100 Jahre Julikrise (13.–18.VII.)

London, den 16. Juli 1914 [am 18. Juli im Auswärtigen Amt eingegangen] – Der Botschafter in London Lichnowsky an den Reichskanzler

(...) Sir Edward Grey versichert mir, daß man in Rußland nicht daran denke, mit uns Krieg zu führen.

(…) Eine gewis­sen anti­deut­sche Stim­mung keh­re dort von Zeit zu Zeit regel­mä­ßig wie­der, das hän­ge mit dem sla­wi­schen Emp­fin­den zusam­men. Die­ser Strö­mung gegen­über bestehe aber immer eine star­ke pro­deut­sche Par­tei. Weder der Kai­ser noch irgend­ei­ne der maß­geb­li­chen Per­sön­lich­kei­ten sei anti­deutsch und seit der Bei­le­gung der Liman­fra­ge [rus­si­sche Ver­stim­mung um den Jah­res­wech­sel 1913/1914 wegen der Ein­set­zung einer deut­schen Mili­tär­mis­si­on in Kon­stan­ti­no­pel unter Otto Liman; Anm. d. Red.] sei kei­ne erns­te Ver­stim­mung wie­der eingetreten. (…)

Ob ange­sichts die­ser Stim­mung es mög­lich sein wür­de, die rus­si­sche Regie­rung beim öster­rei­chisch-ser­bi­schen Waf­fen­gan­ge zur pas­si­ven Assis­tenz zu bewe­gen, ver­mag ich nicht zu beur­tei­len. Was ich aber glau­be, mit Bestimmt­heit sagen zu kön­nen, ist, daß es nicht gelin­gen wird, im Kriegs­fal­le die öffent­li­che hie­si­ge Mei­nung zuun­guns­ten Ser­bi­en zu beein­flus­sen, selbst durch Her­auf­be­schwö­rung der blu­ti­gen Schat­ten Dra­gas und ihres Buh­len, deren Besei­ti­gung vom hie­si­gen Publi­kum schon längst ver­ges­sen ist und daher zu den his­to­ri­schen Ereig­nis­sen gehört, mit denen, soweit außer­bri­ti­sche Län­der in Fra­ge kom­men, man hier im all­ge­mei­nen weni­ger Ver­traut­heit besitzt, als bei uns etwa der durch­schnitt­li­che Quartaner.

Ich bin nun weit ent­fernt, für eine Preis­ga­be unse­rer Bun­des­ge­nos­sen­schaft oder unse­res Bun­des­ge­nos­sen ein­zu­tre­ten. Ich hal­te das Bünd­nis, das sich in dem Emp­fin­dungs­le­ben bei­der Rei­che ein­ge­lebt hat, für not­wen­dig und schon mit Rück­sicht auf die vie­len in Öster­reich leben­den Deut­schen für die natür­li­che Form ihrer Zuge­hö­rig­keit zu uns. Es fragt sich für mich nur, ob es sich für uns emp­fiehlt, unse­ren Genos­sen in einer Poli­tik zu unter­stüt­zen, bzw. eine Poli­tik zu gewähr­leis­ten, die ich als eine aben­teu­er­li­che anse­he, da sie weder zu einer radi­ka­len Lösung des Pro­blems noch zu einer Ver­nich­tung der groß­ser­bi­schen Bewe­gung füh­ren wird. Wenn die k.u.k. Poli­zei und die bos­ni­schen Lan­de­be­hör­den den Thron­fol­ger durch eine „Allee von Bom­ben­wer­fern“ geführt haben, so kann ich dar­in kei­nen genü­gen­den Grund erbli­cken, damit wir den berühm­ten pom­mer­schen Gre­na­dier für die öster­rei­chi­sche Pan­du­ren­po­li­tik aufs Spiel set­zen, nur damit das öster­rei­chi­sche Selbst­be­wußt­sein gekräf­tigt werde (…).

 

(Lite­ra­tur zur Vor­ge­schich­te des I. Welt­kriegs und zur Kriegs­schuld­fra­ge fin­den Sie im Bücher­schrank I. Weltkrieg.)

