»Es wird nichts besser durch Zuwarten« – die 16. Winterakademie

Schnellroda lag über das vergangene Wochenende in Eis und Schnee, doch auch das hielt 130 junge Leute...

Nils Wegner

Nils Wegner ist studierter Historiker, lektorierte 2015–2017 bei Antaios, IfS und Sezession und arbeitet als Übersetzer.

aus dem gesam­ten deutsch­spra­chi­gen Raum nicht von der Anrei­se ab. Am frü­hen Frei­tag­nach­mit­tag eröff­ne­te Dr. Erik Leh­nert die 16. Win­ter­aka­de­mie des Insti­tuts für Staats­po­li­tik, dies­mal zum The­ma “Wider­stand” – ein gro­ßes Wort, das ver­schie­dens­te Asso­zia­tio­nen her­vor­ruft. Grund­le­gend für eine wider­stän­di­ge Hal­tung sei aber immer das Ver­hält­nis des je Ein­zel­nen zu Gesell­schaft und Gemeinwohl.

Auch stel­le sich die Fra­ge, unter wel­chen Bedin­gun­gen Wider­stand legi­tim und ob bei zu gro­ßer Ver­hal­ten­heit infol­ge feh­len­den Lei­dens­drucks der »Rück­zug in die Nische« eine Alter­na­ti­ve sei. Ein bei­spiel­haf­ter lite­ra­ri­scher Ver­such über den Zwie­spalt des Wider­ständ­lers lie­ge mit Kleists Micha­el Kohl­haas vor; die Wider­stands­fra­ge sei jedoch auch The­ma in ver­schie­dens­ten kon­ser­va­tiv-revo­lu­tio­nä­ren Aus­ein­an­der­set­zun­gen, so zwi­schen Carl Schmitt und Ernst Jün­ger. Die zen­tra­len Fak­to­ren, die es bei jeder Gegen­be­we­gung zu beden­ken gebe, sei­en stets die glei­chen: Maß­stab, Zeit­punkt, Form, Ziel und mög­li­che Konsequenzen.

Die­se Kon­stan­ten bestimm­ten auch die künst­le­ri­sche Ver­ar­bei­tung des Wider­stands­su­jets, womit zu Dr. Micha­el Rie­ger über­ge­lei­tet wer­den konn­te. Rie­ger sprach über »Lite­ra­tur als Wider­stands­akt – III. Reich, DDR, BRD« und schlug einen wei­ten Bogen vom Ein­ge­ständ­nis der poli­ti­schen Wirk­macht – also poten­ti­el­len Gefähr­lich­keit – von Lite­ra­tur, das die “Akti­on wider den undeut­schen Geist” ab April 1933 dar­stell­te, über ein­schlä­gi­ge Schrift­stel­ler der Inne­ren Emi­gra­ti­on (Ernst Wie­chert, Rein­hold Schnei­der, Jochen Klep­per) und ihre kunst­vol­le Kri­tik bis hin zum Nach­krieg, seit dem für die DDR Uwe John­son und Hei­ner Mül­ler sowie für die BRD Botho Strauß, Peter Hand­ke und Mar­tin Mose­bach Bei­spie­le einer schrift­stel­le­ri­schen Ver­wei­ge­rungs­hal­tung gegen­über den Zumu­tun­gen der Zeit abgaben.

Eben die­ser Zumu­tun­gen bil­de­ten den wesent­li­chen Betrach­tungs­punkt der anschlie­ßen­den poli­ti­schen Lage­ana­ly­se Götz Kubit­scheks. Kann die Lage im Janu­ar 2016 – unter dem Vor­be­halt eines nicht ver­han­del­ba­ren »Erhalts der eth­no­kul­tu­rel­len Iden­ti­tät« des deut­schen Volks – plan­bar sein? Zwei exem­pla­ri­sche Zei­tungs­ar­ti­kel der ver­gan­ge­nen Woche, Karl­heinz Weiß­manns »So güns­tig wie nie« und »Die wehr­haf­te Wut des Win­kel­zahn­molchs« aus der FAS (über den AfD-Par­tei­phi­lo­so­phen Marc Jon­gen), dien­ten dem Geschäfts­füh­rer des Ver­lags Antai­os als Weg­wei­se hin in eine Ana­ly­se der all­ge­mei­nen gesell­schaft­li­chen Verschärfung.

