Das war’s! Diesmal: Das muss!

21. November -- Ziemlich häufig fragen mich Leute, wie das denn gehe:

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Kin­der außer­halb des Main­streams groß­zu­zie­hen. Oder anders: Sie inner­halb des umge­ben­den Main­streams so zu erzie­hen, daß sie nicht Teil des­sel­ben wer­den. Das geht natür­lich nicht mit zwei, drei Knif­fen oder Regeln, es ist ja eine Lebens­auf­ga­be! Ich ken­ne (vie­le) Leu­te, die in die­sen Fra­gen vor einer Art „Outing“ stehen.

Sie haben „die Poli­tik“ immer aus­ge­klam­mert vor den Kin­dern („als Eltern prak­ti­zie­ren wir eine Art Dop­pel­sprech, unter­ein­an­der so, vor den Kin­dern aber: so), und spä­tes­tens in der Vor­pu­ber­tät sehen sie ihre Kin­der mit dem Haupt­strom davon­trei­ben: Jetzt bit­te Däm­me bau­en, Schleu­sen ein­füh­ren! Nur, wie jetzt?

In unse­ren Gefil­den war dazu kein kom­pli­zier­tes Vor­ha­ben nötig, im Gegen­teil. Im Hau­se K.u.K. ist das Pri­va­te seit je not­wen­di­ger­wei­se poli­tisch. Frü­her haben wir am Mit­tags- oder Abend­brot­tisch gele­gent­lich in die eng­li­sche Spra­che (Kubit­schek: „See you a pro­blem, while I gebrauch­te the word … ?“) gewech­selt, aber nach­dem mitt­ler­wei­le fast alle Kin­der das Kubit­scheksche Eng­lisch ver­ste­hen, gibt es bei Tisch nur noch Tacheles.

War­um auch nicht? Wir reden ja nie unschick­lich. Eigent­lich brin­gen wir den Kin­dern nie irgend­et­was „Welt­an­schau­li­ches“ bei, sie neh­men ein­fach an den Gesprä­chen teil. Wenn Sie Ein­wän­de „von außen“ vor­brin­gen („Aber, Papa, heißt ‘Nächs­ten­lie­be´ nicht, daß man…“): Um so bes­ser, das schärft die Argumentation!

Ich ärge­re mich sogar, wenn wir einen Dis­put am Tisch pfle­gen und die Kin­der nicht nach­fra­gen. Dann geht es so (aktu­el­les Bei­spiel): „[Sohn], wir reden ja die gan­ze Zeit über die IRA.” Ich: “Was ist das denn eigent­lich?“ Wenn das Kind die Schul­tern zuckt, gleich das unge­stü­me elter­li­che Nach­ha­ken: „… und war­um fragst du nicht nach?“ Unse­re Kin­der sind dadurch gro­ße Nach­fra­ger gewor­den, auch in der Schu­le. Ich fin­de es nicht schlecht! Fragt nach, wenn ihr irgend­wo nicht mit­kommt! Nur die treu­es­ten Skla­ven fra­gen nicht nach, wenn ihnen irgend­was wider­sprüch­lich oder unklar erscheint!

Heu­te ging es um das Mode­wort des „Post­fak­ti­schen“. Es war zuge­ge­ben eine etwas abge­ho­be­ne Dis­kus­si­on. Am Ende stell­te sich her­aus, daß der Sohn einen Ver­hö­rer a´la Der wei­ße Neger Wum­baba erlit­ten hat­te. Post! Fuck! Tisch! Sei­ner Auf­fas­sung gemäß – nach­ge­fragt! – kon­no­tiert die­ses In-Wort fol­gen­des: Über den Post­weg, also über den Schal­ter auf der Post (die The­ke, oder der„Tisch“), wer­den per Brief angeb­lich gefähr­li­che, uner­hör­te Irr­mei­nun­gen (Fuck!) ver­brei­tet, die die Stim­mung beein­flus­sen. An sol­cher Inter­pre­ta­ti­ons­leis­tung kann man wohl auch die ana­lo­ge Grund­stim­mung (de fac­to haben sie alle ech­te Brief­freun­de) bzw. Rück­wärts­ge­wandt­heit unse­rer Kin­der erkennen.

– – – – –

23. Novem­ber 2016, mit­tags – Mei­ne liebs­te Freun­din (Betreff: „jetzt bin ich rich­tig betrof­fen“) stellt mir gera­de den neu­es­ten Ede­ka-Wer­be­film samt anhän­gen­der Dis­kus­si­on (vul­go shit­s­torm) durch.

Wor­um geht es? Um eine wirk­lich schö­ne Wer­bung: Eine Kon­su­men­tin redet knapp andert­halb Minu­ten lang dar­über, was man in der Vor­weih­nachts­zeit so alles „muss“ oder „soll“. Deko­quatsch, Schön­back­olym­pia­den für’s Han­dy­pho­to, und vor allem: kau­fen, kau­fen, kau­fen. Wir sehen die bei­den tap­fe­ren Kin­der die­ser mus­ter­gül­ti­gen deut­schen Muss-und-Soll-Fami­lie. Die Klei­nen ahnen, daß man all die­sen mate­ri­el­len Schnick­schnack wohl absol­vie­ren muß, wenn man mal groß ist.
Am Ende des spots kippt die Koof­mi­ch­hek­tik ins Idyll: Mama, Papa, Kin­der unter­neh­men was rich­tig Schö­nes: eine wil­de Bäcke­rei, Spie­le­abend etc. Die Kon­su­men­tin zeigt sich beson­nen: „Ich muß nur eines: Für Dich dasein- mein Kind!“

Das allein, die­se fami­lia­ris­ti­sche, uneman­zi­pier­te Mama-am-Herd-Aus­sa­ge: uner­hört, im zwie­fa­chen Sin­ne! Wo kämen wir hin, wenn Mama und Papa nicht nur Qua­li­ty­ti­me mit ihrer Brut ver­bräch­ten, son­dern die Zeit, die eigent­lich für’s Schaf­fen und Anschaf­fen gedacht ist, mit den Bla­gen verbrächten!

Der nun her­nie­der­ge­hen­de Sturm der Ent­rüs­tung weicht aber aus, und zwar auf die Auto­kenn­zei­chen die­ser erst mul­ti­ge­stress­ten, dann sich besin­nen­den Eltern! Sie wer­den je ein­mal kurz und ein­mal ganz kurz ein­ge­blen­det: MU-SS 420 und SO-LL 3849. SS: ver­bo­ten! Aber damit nicht genug. Frau Bam­ber­ger-Stem­mann von der Bun­des­zen­tra­le für poli­ti­sche Bil­dung weiß, daß das Ende der Fah­nen­stan­ge hier­mit kei­nes­falls iden­ti­fi­ziert ist! Sie schlüs­selt für uns die aggres­si­ven Num­mern­schil­der auf:

“Die 420 ist eine aus dem angel­säch­si­schen Raum stam­men­de, in rech­ten Krei­sen auch hier­zu­lan­de gän­gi­ge Abkür­zung für Hit­lers Geburts­tag am 20. April.(…) Das zwei­te Auto­kenn­zei­chen, das im Spot zu sehen ist, zeigt eben­falls Zah­len­kom­bi­na­tio­nen, die in der rechts­extre­mis­ti­schen Sze­ne ver­wen­det wer­den. Das Num­mern­schild laut “SO LL 3849”.Die Zahl 84 steht für “Heil Deutsch­land”. Sie ist umrahmt von den Zah­len 3 und 9. Die 39 steht für “Christ­li­che Iden­ti­tät” oder “Chris­ti­an Iden­ti­ty”. Dies bedeu­tet in rech­ten Krei­sen im Umkehr­schluss Anti­se­mi­tis­mus. Damit ist die Aus­sa­ge klar.(…) Die Ver­wen­dung in einem nicht die­sen Krei­sen ange­hö­ri­gen Spot ist erschre­ckend.(…) Sowie­so ver­mit­telt der Spot beson­ders am Anfang eine hei­le Welt und trans­por­tiert Wer­te, die auch für die Neue Rech­te ste­hen. Die Kin­der spie­len zum Bei­spiel auch eine alt­mo­di­sche Ver­si­on von “Mensch ärge­re dich nicht”.