 


 

Ber­lin, den 15. Juli 1914 [am 16. Juli abge­sandt, ver­mut­lich am 17. Juli zuge­gan­gen] – Der Staats­se­kre­tär des Aus­wär­ti­gen Jagow an den Gene­ral­di­rek­tor der Hapag Ballin

(…) Es wird tat­säch­lich zwi­schen Lon­don und Peters­burg über ein Mari­ne-Abkom­men ver­han­delt, bei dem – dies wie­der im tiefs­ten Ver­trau­en – von rus­si­scher Sei­te eine weit­ge­hen­de mili­tä­risch-mari­ti­me Koope­ra­ti­on erstrebt wird. Zum Abschluß sind die­se Ver­hand­lun­gen trotz rus­si­schen Drän­gens noch nicht gelangt (…)

 


 

St. Peters­burg, den 13. Juli 1914 [Im Aus­wär­ti­gen Amt am 16. Juli ein­ge­gan­gen] – Der Bot­schaf­ter in Peters­burg an den Reichkanzler

Das Atten­tat in Sara­je­vo hat zwar auch hier einen tie­fen Ein­druck gemacht, und die Ver­ur­tei­lung des schänd­li­chen Ver­bre­chens kam im ers­ten Augen­blick in wei­ten Krei­sen laut zum Aus­druck. Der hier gegen Öster­reich-Ungarn herr­schen­de tie­fe Haß mach­te sich jedoch sehr bald auch bei die­sem trau­ri­gen Anlaß gel­tend, und die Ent­rüs­tung über die an den Ser­ben in der öster­rei­chisch-unga­ri­schen Mon­ar­chie geüb­te Rache über­tön­te schon nach weni­gen Tagen alle Äuße­run­gen der Teil­nah­me für den grei­sen Kai­ser Franz Joseph und das Reich.

(…) Nicht nur in der Pres­se, son­dern auch in der Gesell­schaft begeg­ne­te man fast nur unfreund­li­chen Urtei­len über den ermor­de­ten Erz­her­zog unter Hin­weis dar­auf, daß Ruß­land in ihm einen erbit­ter­ten Feind ver­lo­ren habe.* (…) es sei im höchs­ten Maße unge­recht, die ser­bi­sche Regie­rung, die sich voll­kom­men kor­rekt ver­hal­te, für die Ver­bre­chen ver­ant­wort­lich zu machen, wie es in der öster­rei­chisch-unga­ri­schen Pres­se gesche­he. Mit dem­sel­ben Recht hät­te Ruß­land wie­der­holt die fran­zö­si­sche Regie­rung für Atten­ta­te, die auf fran­zö­si­schem Boden vor­be­rei­tet und in Ruß­land ver­übt wur­den, zur Rechen­schaft zie­hen kön­nen.**

(…) Die­se Zurück­hal­tung ist nur durch den unver­söhn­li­chen Haß des Minis­ters gegen Öster­reich-Ungarn zu erklä­ren, einen Haß, der über­haupt hier mehr und mehr jedes kla­re und ruhi­ge Urteil trübt.*** Wir wer­den, wie ich glau­be, mit die­ser Erschei­nung, die auch not­wen­dig auf unse­re Bezie­hun­gen zu Ruß­land zurück­wir­ken muß, noch auf Jah­re hin­aus zu rech­nen haben. **** Sie ist um so bemer­kens­wer­ter, als mit der Erbit­te­rung gegen Öster­reich eine immer wach­sen­de Über­he­bung gegen­über der habs­bur­gi­schen Mon­ar­chie Hand in Hand geht. Alle Äuße­run­gen, die man hier auch in amt­li­chen Krei­sen über Öster­reich-Ungarn hört, zeu­gen von einer gren­zen­lo­sen Ver­ach­tung für die dort herr­schen­den***** Ver­hält­nis­se.

[Rand­be­mer­kun­gen des Kaisers:]

* „Er woll­te ja immer den alten 3‑Kaiserbund wie­der­her­stel­len! Er war der bes­te Freund Rußlands!“

** „war­um geschah es nicht?“

*** „rich­tig“

**** „natür­lich, habe ich schon“

***** „Hoch­muth kommt vorm Fall!“

 


 

Ball­holm, den 14. Juli 1914 – Der Kai­ser an den Kai­ser von Österreich

Mein teu­rer Freund!