Nun wer­de sich abzeich­nen, ob das wahr­nehm­ba­re Bro­deln jen­seits der Par­tei­arith­me­tik und des »Macht­er­hal­tungs­triebs der Alt­par­tei­en« Aus­druck eines »not­wen­di­gen Zorns«, einer Thy­mos­span­nung, sei oder doch nur einer »amor­phen Ten­denz« der Bür­ger ent­spre­che, mit den tages­po­li­ti­schen Rei­zen hier­hin und dort­hin zu trei­ben. In jedem Fall aber sei nun eine Dyna­mik in Gang gesetzt, und deren Schwung müß­ten wir Dis­si­den­ten mit­neh­men: »Aus­wei­tung der Kampf­zo­ne, Erhö­hung der Span­nung, Ver­tie­fung des Ris­ses« sei­en nun die dring­li­chen Auf­ga­ben; rück­ge­bun­den, ohne Distan­zie­run­gen und ohne Ver­söh­nung mit den Chaos-Verantwortlichen.

Am Sams­tag­mor­gen setz­te um 09:00 Uhr Dr. Dr. Thor v. Wald­stein die Vor­trags­rei­he fort. Sei­ne Aus­füh­run­gen Wider­stands­recht umfaß­ten eine ein­ge­hen­de rechts­theo­re­ti­sche Her­an­füh­rung an das The­ma, kon­kre­te Fall­bei­spie­le für die mög­li­che Gel­tung des grund­ge­setz­lich ver­an­ker­ten Wider­stands­rechts sowie einen flam­men­den Schluß­ap­pell, der – abzu­le­sen am Bei­fall – sei­ne Mobi­li­sie­rungs­wir­kung voll ent­fal­te­te und eine rege Dis­kus­si­on nach sich zog. Die juris­ti­sche Ana­ly­se v. Wald­steins wird als­bald als Teil der »Wis­sen­schaft­li­chen Rei­he« des IfS ver­öf­fent­licht wer­den: »Wir Deut­sche sind das Volk«. Zum poli­ti­schen Wider­stands­recht der Deut­schen nach Art. 20 IV Grund­ge­setz in der »Flücht­lings­kri­se«.

12565420_10153173852777315_4970102797489426991_nLange her.

In der Fol­ge berich­te­te Rolf Stolz, Mit­be­grün­der der GRÜNEN und sei­ner­zeit Ange­hö­ri­ger des auf dem Weg an die Schalt­he­bel letzt­lich aus­ge­boo­te­ten natio­nal­neu­tra­lis­ti­schen Lagers, von sei­nen per­sön­li­chen Erfah­run­gen – einer­seits als Mit­glied einer sich betont “wider­stän­dig” gerie­ren­den Par­tei, ande­rer­seits mit dem »Wider­stand gegen den Wider­stand« inner­halb der­sel­ben, im Span­nungs­feld zwi­schen ein­an­der spin­ne­feind gegen­über­ste­hen­den Inter­es­sen­grup­pen und ideo­lo­gi­schen Fron­ten. Der pro­mo­vier­te Psy­cho­lo­ge Stolz lie­fer­te dabei zusätz­lich eine inter­es­san­te Typo­lo­gie der ver­schie­de­nen Wider­ständ­ler­per­sön­lich­kei­ten, an der auch mit einem zeit­li­chen Abstand von rund 30 Jah­ren kaum zu rüt­teln war.

Nach Mit­tag­essen und Sport­seg­ment war Mar­tin Sell­ner, Obmann der Iden­ti­tä­ren Bewe­gung in Wien, an der Rei­he. Sell­ner befaß­te sich in einer vor­be­rei­ten­den, theo­re­ti­schen Erläu­te­rung mit den Leh­ren aus Han­nah Are­ndts Macht und Gewalt sowie ins­be­son­de­re Mal­colm Glad­wells The Tip­ping Point. Für die Iden­ti­tä­ren wie für alle Kräf­te eines neu­en natio­na­len Auf­bruchs der euro­päi­schen Staa­ten bedür­fe es daher letzt­lich einer gelun­ge­nen Fusi­on von »patrio­ti­scher Erneue­rung« und »patrio­ti­scher Erobe­rung« – Renais­sance und Recon­quis­ta. Ins­be­son­de­re die poli­ti­sche Vita Vik­tor Orbáns sei bei­spiel­haft für eine sinn­vol­le Ver­knüp­fung von real­po­li­ti­schem Gestal­tungs­wil­len und natio­na­lem Mythos. Den Sams­tag­abend beschloß dann die aus­führ­li­che Beschäf­ti­gung der Run­de mit dem anti­kom­mu­nis­ti­schen Wider­stand rumä­ni­scher Partisanen.

