und der Knapp­heit der mate­ri­el­len wie per­so­nel­len Res­sour­cen zu einer Man­gel­ver­wal­tung gezwun­gen. Des­we­gen, aber auch aus einer typisch deut­schen Ein­stel­lung her­aus, wur­den ande­re wich­ti­ge Aspek­te wie sinn­vol­le Manage­ment­ver­fah­ren, Maß­nah­men für die Logis­tik oder der psy­cho­lo­gi­schen Kriegs­füh­rung in ihrer Bedeu­tung vernachlässigt.
  2. Im Gegen­satz zu den land­läu­fi­gen dis­qua­li­fi­zie­ren­den Urtei­len über die Men­schen­füh­rung in der Wehr­macht schreibt van Cre­veld: „…das deut­sche Heer war um die sozia­len und psy­cho­lo­gi­schen Bedürf­nis­se des ein­zel­nen kämp­fen­den Sol­da­ten her­um kon­stru­iert wor­den. Sei­ne wesent­li­che, ja ent­schei­den­de Bedeu­tung war voll­stän­dig aner­kannt, und die Dok­trin, Füh­rungs­tech­nik, Orga­ni­sa­ti­on und Ver­wal­tung des Hee­res waren ent­spre­chend (dar­auf) ausgerichtet.“
  3. Die Erzie­hung zur Ver­ant­wor­tungs­freu­de, das Schaf­fen von Ver­trau­en zwi­schen Füh­rern und Geführ­ten, das Ein­räu­men von Hand­lungs- und Ent­schei­dungs­spiel­raum (Auf­trags­tak­tik!) waren die Vor­aus­set­zun­gen für ein Füh­rungs­sys­tem, das dem der Geg­ner in allen Belan­gen über­le­gen war und das es ermög­lich­te, mate­ri­el­le und zah­len­mä­ßi­ge Nach­tei­le auszugleichen.
  4. Natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Grund­über­zeu­gun­gen waren in der Armee nicht ver­brei­tet, die Indok­tri­na­ti­on blieb wirkungslos.

Die Ergeb­nis­se Cre­velds stel­len her­aus, daß der sozia­le Zusam­men­halt, die Grup­pen­in­te­gra­ti­on und das inne­re Gefü­ge der Trup­pe bis zum Kriegs­en­de intakt blie­ben, das deut­sche Heer bewies sei­ne Kampf­kraft gera­de bei an und für sich ver­nich­ten­den Nie­der­la­gen und den andau­ern­den Rück­zü­gen ab 1943. Aller­dings ist auch Cre­veld von mitt­ler­wei­le fest ein­ge­schlif­fe­nen Ver­dik­ten nicht frei. Die Wehr­macht war, in wel­chem Umfang auch immer, in die Ver­bre­chen des Sys­tems verwickelt.

Cre­velds Urteil aber – „Obwohl die Wehr­macht selbst den Angriffs­krieg nicht begann, obwohl sie nicht pri­mär für die Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger und die Aus­rot­tung der Juden ver­ant­wort­lich war, wären die­se und ande­re Ver­bre­chen ohne ihre akti­ve oder pas­si­ve (Mit-)Wirkung unmög­lich gewe­sen“ – ist mei­ner Mei­nung nach unhalt­bar. Es unter­stellt nicht nur, daß die Wehr­macht im wei­tes­ten Sin­ne, also bis her­un­ter zur Ebe­ne der Trup­pen­tei­le, über die­se Aspek­te der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Gewalt­po­li­tik in vol­lem Umfan­ge infor­miert gewe­sen sei, es sug­ge­riert auch, daß die Mas­sen­ver­bre­chen akzep­tier­te Fol­ge oder gar Bestand­teil der Ziel­set­zun­gen bei der mili­tä­ri­schen Auf­trags­er­fül­lung waren.