(…) Ich betrach­te die von Groß­va­ter und Vater auf mich über­kom­me­ne enge Freund­schaft zu Dir als ein kost­ba­res Ver­mächt­nis und erbli­cke in deren Erwi­de­rung durch Dich das sichers­te Pfand für den Schutz unse­rer Länder.

(…) Ich muß davon abse­hen, zu der zwi­schen Dei­ner Regie­rung und Ser­bi­en schwe­ben­den Fra­ge Stel­lung zu neh­men. Ich erach­te es aber nicht nur für eine mora­li­sche Pflicht aller Kul­tur­staa­ten, son­dern als ein Gebot für ihre Selbst­er­hal­tung, die Pro­pa­gan­da der Tat, die sich vor­nehm­lich das fes­te Gefü­ge der Mon­ar­chien als Angriffs­ob­jekt aus­er­sieht, mit allen Macht­mit­teln ent­ge­gen­zu­tre­ten. Ich bin daher bereit, das Bestre­ben Dei­ner Regie­rung [zur Ein­gren­zung des rus­si­schen Ein­flus­ses auf dem Bal­kan] nach Tun­lich­keit zu fördern. (…)

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Lon­don, den 14. Juli 1914 [im Aus­wär­ti­gen Amt ein­ge­gan­gen am 15. Juli] – Der Bot­schaf­ter in Lon­don Lich­now­sky an das Aus­wär­ti­ge Amt

Es wird schwer hal­ten, die gesam­te ser­bi­sche Nati­on als ein Volk von Böse­wich­ten und Mör­dern zu brand­mar­ken und ihm dadurch, wie der Lokal­an­zei­ger bestrebt ist, die Sym­pa­thien des gesit­te­ten Euro­pas zu ent­zie­hen (…) Es ist viel­mehr anzu­neh­men, daß die hie­si­gen Sym­pa­thien sich dem Ser­ben­tum sofort und in leb­haf­ter Form zuwen­den wer­den, sobald Öster­reich zur Gewalt greift, und daß die Ermor­dung des hier schon wegen sei­ner kle­ri­ka­len Nei­gun­gen wenig belieb­ten Thron­fol­gers nur als ein Vor­wand gel­ten wird, den man benutzt, um den unbe­que­men Nach­barn zu schä­di­gen. Die bri­ti­schen Sym­pa­thien, nament­lich aber die der libe­ra­len Par­tei, haben sich in Euro­pa meist dem Natio­na­li­tä­ten­prin­zip zuge­wandt, bei den Kämp­fen der Ita­lie­ner gegen die öster­rei­chi­sche, päpst­li­che oder bour­bo­ni­sche Herr­schaft, und haben bei Bal­kan­kri­sen gewöhn­lich den dor­ti­gen Sla­wen gegolten. (…)

Ber­lin, den 14. Juli 1914 [Tele­gramm, ver­mut­lich am nächs­ten Tag ein­ge­trof­fen] – Der Staats­se­kre­tär des Aus­wär­ti­gen Jagow an den Bot­schaf­ter in Rom und den Geschäfts­trä­ger in Bukarest

Soll­ten die Resul­ta­te der Unter­su­chung über den Mord in Sara­je­vo Öster­reich-Ungarn zu erns­te­ren Maß­nah­men gegen Ser­bi­en ver­an­las­sen, so hät­ten wir eben­so wie das übri­ge Euro­pa das größ­te Inter­es­se dar­an, einen hier­aus sich even­tu­ell erge­ben­den Kon­flikt zu loka­li­sie­ren [d.h. ört­lich zu begren­zen; Anm. d. Red.]. Dies hängt davon ab, daß die öffent­li­che Mei­nung in ganz Euro­pa es ihren Regie­run­gen ermög­licht, der Aus­tra­gung der Dif­fe­renz zwi­schen Öster­reich und Ser­bi­en untä­tig zuzu­se­hen. Her­zu ist es not­wen­dig, daß auch in der dor­ti­gen Pres­se die Auf­fas­sung Raum gewinnt, bei die­sem Kon­flikt hand­le es sich um eine Ange­le­gen­heit, die nur die bei­den Betei­lig­ten betrifft. Man kön­ne es Öster­reich nicht ver­den­ken, wenn es sich gegen die ste­te Bedro­hung sei­nes Bestan­des durch Trei­be­rei­en im Nach­bar­lan­de mit allen Mit­teln zur Wehr setzt. Die Sym­pa­thien der gesam­ten Kul­tur­welt müß­ten in die­sem Kamp­fe auf sei­ner Sei­te sein, da es sich dar­um han­de­le, eine Pro­pa­gan­da end­gül­tig zu ersti­cken, die selbst vor Meu­chel­mord als Kampf­mit­tel nicht zurück­schreckt und durch die skru­pel­lo­se und fri­vo­le Art ihrer Aus­übung einen Schand­fleck für die euro­päi­sche Kul­tur und eine dau­ern­de Gefahr für den euro­päi­schen Frie­den bilde.