Unter kun­di­ger Anlei­tung eines Mar­ke­ting­fach­manns wur­de am Sonn­tag­mor­gen die Fra­ge erör­tert, wie eine Prä­gung von Mar­ken (im Sin­ne von ein­gän­gi­gen Bil­dern, Mems, kurz: eine “Kom­mu­ni­ka­ti­ons­er­grei­fungs­stra­te­gie”) durch die Rech­te aus­se­hen und vor allem funk­tio­nie­ren kön­ne. Die neu­en Medi­en und der aktu­el­le Stand der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft eröff­ne­ten hier­zu eine Unzahl mög­li­cher Ver­fah­rens­we­ge, auch wenn letzt­lich die Bewußt­ma­chung des Kom­mu­ni­ka­ti­ons­qua­drats Frie­de­mann Schulz von Thuns und des Watzlawick’schen Pos­tu­lats »Man kann nicht nicht kom­mu­ni­zie­ren« am Anfang aller Plä­ne ste­hen müsse.

Den Abschluß bil­de­te ein wei­te­rer Bericht aus der Pra­xis: Dr. Hans-Tho­mas Till­schnei­der berich­te­te von der all­täg­li­chen »Par­tei­po­li­tik als Wider­stands­akt« und ins­be­son­de­re von den der­zeit her­vor­ra­gen­den Mög­lich­kei­ten des Wir­kens der AfD. Die Ent­wick­lun­gen seit dem Esse­ner Par­tei­tag und dem Sturz Bernd Luckes, daß die AfD die gegen­wär­ti­ge Samm­lungs­be­we­gung für alle an einem gründ­li­chen Schwenk in der Poli­tik der Bun­des­re­pu­blik Inter­es­sier­ten sei. Und gera­de im Hin­blick auf die auch in die­sem Netz­ta­ge­buch gepfleg­te Ana­ly­sen­kul­tur bracht Till­schnei­der gera­de­zu eine Lan­ze für die Par­tei­ar­beit: Es han­de­le sich bei der wei­te­ren Ent­wick­lung um eine, die man nicht aus der Distanz vor­her­sa­gen kön­ne, son­dern »han­delnd ent­schei­den« müs­se – wer gestal­tend tätig wer­den wol­le, müs­se sich eben regen, und für ihn per­sön­lich – so Till­schnei­der – sei der Ein­tritt in die AfD ein unver­zicht­ba­rer Schritt auf die­sem Weg gewesen.

Das han­deln­de Ent­schei­den und ent­schie­de­ne Han­deln war denn auch die Quint­essenz des gesam­ten Wochen­en­des, für jeden an sei­nem Plat­ze; denn, um mit Mar­tin Sell­ner zu spre­chen: »Jetzt gilt’s!« Und hin­sicht­lich des ent­schie­de­nen Han­delns zur Teil­nah­me an den Staats­po­li­ti­schen Aka­de­mien des IfS spricht es für sich, daß aber­mals rund ein Drit­tel der jun­gen Zuhö­rer zum ers­ten Mal dabei war. Es geht voran!

Nils Wegner

Nils Wegner ist studierter Historiker, lektorierte 2015–2017 bei Antaios, IfS und Sezession und arbeitet als Übersetzer.

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Kommentare (20)

Thomas Friedrich aka Friedfertig

26. Januar 2016 12:37

Vielen Dank für den ersten Bericht über die Themen der Veranstaltung.
Man wird sicherlich auch aus der Ferne noch inhaltlich über all das näher diskutieren können.

Vorab möchte ich kurz einen Aspekt ansprechen, der einigen möglicherweise nebensächlich oder gar abseitig erscheinen könnte:

"Unter kundiger Anleitung eines Marketingfachmanns wurde am Sonntagmorgen die Frage erörtert, wie eine Prägung von Marken (im Sinne von eingängigen Bildern, Mems, kurz: eine „Kommunikationsergreifungsstrategie“) durch die Rechte aussehen und vor allem funktionieren könne."

Das ist m.E. ein extrem wichtiger Aspekt. Hier besteht für uns noch erheblicher Nachholbedarf.
Anders ausgedrückt: es besteht noch Raum für Optimierung ...

Gut, dass bei der Akademie auch dieses Thema auf die Tagesordnung genommen wurde.

Botschaft, Marke, Bilder:
Absolut notwendig für jedes erfolgreiche Agieren.