Ich kann der­weil nur hof­fen, daß wir es irgend­wie hin­krie­gen, am Ende des Jah­res kei­ne Steu­ern bezah­len zu müs­sen. Haben wir bis­her fast immer irgend­wie hin­ge­kriegt. Ich stell mir jetzt näm­lich vor, daß Frau Bam­ber­ger-Stem­mann von der Bun­des­zen­tra­le für poli­ti­sche Bil­dung ihr sicher nicht ganz klei­nes Monats­ge­halt unter ande­rem durch unse­re Abga­ben finan­ziert bekommt, wäh­rend wir noch immer die alte Ver­si­on des Brett­spiels im Regal zu ste­hen haben.

– – – – –

23. Novem­ber 2016, abends – Die Jugend sei main­stream­ver­seucht. Stimmt so nicht! Die Jugend ist kon­ser­va­tiv! Inso­fern, daß sie län­ger an den ihr ein­ge­fleisch­ten Über­zeu­gun­gen fest­hält, als es die Medi­en her­ge­ben. Es ist ja mei­ne Grund­fra­ge, die ich bis heu­te nicht gelöst/beantwortet fand: War­um gera­de jun­ge Leu­te heu­te nicht rebel­lie­ren, son­dern den Mer­kel­sound in ihre vita­len Äuße­run­gen über­tra­gen – und aus­ge­rech­net das dann als rebel­lisch empfinden!

In den Groß­feuil­le­tons wird ja von den „coo­le­ren“ Stim­men die gras­sie­ren­de Poli­ti­cal cor­rect­ness längst lächer­lich gemacht. Wider den Sta­chel zu löcken ist längst kein Vor­recht der Under­dogs mehr. Allein, die halb­ge­bil­de­te jun­ge Gene­ra­ti­on (Gym­na­si­as­ten, Stu­den­ten) ist ja soo kon­ser­va­tiv, so ver­stie­gen ins Ver­har­ren auf den Sprach­re­geln des Estab­lish­ments, das da rein „gar nichts geht“.

Jüngs­tes Bei­spiel, Toch­ter: „Der P. steht übri­gens unter Rechts­ver­dacht. Gro­ßes The­ma.“- „Echt? Der P.? Der? Was du mir bis­her von dem erzählt hat­test, klang aber ziem­lich anders. Ist das nicht der, der die Flücht­lings­nach­hil­fe ins Leben geru­fen hat? “- „Nja, er war dabei jeden­falls betei­ligt.“- „Und jetzt, was hat er ver­bro­chen?“- „Er hat in Sozi gesagt, man sol­le sich hüten, so zu tun, als wären alle Geflüch­te­ten Engel.“- „Und- mehr nicht? Nur die­sen Satz? Das war‘s??“- „Ja, die­sen Satz. Das war‘s.“

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (49)

la vie est belle

23. November 2016 23:13

---auch mir wurde vor nicht allzu langer zeit die soziale isolation im familienkreis meines angetrauten in aussicht gestellt. grund: ich sympathisiere mit der IB. mit "sowas" dürfe man nicht reden.

das ist doch toll! dann muSS ich jetzt nicht mehr soviel zeit damit verbringen, mir das geschwätz RAFfgieriger narren anzuhören, die chocolate cALIENte für ein symbol der unterdrrückung afrikas halten, sie aber selbst trinken.

selektive wahrnehmung ist halt schon a weng bescheuert.

Trouver

23. November 2016 23:36

Ah, liebe Frau Kositza, wenn Sie wuessten, was es eine fast, nahezu, komplett konsumbefreite Kindheit, wie die meine, war und wie sie sich anfuehlte.. Euer Westen stand hinter der Frontlinie wie ein Film, was man zwar schauen kann, aber nicht betasten...

Uebrigens, ganz amuesant: fuer uns galt Punker interessanterweise als offizieler Bote des Kapitalismus. Lehrer lehrten uns, sie sind dafuer da, uns anzustecken und in die Verwesung zu bringen. Sozialistische Jugend war absolutely punkbefreit!

Erst spaeter erfuhr ich, dass im Westen Punker fuer die Linke und gegen Kapitalismus steht.

Ein paradoxiebelasteter Agent!

Ernst-Fr. Siebert

23. November 2016 23:39

"Nein, der Sumpf muss trockengelegt werden, wie das ja auch Donald Trump in den USA versprochen hat. Denn es kommt noch schlimmer. Viel schlimmer.

Die Werbeagentur des Nazi-Spots heißt JungvonMatt. Genau die Agentur, die sich Angela Merkel für ihren Wahlkampf ausgesucht hat!

Die Kanzlerin, die für riesige Umsiedlungsmaßnahmen die Verantwortung trägt. Deutscher Kanzler, Umsiedlungsmaßnahmen? Gott o Gott! Nein!!! Ein Abgrund tut sich auf."

Quelle: https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/der-fahrer-des-wagens-mu-ss-420-bitte-sofort-bei-der-maasi-melden/

Gruß nach Schnellroda

Sporti

23. November 2016 23:42

Seltsam. 4/20 steht mW für 16 Uhr 20, der Zeitpunkt, an dem das Marihuana ausgepackt wird. Wieder was gelernt.

Albert

23. November 2016 23:58

Ja, ich stehe vor der Lebensaufgabe, meine Kinder außerhalb des Hauptstroms aufziehen wollen. Und das ist eigentlich fast aussichtslos. Wir wohnen in NRW, an der Schule hat es einen Ausländeranteil von über 50%, und die örtliche Gegenkultur ist so marginal und schwachbrüstig, daß Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis stehen. (Daher lese ich gern Kositzas Familientexte, auch wenn ihre Lebenssituation gänzlich anders ist als meine.)

Also bin ich der einzige, der gegen den Strom anerzieht - und gerate daher schnell in die Rolle des Verbieters, Miesepeters, Grummlers. Nicht gut, nicht zielführend, schnell kontraproduktiv. Einziges Refugium ist eine einschlägige Familienfreizeit pro Jahr. Doch damit kommt man nicht gegen 50 Wochen Hauptstrom an, das trägt nicht lang. Deshalb klopfe ich immer wieder einschlägige Milieus nach kinderfreundlichen Veranstaltungen ab. Da gibt es leider viel weniger, als man so denkt. Unsereiner tönt groß rum wegen Kindern und so, aber kindertaugliche und pädagogisch halbwegs sinnvolle Angebote sind extrem rar gesäet, und dann muss ich stundenlange Auto-Anreisen auf mich nehmen, um die Kinder dorthin zu schaukeln. Und mein Reiseradius liegt bei 300 km!!! In diesem Jahr haben wir bisher mindestens 3000 km Autobahn gedroschen, um kindertaugliche Veranstaltungen abzugrasen.

Tut mir leid, aber mit (auch noch so kindgerechten) Vorträgen über Politik wird man in meiner Situation nichts reißen. Hier bräuchte es ein ganzes subkutanes, lokales Gegenmilieu. "Allein machen sie dich ein..."

Also bleibt mir Patchwork-Erziehen: Hier ein bißchen Pfadfinderkram, dort ein gutes Buch, hier ein sinnvoller Film, täglich ein Tischspruch, hin und wieder mal ein heimattreues Wochenende irgendwo ... Das ist alles nicht viel ...

Vafti

24. November 2016 04:07

Ich habe mein Kind so erzogen,dass ich alle Liebe,alle Zuneigung,
aber auch alle sittlichen Gepflogenheiten beibrachte.
Dabei ließ ich Freizügigkeit und Großzügigkeit walten.

Später dann,wenn das Kind größer ist,muss man reden,verstehen
und wieder reden.Nicht zuviel,nicht zuwenig.
Zuneigung usw.ist selbstverständlich.
Selten akzeptiere ich ein Nein...

Mein Kind darf machen,was es will....
Wenn sich "Verbiegungen" herausstellen,dann will ich auch korrigieren.
Geld spielt keine Rolle...Unterstützung ist wichtiger.

Dann,wenn das Kind erwachsen wird,Fehler gemacht und weg sind,
wenn die gesetzte sittlich-normale Lebensweise Einzug erhält,
vielleicht sogar ein Partner ins Haus kommt,
dann verselbständigt sich es ein wenig.