Bit­te in die­sem Sin­ne tun­lichst auf die dor­ti­ge Pres­se ein­zu­wir­ken, dabei aber sorg­fäl­tig alles zu ver­mei­den, was den Anschein erwe­cken könn­te, als hetz­ten wir die Öster­rei­cher zum Kriege.

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Wien, den 14. Juli 1914 [im Aus­wär­ti­gen Amt ein­ge­gan­gen am 15. Juli] – Der Bot­schaf­ter in Wien von Tschirsch­ky an den Reichskanzler

[Wie­der­ga­be eines Gesprächs zwi­schen dem unga­ri­schen Minis­ter­prä­si­den­ten Graf Tis­za und dem deut­schen Bot­schaf­ter] (…) Die Spra­che der ser­bi­schen Pres­se und der ser­bi­schen Diplo­ma­ten sei in ihrer Anma­ßung gera­de­zu uner­träg­lich. „Ich habe mich schwer ent­schlos­sen,“ mein­te der Minis­ter, „zum Krie­ge zu raten, bin aber jetzt fest von des­sen Not­wen­dig­keit über­zeugt, und ich wer­de mit aller Kraft für die Grö­ße der Mon­ar­chie einstehen.“

Glück­li­cher­wei­se herr­sche jetzt unter den hier maß­ge­ben­den Per­sön­lich­kei­ten vol­les Ein­ver­neh­men und Ent­schlos­sen­heit. (…) die bedin­gungs­lo­se Stel­lung­nah­me Deutsch­lands an der Sei­te der Mon­ar­chie sei ent­schie­den für die fes­te Hal­tung des Kai­sers von gro­ßem Ein­fluß gewesen.

 


 

Wien, den 13. Juli 1914 [am 14. Juli im Aus­wär­ti­gen Amt ein­ge­gan­gen] – Der Bot­schaf­ter in Wien von Tschirsch­ky an das Aus­wär­ti­ge Amt

Die Hal­tung der hie­si­gen Pres­se ver­folgt sicht­lich die vom Ball­haus­platz [damals Sitz des k.u.k. Außen­mi­nis­te­ri­ums; Anm. d. Red.] inspi­rier­te Ten­denz, die öffent­li­che Mei­nung nicht vor­zei­tig zu beun­ru­hi­gen. Zugleich wird aber durch aus­führ­li­che Repro­duk­ti­on der ser­bi­schen Preß­ar­ti­kel für deren wei­tes­te Ver­brei­tung gesorgt und dar­auf hin­ge­wie­sen, daß Ser­bi­en durch sei­ne Wüh­le­rei­en, die in dem Atten­tat auf den Thron­fol­ger gip­fel­ten, allen Kre­dit in Euro­pa ver­lo­ren haben müsse. (…)