Konkret (im Kleinen gesagt):
Wenn ein Motiv, ein Bild erst einmal von einer Botschaft erfüllt ist, fällt
1. deren Verbreitung wesentlich leichter, und
2. spricht es auch andere Sinne an, wodurch die Verankerung der Botschaft im Bewusstsein des (potentiellen) Empfänger besser gelingt, was
3. die weitere Verbreitung weiter erleichtert und beflügelt (es erleichtert das "Jeder kann etwas tun", und wenn es nur Aufkleber wären).

Massen erreicht man durch Bilder.

Andreas

26. Januar 2016 20:37

Servus,

nicht böse sein, prägt mal Marken und diskutiert aus der Ferne.

Ich setze dann meine Hoffnung lieber auf sog. Russlanddeutsche.

Und wenn ich mir die aktuellen Demonstrationen so ansehe, scheint das keine schlechte Strategie.

AGIS

26. Januar 2016 20:41

Die gegenwärtigen gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland stellen sich objektiv als eine humanitäre Katastrophe von bisher nicht gekanntem Ausmaß dar. Insoweit ist es legitim, gleichsam von einem singulären Ereignis zu sprechen, welches zwangsläufig die materielle sowie die immaterielle Lebensgrundlage der deutschen Menschen, beispielsweise seien die Aufrechterhaltung des deutschen Sozialstaats oder diejenige der deutschen Kultur genannt, zerstören wird – wenn diese nicht endlich, und zwar kollektiv, gegen eine im Wortsinne ausgesprochen inländerfeindliche Politik, die dies zu verantworten hat bzw. nach wie vor konsequent fördert, aufbegehren werden: Aktiver Widerstand ist gefordert, jetzt! Ohne »Wenn« und ohne »Aber«!

Ebenso ist es längst schon an der Zeit, die Dinge beim Namen zu nennen, welche die deutsche Volksseele in dieser so schwierigen Zeit auf das Unerträglichste belasten: In der überwiegenden Mehrheit drängten im Jahre 2015 – der Plural ist sprachlich gerechtfertigt – Millionen von Menschen in unser Land, indem sie wissentlich und willentlich geltendes Recht und Gesetz, vgl. in concreto die einschlägigen Bestimmungen des Aufenthaltsgesetzes, brachen – und die deshalb eindeutig als das zu bezeichnen sind, was sie nun einmal sind: als Straftäter nämlich!

Auch wenn dabei auf der Grundlage der derzeit geltenden gesetzlichen Regelungen regelmäßig zwar nicht von Verbeche(r)n im strafrechtlichen Sinne gesprochen werden kann, so dürfte doch unstreitig sein, dass schon aufgrund der zahlenmäßigen Dimension dieser Vergehen eine erhebliche Bedrohung für die innere Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland ausgeht – potenziell durchaus von jedem einzelnen Grenzbrecher. (Allein damit wäre ein sofortiger Politikwechsel sachlich begründbar.)

Ganz abgesehen von der mehrere Hunderttausende umfassenden »Gruppe von Ausländern«, welche seit dem Sommer des vergangenen Jahres illegal die Grenzen Deutschlands überschritten hat und danach unmittelbar »abtauchte«, die also faktisch im Untergrund lebt, ohne dass sie über eine gesicherte Lebensgrundlage verfügte: Es bedarf keines Studiums der Kriminologie, um zu erahnen, dass dieses Heer von Straftätern sich gegenwärtig über weitere Vergehen und dann auch tatsächliche Verbrechen »ernährt«.

Es ist in diesem Zusammenhanghang völlig inakzeptabel, wenn innerhalb der politischen Klasse bzw. auf der Seite der ihr zuarbeitenden sogenannten Leitmedien etwa von einer allemal notwendigen Integration von Migranten gesprochen wird: Denn dadurch wird das Bild vermittelt, als sei bereits ein abschließendes Urteil in Bezug auf einen zukünftigen dauerhaften Aufenthalt von Millionen Illegaler in Deutschland gegefällt – noch gelten rechtssaatliche Prinzipien in unserem Vaterland!

Überhaupt entlarvt sich das sogenannte Neusprech, gepflegt von den zitierten einflussreichen politischen sowie journalistischen »Kreisen«, als eine einzige Farce: Unterschieden wird nicht mehr zwischen Deutschen und Nicht-Deutschen, zwischen Inländern und Ausländern, zwischen sich legal und sich eben illegal in Deutschland aufhaltenden Menschen fremdländischer Herkunft. Vielmehr wird geradezu jeden Tag gebetsmühlenartig von der (noch) führenden politischen Klasse betont bzw. von den sogenannten Leitmedien wiederholt, dass es neben den ethnisch Deutschen besonders solche mit Migrationshintergrund gäbe, die zitierten Illegalen werden darüber hinaus allesamt »sanftmütig und liebevoll« als Flüchtlinge bezeichnet, für die das Deutsche Volk angeblich eine wie auch immer geartete Verantwortung trüge.