Die­se Ein­schrän­kun­gen sol­len aller­dings nicht den Wert von Cre­velds Stu­die in Fra­ge stel­len. Ent­schei­dend ist auch aus heu­ti­ger Sicht, daß hier Kri­te­ri­en her­aus­ge­ar­bei­tet wur­den, die aus­schlag­ge­bend für die Ent­wick­lung von mili­tä­ri­scher Kampf­kraft über­haupt sind. Mit sehr dras­ti­schen Anmer­kun­gen wen­det sich Cre­veld vor allem gegen die Gleich­set­zung von Armeen und Wirt­schafts­un­ter­neh­men: „Bei­de wer­den im wesent­li­chen als ange­wand­tes Manage­ment betrach­tet, als Struk­tu­ren, deren Funk­ti­on dar­in besteht, mensch­li­ches und mate­ri­el­les Poten­ti­al so zu koor­di­nie­ren, daß sie zu einem mög­lichst nied­ri­gen Preis einen mög­lichst hohen Ertrag pro­du­zie­ren – Tod durch Napalm bei­spiels­wei­se oder Pulverkaffee.“

Er sieht – trotz des in den letz­ten Jahr­zehn­ten grö­ßer gewor­de­nen Anteils von Mana­gern, Tech­ni­kern und Spe­zia­lis­ten aller Art in den Ver­bän­den – eine Armee ins­ge­samt mit der Erwar­tung des Kamp­fes belas­tet, die sich auch auf die Funk­tio­nen erstreckt, die nicht unmit­tel­bar zu den Kampf­hand­lun­gen gehö­ren. Nicht das Erzie­len eines Pro­fits steht im Mit­tel­punkt der sol­da­ti­schen Tätig­keit, und Kos­ten-Nut­zen-Kal­kü­le sind auf das inne­re Selbst­ver­ständ­nis einer Armee nicht über­trag­bar, denn „… kei­ne Art von Nütz­lich­keits­den­ken in der Welt (kann) im ein­zel­nen Men­schen die Bereit­schaft wecken …, sein Leben hinzugeben.“

Folgt man den neue­ren Arbei­ten Cre­velds, dann könn­ten sei­ne vor­ste­hen­den Aus­füh­run­gen aller­dings bereits gegen­stands­los sein, denn heu­te geht er davon aus, daß der Unter­gang des Staa­tes bei­na­he unver­meid­bar ist, jenes Staa­tes, der in der Ver­gan­gen­heit von sei­nen Bür­gern „Todes­be­reit­schaft“ und „Tötungs­be­reit­schaft“ ver­lan­gen konn­te. Er zeigt auf, daß die Gebil­de, die wir als Staa­ten bezeich­nen, ohne­hin erst seit unge­fähr 1648, seit der Aus­for­mung des Abso­lu­tis­mus, exis­tie­ren und sich in der räum­li­chen Aus­brei­tung über Jahr­hun­der­te auf Euro­pa und Tei­le Nord­ame­ri­kas beschränkten.

Bestim­men­de Ele­men­te die­ser Staa­ten waren der sou­ve­rä­ne Mon­arch, Ver­wal­tung und Armee, sowie – mit unter­schied­li­cher Bedeu­tung über die zeit­li­che Ent­wick­lung hin­weg – das Volk. Inner­halb der Staa­ten bestand ein gere­gel­tes Ver­hält­nis der soeben genann­ten Kom­po­nen­ten zuein­an­der. Ein gere­gel­tes Ver­hält­nis gab es auch zwi­schen den Staa­ten, das auf der Sou­ve­rä­ni­tät gegen­über ande­ren Staa­ten beruhte.

Eine Wei­ter­ver­brei­tung des poli­ti­schen Orga­ni­sa­ti­ons­mus­ters „Staat“ erfolg­te in Kon­se­quenz ver­schie­de­ner his­to­ri­scher Ent­wick­lun­gen, bei­spiels­wei­se der Ent­ko­lo­nia­li­sie­rung nach 1945 oder nach dem Zusam­men­bruch des War­schau­er Pak­tes. In sehr vie­len der neu­en Staa­ten konn­ten sich jedoch kei­ne sta­bi­len Struk­tu­ren her­aus­bil­den. Aller­dings erlitt auch der klas­si­sche Staat einen Macht­ver­lust und begann ihn in Fra­ge zu stel­len. Von den Zei­ten eines Tho­mas Hob­bes („… der Mann, der eigent­lich den Staat ‚erfand‘ …“) war bis heu­te „eine der wich­tigs­ten Funk­tio­nen des Staa­tes, wie auch aller frü­he­ren poli­ti­schen Orga­ni­sa­tio­nen, Krieg gegen sei­nes­glei­chen zu führen.“