[Wie­der­ga­be einer als halb­amt­lich her­vor­ge­ho­be­nen Zei­tungs­mel­dung:] Mit Rück­sicht dar­auf, daß die Unter­su­chung über das Sara­je­voer Mord­at­ten­tat noch nicht zum Abschlus­se gelangt ist, sind auch alle Kom­bi­na­tio­nen über Form und Inhalt einer all­fäl­li­gen diplo­ma­ti­schen Akti­on Öster­reich-Ungarns be der Bel­gra­der Regie­rung ver­früht und müßig. (…) Die ser­bi­schen Blät­ter stren­gen sich seit Tagen an, Bewei­se dafür zu erbrin­gen, daß die Mon­ar­chie kei­nen Rechts­ti­tel zu irgend­wel­chen For­de­run­gen besitzt, und weh­ren sich heu­te schon gegen Zumu­tun­gen, die bis­her nie­mand gestellt hat. [Ende der Meldung]

 


 

Ber­lin, den 12. Juli 1914 [Tele­gramm, dem Emp­fän­ger ver­mut­lich am Fol­ge­tag bekannt gewor­den] – Der Staats­se­kre­tär des Aus­wär­ti­gen Jagow an den Bot­schaf­ter in Lon­don Lichnowsky

Die Unter­su­chung des Mor­des von Sara­je­vo läßt immer deut­li­cher erken­nen, daß die geis­ti­gen Urhe­ber in poli­ti­schen und mili­tä­ri­schen Krei­sen Bel­grads sit­zen. Es besteht die Mög­lich­keit, daß Öster­reich sich infol­ge­des­sen zu erns­te­ren Maß­nah­men gegen Ser­bi­en ent­schlie­ßen und die­se zu all­ge­mei­nen Kom­pli­ka­tio­nen füh­ren könn­ten. Wir wün­schen unter allen Umstän­den Loka­li­sie­rung des Kon­flikts.* Hier­zu ist es nötig, daß die öffent­li­che Mei­nung in Euro­pa es ihren Regie­run­gen ermög­licht, die Aus­tra­gung der Dif­fe­renz** zwi­schen Öster­reich und Ser­bi­en ohne Par­tei­nah­me zuzu­se­hen. Es ist daher erfor­der­lich, daß auch in der dor­ti­gen Pres­se schon jetzt eine Stim­mung geschaf­fen wird, die in den Atten­tat eben­so wie sei­ner Zeit in der Ermor­dung des ser­bi­schen Königs­paa­res den Aus­fluß einer mit dem Kul­tur­ge­wis­sen Euro­pas unver­ein­ba­ren poli­ti­schen Ver­bre­cher­mo­ral sieht und die es begreif­lich erschei­nen läßt, daß die Nach­bar­mon­ar­chie sich gegen die­se dau­ern­de Bedro­hung von ser­bi­scher Sei­te zur Wehr setzt. Bit­te in die­sem Sin­ne tun­lichst auf die dor­ti­ge Pres­se ein­zu­wir­ken, dabei aber sorg­fäl­tig alles ver­mei­den, was den Anschein erwe­cken könn­te, als hetz­ten wir die Öster­rei­cher zum Kriege.

[* in der ursprüng­li­chen Fas­sung, von dem Vor­tra­gen­den Rat im Aus­wär­ti­gen Amt von Rado­witz bereits am 7. Juli ver­faßt, stand statt der vor­ste­hen­den zwei Sät­ze „Öster­reich scheint ent­schlos­sen, sich die­se Gele­gen­heit zur Abrech­nung mit Ser­bi­en nicht ent­ge­hen zu las­sen. Wir ste­hen die­ser Auf­fas­sung sym­pa­thisch gegen­über, wün­schen aber einen etwa­igen Krieg loka­li­siert zu sehen.“

** ursprüng­lich: „des Kampfes“]

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Ber­lin, den 12. Juli 1914 [ver­mut­lich am Fol­ge­tag in Wien ein­ge­gan­gen] – Der Staats­se­kre­tär des Aus­wär­ti­gen Jagow an den Bot­schaf­ter in Wien von Tschirschky

Zur streng ver­trau­li­chen Ori­en­tie­rung des Gra­fen Berch­told [k.u.k. Außen­mi­nis­ter; Erin­ne­rung d. Red.]

Nach gehei­men Nach­rich­ten liegt Ruß­land und Ser­bi­en die ver­trau­li­che Infor­ma­ti­on vor, daß Öster­reich-Ungarn sei­ne Gar­ni­so­nen an ser­bi­scher und rus­si­scher Gren­ze unauf­fäl­lig verstärkt.

 

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