Unterstellte Heinrich Mann in seinem Werk »Der Untertan« (1914) dem deutschen Menschen im Kontext der eurpäischen Völker eine fast schon pathologische Hörigkeit der Obrigkeit gegenüber, so kann diese Eigenschaft den Deutschen – bedauerlicherweise – heute erst recht attestiert werden: Die Zahl der Mutigen, welche etwa in Dresden wöchentlich auf Straßen und Plätzen gegen die aktuelle Regierungspolitik demonstrieren, ist im Verhältnis zum Gesamtvolk sehr gering. Erstrebenswert ist (bewusster Indikativ!), dass ein »Ruck« durch Deutschland ginge und zumindest Hunderttausende sich den angedeuteten Demonstranten anschlössen.

Noch dominieren die Stimmen besonders westdeutscher realitätsferner Sozialromantiker, welche eindeutig geprägt worden sind durch die noch bis in die Gegenwart andauernden Umerziehungsmaßnahmen der Amerikaner gegenüber den Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg: Unter dem Deckmantel der Option ihrer »Wiedereingliederung in die Gemeinschaft der Völker« wurden sowohl ihr Nationalstolz als auch überhaupt ihr Bewusstsein für die deutsche Nation systematisch zerstört. Zumindest scheint es so, denn die Anzahl derjenigen im Westen, welche sich durch die politische Aufrichtigkeit und den persönlichen Mut zum Widerstand der Mitteldeutschen »anstecken« lassen, steigt von Tag zu Tag.

Tatsächlich muss klar sein, dass das Grundgesetz als Verfassung weder durch Gott gegeben ist noch in Ewigkeit einen Anspruch auf Gültigkeit besitzt: Wenn also der Souverän zeitnah den Entschluss umsetzen sollte, sich neu zu verfassen, dann wäre dies nicht nur legitim im weiteren Sinne, sondern auch ein legaler Akt der Selbstbestimmung eines Volkes. Juristen, die es freilich gewohnt sind, zu fabulieren »Das Bundesverfassungsgericht sagt ...«, mögen dies bestreiten. Doch die Geschichte lehrt uns, dass ein Souverän das Recht auf Freiheit besitzt.

Ohnehin sprechen gleich eine ganze Reihe essenzieller Gesichtspunkte dafür, dass sich die repräsentative Demokratie in Deutschland überlebt hat. Kein einziger Grund existiert (mehr), der gegen eine direkte Demokratie spräche: Angefangen bei der Wahl des Bundespräsidenten durch das Volk bis hin zu Volksentscheiden ist das Gegenteil der Fall; das heutige Deutschland ist nicht Weimar!

Obwohl mir das Verlinken von Youtube-Quellen eigentlich ein Graus ist, möchte ich trotzdem an dieser Stelle einen entsprechenden Verweis hinterlassen:

https://www.youtube.com/watch?v=-BCrL8kDRdI

Ganz gleich, ob der Name der jungen Dame, die in zwanzig Minuten in beeindruckender Weise auf den Punkt bringt, »was Sache ist« in Deutschland, nun korrekt ist oder nicht; ganz gleich, ob ihr Facebook-Account zensiert worden ist oder nicht – sie wirkt absolut authentisch und treibt einem beim Anschauen des Videos beinahe die Tränen in die Augen!

(...)Admin: Danke, Agis, am nächstes mal ein bißchen knapper, bitte!

Mortzeck, Manfred

26. Januar 2016 20:53

Es fehlt längst an einem übergreifenden Symbol für den Widerstand
in ganz Deutschland, ja vielleicht für Europa. Keine Frage, daß bereits
vor 100 Jahren oder mehr dieses erkannt und genutzt wurde. Solche
Symbole sind mehrfach wirksam, z.B. identitätsstiftend, gemeinschaftsstiftend oder dienen allgemein der Verbreitung der Inhalte
des Widerstands oder dem gegenseitigen Erkennen der Zugehörigen.

Ich würde gerne vorschlagen, daß wir einen kleinen Wettbewerb ausschreiben, um endlich ein vereinigendes Symbol der Widerstandsbewegung zu kreieren und zu installieren.