Die Ein­schrän­kung des staat­li­chen Gewalt­mo­no­pols ist des­halb nach Cre­veld die wich­tigs­te Ursa­che für den Bedeu­tungs­ver­lust des Staates.Moderne Staa­ten kön­nen ihre eige­nen Ver­spre­chun­gen nicht hal­ten. Nach­dem das Recht auf Gewalt­an­wen­dung vom Staat mono­po­li­siert wur­de, muß der Bür­ger heu­te fest­stel­len, daß der Staat die inne­re Ord­nung und Sicher­heit nicht mehr gewähr­leis­ten kann. „Der Wohl­fahrts­staat schei­tert an sei­nem eige­nen Erfolg,“ so van Cre­veld. Stän­di­ge Ver­spre­chun­gen des Staa­tes füh­ren zu stei­gen­den Ansprü­chen, die nur durch die Anhe­bung der Steu­er- und Abga­ben­last erfüllt wer­den kön­nen. Der dar­aus ent­ste­hen­de Kreis­lauf führt zum Zusam­men­bruch der sozia­len Sicherungssysteme.

Nicht nur sozia­le Siche­rungs­sys­te­me, auch die inne­re Sicher­heit wird zuneh­mend pri­va­ti­siert. Tech­ni­sche Fort­ent­wick­lun­gen, vor allem auf dem Gebiet der Infor­ma­ti­ons­über­tra­gung, des Ver­kehrs und der Ener­gie­ver­sor­gung haben eine „Ent­staat­li­chung“ durch das Auf­tre­ten inter­na­tio­na­ler, staa­ten­über­grei­fen­der „Net­ze“ zur Fol­ge. In der Sicher­stel­lung ent­spre­chen­der Funk­tio­nen sind staat­li­che Behör­den von Orga­ni­sa­tio­nen oder Ein­zel­per­so­nen abhän­gig, auf die sie kei­ne Ein­wir­kungs­mög­lich­kei­ten mehr haben. Ver­gleich­ba­res gilt für die Glo­ba­li­sie­rung, bei der sich inter­na­tio­na­le Kon­zer­ne mehr und mehr der Kon­trol­le demo­kra­tisch legi­ti­mier­ter Regie­run­gen ent­zie­hen kön­nen. Als gemein­sa­me Fol­ge aller die­ser Pro­zes­se betrach­tet Cre­veld einen dra­ma­ti­schen Glaub­wür­dig­keits­ver­lust des Staa­tes und eine dra­ma­tisch gesun­ke­ne Loya­li­tät der Staats­bür­ger ihm gegenüber.

Im Vor­wort zur deut­schen Aus­ga­be von The Trans­for­ma­ti­on of War (Die Zukunft des Krie­ges) stellt Cre­veld eine der Grund­the­sen sei­nes Buches vor, „… näm­lich, daß der kon­ven­tio­nel­le zwi­schen­staat­li­che Krieg abge­dankt hat und von einem Krieg, der von ver­schie­de­nen poli­ti­schen Orga­ni­sa­tio­nen geführt wird, abge­löst wird …“. Durch die Her­vor­he­bung habe ich deut­lich gemacht, daß der Autor glaubt, einen Krieg unter Abstüt­zung auf Nukle­ar­waf­fen ver­nach­läs­si­gen zu kön­nen. Die Begrün­dung, die van Cre­veld gibt, ist über­zeu­gend: Eine Stra­te­gie, die den Ein­satz von Nukle­ar­waf­fen vor­sieht, ist – beim Vor­han­den­sein eines ent­spre­chen­den Poten­ti­als auf bei­den Sei­ten – über­haupt kei­ne Stra­te­gie, da „… immer noch nie­mand her­aus­ge­fun­den hat, wie ein Atom­krieg geführt wer­den kann, ohne einen glo­ba­len Selbst­mord zu riskieren.“

Seit den sech­zi­ger Jah­ren des 20. Jahr­hun­derts hat­ten sich die Groß­mäch­te durch ihre nuklea­re Rüs­tung wech­sel­sei­tig neu­tra­li­siert. Sie ver­füg­ten über ein Kriegs­mit­tel, das im Krieg nicht ver­wen­det wer­den konn­te und sich des­halb auch nicht zur Abschre­ckung eig­ne­te. So war der poli­ti­sche Nut­zen einer nuklea­ren Bewaff­nung, vor allem in der Rela­ti­on zu den immensen Kos­ten, außer­or­dent­lich gering. Wie die Kon­flik­te, an denen Nukle­ar­mäch­te betei­ligt waren, zei­gen (zum Bei­spiel Chi­ne­sisch-Viet­na­me­si­scher Krieg von 1980, Falk­land­krieg, Afgha­ni­stan, Viet­nam), wur­de der Gebrauch von Nukle­ar­waf­fen durch den Gebrauch von krie­ge­ri­schen Mit­tel nied­ri­ge­ren Niveaus unterlaufen.