Und nun erinnert sich der einst von mir erzogene Mensch,
und verhält sich mir ähnlich,bestimmt,sozial und jetzt sogar
politisch deutsch bewußt.

Aber,es kommen auch mal kleine Patzer zu Tage...wie z.B.
Behauptungen,Annahmen die auf falscher Grundlage beruhen...

und dann regt sich wieder mein altes Herz eines Vaters und kann
endlich wieder Wahrheiten von sich lassen.

Das Ergebnis wird sein : Ja,bewußt und bestimmt in der Erziehung,
freizügig sein,nachforschen und schlaue Antworten geben,
Hinweise geben,Geld geben,Zeit investieren,usw.usw.

Am Ende der Erziehung entsteht dann ein Mensch,der dir dann
die Liebe zurückgeben wird,wie du es in all den Jahren in diesen
jungen Menschen investiert und gelebt hast !
Das Ergebnis wird großartig sein,wenn du immer Sittlichkeit,
Ehrlichkeit,reichhaltige Gedanken,keine Spinnereien,keine falschen
Essensideologien,keine Flippereien, aber immer ein gesundes Bild
einer fundamentalen friedlichorientierten aber bestimmenden
Erziehung folgst.
Jetzt,in der Zeit der "politischen Wirren des Merkelismus und des
Establishments usw." bedarf es spezieller Infos,wenn das Kind
schon größer oder aufnahmebereit ist.

Gruß vafti

Zadok Allen

24. November 2016 08:23

Hätte es noch eines Beweises bedurft, wo die Grenze zwischen Realität und Paralleluniversum verläuft, so ist sie durch die zitierten Einlassungen der Frau "Bamberger-Stemmann" erbracht. (Welche Laune des fatums mag diesen Figuren stets auch solche entlarvenden Namen verpassen?)

Um den Preis der intellektuellen Redlichkeit kann man nun nicht einmal mehr unter Rekurs auf konstruktivistische oder sonstige postmoderne Ansätze die Auffassung aufrechterhalten, daß auf seiten der Vertreter der herrschenden Ideologie noch so etwas wie ein rational-sachlicher Impuls wirksam wäre.

Die sind also wirklich krank, im medizinisch-pathologischen Sinne. Sollte uns das nun mehr Anlaß zur Erleichterung geben oder zur Sorge? Immerhin darf man hoffen, daß diese Patienten keiner noch so geringen materiellen Verschärfung der Lage gewachsen sein werden.

HX

24. November 2016 08:28

Der Edeka-Spot stammt dem Vernehmen nach von der selben Werbeagentur, die von der CDU für den Bundestagswahlkampf 2017 beauftragt wurde. Ich Werde mich bei der CDU erkundigen, wie die Partei dazu kommt, so eine Agentur, die offenkundig rechtsextreme Codes verwendet, mit ihrer Wahlwerbung zu beauftragen.

Der Gutmensch

24. November 2016 09:07

Es ist ja meine Grundfrage, die ich bis heute nicht gelöst/beantwortet fand: Warum gerade junge Leute heute nicht rebellieren, sondern den Merkelsound in ihre vitalen Äußerungen übertragen – und ausgerechnet das dann als rebellisch empfinden!
In den Großfeuilletons wird ja von den „cooleren“ Stimmen die grassierende Political correctness längst lächerlich gemacht. Wider den Stachel zu löcken ist längst kein Vorrecht der Underdogs mehr. Allein, die halbgebildete junge Generation (Gymnasiasten, Studenten) ist ja soo konservativ, so verstiegen ins Verharren auf den Sprachregeln des Establishments, das da rein „gar nichts geht“.

Ich kaufe ein großbürgerliches Großfeuilleton und möchte lösen:
Vor längerer Zeit unterhielt ich mich mit jungen Studenten über Handelsabkommen, Ceta, TTIP, schließlich auch TISA. Konsequenter „Merkelsound“ ging wie folgt: https://www.n-tv.de/politik/Merkel-macht-in-Bruessel-Druck-fuer-Freihandel-article14634321.html
Die jungen Leute sprachen - mit guten und stimmigen Argumenten übrigens - engagiert gegen den „Merkelsound“. Die Sympathie für offene Proteste insbesondere gegen TTIP war groß. Ich hatte meine liebe Not, den Studenten auseinanderzusetzen, dass man eben nicht so einfach „nein“ sagen kann, wenn einem ein Handelabkommen angetragen wird, sondern leider bis zum bitteren Schluss verhandeln muss, weil Krieg oder wirtschaftliche Isolation die Alternativen sind (habe also noch eins draufgesetzt und den „Merkelsound“ von der „Alternativlosigkeit“ gebraucht). Ich weiß bis heute nicht, ob ich jemanden überzeugt habe? Naja ... vielleicht mit dem Hinweis auf die Wasserwerfer, die gegen krawallierende Demonstranten gerne zum Einsatz gebracht werden?

Nun ist TTIP so gut wie gescheitert. Und auf einmal wird dem „politkorrekten Merkelsound“, der auf der Teilnahme an den Verhandlungen bestand, von den „coolen“ Großbürgerlichen bittere Tränen nachgeweint: Böser Trump, dass er kein TTIP mehr will! Handelskrieg! Chinesen! Tod und Teufel!! https://www.n-tv.de/politik/Merkel-macht-in-Bruessel-Druck-fuer-Freihandel-article14634321.html

Eine Alternative - sprich: ein großbürgerliches Jubelgeschrei, dass TTIP auf dem Sterbebett liegt - werden Sie kaum finden.

Unterm Strich: „Cool“ geht anders. Und „Merkelsoundhörigkeit“ offenbar auch.

Der Gutmensch

24. November 2016 09:09

Nachtrag, der zweite Link war falsch:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/weltmacht-amerika-sorge-um-die-ordnung-14541501.html

Jetzt trauert man um TTIP ...

Winston Smith 78699

24. November 2016 09:18

@ Albert

Ein schneller (nicht der einzige) Indikator gegen die vermeintliche Kinderfreundlichkeit von Veranstaltungen ist für mich die Lautstärke der Beschallung. Auch in dieser Branche greift ein Haufen Leute Gelder ab und führt Eltern hinters Licht. Im Prinzip reichen aber z.B. für einen Kindergeburtstag eine Wiese oder ein Waldstück, ein Wanderweg und Ruhe aus, vielleicht noch einfache Spielgeräte und ein Instrument, vielleicht ein Buch mit z.B. Sagen aus der Gegend. Vielleicht überspitzt formuliert: Bei allem Zusatz, beginnend bereits bei der tollen Spielebox und gipfelnd natürlich im Versuch des Spaßbads, Freizeitparks oder im gemieteten Spaßmacher, ist schon etwas faul. Natürlich ist diese Ansicht aus der Zeit gefallen und kaum umsetzbar.

Aber man kann mit seinen Kindern doch reden und ihnen was erklären. Wenn man ehrlich ist - und das genau merken sie nämlich - geht da hoffentlich mehr, als allgemein erzählt wird ... natürlich nicht immer, es ist bestimmt auch eine Frage des Temperaments. Ich meine nur, dass viele Eltern sich und den Kindern da zu wenig zutrauen und zu schnell auf Konformismus schalten.

Außerdem glaube ich fest daran, dass Kinder sich ECHTE Erlebnisse - auch stille und unspektakuläre - langfristig auch als solche merken und von Konsum unterscheiden können. Und dass sie sich merken, wenn man ehrlich bemüht ist, ihnen was zu erklären und sichtbar zu machen, wenn man um SIE bemüht und dabei ehrlich ist. Sie trauen sich nur nicht immer gleich, es zu zeigen, weil sie mit dieser heutzutage ganz seltenen Situation nicht vertraut sind. Ich habe das oft mit Kindern ausprobiert, auch mit Gruppen. Bemerkenswert war immer die Nachwirkung, auch wenn die Wirkung im Moment gar nicht danach aussah.