Mortzeck, Manfred

26. Januar 2016 21:03

P. S. Ein solches Symbol, erst einmal bekannt, hat dann auch direkte
und praktische Wirkung und kann die Bewegung verstärken. Man kann es auf Hauswände mittels Schablone aufbringen, an Fahrzeuge anbringen,
auf Geldscheine stempeln, als Aufnäher an Kleidung anbringen usw.
Die Erkenntnis, nicht allein mit seiner Verzweiflung zu sein, würde viele
bestärken und ihnen Kraft geben.

Monika

26. Januar 2016 21:41

Von ihrem Amt sowie ihrer Geschlechtslosigkeit abgesehen, schienen lange Zeit kaum Ähnlichkeiten oder gar Verbindungen zwischen A. Hitler und A. Merkel zu bestehen. Mittlerweile dämmert es vielen, dass es eine womöglich fundamentale, ins Metaphysische reichende Allianz zwischen den beiden geben könnte insofern, als die heutige Kanzlerin den letzten Willen des Führers, das Verschwinden der Deutschen, zwar nicht direkt exekutiert – das erledigen sie durch ihre Kinderwunscharmut allein –, aber immerhin kolossal beschleunigt. Beim Umkreisen der Frage, was derzeit eigentlich und warum passiert, kam mir noch eine Affinität, ein Konnex, eine bislang eher übersehene geistige Wahlverwandtschaft der beiden eigenschaftslosesten deutschen Staatsführer in den Sinn: Beide waren bzw. sind Verehrer des Linksextremisten Richard Wagner, Bayreuth-Pilger, weihevoll Ergriffene (er gewiss weit kenntnisreicher als seine Nachfolgerin), beiden war bzw. ist als Topos und Option ein Finale namens Götterdämmerung geläufig, in welchem der komponierende Revolutionär und Großutopist die bisherige Welt, speziell die bürgerliche Gesellschaft, auf der Bühne dem Untergang in den Fluten und Flammen des Gerichtstages übergibt. Der deutsche Führer brachte bekanntlich die bislang eindrucksvollste Realversion dieses Großreinemachens zustande, und seine komplementäre Nachfolgerin Brünnhilde Merkel ist gerade dabei, starke Scheite zuhauf schichten zu lassen am Rand des Rheins, um das, was damals übrigblieb und sich rappelte, neuerlich einer „glodernden Lut“ (E. Stoiber) bzw. eben doch einer Flut zu überantworten, welche sich über den gesamten Kontinent zu ergießen anschickt (mehr hier).

Klonovsky tag 28

Die bürgerliche Gesellschaft ergibt sich lustvoll dem Untergang. Der einzige Widerständige wird hinausgeführt. Und derBürger klatscht.

https://www.focus.de/politik/videos/bei-auftritt-in-halle-ich-habe-angst-familienvater-unterbricht-merkel-rede_id_5239518.html

Heiko Sprang

27. Januar 2016 07:52

@ Manfred Mortzeck
Das Symbol für Deutschland gibt es eigentlich schon: Die Wirmer-Fahne. Der Stauffenberg-Schwur formuliert auch schön den geistigen Kern unseres heutigen konservativen Widerstandes. Das Symbol müßte halt häufiger gebraucht werden, es müßte allgegenwärtig werden.

Hartwig aus LG8

27. Januar 2016 08:59

@ Mortzeck @ Sprang

Symbole:
Wie wir seit PEGIDA wissen, ist mittlerweile sogar die Nationaltrikolore schwarz/rot/gold zum subversivem Symbol geworden. Das gilt auch für die Wirmerflagge. Wie Kubitschek einst sinngemäß schrieb, so entsteht ein Symbol rein faktisch durch seine Verwendung. Niemanden sollte sorgen, wo, wann, wie ein solches Symbol schon mal verwendet wurde und ob man sich mit all dem zu 100 Prozent "identifizieren" kann.

Ich persönlich halte von Farben aber nicht so viel.
Seit 1812 gibt es nur ein Symbol, was uns Deutsche begleitet (grundsätzlich auch schon hunderte Jahre zuvor): Ein Tatzenkreuz, genannt das Eiserne Kreuz.
Heidnische und (daraus abgeleitete) christliche Symbolik finden sich in ihm wieder. Es ist das deutscheste aller Symbole.
Die Soldaten der Befreiungskriege wurden damit geehrt; getragen wurde es von den Kriegern von Sedan, den Soldaten des ersten Weltkrieges und des zweiten Weltkrieges; ist heute etwas abgewandelt das Hohheitszeichen der Bundeswehr, des Ehrenkreuzes der BW; sogar das Bundesverdienstkreuz hat seine Grundform. Christliche Orden verwenden es. Es prangt in seiner Grundform sogar auf den Kleinbussen der Malteser und Johanniter.
Das eiserne Kreuz sollte unser Symbol sein.