Hin­sicht­lich der Füh­rung kon­ven­tio­nel­ler Krie­ge führt Cre­veld aus, daß es zwi­schen 1945 und 1990 welt­weit rund 160 bewaff­ne­te Kon­flik­te gege­ben habe, von denen etwa drei Vier­tel nicht dem her­kömm­li­chen Bild eines Krie­ges mit kon­ven­tio­nel­len Mit­teln ent­spre­chen, viel­mehr der Kate­go­rie des low inten­si­ty war oder con­flict zuzu­rech­nen sei­en. Die Sowjet­uni­on habe nach 1945 kei­nen ein­zi­gen kon­ven­tio­nel­len Krieg geführt, die Ver­ei­nig­ten Staa­ten nur gegen Korea (1950) und gegen den Irak im „ers­ten“ Golf­krieg (1991). Hin­sicht­lich der USA weist Cre­veld aus­drück­lich dar­auf hin, daß sie ihre kon­ven­tio­nel­len Streit­kräf­te über­haupt nur in Kon­flik­ten ein­setzt, die kei­ne lebens­wich­ti­gen Inter­es­sen berührten.

Das Ver­schwin­den kon­ven­tio­nel­ler Krie­ge und das Auf­kom­men neu­er Kon­flikt­for­men (die nicht weni­ger blu­tig sind als kon­ven­tio­nel­le Krie­ge, seit 1945 kos­te­ten sie Mil­lio­nen von Men­schen das Leben) hat ver­schie­de­ne Ursa­chen. Um das zu erklä­ren, müs­sen wir auf das Kriegs­bild von Clau­se­witz zurück­grei­fen, das „tri­ni­ta­ri­sche Kriegs­bild“, wie es bei Cre­veld heißt, das auf einer Unter­schei­dung von Staat/ Regie­rung, Armee und Volk beruh­te. Dem­ge­mäß hat­ten sou­ve­rä­ne Staa­ten das Recht, Krieg mit den dazu vor­ge­se­he­nen Armeen zu füh­ren. Bis zum Beginn des 19. Jahr­hun­derts wur­de ver­sucht, die jewei­li­ge Bevöl­ke­rung aus dem Krie­ge her­aus zu halten.

Die Kriegs­par­tei­en akzep­tier­ten eine Tren­nung von Armee und Volk oder von Kom­bat­tan­ten und Nicht­kom­bat­tan­ten. Aus­ge­löst durch die Fran­zö­si­sche Revo­lu­ti­on betei­lig­te sich aber das Volk oder die Nati­on am Krieg und setz­te alle Res­sour­cen für die Ver­fol­gung der Kriegs­zie­le ein. Das Wirt­schafts­po­ten­ti­al eines Staa­tes wur­de zum Kriegs­ob­jekt. Der Gebrauch moder­ner Waf­fen­sys­te­me hob auf Grund der tech­ni­schen Ent­wick­lung nicht nur die Tren­nung von Kom­bat­tan­ten und Nicht­kom­bat­tan­ten auf, die Zivil­be­völ­ke­rung eines Geg­ners wur­de auch in die Kriegs­hand­lun­gen ein­be­zo­gen, um ihren Wider­stands­wil­len her­ab­zu­set­zen oder sie durch geziel­te Angrif­fe zu schwä­chen. Der Krieg wur­de zum „Tota­len Krieg“.

Ande­rer­seits ver­such­te die inter­na­tio­na­le Staa­ten­ge­mein­schaft, die­se Ent­wick­lun­gen zu mil­dern. Das vor­han­de­ne Instru­men­ta­ri­um für die Beach­tung bestimm­ter Rechts­vor­stel­lun­gen im Krie­ge wur­de erwei­tert. Damit nicht genug: Als Fol­ge der bei­den Welt­krie­ge ging die Staa­ten­ge­mein­schaft dazu über, das Recht der sou­ve­rä­nen Staa­ten, Krieg zu füh­ren, zu begren­zen, es zunächst an gewis­se Vor­aus­set­zun­gen zu bin­den und im Lau­fe der Zeit der Kon­trol­le über­staat­li­cher Orga­ni­sa­tio­nen, etwa der Ver­ein­ten Natio­nen, zu unter­wer­fen. Cre­veld nennt die­sen Pro­zeß die „Dele­gi­ti­mie­rung des zwi­schen­staat­li­chen Krie­ges“, die den Staat eines sei­ner wesent­li­chen Merk­ma­le, des Mono­pols auf Gewalt­an­wen­dung, beraubte.