Hartwig aus LG8

24. November 2016 09:29

Eine Jugend, deren Aufgabe es sein muss, entgegen ihrer Natur, die Säulen und Fundamente gegen die Kindereien ihrer Eltern zu beschützen, die Dinge vom Kopf auf die Füsse zu stellen, ist wahrlich nicht zu beneiden.
Der jugendlichen Natur wohnt die Rebellion inne, die sich mangels Lebenserfahrung meist dadurch zeigt, dass die Welt auf den Kopf gestellt werden soll. Aber was tun in einer Welt, wo die Dinge bereits vollständig auf den Kopf gestellt worden sind?
Das endet dann wohl a) in einer totalen Überreaktion, in dem das elterliche Tun potenziert wird, b) in leisen Tönen, bei denen die o.a. Herkulesaufgabe ansatzweise erkannt wird.

Waldgänger aus Schwaben

24. November 2016 09:41

Der schlimmste Feind einer gegen den Hauptstrom gerichteten Erziehung ist das Weltnetz.
Gegen linke Lehrer, Freunde, Zeitungen kommt man an. Aber was die lieben kids , alleine surfend, im internet aufrufen, da ist man machtlos. Man hört nur am Küchentisch plötzlich Hauptstrom Propaganda in einer Endlosschleife.

Aber der Älteste schwimmt sich aber langsam frei.

Vor Jahren waren wir mit den Kindern am südbadischen Rhein und wagten uns in's Wasser.
Eine Einheimische warnte uns vor Strudeln in der Mitte des Flusses. Diese ziehen den Schwimmer unwiderstehlich nach unten.

Wie rettet sich man?

Nicht gegen den Strudel ankämpfen, sondern sich runter ziehen lassen. Nach unten hin wird er immer schmaler und man kann dann leicht seitlich raus tauchen, wieder nach oben kommen und aus der Mitte des "Hauptstromes" an's rettende Ufer schwimmen. Wer dagegen an der Oberfläche gegen den Strudel ankämpft, ermattet, gerät in Panik, verliert irgendwann das Bewusstsein und versinkt im Strom.

Ob das stimmt weiß ich nicht. Ich habe es nicht getestet.

Karl Eduard

24. November 2016 10:00

In dem EDEKA SPOTT hört der Hörer ständig ein MUSS, zum Auto mit dem MUSS - Kennzeichen kann da natürlich kein Zusammenhang bestehen.

Th. Wawerka

24. November 2016 10:14

Ich hatte nie den Anspruch, meine Kinder in irgendeiner Weise vom "Hauptstrom" abschotten zu wollen. Eine alte pädagogische Weisheit lautet, dass sie ohnehin mehr von dem mitnehmen, wie man selbst ist, als von dem, was man ihnen sagt. Wenn ich ihnen also ein gutes Beispiel gebe (einen ethischen Anspruch, Anstand, Tugend vorlebe), kann ich darauf vertrauen, dass es aus sich selbst wirkt ... und das ist tatsächlich so.
Ich finde es besser, wenn sie am "Hauptstrom" teilnehmen - es ist die Kultur, die sie umgibt, und um sich kritisch damit auseinandersetzen zu können, sollte man sie kennen statt sich abzusondern (wie ich das in meiner Jugend gemacht habe - der ewige Außenseiter ...). Ich interessiere mich für die Lieder, die sie hören und die Filme, die sie anschauen, und so haben wir manche schöne Sache gemeinsam entdeckt.
Meine Tochter ist z.B. derzeit fasziniert vom Kleidungsstil der Frauen der 1950er Jahre - sie hat das bei Hitchcock entdeckt. Nun krempelt sie ihre Garderobe um, geht in einem schwarzen Kleid mit Rüschen zur Schule (ihre Mutter: "aber ... das ist doch total altmodisch!"), hat einen Nähkurs in den Ferien gemacht, um einen Mantel so umzunähen, wie sie sich das vorstellt. Kurz, sie hat den Stil entdeckt.
Mit dem Sohn gehe ich gern ins Kino, er ist Fan der Marvel-Superhelden. Dann quatschen wir über die Figuren. Er: "Welcher ist denn dein Lieblings-Superheld?" - "Ich: "Captain America." - Er: "Ja. Der ist immer ehrlich. Und mutig, auch wenn alle gegen ihn sind."
Überhaupt möchte ich mal ne Lanze für Genreliteratur und Popcornkino brechen. Unter all dem supermodernen Fimmel haben beispielsweise viele Hollywoodschinken einen recht konservativen Grundanstrich: Familie ist das wichtigste, Männer haben ihren Mann zu stehen und ihre Mission zu erfüllen, Verrat ist Mist und zahlt sich nicht aus etc. pp. Das ist ... nun ja, proletarisch und eignet sich nicht zum Distinktionsgewinn, aber dafür machts auch mehr Spaß. Wenn ich z.B. Sloterdijk, Foucault oder die Paglia lese, hab ich abends keine Lust mehr auf Anspruchsvolles, sondern auf was Schlichtes, Spannendes - dann schau ich mir "The Walking Dead" an oder schwarte einen Science-Fiction-Roman ...
Kurz, der "Hauptstrom" ist nicht in Bausch und Bogen verwerflich, auch da gibt's ja unterschiedlich temperierte Zwischenströme.

Th. Wawerka

24. November 2016 10:17

Ich denke, eine der besten Sachen, die man mit den Kindern machen kann, ist mit ihnen in den Wald gehen - Pilze sammeln, Buden bauen, auf Bäume und Jägerstände klettern usw. (Und natürlich Mensch-ärgere-dich-nicht spielen ... ;-))

deutscheridentitärer

24. November 2016 10:21

Wir wohnen in NRW, an der Schule hat es einen Ausländeranteil von über 50%, und die örtliche Gegenkultur ist so marginal und schwachbrüstig, daß Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis stehen.

Mit Ausländern groß zu werden ist heutzutage wahrscheinlich der aussichtsreichste Weg einen selbstbewussten, vitalen Jungen aufwachsen zu sehen.

Mit Töchtern mag es sich anders verhalten.

Arminius Arndt

24. November 2016 10:40

Seltsam. 4/20 steht mW für 16 Uhr 20, der Zeitpunkt, an dem das Marihuana ausgepackt wird. Wieder was gelernt.

Genau jenes scheint von mancher Zeitgenossin, manchem Zeitgenossen wohl zu oft oder in zu großen Dosen genommen worden zu sein, um auf solche Interpretationen kommen zu können. Frei nach dem Motto, wer das Gras wachsen hören will, muss es vorher auch rauchen.

Ein gebürtiger Hesse

24. November 2016 10:56

Verdammich! Frau BS von der LBP ist uns auf den Trichter gekommen. Der Code ist geknackt. Das mit dem geheimen Infiltrierungs-Plan, bei dem die Nummernschilder aus dem Spot sich tief in das Unterbewußtsein von abertausend Zuschauern und Edeka-Kunden eingebrannt hätten (damit sie massenhaft CHRISTstollen, CHRISTKINDL-Glühwein und WEIHNACHTS-Deko-Zeugs einkaufen, was die ultimative Abendlands-Reconquista bedeutet hätte), müssen wir uns erstmal knicken. Schad eigentlich. Bitte laßt uns für unsere Geheimbotschaften künftig keine Doppelkonsonanten mehr benutzen, verzichten wir überhaupt auf das olle Alphabet und auf Zahlen. Wofür haben wir denn unsere Runen? Sind wir Germanen oder nicht?

Ein Fremder aus Elea

24. November 2016 11:58

Merkel wird von der Jugend wohl nicht als Autorität wahrgenommen - deshalb keine Revolte.

hs

24. November 2016 12:20

https://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/boris-palmer-im-gastbeitrag-die-nazis-die-fluechtlinge-und-ich-14541360.html

Bitte an Alle: lesen.

Zum Glück wachen viele Deutsche gerade aus ihren Träumen auf. 2017 wird ein Schicksalsjahr.

Alexander

24. November 2016 12:26

Ein gebürtiger Hesse: HAHA, sehr schön! Danke für das Schmunzeln.

nassel tov

24. November 2016 12:38

@ albert
"...das ist alles nicht viel..."
im gegenteil: was sie auf sich nehmen ist weitaus
mehr, als die meisten eltern heutzutage auf sich
nehmen -seien sie nun ihrer "politischen auffassung"
oder nicht.
ich gratuliere ihnen - machen sie weiter so...