Sunson

27. Januar 2016 16:25

Die Wirmer-Flagge ist als Symbol des patriotischen Widerstands besser geeignet als das Weihekreuz/Tatzenkreuz/Ritterkreuz usw. weil es das schwarze Kreuz des Deutschen Ritterordens mit den Farben der Stauferkaiser, in heraldisch richtiger Anordnung (nach maximalem Kontrast) vereinigt.
Damit wird eine historische und tiefenpsychologische Verbindung mit der Hochzeit der deutschen Geschichte hergestellt.
Symbole welche dem Eisernen Kreuz ähneln, werden von viel zu vielen Menschen heute als zu martialisch empfunden, weil sie eben vor allem mit dem bekanntesten deutschen Kriegsorden assoziiert werden.
Die Wirmer-Flagge hat psychologisch eine aktivierende Wirkung, durch den roten Grund und eine stabilisierende und harmonisierende durch das Kreuz, ohne das deshalb an Ängste gerührt wird, wie beim EK.
Ich bin auf den Demonstrationen in Erfurt oft gefragt worden, was denn das für eine Flagge sei, ob das was mit Norwegen zu tun hätte.
Die Assoziation welche die Wirmer-Flagge auslöst, ist also zweifellos positiv und das ist, neben den anderen genannten Fakten, wichtig um ein Symbol massenkombatiebel zu machen.

Mortzeck, Manfred

27. Januar 2016 22:03

Ja, ich hatte auch den Eindruck, daß das Ritterkreuz ein ganz tolles Symbol sein könnte, aber es ist vielleicht zu allgemein und hat ein zu breites Bedeutungsspektrum und läßt sich einer konkreten Bewegung nicht eindeutig zuordnen. die Wirmer-Flagge ist zu unbekannt und ist ja schon durch die Pegida-Bewegung besetzt.
Möglicherweise wäre ein neues Symbol nicht ganz abwegig, mir fallen da
2 Möglichkeiten ein: der Erfurter Dom als Silhouette oder auch das
Kyffhäuser-Denkmal. Das wären sehr bekannte Zeichen, leicht reproduzierbar und gut verständlich.

Sunson

28. Januar 2016 10:54

Ich finde nicht, daß die Wirmer-Flagge von der Pegida-Bewegung besetzt ist.
Dieses Zeichen hat das Zeug, Symbol des ganzen deutschen patriotischen Widerstands zu werden.
Es vereinigt in sich, auf Grund seiner Herkunft vom Deutschen Ritterordens und den Stauferkaisern, übrigens auch all das, wofür Kyffhäuser und Erfurter Dom stehen.
Massentaugliche Symbole müssen einfach strukturiert sein und schon vom Weiten erkannt werden.
Auch dürfen sie nicht erst mental gedeutet werden müssen, sondern müssen direkt auf die Emotionalität einwirken.

Mortzeck, Manfred

28. Januar 2016 12:39

Ich stimme Dir vollkommen zu, nur ist die Flagge eben bisher noch
weitgehend unbekannt, ich weiß nicht, wie das schnell zu ändern wäre.

Darüber hinaus müßte man Vertreter aller nationalen, patriotischen, widerständigen Organisationen und Gruppierungen einladen zu einem Treffen, bei dem endlich ein abgestimmtes und strukturiertes Vorgehen besprochen werden kann, wo auch solche formalen Aspekte mitdiskutiert werden könnten.
Die Frage ist, kriegt man das hin, wer leitet sowas und wo kann es statt-
finden. Notfalls könnte das auch im Ausland stattfinden.

Bethmann

28. Januar 2016 16:37

@ Mortzeck @ Sprang etc.:

Wie wäre es mit dem Doppeladler des Alten Reiches? In schwarz auf goldenem Grund? Ein treffendes Symbol für das tausendjahrealte Deutschland.

(erforderlich)

28. Januar 2016 23:10

.... Wirmer-Flagge ? ich finde/fand jegliche Art Symbole immer irgendwie etwas "miefig-prollig" (Kastagnetten aufm TV) UND: gefährlich; denke, der distinguierte Leser versteht. ... Fand mich nach Lektüre von J. Wirmers Ende dann eher ganz schön mikrig; ein verkopfter Leser, eine blasse Made nur. .... dann doch lieber etwas prollig, dachte ich und erkannte den Anteil der/meiner Er-Ziehung. Seit vorigen Herbst ist mir ´das´ egal. (gibts bei Freund g in allen Größen/Auflösungen >> Drucker hat jeder >> bißchen transparente Folie) .... ab damit in die Heckscheibe. Auf einmal grüßen Leute, die man "nur vom sehen" kennt .
;-)

Mortzeck, Manfred

28. Januar 2016 23:23

Bethmannn auch ein guter Vorschlag, duchaus tragfähig, auch das Brandenburger Tor ist bestimmt national aufgeladen und sofort verständlich.