Die Dele­gi­ti­mie­rung des Staa­tes wird durch ver­schie­de­ne ande­re Fak­to­ren noch ver­stärkt: Seit etwa einem Jahr­zehnt betrach­tet es die „inter­na­tio­na­le Gemein­schaft“ als gerecht­fer­tigt, beim Ein­tre­ten bestimm­ter Ent­wick­lun­gen mit mili­tä­ri­schen Mit­teln in die inne­ren Ange­le­gen­hei­ten von Staa­ten ein­zu­grei­fen, geht dabei aber sehr selek­tiv und will­kür­lich vor. Meis­tens sind Staa­ten der Drit­ten Welt Ziel sol­cher Ope­ra­tio­nen. Vie­le die­ser „Staa­ten“ waren nie in der Lage, eine ange­mes­se­ne zen­tra­le Gewalt auf­zu­bau­en. Sie sind durch einen Zer­fall von unten bedroht, da mit­ein­an­der riva­li­sie­ren­de Grup­pen­ver­su­chen, ihre Macht­an­sprü­che gewalt­sam durch­zu­set­zen. In ande­ren Staa­ten fehlt ein Staats­be­wußt­sein oder eine inne­re Ver­pflich­tung zum Staat vor allem bei den füh­ren­den Schich­ten. Aus­beu­tung des Staa­tes, Kor­rup­ti­on und Will­kür bewir­ken einen Zer­fall von oben.

Zutref­fend stellt Mar­tin van Cre­veld fest, daß bereits die Krie­ge zur Ent­ko­lo­nia­li­sie­rung in der Form von low inten­si­ty con­flicts geführt wur­den. Die Krie­ge zur Besei­ti­gung des Kolo­nia­lis­mus waren von Sei­ten der auf­stän­di­schen Bevöl­ke­rung her „Krie­ge des armen Man­nes“, in denen die Kampf­kraft von der Waf­fen­wir­kung her über­le­ge­ner, hoch tech­ni­sier­ter Kolo­ni­al­ar­meen durch ent­spre­chen­de Kampf­wei­sen und die Ver­wen­dung pri­mi­ti­ver, aber effek­ti­ver, noch dazu finan­zi­ell erschwing­li­cher Waf­fen unter­lau­fen wur­de. Bereits die­se Krie­ge waren durch eine „Asym­me­trie der Kräf­te“ gekenn­zeich­net. Häu­fig wur­de der Krieg übri­gens nicht auf dem Schlacht­feld, son­dern durch die „Welt­mei­nung“ oder die Stim­mung in den Mut­ter­län­dern entschieden.

Cre­veld loka­li­siert auch die neu­en bewaff­ne­ten Aus­ein­an­der­set­zun­gen vor­wie­gend in den Staa­ten der Drit­ten Welt. Sie wer­den durch Ban­den, para­mi­li­tä­ri­sche Orga­ni­sa­tio­nen, Söld­ner unter der Füh­rung von war­lords, durch eth­nisch oder reli­gi­ös aus­ge­rich­te­te Grup­pen geführt. Beweg­grün­de für die­se Gewalt­ak­tio­nen sind häu­fig Pro­fit­gier, Kon­trol­le des Dro­gen­han­dels, Beherr­schung und Aus­beu­tung von Roh­stoff­vor­kom­men, eth­ni­sche oder reli­giö­se Abrech­nun­gen, aber auch Aben­teu­er­lust und Gewalt­fas­zi­na­ti­on. Die Über­gän­ge zu gewöhn­li­chem Ver­bre­chen, orga­ni­sier­ter Kri­mi­na­li­tät und Ter­ro­ris­mus sind fließend.