Leser

24. November 2016 13:19

Jüngstes Beispiel, Tochter: „Der P. steht übrigens unter Rechtsverdacht. Großes Thema.“-

Das erinnert mich an Georg Orwells 1984, da waren ja die Kinder die fleißigsten Denunzianten. Deren Pionierorganisation hieß treffender Weise auch Die Spitzel.
Wäre vielleicht Zeit der Tochter ein Shirt mit "1984 IS NOT AN INSTRUCTION MANUAL" zu schenken und in der linken Schule aufzutragen.

Rumpelstilzchen

24. November 2016 13:36

Schockschwerenot !
Seinen Namen kann man ändern lassen, etwa dann:
https://www.n-tv.de/ratgeber/Wie-aendert-man-seinen-Namen-article14671401.html
Sein Geburtsdatum kann man leider nicht ändern. Auch, wenn man damit Probleme hat.
Ich staune immer wieder, dass 90 Prozent der Menschen im In- und sogar Ausland, die nach meinem Geburtstag fragen, amüsiert bis bewundernd sagen:
Ach, mit A.H.
Ich fürchte, dieses Datum wird die Republik überdauern. Bzw., den großen Austausch.
Das kann ich nach einigen Geburtstagen sagen.
Jetzt allerdings überlege ich tatsächlich, ob ich nicht auf juristischem Wege eine Geburtsdatenänderung einleiten soll. Vom 20sten auf den 1sten April.
Nicht, dass jemand denkt, meine Eltern hätten auf dieses Geburtsdatum hingearbeitet. Von wegen Kollektivschuld.

Der Gutmensch

24. November 2016 13:47

Kinder außerhalb des Mainstreams großzuziehen. Oder anders: Sie innerhalb des umgebenden Mainstreams so zu erziehen, daß sie nicht Teil desselben werden.

Da kommt mir ein überdimensionaler Spickzettel in den Kopf. Er stand, mit frisch und vom Begrüßungsgeld erworbenem Spray ab 1990 an einer Blechwand. Dort hatte jemand geschrieben: "Vergesst nie, wer Genosse war!"

Das war kein Ausdruck der Rachsucht. Nein, aber wer einmal erlebt hat, wie sich jemand wendet, während man buchstäblich noch die Bremsen quietschen hört ...

Die Ankündigung einer Charme-Offensive https://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/boris-palmer-im-gastbeitrag-die-nazis-die-fluechtlinge-und-ich-14541360.html
und das sich-an-die-Brust-schlagen wegen "moralischer Selbsterhöhung" lässt die Erinnerung daran wieder aufleben. Die Wand als solche existiert natürlich nicht mehr.

Vielleicht sollte man den Kindern heute folgenden Ratschlag erteilen: "Wer Dir nachspricht, ist im Zweifel auch nicht klüger oder liebenswürdiger als Du selber und bringt Dich bestimmt nicht voran."

eulenfurz

24. November 2016 16:22

Die Edeka-Werbung, vor zwei Tagen gesehen, war berührend und außergewöhnlich für einen Konsumtempelverein. Die Autokennzeichen fielen dabei nicht auf.

Aber sind MU-SS und SO-LL gemäß dieses Videos nicht negativ konnotiert? Sollte man angesichts dieses schrecklichen Vorkommnisses nicht die RECHTSchreibreform rückgängig machen und das ß auf Autokennzeichen zulassen? Und Vorsicht: Auch in Orwells 1984 spielt die 84 ("Heil Deutschland") wieder eine Rolle, zudem die 19 ("Abendländische Identität"). Überhaupt: Orwell! "Organisierte weiße Landesliga". Schrecklich! Alles Nazis außer Mutti!

"... man solle sich hüten, so zu tun, als wären alle Geflüchteten Engel.“ Bei der folgenden Standpauke kann er sich immer noch herausreden: "... wollte damit sagen, daß viele sogar Götter sind!"

Hartwig aus LG8

24. November 2016 16:51

Nur mal an die, die hier den Palmer und anderer Stelle die Göring-Eckart verlinkten:
Wer 1989/90 in der DDR verbrachte, der wird sich geradezu wie in einem Deja-vu vorkommen. Seinerzeit machte der Begriff "Dialog" Karriere. Es gab nach der Abdankung Honneckers keinen Zeitungsartikel und keine Nachrichtensendung, die nicht den "Dialog" pries. Gemeint war das Herablassen der Partei-Nomenklatura zum Gespräch mit dem unzufriedenen Bürger. Diese Nörgler sollten nun endlich ernst genommen werden. Gemeinsam sollte man nach Lösungen suchen, nach NOCH besseren Lösungen - natürlich alles unter Führung der Partei ...
Dieses heutige Geschwätz von "Wir haben Mitschuld", "Wir sind zu arrogant", "Wir müssen auch denen zuhören", dass alles ist so hausbacken und lächerlich. Zumindest die Göring-E. sollte das doch noch in Erinnerung haben.

Milarepa

24. November 2016 16:54

@Waldgänger aus Schwaben

Auf Madeira kam ich beim Schnorcheln unter eine "Wellenwalze",
Das Sauding hat mich press auf den Boden gedrückt.
Erst als ich völlig loslies, kam ich irgendwie an die Oberfläche.
Eins gelernt. Nie wieder Absinth vorm Tauchen!!!

UnserLand

24. November 2016 18:23

"Wir wohnen in NRW, an der Schule hat es einen Ausländeranteil von über 50%"

Das ist hart. Gibt es bei Ihnen keine anderen Schulen mehr? Meine Empfehlung in diesem Fall: wenigstens die Lateinklasse wählen, da ist dann in der Klasse wenigstens die Welt noch halbwegs in Ordnung.

Freizeittipps: Gehen sie mit der Familie Sonntags im Wald spazieren, Sauerland, Siegerland, Eiffel etc., mit zünftigem Mittagessen in einer Hütte. Frische Luft, wenig Leute, schon gar nicht die, die Ihnen die Stimmung vermiesen.

oder: besuchen sie die Römerlager in Xanten oder Haltern, Hermannsdenkmal (mit Kletterpark), Museum in Kalkriese; Museumsdorf Hagen oder Detmold. Das ist spannend für die Kinder, und man kann ihnen bequem jede Menge germanische und deutsche Geschichte beibringen. Das stärkt die eigene Identität.

Sie sehen: man kann der kulturellen Bereicherung der Großstädte, auch in NRW, noch ausweichen.

nüchtern und nicht zu pessimistisch

24. November 2016 19:13

Zum Merkelsound, auch wenn ich mich wiederhole:

Schon in der Pubertät hoffnungslos dunkeldeutsch konnotiert, war mir dies als eher unbelesener Tölpelbub mit einem ausbaufähigen Gesichtskreis mit als Erstes aufgegangen und als Ärgernis ersten Ranges bekannt. Dies soll nun im Netz hinter einem x-beliebigen Nicknamen gewiss nicht meine ungeheuren Sherlock-Holmes-Instinkte ins Licht stellen, sondern vielmehr aufzeigen, dass die ewig beklagte Perfidie und die Schwierigkeit an Menschen heranzukommen, die von der Wiege bis zur Bahre und insbesonders im formbarsten Kind- und Jugendalter in allen Lebenslagen konditioniert werden von einem System, welches es scheinbar zur Perfektion getrieben hat, die nächste grüne Minusseele auszuwerfen, kein ungangbares Hindernis darstellt, bzw. junge Erwachsene heute keineswegs schuldlos in die Fänge der Menschenexperimente-Partei geraten, dass vielmehr selbst meine Wenigkeit, ein Jugendlicher mit absolut durchschnittlicher Intelligenz gesegnet und zudem völlig unpolitisch und atheistisch erzogen, dies zu durchschauen imstande war, und ich daher anzunehmen bereit bin -wenn, ja wenn er oder sie vor der finalen Degeneration zur rot-grünen Sprechpuppe nur ein Fünkchen Patriotismus in sich trug, so wäre dies durchaus intellektuell für die meisten jungen Deutschen zu bewältigen (gewesen). Da erwarte ich dereinst in den Geschichtsbüchern eher wieder ein großes Revival von "wer wissen wollte, der konnte auch..." bis hin zum Klassiker "Rädchen im Getriebe". Dabei gäbe es keinen Geist der Zeit, wenn nicht die Majorität ihm hinterherzucheln gedenkt und Opportunismus mag verfänglich erscheinen, ist aber an sich noch nichts, was obig erwähntem Rang einnimmt. Was aber singulär(?) da steht, schon seit und in den Neunzigern (wie es sich davor gestaltete, entzieht sich aufgrund der späten Geburt meiner Kenntnis): Eine Rebellion, gestützt und gepämpert von allen maßgeblichen Instanzen, die genau in die Staatsräson einmündet, wo alle Attribute eines Rebellen, von unangepasst bis unbequem, Tabu-brechend- heuer bedingslose Kollaboration mit dem Merkelismus bedeutet und damals sein Äquivalent in der mahnenden Zeigefingerfraktion und den"wehret den Anfängen" - hier passt Pi-Rhetorik: BRD-Gehirnzombies, bei der schrittweisen Selbstaufgabe - damals wohl weniger im Spurt als heute- sowie im Nationalmasochismus gefunden hatte. Wie angeklungen und hier auch bekannt, also alles systemimmanent und nur in der Frage der Geschwindigkeit der Abschaffung personenbezogen.
Dies für mich seit jeher zentrale Problem, dass Jugendliche und junge Erwachsene den Widerspruch entweder nicht erkennen oder nicht erkennen wollen(wie zu lesen war, tendiere ich mal stark zu Letzterem), weil es natürlich ein äußerst attraktives Angebot ist, alle Vorteile des Systems in Anspruch zu nehmen und sich zugleich risikolos den Habitus eines Miniatur-Ches oder auch die Fassade eines Robin Hoods anzulegen oder, für die "Realos", im Wissen um die eigene Unzulänglichkeit, zumindest seine ersten politischen Lebensjahre als hundertprozentiger, links-grüner Textbaustein-Quälgeist zu verbringen, Hauptsache es ist irgendwie dezidiert links, nicht mit für diese Spezies lebensbedrohlichen Konsequenzen wie der Aufgabe des fb-Kontos verbunden; schlägt man sich das Knie aufs, fährt Papa einen schnell in die nächste Klinik, diese erbärmlichste aller Gebärden, wobei jeder wohl diese Kreaturen aus dem Umfeld oder v. a. der wichtigsten Brutstätte -westdeutsche Uni -kennt, für die es den Idealtypus gar nicht als Überzeichnung oder Abstraktion braucht, die wirklich genau so sind, inklusive bei jeder Schieflage vor der Haustür stehender reicher Eltern, die ihre Kinder sich "selbst verwirklichend" sehen, müsste meines Erachtens eigentlich die größte Aufmerksamkeit von Rechts bekommen. Klar, es ist viel geschehen in den letzten Jahren und Monaten, "viel" verglichen mit zuvor eher gar nichts, aber hier gehört doch der absolute Schwerpunkt gesetzt, denn so simplifizierend und monokausal es klingt, sobald für junge Deutsche gilt, Links=nicht cool, stirbt der Nachwuchs weg und eineinhalb Generationen weiter reicht es auch bei 20-30 Millionen weniger Deutschen "die schon immer hier gelebt haben", um den ganzen Saustall auszumisten.

Sven Jacobsen

24. November 2016 19:46

Da Erziehung weit mehr ist als das, was daheim geschieht, ist viel gewonnen, wenn im Kreise der Familie offen über alles Erlebte gesprochen wird.

Albert

24. November 2016 21:35

Lieber Th. Wawerka, Nassel Tov, Waldgänger und Winston Smith 78699,

was ich mit "kindertauglichen Veranstaltungen" meine, sind explizit heimat- und volksbezogene Veranstaltungen, die vom Format her kindgerecht sind, aber die die richtigen Inhalte vermitteln - also Veranstaltungen, in denen meine Kinder von anderen Menschen (!!!, nicht von mir) mit deutschen Inhalten (Gedichte, Lieder, Mythen) auf kindgerechte Weise konfrontiert werden und sich damit auseinandersetzen müssen. Und ich meine "deutsche Inhalte" - keine christlichen, keine bündischen, keine lebensweltlichen, sondern Inhalte bezogen auf das Land, das Volk und sein Wesen.

So ein bißchen im Wald rumhopsen kann ich mit den Kindern überall, und das tue ich auch. Aber ich will, daß andere Menschen meinen Kindern erklären, warum dies "unser" Wald ist und warum wir hier sind und warum es wichtig ist, daß die Kinder meiner Kinder, die hoffentlich auch noch 100% Deutsche sind, auch noch in diesem Wald herumhopsen.

Frau Kositza hat es nicht nötig, sich über so etwas Gedanken zu machen. Ihre Kinder wachsen in einer 95%-igen deutschen Welt auf. Meine aber nicht. Meine Kinder lernen nichts über Volk und Heimat in der Schule, in den Medien, im Alltag. Ich bin der einzige, der sie mit diesen Inhalten konfrontiert - und das ist nicht gut.

Und mein eigentlicher Vorwurf in die Runde: Selbst heimatverbundene Konservativen, die Familie, Kinder und Volk gern im Munde führen, wüssten nicht, wie sie einer Gruppe von Kindern den Sinn und das Wesen von Volk und Heimat vermitteln.

Im Grunde brauchen wir so etwas wie "evang. Religionspädagogik", nur eben ohne christl.-bibl. Inhalte, sondern mit volksbezogenen Inhalten. Jetzt überlegt einmal, ob ihr jemals schon so eine Veranstaltung erlebt habt. Ja, es gibt solche Veranstaltungen, aber sie sind extrem selten.

Andudu

24. November 2016 23:37

Ich dachte ich kann der Fremderziehung der Kinder locker gegenüberstehen, aber natürlich habe ich mich geirrt. Es regt mich mehr auf, als ich gedacht hatte. Weniger wegen der Kinder, als vielmehr aufgrund der Tatsache, dass man sie für ideologische Projekte allzugern einspannt und ich, als Vater, mir den Müll dann anschauen muss und dazu klatschen. Demütigend für mich!

Die direkte Beeinflussung von Kindern (Kiga, Schule etc.) ist übrigens gar nicht so einfach, solange die Eltern anderes vorleben, dabei ein liebe- und vertrauensvolles Verhältnis zu den Kindern aufrecht erhalten und Zeit für sie erübrigen, denn so lange bleiben sie die unumstrittene Referenz! Wenn es etwas ist, was ich aus der DDR-Zeit mitgenommen habe, dann diese Erkenntnis!

Viel gefährlicher sind die subtilen medialen Beeinflussungen. Die Lügen und Halbwahrheiten in hippen Hollywoodfilmen und Jugendmoden. Aber es ist wie mit allen Lügen und Halbwahrheiten, wenn es solche sind, kann man sie mit direkten Nachfragen und Überlegungen auch leicht zum wanken bringen.

Wenn ich eines in meinem Elternhaus vermisst habe, dann waren das ungezwungene politische Diskussionen (in der Nachwendezeit). Den kompletten westdeutschen Politbereich habe ich mir selbst erschliessen müssen und dabei viele Irrwege genommen. Das war zwar lehrreich, aber ich denke über unverbindliche Diskussionen könnte man viel der offiziellen Propaganda frühzeitig korrigieren...

Der Gutmensch

24. November 2016 23:57

@Hartwig aus LG8

Sie stehen mit dieser Ansicht auf verlorenem Posten, die Kommentare sind in der Mehrheit froh über Palmers weise Einsicht und denken, nun ändert sich aber was. Aber - Sie werden immerhin mit einer angeglichenen Rente bis 2025 belohnt, damit Sie nicht dagegen anstänkern. Nehmen Sie mit, was Sie kriegen können und schauen sie sich nicht mehr um, das ist gefährlich.

ulex

25. November 2016 06:50

Zum Thema KfZ-Kennzeichen:

Dummerweise ist dies in Deutschland sogar offizielle Landkreis-Paranoia:

Der Landkreis Zwickau lässt folgende Kombinationen auf Kennzeichen seit 4. Oktober nicht mehr zu:

14 = Synonym für die 14 Worte "We must secure the existence of our race and a future for white children" (dt.: "Wir müssen den Bestand unserer Rasse und die Zukunft weißer Kinder sichern.")