Sunson

29. Januar 2016 12:07

Angesichts der Lage, ist die lange und breite Erörterung von Symbolen eigentlich fast ein Unding, eine Verschwendung von geistigen Kapazitäten, eine Diskusion im Efenbeinturm, in dem sich gerade rechte Intellektuelle so wohl fühlen.
Es bleibt festzuhalten, Männer machen Geschichte durch Taten, nicht durch Symbologie und diese Männer setzen auch die Zeichen, die sie für die Richtigen halten.
Die Symbolfrage wird also, zusammen mit dem Kampf ums Dasein des deutschen Volkes, quasi fast nebenbei, erledigt.

Mortzeck, Manfred

29. Januar 2016 20:38

Nein Sunson, so einfach ist es nicht, Symbole sind total wichtig und ganz und gar kein Unding, denk einfach mal an den römischen Kaiser Konstantin
der 312 am Ponte Molle die Schlacht gegen Maxentius gewann, zuvor hatte er das Monogramm Christi auf die Schilde seiner Kämpfer setzen lassen, den Sieg in der Schlacht hat man diesem Entschluß zugeschrieben. Die Bedeutung der Symbole kann gar nicht überschätzt werden. Den Begriff der Tat kannst Du nicht so stark eingrenzen.

Sunson

30. Januar 2016 19:35

Die überhaupt nicht zu unterschätzende Bedeutung der Symbole verkenne ich als (politischer) Hermetiker nicht im Gerinngsten.
Deshalb habe ich ja in dieser Sache auch das Wort ergriffen.
Nichts desto trotz, es kommt in erster Linie auf den Durchsetzungswillen an.
Auf den überragenden Mann, so wie Konstantin einer war.
Einem solchen wird auch zur rechten Zeit das rechte Symbol bewusst.
Dazu kommt noch, dass es den Regeln der Heraldik entsprechen sollte, um gut zu sein.
D.h. das symbolisierte sollte auf einfachstmögliche Weise dargestellt werden und die Anordnung der Farben, wenn solche denn überhaupt Verwendung finden, denn schwarz-weiß entspricht der ersten Regel prinzipiell am Besten, sollte nach höchstmöglichem Kontrast erfolgen.
Letztere Regel wurde, trotz der Mahnung von namhaften Heraldikern, von den deutschen Demokraten bei der schwarz-rot-goldenen Flagge nicht beachtet.
Man könnte sagen, dementsprechend waren und sind auch ihre Ergebnisse 1848, 1918-32 und 1949 bis heute.

rautenklause

31. Januar 2016 17:09

Hans Domizlaff hatte sich schon in der Weimarer Republik Gedanken darüber gemacht, was "Corporate Identity" für den Staat markentechnisch bedeuten würde und dies 1932 in "Propagandamittel der Staatsidee"eindrucksvoll dargestellt. So führt er im Kapitel "Symbol der Staatsidee" aus:

"Wenn ein moderner Kaufmann sich ein Firmensignet von einem Künstler entwerfen läßt, dann wird er erstens auf den Ausdruck einer möglichst hohen Tradition des Unternehmens - soweit diese überhaupt vorhanden ist - Gewicht legen. Zweitens wird er den entscheidenden Wert auf die Gegenständlichkeit des Signets legen,also auf die Darstellung oder Formung einer einprägsamen und erinnerungsstarken Bild-Idee. Fachlich ausgedrückt heißt das: Sinnfälligkeit und gaphischer Reiz. Zum dritten kommt es darauf an, daß sich das Signet möglichst von anderen Signeten unterscheidet und den Stempel der Einzigartigkeit trägt."

und

"Das Symbol eines Volker muß fast wie ein Fetisch wirken,aber wenn dieser Fetisch so gut wie keine charakteristische Gestaltung und keinerlei graphische Idee aufweist, dann eignet es sich nicht zum Gegenstand wirklcher Verehrung"

Beispiele aus dem Buch und Domizlaffs Vorschlag

rautenklause

31. Januar 2016 17:10

Beispiele aus dem Buch und Domizlaffs Vorschlag

https://die-alte-rautenklause.tumblr.com/image/138413264823

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