Nach Cre­veld fal­len Kon­flik­te wie der Rus­sisch-Tsche­tsche­ni­sche Krieg, aber auch Unter­grund­ak­tio­nen wie die der ETA oder der IRA und ihre Bekämp­fung unter die Kate­go­rie der low inten­si­ty con­flicts. Zu den wich­tigs­ten Kenn­zei­chen die­ser neu­en Form bewaff­ne­ter inner­staat­li­cher oder staa­ten­über­grei­fen­der Aus­ein­an­der­set­zun­gen gehö­ren: Eine Unter­schei­dung zwi­schen Sol­da­ten und Zivi­lis­ten, Kämp­fern und Nicht­kämp­fern gibt es nicht.

Sehr oft sind gera­de bestimm­te Bevöl­ke­rungs­grup­pen das Ziel der Aktio­nen. Der Kon­flikt ver­läuft ohne fes­te Fron­ten, es geht nicht um den Besitz oder die Beherr­schung eines Ter­ri­to­ri­ums. Weil sie oft „grenz­über­schrei­tend“ aus­ge­tra­gen wer­den, haben sie einen wei­te­ren Bedeu­tungs­ver­lust des Staa­tes zur Fol­ge, sei­ne Abwehr­mög­lich­kei­ten sind begrenzt. Her­kömm­li­che Rechts­vor­stel­lun­gen wer­den miß­ach­tet. Beim Ein­satz von Mili­tär ste­hen sich sehr sel­ten auf bei­den Sei­ten regu­lä­re Streit­kräf­te gegen­über. Die Waf­fen, die in low inten­si­ty con­flicts ver­wen­det wer­den, sind bil­lig und leicht zu beschaffen.

Wir haben ein­lei­tend dar­auf hin­ge­wie­sen, daß die Theo­rien Cre­velds durch die neue­ren poli­ti­schen Ent­wick­lun­gen bestä­tigt wer­den. Aber wel­che Kon­se­quen­zen sind dar­aus zu zie­hen? Was an die Stel­le des Staa­tes tre­ten könn­te, des­sen ist Cre­veld sich nicht ganz sicher. Er spricht von „Orga­ni­sa­tio­nen“, die je nach ihrer Zweck­ori­en­tie­rung von inter­na­tio­na­len Wirt­schafts­kon­zer­nen und Syn­di­ka­ten zum Betrieb tech­ni­scher Sys­te­me über inter­na­tio­na­le Bünd­nis­or­ga­ni­sa­tio­nen bis zu „Dienst­leis­tungs­be­trie­ben“ rei­chen kön­nen, die ein­schließ­lich mili­tä­ri­scher Gewalt und Kräf­ten für die inne­re Sicher­heit wirk­lich alle „Leis­tun­gen“ zur Ver­fü­gung stel­len. Er hofft aller­dings, daß sich die gefes­tig­ten, auf eine Jahr­hun­der­te lan­ge Tra­di­ti­on abge­stütz­ten Staa­ten West- und Mit­tel­eu­ro­pas am längs­ten wer­den hal­ten kön­nen. Über die Zukunft des Krie­ges schreibt er: „Wäh­rend sich der zwi­schen­staat­li­che Krieg auf der einen Sei­te der his­to­ri­schen Dreh­tür ver­ab­schie­det, kommt auf der ande­ren Sei­te der low inten­si­ty con­flict zwi­schen unter­schied­li­chen Typen von Orga­ni­sa­tio­nen herein.“

Wird es kei­ne Staa­ten mehr geben, dann bricht auch die Behaup­tung von Clau­se­witz zusam­men (wenn sie denn je in die­ser abso­lu­ten Form gestimmt hat), daß der Krieg nur die Fort­set­zung der Poli­tik mit ande­ren Mit­teln sei. Durch die Auf­lö­sung der Staa­ten wird der Krieg aller­dings nicht ver­schwin­den. Viel spricht dafür, daß er zahl­rei­che jener Merk­ma­le auf­wei­sen wird, die ihn vor dem Auf­kom­men der abso­lu­ten Staa­ten gekenn­zeich­net haben, ver­mischt mit moder­nen Ele­men­ten. Wel­cher Hand­lungs­be­darf dann gege­ben ist, soll abschlie­ßend mit einer ande­ren Kern­aus­sa­ge Cre­velds deut­lich gemacht wer­den: „Ich stel­le die Grund­the­se auf, daß die mäch­tigs­ten moder­nen Streit­kräf­te schon jetzt für einen moder­nen Krieg weit­ge­hend bedeu­tungs­los sind – in Wirk­lich­keit ist ihre Bedeu­tung sogar umge­kehrt pro­por­tio­nal zu ihrer Modernität.“

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