18 = Adolf Hitler

28 = Blood & Honour (dt: "Blut und Ehre", eine verbotene, militante rechtsextremistische Organisation)

88 = "Heil Hitler"

Die Zahlenkombinationen 188, 1888, 8888, 8818, 1488, 8814 werden ebenfalls aufgrund von damit möglichweise verbundener Symbolik nicht mehr zugelassen.

https://www.freiepresse.de/LOKALES/ZWICKAU/GLAUCHAU/Wenn-das-eigene-Kennzeichen-auf-einmal-verboten-wird-artikel9678255.php

Monika

25. November 2016 09:33

Und mein eigentlicher Vorwurf in die Runde: Selbst heimatverbundene Konservativen, die Familie, Kinder und Volk gern im Munde führen, wüssten nicht, wie sie einer Gruppe von Kindern den Sinn und das Wesen von Volk und Heimat vermitteln.

Lieber Albert,
die besten deutschen "Inhalte", bezogen auf das Land, das Volk und sein Wesen habe ich als Kind gefunden in Wilhelm Buschs " Album für Kinder".
Eine Impfung.
Sie müssen nur den richtigen Impfstoff finden, der den Seelenfunken entfacht. Ohne christlich-biblische Inhalte wird es m. E. allerdings nicht gehen.
Es kann auch ein Lied sein. Etwa: Der Mond ist aufgegegangen. Und vielleicht verhört sich ihr Kind da nicht. ( siehe: der weiße Neger Wumbaba".)
Meine kleine Nichte jedenfalls, die in einer Region wohnt, wo " diejenigen, die hier schon länger leben" zur Minderheit werden, fragte unlängst ihre Mutter beklommen am Frankfurter Bahnhof:
"Warum sind hier so viele dunkle Männer ?"
Sie verhört sich bestimmt nicht beim " weißen Nebel wunderbar"....

Hartwig aus LG8

25. November 2016 09:52

@ Monika

Meine Meinung: Es geht nie über Inhalte. Ausschlaggebend ist der Charakter.
Meine Große litt Zeit ihres nun mittlerweile 18jährigen Lebens an ihrem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Das begann mit 4 Jahren im Kindergarten und hat bis heute nicht geendet. Wurde jemand ungerecht behandelt, so konnte sie sich darüber kaum beruhigen, steigerte sich rein, ... Tränen waren nicht selten.

Es brauchte bei ihr nicht viel, zu erkennen und zu erleiden, welch ungerechtes Maß an Deutschland und Deutsche angelegt wird.
Sie geht ihren Weg, nicht außerhalb des Mainstreams, sondern mitten in ihm.

Jürg Rückert

25. November 2016 09:53

Edeka in Wunderland

Ein richtiger Freudianer sah beim Spaziergang im Wald eine Wurzel und nahm einen Phallus wahr. Da hämmerte ein Specht an einem Astloch: Aha, ein Männchen vergnügt sich …
Menschen verhalten sich wie Computerprogramme: Wovon das Hirn voll ist, davon der Mund überfließt. Verwanzt Programmierte sind gefährlich. Deren Zahl scheint drastisch angestiegen zu sein. So viele Psychiater sprich Reinigungsprogramme wie nötig gibt es nicht!
Die irre Zahlenmagie verhält sich zur rationalen Zahl wie die Astrologie zur Astronomie.

In der Psychiatrie gilt: Die tiefere Schicht entscheidet! Der wahre Grund für die Beißattacken liegt darin, dass Edeka die traditionelle Familie angesprochen hat und dazu noch eine finanziell gut situierte. Das sind heute zwei Todsünden auf einen Schlag.

Wäre es ein schwules Pärchen gewesen mit zwei adoptierten Schwarzenknaben (Negerknaben geht nicht mehr), oder wäre das arme Mädchen mit den Flüchtlingsaugen und den Schwefelhölzchen frierend vor der Tür der Reichen gesessen, so wäre alles ruhig geblieben und ein evangelischer Bischof hätte sein Brustkreuz wieder hervorgeholt.

Früher war das mein Staat, heute wird er allmählich zum Feindstaat. Wer nicht mit der Zeit geht, der geht, oder er geht unter.

Jürg Rückert

25. November 2016 11:56

Zum besseren Verständnis sollte ich noch ergänzen:
Ein Nazijäger sieht auch beim Waldspaziergang Nazis oder Spuren von Nazis.
Da geht einer ... Er hat den Gang und den Blick eines Nazis. Seine Turnschuhe erinnern an die Schnürung von Springerstiefeln usw.

AlbertZ

25. November 2016 13:16

Ich bezweifle, daß der Artikel im Managermagazin durch Steuern bezahlt wurde.
Bereits in der Artikeleinleitung wird auf den Erfolg des viralen Marketing im Vorjahr verwiesen.
Die "Kritik" an dem Spot ist so bilderbuchmäßig zwanghaft - genau die Ablehnung dieser Zwanghaftigkeit ist der Clou in dem bildreichen Werbespot.
Bei so klarer spiegelbildlicher Gleichheit vermute ich, daß der MM-Artikel ebenfalls von der Werbefirma stammt.

Eine zugegeben etwas abgehobene Theorie. Vielleicht habe ich die Diskussion auch nur Post!Fakt!Tisch verstanden.

Marjell

25. November 2016 22:41

Lieber Albert,

suche Familien wie Ihre! Wie finden wir zueinander?

Grüße vom Niederrhein

Marjell

Ragna Meissner

26. November 2016 02:31

Als Mutter dreier Söhne kann ich diesen Diskussionen immer nur kopfschüttelnd folgen. Die häusliche Ausrichtung ist so einfach: Spartanisch, schlicht, erdverbunden – mit Kopf, Herz, Hand und Ehrgefühl. Dann stellt sich ein: „Das machen wir nicht. Das gehört sich nicht.“ ganz von alleine ein. Und auch der Stolz darauf.

Alle meine Kinder kennen deutsche Volkslieder, alle sind mit dem Sagen- und Märchenschatz ihrer Heimat aufgewachsen, alle lernten ab dem fünften Lebensjahr ein Musikinstrument, alle wurden zu Arbeit, Sport und Gesundheit in Eigenverantwortung angehalten. Später wurden ihre Individualitäten und besonderen Neigungen gefördert: Der eine liebte schon früh Wagner und hörte anfangs tagelang die „Meistersinger“, dem anderen war das zu modern – bis heute endet sein Musikverständnis bei Bach, der dritte verlor sein Herz an Schubert. Ebenso ging es mit der Literatur: Was dem einen Ernst Jünger, war dem anderen Thomas Mann, den Jüngsten zieht es derzeit zu Fontane. Schon früh konnten sie gut Geschriebenes erkennen, wussten es zu schätzen, lehnten Minderwertiges ab.

Gleichermaßen entwickelte sich ihr Stilbewusstsein. Begriffe wie „shoppen“ waren ihnen fremd. Wir unterlagen auch nie dem Markenwahn. Es war selbstverständlich, dass die Pullover etc. der Älteren aufgetragen wurden. Mit zunehmendem Alter wurde ihnen der Wert guter Schuhe, guter Hemden, später guter englischer Anzüge bewusst.

Natürlich wurden wir ausgegrenzt, angefeindet und mitleidig belächelt. Beifall von der falschen Seite hätte mich auch eher irritiert.

Hübsch anzusehen sind die Erziehungsergebnisse der lockeren Eltern von damals heute. Während mein ältester Sohn bereits mit achtzehn Jahren Manns genug war, für sich selbst einzustehen, sind die meisten seines Jahrgangs, nunmehr ist er achtundzwanzig, Dauerstudenten, Party- und Alkoholexzessen zugeneigt, arbeitsunfähig etc. Nur eine Handvoll hat es geschafft, sich einen Weg ins Leben zu erkämpfen. Dito sein Bruder, der nach einem straffen Begabtenstudium mit einundzwanzig Jahren erfolgreich abschloss. Die Großen sind beide keine Streber, keineswegs verbissen, aber durchweg realistisch. Der Älteste hat allerdings mittlerweile, hierin etwas verträumt, eine Art Sozialprojekt für Gescheiterte ins Leben gerufen (selbstfinanziert natürlich, ohne staatliche Beteiligung), da er hofft, durch Arbeit zu läutern. Bisher misslingt es. Einmal anerzogene Unfähigkeit verbunden mit einem Hang zu andauerndem Hedonismus und Verantwortungslosigkeit lässt sich nicht im Nachhinein durch noch so gut gemeinte Arbeitsorganisation beheben.

Der Jüngste ist gottlob an einem naturwissenschaftlichen Gymnasium, das tatsächlich noch zu recht seinen Namen trägt. Die verschworene Gemeinschaft von Schülern und Lehrern arbeitet rein leistungsbezogen. Um den staatlichen Rahmenplan zu umgehen, erfolgt erweiterter Unterricht nachmittags als Arbeitsgemeinschaft getarnt. Die Kinder besuchen diese quasi fakultativen Stunden gerne und freiwillig. Niemand erzählt ihnen, dass ihnen Überlastung oder Leistungsdruck drohen. Freundschaften entstehen durch gemeinsame Interessen. Es bedarf keiner Spielanleitung durch Erwachsene, keiner dieser seltsam gleichschaltenden Sozialveranstaltungen. Obschon manch neumodisches Elternhaus auch hier versucht, zu intervenieren.
Vielleicht ist es insgesamt sinnvoll, wieder ein Maß in alles hineinzubringen. Ein guter Handwerker, der seinen Beruf liebt, der in seiner Arbeit aufgeht und glücklich ist, braucht kein Abitur. Nicht höher steht der spätere Chirurg, dessen Ausbildung, bei gleicher Ernsthaftigkeit, längere Zeit benötigt und eben auch einer gymnasialen Lehre bedarf, die ihn in der Tat auf Studium und Arbeit vorbereitet. Beiden gemeinsam, dem Werkmann wie dem Akademiker, sollten Kultur und Geschichte sein. Ansonsten gilt immer noch Goethe: „Eines schickt sich nicht für alle/Sehe jeder, wie er’s treibe/Sehe jeder, wo er bleibe,/Und wer steht, daß er nicht falle!“

Gemeinschaft entsteht durch Bindung an zumindest einen Minimalkonsens. Wo dieser nicht mehr gegeben ist, kann man sich nur abwenden, um für kommende Generationen in seinem Heim das Eigentliche zu bewahren.

Gustav Grambauer

26. November 2016 12:41

Unsere Tochter geht u. a. zu einer Volkstanzgruppe, und dies seit sie drei Jahre ist. Da es bei uns leider nichts ansatzweise Vergleichbares gibt, bringen wir sie dazu in ein Dorf im Aargau, etwa eine dreiviertel Stunde entfernt. Die Förderung ist da, es kostet nur SFr 20,00 im Jahr, die Tracht wird gestellt - denn sie suchen händeringend Nachwuchs, vor allem eigentlich Buben. (Es müssen großteils schon Frauen mit Frauen, Meitele mit Meitele tanzen.) Für die Kinder ist es die reine Freude. Unsere hat dadurch sehr viel schneller als ohne dies gelernt, sich im Raum zu orientieren und sich in einer Gruppe zu positionieren. Sie bezieht von dorther auch ein Selbstbewußtsein gegenüber ihren hiesigen Freundinnen, welche sie teilweise beneiden, vor allem wenn sie voller Stolz den Schrank aufmacht und die Tracht zeigt. Beides hat sich ganz von allein ergeben: eine Neunjährige ist quasi ihre "Lehrerin", und seit einiger Zeit ist sie die "Lehrerin" einer wiederum Dreijährigen. Der Zusammenhalt ist groß. Wir nehmen dadurch sogar ein wenig am Dorfleben dieses Dorfes teil, wo es sehr zünftig zugeht, wo bei Festen sehr gut gegessen und getrunken wird, wo der Humor etwas herb ist usw. Habe schon -zig Eltern bei uns angesprochen und schon -zig Faltblätter verteilt und ausgelegt, aber niemand will mitmachen, der Weg ist allen hier zu weit, obwohl hier sowieso jeder Meter mit einem der zumeist zwei Autos der Familie zurückgelegt wird. Dafür wählen die wenigen, die ihre Kinder (ausnahmslos Töchter) zum Tanzen schicken, die exorbitant-teuren Studios in Zürich, wo im Disco-Kolorit roboter-mäßig mit Samba- und Aerobic-Elementen nach den neuesten Spleens von US-Star-Choreographen getanzt wird. Die Blicke dieser Eltern, wenn wir erzählen, sind für einen Augenblick unfaßbar arrogant, dann kommt irgendeine dieser Urbanschweizer Ekel-Flosklen wie "spannnind", "läääsig" oder "ja, suuupirrr". Die armen Kinder ... Aber immerhin haben die`s noch besser als die vielen "Couch-Potatoe-Kids".

Olaf

26. November 2016 18:44

Die Buchstabenkombination -AB- bedeutet übrigens "Arische Bruderschaft", -CD- bedeutet "Christliche Dominanz", -EF- bedeutet "Eiserne Folgschaft" etc.. Außerdem fahren die Autos mit den gefährlichen Nummernschildern
alle auf der rechten Spur. Wieviel verdient eigentlich Frau Prof. Grün-Roth durch Steuergelder?

Corvusacerbus

28. November 2016 13:26

Man malt sich gar nicht aus, wofür "Bamberger-Stemman". Das ist sicher irgendein Pseudonym, das jeder aufrechte Antifa-Kämpfer (besser "auflinke Antifa-KämpferIn") decodieren kann. Mir sagt die Chiffre also nix und ich imaginiere, die Alte heißt wirklich so ... Aber nein, das kann nicht sein, oder? Man weiß es nicht. Womöglich steigt die Gute zu Herrn Dr. Klöbner und Herrn Müller-Lüdenscheidt in die Wanne und packt den Herren, pfui, nicht was sie denken, ans Quietscheentchen. Oder reist Frau Bamberger-Stemman" (herrlich, Herr von Bülow wäre begeistert) mit Herrn Lindemann nach Rom, eröffnet dann in Wuppertal eine Butique und am Ende wird alles, alles gut? Herrlich, Deutschland ist ein humorvollen Land geworden. So locker drauf, Willkommenskultur, all das und die Dadaisten dürfen den Behörden Namen

Corvusacerbus

28. November 2016 13:34

... geben und kommen für die Hauptverwaltung Desinformation des Amtes für Staatssicherheit (HVD/AS) auf "Bundeszentrale für Politische Bildung" ... und da arbeitet Frau Bamberger-Stemman?! ... :-)). Das ist doch klasse, da muß man erstmal drauf kommen. Herrlich!

Corvusacerbus

28. November 2016 13:43

Wenn die Kabarettunten ... Das war das Wörterbuch im Smartphone!!! Kann ich nix für - ... Kabarettisten nicht so verdammt linksdummblöde angepasst und womöglich überzeugt wären, könnte man wunderbare Nummern für sie schreiben ... und Frau Bamberger-Stemman von der Bundeszentrale für Politische Bildung ;-) wäre als, wenigstens als Zugabennummer - immer dabei.

Stil-Blüte

28. November 2016 19:30

Die ganze Chose übertreiben. Anträge stellen, Klagen einreichen, Forderungen stellen, Institutionen anschreiben: Weg damit! Sale , Aussortieren:

- HH (Hansestadt Hamburg)

- Petri heil!, Weidmanns heil! Überhaupt alle Wörter mit 'heil' ausradieren: heilig, Der Heilige Vater, die Heilige Messe, Heilpraktiker . Das ist alles nur Tarnung!

- 'Volk' - weg damit! statt dessen: Bevölkerungslied, Bevölkerungstheater, Bevölkerungsbank, Bevölkerungswagen, Bevölkerungsaufstand, Bevölkerungsverhetzung.

Alle Berliner hergehört: Unser Lieblingskind heißt ab sofort Bevölkerungsbühne. Dem Kultursenator dementsprechende Vorschläge unterbreiten.

- Alle Begriffe mit ' mein/e Kampf-' vernichten, anzeigen.

- Duden-Reformer in die Pflicht nehmen: Sie haben das unverfängliche kurze 'ß' in ein böses, böses SS umgetauscht. Absicht?

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